Frauen-EM schauen?

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  • Kann ich nur bestätigen, es ist deutlich entspannter auch in den höheren Ligen. Liegt aber vielleicht auch daran, dass es für die Mädels selbst in der Regionalliga (3. Liga) einfach nur ein Hobby ist ^^

    Hast Du schon mal ein Herren Kreisklassen-Spiel gesehen?
    Da ist mehr Show und Zinnober als bei der Frauen-EM.
    Das mit dem Hobby passt also nicht bzw. nur dahingehend, dass sich bei den Herren viele Provinzmessis fühlen wie Profis und ihren schlechten Vorbildern in den obersten Ligen nacheifern.

  • Charles De Goal ich bin von vielen Kommentaren in sozialen Medien einfach gefrustet. Sie haben recht, hier im Forum sind die Kritiken sachlich. Beim ersten Lesen waren meine Gedanken einfach, selbst hier dieselbe Ablehnung statt Anerkennung.

    Und ja, wenn man sich hauptsächlich mit Juniorinnen und Frauenfußball beschäftigt ist, sieht man viele Sachen einfach anders.

    Ich sehe, dass unsere Mädels genauso Kämpfen und Trainieren wie die Junioren. Und immer hinten anstehen. Was man als Fotograf allerdings (wird oft nicht beachtet) alles am Spielfeldrand hört, ist einfach zum Kotzen. Auch von Trainern. Wenn dieselben Personen einem gegenüber stehen, erzählen sie etwas von Respekt und Chancengleichheit. Davon war mein Beitrag sicher beeinflusst.

    Sorry, wenn ich jemand falsch interpretiert habe.

  • Charles De Goal ich bin von vielen Kommentaren in sozialen Medien einfach gefrustet. Sie haben recht, hier im Forum sind die Kritiken sachlich. Beim ersten Lesen waren meine Gedanken einfach, selbst hier dieselbe Ablehnung statt Anerkennung.

    Und ja, wenn man sich hauptsächlich mit Juniorinnen und Frauenfußball beschäftigt ist, sieht man viele Sachen einfach anders.

    Ich sehe, dass unsere Mädels genauso Kämpfen und Trainieren wie die Junioren. Und immer hinten anstehen. Was man als Fotograf allerdings (wird oft nicht beachtet) alles am Spielfeldrand hört, ist einfach zum Kotzen. Auch von Trainern. Wenn dieselben Personen einem gegenüber stehen, erzählen sie etwas von Respekt und Chancengleichheit. Davon war mein Beitrag sicher beeinflusst.

    Sorry, wenn ich jemand falsch interpretiert habe.

    Glaube ich alles gerne und nehme ich auch in verschiedenen Bereichen so wahr. Aber hier ausdrücklich nicht, in diesem Forum sind 99% der User in der Lage, solche Diskussionen sachlich, rational und objektiv zu führen und dafür schätze ich das Forum sehr, selbst in Grundsatzdiskussionen oder bei verhärteten Fronten. Da finde ich es nicht in Ordnung, solche Unterstellungen zu schreiben.


    Ich werde mir heute Abend ebenfalls das Finale anschauen und der Frauen-EM eine weitere Chance geben. Nach langem Überlegen bin ich allerdings zu dem Schluss gekommen, dass es natürlich auch so ist, dass Spitzensport die breite Masse mehr interessiert: Die Frauen-EM wird mit Sicherheit auch mehr geschaut als der Africa-Cup der Frauen. Formel 1 wird mehr geschaut als Formel 3. Tour de France schauen mehr als Tour de Suisse. Wimbledon der Damen schauen mehr als die Hamburg Open der Herren. Müsste man da dann nicht auch etwas anpassen oder mehr Respekt für den "kleineren" Wettbewerb zeigen?


    Und wer soll das bezahlen, wenn das nötige Geld dafür einfach nicht in dem Bereich eingespielt wird? Wenn der Herrenfußball Geld einspielt und der Ertrag der Damen angehoben werden soll, ist das z.B. für den FC Bayern München oder den VfL Wolfsburg mit Sicherheit kein Problem. Was ist mit einem Verein, der eine Damenmannschaft im Profibereich hat und diese Gehälter zahlen soll, aber nicht die finanziellen Voraussetzungen hat, weil er vielleicht keine Herrenmannschaft im Profibereich hat, der das Geld einspielt?

    Ich habe oben in Beitrag #23 mal die Vergleichszahlen zur Frauen-WM 2011 abgetippt: auf dem Papier ist das Interesse heute geringer als damals, wie soll dieses Geld also eingespielt werden? Sollen Formel 3-Fahrer das gleiche bekommen, wie Formel 1-Fahrer? Woher soll das Geld kommen, wenn es nicht in der Formel 3 selbst verdient wird? Das funktioniert einfach nicht und ich finde es auch nicht fair, irgendwelche Töpfe aufzumachen, damit da etwas angeglichen wird, während anderes eben nicht angeglichen wird.


    Es mag unfair sein, dass der Herrenfußball im Vergleich viele Jahrzehnte Vorsprung vor den Damen hat. Aber das ändert nichts an dem Tempo, der den Herrenfußball eben zum Spitzenfußball macht. Ich bin mir sehr sicher, dass der Damenfußball auch in 20 Jahren nicht so schnell ist, wie der aktuelle Herrenfußball. Manche finden das okay, manche eben nicht. Jeder hat da seine Ansicht, die breite Masse sieht aber deshalb offenbar den Damenfußball eher hinter dem Herrenfußball.


    Das ist überhaupt nicht abwertend gemeint, aber man muss da meiner Meinung auch das große Ganze sehen.

  • Was meint ihr, wird sich die Kulisse Wembley, 90.000 Zuschauer auf die Lionesses oder die Biester - frei nach Lena Oberdorf - auswirken?


    Toll ist, dass das Spiel um 18 Uhr stattfindet. So können es viele Kinder gucken. Meine Bambinis habe ich daran erinnert und hoffentlich schalten viele ein.

  • Von den 90 000 sind gefühlt 89 000 Engländer und der Ausfall von Alex Popp unmittelbar vor dem Spiel ist eine Hypothek. Das 0:0 zur Pause ist glücklich.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Und am Ende hat das bessere und clevere Team gewonnen. Wobei sich ein weiteres Mal die Frage nach dem Sinn des Videoassisten stellt, wenn er das klare Hinspiel der Engländerinnen nach Ecke nicht ahndet.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Und am Ende hat das bessere und clevere Team gewonnen. Wobei sich ein weiteres Mal die Frage nach dem Sinn des Videoassisten stellt, wenn er das klare Hinspiel der Engländerinnen nach Ecke nicht ahndet.

    Bezogen auf die erste Halbzeit gebe ich Dir vollkommen recht.

    Ab Halbzeit 2 bis inkl. dem Moment in dem das 2:1 fiel, war ich guter Hoffnung, dass unsere Mädels das Ding gewinnen und es wäre auch absolut verdient gewesen.

    Alles in allem ein Spiel, das so ungerecht das dann immer erscheint ein Elfmeterschießen verdient gehabt hätte.

    Was etwas Schade war, dass die Engländerinnen das wofür das Turnier bisher so gelobt wurde (Fairness, wenig Gemecker und Theatralik) etwas relativiert haben....
    Vermutlich gehört Zeitspiel einfach dazu wenn man kurz vor dem Titelgewinn steht, aber die unschönen Provokationen hätte es nicht gebraucht.
    Bezüglich VAR erübrigt sich jeder Kommentar. Das war ein klarer Elfmeter in der ersten Halbzeit.
    Hinsichtlich der Schiedsrichterinnenleistung hatte ich vielleicht etwas die deutsche Brille auf, bin aber trotzdem der Meinung, dass sie sich in Summe etwas zu sehr von der Atmosphäre hat beeindrucken lassen und bei vielen Entscheidungen mehr in Richtung der Engländerinnen gekippt ist.

  • Also ich hab nur ganz wenig gesehen - eine Halbzeit von Österreich vs. Deutschland, und jetzt die Verlängerung im Finale.

    2 (oberflächliche) Erkenntnisse für mich:

    - Niveau war wirklich gut, technisch & taktisch war das ein ganz anderes Level, wie ich's in Erinnerung hatte (bzw. auch gewohnt bin vom Nachbarverein, die ich öfters im Training etwas beobachten kann)

    - Unsportlichkeit/Show etc.: da hätte ich jetzt keinen Unterschied zu den Männern finden können. Verzögerter Torjubel mit Leiberlausziehen (entweder mach ich das in der spontanen Freude oder ich lasse es bleiben), Zeitschinden der übelsten Sorte, der Umgang untereinander (da sind mir eher die Deutschen negativ aufgefallen). Schnelles Conclusio für mich daher, dass es nicht entscheidend ist, ob Frauen oder Männer den Sport ausüben. Sondern um was es geht. Sind vlt. in 20 Jahren im Frauenfußball genauso Millionen im Spiel, dann wird dieses genau so "dreckig" wie beim Herrenfußball sein.

  • Ich fand es ein sehr intensives und spannendes Finale. Die deutsche Mannschaft habe ich in der 2. Halbzeit (nach dem Gegentor) und in der Verlängerung etwas besser gesehen. Schade, dass sie dann so ein dummes Gegentor bekommen haben.

    Was mich total genervt hat, war das Ball in die Ecke spielen ab dem 2. Gegentor und das Umfallen nach Vorne bei jedem Versuch der Deutschen, den Ball aus der Ecke rauszubekommen. Aus meiner Sicht sollte irgendeine Regel eingeführt werden, um so ein destruktives Zeitspiel in der Ecke mit Ball-Wegsperren zu verhindern. Soll man sich halt den Ball in Tikitaka-Manier zupassen und die Gegner hinterherrennen lassen, aber dieses Ball-Wegesperren in der Ecke ist einfach nur ätzend und hat nichts mit Sport zu tun.

  • Das finde ich wird leider in der Diskussion um EqualPay immer wieder vergessen. Geld auszugeben in der Hoffnung es irgendwann, vielleicht irgendwie wieder reinzuholen kann funktionieren, muss es aber nicht. Aktuell funktioniert das ganze weil die absoluten Summen im Frauenfussball im Vergleich zu den Herren verschwindend gering sind und weil große Teile der Infrastruktur bereits für die Männerteams vorhanden sind (zumindest in den Profivereinen).

    [...]

    - Unsportlichkeit/Show etc.: da hätte ich jetzt keinen Unterschied zu den Männern finden können. Verzögerter Torjubel mit Leiberlausziehen (entweder mach ich das in der spontanen Freude oder ich lasse es bleiben), Zeitschinden der übelsten Sorte, der Umgang untereinander (da sind mir eher die Deutschen negativ aufgefallen). Schnelles Conclusio für mich daher, dass es nicht entscheidend ist, ob Frauen oder Männer den Sport ausüben. Sondern um was es geht. Sind vlt. in 20 Jahren im Frauenfußball genauso Millionen im Spiel, dann wird dieses genau so "dreckig" wie beim Herrenfußball sein.

    Tatsächlich habe ich das auch während des Finals gedacht. Wahrscheinlich muss es tatsächlich nur um "genug gehen" damit man das Theater hat ^^

  • Das Thema EqualPay (weil es hier angesprochen wurde) darf man nicht von Seiten der Wirtschaftlichkeit betrachten, wenn es um Vereine geht.


    Wenn die Fußball -GmbH sagt: das Produkt der spielenden Damen erwirtschaftet weniger Einnahmen und deshalb gibt's niedrigeres Gehalt: okay, kann man machen.


    Ein gemeinnütziger Verein wie z.B. der DFB kann das eigentlich überhaupt nicht.

    Er muss ja grundsätzlich selbstlos handeln, da er sonst die Privilegien (insbesondere steuerlich) verlieren müsste. Da hat die wirtschaftliche Komponente in der Argumentation in der Unterscheidung zwischen Geschlechtern somit überhaupt nichts zu suchen.

  • Ich fand es beachtlich, dass die deutschen Damen mit den englischen Damen mithalten konnten. In England ist Fusballerin ein Hauptberuf, so dass die Frauen sich voll auf den Fußballsport konzentrieren können.


    In Deutschland ist Fußball ein Nebenberuf für Frauen. Das muss sich ändern. Soll nicht heißen, dass ich ein "zweites Bosman Urteil" will, sondern das Frauen im Profifußball und auch in allen Profisportarten so viel verdienen, dass es für die aktive Spielzeit und 10 oder 20 Jahre danach ausreicht ohne einen weiteren Job ausüben zu müssen.


    Auch Männer sollten eine Gehaltsobergrenze haben, die Auswüchse derzeit sind einfach nur widerlich, aber das ist ein anderes Thema.


    Auch sollten Frauen dieselbe Infrastruktur nutzen dürfen, die die Männer nutzen. Es ist unerträglich, dass selbst bei Bayern München - so die Doku - die Spieler die Nutzung von Fitnessräumen, usw. durch die Frauen ablehnen.


    Als ob die Infrastruktur rund um die Uhr genutzt werden würde und sich die Herren nicht mit den Damen arrangieren könnten. Stattdessen soll neue Infrastruktur nur für Frauen errichtet werden anstatt bei Bedarf die bestehende zu erweitern, bspw. um einen weiteren Platz.

  • In Deutschland ist Fußball ein Nebenberuf für Frauen. Das muss sich ändern. Soll nicht heißen, dass ich ein "zweites Bosman Urteil" will, sondern das Frauen im Profifußball und auch in allen Profisportarten so viel verdienen, dass es für die aktive Spielzeit und 10 oder 20 Jahre danach ausreicht ohne einen weiteren Job ausüben zu müssen.

    Dass jemand, der das hauptberuflich macht, auch favon leben können muss, finde ich richtig. Aber warum dann auch für die 20 Jahre danach? Was unterscheidet einen Profisportler/Profisportlerin von einem anderen Beruf, wo es teilweise auch 50-60 Stunden/Wochen gibt (z.b. bei Ärzten)?

  • In Deutschland ist Fußball ein Nebenberuf für Frauen. Das muss sich ändern. Soll nicht heißen, dass ich ein "zweites Bosman Urteil" will, sondern das Frauen im Profifußball und auch in allen Profisportarten so viel verdienen, dass es für die aktive Spielzeit und 10 oder 20 Jahre danach ausreicht ohne einen weiteren Job ausüben zu müssen.

    Dass jemand, der das hauptberuflich macht, auch favon leben können muss, finde ich richtig. Aber warum dann auch für die 20 Jahre danach? Was unterscheidet einen Profisportler/Profisportlerin von einem anderen Beruf, wo es teilweise auch 50-60 Stunden/Wochen gibt (z.b. bei Ärzten)?

    Richtig! Und was unterscheidet eine Profifußballerin von einer Profihandballerin? Gleicht man das nun zwischen Geschlechtern an - obwohl es finanziell gar nicht möglich ist, weil wie schon mehrfach erwähnt das Geld gar nicht da ist - müssen doch wohl andere Sportarten auch angeglichen werden? Und dann am besten üppig genug auch für "die 20 Jahre danach"...


    Es gibt nur eine halbwegs vernünftige (wenn auch unfaire) Lösung für alle Sportarten und Geschlechter: der Markt bestimmt die Bezahlung. Und dann ist das leider beim Herrenfußball das zigfache, wie bei anderen Sportarten. Ich gehe konform mit ruffy85, dass eine Gehaltsobergrenze für die Herren sinnig wäre, da die Auswüchse wirklich ekelig werden. Aber bei den Damen eine Gehaltsuntergrenze einzuführen, obwohl das Geld dafür gar nicht eingespielt wird, ist total absurd. Wer das fordert, möge bitte mal erläutern, woher dieses Geld kommen soll. Dann sehen wir in den Profi-Ligen der Damen nur Damenteams der Top-Vereine, die das mit dem Budget der Herren nebenbei bezahlen können. Vereine ohne eine hochklassige Herrenmannschaft verschwinden dann im Damenfußball in der Versenkung.

  • Wenn sich jemand für den Weg als Berufssportler entscheidet, muss er oder sie davon definitiv nicht 100 Jahre leben können, wenn man mit Mitte/Ende 30 in den Ruhestand gehen "muss".

    Andere Profisportler sind "hauptberuflich" während der aktiven Karriere bei Zoll, Polizei und Bundeswehr, weil es ansonsten nicht reicht.


    Mir persönlich geht es auch überhaupt nicht um das regelmäßige Einkommen von Berufssportlern oder deren Rahmenbedingungen.

    Das einzige, was mich persönlich extrem stört ist, dass ein Sportverband bei der Auslobung von Prämien für Teilnahmen/ Titel und/oder Ergebnisse nicht geschlechterspezifische Unterschiede machen darf. Vor allem nicht in dem Ausmaß wie der DFB als aktuell medial präsentes Beispiel.

  • Es gibt nur eine halbwegs vernünftige (wenn auch unfaire) Lösung für alle Sportarten und Geschlechter: der Markt bestimmt die Bezahlung.

    Ja, aber bitte nur der direkte Markt, also Ticktes, Merchandising und Werbeeinnahmen.


    Bei TV-Geldern oder Prämien, die Verbände ausschütten, sieht das doch hoffentlich in bälde anders aus. Oder die Infrastruktur, die vor zig Jahrzehnten dem Zeitgeist entsprechend ausschließlich für Männer gebaut wurde, mit öffentlichen Geldern finanziert und unterstützt... wie kann es da eine andere Lösung geben als sie auch vollumfänglich den Frauen zur Verfügung zu stellen. Das funktioniert doch bei Turnhallen oder Tennisplätzen auch. Zumal ja öffentliche Gelder heutzutage auch von Frauen erwirtschaftet werden.


    Eine Art Anschubfinanzierung durch den Herrenfußball, als Ausgleich für Jahrzehntelange Bevorzugung meinetwegen auf freiwilliger Basis könnte ich mir durchaus vorstellen. Und eine Quotenregelung im TV auch. Bevor Regionalliga gezeigt wird, müssten eben ein oder zwei Spiele der Damen-BL gezeigt werden. H. Zeigler könnte sich des Themas auch annehmen und zum Tor des Monats gäbe es dann eben verpflichtend min. ein Damentor.

    Im Übrigen würde es wenn ich zuständig wäre, reihum auch immer einen Bericht von den anderen Sportarten geben. Hier mal ein TT-Spiel, da mal ein Judoturnier, vor dem Sonntagsspiel noch Eishockey oder Handball, m/w, egal.


    Equal Pay bezieht sich auf Prämien durch die Verbände und das finde ich richtig denn die Damen vertreten unsere Nation auf den großen Turnieren. Erfolgreich? Dann Prämie. Nicht erfolgreich, dann keine. Wie bei den Männern auch. Hier geht es ums Ansehen, Sichtbarkeit, Anerkennung und nicht um Taktik, Passschärfe oder Tempodribblings.


    Es geht um klassische Gleichberechtigung, also gleiche Rechte (und Pflichten). In der Arbeitswelt versucht man es mit Quoten, um die Damen in Führungspositionen zu bekommen. Denn erst wenn Damen in Führungspositionen sind, können sie entsprechende Weichen für mehr Gerechtigkeit stellen. Und hier sehe ich eben immer noch massive Ungleichheiten beim TV und den Verbänden. Sicher, inzwischen sind Frauen als Moderatorinnen im TV üblich geworden, die Strippen ziehen aber immer noch fast ausschließlich Männer.


    Die glorreichen 50er als sich die Frauen ihr Leben und ihren Alten schön gesoffen haben (Frauengold

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    (bitte bis zum Ende gucken, ist wirklich lustig) oder mit Klosterfrau Melissengeist) will doch wohl keiner zurück.


    Dabei funktioniert (Frauen)-Sport im TV: Im Winter spielt es keine Rolle, ob die Damen oder die Herren ins Biathlonrennen gehen. Sogar die sehr junge Sportart Skispringen der Damen wird gezeigt.

    Nur beim Mannschaftssport funktioniert das nicht? weil?


    Tradition? Gewöhnung?


    Vielleicht gehe ich wirklich diese Saison mal zum Damenfußball, wobei mich Sportgucken im allgemeinen und wenn ich niemanden persönlich kenne eher nicht interessiert.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Bei TV-Geldern oder Prämien, die Verbände ausschütten, sieht das doch hoffentlich in bälde anders aus.

    Auch bei den TV-Geldern wird weiterhin die Nachfrage den Markt regeln. Wer weniger Zuschauer generiert, wird auch weniger TV-Gelder bekommen. Herren und Damen zusammen vermarkten wird mit Sicherheit nicht funktionieren. Und wie soll das mit der Übertragung funktionieren? Soll dann für jedes Damenspiel ein Kommentator bezahlt werden und soll der Aufwand mit zwanzig Kameras betrieben werden? Damit es dann vielleicht 5% der Herrenzuschauer generiert? Ich halte den Aufwand schon für z.B. Augsburg gegen Mainz übertrieben.

    Equal Pay bezieht sich auf Prämien durch die Verbände und das finde ich richtig denn die Damen vertreten unsere Nation auf den großen Turnieren. Erfolgreich? Dann Prämie. Nicht erfolgreich, dann keine. Wie bei den Männern auch. Hier geht es ums Ansehen, Sichtbarkeit, Anerkennung und nicht um Taktik, Passschärfe oder Tempodribblings.

    Bei den Prämien stimme ich dir zu: ich finde, dass unabhängig davon ob viele oder wenig Zuschauer dabei sind, ein EM-Titel ein EM-Titel ist. Und wenn die Herren eine bestimmte Summe bekommen, sollten die Frauen es für die gleiche Leistung im Namen ihres Landes ebenso bekommen. Stellt sich nur die Frage, ob auch FIFA und UEFA die Prämien so anheben, denn sonst zahlt der DFB auch hier etwas aus der eigenen Tasche, was er durch Prämien vom Kontinental- oder Weltverband gar nicht wieder reinbekommt.

    Eine Art Anschubfinanzierung durch den Herrenfußball, als Ausgleich für Jahrzehntelange Bevorzugung meinetwegen auf freiwilliger Basis könnte ich mir durchaus vorstellen. Und eine Quotenregelung im TV auch. Bevor Regionalliga gezeigt wird, müssten eben ein oder zwei Spiele der Damen-BL gezeigt werden. H. Zeigler könnte sich des Themas auch annehmen und zum Tor des Monats gäbe es dann eben verpflichtend min. ein Damentor.

    Ich finde diese erzwungene Gleichberechtigung total nervig und bin auch der Meinung, dass das nicht zielführend ist. Frauenquote beim Tor des Monats? Sollen sie mehr Tore schießen, die es in diese Auswahl schaffen. Erzwungene Übertragungen von Frauenspielen? Gucken es denn dann mehr Menschen? Das Problem ist nicht, dass es nicht übertragen wird, sondern dass das Interesse einfach nicht da ist. Und Interesse erreicht man nicht durch Zwang!


    Wir reden hier jetzt über eine Europameisterschaft, die in der Sommerpause aller Herrenwettbewerbe stattfand und dennoch nicht an die Zuschauerzahlen der Frauen-WM 2011 herankam. Wie wird das dann in der Frauen-Bundesliga aussehen, wenn die Herrenwettbewerbe wieder im vollen Gang sind? Man kann sich leicht mit der deutschen Nationalmannschaft der Frauen identifizieren. Kann man das auch mit z.B. der Damenmannschaft des VfL Wolfsburg? Allein bei den 18 Teams der Herren-Bundesliga gibt es schon 10 bis 12 Teams, die ich mir freiwillig nicht anschauen würde, weil sie mir mit ihrer Spielweise und ihrem Umfeld einfach nicht zusagen. Warum sollte ich mir dann Frauen-Bundesliga anschauen, wenn ich mich dort (aktuell) mit überhaupt keinem Verein identifizieren kann?

  • Bevor alle nach Equal-Pay rufen (das wäre eher eine politische Diskussion) sollte der DFB die hohen Einschaltquoten nutzen, um beim nächsten großen Turnier höhere Fernsehgelder auszuhandeln. Die höheren Einnahmen können dazu genutzt werden, die Prämien der Damen anzuheben.

    Es könnten auch die Prämien der Herren gesenkt oder zumindest eingefroren werden. Die wenigsten oder kein Spieler spielt aufgrund der Prämien in der Nationalmannschat. Das große Geld wird in den Vereinen oder durch Sponsoren-Verträge verdient.


    Den gemeinnützigen Verein DFB sollte man aus der Diskussion auch außen vor lassen. Auch die Sportvereine vor der Tür sind gemeinnützig. Würden hier alle Übungsleiter die gleiche Aufwandsentschädigung bekommen, dann können die alle gleich Insolvenz anmelden. Oder alternativ werden die keine Trainer finden, die ab Kreisliga aufwärts eine Mannschaft betreuen werden (Die Prämien der Spieler lasse ich außen vor, auch dass ist eine andere Diskussion.).

    Beim DFB würde es auch bedeuten, dass Voss-Tecklenburg das gleich Gehalt bekommen würde wie Hansi Flick. Könnte sich das der DFB leisten? Oder hätten wir dann nicht nicht eher einen 2.-Wahl-Trainer ohne internationale Erfahrung.


    (Für mich) abschließend zur EM: "Die Spitze ist breiter geworden" (Berti Vogts). Vor allem dieser Fakt macht den Damenfußball zumindest bei den internationalen Turnieren viel interessanter. Und die Art der Spielweise unterscheidet sich mittlerweile sehr. Gegen Frankreich technisch stark und sehr fair. Im Finale dann sehr physisch und dadurch auch ruppig.

  • Gebt dem Frauenfußball die Medienpräsenz, die der Männerfußball hat und verteilt die Einnahmen nach einem ähnlichen Schlüssel an die aktuell 26 Mannschaften der 1. und 2. Bundesliga.


    Bietet Profifußballerinnen die gleichen Chancen Werbeverträge abzuschließen wie den Männern. Sponsoren müssen Frauen und Männermannschaften finanziell unterstützen.


    Stockt die 1. und 2. Bundesliga, wenn möglich, auf jeweils 18 Mannschaften auf. Reserviert Spielzeiten an Wochenenden so, dass ein Großteil der Spiele zusätzlich zum Herrenfußball geschaut werden kann im Stadion oder am TV.


    Erlaubt den Frauen die Nutzung der vorhandenen Infrastruktur der Herren. Stockt bei Bedarf die vorhandene Infrastruktur auf.


    Meine Wünsche für den Frauenfußball in Deutschland. Es lohnt sich der Blick über den Teich nach England.

  • In Deutschland ist Fußball ein Nebenberuf für Frauen. Das muss sich ändern. Soll nicht heißen, dass ich ein "zweites Bosman Urteil" will, sondern das Frauen im Profifußball und auch in allen Profisportarten so viel verdienen, dass es für die aktive Spielzeit und 10 oder 20 Jahre danach ausreicht ohne einen weiteren Job ausüben zu müssen.

    Dass jemand, der das hauptberuflich macht, auch favon leben können muss, finde ich richtig. Aber warum dann auch für die 20 Jahre danach? Was unterscheidet einen Profisportler/Profisportlerin von einem anderen Beruf, wo es teilweise auch 50-60 Stunden/Wochen gibt (z.b. bei Ärzten)?

    Man sollte daran denken, dass tatsächlich nur wenige Profis wirklich so viel verdienen, dass sie davon sorgenfrei bis zu ihrem Lebensende leben können. Das betrifft im Wesentlichen die 1. Bundesliga. In der 2. Bundesliga hängt es schon sehr stark von dem eigenen "Wert" ab, was man verdient. Und in der 3. Liga verdient man häufig nicht mehr als mancher Handwerker oder Angestellter.