Gehört Verlieren zum KINDER Fußball?

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  • Natürlich kann man in dem Bereich viel erreichen.

    Ich geh sogar soweit das es mit guten Scouting und Leistungsorientierten Training sogar möglich ist in dem Bereich ALLES kurz und klein zu schießen die Frage ist nur zu welchen Preis.

    Wir haben im Kreis so einen Verein bis zur C Jugend halten sie auch im selben Jahrgang mit uns mit danach ist es vorbei deren Leistungsträger wandern ab und dann war es das.

    B Jugend wird dann nur noch oberen Kreisbereich gespielt.

    Und ja klar merken die Kinder das hab ich selbst gemerkt als mir von meinen (damals E1) reflektiert wurde das nur weil die anderen so schlecht sind sie immer in Unterzahl agieren und sie gerne mal auch mit 9 Spieler spielen würden.

    Und nein das habe ich denen nicht eingetrichtert 😅

  • Wenn das tatsächlich so ist Respekt dann lass deinen Kids die Erfahrung ohne Druck wachsen zu können.

    Dachte eher in der technischen Welt wo man auch bei den Profis alle Statistiken im Internet aufrufen kann ist es auch bei den Kindern schon soweit.

    Bei uns in der Gegend zumindest, bekommen die allermeisten Kinder Ihr erstes Handy mit dem Übergang zur weiterführenden Schule. Das ist für die meisten Kinder das 2te E-Jgd Jahr. Dann wird üblicherweise nicht zwingend sofort - Fussball.de - installiert.

    Auch bei uns in der E-Jgd interessiert die Tabelle nur am Rande. Die Jungs denken (noch) wirklich nur von Spiel zu Spiel.

    Wie lange das noch so geht? Bin ich auch gespannt. Vermute aber mit der D-Jgd ist das vorbei, zumindest bei den Jungs die sehr wettbewerbsorientiert sind...

  • Thomas0815-2

    Es gehört zwar nicht unbedingt in diesen Thread aber du erwähntest, dass du von der F-Jugend an eine Spieleröffnung trainiert hast, die dann in der D-Jugend recht erfolgreich funktionierte.

    Hast Du 4 Jahre (2 Jahre F-Jugend und 2 Jahre E-Jugend) lang die Spieleröffnung bzw. das Aufbauspiel vom Torwart aus trainiert?

    Wieviel Zeit hast du pro Training dafür benötigt?

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Erinnern wir uns doch bitte mal an unsere aktive Fußballzeit als Grundschulkind zurück.


    Wir spielten am Wochenende genau ein Spiel gegen eine Mannschaft, 2x 15 Minuten oder so. Es gab einen Sieg oder eine Niederlage, das bewegte uns das ganze Wochenende und auch die folgenden Wochen trugen wir die jeweilige Tagesform mit uns herum und manche Trainierende wollten unbedingt Platz 1 über einen Zeitraum von 6 bis 9 Monaten erreichen. Ein Zeithorizont, der für uns damals nicht greifbar war und für unsere Kinder ebenfalls nicht greifbar ist.


    Heute wird - unabhängig von der Spielform - jedes Wochenende ein Turnier gespielt, dabei ist es zweitrangig, ob CL-Modus mit Auf- und Abstieg oder Jeder gegen Jeden.


    Unsere Kinder erleben mehrere Siege und Niederlagen an einem Tag, sie wissen genau, wer am Ende die meisten Spiele gewann oder das letzte Spiel auf dem höchsten Feld.


    Sie erleben aber auch individuelle Siege und Niederlagen in Zweikämpfen, Ballaktionen, usw. Und das mit einer Wiederholungszahl von der bis vor wenigen Jahren alle nur träumen konnten.


    Und nach so einem Turnier? Alles auf Null. Neue Woche, neue Chance. Als Trainerende nehmen wir das Erlebte mit und versuchen spielerisch unsere Kinder besser zu machen. Ohne verkrampfen zu müssen, ohne auf ein Ziel in 6 bis 9 Monaten hinarbeiten zu "müssen". Wir können jeden Kind die gleiche Chance geben, Sieg und Niederlage zu erleben und zu lernen.



    Da frage ich nun in die Richtung des Themenerstellers:


    Wenn du ein Kind wärst, welche dieser beiden Varianten würde dich auf lange Sicht mehr motivieren Fußball zu spielen?

  • Dirk Coerverfan: Um deine Frage zu beantworten. Im Training haben wir das mit der Spieleröffnung nicht so oft geübt. Da standen andere Dinge im Vordergrund. Es war eher ein Vehicle, wie ich aus einem Spiel auch ein Training machen konnte. Und dazu scheinen mir kurze Spieleröffnungen hervorragend geeignet. Alle Spieler sind gefordert, die Aktionen finden unter Druck statt, Auflösen der Aktion ist nur durch Dribblings oder Kurzpassspiel möglich. Genau das was ich den Kindern beibringen will. Dazu hab ich unsere Spiele (und auch das Aufwärmprogramm vor dem Spiel) bis zu E-Jugend genutzt. Sag das aber bitte nicht meinen Spieler*innen. Die glaube heute noch es ging ums Gewinnen.


    Ist jetzt etwas überspitzt, aber das was und ist der Grundgedanke.


    Dass ich mit langen Bällen auf meinen Topspieler erfolgreicher bin, weiß ich auch. Aber dann lernt der Torwart lange Bälle und der beste Spieler schnell zu rennen. Das ist aus meiner Sicht deutlich weniger, als oben beschrieben.

  • ruffy85: Da frägst du leider den falschen. Mein Talent ist leider so begrenzt, dass es für mich immer zweitrangig war, ob ich gewinne oder verliere. So lange mich die anderen haben mitspielen lassen, war/bin ich glücklich. Aber zumindest dafür hat es bisher meistens gereicht :-).

  • Thomas0815-2

    Ich denke, dass die Kinder heute genauso glücklich sind, dass sie mitspielen können, wie du es früher warst.


    Hier kommen dann eher die kleineren Teamgrößen bis zur E-Jugend zum Tragen, weil mehr Kinder spielen statt zusehen können - Stichwort Meldehürde. Und am Spielfeldrand können auch Eltern begleiten, geht ja nur um Anfeuern und das regelmäßige Wechseln.

  • Thomas0815-2

    Deine Beweggründe für die Spieleröffnung kann ich größtenteils nachvollziehen. Du möchtest die Kinder animieren, in das Kurzpassspiel oder in das Dribbling zu kommen. Nimmst Du ihnen dadurch nicht die Möglichkeit schnell Tore zu erzielen und somit individuelle Erfolgserlebnisse zu schaffen? Zählt ein Tor aus 20 Meter Entfernung weniger als ein Tor aus 5 Metern? Werden deine taktischen Beschränkungen in dieser Alterstufe (F- u. E-Jugend) von den Kindern verstanden?

    Sind Kinder in diesem Alter mit dem Kurzpassspiel als taktische Varianten nicht völlig überfordert? Können Kinder in diesem Alter schon so präzise Pässe über 5 bis 10 Meter immer und immer wieder spielen und das unter Wettkampfdruck?

    Wenn Du solche taktischen Vorgaben in diesen Alterstufen machst, können sich dann die Kinder kreative Lösungen einfallen lassen?



    Ich persönlich denke, dass die Kinder in der F-, E- und D-Jugend keine taktischen Beschränkungen auferlegt bekommen sollten.

    Frei nach dem Zitat von Konfuzius: Sage es mir und ich vergesse es. Zeige es mir und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich selbst erfinden und ich werde es beherrschen. Ich bin mir auch bewusst, dass ich mit meiner Meinung fast ganz alleine da stehe.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Vorab ja ich war selbst dieser Meinung. Habe es aber dann mit einem Jung Jahrgang (E) tatsächlich mal ausprobiert und denen ein Taktisches Konzept mit Passstaffeten und es funktioniert durchaus zugegeben NLZ Manschaft aber mir einer "normalen" Manschaft wird man zumindest das Aufbauspiel schon recht gut hinbekommen

  • Dirk Coerverfan bei uns war es recht ähnlich. Von der F-Jugend an lag der Fokus darauf, dass wir von hinten raus spielen. Seit der D-Jugend geben wir den Jungs zusätzlich die Option auch mal den weiten Abschlag als Lösung in Betracht zu ziehen.


    Haben wir das aktiv trainiert? Nein! Es ergab sich u.a. auch dadurch das wir nun eine begrenzte Fläche auf dem Platz zu Verfügung hatten.


    Haben wir es mit Überzeugung durchgezogen? Ja! Warum? Weil wir wollten das die Kids Fußball "spielen" und nicht "Bolzen". Den Gegenbeweis lieferten uns die gegnerischen Teams jedes Wochenende. Da wurde ausnahmslos der Ball nach vorne gebolzt, deren schnellster vorne geparkt, in der Hoffnung dass dieser den Ball bekommt und das dann schon regeln wird.

    Wir haben die Jungs bewusst sogar gebeten, dass sie dem Gegner vor dem eigenen Tor etwas Platz lassen sollen. Damit auch dieser es versucht. Außerdem bin ich der Überzeugung, dass die Jungs in ihrer Freizeit genug "bolzen", da dürfen sie im Training dann auch mal vor eine andere Aufgabenstellung gestellt werden.


    Wäre dieser Lerneffekt auch auf anderem Wege eingetreten? Vielleicht, das kann ich natürlich nicht sagen. Allerdings sind wir ein kleiner Dorfverein ohne Zulauf von außerhalb der Gemeinde. Das bedeutet, wir müssen mit den Kids arbeiten die wir haben. Und da ist (bei einer Kadergröße von 8-15 Kids im Schnitt der letzten Jahre in der D-Jugend) in der Regel 1/3 dabei das Interesse an Fussball hat und in der Freizeit kickt, dadurch z.T. wirklich gut ist, 1/3 was es ganz cool findet im Fußball zu sein und 1/3 die völlig ohne Interesse und Talent im Verein spielen (meist wegen ein paar Freunden). Bei uns beginnt der "große" Drop-out ab der C-Jugend. In den letzten Jahren durften wir froh sein, wenn wir da noch 5-7 Kids - in dem Fall dann "halbe Männer" :D - über haben.

  • Dirk Coerverfan: Deine Kritik lässt sich nicht ganz verneinen. Im Einzelnen:


    "Nimmst Du ihnen dadurch nicht die Möglichkeit schnell Tore zu erzielen und somit individuelle Erfolgserlebnisse zu schaffen?" ->Ja, ich muss sogar zugeben, dass ich in der F-Jugend dann manchmal die taktische Anweisung gegeben habe "schieß ein Tor". Das hat, wenn ich es zum richtigen Spieler gesagt habe (am liebsten so, dass es die anderen nicht mitkriegen), dann auch meistens gut funktioniert. Innerhalb des Teams wurde das dann als gemeinsames Tor gefeiert und alle waren glücklich. Ob das jetzt der richtige und immer anwendbare Weg ist, weiß ich nicht, aber motivationstechnisch hat es funktioniert. Um einen eventuellen Einwand vorwegzunehmen: Auch ohne taktische Vorgaben schießen immer dieselben die Tore, sogar noch deutlicher, als mit dem von mir gelebten Konzept, denn die Kinder können das Kurzpass und Dribbling, das sie beim Aufbau lernen ja auch im vorderen Drittel einsetzen.


    "Zählt ein Tor aus 20 Meter Entfernung weniger als ein Tor aus 5 Metern?" ->Ergebnistechnisch nicht. Wenn ich aber vergleiche, welche fußballerischen Fähigkeiten ein Kind/ein Team für beides beherrschen muss, denke ich, dass das beim Tor aus 5 Metern mehr sind. Da muss man aus meiner Sicht Prioritäten setzen: Tolle Ergebnisse vs Entwicklung der fußballerischen Fähigkeiten.


    Werden deine taktischen Beschränkungen in dieser Altersstufe (F- u. E-Jugend) von den Kindern verstanden? ->nein, sonst hätte ich es ja auch im Training üben können. Im Spiel haben sie dann (auf zugegeben sehr harte Art und weise) erfahren, was es heißt, wenn man keine präzisen Pässe spielt/abschaltet, wenn ein Mitspieler den Ball hat/sich nie traut ins Dribbling zu gehen.


    Sind Kinder in diesem Alter mit dem Kurzpassspiel als taktische Varianten nicht völlig überfordert? Können Kinder in diesem Alter schon so präzise Pässe über 5 bis 10 Meter immer und immer wieder spielen und das unter Wettkampfdruck? ->nein. Können tun die das nicht, aber ich habe noch keine effizientere Art gefunden, es ihnen beizubringen. Und die Gegner sind ja im selben Alter, die bauen noch nicht so großen Druck auf, dass jeder nicht wohltemperierten, genau in den Fuß gespielte Pass sofort zu einem Ballverlust führt. Im Ergebnis bin ich mit der Vorgehensweise immer im Tabellen Mittelfeld gelandet, genau da wo ich hin wollte.


    Wenn Du solche taktischen Vorgaben in diesen Altersstufen machst, können sich dann die Kinder kreative Lösungen einfallen lassen? ->in begrenztem Rahmen, also innerhalb der taktischen Vorgaben müssen sie das ja. Sonst gibt es relativ schnell ein Gegentor. Aus meiner Sicht, waren die Lösungen, die ich da gesehen habe wesentlich kreativer, als lange Bälle nach vorne (was ja letztlich auch eine taktische Vorgabe wäre).


    "Ich persönlich denke, dass die Kinder in der F-, E- und D-Jugend keine taktischen Beschränkungen auferlegt bekommen sollten.

    Frei nach dem Zitat von Konfuzius: Sage es mir und ich vergesse es. Zeige es mir und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich selbst erfinden und ich werde es beherrschen. Ich bin mir auch bewusst, dass ich mit meiner Meinung fast ganz alleine da stehe."

    ->mit geht es da eher um Strukturen, als um Vorgaben. Ich denke, dass Fußballtaktik eine derart komplexe Angelegenheit ist, dass die Kinder gewisse Vorgaben und Einschränkungen brauchen, weil sie sonst aufgrund der Vielzahl an taktischen Möglichkeiten gar keine Chance haben sich zu entscheiden und so sehr mit taktischen Entscheidungen konfrontiert sind, dass sie sich nicht mehr auf die Technik, die ja genauso komplex ist, konzentrieren können. Ich habe den Kids quasi möglichst viele taktische Entscheidungen abgenommen, in dem ich da klare Vorgaben/Strukturen geschaffen habe, so konnten sich die Kinder auf die Technik konzentrieren. Und natürlich hat das nicht immer geklappt und man kann Kindern die Kreativität, auch im taktischen Bereich, auch gar nicht nehmen. Aber das ein Kind mit/ohne Ball erst mal überlegen muss, wo es grad hinlaufen soll, bevor es sich auf die Technik (Dribbling/Annahme/ Mitnahme/Passspiel) konzentrieren kann, war bei mir glaub seltener der Fall, als bei Teams bei denen es keinen taktischen Strukturen gab.


    PS: hab jetzt doch bei den meisten deiner Punkten dagegen gehalten. Nicht weil ich denke, dass das der einzig richtige Weg ist, sondern weil ich deinen Argumenten durchaus etwas abgewinnen kann und den Austausch dadurch vertiefen möchte :-).

  • Ich persönlich denke, dass die Kinder in der F-, E- und D-Jugend keine taktischen Beschränkungen auferlegt bekommen sollten.

    Frei nach dem Zitat von Konfuzius: Sage es mir und ich vergesse es. Zeige es mir und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich selbst erfinden und ich werde es beherrschen. Ich bin mir auch bewusst, dass ich mit meiner Meinung fast ganz alleine da stehe.

    Einschränken in der Wahl der Mittel sollte vermieden werden. Verschiedene Mittel beibringen bzw. erleben lassen hingegen gehört für mich ab der U9/U10 dazu, weil die Kinder in diesem Alter sich als Gruppe verstehen und gemeinsam Erfolge erleben wollen.


    Ein Beispiel meiner U9, das nun 2-3 Wochen zurückliegt. In einem Hallenturnier stehen wir im Finale, wir spielen gegen ein Team, gegen das wir schon einmal im Turnier gewannen, und die Kinder sind aufgeregt.


    Wir Trainierende geben den Tipp mit, dass zwei Kinder immer direkt den Ball erobern sollen, wenn der Gegner den Ball hat. Zwei andere Kinder sollen hinten aufpassen, dass kein Gegner zwischen ihnen und unserem Kind im Tor ist.


    Die Kinder setzten das dann um, wechselten sich mit den Aufgaben ab und das immer deutlicher werdende Ergebnis motivierte sie die Tipps zu befolgen.


    Von außen war nur Anfeuern und Wechseln erforderlich, ansonsten keinerlei Coaching.


    Hätten sie die Tipps ignoriert, wäre es mir auch egal gewesen. Es waren Tipps aus der Erfahrung als Erwachsener heraus, damit die Kinder sich mit hoher Wahrscheinlichkeit für einen tollen Vormittag belohnen können und nicht verkrampfen oder frustriert aufspielen.


    Feste Anweisungen und die Erwartung, dass alle Kinder so spielen, das wäre fehl am Platz. Aber sie sollten schon lernen, welche Spielstile es gibt, damit sie diese auch anwenden können, wenn sie das wollen.

  • Ich bin ein Verfechter des altersgerechten Trainings und Spielens.

    Mein Training richte ich immer an den Entwicklungsstand der Kinder aus. Sehen_Kindliche_Entwicklung.pdf


    Wenn die Gesichtfelder noch eingeschränkt sind, Wenn die Nahfernumschaltung noch nicht gut funktioniert und wenn Kinder erst mit ca. 9 Jahren (Achtung Statistik betrachtet nie den Einzelnen) Entfernungen einschätzen können, warum muss ich dann Pässe als Taktik üben, bzw. durch Regeländerungen erzwingen?

    Wäre es nicht viel einfacher seine Trainingsschwerpunkte so zu setzten, dass man dabei den Entwicklungstand der Kinder berücksichtigt.

    Wenn Kinder noch keine Entfernungen einschätzen können und noch kein abstraktes Denken bezüglich Gefahrenbewusstsein haben, warum soll ich dann Taktiken (Spieleröffnung und Kurzpassspiel) trainieren und oder einfordern? Wäre es nicht viel besser, dass zu trainieren, wass der Entwicklungsstand der Kinder zulässt.

    Koordination in allen Varianten, denn wer seinen Körper beherrscht wird früher oder später den Ball als seine Partner und Freund behandeln. Wenn Kinder ein eingeschränktes Sichtfeld haben, Entfernungen noch nicht abschätzen können, noch nicht spiegelbildlich Denken können (Pass auf den starken Fuß des Mitspielers ist somit nur Glück) warum dann nicht das Dribbeln bis zum Äußersten trainieren?

    Ist es nicht das, was die Kinder lieben und was ihnen Selbstvertrauen gibt?

    Ich beherrsche meinen Körper, ich beherrsche den Ball und mir gelingt schon mal ein "raumüberwindendes Dribbling" und ein "gegnerüberwindendes Dribbling".

    Ich glaube, bzw. bin davon überzeugt, dass die Kinder dann selten in diesen beiden Alterstufen Spiele gewinnen werden. Erst ab alter Jahrgang E- bzw. ab der D-Jugend kommt dann die langfristig und altersgerechte Ausbildung der Kinder so zum Tragen, dass sie auch Spiele dominieren können. Das habe habe ich schon einmal ausprobiert und werde es jetzt noch einmal so versuchen.

    Achtung ich habe jetzt von F- und E-Jugend geschrieben.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Dirk Coerverfan: Jetzt hab ich parallel zu dem was du schreibst einen neuen Thread eröffnet, weil ich fand, dass die Überschrift nicht mehr passt. Wollen wir da weiter diskutieren oder hier? Einer von uns beiden müsste seinen Beitrag dann übertragen...

  • Ein Gedanke noch:


    die Kritik an Gewinnen/Verlieren, alle sind Sieger etc hat ja außer der Dinkel-Dörte - die nicht verkraftet, dass ihr Kevin-Justin-Jason mal verliert - einen ganz anderen Aspekt.


    Wenn man wie früher Tabellen pflegt, dann gewinnt der FC Knickfuss nach dem 9 Spieltag endlich mal ein Spiel, bleibt aber abgeschlagen letzter. Und das wird den Kindern eben nicht gerecht. Die leben im hier und jetzt. Daher: Spielfeste mit Championsleague-Modus.


    Ich habe vor Jahren mal bei einem großen Sommerturnier geholfen. Damals waren die jüngsten, die mit Ausscheiden, Endspiel und echter Siegerehrung zu tun hatten, die E-Jugend. Ich hatte selten so viele Tränen gesehen. Die Kinder, die ausgeschieden sind, sind vorzeitig geknickt gegangen. Die unterliegende Mannschaft des Endspiels am heulen. Und der Sieger hatte sich in den Köppen, wer den großen Pokal mitnehmen durfte. Ganz toll.

    Die Bambinis, alle mit Lutscher und Medaille gesegnet hatten zu dem Zeitpunkt die Ergebnisse schon wieder vergessen. Die F-linge des alten Jahrgangs fühlten sich inzwischen als zu groß für Medaillen... Die haben eher neidisch auf den Pokal geschielt...


    Ich finde das Medaillenspektakel auch inzwischen übertrieben, als dass sich hier eingebürgert hat, bei jedem normalen Spielfest so was auszugeben. Ein Wassereis im Sommer tuts hier sicher auch.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Und hier muss man, denke ich, ein wenig unterscheiden. Wir haben unseren Kids nie Vorgaben gemacht, wie sie von hinten raus zu spielen haben. Ob über Pässe oder ob sie ins Dribbling gehen war vollständig ihre Entscheidung.

    Und wenn schon das Argument Nah-Fern Einschätzung genutzt wird, dann müsstest du mir zustimmen, dass das dann der sinnvollere weg ist. Denn hier braucht sich das Kind (im speziellen der Torspieler) nur um eine Entfernung kümmern und zwar die kurze.

  • Ich hab jetzt mal lange mitgelesen und gebe jetzt meinen "Senf" dazu.

    Sieg und Niederlage sind eben im Sport gegenwärtig, die Frage ist immer: was machen wir oder Andere daraus.

    Ich selbst habe die besten Spiele (sowohl im Handball auch als im Fußball - letzteres auf sehr niedrigem Hobbyniveau ) verloren. Aber beides mal zog unser Gegner den - nicht vorhandenen - Hut vor uns, weil er nicht mit dieser Gegenwehr gerechnet hat. Ich denke es kommt auf die Einordnung an.

    Ich stand als Trainer schon an der Seitenlinie und konnte den Jungs vom Spiel her die Niederlage nicht erklären (außer dass der Gegner zwei "Sonntagstore" hatte). Es gab auch das umgekehrte: Spiel gewonnen obwohl wir die fußballerisch schlechtere Mannschaft waren. (Auch das hab ich damals dem Gegner gesagt)

    Es kommt auf den Umgang miteinander an. Leistung ist für mich immer relativ.

    Ich gehe davon aus, wenn Kinder im Wettbewerb gegeneinander antreten, dann geben sie meistens ihr Bestes, unabhängig ob Platz eins oder acht im Turnier.

    Diese Leistung gehört gewürdigt, und da darf es auch für den Letzten einen kleinen Pokal geben.

  • dschibi

    Sieg, Niederlage und Untentschieden sind für Deine Sportarten das "Salz in der Suppe"

    Es ist im erwachsenen Alter ein Millardengeschäft und wir Zuschauer lieben es und als Amateurspieler ist es genauso wichtig, wenn wir auch total unterbezahlt sind.

    Kinder ab ca. F-Jugend meistens eher E-Jugend wollen sich auch immer mit anderen Teams messen und herausfinden wer der Beste ist.

    Kinder in G- und teilweise F-Jugend leben im "hier und jetzt". Sie freuen sich über ihren geglückten Torschuss oder über die geflückte Blume. Das Gewinnen ist hier noch überhaupt nicht wichtig, sondern die Erlebnisse.


    Ein pädagogischer Trick für Alle:

    Damit könnt ihr Kinder von der extrinsisch gesteuerten Motivation (Belohnung von außen) zur intrinsichen Motivation (Belohnung durch mich selbst) bringen.

    Lobt nicht die Leistung, sondern lobt die Anstrengung.

    Beispiel:

    " Ihr habt heute im Training wieder toll gespielt"

    Viel besser:

    "Toll wie ihr euch heute wieder angestrengt habt"


    Provokative These von mir:

    Pokale sind eine extrinsische Motivation ähnlich wie "Komm Junge hier hast Du 1,-€ für Dein Tor"

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden