Frustabbau-Thread

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  • Mich nervt derzeit die Trainersituatuion in meiner Mannschaft. Wir sind eigentlich in der komfortablen Situation, dass wir für die G-Jugend (Jahrgänge 2015 bis 17) 5 Trainer haben. Aber die Zuverlässigkeit ist eine Katastrophe. Ich glaube in den bisher über 30 Trainingseinheiten waren einmal alle 5 Trainer da. Ansonsten fehlt mindest einer bis 3 Trainer. Zeitweise war ein Papa zuverlässig als die anderen Trainer und hat mit dafür gesorgt, dass wir überhaupt trainieren konnten.

    Zudem fehlt dann auch die Zu-/Absage der Trainer in unserer App. Letzte Woche standen wir plötzlich mit 27 Kindern und 3 Trainern da (und das Training war eine Katastrophe), weil Zweien kurzfristig einfiel, dass sie nicht können.

  • Reduzierung auf 3 Trainer. Bei fünf denken doch drei, dass man selbst heute mal aussetzen kann, da es ja noch vier sind.

    Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht festzulegen, wie viele Trainer man mindestens pro Training braucht.

    Bei 27 Spielern mindestens 3 (4 wäre schöner, kommt aber auch darauf an, ob Du noch weitere regelmäßige Helfer aus der Elternschaft hast.) Ausgehend von Mindestbedarf 3 legt man einen rollierenden Terminplan fest, wer wann Anwesenheitspflicht hat.

    Die anderen zwei können an dem Tag entweder frei machen, oder wenn sie nichts besseres zu tun haben ;) trotzdem zum Training kommen. Kann jemand an einem Tag an dem er eigentlich fix dran ist nicht, muss er sich rechtzeitig um Ersatz kümmern...

    Die Verlässlichkeit steigt aber wie von Nils angedeutet wenn man nicht das Gefühl hat, dass man ruhig mal wegbleiben kann, weil es die anderen schon richten werden.

  • Danke für eure Tipps. Reduzierung auf 3 Trainer dürfte das Problem lösen, allerdings freut man sich doch, wenn sich mal Trainer genügend für eine Mannschaft finden.

    Ich werde es erstmal mit dem Terminplan probieren.

  • Reduzierung auf 3 Trainer. Bei fünf denken doch drei, dass man selbst heute mal aussetzen kann, da es ja noch vier sind.

    Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Man braucht aber keine Trainer auf dem Papier, sondern auf dem Platz. Wenn es am Ende sowieso nur einer oder zwei machen, ist es nur schlecht, wenn die anderen drei noch "dazugehören", die sowieso nicht da sind. Da gibt es nur unangenehme Nachfragen, warum die nicht kommen.


    Lieber 2 zuverlässige Trainer als dazu noch drei, auf die man sowieso nicht zählen kann. Ist nämlich auch immer ein schlechtes Signal an die Spieler, die sich die Trainer (und meist dann am liebsten die, die durch Unzuverlässigkeit glänzen) als Vorbild nehmen.


    Edit: Gipfelte darin, dass unser E-Jugend-Trainerteam mit 3 Personen gestartet ist. Der Cheftrainer war mit dem Einsatz der beiden Kollegen unzufrieden und hat sich dann noch drei weitere Leute dazu geholt (unter anderem zwei B-Jugendliche, die mal zufällig zur Trainingszeit am Platz waren), von vornherein zum scheitern verurteilt. Dann hieß es "Wir sind jetzt 6 Personen, trotzdem bin ich immer alleine da". Oh Wunder! :/

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

    Einmal editiert, zuletzt von Charles De Goal ()

  • Das sind ganz schöne Luxusprobleme, oder? In unserer letzten Trainerbesprechung für die neue Saison haben wir mit Entsetzen festgestellt, dass wir in den meisten Mannschaften nur noch einen Trainer haben. Auch mein Co hört zum Ende der Saison auf und dann werde ich wohl wieder allein 20 Jungs trainieren dürfen.

  • Ich wollte 2 Jungen Männer der eine kickt noch selber, der andere hat mal gekickt , beide Mitte 20 die Chance geben nach einer Einarbeitungszeit ein Team zu übernehmen. Beide am Anfang Feuer und Flamme. nach gefühlten 4 Wochen ist die Luft raus.

    Beide wollen aber können irgendwie nie. Jetzt hab ich die Reissleine gezogen. Dann mache ich es doch selber.

  • Bin ein Freund des wenig Coachens. Insges fahren wir E2 damit eigentlich ganz gut. Von Elternseite, teils durchaus fußballerfahren, erfolgt nicht ganz selten ein Reincoachen. Habe ich mir schon oft verbeten. Kommt aber immer wieder. Heute habe ich tatsächlich bei zwei Eckentoren gegen uns nicht deutlich genug auf die schlechte Positionierung bzw. Zuordnung hingewiesen. Ging etwas zu schnell. Kriege ich prompt eine Bemerkung vom Spielerpapa reingerufen. Auch war ich für einige Minuten ratlos, als unsere deutliche Halbzeitführung in rd 10 Minuten in einen Rückstand umgewandelt wurde. Haben wir dann noch mal in ein Remis ändern können.

    Ich bin eigentlich der Ansicht, dass ich es halt so gut ich kann mache und eben auch Fehler mache. Ist doch klar. Aber sofort steht man unter Kritik. Ich finde, auch einem Trainer, zumal Hobbytrainer muss man doch auch zugestehen, dass er nicht alles perfekt macht. Das kann ich doch von den Spielern auch nicht erwarten.

  • Kriege ich prompt eine Bemerkung vom Spielerpapa reingerufen

    Was für ein Idiot. Ich würde mir das zu keinem Zeitpunkt gefallen lassen. Ich bin der Trainer, ich gebe die Marschrichtung vor. Ich unterstütze die Mannschaft in der Defensive mit dem einen oder anderen Kommando, falls nötig, aber nach vorne lasse ich sie machen und probieren. Sowas würde ich mir verbitten seitens eines Zuschauers und das gerne auch direkt ausdiskutieren.

  • Beide wollen aber können irgendwie nie. Jetzt hab ich die Reissleine gezogen. Dann mache ich es doch selber.

    könnte es vielleicht sein, dass sie das Gefühl hatten, dass Du das schon machst, wenn sie nicht da sind und deswegen vielleicht keine richtige Verantwortung gespürt haben?

    Sonst hätten die sich doch wenigstens so untereinander abstimmen können, dass wenigstens einer immer verpflichtend da ist.

  • Beide wollen aber können irgendwie nie. Jetzt hab ich die Reissleine gezogen. Dann mache ich es doch selber.

    könnte es vielleicht sein, dass sie das Gefühl hatten, dass Du das schon machst, wenn sie nicht da sind und deswegen vielleicht keine richtige Verantwortung gespürt haben?

    Sonst hätten die sich doch wenigstens so untereinander abstimmen können, dass wenigstens einer immer verpflichtend da ist.

    Kann gut möglich sein oder auch nicht. ich bin ein pflichtbewußter Mensch.

  • Bin ein Freund des wenig Coachens. Insges fahren wir E2 damit eigentlich ganz gut. Von Elternseite, teils durchaus fußballerfahren, erfolgt nicht ganz selten ein Reincoachen. Habe ich mir schon oft verbeten. Kommt aber immer wieder. Heute habe ich tatsächlich bei zwei Eckentoren gegen uns nicht deutlich genug auf die schlechte Positionierung bzw. Zuordnung hingewiesen. Ging etwas zu schnell. Kriege ich prompt eine Bemerkung vom Spielerpapa reingerufen. Auch war ich für einige Minuten ratlos, als unsere deutliche Halbzeitführung in rd 10 Minuten in einen Rückstand umgewandelt wurde. Haben wir dann noch mal in ein Remis ändern können.

    Ich bin eigentlich der Ansicht, dass ich es halt so gut ich kann mache und eben auch Fehler mache. Ist doch klar. Aber sofort steht man unter Kritik. Ich finde, auch einem Trainer, zumal Hobbytrainer muss man doch auch zugestehen, dass er nicht alles perfekt macht. Das kann ich doch von den Spielern auch nicht erwarten.

    Ich finde es wirklich respektlos, wenn sich Zuschauer (egal ob Eltern oder Fremde) da einmischen und sogar vor den Kids Entscheidungen in Frage stellen. Das geht schon in Richtung Autorität untergraben, denn man kann davon ausgehen, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und in den eigenen vier Wänden in der Familie noch ganz andere Dinge kritisiert werden. Eltern wissen gar nicht, was sie dem Trainer und vor allem dem Kind damit antun, welches beim Fußball was gesagt bekommt, was dann eventuell vom Vater nach dem Training direkt als falsch abgestempelt wird. Solchen Leuten kannst du nur anbieten, dass sie selbst mal das Training leiten oder sich einbringen, wenn sie es so gut wissen. Wie hat Christoph Daum gesagt: "Urteile erst über einen Menschen, wenn du einen Tag seine Mokassins getragen hast".


    Ich habe am Samstag ähnliche komische Dinge erlebt: Ein Spieleropa hat sich unser Spiel angeguckt und sagte irgendwann zu mir, er hätte gehört, ich würde im Sommer als Trainer der Mannschaft aufhören. Ich habe ihm gesagt, dass das nicht stimmt und er sagte, dass an solchen Gerüchten ja immer was dran sei und ich doch mal darüber nachdenken solle, ob ich weiter mache oder nicht. Dann gab es eine Schiedsrichterentscheidung, die etwas fragwürdig war und ich höre von hinten "der Streich wäre jetzt hier die Linie hoch und runter gelaufen und hätte sich laut beschwert", während ich da eben keine Reaktion zum Schiedsrichter gezeigt habe - wozu auch?! Nächste Situation: Spieler spielt einen anspruchsvollen Schnittstellenball mit dem Außenrist, kommt nicht an. Der Opa sagt "dann weiß der Spieler er ja, was er die nächste Woche trainieren muss. Nächste Woche sehen wir dann, ob das Training funktioniert". Als er ging kam er nochmal zu mir und meinte, dass die Mannschaft ja so ganz gut wäre, aber das wäre körperlich zu wenig - wir sind allerdings ein Jahr jünger als unsere Gegner (06er/07er gegen hauptsächlich 05er). Und ich solle doch dringend mal über die nächste Saison nachdenken, weil solche Gerüchte gibt es ja nicht ohne Grund. Auch ich habe ihm angeboten, dass er ja Co-Trainer werden könnte, um herauszukitzeln, was seine Intention dabei ist (das würde ich natürlich in Wirklichkeit niemals zulassen, weil die Aussagen schon von einer Art Fußball zeugen, die ich nicht unterstütze). Aber seine Antwort: "Nein, wenn ich das hier machen würde, dann dann würde es hier abgehen. Da bin zu alt für".


    Ich habe das Gefühl, dass zumindest dieser Opa, der Spieler und sein Vater hier gezielt gegen mich arbeiten und solche Gerüchte streuen, weil sie sich einen anderen Trainer wünschen. Das ist wirklich unangenehm, weil es offenbar nur darum geht, dass ich zu ruhig bin und nicht ausflippe, wenn der Schiedsrichter mal etwas übersieht oder ein Spieler Fehler macht. Ich bin jetzt neun Jahre ganz gut mit meiner Art der Mannschaftsführung gefahren und auch im Moment sind wir in der B-Jugend als Jungjahrgang nur zwei Plätze von der Kreismeisterschaft entfernt. Dreimal in der Woche Training, ich nutze alle Medien (Youtube/Spielanalyse) und habe immer wieder neue Übungen. Ich würde auch sagen, dass sich in dem 22er Kader alle Spieler in diesem Jahr weiterentwickelt haben und auch die Mannschaft sich in den letzten 12 Monaten klar verbessert hat. Es gibt überhaupt keinen Grund, hier etwas anzuzweifeln.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Das geht schon in Richtung Autorität untergraben, denn man kann davon ausgehen, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und in den eigenen vier Wänden in der Familie noch ganz andere Dinge kritisiert werden. Eltern wissen gar nicht, was sie dem Trainer und vor allem dem Kind damit antun, welches beim Fußball was gesagt bekommt, was dann eventuell vom Vater nach dem Training direkt als falsch abgestempelt wird.

    Ein sehr interessantes Thema: Eltern und eigene vier Wände.

    Sehe ich allerdings ein bisschen differenzierter. Ich habe meinen Sohn am Wochenende in seinen Entscheidungen bestätigt und unterstützt, auch wenn das der Trainer auf dem Platz anders gesehen hat und andere Anweisungen/Feedback gegeben hat. Warum sollte ich das zu Hause in den eigenen vier Wänden nicht machen (dürfen)?

    Ich bin selbst Trainer. Trainer machen auch Fehler - teilweise erkennen sie das erst Jahre später. Und Trainer kommen und gehen. Ich denke, dass es zur (Spieler-)Persönlichkeitsentwicklung dazu gehört.

  • Das geht schon in Richtung Autorität untergraben, denn man kann davon ausgehen, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und in den eigenen vier Wänden in der Familie noch ganz andere Dinge kritisiert werden. Eltern wissen gar nicht, was sie dem Trainer und vor allem dem Kind damit antun, welches beim Fußball was gesagt bekommt, was dann eventuell vom Vater nach dem Training direkt als falsch abgestempelt wird.

    Ein sehr interessantes Thema: Eltern und eigene vier Wände.

    Sehe ich allerdings ein bisschen differenzierter. Ich habe meinen Sohn am Wochenende in seinen Entscheidungen bestätigt und unterstützt, auch wenn das der Trainer auf dem Platz anders gesehen hat und andere Anweisungen/Feedback gegeben hat. Warum sollte ich das zu Hause in den eigenen vier Wänden nicht machen (dürfen)?

    Ich bin selbst Trainer. Trainer machen auch Fehler - teilweise erkennen sie das erst Jahre später. Und Trainer kommen und gehen. Ich denke, dass es zur (Spieler-)Persönlichkeitsentwicklung dazu gehört.

    So habe ich das nicht gemeint: Es ist die Diskussionskultur. Natürlich weiß ich nicht, wie Eltern mit ihren Kindern zu Hause über den Fußball, die Mannschaft, den Verein oder den Trainer reden. Aber ich bin der Meinung, dass man sich da durchaus ein Bild vorstellen kann, wenn man das Verhalten von Eltern und Kindern auf und um den Platz bewertet. Der Vater, der an der Seitenlinie steht und den Trainer lautstark kritisiert wird zu Hause nicht sagen, dass der Trainer alles richtig macht. Das spiegelt sich dann auch im Verhalten der Kinder wieder. Man kann auch anderer Meinung sein, aber dabei respektvoll über andere reden. Im besten Fall lehrt man auch sowas wie Verständnis für Entscheidungen und unterstützt den Trainer glaubwürdig in seinen Aufgaben, während man einzelne Entscheidungen auch gerne kontrovers diskutiert.


    Beispiel: In der D-Jugend hatte ich mal so eine ähnliche Situation wie der Fragesteller, da wurde bei einem Freistoß keine Mauer gestellt und der Ball ging rein. War vorher mit der Mannschaft besprochen und alle fanden das richtig, weil der TW selbst auch gesagt hat, dass er lieber den Ball sieht, als die Hilfe einer Mauer zu haben. Zwei Väter an der Seite haben sich tierisch aufgeregt und gerufen "Wie kann man da keine Mauer stellen??". Beim nächsten Training wollte der eine Sohn das nochmal explizit diskutieren und über Mauern bei Freistößen diskutieren. Ich kann mir schon denken, was die vorherigen drei Tage Thema bei denen zu Hause war, zumal die Wortwahl die gleiche wie die vom Vater war und er vehement resistent gegen Argumente war, weil es grundsätzlich einfach falsch war, was wir gemacht haben. Und da es nicht das erste mal war, dass genau dieser Vater und genau dieser Junge solche Dinge kritisiert haben, zeichnet sich da ein Bild. Fun-Fact: im nächsten Spiel haben wir dann wirklich eine Mauer gestellt (war aber auch ein anderer Torwart) und der Ball ging trotzdem rein. Ratet mal, wer das wieder total falsch fand?!

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Das geht schon in Richtung Autorität untergraben, denn man kann davon ausgehen, dass das nur die Spitze des Eisbergs ist und in den eigenen vier Wänden in der Familie noch ganz andere Dinge kritisiert werden. Eltern wissen gar nicht, was sie dem Trainer und vor allem dem Kind damit antun, welches beim Fußball was gesagt bekommt, was dann eventuell vom Vater nach dem Training direkt als falsch abgestempelt wird.

    Ein sehr interessantes Thema: Eltern und eigene vier Wände.

    Sehe ich allerdings ein bisschen differenzierter. Ich habe meinen Sohn am Wochenende in seinen Entscheidungen bestätigt und unterstützt, auch wenn das der Trainer auf dem Platz anders gesehen hat und andere Anweisungen/Feedback gegeben hat. Warum sollte ich das zu Hause in den eigenen vier Wänden nicht machen (dürfen)?

    Ich bin selbst Trainer. Trainer machen auch Fehler - teilweise erkennen sie das erst Jahre später. Und Trainer kommen und gehen. Ich denke, dass es zur (Spieler-)Persönlichkeitsentwicklung dazu gehört.

    Interessanter Aspekt. Seit ich meine Kinder nicht mehr selber trainiere sind meine Worte vor dem Spiel nur noch: "Hab Spaß und genieße das Spiel." Nach dem Spiel (ich bin nicht bei jedem Spiel dabei) überlasse ich es den Kinder ob sie erzählen wollen oder nicht. Wenn ich dabei war und sie erzählen, dann sage ich aber schon was ich gesehen habe. Da ich aber weiß was die Trainer von meinen Kindern wollen und ich das unterstütze (Positionsrotation etc.) stärke ich immer die Trainer.

  • Ich als Jugendtrainer ohne eigene Kinder (bin selber 22) sehe es wie folgt:

    Ich als Trainer habe ja eine bestimmte Spielidee der ich nach gehe. In älteren Jahrgängen ausgeprägter als bei den Bambinis (trainere eine C-Jugend).

    Ich will mutigen Fußball spielen und verlange demnach bestimmte Spielprinzipien von meinen Spielern, klar machen sie dann Fehler, es sind ja immer noch Jugendspieler und keine Profis aber ich lobe und motiviere dann immer. Nur wenn ich fordere, dass wir bei einem Ball beim Torwart spielerische Lösungen finden wollen und so in eine brenzliche Situation kommen, weil die Verteidiger sich mal nicht so frei laufen wie nötig, ist es total kontraproduktiv, wenn Eltern von außen reinbrüllen, dass mein Torwart den Ball lang schlagen soll.
    Ich fordere nunmal anderes und die Eltern zerschießen so das Selbstvertrauen und das Vertrauen in die Spielidee.

  • ch will mutigen Fußball spielen und verlange demnach bestimmte Spielprinzipien von meinen Spielern, klar machen sie dann Fehler, es sind ja immer noch Jugendspieler und keine Profis aber ich lobe und motiviere dann immer. Nur wenn ich fordere, dass wir bei einem Ball beim Torwart spielerische Lösungen finden wollen und so in eine brenzliche Situation kommen, weil die Verteidiger sich mal nicht so frei laufen wie nötig, ist es total kontraproduktiv, wenn Eltern von außen reinbrüllen, dass mein Torwart den Ball lang schlagen soll.
    Ich fordere nunmal anderes und die Eltern zerschießen so das Selbstvertrauen und das Vertrauen in die Spielidee.

    Ich denke das Problem ist aber nicht so gravierend, wenn die Spieler wissen, was die Spielidee ist und der auch vertrauen.

    Im Training ruft ja keiner rein und man kann da schon den Nutzen erklären, bzw. durch eigene Spielerfahrung aufzeigen.

    Umso resistenter werden Spieler auch gegen -Ratschläge- von Eltern.

    Wenn Spieler vom Coach eher instruktionsminimiertes (also kein Aktionscoachen) Coachen gewohnt sind, wird das auch von den Eltern eher unbeachtet gelassen.

    Gilt aber natürlich eher für ältere Jugenden.

    Ich biete interessierten Spieler immer an, eine -Spiel- whatsapp gruppe zu machen, in der man fragen, anregungen etc. zum Spiel, Training etc. diskutieren, bzw. nachfragen kann (ab C Jugend). da finden sich dann 5-7 Spieler die total interessiert sind. Das sind dann innerhalb der Mannschaft die Spieler, die absolut resistent gg. Rufe von draußen sind.


    Ist nicht jedermanns Sache, deswegen ist es auch total egal, wer da nun mitmacht, und wer nicht. Das ist in der Mannschaft auch kein Thema.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Interessanter Aspekt. Seit ich meine Kinder nicht mehr selber trainiere sind meine Worte vor dem Spiel nur noch: "Hab Spaß und genieße das Spiel." Nach dem Spiel (ich bin nicht bei jedem Spiel dabei) überlasse ich es den Kinder ob sie erzählen wollen oder nicht. Wenn ich dabei war und sie erzählen, dann sage ich aber schon was ich gesehen habe. Da ich aber weiß was die Trainer von meinen Kindern wollen und ich das unterstütze (Positionsrotation etc.) stärke ich immer die Trainer.

    Das sind meiner Meinung nach zwei wichtige Punkte: Erstens weiß der Elternteil meistens gar nicht, was Vorgabe und Spielidee des Trainers/Vereins sind. Wie kann man also dann Dinge kritisieren oder reinrufen? Im Beispiel von CoachT ist ja schon ersichtlich, was dann passiert: Vorgabe ist "flach rausspielen" und gebrüllt wird "hau den Ball raus"! Damit kann man Kinder wunderbar verrückt machen.


    Zweitens finde ich den Ansatz ganz gut, neutral zu bleiben, wenn man mit den Kids über das Spiel spricht. Jeder Trainer trifft mal Entscheidungen, die unglücklich sind oder die er im Nachhinein bereut. Aber das macht ihn nicht zu einem schlechten Trainer oder lässt grundsätzlich alles hinterfragen. Eltern können da eine große Wirkung auf Kinder haben und wenn die Eltern zu Hause negativ über den Trainer oder seine Entscheidungen reden, sorgt das ziemlich schnell für eine veränderte Einstellung des Kindes. Regt der Vater sich nach jedem Spiel darüber auf, dass die vermeintlich schwächeren Kinder dafür gesorgt haben, dass das Spiel verloren ging, will der Junge nicht mehr mit ihnen spielen - schon erlebt. Auf viele Ideen solcher Art kommen Kinder nicht von allein, da helfen Erwachsene gerne mal mit.


    Eltern vergessen manchmal, dass der Fußball in der Mannschaft das Hobby der Kinder ist und nicht ihr eigenes.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Ein Trainer macht als Trainer die gleichen Fehler wie der Schiri, der Spieler und alle am Spiel beteiligten. Das sollte man jedem Kind bewusst machen. Fehler darf und soll man machen, ohne Fehler kein Lerneffekt, egal in welchem Aspekt des Lebens.

  • Dass Eltern während dem Spiel Einfluss nehmen oder gar den Trainer kritisieren, darf definitiv nicht passieren.

    Trotzdem muss es natürlich erlaubt sein, dass Eltern nachher gegenüber Ihren Kindern auch einmal eine andere Meinung vertreten als der Trainer. Das muss ja nicht unbedingt bedeuten, dass alle Eltern der Meinung sind, die Bälle müssen nach vorne oder ins ausgeschlagen werden.

    Es muss aber möglich sein, als Elternteil (v.a. wenn man fachlich ebenfalls einigermaßen qualifiziert ist) sein Kind z.B. gegen negative Kritik vom Trainer zu bestärken und ihn bei der Diskussion darüber auch mal (selbstverständlich sachlich) zu zu unterstützen.

    Dabei sollte aber immer das Kind als Einzelperson im Fokus stehen und nicht die Mannschaft als ganzes, die Taktik oder Mitspieler.

    Das alles geht Eltern nämlich wirklich gar nichts an.