Er kann nichts mit Fussball anfangen

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  • Ich finde den Parameter "Einwechselspieler" im Training krass. Wie soll man sich denn Selbstvertrauen holen wenn man selbst im Abschlussspiel draußen sitzen muß?


    Persönlich achte ich drauf möglichst kleine Teams zu haben und diese ausgeglichen zu gestalten. Dann wird jedes Kind gefordert und eingebunden.


    Bislang ist da noch bei jedem Kind der Knoten geplatzt. Es ist keiner da hinter dem es sich verstecken kann und es wird nicht gleich demotiviert in der Art: Gegen den hab ich eh keine Chance.


  • @Grätsche:


    Wir sollten nicht vergessen, dass es sich hier um den jungen Jahrgang einer E - Jugend eines Breitensportvereins handelt. Auch wenn ich Dir, was die Schule betrifft, recht gebe, so passt der Vergleich Schule und Hobby hier nicht.


    Und wo bekommt der Junge denn hohe Aufmerksamkeit ? Er wird von Spielen ausgeschlossen und sogar teilweise vom Training ( siehe Abschlussspiel als Einwechsler ).


    Im Eingangspost stand, "dass man ja auch das Gesamtbild im Auge behalten muss". Ich meine, dass man zuerst einmal dafür da ist, jedem einzelnen Spieler Spaß und Freude an einer sinnvollen sportlichen Freizeitgestaltung zu vermitteln. Das kann ich nicht, wenn ich Kinder grundsätzlich von Aktivitäten ausschließe und ihnen damit eher Frust statt Lust bereite.

  • Du magst sicherlich recht haben, dass der "Mitleidsfaktor" gerade den Schwächeren helfen zu wollen, gleichzeitig die Starken in ihrer Entwicklung hemmen kann. Aber was ist falsch daran, mit seinen Freunden gemeinsam seine Freizeit beim Fussballspielen zu verbringen? Machen das nicht die meisten Kinder in diesem Alter? Warum soll es denn ohne seine Freunde eine andere Sportart ausprobieren?

    Schrieb ich, dass es falsch ist, die Zeit mit seinen Freunden beim Fußball zu verbringen? Es geht um den Fall, dass ein Kind so deutlich schwächer ist, dass die Aufmerksamkeit zu einem Großteil auf ihm, und damit nicht bei den anderen 12-14 Kindern ist. In ihrer Freizeit außerhalb des Trainings können Sie doch gern zusammen spielen. Die Frage ist dann aber, ob die Freunde mit einem deutlich schwächeren Kind überhaupt Fußballspielen wollen!?! In den älteren Jahrgängen entwickeln sie nämlich sehr gut ein Gespür, mit wem es Spaß macht zu spielen und mit wem nicht. Und mit einem Kind, das so deutlich schwächer ist, wie vom TE beschrieben, macht es den Stärkeren gewiss keinen Spaß. Dann gibt es auch nicht die Erfolgserlebnisse. Deshalb ist es oftmals besser einen anderen Sport nachzugehen, bei dem die Freunde vielleicht nicht dabei sind.

  • In ihrer Freizeit außerhalb des Trainings können Sie doch gern zusammen spielen.

    Das meinst du doch nicht wirklich oder möchtest du das wirklich als E-Jugend-Trainer entscheiden wollen, wer mit wem nicht zusammen Fussball spielen darf, weil er zu wenig "leistet"? Ohnehin ist ja die Freizeit durch die Schule stark eingeschränkt. Welche Zeit soll denn dann noch bleiben?
    Kinder können zwar gemein sein, aber ich habe selten erlebt, dass man Probleme damit hat, sich als Team zu fühlen. Das fängt schon bei der Begrüßung an, bei dem jedes Team an Lautstärke das Andere übertrumpfen will. Wenn es zum "Verdrängungswettbewerb" ausartet, dann zieht der Trainer meist die Fäden im Hintergrund, weil er nur allzugern jedes Spiel gewinnen und von allen Seiten dafür gelobt werden möchte.

  • Und wo bekommt der Junge denn hohe Aufmerksamkeit ? Er wird von Spielen ausgeschlossen und sogar teilweise vom Training ( siehe Abschlussspiel als Einwechsler ).

    Ich weiss nicht was daran so schwer zu verstehen ist: Wir haben immer ein Abschlussspiel gegen eine andere E-Jugend. Das heisst wir spielen 6+1 vs. 6+1. Da die Trainingsbeteiligung sehr hoch ist, also eigentlich nie mehr als 1 oder 2 Spieler fehlen, ist es klar das dann bei insgesamt 15 Jungs teilweise mehr draussen sitzen als spielen. Die die gerade nicht spielen, sitzen dann auch nicht draussen rum sondern beschäftigen sich mit Fussball. Nach der Hälfte der Zeit wird dann komplett gewechselt. Wenn wirklich alles im Training sind dann ist das nicht mehr ganz so leicht. Da ich nämlich dann selbst beim kompletten Wechseln immer noch Spieler draussen sitzen habe die noch garnicht gespielt haben - ich wechsel dann meistens einzeln früher und dann wieder für andere. Das ist nicht gerade optimal weil man sozusagen nach 10 Minuten nur noch am wechseln ist. Aber aus (zumindest solange der Rasenplatz gesperrt ist) Platzgründen ist es anders nicht möglich.


    Ich habe mir jetzt vor ein paar Wochen einen Co-Trainer besorgt um im Training auch mal gezielter trainieren zu können, die neuen halt mehr basics und die etwas weiteren halt etwas schwieriger. Also nur bei einzelnen Übungen, immer wieder mal, nicht das komplette Training.


    Ich wollte anfangs eigentlich nur wissen ob ich damit mit der Mutter reden kann und wenn ja wie am besten. Ich will den Jungen ja garnicht absägen oder irgendetwas anderes in der Art. Dafür mach ich mir viel zu viele Gedanken...


    Es geht nur darum wenn jmd. nach einem Jahr immer noch nicht weiß wie man einen Ball stoppt und auch so nicht gerade voll bei der Sache ist, wie kann ich ihn dann mitnehmen und dafür einen anderen der genau diese Vorstellung hat zu Hause lassen...

  • Es geht nur darum wenn jmd. nach einem Jahr immer noch nicht weiß wie man einen Ball stoppt und auch so nicht gerade voll bei der Sache ist, wie kann ich ihn dann mitnehmen

    Gerne wiederhole ich mich, dass man erkennen kann, dass du dich redlich um deine Mannschaft kümmerst. Leider muß ich aber auch sagen, dass es mit deinem fussballerischen Fachwissen nicht weit her zu sein scheint, wenn ich mir da so deine Anmerkungen zum "Stoppen" und "Rangehen" anschaue.


    Hast du schon mal darüber nachgedacht, an einer Trainerlizenz-Ausbildung teilzunehmen? Kann sein, dass es danach derlei Probleme gar nicht mehr gibt?



    Ich kann dir deshalb nur den dringenden Rat geben, dem Jungen und seiner Mutter die Entscheidung über die Zukunft im Vereinsfussball selbst zu überlassen. Sie werden es dir danken!

  • @Mets: warum macht Ihr immer ein Abschlußspiel gegen eine andere E-Jugend? Wenn Ihr schon mit zwei Mannschaften auf einem Ganzen? Halben? Platz trainiert, wird es doch auch möglich sein, dort zwei Felder aufzubauen.......und dann könnte mann beide E-Jugenden mischen....Stark vs Stark..... schwach vs. schwach....

  • Es ist leicht gesagt den Rat zu geben allen Spielern die gleiche Spielzeit zu geben.
    Das hört sich in der Theorie gut an. In der Praxis umgesetzt ergeben sich dadurch aber neue Probleme.
    Ich habe in der G-Jugend auch allen Kindern möglichst gleich viel Spielzeit gegeben. Auch den Kindern die mit Fußball eigentlich nichts am hut hatten und meist nur Quatsch gemacht haben.
    Inspiriert wurde ich dabei von Ratschlägen aus den Forum z.B von André und co.
    Das Ergebnis war das am Ende der Saison uns die besten sechs Spieler zum leistungsorientierten nachbarverein verlassen haben.
    Der Grund war wohl das die Eltern nicht verstanden haben das es mir in der G-Jugend nicht das Ergebnis das wichtigste war.
    Ich war wirklich schockiert das das Ergebnisdenken und auch das abwerben von anderen Vereinen schon in der G-Jugend so ausgeprägt ist.
    Nun letztlich ist es mir um diese Egoistischen Eltern nicht schade.
    Um die tollen talentierten Kinder schon. Dazu muss man auch sagen das bei den größeren Problemfällen die Eltern dann auch eingesehen haben das es keinen Zweck hat die Kinder zum Fußball zu bringen.
    So hatten wir letztlich extreme Probleme ein Team für die f-Jugend zusammen zubekommen.
    Mein Fazit :
    Ich würde nicht mehr krampfhaft versuchen allen gleiche Spielzeit zu geben sondern nur noch denjenigen die auch ein Mindestmaß an Einsatz im Training zeigen.
    Weiter bin ich Verfechter der Einstellung das auch in der f-Jugend das Ergebnis nicht im Vordergrund stehen sollte. Aber von den Idealen des Kinderfußballs, gleiche einsatzzeiten für alle,musste ich Abstriche machen um unser Team zu retten.
    Desweiteren muss man sich eingestehen das man manchen Kindern die Fußball Leidenschaft einfach nicht einimpfen kann.
    Auch wenn man selber das als fussballverückter nicht verstehen kann :huh:

  • @ Ballaufpumper:
    Hast du den Eltern vor der Saison erklärt, wie du die Mannschaft führen möchtest und dass du beabsichtigst, alle Spieler gleich spielen zu lassen?


    Ergebnisdenken in der G-Jugend finde ich absolut nicht angebracht. Aber man muss sich ja nur mal die diversen Internetseiten der Vereine anschauen. Wenn man dann liest, dass die G-Jugend mit tollem Spiel über die Flügel, Vierer-Abwehrkette und Hacke-Spitze-Eins-Zwei-Drei den Turniersieg (... bei einem G-Junioren-Spieltreff) geholt hat, wundert man sich nicht mehr.

  • @ Radagast
    Über meine Auffassung vom kinderfußball habe ich die Eltern aufgeklärt.
    Leider sehen viele Eltern nur ihr eigenes Kind und verstehen nicht warum der "dicke Paule" auch seine einsatzzeit bekommt obwohl dadurch das Spiel möglicherweise nicht gewonnen wird.
    Festellen musste ich auch das die Realität draußen in der rauen ;) kinderfußballwelt mit der vorherschenden Meinung in diesem Forum wenig zu tun hat.
    Nach meiner Schätzung denken 80-90 Prozent der Trainer spätestens ab der F-Jugend in erster Linie Ergebnisorientiert.
    Wir haben hier zwar auch die FairPlay Liga. Aber die Ergebnisse werden trotzdem über whatsapp unter den Trainern ausgetauscht und Tabellen erstellt.
    Man fühlt sich als Trainer der die FairPlay Fahne hochhält und sich den Werten des Kinderfußballs verschrieben hat ziemlich allein auf weiter Flur und muss irgendwann Kompromisse machen um nichr ganz unterzugehen. Leider

  • Da gebe ich dir 100% recht. Oftmals kommt noch dazu, dass seitens der Jugendleitung auch lieber Pokale bei den F-Junioren eingesammelt werden, als perspektivisch viele Kinder zu entwickeln.

  • Mets: habe vor kurzem ein E-Jugend Spiel gesehen. Der gegnerische Trainer brüllte zu seinen Jungs:"Ihr könnt die einfachsten Sachen nicht?" Leider oder Gott sei dank habe ich die naheliegende Frage nicht gestellt, wer dafürverantwortlich ist.


    Wenn jemand in der E-Jugend erst 1 Jahr dabei ist, die Grundlagen noch nicht kennen kann und er sporadisch beim Abschlussspiel und gar nicht bei Meisterschaftsspielen eingesetzt wird, was erwartest du dann von ihm? Dass nicht alle beim Abschlussspiel spielen können, habe ich noch nie gesehen bzw. gehört. Bei Neuanfängen würde ich sowieso erstmal mit 2:2 bzw. 3:3 anfangen.

  • @ RadagastÜber meine Auffassung vom kinderfußball habe ich die Eltern aufgeklärt.
    Leider sehen viele Eltern nur ihr eigenes Kind und verstehen nicht warum der "dicke Paule" auch seine einsatzzeit bekommt obwohl dadurch das Spiel möglicherweise nicht gewonnen wird.
    Festellen musste ich auch das die Realität draußen in der rauen ;) kinderfußballwelt mit der vorherschenden Meinung in diesem Forum wenig zu tun hat.
    Nach meiner Schätzung denken 80-90 Prozent der Trainer spätestens ab der F-Jugend in erster Linie Ergebnisorientiert.
    Wir haben hier zwar auch die FairPlay Liga. Aber die Ergebnisse werden trotzdem über whatsapp unter den Trainern ausgetauscht und Tabellen erstellt.

    Genau das ist es was in der Realität in den Vereinen passiert. Jeder Verein will Mitglieder haben/bekommen, und deshalb will der Verein sei es in der Jugend oder bei den Senioren erfolgreich sein, und zu fast 100% kommen neue Spieler nur wenn auch Erfolg da ist.


    Ein Spieler(sei es ab F oder E-Jugend, ja sogar bei den Senioren) geht in einem Verein wo auch Erfolg ist, sogar DAS wird uns schon in den Medien mitgeteilt. Warum Medien, das erläuter ich gleich etwas weiter unten.


    Ein neuer Spieler will nicht vorher hören, in der "Meisterschaft" (Ja ich weiß, es gibt keine wirkliche Meisterschaft) sind wir nur letzter geworden und haben nur 1 Spiel gewonnen, nein er will hören wir sind unter die ersten zwei gekommen, bei der Stadtmeisterschaft haben wir den Titel geholt etc pp. DAS ist die Realität, und nicht das Wunschdenken von evtl 1-2 % der Menschen/Trainer die den Fußball für alle aktraktiv machen wollen. Ja, selbst die Jugendtrainer sind schon unter Druck, ja auch schon in der F oder E-Jugend. Und die Elternteile sind sogar noch Einverstanden was die "Erfolgstrainer" ihnen sagen, denn jeder möchte das sein Kind in einer Erfolgreichen Mannschaft ist, denn wenn es nicht so ist, dann wird halt gewechselt, und am Ende kann es sogar sein, das der jeweilige Verein Dicht machen muss, weil keiner mehr kommt.



    So, nun komme Ich kurz auf das Thema mit den Medien zurück:
    Warum wird sowas schon in den Medien mitgeteilt ? Ganz einfach, ein Beispiel aus England, dort sind die TV Gelder extrem hoch, vom Geld her könnten sich sogar die kleinen Teams Top Spieler leisten, warscheinlich würden einige sogar wechseln, aber in den Medien und den Moderatoren und diversen Sendungen (u.a Doppelpass) heißt es dann: Ob der wirklich zu Team X wechseln würde, dort verdient man zwar gut, aber der Erfolg bleibt aus etc pp. Und ja, auch sowas bekommen Spieler die in der F oder E Jugend spielen schon mit, denn wer sich für Fußball interessiert, der schaut keine Teletubbis etc ;)

  • Ballaufpumper: verstehe deinen Frust und kann auch deine Gedanken nachvollziehen. Ja, die Realität sieht meist anders aus. Dass am Ender einer Saison dich 6 verlassen ohne das du davor etwas mitbekommen hast, würde mir zu Denken geben. Im Mini-Bereich ist es immer auch wichtig ein Ohr bei den Eltern zu haben.


    Sollten die Eltern den Eindruck haben, es wird nur ein Mutter-Vater Kind turnen angeboten, könnte es u deiner Situaton kommen. Bei mir haben immer alle gespielt, ich habe aber trotzdem im Training Gas gegeben und bei den Kindern im 2:2 Einsatz gefordert und motiviert. Wenn die 6 gegangen sind, würde ich mich hinterfragen, 2 Tage jammern und im neuen Jahr eine neue Truppe aufbauen. Mach viel 2:2, Dribbel-Spiele und Koordination+Torschuss gemäß MFS. Wenn du einen langen Atem hast, kommen die 6 vielleicht auch wieder.

  • Das meinst du doch nicht wirklich oder möchtest du das wirklich als E-Jugend-Trainer entscheiden wollen, wer mit wem nicht zusammen Fussball spielen darf, weil er zu wenig "leistet"? Ohnehin ist ja die Freizeit durch die Schule stark eingeschränkt. Welche Zeit soll denn dann noch bleiben?Kinder können zwar gemein sein, aber ich habe selten erlebt, dass man Probleme damit hat, sich als Team zu fühlen. Das fängt schon bei der Begrüßung an, bei dem jedes Team an Lautstärke das Andere übertrumpfen will. Wenn es zum "Verdrängungswettbewerb" ausartet, dann zieht der Trainer meist die Fäden im Hintergrund, weil er nur allzugern jedes Spiel gewinnen und von allen Seiten dafür gelobt werden möchte.

    Wer entscheidet, wer spielen darf? Die Eltern? Natürlich entscheidet das der Trainer und niemand sonst.
    Kinder sind nicht gemein, sie sind ehrlich. Und das Teamgefühl hat nichts damit zu tun, mit wem sie lieber oder nicht lieber spielen. Sie sehen sich als Einheit. Zumindest sollte es so sein.

  • Was ist denn Erfolg?


    Vielleicht....ob man...wie über 95 Prozent hier in der Tabelle auf Platz 3, 7 oder 9 steht....im großen Kampf um die goldene Ananas?


    Oder das trainerische Ansehen in der Ananasliga vor unwissenden Eltern, unprofessionellen Verantwortlichen.....oder für das tolle Foto in der Zeitung für den vierten Platz beim eigenen Turnier?


    Oder ist Erfolg....wenn das TEAM lebenslange Freundschaften oder auch soziale Kompetenz tankt....was bei einigen Trainern in der Ananansliga zu wünschen übrig lässt?


    Sorry....wen das stört, das ein schwacher Spieler im TEAM ist....der sollte sich als Trainer via höherem Schein wegbilden....als Mitspieler woanders Vorspielen (wenns denn reicht)....als Elternteil in den Beichtstuhl kriechen und als Vereinsverantwortlicher den Hut nehmen,....meine ich fest! :thumbdown:


    P.S. Macht so gute Vereinsarbeit....das der Zulauf so groß ist, das man durch mehrere Teams nach Leistung einteilen kann. DAS kriegen die meisten Vereine und deren Beteiligte aber offensichtlich nicht geschissen...sage ich mal so ganz böse.

  • Ja Andre, böse oder nicht böse...
    Du hast sehr recht!
    Woran es fehlt, sind aber v.a. auch die idealistischen Trainer, die diese leistungsmäßig getrennten zweiten und dritten Mannschaften übernehmen. Sich für die Jungs einsetzen, auch wenn sie für einige im Verein nur wenig zählen.
    Es ist nämlich nicht so einfach, diesen Weg zu gehen. Man begegnet überall Leuten, die auf die Tabelle und die "Leistung" schauen. Und man muss sogar die meisten eigenen Spieler überzeugen, dass diese zweite oder dritte Mannschaft eine Chance für sie ist. Und dass es selbstverständlich ist, dass der dicke Paule reichlich Einsatzzeiten bekommt. Ich mache das seit Jahren, es lohnt sich LANGFRISTIG, aber kurzfristig ist es oft harte Überzeugungsarbeit.
    Viel einfacher ist es, die erste Mannschaft zu übernehmen und dann schöne Sonntagsreden zu halten :-S


    Zum Thema hatte ich ja ein paar Fragen gestellt, die nicht so richtig beantwortet wurden.
    Ein Spieler, der sich im Rahmen seiner Fähigkeiten bemüht, hat die gleichen Einsatz-Rechte wie seine stärkeren Mannschaftskollegen.
    Ein Spieler, der nur wegen der Kumpels dabei ist, aber am Sport kein Interesse hat, hat das Recht dabei zu sein, wertschätzend behandelt und auch eingesetzt zu werden. Dass er weniger spielt, als engagierte Mitspieler, ist aber m.E. OK.
    Wenn ein Spieler nur wegen der Eltern dabei ist, oder gar keine Lust hat, sollte man das im Gespräch versuchen herauszufinden.
    Ein solches Gespräch darf aber niemals mit der Fragestellung beginnen, ob Fußball der richtige Sport für ihn ist. Sondern immer mit dem offenen und ehrlichen Interesse, herauszufinden, was ihn motiviert.

  • Koeppchen, 100 Prozent bei Dir ...UND... ich ziehe vor dir und jedem da draußen meinen Hut. Wer nicht die Erste trainiert....hat es aus vielen Gründen viel schwerer....genauso wie der schwächere Spieler der immer trainiert im Gegensatz zum Supertalent das ohne Training fussballerisch noch viel stärker bleibt. Der schwächere Spieler und der Trainer ab der Zweiten leisten mehr!

  • Bei uns in der E3 sind zwei Jungs, bei denen ich mich früher gefragt habe, was die beim Fußball machen. Einer ist klein und konzentrierte sich kaum aufs Spiel, der andere Übergewichtig und mit einer Sehnenverkürzung, die ihn sehr langsam macht. Inzwischen verstehe ich die Situation besser und finde es toll, dass die beiden drei Jahre später immer noch in der Mannschaft sind. Sie sind immer noch keine Superkicker aber sie gehören dazu.