AB 2024/2025: DFB-NACHWUCHSLIGA ERSETZT A- UND B-JUNIOREN-BUNDESLIGA

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  • und was ist deine Lösung dafür? Wir brauchen ja Lösungen. Weil das was du beschreibst hat mit der reinen fussballerischen Ausbildung ebenfalls auch nicht direkt was zu tun. Das hat was mit Führungsstil und Persönlichkeitsentwicklung zu tun, sowie mit Vorgaben durch die Vereinsführung bzw. NLZ-Leitung wie sich Spieler und Trainer generell zu verhalten haben.


    Um diese Dinge zu verändern bräuchte es schon massive Eingriffe und Vorgaben durch den DFB. ich persönlich hätte da nichts dagegen, weil langfristig wird sich sonst nichts ändern. Und ein Teil der NLZs wird von sich aus vermutlich auch nichts ändern.


    Und die Beispiele, die du beschreibst gibt es ja sogar teilweise zwischen NLZ Vereinen und nicht nur auf der Ebene NLZ gegen Amateur.

  • 1) Meiner Meinung nach bringt es nicht nur nix, dass Auf und Abstieg abgeschafft werden in einer Superliga, aus meiner Sicht ist es falsch. Also diese Liga an sich und dann auch noch ohne Auf und Abstieg.


    Es ist dann falsch, wenn die Spieler sich auch mental entwickeln sollen, um druckresistenter zu werden, um sich persoenlich zu entwickekn.


    2) ich halte es fuer ok, wenn bei den "Kleinen" bis zur U17 auch Spielzeiten aufgeteilt werden muessen.

    Aber sorry, auch in den NLZs gibt es Leistungsgefaelle und Spielzeit muss man sich auch verdienen durch Leistung in U17 und U19. Und zwar nicht nur durch Trainingsbeteiligung.


    Eine Loesung waere es schon mal die Gehaelter bei den Trainern in den juengsten Kategorien anzupassen.

    Es kann nicht sein, dass ein U11 Trainer bei Bayern Muenchen Minijobber ist.


    Sorry, wer spaeter Profis haben will, die dem Verein 60,80, 100 Millionen Euro bringen sollen, kann Trainer in E, D, C Jugend nicht so abspeisen.



    Jedes NLZ muss sich verpflichten jeden Spieler mindestens drei Jahre auszubilden.


    Es gehen immer noch zu viele Talente verloren bzw werden uebersehen, weil zumeist nur in den Ballungsgebieten richtig grscoutet wird. Die NLZs schauen in Ihrer Region und untereinander. Es gibt aber noch genug Gebiete in Deutschland wo es keine NLZs gibt und dadurch entstehen auch "Scoutingloecher".


    Die grossen NLZs sollten auch "Nebenstellen" unterhalten. Vereinseigene Trainingszentren in laendlichen Regionen.


    Es reicht halt nicht mehr eines der bevoelkerungsreichsten Laender der Welt zu sein, in denen der Fussball Sport Nummer 1 ist, um mít der A-Mannschaft Erfolg zu haben.


    Mentalitaet gehoert auch dazu. Ich bin kein Deutscher, aber frueher gab es auch deutsche Tugenden, die dazu bei getragen haben,dass die A-Mannschaft erfolgreich war. Sorry, aber die gibt es so in den NLZs kaum noch und daher auch in der A-Mannschaft nicht.

    Einmal editiert, zuletzt von granitX ()

  • Einige Deiner Vorschläge würde ich sofort unterschreiben:

    - Trainer im NLZ sollten Vollzeitstellen sein (E-Jugend sollte es im NLZ gar nicht geben, sondern man sollte dort frühestens ab der D starten)

    - NLZ müssen sich verpflichten Spieler über einen längeren Zeitraum (z.B. 3 Jahre) auszubilden.

    das würde dazu führen, dass man genauer hinschaut wen man holt und in die Spieler die da sind maximale Energie reinsteckt und nicht die Hälfte des Kaders nach einem halben Jahr schon wieder abhakt, weil man damit beschäftigt ist Ersatz zu suchen.


    Ich bin aber der Meinung gerade für den zweiten Punkt wäre es eine große Unterstützung wenn man eben nicht absteigen kann.

    Und Leistungsdruck lässt sich auch ohne Abstiegsangst aufbauen.

    Ich finde auch Leistungslust verspricht viel mehr Erfolg als Leistungsdruck


    Auch beim verteilen der Spielzeiten bin ich komplett anderer Meinung.

    Ich finde jeder Spieler (gerade im NLZ) muss verpflichtend einmal pro Woche die Spielzeit haben, die in seiner Altersklasse üblich ist.

    C-Jugend 70 Minuten, B-Jugend 80 Minuten A-Jugend 90 Minuten

    Wenn NLZ in diesen Altersklassen mit 23+ Spielern haben, dann muss die Spieltags-Organisation so sein, dass ausreichend Spielzeit für alle da ist. und wenn im Anschluss an das Hauptspiel noch ein "Nachspiel" der Reservisten und nicht Kadermitglieder stattfindet.

    Es kann ja nicht sein, dass ein Spieler 4-5 mal pro Woche auf höchstem Niveau trainiert, nebenher die Schule meistert, kaum Zeit für Freunde und Familie hat und am Wochenende hat er weniger Spielzeit als ein Kreisliga-Kicker.

    Klar wollen die alle Profis werden und müssen irgendwann mit dem Frust nicht zu spielen klar kommen. Aber wenn sie am Wochenende nicht spielen werden sie nie Profis.

    Dann sollte man die Kader lieber auf 16 Spieler begrenzen und immer 5x wechseln.

  • Ok, das heisst, die Amateure sollen mit Auf und Abstieg "klar kommen", auf alten KR und oft schlechten Rasenplaetzen trainieren, zumeist mit Baellen, die kaum die Saison ueberstehen und die vermeintlich besten Kicker, die Deutschland irgendwann vertreten sollen, die sollen sich weiterhin nur den Kulturbeutel unter den Arm klemmen und so zum Spiel kommen?


    Schuhe werden weiterhin geputzt, was zu Essen gibt es auch. Wundere mich, dass es nichtt noh Betreuer gibt, die ihnen die Snacks und belegten Broetchen nicht noch in kleine Stuecke schneiden und sie fuettern. Jetzt sollen diese "armen" Kerle auch noch immer spielen duerfen. Egal wie schwach sie trainieren oder wie schwach sie spielen?


    Die Idee mit den Spielen fuer Reservespieler ist nicht schlecht, aber wie gross sollen diese Kader dann sein?


    Wenn man sich die Artikel von Kuntz und dem sportlichen Leiter des DFB anschaut, dann werden da keine technischen Maengel besxhrieben oder dass die taktisch zu doof sind... Nein, da wird von "in Warte gepackt" gesprochen. Von NLZ Oasen.


    Ganz ehrlich, denkt einer die A-Mannschaft ist 2018 und 2022 in der Vorrunde ausgeachieden, weil gleich mehrere potemzielle Weltmeister seit nicht richtig gefoerdert wurden i. Der U17 und U19 und so nie Profis wurden, aber vom Talent Weltfussballer haetten sein koennen? Daran glaubt doch keiner.


    Die besten Spieler, spielen in ihren Teams. Die Fuehrungsspieler oder ersten 12-13 Stammspieler in den Teams der NLZs sind zu 99% auch die besten Spieler.


    Kein zukuenftiger Nationalspieler ist in der U19 die Nummer 15 in seinem Team.

  • Also mit dem Vergleich der armen Amateure und den "verzogenen NLZs" hast du es aber. Das da sicher vieles überzogen ist steht außer Frage. Ich glaube aber nicht das Spieler in NLZs in Frankreich, England oder Spanien, weniger "umsorgt" werden.


    Die Idee mit der Reserverunde finde ich übrigens auch gut, dabei geht es dann natürlich weniger um die Elite-Förderung als um die generelle Förderung aller Spieler in einer U19, auch würde ich ein NLZ in der Pflicht sehen, den nicht Top10 Jungs eine Möglichkeit zu geben Spielpraxis zu haben, das ist nun mal mit das Wichtigste in dem Alter. Das es hierbei nicht um die Nationalspieler geht sollte klar sein und das in einer U19 im Hauptwettbewerb primär die Top-Spieler spielen sollte auch klar sein, da sind wir auch einfach im Leistungssport.


    Ein zusätzlicher Wettbewerb für die U19, in dem sich die Top-Mannschaften schon mit Herren Mannschaften messen. Womöglich mit Teilnehmern 3. - 5. Liga vielleicht.


    Verpflichtend wieder eine U23 für alle NLZs. Das Argument zu teuer darf nicht zählen.


    Viele besser Bezahlung im unteren Bereich bis mittleren, sehe ich genauso wie grantiX.


    Es muss wertvoller sein eigene Spieler zu entwickeln, als einfach mal schnell junge Spieler aus dem Ausland zu holen. Leider keine Ahnung wie wir das hinbekommen. Jegliche Begrenzung würde wahrscheinlich gegen irgendein EU-Recht verstoßen.


    Die Ausbildung muss langfristig in irgendeiner Form messbar gemacht werden und entsprechen honoriert werden (gibt es z. Bsp. in England).


    Elite-Förderung mit System zentral vorgegeben durch den DFB (siehe Frankreich und England). Und bei Elite-Förderung reden wir dann wirklich von einer ausgewählten Elite und nicht die breitere obere Masse. So ein Konzept fehlt mir bei uns. Vielleicht findet sich ja sowas langfristig an der DFB Akademie. Frankreich macht das schon seit knapp 30 Jahren und England hat so ein Konzept seit knapp 10 Jahren.


    Frankreich hat hier natürlich wiederum einen "Vorteil", den wir jetzt nicht unbedingt so brauchen. Das sind die Banlieues in Paris.

  • Du, ich rede nicht von irgendwelchen, armen Amateuren.

    Das wir hier auch eine gesellschaftliche Entwicklung haben, die man auch beruecksichtigen muss, ist klar.


    Wenn ich U16 Spieler in LZs sehe (selber trainiert), also keine NLZs, sondern leistungsorientierte Amateurvereine... Also U16 Spieler, die auf ihren eigenen Rasen im Herbst kommen, den Rasen pruefen und sich darueber muckieren, dass man nicht auf KR spielt, dann ist das schon keine gute Entwicklung.


    Ich habe den Jungs damals gesagt, wenn sie das nochmal machen, schicke ich sie auf den Hartplatz. Den hatten wir auch (2017 war das).


    Diese KR - Generation ist auch schwierig. Es soll nur noch auf KR gespielt werden, weil da "Technik" besser geschult wird und der Ball besser laeuft.


    Kunstrasen haben die Weltstars aus den 90ern und Anfang 2000 in der Jugend nie gesehen.


    Bei Modric weiss ich, dass er nie auf KR in der Jugend gespielt hat. Und die konnten auch alle extrem gut kicken.


    Frueher ( vor 15-20 Jahren) kam ich mít 15 Spielern durch die Saison. Jetzt geht unter 24 nix. Zu viel Ablenkung (TikTok, Insta usw).


    Die Aussage "ich kann die naechsten sechs Wochen nicht kommen, ich schreib in 6 Wochen Abi, gab es frueher auch nicht in der Haeufigkeit. Man muss nicht in jedes Training gehen wie man selbst, trotz Abi-Stress, aber als Stammspieler eines Teams, sollte man schon anders ticken.


    Oder der eigene Kapitaen sagt eine Stunde vor Treffpunkt "Coach, lass mich heute bitte auf der Bank und wenn es geht, setz mich gar nicht ein, weil ich hab in drei Tagen Sportabi".


    Klar, wir spielen als Tabellenfuehrer nur gegen den Dritten. Einige Spieler fehlen, weil sie die" Knochen hin halten", aber du kannst dir natuerlich eine Auszeit nehmen. Die Mannschaft, die Trainer, die auch Zeit investieren? Scheiss drauf.


    Und sorry, diese Veraenderung in der U19 und U17 kommen wegen der A-Nationalmannschaft und ihrem Misserfolg. Deshalb geht es um die Nationalspieler und nicht um die Nr. 20 eines Kaders im NLZ.


    Der DFB ist ein "Bananenverband". Die sollen die Jugendtrainer besser bezahlen, Anreize schaffen, den NLZs vorschreiben die Spieler drei Jahre auszubilden, bis zur U17 teilweise garantierte Einsatzzeiten... Das gepaart die Politik aus dem Sport rauszulassen und nicht jeden zu verteufeln, der sagt, dass er Stolz ist Deutscher zu sein und fuer Deutschland zu spielen.


    Die Nationalmannschaften vertreten die Nation. In Kroatien, Marokko, Argentinien usw sind die Spieler stolz das Nationaltrikot zu tragen. In Kroatien ist das nicht "die Mannschaft".


    Aber die deutsche A-Mannschaft wird von einem Spieler als Kapitaen aufs Feld gefuehrt, der stolz ist sich mít Erdogan zu zeigen und sagt, dass das sein Praesident ist.


    Oezil hat wenigstens nie so getan als waere er Deutscher, sondern einfach ein Spieler fuer dessen Karriere es besser war dieses Trikot zu tragen.


    Boateng, Khedira das Gleiche. Aber wenn man Neuer (vielleicht der beste TW Ever), Lahm (einer der besten AV aller Zeiten), Mentalitaetsspieler Schweinsteiger, Hummels (damals einer der besten IVs der Welt) im Team hat... Kann man die defensiven Nullleistungen von Oezil oft kompensieren.


    Khedira war ein Kaempfer und Boateng eine Maschine.


    Schlottetbeck, Ruediger, Suele (schon zwei Kreutbansrisse bei dem Gewicht und Groesse) sind nur Mittelmass auf Welt Niveau.


    Wenn du dann Prinzessin Kimmich hast, der sich weigert AVzu spielen und Jungs in der Offensiv, die die Mittellinie als Begrenzung sehen, die nicht ueberschritten werden darf (Gnabry, Sáně), dann ist Deutschland Mittelmass.


    Da bringt dir diese U19 Superliga nix


    Aber ein sehr guter Punkt mít Frankreich. Man sieht, dass das nícht nur mít dem System zu tun hat, wenn man sich die Herkunft der Spieler ansieht. Da sind viele Spieler, die aus ehemaligen Kolonien stammen, aber von den meisten franzoesichen Spielern ist keiner in der Pariser Innenstadt Gross geworden


    Aber hier, ohne Mbappe (Jahrhundertspieler) waere Frankreich auch nicht da wo sie jetzt sind. Mit einem anderen Schiedarichrer werden sie 2018 evt nicht Weltmeister und wie gesagt, die meisten Spieler aus dieser Mannschaft kommen aus ganz anderen Verhaeltnissen als unsere Jungs hier.

    Einmal editiert, zuletzt von granitX ()

  • Ah, Opa erzählt vom …

    Kunstrasen ist nun mal die aktuelle Situation auf die sich die Spieler einstellen genauso wie im Rest der Welt. Genauso werden auch Spanier,Franzosen etc. Mit Insta, Tiktok abgelenkt.

    Aus meiner Sicht machst Du den Fehler die Vergangenheit zu glorifizieren.

    Wir haben um die Jahrtausendwende richtige Entscheidungen getroffen die in dem Titel 2014 gipfelten. Nun schlägt das Pendel weiter aus und es fehlt die Qualität für mehr. Die anderen Länder ernten jetzt grad ihre gute Arbeit.

    Nun geht’s halt langsam in eine andere Richtung und wir hoffen das es der richtige Weg ist. Uns fehlen jetzt eben Stürmer und bald Torhüter.

  • Ich glorifiziere nix. Aber so zu tun als liegt der Misserfolg der deutschen Nationalmannschaft daran, dass die NLZs in der U17 und U19 in der Bundesliga gegen den Abstieg spielen muessen und in der Oberliga, Hessenliga, Regionalliga auch noch gegen nícht NLZs... Und deshalb jetzt eine Superliga kommt, ohne Abstieg... Und jetzt wird alles besser ist weit her geholt.


    Um die Jahrtausendwende richtige Entscheidungen getroffen? Welche denn?


    Und wieso lief es da so richtig schlecht?


    1996 Europameister


    1998 Viertelfunale WM (gegen ein besseres Team ausgeschieden)


    2000 Vorrunde EM


    2002 Vizeweltmeister


    2004 Vorrunde EM


    2006 WM Dritter


    2008 Finale EM


    Welche gravierenden Entscheidungen meinst du?


    Was ist zwischen 2004 und 2006 passiert? Klinsmann? Haha


    Oder als Deutschland bei einer Heim WM zu spielen? Wir reden von Deutschland... Das war mal eine Fusdballmacht.


    Jetzt heisst die Sturmhoffnung Fuellkrug.


    Kehrer und Schlotterbeck duerfen sich Nationalspieler nennen.

    Raum... Nee sorry,


    Deutschland hatte immer seine fussballerische Idenditaet. Und das ist kein Tikka Takka. Vor allem hatte man immer Stuermer.


    Voeller, Klinsmann, Bierhoff, Klose usw... Solche Leute wollte man nicht mehr ausbilden. Es mussten jetzt XAVI, Messi, Iniesta, Fabregas sein... Aber das ist halt nicht Deutschland.

  • Nein im Idealfall soll im Nachwuchsbereich niemand mit Auf- und Abstieg klarkommen müssen, sondern die Teams messen sich jede Woche mit entsprechend ausgewählten Gegnern auf Augenhöhe.

    Aber ansonsten wird mir die Diskussion zu sehr Neiddebatte und Klassenkampf...

    Es ist (fast) jedem hier klar, dass in NLZ nicht ausschließlich zukünftige Nationalspieler ausgebildet werden.

    Die Spieler, Trainer und Verantwortliche, die ich kenne, gehen mit dem Thema auch sehr reflektiert und geerdet um.

    Die wissen genau, dass es nur die Allerbesten, bei denen alles perfekt läuft, die extrem viel investieren und die am Ende noch das nötige Glück haben oben ankommen. Der aller größte Teil derer, die es nicht schaffen ist nach der NLZ-Zeit trotzdem sportlich gut ausgebildet, hat ein gesundes Verhältnis zu seinem Körper, i.d.R. schulisch und sozial gut oder zumindest präpariert und bereut die dort Zeit nicht.

    Ich will die Idee der neuen Nachwuchsligen auch nicht in den Himmel heben, aber Fakt ist, es ist besser als jetzt. Der Ehrgeiz sich durchzusetzen, besser zu sein und oben anzukommen pusht doch viel mehr, provoziert viel mehr Höchstleistung und gibt den Spielern viel mehr Rüstzeug mit als wenn ein 15 jähriger erfolgreich den Abstiegskampf in der Regionalliga durchlebt hat.

    (und nochmal, ich sehe das nicht nur für die NLZ, sondern für alle Amateurligen)

  • Zitat

    Ich glorifiziere nix. Aber so zu tun als liegt der Misserfolg der deutschen Nationalmannschaft daran, dass die NLZs in der U17 und U19 in der Bundesliga gegen den Abstieg spielen muessen und in der Oberliga, Hessenliga, Regionalliga auch noch gegen nícht NLZs... Und deshalb jetzt eine Superliga kommt, ohne Abstieg... Und jetzt wird alles besser ist weit her geholt.

    Wer tut denn so? Und wer sagt dass deswegen alles besser wird? Das ist eine kleine Veränderung in unserem Ausbildungssystem, die sicher sinnvoll ist aber nur ein kleiner Teil wenn man das Ganze betrachtet.

    Genauso werden die Veränderungen, die es aktuell auf dem Kleinfeld gibt nicht sofort dazu beitragen, dass die Nationalmannschaft morgen besser aufgestellt ist, sollen wir es deswegen lassen?

  • Nur weil hier Namen wie Raum und Schlotterbeck genannt werden.

    Startaufstellung Finale EM 1996: Ziege, Eilts, Strunz

    Startaufstellung Finale WM 2014: Höwedes, Kramer und wenn ich hier im Forum lese, kommen Kroos und Özil da auch nicht gut weg.

    Noch früher wären es Namen wie Briegel oder Buchwald.


    Ein Klinsmann und Buchwald haben mit den Stuttgarter Kickers noch Verbandsliga Württemberg gespielt - und die war noch zweigleisig. Dann kam die Regionalliga und später die Bundesliga. Auch die Generation Bobic (EM96) hatte keine Gegner in der A-Jugend bzw. wenige Spiele auf Augenhöhe. Das wurde in den letzten Jahren besser - Corona und der Nicht-Abstieg waren dabei nicht förderlich (aufgeblähte Ligen).

    Einige der besten Ligen der Welt spielen ohne Abstieg - ist Abstieg ein Qualitätskriterium? Eher nicht.


    Ich frage mich eher ob die Intensität und bereits seit dem Jugendalter ständig Fußball auf höchstem Level spielen zu müssen zu späteren Erfolgen führt oder ob dies nicht zu früherem Ausscheiden oder späteren schlechteren Leistungen führt (Maschinen lässt man auch nicht durchgehend mit 100% laufen und plant sie so ein). Aus meiner Sicht wäre da manchmal weniger mehr (Kinder spielen Turniere in ganz Deutschland, Jugendliche europaweit und junge Erwachsene fast schon weltweit; führt täglich Training (meistens nicht individualisiert) tatsächlich zu besseren Leistungen?)).

  • Ich frage mich eher ob die Intensität und bereits seit dem Jugendalter ständig Fußball auf höchstem Level spielen zu müssen zu späteren Erfolgen führt oder ob dies nicht zu früherem Ausscheiden oder späteren schlechteren Leistungen führt (Maschinen lässt man auch nicht durchgehend mit 100% laufen und plant sie so ein). Aus meiner Sicht wäre da manchmal weniger mehr (Kinder spielen Turniere in ganz Deutschland, Jugendliche europaweit und junge Erwachsene fast schon weltweit; führt täglich Training (meistens nicht individualisiert) tatsächlich zu besseren Leistungen?)).

    Diesen Absatz finde ich sehr interessant. Ist der "Verlust" der Jugend eventuell nachher der limitierende Faktor, da man eigentlich innerlich nicht will?

    Gegenentwurf hier sicherlich die Eisläufer*innen und Tennisspieler*innen aus Osteuropa, die ganz früh voll auf den Profisport setzen und damit flächendeckend erfolgreich sind.

  • Mir geht es bei diesem Gespraech hier (das ich sehr angenehm finde) auch eher darum, dass man aus meiner Sicht die falschen Schluesse zieht.


    Ich meine wir sollten auch bedenken, dass die meisten U19 und U17 Trainer in den NLZs fest angestellt sind und damit ihren Lebensunterhalt verdienen. Der U19 Trainer eines lokalen NLZs in dieser Saison kam aus Hamburg hergezogen, um eine U19 zu trainieren. Nicht die eines Erstligisten.


    Natuerlich will der seine Stelle behalten und fuer den Gedanken, dass jeder der 24 Jungs spielen soll, ist da einfach kein Platz. Stimmen die Etgebnisse nicht, wird der Trainer gefeuert.

    Ich meine, natuerlich hat er sich diesen Job selbst ausgesucht, aber dennoch muss man auch den Trainer als Mensch sehen, der seine Familie ernaehren will.


    Und nein, es wird keine Rolle spielen dass er nicht absteigen kann. Wird die Mannschaft Letzter oder Vorletzter, war es das.

    Einmal editiert, zuletzt von granitX ()

  • Das gehört doch in die Bewertung eines NLZ.

    Organisation Bereich Sport:

    Transparente Ziele für die Trainer.

    Wie sind die Arbeitsverträge mit den Trainer aufgebaut.

    Anzahl an Trainern pro Mannschaft.

    etc.


    Organisation Bereich Schule:...

    Organisation Bereich Medizin: ....


    Infrastruktur:

    Anzahl Rasenplätze für x Mannschaften

    ...


    Fußballausbildung:

    Fluktuation



    Medizinische Betreuung:



    etc.

  • RedDevil


    Das ist mir schon klar. Es wird mir zu oft der Trainer wie eine herzlose Maschine dargestellt.

    Der Trainer, der nur auf Ergebnis spielt.

    Im NLZ musst du liefern, ansonsten war es das.

    Das ist in den ambitionierten Amateurvereinen zwar auch so, aber da verdient man nicht so gut, dass man davon leben kann.


    Naja, in der U19 und im Seniorenbereich geht es halt ums gewinnen. Zitat des Chefs der Verbandsportlehrer in Deutschland. Zumindest war er es damals, als er das sagte.


    Es ist aber auch irgendwie interessant. Auf der einen Seite wird ein Model wie in Frankreich gefordert, in dem die Top-Elite spielt und gefoerdett wird, aber dann soll die Nr 23 eines NLZ Kaders auch mindestens 90 Minuten in der Woche spielen.

  • Das ist mal ein Punkt, den ich voll mitgehe.


    Ja, es gibt genug Dinge die man kritisch hinterfragen kann. Im besten Fall aber eben durchdacht und vor allem konstruktiv.


    Oft scheint es aber eigentlich nur um Kritik der Kritik wegen zu gehen, was dann innerhalb eines Diskurses zu solch widersprüchlichen Aussagen führt, die du da an einem Beispiel aufzeigst in deinem letzten Satz.


    Es ist vieles nicht so einfach, wie man es populistisch anprangern kann. Bestes Beispeil für mich ist der RAE. der ja stetig wiederkehrend angeprangert wird, ohne dass da jemand den heiligen (konstruktiven und umsetzbaren) Grahl präsentieren zu können. Geht es dann in den Diskurs, zerfällt diese populistische Forderung schnell zu Staub.


    Und nein, ich habe bezüglich der Nachwunchsförderung und des Ligensystems nicht die Erleuchtung. Leider. Ich weiß aber, dass wenn man an einer Stellschraube dreht, nicht alles super wird, weil dann andere Dinge eben nicht mehr ausreichend berücksichtigt werden.

    Da wurde vor 20 Jahren die technische Ausbildung forciert, nur damit wir jetzt bemängeln, keine IV und Stürmer, vlt sogar TW auf höchstem Niveau zu haben. Davor war es eben genau andersherum.


    Und ich sehe unsere Spieler und unseren Nachwuchs auch nicht so schlecht, wie ihn viele darstellen. DIe N11 spielt seit Jahren Schrott zusammen, das liegt aber nicht primär an der Qualität der Spieler mM, auch wenn man da sicherlich Dinge optimieren kann.

    Ich sehe die/den Bundestrainer als gewichtigsten Grund.

    Der Kader und der gesamte Spielerpool ist sicherlich nicht mehr der Jahrhundertjahrgang 2008 bis 2016, aber dennoch deutlich besser, als die Ergebnisse es suggerieren. Und da sind wir dann beim Übungsleiter. Frage mich eh, warum man seit Jahren alles kritisiert, aber viele die wichtigste Position der N11 aus dieser Kritik ausnimmen. Erst Löw, jetzt Flick. Aber nun gut...

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich kann dir da vollkommen zustimmen, was die Kritik am letzten (in der Endphase) und aktuellen Trainer der Nationalmannschaft betrifft.

    Wir müssen was den Spielerpool betrifft aber trotzdem kritisch genug sein, dass aktuell nur wenige deutsche Nationalspieler in Ihren Vereinen (Ausnahme Gündogan) konstant eine prägende Rolle einnehmen und konstant gute Leistungen abliefern.

    Wenn man jetzt noch schaut wie viele Spieler im Vergleich zu anderen Nationen diese Rolle und Leistung in Spitzenteams haben, dann wird es noch dünner.

    Ob das dann eine Sache von Qualtät ist, oder wie Toni Kroos kürzlich gesagt hat von "Form" kann ich aus der Distanz allerdings auch nicht beurteilen.

    Ich bin aber trotzdem der Meinung, wir würden uns in der Ausbildung sowohl in Spitze als auch in Breite einen Gefallen tun, wenn den Jungen Talenten mehr Zeit und mehr Spielzeit gegeben wird um zu reifen und wenn sie dadurch, dass der Abstieg wegfällt sich mehr mit positivem Leistungsdruck (Leistungslust) beschäftigen können als mit Existenzängsten von Trainer und Verein, weil ein Abstieg droht...

  • Ich weiß aber, dass wenn man an einer Stellschraube dreht, nicht alles super wird, weil dann andere Dinge eben nicht mehr ausreichend berücksichtigt werden.

    Ein aus meiner Sicht sehr wichtiger Punkt. Das Thema Nachwuchsförderung (und hier geht es mir nicht nur explizit um den Fußball) wird von komplexen Zusammenhängen beeinflußt. Aus meiner Sicht wurden seitens des DFB verschiedene Handlungsfelder angegangen (Junioren-Bundesligen, Kleinfeldspielformen, mehr Individualisierung, Änderung der Trainerausbildung). Das stimmt mich erst einmal positiv, weil erkannt wurde, dass es nicht die eine Lösung gibt, die alles besser macht.

    Nun müssen die geänderten Rädchen ersteinmal ineinander greifen, das wird eine Weile dauern.

    Die ganz grundsätzlichen Weichenstellungen, z.B. mehr Bewegung bei Kindern, Wiedereinzug des Leistungsgedanken in unserer Gesellschaft, wird ein einzelner Sportverband nicht leisten können. Auch wenn ich mir hier Veränderungen wünsche, wird sich der Fußball mit den gegebenen Rahmenbedingungen abfinden müssen.