Hallo in die Runde,
ich lese hier als „Fußballmutti“ schon einige Zeit mit und habe so bereits einige gute Anregungen und Tipps erhalten. Heute möchte ich mich mit einem Anliegen an euch wenden und hoffe auf euer Schwarmwissen und Erfahrungen. Die Situation ist etwas verzwickt…
Mein Sohn spielt seit etwa 2 ½ Jahren in unserem Dorfverein Fußball, aktuell in der E3 (U10). In seiner Mannschaft fühlt er sich soweit wohl, er ist hier sozial gut eingebunden und trifft seine Freunde. Allerdings haben wir seit einiger Zeit den Eindruck, dass er fußballerisch unterfordert ist, was sich teilweise in Frust äußert. Seit September 2023 trainiert er zusätzlich zum Vereinstraining auf einem DFB-Stützpunkt. Hier gibt es keinerlei Probleme, er ist sehr motiviert und ausgeglichen und genießt es mit anderen leistungsstarken Spielern zu spielen, die „sein Spiel verstehen“ und technisch verwerten können. Die Rückmeldungen der Trainer sind ebenfalls positiv. In der Schule/Freizeit kickt er außerdem täglich auf dem Bolzplatz. Laut seiner Aussage hält er sich hier aber öfter zurück, da er nicht als „Egospieler“ gelten möchte. (Ich erwähne das deshalb, weil es evtl. im späteren Verlauf noch eine Rolle spielen könnte.) Regelmäßig erhalten wir Eltern von mehreren Seiten unabhängig voneinander die Rückmeldung, dass unser Sohn ein talentierter Spieler ist. Soweit so gut.
Er ist bereits des Öfteren mit seiner Spielweise aufgefallen und wurde zu mehreren Probetrainings bei höherklassigen Vereinen eingeladen. Hier ist das Problem aber, dass ihn das scheinbar an irgendeiner Stelle unter Druck setzt und er sein Potenzial nicht entfalten kann!? Er hat dann zwar ein paar gute Aktionen, kann in den Übungen auf dem gleichen Niveau wie die anderen mithalten und wird von den Trainern auch positiv bestärkt, aber dann bricht es im Trainingsspiel ab und er wirkt wie blockiert. Das Spiel geht quasi an ihm vorbei. Das komische an der Sache ist, dass das nur dann auftritt, wenn er in bereits bestehende Mannschaften neu hinzukommt. Bei dem Sichtungstraining für den DFB-Stützpunkt, bei dem ja alle neu waren, war das kein Problem. Genauso wie bei diversen Fußball-Camps, zu denen er alleine geht und auch gerne bei den älteren Jahrgängen ganz selbstbewusst mitmischt. Hier ist er durchgängig leistungsstark und dominiert sogar oft das Spiel. Als Eltern üben wir keinen Druck o.ä. aus, wir überlassen ihm die Entscheidung und stehen unterstützend zur Seite.
So, nun haben wir das Problem, dass unser Sohn in seinem Heimatverein in seiner Mannschaft unterfordert ist, er aber den Sprung zu einem höherklassigen Verein aufgrund der dargestellten Problematik auch nicht gepackt hat. Vom Leistungsvermögen wäre das vermutlich kein Problem, es ist der Kopf… Wie können wir unseren Sohn hier bestmöglich unterstützen? Er äußert von sich aus, dass er sich weiterentwickeln möchte und es ist ihm mit knapp 10 Jahren bewusst, dass das so in seiner Mannschaft nicht möglich ist. Der Wille, den Verein zu wechseln, ist bei ihm schon da und er war auch enttäuscht, als es das letzte Mal nicht gereicht hat. Es besteht evtl. noch die Option in einem älteren Jahrgang im Verein mitzutrainieren, allerdings ist das Leistungsniveau in den Mannschaften jetzt auch nicht besonders hoch und die Frage ist, inwieweit ihn das in seiner Entwicklung voranbringt. Andererseits wäre das erst mal ein kleinerer Schritt (in einem bekannten Umfeld) und es käme evtl. nicht wieder zu Blockaden o.ä.
Habt ihr Erfahrungen mit solchen Spielern? Gibt es Ideen, Anregungen oder mögliche Erklärungen? Für weitere Infos gerne nachfragen, ich habe versucht mich zunächst kurz zu fassen. 😉
Viele Grüße
Anna13