Beiträge von pd33

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    Schließe mich an. Insbesondere Punk 3 ist eine Internetkrankheit, mit der man leben muss.


    Dass sich Diskussionen manchmal verselbständigen ist eine oftmal interessante Dynamik, die durchaus fruchtbar sein kann. Ansonsten muss der Threadersteller - wie im richtigen Leben auch - mal kurz einhaken und darum ersuchen, wieder den Weg zum Ausgangsthema zurückzufinden.


    Tatsächlich unterstreiche ich, dass hier, vor allem für Internetverhältnisse, vorzüglich sachlich geblieben wird, und zwar obwohl hier oftmals emotionale Themen besprochen werden.


    Der genannte Rowdy-Thread ist ein gutes Beispiel dafür, wie man in Diskussionen (vielleicht sogar ungewollt) sein innerstes nach außen kehrt und tiefe Einblicke gewährt. Das kann auch hilfreich sein, um den Gegenüber besser einschätzen und manch andere Aussage dadurch besser verstehen zu können.



    Die Antworten werden immer sehr vorsichtig zu interpretieren sein, denn hier sind die Fragen sehr komplex und aufgrund der Vielfältigkeit der Kinder mit viiieelen Unbekannten durchsetzt.
    Ich denke, wenn jeder seine Erfahrung mit der bestimmten aufgezeigten Situation schildert, kann der Fragesteller versuchen, die Lösung des jeweils anderen auf seine Situation zu projezieren um zu sehen, ob sie in seinem Fall auch hilft. So zumindest mache ich das, wenn ich hier durch die Threads lese oder mal ne eigene Frage stelle.


    Da es hier grad passt: Danke an alle für das sehr angenehme und interessante Miteinander. Man sieht, wir alle sind zum Wohl der Kinder hier.



    Rick

    3. Ab wann ist es gerechtfertigt einen anderen mit einem Messer zu bedrohen?
    Die Antworten auf Frage 3 werde ich sehr interessant finden.

    Da wirst du keine brauchbare Antwort darauf kriegen. Juristisch wird zuerst geprüft, ob die (Gegen-)Maßnahme überhaupt erforderlich war. Dann ist die Frage, ob sie sich eignet und angemessen war.
    Es gibt dafür keinen Katalog, es sind immer Einzelfallentscheidungen (bzw. kann man sich manchmal auf vergleichbare Fälle beziehen).


    Um auf deine Wortwahl einzugehen: Das StGB kennt die Formulierung, eine Straftat anzudrohen. Bedrohen ist grundsätzlich nie gerechtfertigt. Ein Messer ziehen um Verteidigungsbereitschaft zu signalisieren, kann auf den Drohenden in einer Weise wirken, dass er seine Aggression abbricht. Dann war das Messer ziehen eine @let1612 :) verhältnismäßig gute Maßnahme, die akut zu einer guten Lösung führte - ohne die Zukunft zu berücksichtigen. Womöglich rüstet der ehemals Drohende in Anbetracht der mittlerweile bekannten möglichen Gegenmaßnahmen des Bedrohten weiter auf und versucht es nochmals...

    Ich würde in der F-Jugend auch nicht von Pressing reden wollen, sondern vom aktiven "Ball jagen" in Form eines Spiels und nicht in Form von Techniktraining.Eines der Ziele ist hier z. B., den Ball zu attackieren, sobald er im Spiel ist (es geht ja oftmals mit Abwurf TW los).
    Dadurch verkürze ich meinen eigenen Weg zum eigenen Torabschluss.
    Die VT haben im Umkehrschluss damit zu tun, schnelle Lösungen zu finden (Dribbling und/oder Pass), später dann die Anschlussaktion mit eigenem Torabschluss auf Minitore.

    Ita est. Das ganze Pressing zu nennen dient eher der Kategorisierung. Das es eher eine Grundstufe ist und stark abhängig von den Kindern gemacht werden muss würde im Zweifel jeder im Training merken. Das spiegeln die Kleinen dann schon zurück...

    Ich antworte mal für alle mit "ja". Und das ist prinzipbedingt. Die Fehler, die Vatertrainer machen oder meinen zu machen und hier diskutiert werden, ergeben sich ja aus der Tatsache, dass man stets den Umstand berücksichtigt, ob die Entscheidung nun korrekt war oder nicht, in Anbetracht der Tatsache dass das eigene Kind dabei ist. Ohne diese Tatsache grübelt man über diese Fragestellung gar nicht nach.


    Rick

    Für mich zählt der Fakt der Bedrohung. EIn absolutes NOGO- der Weg aus der Kabine ist damit ersteinmal klar. Ein Messer als Symbol zu betrachten...dann kann ich mir ja gleich als Trainer eine Pistole einstecken für alle Fälle... ich hab keine Lust wegen eines austickenden Kindes ein Messe rabzubekommen. Stell mir grade vor...so einen Flegelfall im Training...der baut nur Scheiße.... den rufe ich zur Ordnung..schicke ihn Bälle einsammeln und er würde mich mit dem Messer bedrohen... Wer sich das vorstgellt, der möchte glaube ich gar nicht in der Haut dann stecken.


    Aber wenn jemand da noch eine softe Tour fährt...dann viel Spaß.


    Aber nachher nicht jaulen!

    Würde für mich nur die Bedrohung zählen, würde ich mir selbst begrenzte Auffassungsgabe vorwerfen.
    Nur mit Ängsten rumzuwerfen bringt nicht weiter, vor allem den Themaeröffner nicht. Das ist nur AfD at its best...

    Team A (6 Spieler + TW im Jugendtor) spielt gegen Team B (5 Spieler) und Team A führt bei Spielbeginn mit 2:0.Ziel von Team A ist es, den Ball in den eigenen Reihen zu halten und keine Gegentore zu bekommen, also den Ball möglichst weit vom eigenen Tor zu halten.
    Da aber zunächst kein eigener Abschluss möglich ist, müssen sie viel in frei Räume dribbeln, passen oder sich eben freilaufen und anbieten, um den Ball nicht zu verlieren...
    Team B versucht, den Ball zu erobern und den Rückstand möglichst schnell aufzuholen, sprich es wird direkt attackiert und dem Gegenspieler kein Raum gegeben.
    Ab dem Moment, wo das 2:2 fällt, darf A auf zwei Minitore, die nunmehr freigegeben sind, kontern.

    Grad mal ins Gedächtnis kopiert - Danke :)

    Ich würde sogar nicht einmal so viel Wert auf das Messer geben. Man könnte darin sehen, dass der "Rowdy" seiner Wortgewalt wohl wenig zumutet. Aber Worte könnten bildlich gesprochen jahrelang klaffende und quälende Wunden hervorrufen, eine Schnittwunde am Arm verheilt da doch zügiger. Ein Messer hat, wie hier im Thread ersichtlich, jedoch mehr Symbolkraft, besonders in der textlichen Wiedergabe.


    Wir (Trainer, Erwachsene, Lehrer) müssen uns einfach mehr darauf besinnen, dass wir ALLE die Aufgabe haben, auf Kinder helfend einzuwirken. Ich meine jedoch, dass wir das bereits in großem Stil verlernt haben, bzw. manche ein recht seltsames Verständnis von "helfend" aufweisen. Meistens hilft das dann nur dem, der eigentlich Hilfe gewähren sollte. Man muss ja nicht einmal Trainer sein, wenn man eine solche Szene als Passant sieht, hat man ebenfalls die Pflicht, zumindest aufzuklären, sinngemäß Erste Hilfe in Sachen Erziehung und Entwicklung zu leisten (auch wenn sich das nur im Promillbereich abspielt... ich verbinde mal zwei Sprichwörter: Steter Tropf höhlt auch nen heißen Stein...;-)


    Eine Gegnerschaft zum "Täter" hilft nicht, sondern erzeugt ansteigende Aggression. Dann habe ich vielleicht einen vermeintlich geschützt, lade aber den Aggressor zusätzlich auf, was er evtl. an jemand ganz anderem rauslässt...
    Ich bleibe dabei, am "Täter" zu arbeiten, ist der beste Schutz für alle tatsächlichen und potentiellen "Opfer".


    Es hat hier ja keiner gesagt, dass der bedrohte Junge möglichst ignoriert werden soll. Auch seine Gefühle sind zu ergründen und zu beobachten.

    Tja, das ist das was deine Kinder erkennen lernen müssen und werden :) In erster Linie solltest du sie ermuntern, das System zu versuchen und individuell darauf zu reagieren. Besprechen würde ich es erst nach dem Spiel. Wenn das Team im Spiel dynamisch beschließt, wir gehen weniger Risiko ein und formieren uns eher hinten, dann schlage ich vor, das zu akzeptieren, und in der Nachbesprechung deine Sichtweise zu bringen und ggf. taktische Alternativen aufzuzeigen. Wenn du dir viel Arbeit zumutest und die Jungs da auch mitziehen würden, ist Videoanalyse ein sehr effektives Mittel.


    Rick

    bin ich übrigens sicher, dass mehr als 50% der Eltern meiner E3 ihre Kinder sofort vom Verein abmelden würden.

    Mehr als 50% haben auch D. Trump gewählt. Wahlen vor 1945 will ich hier gar nicht erst anführen, geschweige denn Volksentscheide in anderen Ländern...
    Mehrheiten haben außer eben dieser keine Vorteile, geschweige denn grundsätzlich Recht.


    Im Anbetracht der Verteilung von intellektuellen Fähigkeiten könnte man fast zum Schluß kommen, eben NICHT der Mehrheit zu folgen. Aber welcher Minderheit soll man dann folgen...? Warten wir mal den 16.4. ab.

    Im Gegensatz zum "Bürgermeister" und der "Bundeskanzlerin" ( Ich weiß nicht, wie man sich solch krude Zusammenhänge konstruieren kann ;( ) hat der Trainer während des Trainings/Spiels die Aufsichtspflicht über die Kinder !

    Im Weißbuch der BRD von 2016 steht bei den Sicherheitsinteressen der Schutz der Bürgerinnen und Bürger. Die Unversehrtheit steht im Grundgesetzt und den Begriff der Drohung gibt es u.a. in der StPO.
    So krude ist die gewollte Übertreibung nicht.


    Es stellt sich die Frage, was man unter Opferschutz versteht. Ich vereinfache hier, was ich oben bereits ausführlicher geschrieben habe:
    Ist es Schutz wenn der Täter für die Dauer des Trainings vom Opfer ferngehalten wird?
    Oder ist es Schutz wenn der Täter von der Agitation ablässt?


    Vergleich:
    Hat die Nato/EU Schutz vor Putinland wenn wir viele Natotruppen an der Grenze stationieren und atomar aufrüsten?
    Oder haben wir Schutz wenn ihm beigebracht wird, dass seine Wirtschaft im Ar... ist und nur einige Tausend Reiche auf Kosten von erbärmlich vegetierenden 250 Mio anderen leben?


    Oder ganz kurz: Reaktionär handeln oder überlegt?



    Zur Opfer-Täter Frage: Da wir hier kein Gericht sind können wir in die Beschreibung "Rowdy" einfach mal rein interpretieren, dass er wohl als Täter aufgefasst werden kann. Brauchen uns wohl nicht mit der Formulierung "mutmaßlicher Täter" rumärgern ;)

    pd33: Nach meiner Erfahrung ist es aber nicht dasselbe, ob die Typen, die wir alle nicht sehen wollen, 1. die eigenen Kinder anbrüllen (schlimm genug, da kann ich für meine Kinder aber entgegensteuern, indem ich sie in Vereinen, in denen solche Leute agieren, nicht anmelde). Oder ob sie 2. in der FPL zusätzlich(!) eine Rolle ausfüllen müssen, für die sie (auch) nicht geeignet sind! Inkompetenten bzw. ungeeigneten Leuten mehr Verantwortung zu geben (was anderes ist das nicht), macht die Sache irgendwie nicht besser...


    Das heißt natürlich nicht, daß nicht fast alle FPL Spiele in einem angenehemen Rahmen ablaufen; das sind aber genau die Spiele, die bei meinem älterem auch so abliefen. Die, bei denen es unangenehmer wird, empfinde ich jetzt als schlimmer, und nach den Reaktionen meiner Kinder zu urteilen, geht denen das genauso.

    Die FPL abzulehnen ist aber doch auch nicht deine Intention, oder? Das bessere (was?) ist des guten (FPL) Feind. Auf das bessere müsste man kommen...

    Kann die Lage nachvollziehen, wobei mein Junior nun erst in die F kommt.
    Ich habe für mich Ende der F-Jugend als Grenze gesetzt. Liegt zum einen an mir, ich bin kein gelernter Fußballer, und bin davon überzeugt, dass gerade E- bis B-Jugend einen klasse Kicker zum Abschauen als Trainer benötigen.
    Ansonsten vergleiche ich es mit Berufspraxis, Auslandssemestern, usw. Je mehr Eindrücke das Kind sammelt, desto größer ist der Erfahrungsschatz aus dem es schöpfen kann, und aus dem es seine persönlichen Lieblingswerkzeuge heraussuchen kann. Ich kenne zig Finten. Aber ich setze idR nur drei ein. Wenn ich jetzt aufgrund "Monokultur" eben diese drei nie kennengelernt hätte, würde mir unterm Strich das erfolgreiche Werkzeug fehlen.


    Angenommen er bekommt einen objektiv schlechteren Trainer, hilft ihm das grundsätzlich auch weiter. Er erweitert sein Bewertungsspektrum was Trainer anbelangt, er sieht sich vll. in der Situation, selbst mehr zu seiner Ausbildung beizusteuern, weil es vom Trainer nicht so kommt. Das fördert auch sozial.


    Du lernst abzugeben :) (Hab leicht reden, ich muss das erst in zwei Jahren machen ;)

    Dann bist du wieder bei Goodie...
    Die von dir genannten Trainer, die deinen jüngeren belästigen, werden das zu knapp 100% unabhängig von der Anwesenheit eines Schiris machen. Es wird halt über was anderes rumgebrüllt, zB werden nicht die Kinderentscheidungen kommentiert oder gar (entgegen der FPL) vorweggenommen, sondern die des Schiris und der anderen Spieleraktionen.


    Im Kinderfußball bleibts immer dabei: Die potentiell parteiischen anwesenden (Erwachsenen), also zumindest Eltern und Trainer, müssen sich wie normale Menschen benehmen und aus einem KiFu-Spiel nicht mehr machen als dieses und jedes andere Fußballspiel ist, ein Spiel, dann passt die Sache.
    Dabei dürfen "wir" uns nicht in einen Topf mit dem Profifußball werfen, dort ist es Beruf.

    Okay, ich fasse mal zusammen:


    Vorgaben für eine F-Jugend als Mannschaft gibt es also eigentlich wenige, wenn ich das richtig sehe.

    Jein. Es gibt schon einige. Aber sie sind supersparsam anzuwenden. Bei G- und F-Jugendspielen hast du das Ergebnis deiner Trainerarbeit vor dir. Es ist wie ein Zeugnis, fix und fertig und braucht nicht dran gerüttelt zu werden.
    Die Kinder sind dann im Anwendungsmodus, weil sie im Wettbewerb stehen. Alles was sie verinnerlicht haben, bringen sie zur Anwendung. Jeder noch so gute Tipp von außen würde, wenn überhaupt, nur zufällig funktionieren.
    Was im Training ein oder zweimal geklappt hat, wird vermutlich nicht zum Vorschein kommen, weil es nicht verinnerlicht ist.


    Die Vorgaben vor einem Spiel können also nur motivierenden Charakter haben: "Heute wollen wir wieder alle richtig Spaß haben!" bis hin zu "Keiner bleibt hinten stehen, alle gehen mit vor und alle rücken zurück" oder, an einzelne gewandt "Erinnere dich an dieses und jenes aus dem Training."
    Stopfe ich die Kinder mit zu viel "Müll" voll, VERstopfe ich uU die Wege, auf denen die Kinder ihre verinnerlichten Fähigkeiten ausspielen wollten.


    Mit Sicherheit niemals falsch ist es, den Kindern einfach viel Spaß zu wünschen und ansonsten den Schnabel zu halten.


    Was kannst du dem anderen Trainer mitgeben? Vermutlich nichts, er scheint ne gewisse Überzeugung zu haben. Er soll eine DFB-Kindertrainingschulung mitmachen, da wird er eingenordet :)

    Ich rechne da anders. Diese Aufsichtspflicht nehme ich nur zweimal für anderthalb Stunden war. Im Extremfall kann ich aber den Bedrohten nicht wirklich beschützen, wenn ich den anderen vom Training ausschließe. Ich müsste ja ständig um den Jungen herum sein und "Wache stehen", dabei könnte ich kein aufmerksames Training durchführen.
    Wenn aber ich, optimalerweise im Zusammenspiel mit Eltern, Lehrern, sonstigen, dem jungen Querulanten eine andere Verhaltensweise schmackhaft machen kann, beende ich die komplette Gefahr, muss also nicht einen fraglichen Schutz herbeiführen.


    Warum sich der Trainer um so etwas kümmern könnte?
    Er ist in der eventuell sehr armseligen Menge an Menschen, die sich irgendwie mit dem armen Teufel befassen, einer der wenigen oder gar der einzige, der es aus wirklichem Interesse am Menschen macht.
    Wir sind in der Hauptsache Idealisten, die gerne ehrenamtlich anderen Menschen, vor allem Kindern, Gutes tun wollen. Wenige hier machen das hauptberuflich, haben aber vermutlich mit ähnlichen Gedanken angefangen und tragen diese immer noch in sich.
    Lehrer? Für die ist es ein Job (Ich vereinfache hier einmal, wohlwissend dass es unglaublich aufopferungsvolle Lehrer gibt).
    Eltern? Wenn die was drauf hätten als Eltern (beruflich können sie ja allererste Sahne sein), käme der Kerl normalerweise nicht auf solche Ideen.
    Was bleibt dann noch?


    Wie gesagt, nur ganz wenige Kinder sind krankhaft bösartig, ich hab noch keins erlebt. Und was von außen an schlechtem anerzogen wird, kann auch von außen wieder aberzogen werden.


    Will mich hier übrigens nicht als Sozialarbeiter 3000 darstellen. Ich habe zum Glück nur ganz wenige solche Fälle in meinem Umfeld, mit Waffen bisher nur einen. Ich möchte nur für den Weg plädieren, den ich einschlagen würde. Ob man dann Erfolg hat ist ne ganz andere Frage. Wenn zB die Eltern nicht mitziehen, siehst als Trainer recht wahrscheinlich nur alt aus...