Gehört Verlieren zum KINDER Fußball?

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  • Verlieren gehört ja bekanntlich zum Fußball genauso wie das Gewinnen. Und viele Vereine werben damit, dass die Kinder durch den Sport den Umgang mit Sieg und Niederlage lernen.


    Trotzdem ließt man immer wieder Sätze wie „da gewinnen alle“, „es gibt keinen Verlierer“ und nach Turnieren ist es mittlerweile üblich, dass jedes Kind einen kleinen Pokal bekommt.


    Mich treibt die Frage um, ab wann es denn Sinn macht, den Kindern klar zu sagen: Heute haben wir verloren, weil der Gegner besser war als wir.


    Ich halte das für eine extrem wichtige Lektion fürs Leben, dass man nicht immer nur gesagt bekommt, dass man der beste ist und eigentlich ja gewonnen hat.


    Ist der Fußball heute noch dazu in der Lage diese Erfahrung zu vermitteln und ab welchem Alter kann man es den Kindern zumuten, eine Niederlage auch ganz klar als solche zu betiteln?

  • Hi Thomas, Du spielst auf die Festivals bzw kleinen Spielformen an. Denke ich.

    Ich kann Dir sagen, dass meine jetzige Mannschaft bei den Festivals sehr wohl wusste ob die gewonnen oder verloren haben. Auch wenn es keine offiziellen Ergebnisse gab. Die Kids wussten auch immer genau wie hoch gewonnen oder verloren wurde.

    Ich finde es sehr wichtig, dass man auch mal verliert und lernt damit umzugehen. Ich weiß noch welches Drama es bei der Mannschaft meiner Tochter war (Mädchen E Jugend) als die ihre erste Niederlage hatten. Da waren Mädchen dabei, die hatten noch kein Spiel verloren.

    Meine Tochter wusste gar nicht, warum die so aufgelöst waren, weil Sie es von ihrer alten Mannschaft kannte.

    Zudem lernt man aus Niederlagen viel mehr.


    Bei den Festivals sind alle Gewinner, weil jedes Kind ein Erfolgserlebnis haben sollte.

    Wenn der nicht ganz so begnadete Spieler ein Tor macht ist der stolz wie Bolle und das hätte er bei den großen Spielformen nicht gehabt.

  • die bambini manschaft meines jüngsten hat jetzt eine halbe saison festival 3 vs 3 hinter sich.

    die wussten immer alle ganz genau das ergebniss ihres spieles und ob sie gewonnen oder verloren haben. das war den kindern auch wichtig.

    sehe nicht, dass sie nicht lernen würden zu verlieren.

  • Ja, Sieg/Niederlage werden sogar öfters erlebt und die Konsequenz (Auf- und Abstieg im ChampionsLeague-Modus) ein Feld rauf oder runter erleben sie auch sofort.


    Ich bin aber der Meinung, ich muss Kindern und auch Erwachsenen gar nicht sagen, ob sie gewonnen oder verloren haben, das wissen die von selbst.

  • Wie du schon schreibst, spätestens in der E Jugend wenn es Tabellen und offizieller Sieger & Verlierer gibt fängt das Drama an. Wenn du Dir den Gegner nicht mehr aussuchen kannst sondern eine Pflichspielrunde spielst

  • Also bei uns kann man sich die Gegner an den Spielefestivals bei den Bambini und der F-Jugend auch nicht aussuchen. :S Von daher ändert sich bei uns im WVF z.B. gar nichts. Das einzige was es gibt, sind Tabellen ab der E-Jugend. Ich trainiere meine Jungs mittlerweile seit den Bambini und auch wenn ich extrem ergeizige Jungs dabei habe, kennt keiner vor Ihnen unseren Tabellenstand. (wir sind jetzt 2. D-Jugend Jahr, jeder hat ein Smartphone, aber keiner nutzt die fussball.de-App)


    Die ärgern sich jedes mal über eine Niederlage oder Unentschieden und zwar z.T. mehr als ich. Allerdings wissen die Jungs bei mir auch, dass ich konsequent nach dem Spielverlauf gehe und nicht nach dem Ergebnis. Die Jungs durften sich schon Lobeshymnen abholen trotz Niederlage, andersrum gab es aber auch deutliche Kritik nach Siegen.


    Sieg und Niederlage gibt es auch bei den Spielfestivals und so bin ich ganz bei let1612, speziell durch den Champions-League-Modus ist nicht nur das Ergebnis da, sondern auch die Konsequenz die sich daraus ergibt. Bei Festivals ohne diesen Modus wissen die Kids aber genauso dass sie gerade gewonnen oder verloren haben. Allerdings schütteln die Kids das in diesem Alter deutlich schneller ab da für sie nur das jeweilige Spiel relevant ist. Die Eltern die nach einem Turnier eine Analyse zu jedem Spiel liefern können haben da ein deutliches Defizit. :rolleyes: Bei den Kids bleiben ganz andere Dinge am Ende eines Festivals hängen als Ergebnisse. Da geht es um die individuellen Erfolgerlebnisse: "ich habe voll viele Tore geschossen", "ich habe den vorhin getunnelt" oder "hast du meinen coolen trick gesehen". Und genau das sollten die Kids am Ende spüren. Das eigene Erfolgerlebnis auf das wir Trainer dann aufbauen können. Denn Kids die Spaß haben, sind mit einer völlig anderen Motivation dabei, als diejenigen die von daheim und dem Trainer-Team ständig per Ergebnis eingetrichtert bekommen, was alles nicht gut war.

  • Also bei uns kann man sich die Gegner an den Spielefestivals bei den Bambini und der F-Jugend auch nicht aussuchen. :S Von daher ändert sich bei uns im WVF z.B. gar nichts. Das einzige was es gibt, sind Tabellen ab der E-Jugend. Ich trainiere meine Jungs mittlerweile seit den Bambini und auch wenn ich extrem ergeizige Jungs dabei habe, kennt keiner vor Ihnen unseren Tabellenstand. (wir sind jetzt 2. D-Jugend Jahr, jeder hat ein Smartphone, aber keiner nutzt die fussball.de-App)


    Die ärgern sich jedes mal über eine Niederlage oder Unentschieden und zwar z.T. mehr als ich. Allerdings wissen die Jungs bei mir auch, dass ich konsequent nach dem Spielverlauf gehe und nicht nach dem Ergebnis. Die Jungs durften sich schon Lobeshymnen abholen trotz Niederlage, andersrum gab es aber auch deutliche Kritik nach Siegen.


    Sieg und Niederlage gibt es auch bei den Spielfestivals und so bin ich ganz bei let1612, speziell durch den Champions-League-Modus ist nicht nur das Ergebnis da, sondern auch die Konsequenz die sich daraus ergibt. Bei Festivals ohne diesen Modus wissen die Kids aber genauso dass sie gerade gewonnen oder verloren haben. Allerdings schütteln die Kids das in diesem Alter deutlich schneller ab da für sie nur das jeweilige Spiel relevant ist. Die Eltern die nach einem Turnier eine Analyse zu jedem Spiel liefern können haben da ein deutliches Defizit. :rolleyes: Bei den Kids bleiben ganz andere Dinge am Ende eines Festivals hängen als Ergebnisse. Da geht es um die individuellen Erfolgerlebnisse: "ich habe voll viele Tore geschossen", "ich habe den vorhin getunnelt" oder "hast du meinen coolen trick gesehen". Und genau das sollten die Kids am Ende spüren. Das eigene Erfolgerlebnis auf das wir Trainer dann aufbauen können. Denn Kids die Spaß haben, sind mit einer völlig anderen Motivation dabei, als diejenigen die von daheim und dem Trainer-Team ständig per Ergebnis eingetrichtert bekommen, was alles nicht gut war.

    Das wundert mich persönlich schon sehr das im 2.D Jugend Jahr nicht Fußball.de genommen wird.

    Würde hier nie passieren jeder kennt die Ergebnisse auf den anderen Plätzen im C/D Jugend Alter.

    Klar bei uns (B1) weiß es jeder geht ja auch um die DM😉

    Müssen ja ne Gegneranalyse machen

    Ich finde auch die Kids sollen den Umgang mit Sieg und Niederlagen lernen…

    Man spielt ja auch keine Gesellschaftsspiele ohne Siege nur damit die Kinder keine Niederlagen erfahren…..

    Natürlich muss man die Erfolgserlebnisse mitnehmen vor allem in dem Alter da ist jedes Tor eine gefühlte Meisterschaft (kleiner Tipp genieß das Alter spätestens im C Alter endet das wo dann nur noch die Tabelle zählt)

  • Ich frag mich immer, woher die Diskussion um Relevanz von Niederlagen herrührt?


    Kinder verlieren beim Wikingerschach, beim Versteckspiel, beim Uno, beim Fußball, etc...


    Manche nehmen es gelassen, für manche bricht eine Welt zusammen.


    Nach meiner Wahrnehmung, was natürlich nicht allgemeingültig ist, sind Kinder (und Erwachsene!) mit mehr "Niederlagenerfahrung" deutlich entspannter im Umgang damit.



    Auch beim Thema "Tabellen gucken":

    Unsere Kinder wissen wahrscheinlich gar nicht, wie die Liga heißt, in der wir spielen.

    Geschweige denn, welchen Tabellenplatz wir haben. Teilweise wissen sie noch nicht einmal ob sie in der D1 oder D2 spielen.

    Das thematisiert bei uns aber auch niemand.


    Als wir in der E-Jugend zur Sportlerehrung der Gemeinde eingeladen wurden (da werden die erfolgreichen Sportler und Mannschaften jeden Jahres geehrt. Auch ein E-Jugend"Meister"...) wussten sie nicht nichteinmal warum, und haben dann erst bemerkt, dass sie Meister geworden sind.


    Was sie aber genau wissen, ist gegen wen sie gewonnen haben und gegen wen sie verloren haben. Und wenn man einmal gegen jemand gewonnen hat, gegen den man sonst regelmäßig verliert, wissen sie es auch Jahre später noch.


    Dass es andere Kinder gibt, erstaunt mich hingegen nicht. Bei uns bin ich aber sehr zufrieden mit der Situation, wie sie ist.

  • Ich finde ja echt interessant wie unterschiedlich Breitensport und NLZs sind hier wissen alle wo man steht was die anderen können etc.

    Habt ihr tatsächlich eine Meisterschaft den Kids verheimlicht?

    Ob das gut ist naja….

    Wie nennt ihr den die WhatsApp Gruppen etc. also bei uns heißen sie B1 B2 C1 C2 C3 CE etc?

    Natürlich, das sehen wir auch regelmäßig wenn ein nicht NLZ uns schlägt das es Jahre Thema ist bei den Vereinen😂

    Oder gerade wenn Derbys gewonnen werden😅

  • Natürlich wissen die Kinder ganz genau, ob sie gewonnen oder verloren haben. Das wissen sie beim "Mensch-ärger-dich-nicht"-spielen auch.

  • Verheimlicht sicher nicht. Aber welchen Wert hat denn eine "Meisterschaft" in der man per Zufall in eine von 29 6er-Gruppen gelost wird?

    Da ist ein Turniersieg bei einem 8-er-Turnier in der Halle rein technisch gesehen "wertiger".


    Da frag ich mich eher, ob es gut ist, den Kindern zu suggerieren, dass man die "Kreismeisterschaft" gewonnen hat, obwohl es gleichzeitig 28 andere "Meister" im Kreis gibt.


    Genauso gibt es einige Kinder, denen ist es wichtig, dass sie Klassenbeste in der Schule sind. Andere sind mit einer 3 oder 4 zufrieden. Wieder andere wiederholen eine Jahrgangsstufe. Deswegen würde (soweit ich die Gepflogenheiten bei uns kenne) niemand eine Feier machen, weil man Klassenbester in der 4. Klasse war.




    Ich habe auch keine WhatsApp-Gruppe mit dem Kinder in der D-Jugend. Es wurde uns im Lehrgang auch empfohlen, das so lange wie möglich hinauszuschieben und mit den Eltern zu kommunizieren. Insofern stellt sich die Frage nicht.

    Und selbst wenn, ich könnte die Gruppe mit den Kindern genauso gut D-Jugend nennen. Jedes Kind, egal welche D, ist ja in maximal einer Gruppe.

    Welchen Mehrwert hat dann die 1, 2 oder 3?


    Unabhängig davon verheimlichen wir den Kindern auch nicht, ob es eine D2 oder D1 ist. Es ist ihnen schlichtweg egal, sie spielen Fußball. Wenn sie Fragen, bekommen sie die richtige Antwort.



    Trotzdem nehme ich auch im Breitensport wahr, dass die Gegebenheiten nicht häufig so sind, wie bei uns. Insofern unterscheidet es sich vielleicht gar nicht zwingend zwischen NLZ und Breitensport, sondern mit der Einstellung der Trainer und Eltern zu dem Thema. Ich weiß auch nicht, welche Art des Umgangs mit "Tabellen" letztendlich "besser" ist. Bei uns passt es so, wie es ist.

  • Es ist ja trotzdem eine Meisterschaft😉

    Also bei uns wurden die 5 besten Abiturienten schon gefeiert.

    Also kommuniziert ihr nur über die Eltern in der D Jugend??

    Hab ich bisher noch nirgends gesehen.

    War bisher in 5 verschiedenen Vereinen als Trainer tätig plus in 2 NLZs als Spieler.

    Überall war es normal das die WhatsApp Gruppen durchnomiert sind.

    Also ich bin in der B Jugend dazu übergegangen nicht Mals Elterngruppen zu haben😅

    Habt ihr keine Spieler die in D1 und D2 spielen?

    Aber eins muss man sagen euer Verein scheint echt gut organisiert zu sein 🤝

    Welche Spielklasse spielt eure D1?

  • Danke für die zahlreichen Beiträge, dass war sehr interessant. Ehrlich gesagt, ging es mir gar nicht um die Festivals, ich hab die selber noch gar nicht erlebt. Bin aber nach euren Berichten sehr gespannt.


    Ich trainiere seit diesem Jahr Bambini und da ist sportlich gesehen natürlich alles toll was die machen und bei den Spielen gibt es nur Gewinner. Die sind auch tatsächlich zum Teil noch so klein, dass sie gar nicht kapieren, wer jetzt mehr Tore geschossen hat (und zu welchem Team sie überhaupt gehören und ob es das richtige Tor war :-)). Aber irgendwann kommt der Punkt, an dem sie es dann checken werden. Aus den bisherigen Antworten lese ich ab, dass die da irgendwann ganz von alleine drauf kommen und ich gar nichts tun muss. Ich würde dann nur auf ein realistisches Bild achten und nicht, so wie es nach dem letzten Turnier war, in dem wir jedes Spiel verloren haben (wir waren auch die Kleinsten) und manche Eltern ihren Kindern danach erklärt haben, "du hast doch einen Pokal bekommen, also bist du Turniersieger" so lange die Kinder das ohne weiteres glauben oder es ihnen egal ist, halte ich das für okay. Was ich eher ungünstig finde sind die "Papas" die auch noch ihren 12 Jährigen zum Men of the Metch erklären, obwohl er das absolut nicht war. Mal sehen, wann der richtige Zeitpunkt ist, da einzugreifen und ob es den gibt.


    Was ich zu dem Thema auch noch beitragen wollte sind meine Erfahrungen aus der E-Jugend. Da wussten die Kids natürlich, wann wir verloren hatten (und Men of the Match Papas hatten wir zum Glück keine). Da fand ich als Trainer Niederlagen eigentlich immer ganz gut, zumindest waren die Trainings nach Niederlagen immer besser, als wenn wir hoch gewonnen hatten. Und ich hatte auch immer das Gefühl, dass die Kids bei Niederlagen mehr gelernt haben, als bei gewonnenen Spielen. Die Siege brauchte ich als Trainer eigentlich nur, damit die Kids auch Spaß und Motivation haben.


    Vorsicht, es folgt eine Anekdote:

    Ich bin leidenschaftlicher Verfechter eines gepflegten Aufbauspiels, will heißen, bis zur D1-Jugend sind lange Bälle vom TW konsequent verboten. Finde das die Kinder, wenn sie im hinteren Drittel in Ballbesitz unter Druck geraten einfach brutal viel lernen. Außerdem brauch ich zum Aufbauspiel alle Spieler/innen und nicht nur einen TW, der nen langen Ball schlagen kann und einen schnellen und ballsicheren Stürmer. Es lernen also alle was.

    Die höchst Niederlage meiner Trainerkarriere habe ich gegen eine Top Mannschaft eingefahren, die uns eh zweistellig auseinander genommen hätte, die waren einfach besser als der Rest der Liga. Da hat das "Hintenrausspielen" natürlich zu vielen Gegentoren geführt. Ich hab den TW aber trotzdem nur "kurz" auf die Abwehrspieler eröffnen lassen. Weil ich der Meinung war, ob wir jetzt 15 oder 25 zu 0 verlieren ist auch egal. Und siehe da, nach dem 5ten Gegentor, nach Ballverlust im Aufbau, war eine Entwicklung zu erkennen. Die Kids haben alles beherzigt, was sie über das Aufbauspiel wussten und sich voll ins Zeug gelegt. Weil sie wussten, dass der Gegner jeden Fehler knallhart bestraft. So viel wie an diesem Nachmittag haben wir davor in 5 Trainings nicht gelernt. Da habe ich als Trainer den Wert einer Niederlage/eines Gegentors noch mehr zu schätzen gelernt. Das nächste Spiel haben wir dann glaub wieder gewonnen :)

  • Thomas0815-2 : meine 2018er und 19er zählen mit - nicht immer jeder gleich, aber sie zählen mit :) - und die 2020 machen das spätestens im 3-4 Training auch.


    Mir stellt sich allerdings eine andere Frage: Warum brauchen wir extrinsische Motivation anhand von Medaillen und Pokalen? Haben das die Kinder oder die Trainer (Eltern) eingeführt?


    Auf meinen Festivals gibt es keine Preise. Lobende Worte: Ja, aber keine Preise. Somit muss ich auch kein Startgeld verlangen. und ich zahle auch keines bei anderen Vereinen (notfalls nehme ich nicht teil).

  • Thomas0815-2

    Du beschreibst es im Eröffungsthread genau so wie es ist. Gewinnen und verlieren gehört zum Fußball dazu.

    Deine Frage die Dich umtreibt:

    Ab wann sollte man Kindern sagen ob sie gewonnen oder verloren haben?

    unter #14 hast Du Dir die Antwort selbst gegeben. Sie werden es selbst irgendwann checken.

    Dadurch das sie im Champions-League-Modus spielen gibt es an einen Spieltag sehr viele Spiele und somit sehr viele Siege und sehr viele Niederlagen. Aufgrund der Vielzahl an Spielen sind die einzelnen Ergebnisse in diesem Spielmodus allerdings auch schneller wieder vergessen. Kinder in der Bambini und machmal sogar einige F-Jugendliche vergessen Spielergebnisse sehr schnell. Typisches Beispiel: Oma fragt Enkel wie das Spiel ausgegangen ist. Antwort Enkel: "Keine Ahnung aber ich habe 2 Tore geschossen"

    Spätestens in der F-Jugend oder E-Jugend kommen Jungs in das "Wettkampfalter" Sie wollen sich mit alles und jeden messen und sie wollen auch wissen ob sie Sieger sind oder nicht.

    Entscheident ist Deine HALTUNG als Trainer. Du darfst niemals sagen oder denken: "Die Kinder müssen gewinnen oder die Kinder dürfen nicht verlieren".

    Kinder können Niederlagen und Rückschläge sehr, sehr schnell und gut verkraften. Ich denke der Spruch: "Hinfallen, Krönchen richten (Mund abwischen) und weitermachen" ist von Kindern erfunden worden. Erwachsenen haben mit Niederlagen viel Länger ein Problem. Wir Erwachsenen analysieren, finden Lösungen und für die Zukunft entwickeln wir Strategien und denken stunden- manchmal auch tagelang darauf rum.

    Da Du als Trainer in der Bambini, in der F-Jugend und teilweise auch in der E-Jugend immer noch das Idol der Kinder bist, solltest Du hier unterstützend einwirken.

    Bei den Bambinis ist es überhaupt kein Problem, sie leben "im Hier und im Jetzt". Nach dem Motto neues "Spiel neues Glück".

    Bei den F- u. E-Jugendlichen kannst du die Emotionen ganz leicht steuern und beeinflussen. Bei gewonnenen Spielen kannst du, musst aber nicht, ihre Euphorie ein wenig dämpfen. Die Niederlagen werden von Dir, durch heraustellen der positiven Dinge, abgemildert.

    Ein Kind trainieren heißt nicht, eine Vase zu füllen, das heißt, ein Feuer anzuzünden

  • Chantale bin da auch davon ausgegangen dass die Jungs das nutzen, aber Pustekuchen :D Es gibt/gab immer 1-2 die das natürlich genutzt haben und wussten wie wir stehen, aber das hatte - gott sei dank - nie so einen Einfluss auf die Stimmung bei uns. Bis auf ein einziges mal, da den Jungs am letzten Spieltag klar war/wurde, dass wir min. ein Unentschieden brauchten um den Aufstieg in die nächst höhere Liga zu schaffen. Entsprechend sah dann unser Spiel aus ?( War ne Interessante Erfahrung...


    Thomas0815-2 das Aufbauspiel vom Torwart aus, haben wir ebenfalls von der F-Jugend an recht konsequent durchgezogen und entsprechend waren die Ergebnisse. Seit der D-Jugend funktioert das in der Regel sogar recht erfolgreich. Sprich, die Jungs haben mittlerweile Mittel und Wege erschlossen, wie sie geordnet von hinten raus spielen, dadurch auch deutlich länger im eigenen Ballbesitz sind und in der Konsequenz eben auch deutlich geplanter Richtung gegnerisches Tor kommen.

    Nichts desto trotz, gibt es mittlerweile bei uns diese starre Ansage nicht mehr. Wir bzw. unser Torspieler-Trainer achten darauf, dass er so langsam erkennt, wann es auch mal sinnvoll sein kann, durch einen langen und schnellen Ball das Spiel schnell zu machen. Aber das ist nochmal was anderes.


    Zurück zum Thema:

    Das gewinnen/verlieren gehört im Leben dazu. Egal ob es daheim bei einem Speielabend ist, oder aber das Gerangel mit den eigenen Geschwistern oder in der Schule. Wie ScuBac schon schrieb, verstehe ich diese aufkommende Diskussion auch nie.

    Allerdings gehen mir mittlerweile auch die ständigen Kommentare in den "Asozialen"-Medien auf den Wecker, in denen unter jedem Beitrag zu den "neuen" Spielformen der Untergang des Abendlandes prophezeit wird. Da fällt es mir immer wieder schwer mich zurück zu halten. Denn bei den meisten stößt man sowieso auf Taube Ohren und auf ein Vakuum im Oberstübchen.

  • Mit fällt gerade auf, dass unsere Kinder definitiv nicht nach Tabellen schauen.


    Vor jedem Spiel kommen nämlich ziemlich sicher ein paar Fragen:

    Mindestens einmal die Frage: "Sind die gut?"

    Und: "Ist das heute ein Punktspiel?"


    Insofern scheint die Anzahl der Tabellengucker, bzw. deren Einfluss auf die Kabine bei uns in der D noch nicht so relevant hoch zu sein.



    Chantale : ja, in einer D-Jugend kommunizieren wir mit den Eltern. In einer B-Jugend wahrscheinlich nicht mehr.

    Ich glaube auch nicht, dass ein 11- oder 12-Jähriges Kind immer in der Lage ist, alle Familientermine etc. im Blick zu haben.

    Die Hochzeit der Cousine, Lernen für die Schulaufgabe, der Familienausflug, selbst der Umzug der Nachbarn etc. häufig wichtiger als ein Fußballspiel.


    Das alles mag am NLZ anders sein.


    Im Kreis haben wir z.B. 122 gemeldete D-Jugenden, und keine davon ist eine NLZ-D-Jugend.

    Nur 2 Vereine spielen mit ihren D1en überhaupt in der sog. Förder-Liga gegen NLZs.

    Insofern sind die Erfahrungen und die Betrachtungsweise aus NLZ-Sicht sicher interessant, gleichzeitig für die alltäglichen Herausforderungen in meinen Traineralltag leider überwiegend nicht übertragbar, da vieles komplett anders gelagert ist.

  • Auch wenn Kinder für den letzten Platz einen kleinen Pokal mitbekommen spüren sie ganz genau, dass sie letzter geworden sind.


    Auch bei den Modi im Kinderfußball geht es immer um Siegen und Verlieren und Kinder spüren schon sehr früh, dass sie nicht gewonnen haben.


    Ich finde, dass man als Trainer durchaus den Kindern klar machen kann, dass es andere Teams gibt, die eben besser sind. Wichtig ist, dass man als Trainer einschätzen kann, warum andere Teams besser waren:

    - älterer Jahrgang

    - größerer Verein und damit vielleicht mehr Leistungsorientierung

    - vielleicht auch mehr Training


    Meine Erfahrung ist, dass man im Bereich G-E-Jugend sehr schnell Teams auf Ergebnisse trimmen kann. In diesen Altersklassen hast du extreme Unterschiede zwischen den Vereinen und die Ergebnisse sind deswegen oftmals überhaupt nicht repräsentativ.

    In diesen Altersklassen sollte man bei den Kids also schon eher das Positive sehen und sie nicht all zu sehr kritisieren, weil eben die Bedingungen oftmals überhaupt nicht vergleichbar sind.


    Je älter die Kids aber werden umso mehr sortieren sich die Teams und Vereine normalerweise auch in den passenden Leistungsstärken ein und C- bis A-Jugendliche kann man schon auch sehr deutlich vermitteln warum ein Spiel verloren wurde.

    In diesen Altersklassen sieht man schon sehr gut, welche Teams grundsätzlich besser trainieren und in welchen Teams eventuell auch mehr Disziplin und Willenskraft vorhanden ist.

    Oftmals hängt aber in diesen Altersklassen das Ergebnis von der Leistung des Trainers ab.

  • Wenn das tatsächlich so ist Respekt dann lass deinen Kids die Erfahrung ohne Druck wachsen zu können.

    Dachte eher in der technischen Welt wo man auch bei den Profis alle Statistiken im Internet aufrufen kann ist es auch bei den Kindern schon soweit.