Disziplinlosigkeit B Jugend

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  • Guten Morgen an euch :)

    aktuell sind wir in der ersten B-Jugend Saison und damit wohl mit in einem schwierigen Alter. Ich bräuchte mal etwas Input / Erfahrungen von euch bezüglich einiger Dinge die seit einigen Wochen bei uns auftreten.

    Die Mannschaft umfasst 17 Spieler, wobei aktuell 8 Spieler voll dabei sind und der Rest der Meinung ist, Julian Nagelsmann nominert sie bald und da braucht man im Training sich nicht sonderlich anstrengen.


    Gestern hatten wir das letzte Spiel gegen den Tabellenletzten und wie erwartet war es eine grotten erste Halbzeit, da ein Teil dachte heute schiessen wir die aus dem Stadion. Der Gegner war zu neunt !

    1. Problem:

    In der 42. Minute erhielt mein IV nach der abgesessenen gelb rot Sperre im letzten Spiel erneut gelb rot. Ja es war der gleiche Schiedsrichter der ihn 2 Spiele zuvor vom Platz gestellt hat, jedoch gibt es ihm nicht das Recht sein Trikot in Richtung Schiedsrichter zu werfen und ihm mit seiner Körpersprache noch Schläge anzudrohen. Am Ende hat der Schiedsrichter ihm angeboten es bei einer Entschuldigung mit gelb rot zu belassen...hat der Spieler abgelehnt und trotz meiner Erklärung (Sonderbericht, evtl lange Sperre, saftige Geldstrafe für den Verein) abgelehnt. Aktuell muss ich das sacken lassen und überlege den Spieler nach seinem wiederholten Fehlverhalten aus der Mannschaft zu werfen. Zumal er schon auf dem Platz nur gemeckert hat..u. a. mit der Mannschaft könne man kein Fussball spielen, er selbst aber nicht geglänzt hat.


    2. Problem:

    3 weitere Spieler die dem Gegner ohne Respekt gegenüber getreten sind. Der Gegner hat mit seinen 9 Spielern (1 TW + 8 Feldspieler) alles reingehauen und das Spiel fair bis zum Ende durchgezogen. Da wir zu überheblich waren, ging erste Halbzeit eben nichts. Dann wurde in der zweiten Halbzeit der Mittelfinger zum Gegner gezeigt und angepöbelt. Diese drei Spieler werden zum Training dann von der Mannschaft getrennt und in einem 30 minütigen Lauf Zeit erhalten, über ihr unsportliches Verhalten nachzudenken.


    3. Problem:

    Die Teilung der Mannschaft in "willige" und wie oben beschrieben "lustlose" bei denen wir drei Trainer uns fragen, warum man zum Training kommt. Es wird im Training nicht mitgezogen, kein Tempo in den Übungen und gerade, wenn wir im tatktischen Bereich arbeiten wird da selten ordentlich mitgemacht. Bisher haben wir dann einen Teil der Spieler auf die Bank gesetzt. Es gibt dann 2 bis 3 Spieler die u. a. mit den drei Mädels unserer Mannschaft nicht spielen wollen (sie werden in Spielformen quasi "umspielt"). Hier haben wir schon oftmals jetzt in Spielformen 2 vs. 2 o. ä. bewusst die Mädels immer einigen dieser Spieler zugelost.


    Ich habe mich nach dem Spiel beim Gegner für die Arroganz einiger meiner Spieler entschuldigt, da ich sowas nicht dulde und die Spieler wissen das ! Von daher wäre ich dankbar für weitere Anregungen, um einfach hier etwas Disziplin wieder reinzubekommen. Es nervt mittlerweile das die Spieler, die wollen darunter leiden und der Rest denkt sie wären der nächste Messi.

    Wäre es auch sinnvoll den Eltern das ganze mal so mitzuteilen?


    Danke schon mal vorab. :thumbup:

  • Elternabend ist ne gute Idee.

    Ganz so schlimm habe ich es noch nicht erlebt, aber ich habe mir als Co-Trainer schon mal ne Auszeit genommen, vor allem weil auch der Trainer Nummer 1 nichts gegen die Disziplinlosigkeit gegenüber Gegenspielern unternommen hat.


    Wenn du 17 Spieler hast, und aktuell darfst ja in der Jugend noch rückwechseln, würde ich die 8 setzen und den Rest alle paar Minuten durchwechseln.

  • Wenn Spieler einem Schiedsrichter Gewalt androhen und wenn der Schiedsrichter diesem Spieler noch die Chance gibt sich zu entschuldigen für sein Fehlverhalten und dieser es kategorisch ablehnt obwohl es Konsequenzen für ihn, die Mannschaft und den Verein gibt, ist absolut fehl am Platz in einer Mannschaft - egal wie gut er ist.


    Und generell hat kein Mitspieler das Recht zu sagen, dass "man mit seiner Mannschaft nicht Fußball spielen kann".


    Diesem Spieler würde ich sofort bitten den Verein zu verlassen. Er wird kein Verlust für dich und die Mannschaft sein und ich sage dir, dass viele andere Spieler aufatmen und andere aufwachen werden, wenn du ihn vor die Tür setzst.


    So ein Spieler vergiftet dir die Atmosphäre und bremst viele im Team und zieht viele andere in diesen negativen Trend mit. Viele werden aufatmen wenn er nicht mehr da ist und viele andere Mitläufer werden dann nicht mehr so sein, aus Angst rauszufliegen.


    Ich bin ein Trainer der gerne auch schwierigen Charakteren die Möglichkeit gibt sich zu finden und zu lernen, aber bei Gewalt und Respektlosigkeit dem Schiri, Gegner oder dem Trainer ist Ende.


    Setze deinen Fokus auf die Jungs die Gas geben und voll dabei sind und den anderen machst du klar, dass ihr nicht auf sie angewiesen seid. Entweder sie benehmen sich oder können gehen.


    Irgendwann musst du die Jungs schützen die da sind und ihr bestes geben. Denn wenn diese wegen solchen Jungs gehen, ist es vorbei und hast nachher einen Trümmerhaufen, weil du zulange gewartet hast diese faulen Äpfel auszusortieren.

    "Kinder die nichts dürfen, werden Spieler die nichts können!"


    "Die erste Frage, die ich mir stelle ist, kann der Spieler dribbeln?

    Ich möchte nur Spieler die diese Fähigkeit haben, also suche ich immer danach.

    Ich möchte Innenverteidiger, Außenverteidiger, Mittelfeldspieler, Flügelspieler

    und Stürmer, die dribbeln können."

    - Pep Guardiola -

  • 3. Problem:

    Die Teilung der Mannschaft in "willige" und wie oben beschrieben "lustlose" bei denen wir drei Trainer uns fragen, warum man zum Training kommt. Es wird im Training nicht mitgezogen, kein Tempo in den Übungen und gerade, wenn wir im tatktischen Bereich arbeiten wird da selten ordentlich mitgemacht. Bisher haben wir dann einen Teil der Spieler auf die Bank gesetzt. Es gibt dann 2 bis 3 Spieler die u. a. mit den drei Mädels unserer Mannschaft nicht spielen wollen (sie werden in Spielformen quasi "umspielt"). Hier haben wir schon oftmals jetzt in Spielformen 2 vs. 2 o. ä. bewusst die Mädels immer einigen dieser Spieler zugelost.

    Ich hatte auch mal eine Mannschaft (A-Jugend), in der einige oft eher lustlos trainiert haben und nicht so mitgezogen haben, wie man sich das als Trainer wünscht.

    Ich bin dann in den Dialog mit der Mannschaft getreten und habe beispielsweise gefragt, was sie sich im Training wünschen würden. Dabei stellte sich heraus, dass der Altjahrgang in der Spielzeit vor mir viel in 3-Farben-Spielformen (Über-/ Unterzahl) trainiert hat und dabei sehr erfolgreich war.

    Ich habe die Wünsche aufgenommen und bei der Trainingsplanung immer wieder berücksichtigt.

    Tatsächlich wurde das Training auch besser und wir waren fortan erfolgreicher unterwegs.


    Von taktischen Übungsformen, wie sie in meinem B-Lizenzlehrgang (FLVW, 2019) vermittelt wurden, habe ich mich mittlerweile übrigens vollkommen verabschiedet. Auf Kreis- bzw. Bezirksliga-Ebene habe ich da auch eher schlechte Erfahrungen im Training gemacht.

  • Elternabend ist ne gute Idee.

    Ganz so schlimm habe ich es noch nicht erlebt, aber ich habe mir als Co-Trainer schon mal ne Auszeit genommen, vor allem weil auch der Trainer Nummer 1 nichts gegen die Disziplinlosigkeit gegenüber Gegenspielern unternommen hat.


    Wenn du 17 Spieler hast, und aktuell darfst ja in der Jugend noch rückwechseln, würde ich die 8 setzen und den Rest alle paar Minuten durchwechseln.

    Bei uns geht das in der B Jugend mit dem Rückwechseln nicht. In Brandenburg gilt ab dem Großfeld, wer ausgewechselt ist, ist draussen.

    Generell fragen wir in jeder dritten bis vierten Einheit nach was der Wunsch ist. Ansonsten halten wir es so, dass wir schon an den mannschaftlichen Dingen arbeiten, die im Spiel auffallen und aufgearbeitet werden müssen.

    Was das taktische betrifft machen wir nichts hochtrabendes und die Mannschaft kann es grundsätzlich...es liegt eben am Kopf und wollen. Kurz zur Übersicht was "Taktik" betrifft:

    - bei Ballverlust das Zentrum zustellen sprich "einschieben", damit der Gegner über aussen kommen muss

    - bei Ballgewinn breit machen, um möglichst Räume zu bekommen und Anspielstationen zu schaffen

    - Ecken..einlaufen auf den kurzen und langen Pfosten..aus dem Strafraum in den Rückraum

    - Verteidigen nach aussen weg, der Spiele bietet bewusst die Aussenseite an



    Malikinho

    Meine Tendenz geht dorthin den Spieler auszuschließen. Es war wie erwähnt das zweite Mal innerhalb drei Wochen. Ihm war es egal und der Mannschaft die Spieltauglichkeit abzusprechen geht gar nicht.


    Danke erstmal für euren bisherigen Input. Wir Trainertrio werden uns dazu austauschen und ich halte euch dann auf den Laufenden, was die Konsequenzen angehen.

    Grundsätzlich liebäugeln wir mit einem Wechsel in den Fussballnachbarkreis. Dort besteht die Möglichkeit verkleinertes Großfeld zu spielen dort spielt man je nach Meldung 1:10, 1:9 oder 1:8.

  • Naja in dem Alter spielen die Hormone verrückt etc. Vielleicht wäre eine Auszeit (Denkpause) zunächst das mildere Mittel und er muss sich nach dieser Mindestpausenzeit melden und überzeugend darlegen, dass er sich entsprechend geändert hat. So eine Art MPU (mannschafts-persönliche Untersuchung)

  • Die B-Jugend ist ohne Zweifel ein komplizierter Jahrgang, in dem sich aufgrund der altersspezifischen Besonderheiten Probleme aber auch Möglichkeiten ergeben können.

    Das Verhalten, einiger Deiner Spieler, das Du beschreibst ist langfristig natürlich nicht zu tolerieren. Weder von Dir als Trainer, noch vom Verein und auch nicht vom Team als solches.

    Die Frage, die sich mir stellt, ist, ob die Jungs und Mädels eigentlich wissen, welches Verhalten und welche Disziplin von ihnen erwartet wird. B-Jugendliche fühlen sich teilweise bereits als Erwachsene (manche von ihnen haben in vielen Bereichen auch tatsächlich die Reife dies mit Recht zu tun) und wollen oft auch als solche wahrgenommen und behandelt werden.

    Elternabend ist ne gute Idee.

    Sicher macht ein Elternabend vor und ggf. in der Mitte der Saison auch in der B-Jugend noch Sinn, da man mit Minderjährigen zu tun hat und es ja auch immer organisatorisches zu besprechen gibt. In dem Rahmen kann und sollte man auch die Erwartungen, die man als Trainer hinsichtlich Disziplin, Engagement, Respekt etc. an die Spieler hat, kommunizieren, damit die Eltern Bescheid wissen.

    Viel wichtiger ist aber in dieser Altersgruppe, diese Aspekte mit der Mannschaft als Gruppe zu besprechen und zwar regelmäßig.

    Vor der Saison sind Erwartungen zu formulieren und gemeinsame Vereinbarungen zu treffen, was die Trainer von den Spielern erwarten dürfen und umgekehrt, und die Einhaltung dieser Vereinbarungen sollte regelmäßig in kurzen Teamsitzungen auch überprüft und besprochen werden. Wenn dann einer oder mehrere ausscheren und den gemeinsamen "Kodex" verlassen, kann man das in Einzelgesprächen oder auch vor der kompletten Mannschaft deutlich ansprechen.

    Sollte das bei Euch bereits passiert sein, ist für den einen Spieler eine temporäre Pause die mindeste Konsequenz.

    Der nächste Schritt wäre noch ein Gespräch mit ihm und den Eltern und falls sich herausstellt, dass keine Hoffnung auf Besserung besteht der Ausschluss aus der Mannschaft, was nicht heißt, dass er sofern er irgendwann geläutert zurückkehrt keine neue Chance bekommen sollte.

    Ich habe vor Ort erst diese Saison erlebt, wie ein sportlich wie disziplinarisch ziemlich chaotischer Haufen, der in der D- und C- Jugend als hoffnungsloser Fall kurz vor der Auflösung eingestuft wurde, als B-Jugend eine 180-Grand-Wende hingelegt hat.

    Sie spielen zwar aktuell in der untersten Liga, was den sportlichen Erfolg etwas relativiert. Aber aus der Mannschaft ist tatsächlich eine richtig gute Einheit geworden. Frühere Chaoten sind mittlerweile Leistungsträger und gehen auch disziplinarisch voran. "Holzfüße" haben eine so nicht für möglich gehaltene Entwicklung genommen. Spieler, die früher nur gerannt sind, wenn der Ball in ihrer Nähe war und den dann entweder direkt nach vorne gebolzt haben oder mit dem Kopf durch die Wand in Richtung Torauslinie gerannt sind, orientieren sich im Raum, spielen ordentliche Pässe, coachen Ihre Mitspieler.

    Die Jungs machen gerade richtig Spaß. Sie treten geschlossen, respektvoll und freundlich auf, engagieren sich auch anderweitig im Verein und geben auch nach außen ein sympathisches Bild ab.

    Woher kommts? Einige Jungs haben sich im Rahmen ihres persönlichen Reifeprozesses einfach gut entwickelt und bringen dies in die Mannschaft. Ein neuer Trainer, der die Jungs mit sehr viel Euphorie, Empathie, aber auch klaren Ansagen und Vorgaben fordert und fördert. Das gemeinsam hat dazu geführt, dass die ganze Truppe einen gemeinsamen Weg geht. Natürlich gab es in den letzten Jahren auch den ein oder anderen Quertreiber und Störfaktor, der sich mittlerweile verabschiedet hat oder verabschiedet wurde. Andererseits sind auch einige Spieler (auch von den ehemaligen Quertreibern) mittlerweile zurückgekehrt und fügen sich voll ins neue Teamgefüge ein.

    Was ich damit sagen will:

    bevor Du die Hoffnung aufgibst und ein oder mehrere Spieler aussortierst oder selbst hinwirfst, hinterfrage erst einmal selbst, ob Du in der Vorbereitung und Kommunikation alles dafür getan hast, dass die Spieler wissen was von ihnen verlangt wird und dass sie einsehen können und müssen, was an ihrem Verhalten falsch ist.

    Wenn ja, dann nutze die zur Verfügung stehenden Konsequenzen und Sanktionen, auch ohne Rücksicht darauf, ob dem Verein Spieler und Mitglieder verloren gehen, weil dann ist es auch keine langfristige Basis für den Verein.

    Wenn Du den Eindruck hast, dass noch Chancen bestehen, die Mannschaft als ganzes zu fordern und einen neuen Weg einzuschlagen, dann gehe es auf diese Weise an.

    Einmal editiert, zuletzt von Coach1976 ()

  • Grundsätzlich hilft es jedem Verein, wenn man in der Ausbildungskonzeption ein Anforderungsblatt für Trainer, eines für Eltern und eines für Spieler einfügt und dieses jedem Spieler immer wieder mal vor Augen hält. Wichtig ist es dann natürlich auch, dass die Abweichungen sanktioniert werden, also bestraft werden!

    Zu den Anforderungen an die Spieler sollten solche Sachen gehören:


    Zuverlässigkeit

    Die Teilnahme am Training und Spiel ist für mich eine Selbstverständlichkeit.

    Ich versuche kein Training und kein Spiel zu versäumen. Kann ich nicht erscheinen, sage ich so früh wie möglich beim Jugendtrainer/in ab. Meine Jugendtrainer/innen bereiten sich auf das Training vor und schenken mir ihre Zeit. Deshalb sage ich nicht leichtfertig ein Training ab.


    Pünktlichkeit

    Ich erscheine pünktlich zum Training und zum Spiel. Ohne mich ist das Team nicht komplett. Meine Unpünktlichkeit stört das gesamte Team und den Trainings- und Spielbetrieb.


    Freundlichkeit

    Freundlichkeit ist für mich selbstverständlich, denn das Team und das gesamte Umfeld ermöglichen mir das Fußballspielen. Ich grüße Kinder und Erwachsene, die ich kenne sowie erkennbare Vereinsmitglieder aller Abteilungen.


    Teamfähigkeit und Disziplin

    Ich kann nicht jeden gleich gern mögen, akzeptiere aber jedes Teammitglied. Ich verhalte mich im Kreis meiner Mannschaft diszipliniert. Nur im Team kann ich Fußball lernen und nur gemeinsam können wir unsere Ziele erreichen. Im Training und im Spiel gebe ich immer 100%, denn ich bin ein wichtiger Teil des Teams. Ich höre den Anweisungen des Trainers / der Trainerin zu, führe die Übungen konzentriert durch und frage nach, wenn ich etwas nicht verstanden habe. Streitereien untereinander sollen vermieden werden, Handgreiflichkeiten sind nicht akzeptabel.


    Hilfsbereitschaft

    Ich helfe jedem aus dem Team, wenn er Probleme hat und um Hilfe bittet. Ich unterstütze schwächere Spieler und mache mich nicht über sie lustig. Ich übernehme das Wegräumen von Bällen und Trainingsmaterial (Stangen, Hütchen) beim Training und beim Spiel.


    Umwelt und Sauberkeit

    Ich gehe sorgsam mit dem Vereinseigentum um. Sportplatz, Kabinen und alle anderen Gemeinschaftseinrichtungen sollen meinem Verein, meiner Mannschaft und mir noch lange Freude bereiten. Der schonende Umgang mit Bällen, Trikots und Trainingsmaterial ist für mich eine Selbstverständlichkeit. Bin ich Gast bei einem anderen Verein, gilt dies ebenfalls.


    Fairplay

    Ich verhalte mich stets freundlich und fair zu meinen Mit- und Gegenspielern, egal ob im Training oder im Spiel. Ich verhalte mich fair und freundlich gegenüber dem Schiedsrichter. Der Schiedsrichter / die Schiedsrichterin ist mein Freund. Er/sie ermöglicht mir das Spiel.

    Zigaretten, Alkohol

    Zigaretten und Alkohol am Spielfeldrand habe ich nicht nötig. Über die Gefahren von Drogen weiß ich Bescheid und ich halte mich von ihnen fern.


    Vorbild für Jüngere

    Auch ich bin ein Vorbild – insbesondere für die jüngeren Spieler.

  • Etwas allgemein gültiges, offizielles würde natürlich vieles erleichern.

    Wichtig ist aber, dass das Anforderungsblatt nicht nur auf der Homepage vergammelt und dem Eltern / Spielern mit den Mitgliedsunterlagen ausgehändigt wird, sondern dass alle im Verein diese Werte und Anforderungen leben und gegenseitig einfordern.

    Dementsprechend erspart das Vorhandensein solcher Regeln dem Trainer nicht mit der Mannschaft darüber zu sprechen, dass er entsprechendes Verhalten von den Spieler erwartet, es erleichtert ihm allerdings das Ganze schon, weil er ja kein Einzelkämpfer ist, sondern den ganzen Verein hinter sich hat.

  • Etwas allgemein gültiges, offizielles würde natürlich vieles erleichern.

    Wichtig ist aber, dass das Anforderungsblatt nicht nur auf der Homepage vergammelt und dem Eltern / Spielern mit den Mitgliedsunterlagen ausgehändigt wird, sondern dass alle im Verein diese Werte und Anforderungen leben und gegenseitig einfordern.

    Dementsprechend erspart das Vorhandensein solcher Regeln dem Trainer nicht mit der Mannschaft darüber zu sprechen, dass er entsprechendes Verhalten von den Spieler erwartet, es erleichtert ihm allerdings das Ganze schon, weil er ja kein Einzelkämpfer ist, sondern den ganzen Verein hinter sich hat.

    Absolut. Solche Regeln und Anforderungen leben natürlich nur dann, wenn sie vom Jugendwart vernünftig in die Teams gebracht werden und dort dann natürlich auch an die Eltern und Kinder (bis D-Jugend) und Jugendliche (ab C-Jugend).

  • Etwas allgemein gültiges, offizielles würde natürlich vieles erleichern.

    Wichtig ist aber, dass das Anforderungsblatt nicht nur auf der Homepage vergammelt und dem Eltern / Spielern mit den Mitgliedsunterlagen ausgehändigt wird, sondern dass alle im Verein diese Werte und Anforderungen leben und gegenseitig einfordern.

    Dementsprechend erspart das Vorhandensein solcher Regeln dem Trainer nicht mit der Mannschaft darüber zu sprechen, dass er entsprechendes Verhalten von den Spieler erwartet, es erleichtert ihm allerdings das Ganze schon, weil er ja kein Einzelkämpfer ist, sondern den ganzen Verein hinter sich hat.

    So, und das kann man auch mitten in der Saison machen auch wenn es gar kein offizielles Konzept gibt. Einfach mal eine Einheit opfern, die Spieler an einen runden Tisch setzen, sich Regeln geben und Konsequenzen definieren. Das unterschreiben dann alle und man hat ne Grundlage für alle weiteren Handlungen. Und es kann keiner sagen: "wusste ich nicht".


    Zum Entschuldigen in der Situation: häufig verrennen sich Jugendliche und benötigen ein paar Stunden um ein Verhalten zu reflektieren. Und was ich viel entscheidender finde: wenn einer emotional hochfährt, muss man als Trainer rechtzeitig eingreifen und den Spieler vom Platz holen bevor es rote Karten regnet. Es ist natürlich fatal, wenn man nicht Rückwechseln kann aber vielleicht ist das ja auch ganz heilsam.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Sooo dann mal ein erstes Feedback..vielen Dank nochmal an alle :)


    golfstrom

    Ich habe deinen "Verhaltenskodex" in angepasster Form angenommen und für unseren kompletten Nachwuchs dann zukünftig eingeführt. Die Idee kam bei allen anderen Trainern gut an. Danke dir.


    Coach1976

    Generell besprechen wir offen und ehrlich mit den Spielern was wir erwarten und warum die Aufstellung so steht wie sie am Spieltag steht.


    Btw haben wir festgestellt, dass eben zu Hause nur die halbe Wahrheit ankommt.

    Wir haben gestern 45 Minuten mit der Mannschaft über den Sonntag gesprochen. Zur Einführung haben wir erstmal ohne Wertung gefragt, was ihnen die genannten Punkte von golfstrom im Fussball bedeuten. Daraufhin haben wir dann gefragt warum dann Dinge wie am Sonntag aufkommen und was der Anlass dafür war....betroffenes Schweigen.

    Beide Spieler, die nicht mit den Mädels spielen wollen, haben wir sachlich in der Runde angesprochen, warum sie das nicht wollen. Es b haben beide sich angeschaut, laut los gelacht und sich auf dem Boden gekugelt. Daraufhin gab es in strengem Ton ernste Worte. Hingegen hat ein Spieler ruhig und sachlich gesagt, dass unsere Stürmerin eben am Sonntag einige Chancen hat liegen lassen. Sie meinte ja das hatten wir am Sonntag schon besprochen und es war für beide ok in dieser Art u. Weise. Wir haben eben dann erklärt niemand kann sich entwickeln, wenn er nicht ins Spiel einbezogen wird.


    Von drei Eltern kam in der Whatsapp Gruppe dann Unverständnis auf, warum wir den Spieler, der ausgeflippt ist, derart demütigen wollten sich beim Schiedsrichter zu entschuldigen. Der Schiedsrichter war befangen (er hatte ihn 2 Spiele zuvor wegen Meckern vom Platz gestellt) und habe schließlich Scheiße zusammen gepfiffen. Wir sollen doch sowas den jungen Menschen plausibel erklären.

    Meine Antwort kurz und knapp, wenn ich Beleidigungen, Mittelfinger und Gewaltandrohungen tolerieren soll, können sie gerne zukünftig die Mannschaft trainieren....danach Schweigen.

    Zudem hatte mich die Mutter unserer Stürmerin angerufen, sie hatte sich ebenfalls geäußert und das sehr objektiv und sachlich, dass sie eben nach dem Platzverweis nicht weit entfernt von dem Spieler der vom Platz flog, dessen Mutter und der Mutter meines ZM Spieler stand. Seine Schimpftriaden auf Verein, Trainer, Schiedsrichter und auch auf ihre Tochter habe sie und andere Eltern mitbekommen. Beide Mütter haben ihn auch noch darin bestärkt das alles so richtig sei was er sagt und getan habe. Wir Trainertrio sind da sprachlos, wie verschoben Wahrnehmung auch bei Eltern sein kann.

    Weiterhin geben die "starken" Spieler den "schwachen" Spielern im die Schuld an Niederlagen, was natürlich auch an ihre Tochter geht.


    Für diese -Sorry- hinterv.........t der Mutter meines ZM Spieler wird es von meiner Seite aus nochmal ein klärendes Gespräch geben. Wir hatten den Spieler aufgrund mangelnder Lust im Training auf die Bank gesetzt....der junge muss ja nicht bei uns spielen.


    Nach zwei Nächte drüber schlafen haben wir entschieden uns von dem Spieler zu trennen. Der Mutter habe ich das mitgeteilt und die Reaktion war, es ist kein Sport für ihn, da er weiterhin Gefahr laufe auszurasten. Man geht den Weg des geringsten Widerstandes, der Junge spielt seit 7 Jahren in unserem Verein.


    Wir lassen das alles jetzt sacken und schauen uns die weitere Entwicklung in der Winterpause an und gehen weiter unseren Weg, die willigen Spieler spielen zu lassen und eben die sportlich besseren und lustlosen auf die Bank zu setzen oder eben auch mal zu Hause zu lassen. Am Ende gilt es die zu halten die motiviert sind und sich eben sportlich gut verhalten.

  • Mein Vorschlag: am besten das Team auflösen und alle haben ihre Ruhe.
    Es ist Eure kostbare Freizeit. Ihr seit keine Sozialpädagogen oder doch?
    Sorry aber was wollt ihr selber? Leistungssport oder Breitensport?
    Welcher Liga spielt ihr und was sind die Ziele?

  • Mein Vorschlag: am besten das Team auflösen und alle haben ihre Ruhe.
    Es ist Eure kostbare Freizeit. Ihr seit keine Sozialpädagogen oder doch?
    Sorry aber was wollt ihr selber? Leistungssport oder Breitensport?
    Welcher Liga spielt ihr und was sind die Ziele?

    Die Antwort kann ich dir ganz klar geben. Mit den 12 verbleibenden willigen Spielern die Rückrunde absolvieren und genau diesen Spielern die Möglichkeit geben sich zu entwickeln. Aktuell stehen wir bei 2 Winterzugängen, was den Kader auf 18 Spieler erhöht. Wenn die 3 verbleibenden störenden Spieler, deren Mütter sie scheinbar als kommende Nationalspieler sehen, sich dann auch über den Winter verabschieden stünden wir bei 15 Spielern die Wollen...und das reicht mir vollkommen aus, meine Freizeit genau für diesen Teil der Mannschaft zu opfern.


    Btw und das ist keine Scherz, tatsächlich bin ich und mein Trainerkollege mit pädagogsichen Hintergrund. Wir beide sind ausgebildete Erzieher. Ich selbst musste zwar aus gesundheitlichen Gründen aufhören (Hörverlust in den hohen Tönen), habe aber gut 10 Jahre Berufserfahrung. Davon eben 4 Jahre in den stationären Wohngruppen der Kinder- und Jugendhilfe sowie 6 Jahre Hort und Kita.


    Unser Trio Standpunkt ist eben der, dass wir uns von den drei "Störern" nicht das Hobby kaputt machen lassen. Es gab auch Zuspruch von Eltern, die es begrüßen das wir da so klar agieren und kommunizieren. Es ist ein herausforderndes Alter, was aber nicht heisst dass alle einen Freifahrtsschein haben.

  • Mein Vorschlag: am besten das Team auflösen und alle haben ihre Ruhe.
    Es ist Eure kostbare Freizeit. Ihr seit keine Sozialpädagogen oder doch?
    Sorry aber was wollt ihr selber? Leistungssport oder Breitensport?
    Welcher Liga spielt ihr und was sind die Ziele?

    DAS wäre der Weg des geringsten Widerstandes für einen selbst. Meiner Meinung nach muss man als Jugendtrainer oder Trainer generell auch etwas Sozialpädagoge sein. 12 Kindern ihre kostbare Freizeit damit zu zerstören wäre in meinen Augen fatal und nicht richtig.




    Alex82 habe das ganze jetzt schon bisschen verfolgt und wollte mich mal melden. Respekt für euer Engagement in dem Thema, eurer Empathie gegenüber allen anderen und Respekt für die Entscheidung dem Jungen (und leider auch den Eltern, die dass anscheinend verpasst haben) klare Konsequenzen für sein Verhalten aufzuzeigen, ihn zu suspendieren und rauszuschmeißen. Man kann nur hoffen, dass es was mit ihm und/oder den Eltern macht.

  • Ja klar. Wünsche dem Trainertrio das es auch gelingt die Saison durchzuziehen. Würde mich freuen, wenn wir weitere Updates bekommen.

  • Fantomas

    Ich halte euch auf dem Laufenden...die Zeit bis zur Vorbereitung auf den Start in die zweite Saisonhälfte ist ja nicht sooo lange ;)


    janosch

    Vielen Dank für die Worte. Der Ansatz ist eben bei uns, sich um die zu kümmern die wollen. Es gab letztendlich für uns keine Alternative als den Rauswurf. Es war das zweite Fehlverhalten innerhalb von 3 Wochen. Es gab nach dem ersten Platzverweis das Gespräch. Dabei wurde klar gesagt, eine emotionale Diskussion mit dem Schiedsrichter und ein daraus resultierender Platzverweis ist nicht schlimm, sofern KEINE Beleidigung oder Schläge angedroht wurden. Am Ende kommt eben noch das bestärken seiber Aussagen durch andere Elternteile hinzu, die uns eben veranlasst haben hier klare Grenzen aufzuzeigen.


    Dann euch allen eine schöne Winterpause :)

  • Hallo an euch und mal ein kurzes Update.


    Wir drei Trainer haben uns kritisch reflektiert und viele Gespräche miteinander geführt. Daraus resultiert, dass wir eine Elternversammlung durchführen werden und dort eben die Themen ansprechen, die uns gerade beschäftigen. Dazu werden wir klare Forderungen / Bitten an die Eltern formulieren. Wir dachten bisher, das einige Sachen selbsverständlich sind, aber anscheinend muss man das ganze immer mal wieder aufrufen. Weiterhin werden wir eine klare Linie fahren, die wir den Eltern mitteilen.

    Es wird u.a. dann zu den Spieltagen (im Wechsel) festgelegt, welche Spieler sich um Bälle, Trikots usw kümmern. Zu den Heimspielen soll ein weiterer Spieler die Kabine fegen. Wir wollen hier alle mit einbinden und ihnen wieder etwas "Gemeinschaft" vermitteln, sprich alle sind mal dran, etwas für die Mannschaft zu tun. Weiterhin werden wir im Training mit unseren unwilligen, lustlosen konsequenter umgehen. Es wird einmal eine motivierende Ansprache geben, bleiben sie weiter lustlos ist für sie an diesem Tag das Training beendet.


    Im letzten Training bekam die Mannschaft 15 Minuten Zeit, gemeinsam OHNE uns sich Ziele für die Hauptrunde zu setzen. Konkret war die Aufgabenstellung:

    - Welche Ziele haben wir als Mannschaft

    - Was wollen wir für das Spiel trainieren

    - Was bin ich bereit dafür zu tun?


    Der letzte Anstrich war für sie überfordernd....es kam die Gegenfrage, wie was soll ich tun? Wir haben es ihnen dann so erklärt, das sie eben für ihre Ziele etwas tun müssen im Training..z. B. Konditon verbessern, miteinander reden, repektvoll sein usw.


    Zu unseren beiden "Spezies" die so gar keine Lust haben und die mit den Mädels nicht wollen, wird es ein Gespräch extra geben mit den Eltern und Spielern zusammen. Ausschlaggebend ist der Punkt, dass beide aktuell von hinten in die Mannschaft sticheln und speziell gegen unseren Torwarttrainer. Einer der beiden Spieler hat schon mal gegen ihn gearbeitet und musste dann, aufgrund einiger Dinge, drei Wochen vom Training und Spiel pausieren.

    Nun hat dieser Spieler sich bei seiner Mutter beschwert, dass er mit ihm eine Problem habe, da er und der zweite Spezie immer Thema bei ihm sind im Gespräch z.B. mit den Mädels. Daraufhin hat sie mich angerufen und ich durfte mir eine Schimpftriade as its best anhören. Ich habe sie dann eingebremst (auch in etwas strengem Ton) und mal gefragt, ob sie mit ihm mal gesprochen hat warum es so ist (wir erklären es allen), es kam ein Nein. Ich habe ihr die Thematik dann erklärt (Mädels ausgrenzen und beleidigen, im Training sich verweigern). Dann hatte sie ihn selbst bei der Weihnachtsfeier erlebt, wie er hinter dem Rücken der Mädels "Grimassen zog" und sie nachäffte. Daraufhin hatte sie mal mit den Mädels gesprochen und kam ziemlich ruhig und geknickt zu mir...ich solle es mit dem Vater und ihrem Sohn klären....


    Nun gut wir schauen wie es weiter gehen wird. Auf jeden Fall hoffen wir auf eine positive Entwicklung.