E-Jugend - Unkonzentriertes und undiszipliniertes Verhalten im Training

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  • Hallo,

    ich trainiere seit einem halben Jahr die E-Jugend meines Vereins. Ich habe die Jugend, von einem sehr erfahren und meiner Meinung nach sehr strengem und zielorientiertem Trainer übernommen. Mir macht das Training mit den Jungs super viel Spaß und, im Vergleich zu anderen Mannschaften in der Altersklasse, ist meine E-Jugend technisch sowie taktisch sehr weit fortgeschritten. Ich möchte meine Jungs natürlich weiterhin fordern und übe ganz normal Schießen / Passen / 1vs1. usw...

    Die Konzentration oder das Durchhaltevermögen von den Jungs ist jedoch seeeeeeehr gering und deshalb können wir meistens nur eine Übung konzentriert durchführen. Mir ist bewusst, dass man in der E-Jugend, also mit 10 / 11 Jahren, noch nicht super diszipliniert sein kann und man noch sehr verspielt ist. Meiner Meinung nach hat mein Team jedoch überhaupt keine Disziplin und Aufnahmevermögen sowie mangelnde Konzentration.

    Ein Beispiel:

    Ich habe kaum das Training begonnen und sofort fragen mich die Kinder, wann sie denn endlich spielen können und dass sie keine Lust mehr hätten. Darauf antworte ich dann meistens immer, dass wir heute sicher noch spielen, aber erst noch eins, zwei Übungen machen. Ich muss dazu sagen, dass ich meine Übungen meistens in einer Art Wettbewerb gestalte.

    Die Kinder sind dann meistens für 5 Minuten ruhig aber dann meckern sie wieder rum, dass sie jetzt endlich spielen wollen und keine Lust mehr haben. Des Weiteren diskutieren sie dann Stunden mit mir warum denn das Spielen am sinnvollsten wäre.


    Bei technischen Übungen sind die Jungs nicht konzentriert und/oder hören mir nicht richtig zu, wie die Übung funktioniert. Am Anfang habe ich gedacht, dass ich die Übungen zu schwer gestalte und ich sie somit überfordere, weil die Kinder die Übung nicht verstehen und mich mit Fragen löchern.

    Andererseits sind sie bei einfachen Übungen, wie zum Beispiel das einfache Schießen auch zu unkonzentriert, das heißt sie machen die Übung nicht richtig verarschen mich oder sich untereinander oder reden wie das Wetter so ist.


    Meine Frage nun: Wie kann ich meinen Jungs Disziplin lehren, die Konzentration länger hochhalten und das Aufnahmevermögen verbessern. Wie gesagt ich weiß, dass für das Alter alle 3 Faktoren nicht so toll sein können, aber bei meinen Jungs fehlt es wirklich an allen Enden.

    Gibt es dafür bestimmte Methoden oder Trainingsübungen die das verbessern könnten?

    Dankeschön


    Sportliche Grüße Phlippi:)

  • Nimm dem/den störenden Abschlussspielzeit weg: Bei uns gibt es erst eine Ermhnung und danach eine "gelbe Karte" - bedeutet zwischen 2 und 5 Minuten weniger Abschlussspiel für denjenigen. Als Steigerung gibt es noch die gelb-rote, da darf ich bei Abschlussspiel nur noch zuschauen.


    Zusätzlich rate ich dir zu mehr Spielformen, da sollten die Jungs auch anders motiviert sein und besser durchhalten.

  • Wenn alle Kinder ungeduldig und unkonzentriert sind, sollte man ggf. hinterfragen ob es an den Kindern oder dem Trainingsinhalt liegt?


    Spielformen sind auf jedenfall gut, sollten aber altersgerecht und dem Leistungsstand entsprechend sein.


    Man sollte bei der Übungsauswahl immer darauf achten, dass keine bzw. kaum Wartezeit entstehen.


    Im Idealfall in kleineren Gruppen trainieren (wenn min. 2 Trainer da sind).

    Was immer gut geht, eine Gruppe einfach 2:2 oder 3:3 spielen lassen.

  • Für mich hört sich das nach zu viel Reden und zu wenig Fußball an.


    Die Übungen / Spielformen daher so gestalten, dass man möglichst wenig Erklärung nötig ist. Ball am Fuß, mit koordinativen Elementen, die die Kinder fordern, keine isolierten Übungen, keine Passübungen. Alle Kinder in Bewgung halten.


    Wenn du etwas neues zeigen/einführen möchtest, mach das am Anfang. Ansonsten immer wieder auf Bekanntem aufbauen, so dass du statt langwieriger Zeitverschwendung mit Erklären, Spieler einteilen u. Ä. die Zeit mit Beobachten und Einzelkorrektionen verbringen kannst.

  • Klingt für mich nach nem Autoritätsproblem. Diskutieren mit Spielern in dem Alter ist ein No-Go.

    DU entscheidest was und wie trainiert wird. Wer damit nicht einverstanden ist, ist bei DIR falsch...

  • Nimm dem/den störenden Abschlussspielzeit weg: Bei uns gibt es erst eine Ermhnung und danach eine "gelbe Karte" - bedeutet zwischen 2 und 5 Minuten weniger Abschlussspiel für denjenigen. Als Steigerung gibt es noch die gelb-rote, da darf ich bei Abschlussspiel nur noch zuschauen.


    Zusätzlich rate ich dir zu mehr Spielformen, da sollten die Jungs auch anders motiviert sein und besser durchhalten.

    Ich mache das so ähnlich. Wenn die Trainingsleistung passt gibt es ein Spiel wenn nicht schrumpft die Spielzeit des Abschlussspieles das grundsätzlich ca. 30 min dauern würde.. Aber das gilt für das ganze Team!

    Einer für alle, alle für einen :D

  • Für mich hört sich das auch so an als würdest du dich viel zu viel auf Diskussionen mit den Kindern einlassen.


    Leg die Uhrzeit fest ab wann ein Spiel gemacht wird und bleib konsequent in jedem Training bei dieser Uhrzeit, also z.B. 30 Min. vor Trainingsende, vorher nicht. Dann gibt es vorher überhaupt keine Diskussionen wann gespielt wird.


    Das mit der gelben und gelb-roten Karte machen wir auch so. Wenn ein Spieler eine gelbe Karte hat, muss er zwei Runden um den Platz laufen, wenn die anderen schon mit dem Spiel beginnen z.B. Die gelbe Karte gibts z.B. wenn ein Kind zum zweiten mal in einer Trainingseinheit nicht weiß um was es geht, weil er nicht zugehört hat.

  • x-) bei mir sind es immer die gleichen..

    ich teile die Jungs selten in die gleiche Gruppe ein.

    Beim Träumerling hilft das zwar nichts - allerdings beim 3. Versuch klappt es auch bei ihm mit den Übungen.

    Als erstes gibt es bei mir auch die Ermahnung als nächstes gibt es 3 Minuten Pause die man sich 2x verdienen kann, wobei das 3. mal gleichbedeutend mit Trainingsende für denjenigen ist.

    Spielzeiten haben die Jungs selbst in der Hand.... wenn lieber gequatscht als aufgeräumt wird folgt eben weniger Spielzeit.

    Beim 3 vs 3 werden die Jungs - welche gerade Pause haben - beschäftigt mit Äffchen, Lattenkönig usw ...

    Spiele gegen die Zeit sind bei meinen Jungs auch immer sehr beliebt..... z.b.: 50x innerhalb von 60s im Team den Ball laufen lassen (3m x 3m) mit hinterherlaufen.

  • Moin Phlippi,


    hatte die Situation auch eine zeitlang nachdem ich eine Mannschaft übernommen hatte.


    - Trainingsplan auf Üben - Spielen - Üben - Spielen umstellen (leichter Ablauf, sehr kurze aber intensive Übung)
    - Zwei Gruppen bilden. Die eine übt, die andere spielt. Immer passend zum Thema.

    - Mit Spielen anfangen (überrascht die Kids, weil sie es nicht gewohnt sind)


    Je älter sie wurden, desto besser wurde es...


    Ansonsten sind die Tipps hier wichtig. Nicht viel Labern, sondern Ball an den Fuß und los geht's. Von Bestrafungen oder Drohkulissen halte ich nix. Außer wenn's zu extrem ist, natürlich. Aber man kann die Kids, gerade in dem Alter, noch anders erreichen.


    LG

  • Bei Mädchen klappt es komischerweise was die Konzentration betrifft, wesentlich besser. Es ist auch ein ganz andere Lautstärke im Training gegeben.

    Vielleicht liegt es auch ein bisschen am Alter der Jungs. Gerade in dem Alter machen sie oft einen auf "dicke Hose" und fühlen sie ganz besonders toll...

  • Phlippi

    Bei einer Mannschaft, wie Du sie beschreibst, hilft es innerhalb des Trainings zwischen Spiel- und Übungsformen zu switchen. Ist allerdings recht vorbereitungsintensiv, da Du idealerweise den Aufbau beibehälst.

    Ich habe kaum das Training begonnen und sofort fragen mich dieKinder, wann sie denn endlich spielen können und dass sie keine Lust mehr hätten.

    Auf so eine Aussage kannst Du in dieser Altersgruppe durchaus provokant reagieren. Mögliche Reaktionen:

    "Warum bist Du hier, wenn Du keine Lust auf Fußball hast?"
    "Meinst Du, dass Messi immer Lust auf jede Übung hat?"
    "Ich habe jetzt auch keine Lust mehr. Darum brechen wir das Training an dieser Stelle ab. Ich rufe Eure Eltern an, damit sie Euch abholen." Kannst Du so natürlich nur machen, wenn Du mindestens einen Spieler hast, der dann protestiert und die anderen "umdreht".


    Kiriku

    betreuer72

    Mädchen sind gleichaltrigen Jungs in ihrer Persönlichkeitsentwicklung meistens 2 - 3 Jahre voraus. Das gleicht sich erst mit 16 - 18 an. Meine Frau würde sogar sagen, dass das immer so bleibt... Aber das ist ein anderes Thema...;)

    Das ist auch das Problem, das Mädchen haben, wenn sie bei jahrgangstieferen Jungs spielen dürfen. Sportlich passt das oft. Laut Pass sind sie vielleicht nur 2 Jahre älter - in Bezug auf die Persönlichkeit sieht das aber ganz anders aus.

  • Kiriku

    betreuer72

    Mädchen sind gleichaltrigen Jungs in ihrer Persönlichkeitsentwicklung meistens 2 - 3 Jahre voraus. Das gleicht sich erst mit 16 - 18 an. Meine Frau würde sogar sagen, dass das immer so bleibt... Aber das ist ein anderes Thema...;)

    Das ist auch das Problem, das Mädchen haben, wenn sie bei jahrgangstieferen Jungs spielen dürfen. Sportlich passt das oft. Laut Pass sind sie vielleicht nur 2 Jahre älter - in Bezug auf die Persönlichkeit sieht das aber ganz anders aus.

    Trifft auf meine Tochter voll und ganz zu. Sie ist Jahrgang 2007 und spielt in einer Mannschaft mit 2008er und 2009er Jungs. Sie steht oftmals daneben, wenn die Jungs ALLE etwas total lustig finden und verdreht nur die Augen. ^^

  • Was ich so rausgelesen habe, ist das Diskutiert wird, warum Übungen gemacht werden. Vorab bin ich, wie viele hier, ein Spielformfreund, und glaube man kann nahezualles darin verpacken.

    Akzeptanz für Übungen wirst du aber m.e. weder durch autoritäres Verhalten, Sanktionen oder sonstwas erhalten.

    Entweder funktioniert es, wie Follkao schrieb, mit dem Spiegeln der eigenen Verhaltensweisen oder mit dem Begreifen der Notwendigkeit einer Korrekturübung. Dazu würde ich eine Spielform wählen, die technische Fehler (die du dann schulen möchtest) provoziert und danach die Technik -üben-, danach in die gleiche Spielform zurück und

    über Loben die Sinnhaftigkeit der vorangegangen -Übung- deutlich machen. Motto: Klasse geübt, toll umgesetzt, besser geworden fürs spielen.

    wer Vorteile einer Korrekturübung im Spiel direkt merkt, hat keine Probleme mit der nächsten Korrekturübung.

    Innerhalb einer Trainingseinheit sollte man das aber nicht überfrachten.

    Generell bin ich auch eher für das implizite Vermitteln von Inhalten, was die SPielform eh meist zur Wahl der Mittel macht.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • ...mit dem Begreifen der Notwendigkeit einer Korrekturübung.

    Meiner Erfahrung nach funktioniert dies leider nur wenn eine gewisse geistige Reife oder genügend Ehrgeiz sich selbst zu verbessern bei genügend Spielern vorhanden ist.


    Dein Vorgehen über das Loben ist sicherlich die erfolgsversprechendste Variante. Diese braucht jedoch viel Zeit und Geduld bis sie bei den Kindern ankommt.

  • SG-Nr8 da kannst Du recht haben. Funktioniert aber durchaus auch schon bei F Jugendlichen. geistige Reife würde ich es nicht nennen, es hat eher etwas mit der eigenmotivation zu tun, wenn kinder aber spielen wollen, dann auch um sich -zu messen-. und deshalb würde ich den hebel eben genau hier ansetzen

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich habe die Jugend, von einem sehr erfahren und meiner Meinung nachsehr strengem und zielorientiertem Trainer übernommen

    ...daraus hat sich folgendes ergeben...

    im Vergleich zu anderen Mannschaften in derAltersklasse, ist meine E-Jugend technisch sowie taktisch sehr weitfortgeschritten

    ...deswegen passt das hier nicht so recht...

    Die Konzentration oder das Durchhaltevermögen von den Jungs istjedoch seeeeeeehr gering und deshalb können wir meistens nur eine Übungkonzentriert durchführen. Mir ist bewusst, dass man in der E-Jugend, also mit10 / 11 Jahren, noch nicht super diszipliniert sein kann und man noch sehrverspielt ist. Meiner Meinung nach hat mein Team jedoch überhaupt keineDisziplin und Aufnahmevermögen sowie mangelnde Konzentration.

    ...und man deshalb nachforschen sollte, was evtl. am derzeitigen Training nicht passen könnte...

    Ich möchte meine Jungs natürlich weiterhin fordern und übeganz normal Schießen / Passen / 1vs1. usw...

    ...was ist z.B. ganz normal? Evtl. sind sie ja unter- statt überfordert?

    Was weist du über die Trainingspraxis deines Vorgängers? Hast du mit dem schon mal gesprochen?


    ...auch so ein Wiederspruch ist das...

    Mir macht das Trainingmit den Jungs super viel Spaß

    ...mit...

    aberbei meinen Jungs fehlt es wirklich an allen Enden.


    Meiner Meinung nach hat mein Team jedoch überhaupt keineDisziplin und Aufnahmevermögen sowie mangelnde Konzentration.

    Ich habe kaum das Training begonnen und sofort fragen mich dieKinder, wann sie denn endlich spielen können und dass sie keine Lust mehr hätten

    dann meckern sie wieder rum,

    Des Weiteren diskutierensie dann Stunden mit mir warum denn das Spielen am sinnvollsten wäre

    das heißt sie machen die Übungnicht richtig verarschen mich oder sich untereinander oder reden wie das Wetterso ist.

    aberbei meinen Jungs fehlt es wirklich an allen Enden

    Des Weiteren diskutierensie dann Stunden mit mir


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • wenn kinder aber spielen wollen, dann auch um sich -zu messen-

    Ich gebe dir in dem Punkt recht.

    Was passiert aber wenn Kinder nicht gewillt sind Anstrengungen in Kauf zunehmen (etwas zu üben) um sich zu verbessern um im Wettkampf besser dazustehen?


    Ich hoffe du verstehst worauf ich hinaus will, ansonsten würde ich es mit einem Beispiel ergänzen.