Beiträge von Manndecker

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    Butze: Ja, da ist sie, die Problematik. Per WhatsApp gesendet, unverbindlicher geht es nicht, und dann noch nicht mal in der Lage, das den Kumpels selber zu vermitteln. Und noch ein paar Sprüche dazu, Allgemeinplätze, im Prinzip nett gemeint, aber März bedeutet ja mitten in der Saison... und wenn die Weltmannschaft dann in Unterzahl antritt, werden die verbleibenen Nasen sich darüber sehr freuen.


    Das "Ich" rückt da in den Mittelpunkt, vielleicht noch ein paar Konflikte im Team, die ja bei 20 Teilnehmern unvermeidlich sind, nix Großes, aber manchmal ärgert man sich eben. Muss man alleine eben nicht. Zum Pumpen kannst Du gehen oder auch nicht, interessiert keinen außer Dir selbst.


    Da spielt auch die hier so oft gepriesene Perspektive oder Qualität wohl eher eine untergeordnete Rolle. Denke ich jedenfalls. Die beschleunigt das nur, bei miesem Training wäre er in der B gegangen. Wenn dieser Einstellungswechsel weg vom Mannschaftsgefüge hin zum unverbindlichen Einzelsport kommt, kann man vermutlich nix mehr machen. Dann kommen die Telefonate, wenigstens noch Samstag zu spielen, kein Training mehr usw. Aber das ist doch am Ende nicht zielführend, nur aufschiebend...


    Wie kann ich möglichst viele Jugendliche vom Mannschaftssport begeistern? Viel früher mehr Verantwortung übertragen? Dinge veranstalten, die alleine eben nicht gehen? Wie kann ich frühzeitig erkennen, wer diese Richtung gehen wird? Kooperieren mit anderen Sportarten/Fitnessbuden? Wie bekomme ich einen jungen Menschen dazu, verbindliche Vereinbarungen einzugehen und einzuhalten?

    Ich habe in einem Parallelthread eine Anmerkung erhalten, die mich als einfacher C-Lizenz-Inhaber mit gelegentlichen Weiterbildungen über einen Punkt diskutieren lässt, der mich seit letztem Wochenende umtreibt. Ein User hat angemerkt, dass ab B-Jugend ein strukturiertes Stabilisations- und Koordinationstraining unbedingt notwendig ist. Sonst wird die Verletzungsquote hoch gehen. Ich weiss nicht, wie es anderen geht, aber ich als einfacher Ehrenämtler bin da bestimmt nicht ausreichend instruiiert. Ich mache Übungen zu fussballerischen Themen, ich suche mir auch viel zusammen und mach mich schlau, ich gehe gelegentlich zu Weiterbildungsmaßnahmen, aber bei solchen Themen hört mein KnowHow jenseits des Fifa11Plus schnell auf.


    Passenderweise (und ausgesprochen traurig) musste ich am letzten Spieltag leider erleben, dass einem meiner Spieler genau diese Unkenntnis zum Verhängnis wurde. Im Spiel habe ich nicht erkannt, dass der Spieler nur durch sein Adrenalin eine Verletzung verdrängt hat, nach 15 Minuten Erholungspause nach einem kleinen Stolperer habe ich Ihn wieder auf's Feld geschickt. Es kam wie es kommen musste, ein falscher Schritt, umgeknickt, Knie kaputt. Ein Trainer mit entsprechender Ausbildung hätte das erkannt, ich habe das Know-How leider nicht. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass ich damit alleine stehe.


    Deshalb: Welche Übungen sind in welcher Altersklasse gute Maßnahmen, welche Intensität und welche Wiederholrate sind gut, um hier zumindest im Rahmen des Möglichen vorbeugen zu können? Welche DFB-Schulungen sind da gut? Gibt es Diagnostik-Methoden, um so etwas zu erkennen. Es könnte ja auch eine Regel sein, dass man grundsätzlich keine Spieler wieder auf das Feld schickt, die aufgrund einer Verletzung (Ihr wisst was ich meine, umgeknickt, Pause, geht schon wieder....) vom Feld gekommen sind.


    Grundsätzlich könnte man auch sagen, dass Fussball ab einer bestimmten Gewichtsklasse für Trainer ohne eine entsprechende Ausbildung einfach zu gefährlich ist?

    Manndecker Eine hohe Verletzungsrate ist ein Merkmal eines schlechten Trainings. Hier wird nicht ordentlich Periodisiert und nicht genug Wert auf Prävention gelegt. Es ist jedoch ab der B-Jugend zwingend nötig das zu tun. Außerdem wird vorher selten der Grundstein einer gesunden Sportlerkarriere durch ausgiebiges Koordinations- und Stabilisationstraining gelegt, so kommt es dann häufig schon in A-Jugenden zu überbelasteten Knien und Dauerverletzungen (wie Reizungen und Entzündungen), da die Muskulatur um die Gelenke herum nicht mehr den Anforderungen entspricht

    Den Punkt nehme ich gerne auf, denn hier beisst sich der Effekt "mangelnde Trainingsteilnahme" vs "Verletzungsrisiko". Wenn man nur alle zwei Wochen mal zum Training kommt, wie soll dann eine Wirkung von Koordination- und Stabilisierung eintreten? So kommt vielleicht auch eins zum anderen

    Hier -wie ich oft über das WARUM und WIE zur Einführung eines geschützten Konzeptes schrieb- ist das nur das Fundament. Ich sehe ein Konzept für den kleinsten Verein als machbar an. Es hilft Qualität einzuführen und zu halten, es hilft Streit nicht entstehen zu lassen und auch, Streit zu schlichten...schneller zu schlichten, was in der Gesamtheit zu einem ganz anderen Zusammenleben führen würde. Es steigert den Ruf und und und...


    Und wenn man das über eine durch Mitgliedsbeiträge gestützte Aufwandsentschädigung attraktiver zu machen...dann ist das zwar strukturell wie bei den Großen...aber längst nicht professionell...

    Ich denke, wir haben unterschiedliche Zielrichtung. Es gibt auch bei uns im Umfeld einige Vereine, die sind scheinbar erfolgreich. Der Unterschied zu uns besteht darin, dass diese Vereine prinzipiell schon mal 10 mal so viele Mitglieder haben und höherklassig spielen. Und es besteht realistisch keine Chance, diesen Boden wettzumachen. Auch wenn wir alle Nachbarvereine assimilieren, kommen wir da nicht hin. Über ihre Höherklassigkeit werben diese Vereine gezielt im Stützpunkt die Spieler ab, die man gemeinhin als talentiert betrachtet. Damit habe ich mich abgefunden.


    Wenn wir dann betrachten, was dann für uns übrig bleibt, dann läuft eigentlich bis einschließlich B-Jugend alles ganz gut. Wir spielen mit den uns verbleibenden Spielern in jedem Jahrgang mit 1 bis 2 Teams auf Kreisebene mit, haben eine gute Infrastruktur, basieren aber auf dem Ehrenamt. Als Trainer haben wir letztlich natürlich das gesamte Spektrum. Vom einfachen Vatertrainer zum engagierten lizensierten Trainer, ich bin da so ein Zwischending, als Vater angefangen, am Ende mit Lizenz seit vielen Jahren dabei. Ich habe das DFB-Konzept inhaliert, ich rotiere die Positionen, zur Halbzeit ist jeder auf dem Platz. Ich trainiere fast ausschliesslich in Spielformen. Die Aufwandsentschädigung spielt ehrlich gesagt für mich kaum eine Rolle. Und trotzdem kann ich erkennen, dass mich dieses Schicksal des Beteiligungsverlustes auch ereilen würde. Und meine Energie, ständig nachzuhaken, ständig die Spieler an das Spiel zu erinnern, daran zu erinnern, das Spiel und Training zusammen gehören, das diese Energie sich erschöpft. Den Schritt in die A-Jugend werde ich nicht mitgehen. Ich möchte das Disaster einfach nicht erleben.


    Vielleicht könnten wir auch tatsächlich auf Jahre hinweg mit dem Engagement eines Trainerstabs, der hier professioneller dasteht, mehr entwickeln, aber das ist doch eher ein Entwickeln über alle Altersklassen. Es würde bedeuten, im Kinderbereich ganz bewusst auf hohe Mitgliederzahlen zu gehen, um dann im U17/U18 wenigstens eine engagierte Truppe zu besitzen. Ist das das Ziel? In Kauf nehmen, dass in U16/17/18 die zwei Drittel der Spieler einfach die Bühne verlässt?


    Letztlich hast Du natürlich Recht, was hilft das große Gejammer, am Ende muss man mit der Situation so umgehen, wie sie ist, und eine Antwort könnte sein, über Jahre und die richtige Alleinstellung im Umfeld dann so viele Spieler anzuziehen, dass man am Ende in der U17/18 genau eine Mannschaft, dann aber auf hohem Niveau, bereitstellen kann. So machen es tatsächlich die erfolgreichen Klubs in unserem Umfeld.


    Das ist vielleicht der langfristige Weg. Aber trotzdem stelle ich mir die Frage, ob es Mittel und Wege gibt, den Verlust an Spielern U16 in Grenzen zu halten.

    Ich habe es damals -aus mehreren Gründen- genau wie Steini gesehen und gemacht. Ich werde niemals wieder in einem Verein ohne Konzept als Trainer antreten!

    Hi,


    die Kritik ist sicherlich korrekt und nachvollziehbar, soweit der Schwund auf Konzeptlosigkeit und Trainerqualifikation zurückzuführen ist. Den Schuh ziehe ich mir hier aber nur an, soweit es darum geht, dass wir kein festgeschriebenes Konzept besitzen. Das stimmt. Aber gerade in dem Umfeld der betreffenden Jahrgänge, die jetzt betroffen sind, ist die von Dir angeführte Problematik nicht vorhanden. Die Qualität im Training ist hoch, die Trainer haben Scheine, alle arbeiten nach abgesprochenen Vorgaben.


    Was allerdings ein wichtiges Thema ist ,ist (meines Erachtens):
    - G8 (der ältere A-Jugend geht ins Studium/soziales Jahr oder was auch immer --> ein paar Spieler verlassen den Fußball eher)
    - Ermüdung der Beziehung zum Trainer durch mitgehende Trainer
    - Verletzungen werden schwerer --> Kommt man in einer C noch mit 15-17 Spielern durch die Saison, sind in der B dann schon eher 20 und in der A dann noch mehr.


    Aber das ist nur ein Teil der Wahrheit. Der Weg über die Professionalisierung führt ja eher zu einem Verdrängungswettbewerb. Nur die stärksten bleiben, aber nicht, weil die Spieler gebunden werden, sondern weil man einfach attraktiver für Fremdspieler wird. Und es kann doch nicht sein, dass das Ehrenamt hier aufgegeben wird für professionelle Strukturen, in denen man dann Leistung bucht wie in einer Mucki-Bude. 30 Euro im Monat und Dein Trainer ist dann ein Ex-Bundesliga-Profi.... Sieht so die Zukunft aus?


    Ich weiß nicht, Andre, ich denke, Du hast Recht damit, dass ein professionalisierter Verein das besser durchsteht, aber nebenbei ist etwas passiert mit der Verbindlichkeit der Jugendlichen. Ich meine, man kann auf der einen Seite rumhacken, also auf dem Verein und den Trainern, aber in unserem Fall ist das nicht fair. Gerade in dem hier geschilderten Jahrgang ist tatsächlich der Fall, dass gute Absprachen und Qualität vorliegen. Da stellt sich eigentlich eher die Frage, was getan werden muss, um Jugendliche in das Vereinsleben einzubinden. Ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass das keine Dienstleistung mit Dauerbespassung ist, sondern die paar Euro im Monat ein Eintrittsgeld sind, um sich engagieren zu dürfen. In unserem Fall haben wir bis zur B-Jugend viele Spieler, hohe Beteiligung, und dann in der A bricht auf einmal alles weg. Und zwar nicht, weil irgendwer weggeekelt wird, sondern es passiert etwas anderes. Etwas, auf das wir nicht vorbereitet sind, wenn wir den Jugendfussball einfach hochskalieren.


    Ich habe mir die Strukturen der höherklassigen Vereine bei uns angeschaut. Eine A2 bedient fast keiner mehr. Das tut sich keiner an. Nur noch die Landes- oder Verbandsligamannschaften werden gepflegt als Lieferant für die erste oder zweite Herren.

    Ich hatte jetzt mit einem der betreffenden A-Jugendlichen direkt gesprochen. Soll ja helfen....


    Ist natürlich nur eine Meinung, aber immerhin:
    Quintessenz ist die, dass dieser Jugendliche mit Schule so viel Stress hatte, dass er das Training dann als "nicht passend" empfunden hat. Für ihn steht der Spaß im Vordergrund, was nicht heißt, dass Training an sich überflüssig ist, sondern die Art und Weise entscheidend ist. Spielformen sind ok, Konditionsgebolze dagegen nicht. Dazu kommt ein anstehender Trainerwechsel, bei dem die persönliche Schlussfolgerung die ist, dass er dann auch gleich in den Herrenbereich wechseln kann.


    Das ist insofern für mich interessant, als dass dieser Jugendliche sich hier als extrem konservativ geoutet hat, nur dann weiter A, wenn der bekannte Trainer bleibt, sonst wechselt er halt ein Jahr eher in den Herrenbereich. Auf meine Anmerkung, dass in dem Herrenbereich sicherlich auch auf Kondition mehr Wert gelegt wird als im Jugendbereich, entgegnet er: Ja, das ist so, aber das kommt dann nur ein Jahr eher als geplant.


    Also:
    Dieser Spieler möchte in erster Linie "mit dem Ball spielen" und der Herrenbereich lockt dann doch recht stark, wenn Herrentraining ohnehin ansteht.


    Angemerkt sei noch, dass die Qualität der Jugendmannschaft höher ist als die Herrenteams im Umfeld.

    Aus eigener Erfahrung waren wir in der Stadt ambitioniert und wollten aufsteigen. von 20 Mann waren meistens nur 6 beim Training!
    Weil der Trainer ja 11 spielen lassen muss und immer die Besten spielen lässt, wenn er aufsteigen will.
    Meiner Meinung nach, muss nach Trainingsbeteiligung aufgestellt werden!
    Dabei ist es optimal, wenn der Trainer einen leistungshomogenen Kader zur Verfügung hat, aber wer hat das schon.
    Wenn die Jungs keinen Bock haben, kannst du als Trainer nichts machen.

    Ok, hier ergibt sich ja ein Ansatz. Ich versuche, das ganze mal etwas anders zu formulieren:


    Spätestens in der A-Jugend hat jeder Jugendliche begriffen, dass es mit der Profi-Karriere wohl nix mehr werden wird.
    Wer jetzt als nicht nach Engagement, sondern nach Fähigkeit aufstellt, der wird gegen die Wand fahren. Allerdings ist das natürlich schwierig, wenn nur 6 beim Training sind. Dann müssen ja mindestens 5 aufgestellt werden, die weniger Engagement zeigen. Dazu kommt die Frage, wie zum Beispiel Schichtarbeit oder Schulaufwand zu bewerten ist.
    a) gar nicht, es zählt allein die Trainingsbeteiligung oder
    b) nachvollziehbare Absagen sind ok, wenn ansonsten Engagement erkennbar ist oder
    c) ich rotiere grundsätzlich durch, Training wird überschätzt...


    Ich persönlich würde ja zu a) tendieren, denn die Trainingsfleißigen können ja nix für die Tagesplanung der anderen Spieler.

    Ich finde das erstaunlich, denn etliche der betroffenen Spieler haben im Prinzip 10 Jahre lang engagiert gespielt. Und melden sich auf einmal am Samstag morgen vom Spiel ab. Wenn man direkt fragt, wohin die Motivation ist, oder was sie motivieren könnte, bekommt man äußerst widersprüchliche Antworten. Es ist auch so, dass, wenn dann so ein 18 Mann Kader auf 11 zusammengeschrumpft ist, man also schon 7 Absagen im Sack hat, und jede Absage dann hinterfragt, dass alle Absagen nachvollziehbar sind, und vermutlich auch ehrlich. Der Spieler hätte das allerdings auch vorher einplanen können. Das Referat für Montag kann auch so eingearbeitet werden, dass man Samstag spielen kann, und die Feuerwehr kann auch mal "ohne 1 Spiel 2" zum Wettkampf. Und Fahrschule kann auch an einem anderen Tag gemacht werden, und den Tanztermin gibt es auch am Donnerstag.... usw usw


    Da ist dann der Fussball schlagartig an Platz 4 oder 5 gerutscht, denn
    Tanzen == Freundin oder angestrebte Freundin
    Referat == Schule
    Feuerwehr == Position 4 Fussball auf 5
    Fahrschule == schlecht geplant
    usw


    Das mit den Senioren kann man ja im Prinzip umgehen, indem man prinzipiell alle 18-Jährigen quasi rausplant und zum Herrenbereich schickt und sich lieber positiv überraschen lässt. Dann lieber nur 17 und 16-Jährige, also B-Jugend eins hoch.


    Ich habe einen ehemaligen Profi dazu befragt. Er führt exakt die Unverbindlichkeit als für ihn wichtigsten Punkt an. Als er damals (DDR) im Jugendbereich war, war Samstag Wettkampf. Der Kader war benannt, mit jeder Position doppelt besetzt und ab zwei Tage vorher kein Feiern mehr erlaubt. Wehe dem, der sich hat erwischen lassen. Aber er hat auch hochklassig gespielt, und entsprechendem Druck ausgesetzt. Im Nachhinein, wie man dann so schön sagt, hats Ihm nicht geschadet. Aber unser Erziehungsziel zum selbstständigen kritischen jungen Menschen ist dabei anscheinend nicht deckungsgleich. Bzw trifft den Zielkorridor der Erziehung nicht 100%, aus "selbstständig" und "kritisch" wird oft "unverbindlich" und "flatterhaft".

    Bei uns wird die Lizenz zwar nicht bezahlt, aber die Aufwandsentschädigung entsprechend angehoben, so dass die Lizenz vom Verein bei Tätigkeit im Verein dann rückvergütet wird.


    Wir haben auch DFB-Kurzschulungen und Vereinsinterne Schulungen im Verein durchgeführt, diese werden jedoch oft eher schlecht besucht, mangels Zeit. Und die Organisation ist nicht so einfach, wenn man nicht zu dritt da sitzen möchte. (Themenwahl, Referent, Zeit, Ort).


    Themen sind oift nur für wenige Jahrgänge relevant, vereinsinterne Schulungen zählen keine Stunden usw.

    In unserem konkreten Fall ist der Anspruch sehr heterogen. Es gibt Spieler, die wollen im Prinzip gar kein Training, nur Spiel. Es gibt andere, die wollen mehr. Dafür hatten wir ja A1 und A2. Hier liegt natürlich auch eine fette Bärenfalle. Sehe ich zumindest so:


    - wird nur gespielt, nicht trainiert, und kein Wert auf Trainingsbeteiligung gelegt, dann sinkt die Teilnahme auch am Pflichtspiel
    - dazu geht die Leistungsfähigkeit runter
    - die Ergebnisse stimmen nicht mehr
    - einzelne Spieler bleiben weg wegen Demotivation auch aufgrund der Ergebnisse/Spielverläufe


    Im Prinzip haben wir beides angeboten, nur Spiel und forderndes Training, Es konnte die Spirale nicht stoppen. Die Spieler sind da sehr "schizophren". Kein Training, aber dann schlechte Stimmung machen, wenn man dann einen auf den A**** bekommt.


    Wie gesagt, ich würde eigentlich denken, wir haben da schon beides angeboten, klingt eigentlich so, als könnte das laufen. Ist es aber nicht. Und wie gesagt, wir stehen da nicht alleine. Ich möchte daher auch erst mal wegleiten von der Frage, was denn konkret bei uns falsch läuft, hin zu der Frage, ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat und ob es Maßnahmen gegeben hat, die hier Verbesserung erzielt haben.

    Hallo liebe Trainertalker,


    unser Verein hat leider wiederholt mit einem schweren Aderlass in der A-Jugend zu kämpfen. Wir wissen leider nicht wirklich, woran das am Ende liegt. Gestartet sind wir mit 2 A-Junioren-Teams, beendet haben wir die Saison dann mit einem, das aber letztlich sogar ein Spiel nicht antreten konnte. Trainingsbeteiligung war mies, die ganze Saison ist keine Konstanz reingekommen.


    Das Trainergespann ist auf jeden Fall ein gutes, KnowHow ist hoch, zweimal pro Woche wurde Training angeboten, immer mit Plan und Forderung. Eigentlich waren alle Voraussetzungen da.


    Ich würde auch weiter nur in den eigenen Reihen forschen, aber aus Gesprächen mit anderen Trainern bekommen wir die gleichen Infos, überall Probleme mit Trainingsbeteiligung und Spielbetrieb, auch bei höherklassigen Vereinen.


    Als abstrakte Ursachen haben sich mehrere Problemfelder herausgebildet:
    - Fussball rückt in der Prio hinter Frauen, Feiern und Schule/Arbeit auf Platz 4
    - Neue Trendsportarten (Beispiel American Football) kommen dazu, daher manchmal auch Platz 5 (nur noch Spiel, aber nur, wenn Zeit ist)
    - schlechte Selbstorganisation der Jugendlichen (keine 24h Vorschau, Jugendliche leben im "jetzt")
    - Spielerabzug durch Herrenbereich
    - stärkeres Sinnhinterfragen


    Ich würde gerne von Euch von euren Erfahrungen hören und nach Mitteln und Maßnahmen suchen, wie dem entgegengesteuert werden kann. Ist das bei Euch auch so? Welche Maßnahme hat Erfolg? Ist weniger mehr?


    VG


    Manndecker

    Das halte ich immer wieder für eine interessante Frage. Ich trainiere eine U16. Es gibt bei mir einen Spieler, den ich regelrecht zu seinem Glück zwingen müsste, ich habe das lange versucht, ihn aus der Innenverteidigung auch mal vorne reinzuschieben. Er will nicht, oder sagen wir mal besser: Er will den Zeitpunkt selber bestimmen. Da der Innenverteidiger-Job bei den Spielern in Summe eher spärlich beliebt ist, macht Ihm das auch keiner streitig. Ganz im Gegenteil, alle sind froh, wenn er hinten spielt, den mit seiner Erfahrung ist er kaum zu bezwingen. Sein Gewinn ist also eher die Anerkennung als das schnelle Fussballspiel.


    Ganz anders sieht die Lage auf den Flügeln aus. Hier äußern Spieler regelmäßig, auch vorne spielen zu dürfen. Ich habe mir angewöhnt, die Sache anders zu regeln. Vor dem Spiel gibt es Rollenverteilungen, diese werden primär einem Spieler zugeordnet. Die Spieler bekommen aber den Auftrag, diese Rollen aktiv zu tauschen und die freiwerdenden Rollen vom Ball in Richtung Ziel zu besetzen. Das wird sehr gut angenommen und umgesetzt. Das dabei einzelne Spieler nicht zu kurz kommen, darauf muss ich achten. Im Jugendalter regelt sich dabei auch viel über Verletzungen / Kondition oder Abwesenheit aus anderen Gründen...


    Warum erzähle ich das? In den ganzen Jahren habe ich gelernt, dass es wenige Spieler gibt, die eine feste Rolle im Team anstreben und dass es dagegen viele Spieler gibt, die Abwechslung wollen. Und die meisten wollen natürlich vorne spielen. Ein Kind kann das nicht durchsetzen, es hat noch nicht die Kompetenz, oder es ist einfach zu überreden. Ein Jugendlicher dagegen wird dies irgendwann erkennen, wenn er für bestimmte andere Spieler den Ballschlepper spielen soll und wird dies dann quittieren.



    /Edit: Die Intention des TE ist allerdings ja eine andere, wie ich nach intensiverem Lesen feststelle. Ab wann spiele ich überhaupt mit benannten Positionen. Da ist vielleicht die Frage, ab wann Kinder zu besetzende Rollen überhaupt erkennen können...

    Vor dem Spiel haben wir ein relativ festes Programm. Wir treffen uns 60 Minuten vor Spielbeginn auf dem Platz zur Platzbegehung. Danach umziehen und Spiel- und Gegnerbesprechung. Wie wird der Gegner agieren, wie wollen wir agieren, was haben wir geübt, wo können wir den Gegner knacken. Danach, ca 45 Minuten vor Anpfiff macht der Kapitän ein Warmmachprogramm. Entweder Fifa11plus oder einen Reißverschluss mit und ohne Ball, danach ein Vorbereitungsspiel auf 4 Tore oder auf den Keeper. (8 vs 6)


    Dieses Programm wird selbstständig abgespult und dauert ca 25-30 Minuten, kann in der Länge gut variiert werden. Passkontrolle und Anpfiff.


    Damit bin ich sehr zufrieden, und auch die Spieler. Die Laufschule und das Spiel werden hin und wieder etwas verändert, um keine Langeweile aufkommen zu lassen. Das Programm soll ja auf das Spiel vorbereiten, das ist in dem kleinen Spiel recht gut gegeben. Auf das Tor schiessen wir eher selten, wenn, dann nur aus dem Vorbereitungsspiel heraus. Parallel macht der Torwart sich warm, um Ihn kümmere ich mich persönlich, wenn nicht ein Spieler ohne Einsatz dies übernimmt. Die Torhüter haben ein eigenes Aufwärmprogramm aus dem Torwarttraining, das wir für C-Jugend aufwärts mittlerweile etabliert haben.


    Im Spiel ist das Ihr Spiel, nicht meins. Lob ok, für Kritik oder Umstellungen habe ich die Auswechselungen und die Halbzeitpause. Das Kommando auf dem Platz haben die Defensivspieler. Sie sehen das Spiel und sollen es lenken. Sie haben auch deutlich mehr Chancen durchzuspielen. Die Offensivkräfte werden rotiert und getauscht (In einem Spiel). Die Spieler sollen auch stets Rollen besetzen, nicht feste Positionen.


    So lautet mein persönliches Spielkonzept. Da wir im Kreis spielen, sind wir eigentlich immer auf Augenhöhe und können uns dies leisten. Ambitionen in den Bezirk haben wir keine, dafür haben wir nicht durchgängig genug Unterbau, so dass wir einen Aufstieg ablehnen würden. Der Preis dafür ist der Verlust einiger Topspieler.


    Ich glaube, dass die Forderung nach Selbstständigkeit ab D-Jugend auf jeden Fall möglich ist. Ob in höheren Klassen dies so haltbar ist, weiss ich nicht, da wir nicht hoch spielen.


    Im Verein ist dies nicht durchgängig umgesetzt, als Verein treten wir in allen Spielarten auf, aber wir arbeiten daran ;)

    Ja. Zeitmanagement. Das ist das A & O. Wir Eltern betreiben ziemlichen Aufwand. Was mich persönlich ärgert ist, dass seitens des Vorstands versprochen wurde, dass ab der U15 ein Bus fährt.... Das ist aber nicht der Fall. Finde ich ziemlich enttäuschend einem etwas vorzugaukeln. Als Eltern wird man skeptisch, wenn etwas so toll angepriesen wird. Oder eben auch die Verletzungsphase von unserem Sohn, keiner von den Trainern hat mal gefragt, wie es ihm geht. Da fühlt man sich irgendwann überflüssig. Die Medaille hat immer zwei Seiten und Probleme bzw. Unstimmigkeiten gibt es überall. Unser Sohn strebt neuerdings auch keine Karriere mehr als Profi an. Er will etwas Kaufmännisches machen. Die jetzige Teenagerzeit ist ja auch eine Neuorientierung und Abnabelung. Ich finde es wichtig auch über den Tellerrand zu schauen. Man hat ja nur eine Jugend;-)

    Das mit dem Bus ist ja gang und gäbe. Es gibt hier bei uns auch ein NLZ, das über einen Bus verfügt. Sagt einem aber keiner, dass das ein 9-Sitzer ist, der genau einmal am Tag am einem bestimmten Punkt auftaucht und dass dort erst mal ein Platz freiwerden muss.

    Das Thema ist in unserer Familie hochaktuell, daher schreibe ich hier mal was dazu. Es belastet uns auch. Unser Sohn spielt seit 2,5 Jahren Leistungsfussball. Es gab immer mal Höhen und Tiefen. Jetzt hat er nach 2 Jahren mal wieder eine Krise und grübelt darüber nach in seinen alten Verein zurück zu gehen. Die Probleme sind momentan: Er fühlt sich wie 2. Wahl, meint dass er nicht gebraucht wird und will seine Freizeit genießen...Die jetzige Mannschaft ist auseinander gedriftet und kein Team mehr, seine Motivation hat daher nachgelassen. In letzter Zeit hat er sich mit seinen alten Klassenkameraden zum Bolzen getroffen und wieder Sehnsucht bekommen. Da ihm seine "alten Jungs" das Gefühl geben, dass er wichtig ist. Das ist natürlich gut für sein Ego. Auch der Trainer der Heimmannschaft hat ihn und uns schon oft angesprochen, wann er denn wieder kommt. Wir wollen der Mannschaft aber keine "falsche Hoffnung" machen. Daher haben wir jetzt noch eine Bedenkzeit von 4 Wochen gegeben um nichts zu überstürzen. Alle Pro und Contra's haben wir schon ausdiskutiert. Seine aktuelle Mannschaft ist in die Landesliga aufgestiegen und es läuft dort bombenmäßig. Seine alte Mannschaft spielt Kreisliga. Sportlich gesehen wäre ein Wechsel zur Kreisliga natürlich ein Rückschritt für ihn und ich denke, ein "Zurück" gäbe es dann später nicht mehr. Wir sind aber auch keine Eltern die dem Sohn ihren Willen aufzwängen, daher muss er auch lernen, selber Entscheidungen zu treffen und mit den Konsequenzen zu leben. Diese ganze Story hatten wir 2015 schon mal und da hat er sich durchgekämpft und ist im Leistungsverein geblieben. Da wollte er schon komplett Fußball hinschmeißen (siehe meine vorherigen Beiträge) Aber einfach wird diese jetzige Entscheidung nicht sein. Die derzeitigen Trainer wissen natürlich nicht, dass er diese Wechselgedanken hat und wir würden gemeinsam vor dem Wechsel das Gespräch suchen. Was würdet ihr raten?

    Hi Fussballvirus,
    ich habe es jetzt nicht geprüft, aber ich prognostiziere mal, dein Sohn ist jetzt irgendwie C-Jugend, geht demnächst vielleicht in die B.


    wenn mich einer derer fragen würde, die uns in Richtung höherklassig verlassen haben, ob sie wieder zu uns zurückkommen können, sage ich natürlich "ja". Die Entscheidung schätze ich auch keinesfalls endgültig ein, es ist eben nur ein Rückschritt, der aber zumindest in Richtung Landesliga auch wieder aufholbar ist, vielleicht dann mit einem Zwischenschritt im Bezirk, aber so dolle ist Landesliga nun auch wieder nicht, und in der A+B haben diese Vereine massiv Probleme mit Auslandsjahr und Ausbildungs/Studienbeginn und Dropouts. Ich kann bei unserem Abgängern, also die, die jetzt höherklassig spielen, in der A+B bei einigen zumindest eine zunehmende Unlust auf die Leistungsschiene erkennen. Originalton ist: "Bei Euch ist jedenfalls Spaß!". Ich kann aber auch bei vielen im Kreisbereich diese Unlust kennenlernen. Und das hat erstaunlicherweise nicht unbedingt was mit der Trainerqualität zu tun. Die ist dann gerne das i-Tüpfelchen, aber nicht Ursache.


    Um Dir einfach nur Hinweise für die Entscheidungsfindung zu geben, denn entscheiden muss euer Sohn das ja am Ende selbst:
    - Es ist auch wichtig, wie in der Kreismannschaft die weitere Mannschaftsplanung ist.
    - Wie ist die Trainerbesetzung (wegen des i-Tüpfelchens)
    - Wie ist der Aufwand für ándere Dinge des Lebens.


    Freundin, Tanzkurs oder einfach nur schulische Belastung werfen natürlich etliche auch im Kreisbereich aus der Bahn, und dann bricht dort auch mal der Spielbetrieb zusammen, denn von unten hat man nix mehr zum Nachführen, im Leistungsbereich gibt es natürlich zweite und dritte Mannschaften. Und ausreichend Trainer mit Ausbildung. Dort ist also der Betrieb auf höherem Niveau gesichert. Im Kreisbereich steht man dann gerne mal mit 8 Nasen beim Training oder mit 10 Mann am Spieltag.


    Will sagen, die Verlässlichkeit des Trainings/Spielbetriebs ist auch wichtig. Leider gibt es kaum Vereine, die den guten Spagat hinbekommen, denn um eine Kreismannschaft Motivationsmäßig und Leistungsbereitschaftsmäßig in der Waage zu halten, gehört viel Knowhow in Menschenführung dazu. Das ist sehr sehr personenabhängig. Im Leistungsbereich dagegen läuft man halt Gefahr, einfach überfordert zu werden, Druck auf die Trainer wegen Klassenerhalt oder Aufstieg sorgen für Ungerechtigkeiten und in dem Alter spielen neben Neuorientierungen und Wechselhaftigkeit auch Freundschaften eine große Rolle. Am Wochenende ist immer Party. Mit den Freunden! Dazu kommt die nicht vorhandene Mobilität und "Gewalt über den eigenen Kalender" der Spieler. Das muss ja nicht bei Eurem Sohn zutreffen, aber im Kreisbereich kann das eben andere treffen, was dann schnell zu schlechter Beteiligung führt.


    Fazit: Ich würde als wichtig einstufen, wie die Organisation und die Teamharmonie in eurem Heimatverein ist. Auch würde ich gar nicht so sehr auf "Endgültigkeit" schauen, wenn der Fussball der Sport ist und bleibt, kann man auch wieder wechseln, vielleicht nicht zu dem Landesligisten, sondern in den Bezirk, aber dann halt um des Sportes willen. Vielleicht muss diese Erkenntnis den Spieler auch erst mal erleuchten.

    Hi Trigger,


    willkommen im Klub. Das Thema taucht immer wieder auf, wenn ein Platzhirsch tätig ist. Eventuell noch gut vernetzt und mit logischerweise guten sportlichen Erfolgen bei Eltern und Funktionären anerkannt.


    Hier hilft alles nix. Gegen das absammeln der besten Spieler für die erste Mannschaft gibt es Argumente in alle Richtungen. Das ist Strategiefrage im Verein. Soziale Bindungen vor Homogenität oder vice versa. Was schlecht ist, ist nicht altersgerechtes Training. Auch da gibt es viele Meinungen, bei der Frage nach "30 Runden" dürfte die Meinung hier allerdings unstrittig sein.


    Also: Jugendsitzung, offen ansprechen, eventuell schon mal Rückendeckung holen, Love it, Change it or Leave it.

    Ich wollte ja auch in die Schiedsrichterkabine gehen. Das Problem war, dass da jeder einzelln duschen wollte dann. Ist ne komische Situation. Die Eltern der Kinder sagten mir ein Trainer sollte Vorbild sein und das machen was von den Kindern verlangt wird. Wenn aber jemand dabei ist der es nicht will mache ich es natürlich nicht. Am besten ich sage den Jungs jetzt, dass ich einmal dabei war und nun Schluss damit ist.


    Wenn aber jemand dabei ist der es nicht will mache ich es natürlich nicht. Am besten ich sage den Jungs jetzt, dass ich einmal dabei war und nun Schluss damit ist

    Kannst ja anschliessend drunterhüpfen.


    Was das Thema der Einzeldusche der Spieler angeht: Bis zur D-Jugend geht es meist problemlos, danach kann es etwas problemtaischer werden. Wenn ein Schamproblem vorhanden ist, kann mit Unterhose geduscht werden. Das legt sich dann spätestens in der B-Jugend wieder.


    Es gibt Vertreter, die sagen: Fussball heisst : anschliessend duschen! Ohne wenn und aber. Ich sehe das anders. Es duscht, wer will. Muss dann aber Transport sicherstellen ;) Das Ganze löst sich ab vollständiger Schambehaarung dann eh irgendwann auf.

    Die Jungs wollen sogar, dass ich mitdusche wenn ich mittrainiere ansonsten gingen sie auch nicht. Ich sitze ja schließlich dann auch im Auto und stinke. Was habe ich gemacht? Ich habe natürlich mitgeduscht. Natürlich mit Absprache der Eltern. Sollte ich weiterhin mitgehen oder besser bleiben lassen?

    Meine Antwort wäre: Auf keinen Fall. Einzeldusche nutzen. Da hast Du nix zu suchen. Sorry!