Spannend fände ich, wenn wir gute und immer besser werdende Methoden an die Hand bekommen, wie wir das Umfeld der Kinder in deren und unserem Sinne stimulieren können (ich will nicht manipulieren sagen).
Bereits ein jährliches Grillfest nimmt die Eltern schon ein Stückchen mehr für den Verein ein. Aber ich sehe zu viele verwaiste Bolzplätze. Oder Tischtennisplatten, auf denen Kinder sitzen und am Handy rumtippen, statt Tischtennis zu spielen. Warum hat man vor wenigen Jahrzehnten noch die Kinder nachmittags "rausgeschmissen" und traut ihnen jetzt nichts mehr zu? Ich habe das Gefühl, dass hier ein Zeitraum von nicht einmal 10 Jahren genügt hat, die Eltern nahezu unisono umdenken zu lassen. Zum deutlichen koordinativen und athletischen Nachteil der Kinder.
Wir haben 4 Kindergärten am Ort. Drei nenne ich mal klassisch, einer ist auffallend anders strukturiert. Der Sportraum ist nur halb so groß wie bei den anderen, aber immer geöffnet. Sobald ein Kind rein will, ist ein Erzieher mit dabei. Aber die sitzt nur dort und greift im Notfall ein, bzw. sorgt dafür, dass die Matten unter den Klettergeräten liegen. Ebenso besteht der Außenbereich nur aus Sand, Wiese und Holzstückchenschüttung, die Kinder können nach belieben raus und klettern, rennen, springen, fallen.
Wenn man jetzt diese Kerls im Training hat und vergleichsweise dazu die anderen sieht, und seien diese auch zwei Jahre älter, dann sind das Welten. Beim Quatschmachen im Schwimmbad habe ich mal zwei 5-jährige an Tauchringen hochgestemmt und ins Wasser geworfen. Der eine hing dran wie ne Schweinehälfte beim Schlachter, der andere hat sich im Körper stabilisiert um seinen Flug zu steuern, drehte sich nach außen und hing dann nur noch mit einer Hand am Ring. Dabei zeigte sich kurz ein Sixpack, das mich fast neidisch machte...
Diese Bambinis spielen im Schwimmbad gegen 10-jährige und setzen sich durch... und nach ner Viertelstunde sind die älteren fertig, dann braucht es neue Gegner. Ich hätte gerne mehr solcher Kinder, denn ich finde die vergleichsweise normal, die anderen bauen eher ab. Ein Lichtblick sind da die Flüchtlinge. Mit denen macht es Spaß. Für Fußball braucht man sich auch nicht unbedingt verbal zu verstehen, es reicht die Namen auszutauschen.
Warum ist das aber so? Hat sich an den herkömmlichen Kindergärten was geändert? Eher nicht. Ich bin davon überzeugt, die/wir Eltern sind es, die den Kindern im Weg stehen. Manchmal habe ich den Eindruck, dass wir vor lauter Überangebot an frühkindlicher Sprach-, Musik- oder sonstwas Erziehung, den Wunsch des Kindes nicht mehr wirklich erkennen. Reine Bewegung und Sport als zu geringwertig ansehen, ANgst haben, der Nachwuchs könne sich ohne frühestmögliche Fremdsprache nicht in der harten Welt durchsetzen...
Aber was erzähl ich das euch...? Und warum in diesem Thread, der ne ganz andere Überschrift hat...?
Achso ja, wie geht ihr aktiv die Eltern an? Was fordert ihr von ihnen?
Rick