Trainer streng

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  • Hallo, ich bin neu hier. Habe keine riesen erfahrung mit Vereinssport. Mein Sohn spielt in einem eher ambitionierten Verein einer mittlerern Grossstadt und hat immer wieder Probleme mit dem Trainer bzw mit der Art wie dieser kommuniziert. Mein Sohn spielt ganz gut und ganz zu Anfangs trat das Problem schonmal auf, er hatte einfach Angst vor dem Trainer, laut, aggressiv, streng, dominant. Es hat sich dann nach einiger Zeit und einer kleinen Auszeit in den Herbstferien geleget, er wollte es nochmal versuchen, denn er liebt den Sport. Und dann ging es auch und er hatte sich eingelebt. Jetzt scheint es aber zurück zu kommen. Er wacht am Tag des Spiels auf und hat Bauchschmerzen, weil er meint, was ist wenn ich einen Fehler mache und dan Anschiss vom Trainer kriege. Wir sagen ihm er soll möglichst viele Fehler machen, damit er die Angst verliert, sagen ihm auch, wenn er da nicht hin will, muss er nicht, haben auch schon das gespräch gesucht mit dem trainer, der das auch sieht, dass es Kinder gibt, denen das zu heftig ist, aber wie gesgat der Verein ist leistungsorientiert, er ist ein wenig überambitioniert, ist mein Eindruck. Spass steht jedenfalls nicht im Vordergrund.


    Ich habe auch mal eine Ansprache nach einer Niederlage mitbekomme und finde die schon heftig ( macht doch was ihr wollt, ich schäme mich für euch, gegen dir Kabinentür gedroschen, Ihr spielt so schlecht usw.). Wir reden über 8-10 Jährige Jungs.


    Wir sind jetzt unsicher zu was wir ihm raten sollen, es durchziehen und sich stellen oder einen anderen Verein suchen, was er eher nicht wollen wird. Fachlich halten wir den Trainer für gut, soweit wir das beurteilen können, aber pädadgogisch schwierig.

  • Also auf die inhaltlichen Aspekt hinsichtlich der Wirkung eines solchen Trainings/Verhaltens will ich gar nicht eingehen.


    Als Vater gehen da aber alle Alarmglocken an. Dein Sohn hat Angst davor seinem Hobby nachzugehen. Da ist für mich ganz klar, wenn der Trainer sein Verhalten nicht ändern kann, dann sollte dein Kind den Verein wechseln. Das isst Fußball, dass soll Spaß machen. Ambitionen hin oder her in so einem Umfeld, wird man sich auch nicht gut entwickeln können.

  • Weißt du denn wie andere Eltern darüber denken? Wenn andere Eltern das auch so sehen, wäre es vielleicht eine Möglichkeit, das mal in einem größeren Gespräch zu klären. Ihm muss ja auch klar sein, dass Unzufriedenheit in der Mannschaft auch zu schlechteren Leistungen führt.


    Oder mal die Jugendleitung ansprechen wie die das sieht.


    Wenn alles aber nichts hilft, wäre ich als Vater auch so konsequent, dass ich den Verein wechsle. Irgendwann wird dir dein Sohn eh zeigen, dass er keine Lust mehr hat, dann wird dir die Entscheidung vom Kind abgenommen. Und bevor das passiert und er dann keine Lust mehr am Fußball hat, lieber Reissleine ziehen.

  • Ganz ehrlich: so jemand hat nichts bei Juniorenteams zu suchen.

    Da sollte in Gespräch mit der Vereinsführung her.

    Am Besten natürlich mit Zeugen

  • "Trainer streng" also wirklich, wenn das so war, ist das natürlich "unterirdisches Niveau". F-Jgd???


    Da spricht der Trainer ja hervorragend die Probleme im vergangenen Spiel an durch lösungsorientierte dem Alter entsprechende kindgerechte aufbauende Sprache.

    Einfach nur Bullshit...


    Ein nettes Gespräch wird die Grundanlagen des Trainers sicher nicht ändern. In der F-Jgd schon Bauchschmerzen vor dem Spiel wegen einem Trainer? Also...

    Meine Empfehlung was zu tun ist, kannst Du dir denken...

  • Guten Morgen,


    wenn der Verein ambitioniert und leistungsorientiert sein wird , wird idR nichts unternommen wenn ein Elternteil sich über den zu lauten Trainer beschwert. Der Trainer wird im Umkehrschluss seine Linie nicht verlassen.


    Ich befürchte das du den Verein wechseln musst damit der Spaß wiederkommt, oder hoffen das es nächste Saison einen Trainerwechsel gibt

  • Entweder runterschlucken und Füße still halten oder an das Kindeswohl denken und zu einem anderen Verein wechseln ist bis E-Jugend ohne größere Sperrfristen möglich zum 31.12 oder 30.6.
    Bei einer F-Jugend geht es um Grundlagen nicht mehr und weniger.
    ich denke den Weg zur Jugendleitung könnt ihr Euch sparen, wenn der Trainer schon länger im Verein ist.

  • Also, ich würde mich selber schon als strengen Trainer bezeichnen: Aber wenn ich mitbekommen würde, dass es einem meiner Spieler so geht, wie Deinem Sohn, würde ich glaube ich im Sinne aller Beteiligten das Handtuch werfen.


    Es gibt hier zwei Möglichkeiten: Gespräch mit dem Trainer (zuerst, und dann) Vorgesetzten oder ein schnellstmöglicher Vereinswechsel.

  • Also, ich würde mich selber schon als strengen Trainer bezeichnen: Aber wenn ich mitbekommen würde, dass es einem meiner Spieler so geht, wie Deinem Sohn, würde ich glaube ich im Sinne aller Beteiligten das Handtuch werfen.


    Es gibt hier zwei Möglichkeiten: Gespräch mit dem Trainer (zuerst, und dann) Vorgesetzten oder ein schnellstmöglicher Vereinswechsel.

    so selbstreflektiert sind aber die wenigsten da draussen, dann würde es dieses Forum nicht benötigen ;) .

  • Wer bei einer U10 gegen Kabinentüren kloppt und rumschreit, der hat an der Seitenlinie nichts verloren. Ambitionierter Verein hin oder her. So eine Flachzange würde bei uns so schnell vor die Tür gesetzt, so schnell kann der gar nicht gucken.

  • Das sind Trainer alter Schule. Wenn du mit denen sprichst, werden sie meistens damit argumentieren, dass es ihnen auch nicht geschadet hat und die Kinder auch lernen müssen mit Emotionen umzugehen. Emotionen gehören zum Fußball dazu bla bla bla ....

    Ich habe aus meiner Zeit im Fußball früher häufiger Kinder erlebt, die Bauchschmerzen am Spieltag hatten. Und meine Beobachtung war immer die Gleiche - ein Trainer und auch Eltern, welche sehr aggressiv im Umgangston sind und die Leistung bei den Kindern durch Strafen und Reglementierungen einfordern.

    Damit können einige Kinder umgehen, andere Kinder dagegen werden ängstlich und eingeschüchtert.

    Hier wird es auch nicht helfen, wenn die Eltern sich zusammentun. Weil meistens es einige Eltern gibt, die diese Methodik des Trainers gut finden und es gut finden, wenn ihre Kinder "mal härter angepackt werden".

    Schaue dich nach einem anderen Verein um, lass dein Kind dort Probetraining machen und dann wirst du sehen ob die Chemie stimmt.

  • Ich bin auch ein strenger Trainer (zumindest behaupten das zahlreiche Außenstehende). Aber ein Kind wegen

    • mangelnder Leistung,
    • im Nachhinein zu Schimpfen und das auch noch in
    • aggressivem/lauten Ton

    geht gar nicht.


    Mangelnde Leistung ist ja kein Grund zu schimpfen. Kann ja niemand was für sein vorhandenes/nicht vorhandenes Talent. Wenn er schimpfen will, dann weil die Kinder Quatsch machen/nicht das machen, was er vorgibt (mit zurücklaufen oder seine Position halten kann man ja auch ohne Talent).


    Außerdem müsste er ja als guter Trainer Situationen erkennen, bevor etwas passiert. Wenn er das kann, kann er die Kinder vorher coachen, anstatt nachher zu schimpfen. Ich selber schau zum Beispiel selten auf den Ball. Das Kind, das am Ball ist, ist eh grad mit was anderem beschäftigt, als damit mir zuzuhören. Wenn er coachen will, dann doch bitte die Kinder, die grad nicht am Ball sind und nicht wissen, was sie tun sollen. Dazu müsste der Trainer das Spiel aber so gut lesen, dass er weiß, was als nächstes passiert. Wenn er das täte, hätte er nur wenig Zeit zu schimpfen. Oft müsste er sich, dann auch selber schimpfen, weil er eine Situation nicht richtig vorhergesehen hat (zumindest bei mir kommt das immer wieder mal vor :-))


    Und wenn dann mal was schief geht (Gegentor/Vergebene Chance/Niederlage). Hilft schimpfen auch nix mehr. Außer es gäbe eine neue Regel, die besagt, dass Gegentore, nach denen der Trainer ordentlich schimpft wieder aberkannt werden. Kinder denen sowas passiert braucht kein Mensch mehr schimpfen, die sind doch gestraft genug und vergießen oft schon ohne dass man sie schimpft Tränen über ein Gegentor/eine Niederlage. Da ist dann eher Trost und Zuspruch angesagt. (Out of Context: Wobei ich das "hör jetzt auf zu heulen, das ist doch nicht schlimm" auch nicht mag. Wegen was soll man denn sonst heulen, wenn nicht wegen Fußball und natürlich ist das schlimm!)


    Letzter Punkt: Aggressiv und laut bringt nichts. Wenn ich ein guter Trainer bin, hab ich meine Emotionen im Griff und beeinflusse damit das Spiel positiv (also gerne emotional, aber so dass es meiner Mannschaft hilft). Natürlich ist ein Fehler, grad wenn er zu einem Gegentor führt oder dadurch eine Chance vergeben wird eine optimale Gelegenheit, um daraus zu lernen. Und wenn alle Zuschauer und Mitspieler dem Kind gesagt haben, dass er den doch machen/decken hätte müssen, dann nutze ich die nächste Spielunterbrechung, um ganz ruhig Tipps zu geben (aber so, dass es nur ich und der Unglücksrabe mitkriegen). Auch dazu müsste der Trainer etwas von dem Sport verstehen. Dass die Chance hätte reingehen müssen oder das Gegentor nie hätte fallen dürfen, weiß jeder Depp, aber wenn man jetzt auch noch weiß wie sich der Spieler richtig verhalten hätte und es schafft das seinem Spieler zu so zu vermitteln, dass er/sie es beim nächsten mal besser macht, dann ist man ein Trainer.


    Ich hab das jetzt mal so ausführlich geschrieben, weil ich glaube, dass der Trainer, von dem wir sprechen ein guter Trainer sein will und sehr ehrgeizig ist. Wenn es gelänge ihm die obigen Punkte nach und nach so zu vermitteln, dass er erkennt, dass er sein Ziel, ein guter Trainer zu sein, dadurch erreicht, könnte man vielleicht etwas bewirken.


    Für deinen Sohn finde ich die Erwägung "durchziehen und sich stellen" gut. Gleich beim ersten Hindernis alles hinzuwerfen, wird für seine Entwicklung, nicht nur als Fußballer, nicht der optimale Weg sein. Wann das Hindernis zu groß wird, kann eigentlich nur er selber entscheiden, wenn er diese Entscheidung trifft, müsst ihr natürlich zur Stelle sein, deshalb ist es gut, dass ihr viel mit ihm über das Thema redet. Wenn er dieses Hindernis aber überwindet, weiß er beim nächsten blöden Trainer/Typen/Lehrer/Chef/Mitschüler, der ihm begegnet, dass er das kann.

  • Ich gehe bei vielen mit, aber wenn der Trainer einfach nur "sinnlos" emotional ist und sich so verhält wie geschildert, dann wäre bei mir Schluss mit Verständnis! (aus Vatersicht)


    Aus Trainersicht gehen mir diese Typen auch gehörig auf den Senkel. Ich kenne mittlerweile einige Trainer, auch von Leistungsorientierten Vereinen, Die sind z.T. während des Spiels schon etwas drüber - weil arg überemotional - aber im Gespräch nach dem Spiel, mit ihren Jungs, wieder deutlich sachlicher. Da kann ich noch mit leben. Aber ein Trainer der Gegen Dinge tritt/schlägt und den Kindern (!!!!! 8-10 Jahre alt !!!!!) Sachen an den Kopf wirft wie "ich schäme mich für Euch" und "Ihr seid so schlecht", dann wird da einfach ein Grenze überschritten, die definitiv in einer Übergriffkeit gipfelt. Dann soll derjenige es lassen. Mit solchen Verhaltensweisen habe ich als Trainer doch gar keinen Einfluss auf das Team. (zumindest nicht im positiven Entwicklungsbezogenem Sinne)

    Als Leistungsorientierter Verein wäre mir ein solcher Trainer ein Dorn im Auge! Das Interesse muss doch darin liegen, die Kids auf ein neues Level zu bringen und damit den Nachwuchs in den kommenden Altersklassen zu sichern und zu festigen.

  • Ist zwar ein anderes Blickwinkel, aber der Trainertyp ist häufig der gleiche:


    Interessant ist für mich nämlich immer, wenn unser Gegner seine Kinder lautstark darauf hin weist, dass wir die schlechteste Truppe sind, gegen die sie jemals gespielt haben. Und dann den eigenen Kindern Vorwürfe macht, warum sie nicht schon mindestens 10 Tore geschossen haben, weil wir, bzw. In der jeweiligen Situation der einzelne Spieler von uns, ja gar nichts können.


    Da gibt es auch keine Exit-Möglichkeit

  • Ist zwar ein anderes Blickwinkel, aber der Trainertyp ist häufig der gleiche:


    Interessant ist für mich nämlich immer, wenn unser Gegner seine Kinder lautstark darauf hin weist, dass wir die schlechteste Truppe sind, gegen die sie jemals gespielt haben. Und dann den eigenen Kindern Vorwürfe macht, warum sie nicht schon mindestens 10 Tore geschossen haben, weil wir, bzw. In der jeweiligen Situation der einzelne Spieler von uns, ja gar nichts können.


    Da gibt es auch keine Exit-Möglichkeit

    Die Situation kennen wir auch zur Genüge :rolleyes:

    Bei meinen Kids hat das wiederum oft zu Gegenreaktionen geführt. Die wollten es diesen Mannschaften erst recht sehr schwer machen. Je "größer" der Name des Gegners, desto größer war die Gegenwehr meiner Jungs. Da wurde dann auch von uns eine 0:3 Niederlage abgefeiert (weil vorher alle Spiele relativ hoch gewonnen wurden von denen) oder ein Unentschieden wie der Titel gefeiert :S