Frustabbau-Thread

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  • Die Lösung beginnt am Anfang der Fußballerkarriere.

    Sie hat etwas mit Respekt zu tun.

    Diesen muss ich vorleben und einfordern. Von Kindern und von Eltern.

    Dann funktioniert das auch. Die Kinder wissen bei mir, dass ich auf Respektlosigkeit allergisch reagiere.

    Es gab eine Situation, bei der ein Kind den Gegner nicht abklatschen wollte.

    Auch nach dem ich Ihn dazu aufgefordert habe. Und es ist völlig unerheblich was vorher war.

    Das Kind durfte sich umziehen gehen.

    Der Gegner ist nicht mein Feind. Er ist mein Spielpartner. Ohne den kann ich garnicht spielen.

    Das schließt ja nicht aus, dass ich ehrgeizig bin. Oder im Rahmen der Regeln aggressiv.


    Die Problematik an der Sache mit der Selbstregulation ist aber das man erstmal erkennen muss, dass man etwas falsch macht.

    Und das muss von außen vorgelebt werden. Ein Bewußtsein für richtig und falsch.

    Ein Kind was im Spiel viel Foul spielt wird anschließend oft gelobt, weil es ja so gekämpft hat.

    Eltern springen auf der Tribüne auf, wenn der Filius in der Halle grätscht und der SR das unterbindet.

    Dazu wird mit Leidenschaft über den Schiedsrichter gemeckert.

    Was bleibt beim Kind hängen? Ich bin richtig, der Schiedsrichter ist Scheiße.


    Warum sollte sich das Kind also regulieren? Falsch sind ja die anderen.


    Ich habe ein Kind dabei, dass aus Frust gerne mal Nachtritt. Der Gegner ist schneller also langt er hin.

    Macht er das ist er sofort unten. Da gibt es kein Pardon. Und er darf dann auch gerne noch in der Kabine des Gegners sich dafür entschuldigen.


    Ich durfte mal einer Situation beiwohnen, in der ein F-Junior den Schiedsrichter direkt nach Abpfiff als "blöden Wich..." beschimpfte.

    Er gab ein Tor nicht.

    Der Trainer schnappte sich den Spieler und er musste sich dafür entschuldigen. Soweit erstmal richtig reagiert.

    Dann begann der Trainer aber direkt mit dem SR über die Diskusion zu diskutieren. Das er Sie verpfiffen hat etc. etc.

    Was wird wohl bei dem Kind hängen geblieben sein???


    Wir sind verantwortlich für das Handeln unserer Kinder.

    Gerade die, die seit der G ihre Mannschaft begleiten, haben viele Möglichkeiten Einfluß zu nehmen.

    Einen versauten Haufen übernehmen gestalltet sich wahrscheinlich schwieriger.

  • Follkao hat das gut gesagt. Kinder sind ja auch meist das Spiegelbild Ihrer Eltern. Ob das vielen Eltern zur Ehre gereicht, mag mal dahingestellt sein.

    let1612 hat ja den Trainingsansatz gebracht. Das find ich gut. Ich habe in meiner D1 das auch so gehandhabt.

    Da hatte ich auf einmal Kinder die ständig Entscheidungen des Schiris anzweifelten und motzten ohne Ende,.

    Kannte ich bis dato nicht. der vorherige Trainer war aber ebenso veranlagt ;( .... Ich habe dann in Spielformen auch mal eingegriffen, bei aus oder nicht etc., und bewußt falsch entschieden. Das ging über ein paar Trainingseinheiten so. Irgendwann war dem letzten klar, das es keine Veränderung bringt zu motzen. Ich habe dahingehend nun keine Probleme mehr.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Warum sollte sich das Kind also regulieren? Falsch sind ja die anderen.

    100% richtig. Man sollte erkennen, das sich ein Teil der Sozialisation der Kids auch im Training abspielt. Für diesen Teil sind wir verantwortlich und stellen auch die Regeln und WErte, die zu beachten sind, auf.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Powerzwergenpapa, ich finde die Bewertung falsch, dies mit fußballbegeistert abzutun. Und nein, das dürfen sie nicht! Kein Kind hat das Recht einem anderen weh zu tun durch überharte Spielweise. Und kein Kind sollte so gepusht sein, dass es ausrastet. Es ist Teil der Sorgfaltspflicht, dafür zu sorgen, dass so was nicht passiert und da muss man den Hitzkopf eben mal runter nehmen bevor was passiert.

    Ich sehe es so wie let1612 und Follkao.


    Der Impetus des Kindes Ist nicht das Problem, den würde ich auch nie bremsen wollen. Im Gegenteil, ich finde das toll, wenn die Kinder Feuer haben, gewinnen wollen, sich für ihr Team einsetzen.


    Die Wahl der Mittel ist das Problem. Daran trägt aber - meiner persönlichen Erfahrung nach - nicht der Junge schuld. Das sagt Libra ja auch, wenn ich es richtig verstanden habe, dass der Trainer das Spiel mitgespielt hat. Der Junge spiegelt da nur das, was ihm die Erwachsenen vorleben. "Das beste am Straßenfußball früher war, dass kein Erwachsener dabei war." (Hermann Hummels, ist aus dem Gedächtnis zitiert.)

    "There is only one ball, so you need to have it." (J. Cruyff)

  • in unserer Nachbarschaft wird noch Straßenfußball gespielt, in unserer Wohnanlage gibts ein Bolztor und Kinder... Wenn hier einer mehrfach foult, wird er ausgeschlossen oder das Spiel ganz beendet. "Problem" gelöst!


    Ich glaube, dass man eine gewisse Aggressivität haben will aber ohne Aggressionen. Aber welches Kind kann das bitte unterscheiden?!? Logo, wenn ein Trainer von "da musst du aggressiv reingehen" in der Kabine faselt, liegt das Kind schon im Brunnen.


    Ich hingegen finde, dass Aggressivität im Kinderfußball überhaupt nichts zu suchen hat. Engagement, Einsatzwille, Spielfreude... das würde mir einfallen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Löw beklagt "Sittenverfall" bei den Fußballprofis - Quelle: faz.de

    Da musste ich ja laut lachen...


    Das war das, was mir an der gesamten deutschen Nationalmannschaft zuletzt so gegen den Strich ging...


    Jede Aktion des Gegners, jede Schiri-Entscheidung wurde kommentiert, es wurde lamentiert und gehadert... Anstatt sich auf das Spiel zu konzentrieren!!!


    Das hatte Löw wirklich schon früher in seinem eigenen Team beobachten können...^^

  • Jetzt mal was ganz anderes.


    A - Jugend!!

    Die Einstellung vieler, vieler Spieler geht mir dermaßen gegen den Strich.


    Wir haben eigentlich einen zu großen Kader für eine Mannschaft. Ca. 25 Spieler.

    Beim ersten Testspiel haben wir es gleich mal geschafft, dass wir das Spiel aufgrund Spielermangel absagen hätten sollen...


    Ich habe vor ein paar Jahren bei einem benachbarten Verein gelesen, dass er ca. 45 Spielerpässe hat und manchmal keine Mannschaft zusammen bekommt.

    Früher habe ich das für unmöglich gehalten und darüber gelacht. Heute weiß ich es besser:cursing:


    Breitensport, kein Leistungsverein, falls sich jemand die Frage stellt.


    Jetzt geht es wieder besser=)

  • hoeness2


    Die ICH-AG kommt halt irgendwann auch oben an.


    Aber das sind wir ja wieder bei der Grundsatz-Diskussion:

    Wenn ich Fußball spiele, dann habe ich -ober Breitensport oder Leistungsverein- eine Verantwortung meiner Mannschaft gegenüber.


    Weil ich brauche halt 11, 9 oder 7 Spieler, um überhaupt spielen zu können.

    ICH habe mich entschieden, einen Mannschaftssport auszuüben, also muss ich auch evtl. MAL ein Opfer bringen.


    Noch mal: Es geht mir gar nicht darum, dass ich IMMER ALLES dem Fußball unterordnen muss.


    Wenn aber schon in der E- oder D-Jugend jeder Geburtstag, Ausflug oder andere Aktivität wichtiger ist (und permanent auf die Spieltage gelegt wird (die stehen ja oftmals langfristig fest)) und kein Elternteil auch mal interveniert "Pass auf Sohn/Tochter, DU hast Dich für einen Mannschaftssport entschieden, also gehst du da jetzt auch hin, selbst wenn wir etwas zu spät zu Tante Ernas 70 Geburtstag kommen" werden wir das Problem weiter haben.


    Nur weil man in einem Breitensportverein tätig ist, heißt das ja nicht, dass ich es an Engagement, Identifikation und Zuverlässigkeit s

    mangeln lassen kann.

  • Und zu dem andere Thema:


    Einer meiner Jungs ist schon öfters mal aber so richtig attackiert worden.


    Da war ALLES bei:

    - Würgen

    - Schubsen

    - Bodycheck volle Möhre gg. die Hallenwand

    - Mit gestrecktem Bein und offener Sohle voll frontal auf das Schienbein

    - Von hinten in die Parade


    In allen Fällen sage ich:

    Ich habe es kommen sehen!


    Und eine kurze Auswechslung inkl. Ermahnung oder Hinweis, dass eine derartige Spielweise nicht in Ordnung ist, hätte m. E. deutlich Feuer aus der Angelegenheit genommen.

    (Einer meiner Spieler neigt auch dazu, mal nachzutreten...der weiß aber ganz genau, dass er im Anschluss draußen bei mir ist)



    Als Neymar bei der WM so böse erwischt wurde, haben ALLE gesagt, dass darf nicht sein.

    Dann dürfen wir aber im Jugendbereich nicht wegsehen!!!

  • Aktuell habe ich eine C1 - 50% Altjahrgang, 50% Jungjahrgang - und einen eigentlich viel zu großen Kader von 19 Jungs ? , die vorhandene C2 hat aber in etwa die gleiche Kadergröße, heißt dahin abgeben ist nicht drin - und für eine C3 sind es dann zu wenig Jungs... und bin heilfroh das ich eine Trainingsbeteiligung (egal ob Sommer oder Winter) von über 90% habe... bei den Spielen sind auch fast immer alle da-klar fehlt mal einer wegen irgendwas, aber ansonsten stehe ich jeden Spieltag vor der Qual der Wahl welche Jungs ich zuhause lassen MUSS... ich habe den Jungs aber auch von Anfang an klar gemacht, das höchstens Messi persönlich bei mir ne Spielgarantie ohne Training bekommt ?‍♀️ ->und ich bei ihnen keinen Messi entdeckt habe.

    Im Vergleich dazu sehe ich unsere B-Jugend-Kadergröße ca.15 Jungs-Trainingsbeteiligung ca.20% ... weil sie genau wissen es gibt keine Alternativen zu ihnen ?‍♀️. Sie wissen genau, ob ich zum Training komme oder nicht, am Wochenende stehe ich eh wieder auf dem Platz. Und wenn ich das Spiel ausfallen lasse aus welchen Gründen auch immer, bin ich nächste Woche auch wieder dabei... bei uns ist es definitiv ein Problem der mangelnden Alternativen was die Jungs genau erkannt haben...

  • Da kommt dann wieder das gewinnen wollen ins Spiel.

    Häufig sind diese übermotivierten Spieler Leistungsträger ihrer Mannschaft.

    Die werden nicht runtergenommen obwohl man sieht das der Kessel schon kocht.

    Ich glaube gar nicht, das es nur um das -gewinnen wollen- geht. Es geht darum, das einigen Kindern nicht der Sinn des Spiels erklärt wurde, das es nicht darum geht einen persönlichen Kampf aufs Fußballfeld zu bringen. Manche Kinder betrachten Ihre -Gegner- ja als Feinde. solange man das mit -leidenschaft- verwechselt, und meint das nur richtig gewinnbringend kanalisieren zu müssen, wird man m.e. an der Sache nichts ändern.

    Leidenschaft und Leistungsbereitschaft müssen sich nicht zwingend in unfairem Spiel äußern. Ich kenne einige Beispiele von -Leistungsträgern-, die oft gefoult werden, aber niemals überdrehen würden, oder mit dem Schiedsrichter meckern etc. die kommen höchstens zum Trainer und beschweren sich da, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen.

    Die schauen, wie der -KÄMPFER- auch oft nur auf sich und Ihre LEistung. Im Gegensatz zum -Kämpfer- aber definieren Sie eine persönliche Niederlage so, das Sie entäuscht sind, wenn Sie Ihre LEistung für die Mannschaft nicht gewinnbringend abrufen können (aus Ihrer Sicht).

    Der -Kämpfer- projeziert seine -Defizite auf andere und kompensiert das mit überhartem Spiel, MEckern etc....

    Wenn man das mit Leidenschaft verwechselt, ist Ihm kaum geholfen.

    Wenn ich dann noch lese, das es manche eher nervt, wenn ein Kind nach Zweikämpfen heult, weil dieses Verhalten ja das Spiel unterbricht, aber der -Kämpfer- ja für LEidenschaft gelobt wird, wo nur kurz mal der Trainer gegensteuern müsse, dann verstehe ich das irgendwie nicht.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Zu dem anderen Thema:

    Eine gewisse Grundaggressivität gehört für mich auf dem Platz einfach dazu-allerdings muss diese sich anders Raum schaffen als durch Attacken gegen den Gegner... Meine Jungs->13,14,15 Jahre alt, voll in der Pubertät und voller Testosteron, welches sie noch nicht einzusetzen wissen<- wissen auch genau, das ich sie sofort und ohne Rücksicht auf Verluste oder Stärke vom Platz hole, wenn sie den Schiedsrichter angehen(erste Lektion jedes Jahr: Entscheidungen vom Schiri werden ,egal wie falsch sie sind, kommentarlos hingenommen. In über 30 Jahren Fussball habe ich es noch nie erlebt das ein Schiedsrichter seine Entscheidung geändert hat, weil ein Spieler gemeckert hat)...

  • luibo


    Aber jetzt mal ganz ehrlich:

    Das kann`s doch nicht sein oder?

    Ich habe schon häufig miterlebt, dass die foulenden Kids selber dann zusammenbrechen, sei es aufgrund des aufkommenden Schuldgefühls (weil die ja oftmals selber erkennen, dass das Verhalten verkehrt war) oder im Angesicht einer "drohenden" Niederlage.


    Der Punkt ist doch:

    In der F-Jugend und zu Beginn der E-Jugend mag das noch keine großen Folgen haben, weil das Gewicht auch einfach fehlt!

    Jetzt zum Ende der E-Jugend bringen die Jungs doch oftmals auch locker ihre 30 kg + X auf die Waage.

    Und wenn ich da dann jemanden richtig weg mache, kann auch einfach schon was kaputt gehen

  • DenSen

    Mir musst du das nicht sagen.

    Meinen Kindern ist das Grätschen z.B. kpl. verboten.

    Aber ich erlebe es immer wieder, dass Kinder mit Ansage austicken.

    Man sieht, dass sie sich nicht unter Kontrolle haben. Werden aber von ihren Trainern nicht vom Feld geholt.

    Einfach weil sie häufig einer der Leistungsträger sind.

    Wäre doch blöde den runter zu nehmen, wo es doch gerade im Klempnerei Röhrich und Söhne Hallenpokal für F-Junioren total Spitz auf Knopf läuft. Da brauch ich doch meine "Agressiv Leader".

    Schon oft genug erlebt.

    Und diese Kinder empfinden dabei keinerlei Schuldgefühle...

  • Bis E Junioren (und oft auch darüber hinaus) ist Grätschen Folge falschen Anlaufverhaltens. (Stimmt in letzter Ausprägung und situativ manchmal nicht, habe ich aber immer so -gepredigt-).

    Bei mir ist es auch in der D noch verboten. Die Jungs wissen dann das einzuschätzen. Wenn Sie mit einem Grätschen ohne Gegnerkontakt den Eckball verhindern, dann machen die das doch intuitiv. Das gilt mir nicht als Ausrede für Trainer die das -bewußt- einsetzen. Wenn ich Kinder in der F nur grätschen sehe, ist das für mich grundlegend falsche Ausbildungdes defensiven 1 gg 1.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Mein Papa hat zum Thema grätschen immer zwei Dinge gesagt: "Wer auf dem Boden liegt kann kein Spiel gewinnen", und "Wer grätscht hat sich eingestanden dass er vorher zu langsam war". Die Sprüche darf sich jeder anhören der meint er müsste rumrutschen.

  • Mein Papa hat zum Thema grätschen immer zwei Dinge gesagt: "Wer auf dem Boden liegt kann kein Spiel gewinnen", und "Wer grätscht hat sich eingestanden dass er vorher zu langsam war". Die Sprüche darf sich jeder anhören der meint er müsste rumrutschen.

    ja und nein.. Mm hat es genauso seine Berichtigung wie der Torschuss mit dem Spitz

  • ja und nein.. Mm hat es genauso seine Berichtigung wie der Torschuss mit dem Spitz

    Ja. das Beispiel ist sehr gut. genauso wie ich den Schuß mit der Pike (denke das meinst du?) nicht übe und auch nicht einfordere, trainiere und forciere ich auch das grätschen nicht, da es intuitiv eingesetzt zwar das richtige Mittel sein kann und durchaus seine Berechtigung haben mag, aber andere Lerninhalte in der Jugend dem z.t. konträr gegenüberstehen. der gut ausgebildete Fußballer wird das ohne es zu üben oder gesagt zu bekommen, intuitiv (richtig) einsetzen.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

    Einmal editiert, zuletzt von Trainer E ()