Beiträge von Topepe

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    Frage an die, die die Bälle ihren Kindern mitgeben:


    - Wie läuft das, wenn ein Kind seinen Ball vergisst? Oder auch ihn wiederholt vergisst?

    - Gibt es Diskussionen unter den Kindern wer jetzt gerade mit welchem Ball übt? Oder wird alle paar Minuten neu sortiert, bis jeder wieder seinen eigenen Ball hat?

    Kenne ich alles auch. Meine Eskalationsstufen sehen so aus:


    - Beim ersten Mal mündliche Ermahnung.

    - Beim zweiten Mal macht derjenige 5 Burpees.

    - Beim dritten Mal Ausschluss vom Training, er sitzt dann halt die restliche Zeit daneben und muss zuschauen.

    - Tritt das öfters auf, gibt es wochenweise Pausen.

    - Im Extremfall Versetzung in eine andere Mannschaft.


    Alles wie oben beschrieben schon umsetzen müssen. Seit aber die größten Störer versetzt wurden, läuft es mit dem Rest ziemlich gut. Ab und an mal Burpees, aber schlimmer wurde es nicht mehr.

    Ist doch logisch. Teams D3 und D4 nehmen die Resterampe und so fühlen sie sich auch und der Trainer hat wohl keine höheren Ambitionen, wenn er am Wochenende nicht mal genug Spieler hat. Bekommen schlechtere Trainingsrandzeiten und Kids kommen kunterbunt zum Training und das Training ist auch nicht so intensiv. Die Spiele weniger spannend am Wochenende und ein Turniersieg fast ausgeschlossen. Während bei Team D1 alles wie geleckt ist und sich schon wie die nächsten Profis fühlen und. Meistens sind es aber die Teams D3 und D4 die bis zur B und evtl. A-Jugend dem Verein die Treuer halten und den Spielbetrieb. Nur so nebenbei.

    Komm gerne zu uns und zeig uns, wie jemand wie du es besser macht. Wir haben eh zu wenig gut ausgebildete Trainer, da können wir dich gut gebrauchen. Es gibt 30,- EUR pro Monat. Na, Deal?

    Nur so nebenbei…

    Vorsätzlich wird wohl in der Regel niemand ausgeschlossen, allerdings findet eine ungewollte Selektion auch heute schon oft statt. Es gibt eben zu wenig Trainer und daher finden nicht mehr alle Kinder ein Angebot. Wir haben rund 80 Kinder in der E-Jugend und ca. 20 weitere stehen auf einer Warteliste.


    Wie entscheidet man jetzt, welche 80 Kinder man nimmt? Ist es moralisch vertretbar eher die zu nehmen, die mehr wollen als andere? Oder wer zuerst kommt, hat halt Glück? Keine Ahnung.


    Der Breitensport ist zu gar nichts verpflichtet, denn: was ist Breitensport? Früher war das mal der Verzicht auf, egal welchen, Wettkampf. Da ging es nur um Sport an sich.


    Entgegen einer Meinung weiter oben bin ich nicht der Ansicht, dass ich als Trainer zu irgendwas verpflichtet bin. Ich betrachte mich nicht als Eventbüro, wo jeder seine Einzelwünsche erfüllt bekommt. Ich orientiere mich an der Mehrheit der Gruppe. Und wenn die Mehrheit regelmäßig zum Training kommt und ein gewisses Niveau hat (völlig egal wo das Niveau liegt), dann orientiere ich mich was Turniere, Testspiele, Ligaeinteilung usw. an denen. Wenn dann ein paar nicht mitkommen, weil sie nicht so oft zum Training erscheinen usw., dann müssen die für sich selber nach einer Lösung suchen. Entweder durch den Wechsel in eine andere Mannschaft mit gleichen Voraussetzungen (natürlich im gleichen Verein), oder, so hart das klingen mag, durch das Fokussieren auf eine Freizeitaktivität weniger.


    Und, auch auf die Gefahr mich hier unbeliebt zu machen, mal ganz ehrlich: ich stelle mich nicht am Wochenende noch einen weiteren Tag hin, um auch mit den Kindern zu einem Spiel oder Turnier zu fahren, die auf Grund zu vieler anderer Freizeitaktivitäten nicht mit dem Hauptteil einer Gruppe mitkommen. Auch Trainer haben ein Familienleben und noch andere Interessen, als ausschließlich jede Splittergruppe zu beglücken.


    Mein “Job” als Fußballtrainer ist es, den Kindern so gut wie möglich Fußballspielen beizubringen, und nicht, es jedem/jeder recht zu machen.

    Woran wird der Anspruch fest gemacht? An der Liga, am Verein oder was gibt es da für Kriterien?


    Woran andere bzw die Allgemeinheit das festmacht, weiß ich nicht. Bei mir/uns ist es so:


    - Wir haben in der E-Jugend fünf Mannschaften mit knapp 80 Kinder am Start.

    - Davon sind zwei leistungsorientiert. Bedeutet: Hier kicken die Kinder, die entwicklungstechnisch pro Jahrgang am weitesten sind und die auch am meisten Bock haben. Sprich: Training fällt nur bei Krankheit aus, Eltern sind bereit viele Turniere zu spielen, zu Testspielen zu fahren usw.

    - Alle, die das nicht möchten oder unterstützen (völlig egal warum) verteilen sich dann eben auf die anderen drei Teams.


    Das bedingt eben, dass man vor der Saison offen darüber spricht, was die Erwartungshaltungen vom Kind, der Eltern und der Trainer sind. Ich trainiere den jüngeren leistungsbezogenen Jahrgang und möchte da keine Kinder haben, die, warum auch immer (Krankheit ausgenommen), regelmäßig im Training fehlen oder nur jedes zweite Wochenende Zeit haben.


    Die werden deswegen nicht fallen gelassen, aber dafür gibt es dann eben besser passende Mannschaftsangebote.


    In der Realität sieht das dann so aus, dass die beiden leistungsbezogenen Teams mit jeweils einem 12er Kader noch nie zu wenig Spieler für ein Spiel (6+1) oder Turnier hatten, während die anderen drei Teams mit 18 bis 20 Kinder schon häufiger sich Spieler von uns ausleihen mussten weil es sonst nicht gereicht hätte.

    Vielleicht muss man auch versuchen zu unterscheiden, was “nur” als “Hobby” fungiert, und was als “Sport” mit mehr Ernsthaftigkeit betrieben werden soll. Sprich: was hat Priorität, wenn es zu terminlichen Überlagerungen kommt.


    Ich hab bei mir im Team drei Kinder, die parallel Handball spielen. Grundsätzlich finde ich das gut. Aber ich habe vor der Saison mit den Eltern und Kinder darüber gesprochen, wie es läuft, wenn am Wochenende Spiele parallel stattfinden. Wenn sie sich für Handball entscheiden, ist das in Ordnung. Aber dann müssen sie eben in einer anderen Mannschaft mit weniger Anspruch spielen. Ich kann meinen Kader nicht so groß halten, dass ich auch dann genug Spieler habe, wenn mal drei beim Handball sind, einer krank ist und ein anderer beim Geburtstag der Oma.


    Und da sollten eben klar Prioritäten gesetzt werden. Heute so und morgen so hilft keinem.

    Ich hatte ähnliche Situationen. Bei mir durften die Eltern daher ihre Kinder für einen Spieltag nicht anmelden, sondern ich habe einen Kader vorgegeben. Kriterien waren Teilnahme im Training und wer schon wieviel Spielzeit hatte. Und erst wenn aus diesem Kader welche nicht konnten, wurde dann mit den anderen aufgefüllt.


    Das hat dann dazu geführt, dass die Eltern der Kinder, die kaum im Training waren, regelmäßig nachgefragt haben, warum ihr Kind denn nicht aufgestellt wurde. Da bei uns die Beteiligung per App erfasst wird, war es ein Leichtes, die entsprechende Auswertung vorzulegen.



    Grundsätzlich habe ich kein Problem damit, wenn Kinder mehrere Sportarten verfolgen. Es sollte aber halt nicht so sein, dass Trainings parallel liegen. Ich bin halt der Verfechter von eine Sache mit 100% machen, statt viele nur so ein bisschen…

    Ich stand vor Kurzem vor einem ähnlichen Dilemma. Die ersten beiden Runden der HKM haben wir mit allen Kindern gespielt. Jetzt, wo wir ins Finale gekommen sind, nehme ich nur die besten Acht mit. Als Ausgleich kriegen die anderen am Wochenende davor ein „eigenes“ Turnier, wo die besten Spieler zu Hause bleiben. Ich habe das auch ganz offen den Eltern gegenüber kommuniziert und da gab es keinen Stress. Wenn die Eltern nicht komplett neben der Spur sind, sehen die ja was ihr Kind auf dem Platz zu leisten im Stande ist und was nicht.

    aber muss mich dann nicht auch in solchen Fällen vor die Jungs stellen und zu der Polizei sagen dass es nicht nötig ist den jungen Fußballern direkt Handschellen anzulegen ?

    Nein! Wenn die Polizei Handschellen anlegt, wird das wohl einen Grund haben. Da würde ich mich als Trainer in den Boden schämen, wenn ich mich da noch davor stelle. Das ist das völlig falsche Signal. Sorry, aber wenn Du das noch relativieren willst, dann hast weder Du noch die betreffonen Spieler im Fussball etwas verloren.

    Sorry aber langsam wird’s komisch. Schule und Sport haben nichts miteinander zu tun. In der Schule geht es nicht darum, wer der Beste ist. Da geht es darum einen gewissen Standard in der Bildung zu erreichen, der mittels Noten abgebildet wird. Es wird kein Wettbewerb ausgetragen.


    Beim Sport geht es darum wer der Beste, Schnellste, Stärkste whatever ist. Das ist nicht miteinander zu vergleichen.


    Und braucht Busemann regelmäßige Wettbewerbe? Ja unbedingt. Denn darüber wird abgebildet, wie sich seine Konkurrenten trainingsmäßg entwickelt haben. Es werden eben nicht alle gleichmäßig besser. Haben die in den letzten 14 Tagen aufgeholt? Habe ich mich verbessert?

    let1612 Bei Witt und Busemann werden keine Saisontabellen geführt, dafür aber nach jedem Wettkampf ein Sieger (bzw Platzierungen) gekürt. Ich gehe nach Hause und weiß eindeutig wie meine Leistung heute war und kann mich vergleichen.


    Bei den Spielefestivals gibt es das eben nicht. Ich wurde von meinen Kindern bei jedem Festival gefragt, wer denn nun gewonnen hat, auf welchem Platz sie sind usw. Und das fehlt einfach und nimmt viel raus. Ich kann den 3vs3 Ansatz mit mehr Spielzeit und Ballkontakten nachvollziehen. Aber das jeglicher Wettbewerb fehlt, tut nicht gut.


    Wer gewinnt denn ein Festival? Eine Mannschaft pendelt zwischen Spielfeld 5 und 6 mit vier Siegen und drei Niederlagen hin und her und vorne auf Spielfeld 1 und 2 passiert das gleiche, Und nun? Wer ist der Sieger? Wie kann ich als Kind von Woche zu Woche verfolgen, ob und wie ich besser werde? Mit den Festivals von heute gar nicht. Die Kinder wollen nicht nur ein Spiel gewinnen und ein Feld weiter rutschen. Daher kann ich die Meinung, dass mit den neuen Wettbewerbsformen das Siegen und Verlieren abgeschafft wird, schon nachvollziehen.

    Also ich lese sowas wie "Teilnahme am Vereinsleben" nicht in dem Sinne, dass das ein Recht auf Training bedeutet. Vereinsleben kann vieles sein. Wenn das gleichbedeutend mit einem Recht auf Training sein soll, ok. Mit geht es nicht ums Recht haben wollen.


    Aber dann stellt sich mir die Frage, wie sich das mit der häufig erlebten Realität verträgt? Überall fehlen Trainer/Betreuer. Was macht der Verein dann, wenn er mehr Nachfrage als Trainer hat? Muss ich dann meine Satzung ändern? Angst vor einer Klage haben? Das kann ja irgendwie nicht so sein. Dann müssten die Vereine ja umgekehrt auch Verträge mit ihren Übungsleitern haben um sich abzusichern. Wenn ich morgen keinen Bock mehr habe, dann höre ich als Trainer einfach auf und der Verein würde plötzlich Gefahr laufen, dass ihn 14 Eltern auf ein Trainingsangebot verklagen, welches er so nicht mehr anbieten kann.

    Worauf begründet sich das vermeintliche „Anrecht“ auf Trainingsteilnahme? Ernstgemeinte Frage. Hast Du dazu einen Gesetzestext?


    Und klar kannst Du die Teilnahme an einer Trainingsgruppe verweigern. Mache ich jede Woche. Meine Gruppe ist schlichtweg voll und bestenfalls können sich Eltern/Kinder auf eine Warteliste setzen lassen. Und da ist es auch völlig egal, ob die schon MItglied im Verein sind oder nicht.