Quo vadis Jugendfußball?

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  • Wenns um mein Beispiel ging, passierte folgendes: ein Spieler foulte im Strafraum von hinten einen Stürmer, der dann auch verletzt liegen blieb. Für mich klare Sache: Verwarnung und Strafstoß.

    Der Übeltäter dann zu mir: "Digger, das kann doch nicht wahr sein".

    Ich zu ihm: "Ist es aber, und das mit dem 'Digger' will ich hier nicht hören."

    Er darauf: "Digger, bist schlecht drauf?"

    Ich: "Nun dürfens mal 5 Minuten nachdenken, was ich gesagt habe." (Ich duze Spieler (und auch Trainer), die ich nicht persönich kenne, grundsätzlich nicht).

    Er: "Digger, schlecht gefrühstückt?"

    Ich: "Das wars dann wohl" und zog die Rote Karte.


    EIn paar Minuten später kam es dann zu einem Spielabbruch, weil Zuschauer aufs Feld kamen, und der Ordnungsdien es nicht fertigbrachte, die von Spielfeld zu entfernen.


    Den Spielabbruch hat mir das Sportgericht um die Ohren gehauen (den einzigen in 21 Jahren), den Feldverweis mit 2 Spiele Sperre bestätigt.

  • Fachidiot : der Spieler mit dem Kommentar. Ich kenne allerdings nicht den Bericht des Schiedsrichters und weiß nur, dass der Spieler gesperrt wurde. Zum Urteil selbst habe ich auch keinen Zugang gehabt.

  • Diggah, das war aber absolut nicht knorke von dir, du solltest deine base mal chillen. ^^ (Ich bin 27)

  • Doofenheinz

    Etymologie: Wort "knorke" . Erstmals erwähnt 1916 Berlin. Gewinnt Mitte der 1920er Jahre an Verbreitung. Herkunft ungeklärt...

    Ich denke, Du solltest unbedingt deine Sprache updaten :)


    Nein, im Ernst. Schiedsrichter ist ein harter Job. Respekt an alle, die das machen. Wenn es nach mir gehen würde, dann sollte noch viel härter durchgegriffen werden, aufgrund ständiger Respektlosigkeiten gegenüber den Schiedsrichtern. Der Zuschauerbereich ist aber oft am schlimmsten. In anderen Sportarten geht es doch auch. Siehe bspw. Rugby und da ist definitiv genug Testosteron im Spiel.


    Aber meiner Meinung nach eben nicht gnadenlos durchgreifen, aufgrund ggf. falsch verstandener/interpretierter Jugendsprache, sondern wegen der Art und Weise, wie zu oft mit den Schiris umgegangen wird. Mündliche Kommunikation ist ja nicht nur das Wort an sich. Aggressionslevel / Gesichtsausdruck / Körpersprache / Ich bin ok Du bist ok ... passt zu oft bestimmt nicht. Ermessensspielräume? Individuelle Toleranzschwellen? Was ist in Bezug auf Sprache zu ahnden und was ist noch ok???


    Die ganze Thematik ist wahrscheinlich so glasklar wie das Handspiel von "Cucurella". Entschuldigung das glasklare Nicht Handspiel natürlich...

  • Mal so zur Selbstreflexion: Ich finde, dass Dein Auftritt (also, wenn Du die Dinge in den Anführungszeichen wirklich so gesagt hast) schon einen sehr arroganten Eindruck machen. Dass dann ein Jugendlicher (so habe ich das zumindest verstanden) dann auch versucht die Grenzen auszutesten, würde mich nicht überraschen.


    Zumindest geht aus diesem Kontext hervor, dass es die rote Karte nicht für "Digga" als Beleidigung gab, sondern weil der Spieler Deinen Anweisungen nicht gefolgt ist. Da Deine erste Aussage aber selber eine Provokation darstellt ("Ist es aber") finde ich es ein bisschen affig einen Spieler für sowas dann rauszustellen.

    Fachidiot : der Spieler mit dem Kommentar. Ich kenne allerdings nicht den Bericht des Schiedsrichters und weiß nur, dass der Spieler gesperrt wurde. Zum Urteil selbst habe ich auch keinen Zugang gehabt.

    Wenn der Schiedsrichter zum Ausdruck bringt, dass der Spieler das mit einem entsprechend aggressiven Tonfall gesagt hat, dann wird jedes Sportgericht in DE, glaube ich, das Urteil so bestätigen. Die stehen meistens hinter ihren Schiedsrichtern. Dass die Aussage an sich mMn völlig unbedenklich ist, bleibt davon unbenommen...

  • Ein klarer Fall von Ego Schiedsrichter... einfach mal am Selbstwert arbeiten 😄

    Und verstehen dass es um den Sport und die Spieler geht in erster Linie, nicht um unerwünschte Erziehung

  • Und verstehen dass es um den Sport und die Spieler geht in erster Linie,

    Geht es den jugendlichen Spielern um den Sport - und hier spezifisch um Fußball?

    "Die Unübersichtlichkeit der Verhältnisse in der Welt verstärkt den gesellschaftlichen Megatrend „Regrounding“ – die Sehnsucht nach Zugehörigkeit, Halt und Orientierung. Hier liegt eine Chance für den Sport, denn für die Jugendlichen zählen neben Spaß und sich auspowern Anschluss und Gemeinschaft zu den wichtigen Sportmotiven. Die Teenager betonen insbesondere die integrative Kraft des Fußballs." (SINUS-Studie 2020)

    Bedienen wir diese Motive im Jugendfußball? oder bestimmen Selektion und Leistungsgedanken das Handeln der Personen im Jugendfußball? Und somit Ausschluss aus der Gemeinschaft.


    Brauchen wir andere Wettbewerbsformen und/oder eine andere Beteiligung der Jugendlichen. Müssen wir den Leistungsgedanken überprüfen?


    Muss Fußball nur den Spielern Spaß machen? Ich denke nein. Wir brauchen Schiedsrichter, Eltern, die fahren und Trainer/Betreuer, denen es auch Spaß macht.

    In Bayern gehen in diesem Jahr die Meldungen für D- und C-Jugend zurück. Gibt es weniger Spieler? weniger Spieler mit Spaß? weniger Trainer/Betreuer? weniger Spiele, die von offiziellen geleitet werden? Oder was sind die Gründe?


    Weniger Mannschaften in der Jugend bedeuten langfristig weniger Mannschaften bei den Herren. Im Kreis Donau gibt es nächstes Jahr aufstiegsberechtigte Flex-Mannschaften (siehe auch Änderung der Spielordnung: Flex-Mannschaften dürfen in Zukunft aufsteigen - anpfiff.info). Die Schiedsrichter diskutieren gerade, ob sie diese Ligen besetzten. Bin mal gespannt wie die Diskussion ausgeht und welche Folgen das dann hat.

    In der Jugend sind SGs, JFGs, JJSGs und so weiter schon Normalität. Im Erwachsenenbereich kommt das auch immer mehr.

  • Weniger ist m.E. für den Fußball nicht unbedingt schlechter. Kleiner aber feiner wäre möglich. Handballer, Hockeyspieler, Basketballer machens vor und sind derzeit Weltklasse. Muss dann nur gelingen, aus dem Weniger mehr zu machen. Ausbildung vor allem unten verbessern, dass die in der C einigermaßen komplett technisch und individualtaktisch ausgebildet ankommen. Können halt viele Trainer nicht. Und ein Teil davon ist sich dessen auch nicht bewusst.

    Ich kenn die Argumente von denen, die hier meinen, es wäre nicht so wichtig, ist aber offensichtlich abwegig. Fußball war immer in der komfortablen Situation, dass sie enorm viele Kinder hatten. Da sind dann einfach schon nach dem Wahrscheinlichkeitsprinzip oben ein paar Gute angekommen. Auf DFB Ebene hat man es erkannt, muss aber in den Vereinen auch ankommen. Nach ersten Erfahrungen im neuen KiFu halte ich die Reform (im Kleinfeldbereich) für grds. gut. Allerdings unterliegen m.E. viele dem Irrtum, dass die Spielformen und das freie Spiel nun alles lösen. Das tun sie eben nicht. Über das, was die da mit der A-Jugend Buli machen, habe ich mir noch keine Meinung gebildet. Bin da auch zu weit weg von.

    von let wieder rhetorische Fragen. Aber eine beantwortet sich sicherlich von selbst. Gibt es weniger Spieler? Ja natürlich, wenn die Meldungen für D und C zurückgehen, gibt es weniger Spieler. Bedingt sich in beide Richtungen.

  • Gibt es weniger Spieler? Ja natürlich, wenn die Meldungen für D und C zurückgehen, gibt es weniger Spieler.

    So eindeutig ist das für mich nicht ;)


    Hier mal mit Zahlen:

    Mitglieder 2024 im DFB: Junioren 15-18 Jahre: 497.173 - Mannschaften: 13.625

    Mitglieder 2023 im DFB: Junioren 15-18 Jahre: 475.075 - Mannschaften: 13.658

    d.h. mit weniger Mitgliedern gab es mehr Mannschaften (ich weiß, dass Mitglieder nicht gleich Spieler sind)


    Meine Erfahrung bzw. Beobachtungen:

    - man braucht heute einen größeren Kader um eine Saison zu bestreiten (früher 16 Jugendliche und heute 20-25 Jugendliche für eine C-Jugend)

    - wenn keine Trainer/Betreuer zur Verfügung stehen, werden keine Mannschaften gemeldet (zumindest im Kinderfußball weiß ich von Wartelisten in den Vereinen)

    - Infrastruktur gibt nicht mehr Mannschaften her (sind da heute die Ansprüche höher als früher (z.B. Platzbedarf für ein Training)?)

  • Das interessiert mich aber jetzt.

    Warum werden 25 Jugendliche für eine C-Jugend Mannschaft benötigt? Woran liegt das denn?

    Bin selber, bis dato, nur im Bereich bi E Jugend unterwegs. Ja, es gibt unzuverlässige Kinder/Eltern. Aber zieht man die dann alle mit und hat einen festen Stamm von 15 + X oder wie kommt man auf die Zahl? Finde das schon krass, wenn nur 11 + 5 spielen können.


    Ja, wenn keine Betreuer da sind, kann ich keine Mannschaft melden. Aber das können die Vereine doch selber ändern. Muss dann eben was dafür tun!


    Bei der Infrastruktur denke ich, dass hier einige Vereine am Limit sind. Da die Plätze immer gut belegt sind. Es aber viele Vereine gibt, wo die Plätze ungenutzt oder wenig genutzt werden, weil Sie Schwierigkeiten haben in allen Jugenden eine Mannschaft zu melden.

    Diese Plätze müssen besser genutzt werden.

  • Mittelfeld#6 : vor 2 Jahren hatte ich eine C2-Jugend im Breitensport und setzte 32 Spieler ein, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Im letzten Jahr eine C1-Jugend im Breitensport und ich setzte 28 Spieler ein.

    Anfang der 1990iger hatte ich eine C2 im Leistungsbereich mit einem Kader von 16 Spielern.


    Ein Nachbarverein überlegte sich, ob er mit 22 spielberechtigten Jugendlichen Flex melden soll. Das ist die Realität in meinem Umfeld.


    Infrastruktur kann aus meiner Sicht keine Ausrede sein, weil es weniger Mannschaften als früher gibt. Ja, es wird häufiger trainiert als früher (z.B. 2x in der F-Jugend anstatt 1x und es gibt fast überall eine G-Jugend (früher erst ab F-Jugend)), aber es gibt auch viel mehr SGs usw. - und da müssten doch Plätze vorhanden sein.

  • Hab es immer noch nicht verstanden, warum man bei Euch so viele Spieler braucht für ein Großfeldteam. Bei uns braucht man nicht so viele. Sind die Bedarfe in den Bundesländern unterschiedlich? Auf dem Feld selbst dürfte die nötige Zahl gleich sein.

    Bei den Plätzen kann man sich beschränken. Ich trainiere derzeit und habe das auch schon öfters so gemacht auf einem Viertelplatz.

    Abgesehen von den Trainern in diesem Forum mit vielen Beiträgen dürfte die Trainingsqualität, runtergebrochen auf den Einzelspieler bei derart hohen Zahlen sinken.

  • Fechter : Ja, wir spielen auch mit 11 Spielern und können 5x wechseln. Wir hatten in beiden Jahren 2 Mannschaften in der C-Jugend gemeldet. Somit ist das Verhältnis Trainer:Spieler im Training kein Problem. Das "Problem" sind Verletzungen, Studienfahrten, 2. Sportart, Zuverlässigkeit bzw. Stellenwert des Fußball (z.B. Geburtstage oder Familienausflüge wichtiger) und Spieler, die aufhören. Und dann kommen wir über eine Saison auf solche Zahlen.

  • Ich sehe auch das größte Problem in der Gewichtung des grundsätzlichen Vereinslebens. Das fällt mir in den letzten Jahren immer häufiger auf. Da sind viele Dinge "wichtiger" als der Mannschaftssport. (und da zähle ich zumindest Geburtstage/Hochzeiten/Beerdigungen nicht dazu). Diejenigen die die Wichtigkeit von Mannschaftssport und was daran hängt bereits selbst erfahren haben und mit positiven Erfahrungen/Emotionen verknüpfen, sind auch diejenigen Eltern deren Kids regelmäßig beim Training erscheinen. (unabhängig von deren Talent)

    Das Thema Platzbelegung kommt für mich auch noch dazu. Das stelle ich jedes Jahr auf´s neue fest. Am liebsten wollen alle zur selben Zeit trainieren und dann natürlich auch am liebsten den kompletten Platz zur Verfügung haben. Aus Trainersicht kann ich das ab einer gewissen Altersklasse auch verstehen, denn was soll ich denn grundsätzliches mit den Jungs trainieren, wenn ich nur einen 1/4-Platz zur Verfügung habe?!


    Ich bin bei let1612 wenn er sagt, dass heute ein größerer Kader benötigt wird als früher. In den letzten Jahren konnte ich z.B. mit Mühe und Not mit einer 17 Spieler umfassenden E- und D-Jugend gerade mal eine Mannschaft für die Hallenrunde melden. (gespielt wird 4+1, anwesend waren mit Glück 7) Auf dem Feld draußen hatte ich im Schnitt bei dieser Kadergröße 8-11 Spieler an einem Spieltag. (7er bei E-Jugend und 9er D-Jugend // die Absagegründe waren zum Teil niederschmetternd für einen Trainer) Das da dann eineige Trainer vielleicht sogar hinschmeißen und keine Lust mehr haben, kann ich dann oft auch verstehen. Und schon sind wir dann bei dem Problem der Anzahl an Trainern/Betreuern.

  • Also ich trainiere eine C2 Breitensport, habe nur 18 Spieler und fahre damit ganz gut.

    Die Erfahrung, dass es funktioniert, kommt aus der letzten Saison. Auch nur 18 Spieler und trotz einiger Verletzungen gut durchgekommen. 1-2x mussten wir bei einer D-Mannschaft anfragen nach Aushilfen.


    Diese Saison erwarte ich es ähnlich. 2-3 Spieler sind eher unzuverlässig. Aber die Zuverlässigen sind eigentlich immer da, außer bei wichtigen Terminen und bei Verletzungen.


    Ich glaube auch, dass kleinere Kader für die Jungs eher verpflichtend sind als große Kader. Beim großen Kader sagt man schneller ab.

    Hängt aber natürlich immer alles von den jeweiligen Jungs ab.

  • "Eine Zahl aus dem Nachwuchs schreckt auf beim Deutschen Fußball-Bund. 5.487. So viele männliche A- und B-Jugendteams hat der DFB seit der Heim-WM 2006 verloren. Kontinuierlich geht es bergab. Von 19.112 auf unter 18.000 (im Jahr 2011), unter 17.000 (2013), unter 16.000 (2015), unter 15.000 (2018), unter 14.000 (2020). Bis auf 13.625 (2024)."

    "Fußballvereine haben weniger Probleme bei der Gewinnung von Kindern, sondern vielmehr in der dauerhaften Bindung der vorwiegend männlichen Jugendlichen zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr", erklärt Sportwissenschaftler Torsten Schlesinger von der TU Chemnitz auf dpa-Anfrage."


    Quelle: DFB will um Jugendliche kämpfen (gmx.net)

  • "Eine Zahl aus dem Nachwuchs schreckt auf beim Deutschen Fußball-Bund. 5.487. So viele männliche A- und B-Jugendteams hat der DFB seit der Heim-WM 2006 verloren. Kontinuierlich geht es bergab. Von 19.112 auf unter 18.000 (im Jahr 2011), unter 17.000 (2013), unter 16.000 (2015), unter 15.000 (2018), unter 14.000 (2020). Bis auf 13.625 (2024)."

    "Fußballvereine haben weniger Probleme bei der Gewinnung von Kindern, sondern vielmehr in der dauerhaften Bindung der vorwiegend männlichen Jugendlichen zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr", erklärt Sportwissenschaftler Torsten Schlesinger von der TU Chemnitz auf dpa-Anfrage."


    Quelle: DFB will um Jugendliche kämpfen (gmx.net)

    Das Problem, die Kinder zu halten, wundert mich nicht, wenn Kids mit 15 70-80min nur auf der Bank hocken, und das selbst in der Kreisliga.

    Jeder Verein denkt, er müsse/ will Leistungsfußball anbieten, selbst der kleinste Breitensportverein hier in der Umgebung wirbt nach "talentierten" Spielern, um eine Quali-Runde zu spielen, in der man gnadenlos untergeht und dann zum Winter die ganzen Spieler verliert, weil man dann doch nur Kreisliga spielt.
    Jugendspieler werden mit dem besseren Ausstattung angeworben und die bauen null Vereinsbindung auf.

    Wir haben so fette Probleme, das mag man gar nicht glauben

  • Wenn man den regelmäßigen Hinweisen auf "wir leben in einer Leistungsgesellschaft", "die Kinder wollen gewinnen ", "die guten Kinder verstehen nicht, warum schwächere Mitspieler genauso mitspielen dürfen" etc. folgt, könnte man auch sagen:

    Es haben halt die Kinder aufgehört, die es eh nicht konnten. Also eine Entwicklung ganz im Sinne derjenigen, die Selektion ab der F fordern und dann von verschiedenen Seiten Zuspruch erhalten...

  • "Eine Zahl aus dem Nachwuchs schreckt auf beim Deutschen Fußball-Bund. 5.487. So viele männliche A- und B-Jugendteams hat der DFB seit der Heim-WM 2006 verloren. Kontinuierlich geht es bergab. Von 19.112 auf unter 18.000 (im Jahr 2011), unter 17.000 (2013), unter 16.000 (2015), unter 15.000 (2018), unter 14.000 (2020). Bis auf 13.625 (2024)."

    "Fußballvereine haben weniger Probleme bei der Gewinnung von Kindern, sondern vielmehr in der dauerhaften Bindung der vorwiegend männlichen Jugendlichen zwischen dem 14. und 18. Lebensjahr", erklärt Sportwissenschaftler Torsten Schlesinger von der TU Chemnitz auf dpa-Anfrage."


    Quelle: DFB will um Jugendliche kämpfen (gmx.net)

    Sehr gut die Aussage von Hannes Wolf aus dem Artikel.

    Wenn du dann in der D-Jugend schon auf der Bank sitzt und vermeintlich nicht gut genug bist, bei deinem Hobby dabei zu sein, dann würde ich meinen Kindern auch sagen: 'Da vorne ist doch die Kletterhalle, lass mal was anderes machen.


    Jeder Verein denkt, er müsse/ will Leistungsfußball anbieten, selbst der kleinste Breitensportverein hier in der Umgebung wirbt nach "talentierten" Spielern, um eine Quali-Runde zu spielen, in der man gnadenlos untergeht und dann zum Winter die ganzen Spieler verliert, weil man dann doch nur Kreisliga spielt.
    Jugendspieler werden mit dem besseren Ausstattung angeworben und die bauen null Vereinsbindung auf.

    Das Stelle ich auch fest. Im Fußball geht es bis runter in die tiefsten Klassen nur noch um Leistung. Keiner stellt das Gesellschaftliche, das Miteinander in den Fordergrund. Muss ja nicht gleich heißen, dass mir Leistung egal ist. Wenn ich Wert auf Gemeinschaft lege. Aber Vereine sind historisch gesehen eine soziale Gemeinschaft.

    Klar viele Vereine beklagen fehlendes Miteinander und Unterstützung durch die Mitglieder. Allerdings glaube ich nicht, dass der einzig richtige Weg ist, jeden Verein zu professionalisieren. Auch früher waren in meiner Jugend waren es immer die selben Eltern die geholfen haben, manche Eltern meiner Mitspieler kannte ich hingegegen gar nicht. Ich glaube einigen Vereinen würde es wirklich gut tun, den Spagat zwischen Leistung und guter Arbeit mit Gemeinschaftsgefühl zu verknüpfen. Gerader dieser Spagat fehlt mir auch in vielen Podcast, Veröffentlichungen und Fortbildungen. Es geht immer nur darum, wie bringe ich den Kindern das Fußballspielen bei. Aber wie ich eine Gemeinschaft forme und vielleicht sogar Raum für Freundschaften die die gemeinsame Zeit beim Fußball überdauern schaffe, dazu hört man nichts. Wie gehe ich damit um, wenn im Breitensportverein der Holzfuß auch teil der Mannschaft sein soll und knappe Spiele durch sein Mitwirken vom Ergebnis anders ausfallen? Viele schlaue Leute reden von alle Spielen lassen, aber wie ich als Trainer im Breitensport mit den krassen Leistungsunterschieden und den sich daraus ergebenden Problemen mit Spielern und Eltern umgehe, dazu erzählt keiner was.