9er-Fussball - welche Aufstellung?

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  • Hallo!


    Zur kommenden Saison wird auch in Thüringen die Spielform D9 eingeführt.
    (Man kommt sich schon seltsam vor, wenn anscheinend vor 4 Jahren beschlossen wurde, dass dies flächendeckend eingeführt werden sollte, aber es hier jetzt erst passiert.)


    Das Ganze geschieht allerdings nur auf Landesebene, auf Kreisebene bleibt D8 (auf Kleinfeld) bestehen.
    Somit ist das verkleinerte Großfeld auch für mich erst einmal noch Neuland.



    Im Gegensatz zu anderen Verbänden gibt es allerdings die Vorgabe ca 70x55m, und somit die komplette Feldbreite, zu bespielen.


    Im Anbetracht meines Kaders erachtete ich ein 3-4-1 sehr sinnvoll und wurde durch eine Beiträge hier bestätigt.
    Habe jedoch später erst realisiert, dass wir ja auf die komplette Feldbreite spielen und eine 3er-Kette aus genannten Gründen wohl unpassend ist.


    Ich tendiere daher zu einem 4-3-1, habe jedoch Bedenken, dass wir im Mittelfeld zu offen sind, bei nur einem ZM. Oder wie sind da eure Erfahrungen?


    Und noch etwas: Kann man denn das mehrfach erwähnte Video von David Niedermeier auch noch irgendwo anders, als auf YouTube ansehen, denn dort ist es gelöscht :-/

  • Ich habe mit meiner U12 (in Österreich/genauer gesagt Niederösterreich) vorvoriges Jahr auf dem verkleinerten Großfeld - heißt 16er-16er und Breite vom 16er
    5 m links und 5m rechts ; 3-3-2 gespielt.


    U13 haben wir bereits auf Großfeld gespielt wobei ich auch hier mit 3 Verteidigern gespielt habe zb. 3-2-4-1 oder 3-1-4-2 ist alles möglich
    jedoch kannst du deine Aufstellung ja sowieso nur nach der Qualität deiner Spieler anpassen.


    Bei einer 4er Kette solltest du schon AV haben die sich offensiv einschalten können, wenn sie das körperlich noch nicht packen ist die 4er Kette nur defensiv sinnvoll.
    lg

  • Ich nehme dieses Thema nochmals auf, da es wirklich sehr interessant ist.


    Wir spielen mit der U12 - alles ehemalige E (07er) ein 3-2-3.

    bis jetzt funktioniert das defensiv nicht schlecht, wobei es bei gegnerischen Ballbesitz eher ein 3-4-1 ist.

    Wir erhalten pro Spiel (3x25min) nur sehr wenige Gegentore. Wir haben nach 4 Spielen einmal ein 0:0 ein 1:1 ein 0:2 und ein 4:2.


    Leider fehlt aber in der Offensive die Durchschlagskraft und wir erzielen nur sehr wenige Tore. Das liegt sicherlich auch daran, dass aus dem Mittelfeld zu wenig Pressing gegen den Ball kommt und weil die Verteidiger sich praktisch nie ins Offensivspiel einschalten.


    Nun werden wir das System auf ein 2-3-2-1 umstellen, mit dem Ziel mit mehr Mut das Offensive Pressing zu forcieren.

    Wir möchten, dass wir hinten stabil mit 2 zentralen Verteidigern stehen und die Flügelspieler sich offensiv- wie defensiv am Spiel beteiligen.


    Der Torwart soll aufschliessen und mitspielen. Die ganze Mannschaft soll mit diesem System weiter vorne stehen und den Gegner bereits in seiner Spielhälfte unter Druck setzen. Vorher hatten wir zu Grösse Abstände zwischen den Reihen und es fehlte uns die Power um den Gegner zu pressen. So verlagerte sich das Spiel zunehmendes in unsere Spielhälfte und wir mussten auf Konter spielen.


    Defensiv gibt das ein 4-3-1 (offensiv schon fast ein 2-1-4-1...)


    ————————-Torwart ———————-

    —————IV————————IV—————

    RM———————-ZDM———————-LM

    —————ZM———————ZM—————

    —————————-ST—————————-


    Wir werden die Kinder langsam heranführen und nehmen auch Rückschläge in Kauf. Im nächsten Spiel werden wir erstmals so spielen lassen. Das Resultat spielt dabei eine untergeordnete Rolle...viel wichtiger ist es, dass wir zu mehr Offensivaktionen kommen und das Spiel in der Gegnerischen Hälfte gestalten können.


    Inputs von euch sind sehr erwünscht!!

    Evtl hat jemand Erfahrung mit dem System oder Ideen, wie ich unser Spiel optimieren kann? (Übungen?)


    Danke :)

  • Da ich nun auch in der D9 angekommen bin, hier meine Erfahrungen.


    Der Ursprüngliche Plan war es mit einem 1-3-4-1 zu spielen. Wobei die beiden zentralen Mittelfeldspieler eher eine Doppel 6 oder je nach Spiel aufgeteilt in 6+10er agieren sollten. Durch zwei enorm starke zentrale Spieler können diese Unterschiede auch umgesetzt werden.


    Ähnlich wie es Roy ergeht habe wir aber hier sehr wenig Druck in der offensive erzeugen können. Deshalb wurde zwischenzeitlich auch ein 1-3-3-2 versucht, was im ersten Spiel auch gleich den erhofften Effekt erbrachte. leider aber auch nur in diesem. Der nächste Gegner hat es dann deutlich besser verstanden den "Raum" im Zentrum zu bespielen, was dazu führte das wir insgesamt immer tiefer gerückt sind.


    Im letzten Spiel habe ich also versucht das 1-3-4-1 einfach generell weiter nach vorne zu verschieben, und siehe da, unsere bestes Spiel bisher.



    Auffällig ist für mich jedoch in erster Linie das das Spielsystem nicht mehr als eine "Grundordnung" in der (normalen) D-Jugend darstellen kann. Offensiver oder Defensiver stehen, Tiefenstaffelung im Mittelfeld und alle anderen Feinheiten existieren doch maximal beim Anstoß und vielleicht noch bei Abschlag des TW. So zumindest meine Erfahrungen bisher.

    Viel wichtiger ist in meinen Augen z.B. das Selbstvertrauen was sofort zu einer offensiveren Ausrichtung führt. So habe ich es zumindest gestern erlebt. Erste Halbzeit komplett versäumt und beinahe nur "hinten gewartet". Und dann auch verdient 0:4 in die Halbzeit.

    Mit breiter Brust und aktivem Spiel wurde die zweite Hälfte dann in der selben Aufstellung 2:0 für uns entschieden.


    Klar gibt es das immer wieder, für mich ist es aber ein klares Zeichen weniger an diesen Feinheiten in der Aufstellung zu arbeiten als an meinen Spielern selbst. Zumal das 9er Feld mit Abseits doch gar keinen Platz für all diese feinen Tiefenunterschiede lässt.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • 3-2-3 habe ich auch mal spielen lassen, da waren wir aber meistens recht offen im Mittelfeld. Mittlerweile spiele ich nur noch mit 3 zentralen Mittelfeldspielern, zumeist 1 6er und 2 8er davor.


    Zunächst spielten wir 3-1-2-2 ... wobei einer der beiden Spitzen eher hängend war. Defensiv stand das auch sehr gut, Offensiv fehlte aber oft die Breite, da die Außenverteidiger noch nicht wirklich aufrücken. Dazu hatte ich durch Neuzugänge das ,,Problem'' das wir recht viele Offensivspieler haben und die bei nur 2 Stürmern nicht auf wirklich Einsatzzeiten kommen.


    Da die letzten Gegner nun etwas schwächer waren habe ich 2-1-2-3 spielen lassen. Funktioniert offensiv eigentlich sehr gut. Defensiv standen wir trotzdem noch sehr sicher, wobei das auch am mangelnden Druck der Gegner gelegen haben kann, mal sehen wie das gegen stärkere Teams funktioniert.

  • Bei meinem Sohn wird auch 3 4 1 gespielt, und es gibt immer Probleme, wenn beide zmf zu offensiv spielen. Einer der Jungs ist ein ziemlich guter 6er und arbeitet auch gut nach hinten, wenn er durch einen offensiveren ausgewechselt wird, fängt die Defensive an zu wackeln, sobald zwei Gegner durch die Mitte kommen.

  • ————————-Torwart ———————-

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    RM———————-ZDM———————-LM

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    Ich habe jetzt drei Jahre D-Jugend hinter mir und die Raumaufteilung auch oft so wie oben vorgegeben. Grund war für mich die durchgängige Dreiecksstruktur (die so prinzipiell optimale Stafflungen für das Zusammenspiel bietet) und der Gedanke möglichst flexibel auszubilden (es gibt ja eigentlich fünf Mittelfeldspieler, die offensiv und defensive Aufgaben haben, die wiederum unterschiedlich interpretiert und fokussiert werden können). Diesen Aspekten wird die Formation auch gerecht. Zudem erzeugt man gegen "klassische" Formationen oft Zuordnungsprobleme, vor allem wenn der Gegner mit Mannorientierungen spielt. Das kann, muss aber nicht zwingend, vorteilhaft sein.


    Problematisch wird die Formation aber bei Spielen mit vielen Umschaltmomenten und/oder auf großen Feldern. Da fehlt dir oft vor beiden Toren Präsenz. Entweder steht man dann hinten zu luftig oder erzeugt vorne keinen Punch oder schlimmstenfalls beides. Zum Ende der D-Jugendzeit habe ich deswegen oft eine 3-4-1 gespielt, was einem 3-2-3 (die Außen etwas höher) oder einem 3-1-3-1 (die zwei Zentralen mit klaren Rollen in der Höhe statt in der Breite) nicht unähnlich ist bzw. durch kleine Anpassungen dazu wird. Diese drei Formationen wurden nach meiner Erfahrung von 90% der Gegner gespielt. Die Unterschiede in der Spielweisen ergeben sich dann durch die Spielertypen und/oder die vom Trainer vorgegebenen Verhaltensweisen in den einzelnen Spielphasen und nicht durch die formativen Vorgaben.


    Als dritte Variante fällt mir noch das 2-4-2 ein, mit (theoretisch) schlechteren Staffelungen, aber mehr Präsenz im Sturm.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Naja über Formationen kann man viel Philosophieren. Aufgrund der Spielfeldbreite würde ich eher ein 4-3-1 spielen und die AV schieben bei eigener Offensive hoch wie auch der ZM. Allerdings hängt natürlich jedes System davon ab ob ich denn auch die Spieler dafür habe. Kapiert ein ZDM nicht das er abkippen muss wenn nur 3 Verteidiger da sind wird es für die Jungs hinten schwierig. Genauso funktioniert ein 4-3-1 auch nur wenn ich entsprechend schnelle und laufstarke AV habe.

    Würde mein System grundsätzlich davon abhängig machen was die Jungs/Mädels kapieren und was Sie auch körperlich leisten können.

  • Gestern machten wir ein internes Trainingsspiel und versuchten das 2-3-2-1 etwas einzuüben. Es hat sehr gut funktioniert - vor allem liessen wir dem Gegner keinen Platz im Zentrum.


    Heute haben wir dem Meisterschaftsspiel an der Spielvorbereitung nochmals thematisiert und die Spieler auf dieses System vorbereitet.


    Im 1. Drittel war die Mannschaft spielbestimmend. Der Ball lief gut und das Pressing auf die gegnerischen Aussenverteidiger funktionierte einwandfrei. Wir konnten dank dieser Aufstellung den ball sehr oft weit vorne zurückerobern und dadurch waren die Wege in den gegnerischen Strafraum sehr kurz.


    Gefährlich wurde es nur, wenn der Gegner hohe weite Bälle nach vorne drosch. (sie standen stets mit 2 Mann vorne)


    Klar, unsere Aussenspieler mussten sehr viel arbeiten und sind nun entsprechend müde. Es braucht auch noch Zeit und viel Übung.


    Wir werden das System noch etwas verfeinern.

  • Neuerdings wird häufig das 21212 gespielt, quasi als Vorbereitung auf das 442, da die Offensivpositionen 1 zu 1 so besetzt sind, und halt "nur" zwei Aussenverteidiger fehlen.


    Hat das sonst noch jemand beobachtet bei Euch und Erfahrungen mit diesem Spielsystem?