Heute Fussball oder doch nicht?

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  • Hi, ich habe eine Frage, mittlerweile bin ich auch schon richtig genervt von der Thematik...

    Wie handhabt ihr Kids, die offensichtlich Fussball nicht als primäre Sportart sehen?

    Was ja an sich kein Problem ist ( Meine Jungs machen auch 2 Sportarten). Dann sollte doch im Vorfeld kommuniziert werden, wo der Anspruch liegt oder?"

    Wir haben bei uns in der F Jugend Kids dabei, die vor jedem Training "extra von ihren Eltern gefragt werden müssen" , ob sie denn heute ins Training gehen. Thema: " Es kollidiert viel miteinander bzw haben sie manchmal auch keine Lust auf irgendwas..."

    Zusätzlich haben diese auch noch 2 oder 3 andere Aktivitäten, die sie machen.

    Und das auch nur so halb....



    Bei 2 bis 3 Trainingseinheiten schaffen sie es gerade mal maximal 1 mal in der Woche zu kommen. Logischerweise spielen diese auch dementsprechend schlecht. Es fehlen einfach die Basics.

    Ich hab mir das nun über ein Jahr angeschaut und bin nach wie vor sehr motiviert jedem Kind eine gute Grundlage und Ausbildung zu bieten, aber wenn da nichts zurück kommt, kann ich das irgendwann auch nicht mehr vertreten.


    Das kuriose ist, dass die Eltern die Kids zu den Spieltagen anmelden, obwohl diese kaum Impact auf das Spielgeschehen haben. Das ist dann so, als spielen wir mit einem Mann weniger. Die anderen Kids sind dann auch dementsprechend genervt und gefrustet. Was ich natürlich auch verstehen kann.



    Wie handhabt ihr sowas?

    Einmal editiert, zuletzt von Coach_T88 ()

  • Hi, habt ihr denn in dem Jahrgang ausreichend Kinder bzw. auf der Warteliste? Falls ja, auch wenns hart klingt, ganz ehrlich, ich würde das zunächst natürlich direkt als Aufforderung zur Besserung ansprechen, damit sie auch die Chance haben daran etwas zu ändern und wenn die dann nichts daran ändern wollen oder können einfach andere Kinder die es mehr wollen zu den Spielen mitnehmen bzw. in der Mannschaft ersetzen. Wenn es eine zweite Mannschaft gibt die noch mehr Breitsport orientiert ist kann man sie auch dahin versetzen oder wenn es gar nicht mehr tragbar ist zunächst mit der Jugendleitung und dann den Eltern über eine Beendigung der Zusammenarbeit sprechen. Ich nehme an du machst das ehrenamtlich und steckst da bestimmt viel Herzblut rein, da muss auch entsprechendes Commitment von den Spielern/Eltern kommen als Gegenleistung. Viele Eltern sehen das ja auch als Beschäftigungsmaße ala freier Extrakindergarten wo man die Kids je Belieben abliefern kann.

  • Wenn Du einen ausreichend großen Kader hast, dann kannst Du diesen Spielern natürlich auch die Pistole auf die Brust setzen. Da muss dann einfach auch eine klare Ansage kommen, dass Du eine bestimmte Menge an Trainings erwartest und Du auch nur nach Leistung in den Spielen einsetzt.

  • Offene Kommunikation hilft ja manchmal.

    Ich hab von vornerhein klargestellt (Elternabend), dass Trainigsbeteiligung eines der wichtigsten Kritereien für Spielanteile sind.

    Dann kann sich jedes Kind und jedes Elternteil selber entscheiden, was wichtig ist.

    Selbst wenn mein guter Mittelstürmer (interssante Bemerkung der Eltern: er hatte eine Verletzung vom Tennis) eben nach vier Wochen erst wieder auftaucht, stellt es sich hinten an. Egal ob das Spiel verloren geht oder nicht und er wird vorsichtig wieder an das Spiel herangeführt.

  • Unser Kader ist eher klein. Für 2 Mannschaften eigentlich zu klein, für 1 zu groß. Daher fragen wir vor jedem Spieltag ab und melden 1 oder 2. Einige spielen dann doppelt, damit jeder auf seine Spielzeit kommt.

    Leistungsorientiert stellen wir nicht auf. Jedes Kind, welches regelmäßig kommt, ist auch auf einem guten Level.

    Ja, ich mache das natürlich ehrenamtlich, wie fast jeder von euch 😁


    Ich denke, da muss mal ein Gespräch statt finden.


    Danke für die Antworten.

  • Mir persönlich war es in der F-Jugend egal.

    Die Trainingsfleisigsten waren bei uns oft gar nicht die besten Kicker.

    Eher die Kinder, die gerne Fußball spielen, aber kaum "Bolzplatzzeit" hatten.

    Die "Bolzplatzkinder" sind bei uns, auch ohne hohe Trainingsbeteiligung oder andersrum: trotz Tischtennistraining und Gitarrenunterricht, in der F-Jugend vielen anderen meilenweit voraus gewesen.

    Wir reden hier ja über 8-jährige.


    Ich freue mich auch heute noch über Kinder, die zusätzlich einen weiteren Sport betreiben.


    Mit den Eltern habe ich natürlich immer erstmal gesprochen und geklärt, was die Hintergründe sind und was die jeweiligen Ansprüche und Wünsche sind.

    Und zwar aller Beteiligten:

    - Verein

    - Trainer

    - Team

    - Kind

    - Eltern


    Dann sind wir immer auf eine gute Lösung gekommen.

  • F-Jugend: 2-3x Training - warum?

    Und es ist doch klasse, dass die 2-3 weitere Aktivitäten machen.


    Ich bin im Breitensportverein tätig und unterstütze mehrere Sportarten auch noch in der C-Jugend.


    Ironie an* Übrigens: wenn ihr in der F-Jugend keine 2 Mannschaften stellen könnt, kannst du die Kinder getrost verkraulen, weil in der D-Jugend reicht das sowieso nicht mehr für eine Mannschaft. *Ironie: aus


    Zum Glück kommen die neuen Spielformen 24/25 und dann sollten diese Fragestellungen nicht mehr aufkommen - zumindest nicht in der F-Jugend.

  • 2-3 mal Training, weil fast alle sehr gerne zum Training kommen und es ihnen super viel Spass macht. Reicht doch als Begründung oder 😉

    Du hast anscheinend den Sachverhalt nicht verstanden. Meine Söhne betreiben auch 2 Sportarten, aber das kollidiert nicht miteinander bzw wurde im Vorfeld kommuniziert, was die Ansprüche sind.


    Vielleicht kommt das oben nicht so rüber, aber diese 2,von denen wir hier reden, sind kaum im Training, aber die Eltern melden sie für jeden Spieltag an.


    Ich kann nicht auf jeder Hochzeit gemeldet sein und hoffen, dass ich überall in der ersten Reihe tanze. Darum geht's.

    Das ist nicht fair denen gegenüber, die immer da sind...

    Jeder, der sich für einen Spieltag meldet, bekommt die gleiche Spielzeit. Ob gut oder nicht so gut.


    Die Kids sind in der 2. und 3. Klasse. Denen fällt das natürlich auch auf und stellen entsprechende fragen... Die sind nicht dumm.

    Natürlich appelliere ich auch jedesmal an den "Teamgedanken"...


    Ich persönlich bin der Meinung, dass man Kids, welche man vor jedem Training fragen muss, ob sie denn überhaupt Lust aufs Training haben oder welche, die nur 1 mal die Woche maximal kommen, auf Strecke sowieso verliert. Da ändern auch die neuen Spielformen nichts.

    Ps wir trainieren schon seit 3 Jahren nach den neuen Formen 😉


    Eine gewisse Grundmotivation bzw Freude sollte in jedem Sport vorhanden sein.


    Das ist auch fair den Mitspielern bzw den Trainiern gegenüber, welche ihre Zeit investieren, um die Jungs und Mädels auszubilden.

  • Unser Kader ist eher klein. Für 2 Mannschaften eigentlich zu klein, für 1 zu groß. Daher fragen wir vor jedem Spieltag ab und melden 1 oder 2. Einige spielen dann doppelt, damit jeder auf seine Spielzeit kommt.

    Das sollte mit den neuen Spielformen nicht mehr der Fall sein. Für das Training ändert das nichts, da gebe ich dir Recht.

    Ich persönlich bin der Meinung, dass man Kids, welche man vor jedem Training fragen muss, ob sie denn überhaupt Lust aufs Training haben oder welche, die nur 1 mal die Woche maximal kommen, auf Strecke sowieso verliert.

    Da bin ich anderer Meinung. Die Kinder haben heute die Wahl: z.B. gehe ich zum Basketball oder Fußball? Und das sind teilweise Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, wo sie hingehen und diese Entscheidung unterliegt auch Schwankungen - sofern ich sie zulasse. Wenn ich allerdings die Kinder vor die Entscheidung stelle, dass sie sich für eine Sportart entscheiden müssen, dann verliert man die Kinder auf jeden Fall für eine Sportart - und sobald sie weg sind, kommen sie meistens nicht wieder.

    Meine Söhne betreiben auch 2 Sportarten, aber das kollidiert nicht miteinander bzw wurde im Vorfeld kommuniziert, was die Ansprüche sind.

    Das habe ich bei meinem Sohn auch oft geschafft, aber nicht immer - und ich hatte mehr Einfluss auf die Fußball-Trainingszeiten als ein Elternteil (wahrscheinlich genauso wie du).

  • Ich finde es grundsätzlich ok, wenn man auch andere Verpflichtungen hat, gerade in dem Alter. Da weiß man aber mit Vorlauf, wann man Zeit hat und wann nicht. Da kommt sehr selten etwas kurzfristig. Wenn es dann zu Überschneidungen kommt, dann muss man das akzeptieren, man kann es ja planen.

    Im Vorfeld besprochen werden muss das natürlich schon und man kann dann auch nicht erwarten, dass man immer eingeladen wird zum Wettkampf, wenn man Zeit hat. Alle setzten bei mir ähnlich aus in dem Alter, aber wer häufig aus eigenen Beweggründen absagt, bei dem zählen diese ausgelassenen Wettkämpfe als eingeladen, nicht als pausiert.

    In anderen Worten, es pausieren von mir aus alle vergleichbar, nicht es werden alle vergleichbar für den Wettkampf nominiert.

    Und sowiso kann niemand erwarten, der nur ene Trainingseinheit absolviert, dass er am Wochenende nominiert wird. Dabei eist es mir egal, ob wegen Krankheit oder anderen Gründen.


    Und: Fussball ist grundsätzlich ein Mannschaftssport. Da ist man mM nach dem Team verpflichtet, gar nicht dem Trainer. Wenn das alle so handhaben, dann funktioniert das nicht.

    Da kann man nicht absagen, weil man keine Lust hat. Gerade, wenn man eh wegen Überschneidungen häufger fehlt.

    Das passt dann nicht zusammen. das würde ich so klar kommunizieren.


    Und ich habe grundsätzlich selbst im Leistungsfussball kein Problem damit, wenn man jemand ein Training absagt, weil er zu einem Geburtstag will - oder wie mal passiert, ein Baumhaus mitbauen will, damit er später dann auch dort rein darf.

    Aber, da geht es dann um Kinder, die grundsätzlich regelmäßig kommen und auch nicht um den Geburtstag vo Nachbarn einer Bekannten der Schwester. Da geht es dann um die besten Freunde.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich hatte ähnliche Situationen. Bei mir durften die Eltern daher ihre Kinder für einen Spieltag nicht anmelden, sondern ich habe einen Kader vorgegeben. Kriterien waren Teilnahme im Training und wer schon wieviel Spielzeit hatte. Und erst wenn aus diesem Kader welche nicht konnten, wurde dann mit den anderen aufgefüllt.


    Das hat dann dazu geführt, dass die Eltern der Kinder, die kaum im Training waren, regelmäßig nachgefragt haben, warum ihr Kind denn nicht aufgestellt wurde. Da bei uns die Beteiligung per App erfasst wird, war es ein Leichtes, die entsprechende Auswertung vorzulegen.



    Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn Kinder mehrere Sportarten verfolgen. Es sollte aber halt nicht so sein, dass Trainings parallel liegen. Ich bin halt der Verfechter von eine Sache mit 100% machen, statt viele nur so ein bisschen…

  • Zum Diagramm:
    Macht so ein Diagramm nicht nur dann Sinn, wenn die Länge der Balken auch zu den Zahlen passen? :/
    'Nichts tun' müsste ja von der Balkenlänge kürzer als 'Training, Sport treiben' sein. D.h. alle grauen Balken müssten kürzer als die gelben Balken sein*. Oder habe ich hier gerade einen Balken vorm Kopf? ^^

    * Die Behauptung korrigiere ich nochmal: 'Nichts tun' müsste kürzer als 'Sport' sein. Und 'Lesen' und Kreatives machen' kürzer als 'Zeit mit Familie'. Das macht die 27% nicht besser, verändert aber einiges am Bild.


    'Sich mit Leuten treffen' und 'Training, Sport treiben' muss sich ja nicht ausschließen. Ist vielleicht auch eine Chance für den Fußball -dort weiter zu machen, wo es gut läuft- und -dort anzusetzen, wo es nicht so gut läuft-, was sollte dafür besser geeignet sein als Mannschaftssport. Wobei ich betonen möchte: Sportverein ist Sportverein. Und wenn man den zum Jugendtreff umbaut, erreicht man vielleicht mehr Kinder/Jugendliche (mehr Mitglieder), aber nicht mehr die, die Sport treiben wollen.

    Einmal editiert, zuletzt von Linksfuss () aus folgendem Grund: *Text ergänzt

  • Solche Diagramme haben nur beschränkten Wert, denn "nichts tun" geht nicht, dann wäre der Befragte tot!

    Und vor allem bei Mehrfachauswahl wissen wir nicht was dahinter steckt. mit freunden kann ich auch auf dem Bolzpaltz rumkicken, ohne das nun als (organiserten) Sport zu sehen (ähhhh ... steht ja schon oben, aber villeicht wirds glaubhafter wenns Mehrere bemerken :D)

  • Hier treffen mal wieder die Welten Kinderfußball und Organisierter Spielbetrieb nach Erwachsenenbild aufeinander.

    Logisch ist, dass es irgendwann an den von Sir Alex angesprochenen Punkt kommt, wo man dem Team verpflichtet ist.

    An dem Punkt kommt man sicher im Übergang zur D-Jugend an. In der F würde ich das mit meiner heutigen Erfahrung noch anders betrachten, muss aber zugeben, dass mit das schwergefallen ist, als ich selbst noch F-Jugend-Trainer war.

    Wie let1612 richtig anmerkt haben die neuen Spielformen einen wesentlichen Einfluss darauf entspannter mit dem Thema umgehen zu können.

    Abhängig ist das natürlich davon, wie groß der Kader grundsätzlich ist.

    Aber selbst wenn nur 6 Kinder regelmäßig beim Training sind, kann man in der F-Jugend gerade mit Kleinen Spielformen und Funino diese doch fantastisch entwickeln. Wenn dann zum Spieltag noch 4-6 weitere dazu kommen wollen, dann werden die halt als zusätzliche Mannschaft eingesetzt oder füllen die Mannschaften der "Vieltrainierer" auf.

    Damit ist die Entwicklung derer die immer da sind nicht behindert und die sporadisch anwesenden haben trotzdem die Chance mitzumachen, zu lernen und so viel Freude und Ehrgeiz zu entwickeln, dass sie Lust haben regelmäßiger zu kommen. Sollte das nicht passieren erledigt sich das "Problem" irgendwann von selbst und die verbleibenden Spieler landen spätestens ab der D-Jugend in einer Spielgemeinschaft oder JFG.

    Wichtig ist aber, Absagen vom Training sind spätestens 3 Stunden vorher verpflichtend, damit der Trainer planen kann und Zusagen zu Spielen (neue Spielformen) sind (kurzfristige Krankheit ausgenommen) 2-3 Tage vor dem Termin zu geben und dann auch einzuhalten.

    Es spricht nichts dagegen schon in der F-Jugend darauf hinzuweisen, dass regelmäßiges Training wichtig ist um weiterzukommen und erwünscht ist, weil irgendwann ja auch eine Mannschaft im eigentlichen Sinn entstehen soll. Grundsätzlich sind Kinder aber in der Regel flexibel genug, das auch noch später hinzubekommen.

    Kinder mit vielen Aktivitäten sind grundsätzlich ja positiv zu sehen und die machen es sich (anders als Erwachsene Fußballtrainer denken) bei Ihren Entscheidungen und Priorisierungen nicht einfach, sondern setzen sich oft selbst unter Druck das alles hinzubekommen. Da brauchts nicht noch Druck vom Trainer, dass man die Mannschaft im Stich lässt.

    Beispiel von außerhalb des Fußballs:

    Meine Tochter (10) hatte bis vor einem halben Jahr 4 aktive Hobbies (2x Sport, Musik und Reiten).

    Im Lauf des letzten Jahres wurde ihr bewusst, dass sie nebenher noch zur Schule geht, Freundinnen hat, die nicht die gleichen Hobbies teilen, für die sie aber auch Zeit haben möchte und dadurch allem auf einmal nicht mehr gerecht werden kann.

    Sie hat dann in Abstimmung mit uns Eltern schweren Herzens entschieden eine der beiden Sportarten erstmal ruhen zu lassen.

    Das Zeitbudget ist zwar immer noch eng, aber es funktioniert so ganz gut. Nun hat die Musiklehrerein die Idee noch zusätzliche Übungszeiten für eine Art Orchester anzubieten. Diese verringern zum einen das Zeitbudget natürlich wieder, zum anderen fallen sie oft auch so, dass sie mit einem der anderen Hobbies kollidieren. Unsere Tochter versucht das jetzt wieder soweit wie möglich zu jonglieren, hat aber festgelegt, dass sie den zusätzlichen Musikunterricht nur dann wahrnimmt, wenn es zu stemmen ist und nicht auf einen Termin fällt an dem Reiten oder die verbliebene Sportart stattfindet.

    Vor kurzem musste sie sich einen Kommentar der Musiklehrerin anhören, dass sie dann aber damit klarkommen muss, wenn die anderen schneller und weiter sind als sie und eben entscheiden muss, was ihr wichtiger ist.

    Da meine Tochter ja mittlerweile am Übergang von "E-Jugend" zu "D-Jugend" steht ist der Einwand vielleicht ja auch jetzt berechtigt.

    Ich vermute aber, dass die Musiklehrerin Ihre Karten nicht unbedingt verbessert hat, wenn demnächst mal wieder eine Entscheidung ansteht welches Hobby weiter betrieben wird und welches nicht.

    Am Ende entscheiden sich Kinder für die Aktivitäten, zu denen sie sich intrinsisch hingezogen fühlen und das ist auch richtig so.

    So lange wir als Trainer in der Lage sind alle (inkl. derer die nur sporadisch da sind) zu betreuen und allen gerecht zu werden, sollten wir das auch tun. Im Fußball ist das bis zum Ende der E-Jugend meiner Meinung nach ohne Problem möglich, später wird es schwer...

  • Ich bin halt der Verfechter von eine Sache mit 100% machen, statt viele nur so ein bisschen…

    Wie sehen das andere am Beispiel meines Sohnes:

    Basketball: 2x Training - er geht max. 1x -> <50% - Körpergröße fehlt - für die Profikarriere wird es nicht reichen. In seinem Breitensportteam ist er gutes Mittelfeld.

    Turnen: 3x Training - er geht 2x -> 66% (Turnwettkampf (wenige) wird Fußball und Basketball vorgezogen) - für Olympia wird es nicht reichen (im Landkreis unter den 1-10 in seinem Alter)

    Fußball: 2x Training - er geht 2x -> 100% (Spiel: Fußball wird Basketball vorgezogen) - für den Stützpunkt reicht es nicht - für die Profikarriere wird es nicht reichen

    Schwimmen: Wettkämpfe nur wenn er "100%" trainiert -> hat er u.a. deswegen aufgehört


    Er kann nicht alles 100% machen - nach Pareto reichen auch 20% für 80% Leistung ;).


    Ich komme auch aus der Generation 100%. Und wozu hat es gereicht? Bezirksliga (Fußball) - das traue ich ihm später auch zu :)


    Die anderen Sportarten geben sich mit weniger % zufrieden - und ich glaube, dass müssen wir im Fußball zumindest zukünftig auch.

  • Hier treffen mal wieder die Welten Kinderfußball und Organisierter Spielbetrieb nach Erwachsenenbild aufeinander.

    Logisch ist, dass es irgendwann an den von Sir Alex angesprochenen Punkt kommt, wo man dem Team verpflichtet ist.

    An dem Punkt kommt man sicher im Übergang zur D-Jugend an. In der F würde ich das mit meiner heutigen Erfahrung noch anders betrachten, muss aber zugeben, dass mit das schwergefallen ist, als ich selbst noch F-Jugend-Trainer war.

    ...

    Das sehe ich anders.

    Unterhalb der F-bzw. Jugend, da soll jeder kommen, wie er Lust hat. Da sollte man das auch so gestalten.


    Ab der F-Jugend entscheidet man sich dann für eine Gemeinschaft, da muss man dann dementsprechend auch agieren.

    Eine Gesellschaft, hier Mannschaft, funktioniert einfach nicht ohne dass sich alle an gewisse Regeln halten, sich der Gemeinschaft verpflichtet fühlen.

    Die Kinder gehen zur Schule, da kann man auch nicht kommen und gehen, wie man will.


    Es gibt ja auch viele Sportarten oder Freizeitaktivitäten, die man individuell bzw. ohne Verpflichtung zu einer Gemeinschaft ausüben kann. Aber manche Sportarten oder Freitzeitaktivitäten in einer Gemeinschat funktionieren nur über die Gemeinschaft und dem muss man sich anpassen.

    Auch von einem 8 oder 9 jährigen kann man das erwarten.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Die Kinder gehen zur Schule, da kann man auch nicht kommen und gehen, wie man will.

    Das ist in Deutschland übrigens nicht freiwillig ;) - da gibt es eine Schulpflicht.

    Aber manche Sportarten oder Freitzeitaktivitäten in einer Gemeinschaft funktionieren nur über die Gemeinschaft und dem muss man sich anpassen.

    Ich glaube, dass die Sportarten sich den Gemeinschaften und der Gesellschaft anpassen müssen - und das dies bereits im Gange ist. Du brauchst heute größere Kader oder kleinere Spielformen um weiterhin Wettbewerbe auszutragen. Auch sind Spielberechtigungen (z.B. Student, Kind mit getrennten Eltern an unterschiedlichen Orten) heute mehr auf das Leben angepasst als früher. Weiter geht es mit den Spielzeiten/Anstoßzeiten, die Rücksicht auf die Freizeitaktivitäten der Spieler nehmen (z.B. kaum noch Samstagnachmittag wegen der Bundesliga oder in der Jugend Freitagabend anstatt Sonntagmorgen).

  • Bis zur U11 sehe ich das als Trainer echt entspannt.


    Mein Trainerteam und ich, wir können in aktuell 3 U8 Teams jedem Kind ein Spielangebot machen. Wir wissen, dass unentschuldigtes Fehlen häufiger an den Eltern als an den Kindern liegt. Keine Lust zählt bei uns als unentschuldigtes Fehlen.


    Was zeigt sich in den letzten etwa 3 Jahren, die wir die etwa 35 Kinder betreuen und trainieren dürfen?


    Intrinsisch motivierte Kinder entwickeln sich besser als extrinsisch motivierte Kinder. Selbst dann, wenn sie nur 1x pro Woche im Training sind. Polysportivität verbessert die sportliche Entwicklung mehr als ein weiteres Training pro Woche, insbesondere Tennis, Tanzen und Karate/Judo. Die Entwicklung von Ehrgeiz ist wichtig, kann aber auch bei später Entwicklung zu Frust führen.


    Keine Lust bei einigen Kindern lag zuletzt an mangelndem Ehrgeiz - vollkommen okay in dem Alter -, zu hohem Druck der Eltern und Rückstand gegenüber der restlichen Gruppe - Kinder können hässlich zueinander sein und wir kriegen nicht alles mit.


    Unsere fleißigen, intrinsisch motivierten Kinder spielen nahezu jeden (!) Tag in den Pausen und nach der Schule Fußball - der Bolzplatz lebt. Sie sind dadurch spielintelligenter, besser am Ball und insgesamt wesentlich sportlicher. Üben sie einen zweiten Sport aus, haben sie einen uneinholbaren Vorsprung gegenüber Kindern, die nur Vereinsfußball spielen.


    Als Vater erlebe ich, wie mein Sohn aktuell 2x Karate und 1x Fußball trainiert. Er spielt aber jeden Tag Fußball mit Freunden und "Fremden". Im Karate, dass er seit 6 Monaten ausübt, ist er sehr ehrgeizig und schließt schnell auf und jagt einen Gürtel nach dem anderen. Im Fußball gehört er zu den Top 3 unserer 3 Teams.


    Demnächst will er ein Instrument erlernen. Noch kriegt er halbwegs Zeit mit seinen Freunden unter einem Hut. Aber das wird sich ändern. Und dann wird es spannend, wo er seine Priorität setzen wird. Er und nicht ich als sein Vater oder Fußballtrainer.


    Also, arbeitet mehr an den Eltern der "keine Lust" Kinder als an den Kindern selbst. Und ermöglicht aucz diesen Kindern die Teilnahme, um die Möglichkeit zu erhalten, dass sie sich für Fußball begeistern.

    Einmal editiert, zuletzt von ruffy85 ()