Petition gegen FPL !?

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  • @Enno


    Fragen berechtigt, deshalb beschreib ich dir einen G Nachmittag wie er derzeit in der Regel abläuft


    gespielt wird mit 4 oder 5 +1(auch ohne TW möglich) je nach Spieleranzahl kannst du 1, 2, oder auch 3 Mannschaften melden, wodurch das Aus- und Einwechselproblem ziemlich entfällt


    gleichzeitigt wird auf bis zu 5 Spielfeldern gespielt , Spieldauer kann sich nach Anzahl der Spiele richten, kurze Wartezeiten. es spielt auch nicht unbedingt jeder gegen jeden, geht auch bei der Anzahl der Mannschaften nicht, maximale Turnierdauer allerhöchstens 2 Stunden. 2 Turniere hintereinander sind je nach Anzahl der gemeldeten Mannschaften auch möglich.


    Finden auch nicht jedes Wochende statt, sondern so alle 3 Wochen. das sind immer richtige kleine Events. Auch absolut finanziell lohnend für die Ausrichter.


    natürlich hat nicht jede Mannschaft eine eigene Kabine, aber da kommt man mit etwas Willen schon aneinader vorbei. Aisserdem sind die Turniertage jetzt nicht unbedingt im Spätherbst oder Winter.


    ähnlich läuft es bei der F ab. Auch da wird inzwischen überwiegend mit 5+1 gespielt. Somit auch immer 3 Spielfelder machbar.

  • Ok , danke für die Infos .
    (5:1 auf verkl. Feld spielen wir bei uns zum Glück auch schon lange in der F und E)


    Aller 3 Wochen . Wenn man da 3 Einzelspiele machen würde käme man auf 120 min Spielzeit (2x20 bei uns in der F) .
    Ich denke das erreicht man eher nicht bei so einem 2 Stunden-Turnier . Die Kids hätten über die Saison gesehen aus meiner Sicht also deutlich weniger Spielpraxis . Unabhängig von der logistischen Machbarkeit , bzw. das man bei kalter/schlechter Witterung u.U. etwas eingeschränkter ist gegenüber Einzelspielen .


    M f g


    Ps: in der G-Jugend ist das völlig ok . Ich bezog mich auf die F und E .

  • . Die Kids hätten über die Saison gesehen aus meiner Sicht also deutlich weniger Spielpraxis


    Wenn das für dich zuwenig Spielzeit ist, steht dem doch nichts im Wege anstatt Training oder freies Wochenende ein Spiel zu machen. du hast ja da den Vorteil
    dir bei diesen Spielnachmittagen dir die angenehmen passenden Partner zu finden.


    Wobei für mich dann Training an den freien Samstagen mehr bringen würde.



    E ist auch hier weiterhin ganz normaler Spielbetrieb mit Tabelle.

  • Ich glaube, für viele ehrenamtliche Trainer ist der Wettkampf am Wochenende die "Bezahlung". Das gibt es Adrenalinkicks. Da sieht man die Entwicklung der Kinder. Da vergleicht man sich mit anderen Trainern. Da bekommt das zurück, was man die Woche über investiert hat. Da werden die Ur-Instinkte nach Kampf, Einandermessen und Förderung der eigenen Brut bedient. Fussballer sind die Gladiatoren der Neuzeit und wer will da nicht gerne "seine" Jungs zu Helden machen? Das liegt uns halt in den Genen und viele urzeitliche Triebe müssen in unserer heutigen Industriegesellschaft oft zwanghaft kontrolliert und unterdrückt werden. Mir einer eigenen Mannschaft kann man das hingegen in vollen Zügen ausleben.

    Ist es denn tatsächlich so, dass viele Trainer im Kinderbereich es nötig haben, ihre Kinder als "moderne Gladiatoren in die zu Arena" zu schicken, um sich selbst zu verwirklichen und sich so ihre eigene Befriedigung abholen?


    Ich vermute, dass Schimanski recht hat!


    Die archaischen Persönlichkeitsmerkmale die in uns schlummern steuern unsere Emotionen und somit unser Handeln. Was dabei herauskommt hat im Kinderfußball nichts zu suchen. Im Kinderfußball haben (verantwortungslose) Jäger keinen Platz, dort brauchen wir Sammler :thumbup:

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

    Einmal editiert, zuletzt von Ralf K. ()

  • Natürlich hat Schimanski Recht. Was auch sonst?
    Wenn es nicht um den Wettkampf geht, worum denn dann? Das ist unsere Bezahlung. Der Erfolg zusammen mit den Kindern.
    Und solange wir die Bedürfnisse der Kinder einbeziehen haben wir auch das Recht dazu

    "Der Chef auf dem Platz ist die Spielsituation" (Karsten Neitzel)

  • Nabend,


    die Frage, ob ich recht habe, kann jeder leicht für dich selbst beantworten. Man muss sich nur selbst die Frage stellen, ob man den Trainerjob auch ohne den wochenendlichen Spielbetrieb weiterhin ausführen würde. Ich schätze 9 von 10 beantworten die Frage mit "Nein!". Trotzdem muss man deswegen kein schlechter Trainer sein ;)
    Nichtsdestotrotz sollte man diesen Aspekt bei eine etwaigen Reformation des Kinderfussballs im Auge behalten. Weil ohne Ehrenamt geht`s halt nicht...


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Zitat von »holzi« ...auch in der zusätzlichen freiwilligen FPL wird eine Tabelle geführt
    Da würde mich interessieren, wie das da so läuft. Das heißt ob man da mit "Gleichgesinnten" im Wettbewerb spielt. Ist ja freiwillig und hört sich wirklich nach einer guten Alternative an. Kannst Du mal beschreiben wie das so abläuft ? Wie viele Mannschaften spielen denn dort im Vergleich zum anderen Spielbetrieb ohne FPL ? Und wer entscheidet das ? Verein oder jeweiliger Trainer ?
    Zitat von »holzi« Nun bin ich ja wieder bei Bambini gelandet. Bisheriges Highlight war für die Kindern, als sie an einem Spielenachmittag Fußballspiele gegen einen anderen Verein gespielt haben. Und ich werde nun immer wieder von den älteren Kindern gefragt, wann wir das das nächste Mal machen. Wir können also davon ausgehen, dass Spiele gegen andere Teams eine Lieblingsbeschäftigung der Kinder sind.
    Das ist auch so und ist immer wichtig zu erwähnen. Gerne kommt ja von den Verfechtern des Meisterschaftsbetriebes das die Kinder auch den Wettbewerb wollen. Ja, absolut richtig. Der entscheidende Punkt ist der, dass wir Erwachsenen in der Pflicht sind, ihnen dies in einer entspannten und kindgerechten Atmosphäre zu ermöglichen. Dazu schreibe ich als ein mögliches Beispiel in einem nachfolgenden Posting etwas.


    Hier in unserem Verband herrscht die Vorstellung, dass zu Kinderfußball zwingend Tabellen und Meisterschaftsbetrieb gehören. In der F-Jugend wird unverändert in der Mannschaftsstärke 1:7 auf halbes Großfeld gespielt. Der Versuch, das sogenannte Kleinfeld (mit Mannschaftsstärke 1:5) einzuführen, scheiterte am massiven Widerstand der Vereine. Hauptargument war, dass man ja dann mehr Teams bräuchte, was zu einem Mehrbedarf an Betreuern führe usw. usw..


    Nun wurde also nach einem Testspielbetrieb, an welchem ich mit meiner E-Jugend teilnahm, eine freiwillige FPL für F- und E-Jugend zusätzlich zum Spielbetrieb in den "normalen" Ligen eingeführt. Die Vereine konnten vorher angeben, ob sie eine Mannschaft melden wollen. Dort wird nach FPL-Regeln auf verkleinertem Spielfeld gespielt. Spiele werden unabhängig von der Anzahl der jeweils erzielten Tore entweder 1:0 oder 1:1 gewertet. Die Tabellen sind über fussball.de einsehbar. Ich habe nach Gesprächen mit befreundeten Trainern den Eindruck, dass in dieser Liga vor allem die Vereine Mannschaften gemeldet haben, die ohnehin einen hohen Zulauf an Kindern haben. In der für viele Trainer als exotisch angesehenen FPL erhalten dann schwächere Kinder Spielpraxis. Die FPL wird von den Trainern als Möglichkeit gesehen, dass die Kinder über vom Verband organisierte Freundschaftsspiele Spielpraxis erhalten. Auch wenn das eigentlich nicht der Sinn und Zweck der FPL ist, finde ich das für die Kinder, die ansonsten vielleicht gar keine Praxis erhalten würden, weil sie im Ergebnisfußball nicht eingesetzt werden, gut (im Sinne von: besser als gar nicht!).


    Ob es Vereine gibt, die Teams nur in der FPL melden, weiß ich nicht. Das wäre für mich in der F-Jugend z. B. durchaus denkbar.

  • Man muss sich nur selbst die Frage stellen, ob man den Trainerjob auch ohne den wochenendlichen Spielbetrieb weiterhin ausführen würde


    Bin zwar schon einige Tage vorher darauf eingegangen, dass bei der Einführung der FPL immer wieder Trainer gegeben hat, die mit Rücktritt gedroht haben, wenn sie ihre Kinder nicht mehr wie gewohnt von Spiel zu Spiel anbrüllen dürfen, um zu siegen, sondern nur dann ins Spiel eingreifen dürfen, wenn die Kinder nicht mehr weiterkommen. Und dann auch noch gemeinsam mit einem Trainer aus der anderen Mannschaft!


    Dass es dann trotzdem keine massenhaften Austritte nach der Einführung der FPL gegeben hat zeigt, dass es doch eher "Einzeltäter" handel, die für ihren eigenen wöchentlichen Adrenalinkick Kindergarten- und Grundschulkinder brauchen! Als höchst bedauerlich und vielleicht tyisch deutsches Phänomen sehe ich jedoch die große, schweigende Masse der Eltern und Vereinsfunktionäre an, die diesem Treiben der "Kider-Gladiatorenkämpfe" in ihrer Umgebung, für die sie eine Mitverantwortung tragen, kein Ende setzen. Denn noch haben wir zu viele "Jäger", die abseits der Stadien auf den Nebenplätzen tun und lassen können, wie es ihnen beliebt. Noch dürfen sie über ihre Vorstellungen von Drill und Kampf einen Stacheldraht um die kleinen Seelen dieser Kinder ziehen. Denn viele von ihnen wissen selbst gar nicht, was sie tun! Leider emphört sich die schweigende Mehrheit immer nur dann, wenn etwas Schrecklices passiert ist. Aber ist das wirklich nicht vorhersehbar?
    Skepsis gegenüber Neuem ist sicher gut! Aber genauso wichtig ist die Skepsis gegenüber dem Alten! Dieses Forum mag eine große Anzahl von engagierten Trainern besitzen. Jedoch gibt es in den Kernfragen immer auch User, die den tradiionellen Fussball als ein Tabu-Thema ansehen und deshalb immer wieder vor eigene Grenzen stoßen! Ihnen nützt es nicht allein, mit Schock-Beiträgen und Vorwürfen ein schlechtes Gewissen zu machen, man um sich mit ihren Argumenten auseinander setzen.


    Das allerbeste Argument ist jedoch, es selbst besser zu machen. Steini und ein paar Andere haben prima Beispiele dazu genannt. Gern bitte noch mehr davon ...!

  • scheiterte am massiven Widerstand der Vereine. Hauptargument war, dass man ja dann mehr Teams bräuchte, was zu einem Mehrbedarf an Betreuern führe usw. usw..


    Ich bin ein ganz klarer Verfechter eines Spielbetriebes mit geringerer Mannschaftsgrösse.


    Trotzdem steckt in dieser Argumentation eine grosse Brisanz, die bisher hier nicht betrachtet wurde.


    Dazu muss man etwas in der Zeit etwas zurückgehen. Als seinerzeit die F und E-Jugenden auf 7 Spieler reduziert wurde, gab es auch Mahner von in der Jugend erfahrenen Personen, denen ich seinerzeit auch wenig Bedeutung zugemessen habe.


    Auch hier griff das Argument der zuwenigen Betreuer. Dem war ja schon eigendlich immer so.


    Gerade in den kleineren Vereinen blieb es auch nach der Reduzierung auf 7ener bei gleicher Anzahl der Mannschaftsmeldungen.


    Hatte zur Folge, dass die Trainer nicht meehr 18 spieler mitzogen, sondern sich mit 12,13 begnügten. Es reichte ja für eine Mannschaft.


    das grosse Erwachen kam dann bei den 11er Mannschaften. Es waren nicht mehr genügend Spieler da, also mussten SG gegründet werden.


    Und da ging das Spiele vielerorts weiter. Auch die SG hatte nach einiger Zeit wiederum nicht die notwenidge Anzahl an Mannschaften im KIFU -Bereich.



    Leider haben es viele Vereine versäumt gerade im F und E Bereich für den notwendigen Unterbau, also genügend Mannschaften, zu sorgen.


    Einmal wegen dem Argument der zwenigen Trainer/Betreuer, zum anderen weil die vorhandenen engagierten Trainer sich halt mit dem Aufbau ihrer Mannschaft
    zufrieden gaben und nicht weitsichtig bis in die C-Jugend (11er) dachten.


    Selbst jetzt in der G-Jugend, wo ja bereits bei uns mit 4:4 oder5.5 gespielt wird, ist bei einigen Vereinen diese Entwicklung wieder abzusehen.



    Wie dem leicht entgegenzuwirken wäre, weiss ich, brauchen wir eigendlich nicht zu diskutieren, aber das wird da draussen leider nicht überall gemacht.


    Manchem Trainer genügt es einfach mit 1 oder höchstens 2 Mannschaften am Spielbetrieb teilzunehmen.
    also mit 10-12 Kinder anstatt der im Jahrgang erforderlichen 18-20.
    Die Notwenigkeit Kinder für den Fussball anzusprechen, jeden bei der Stange zu halten, weil er gebraucht wird, ist bei einer geringen Mannschaftsgrösse
    nicht mehr gegeben.


    Nur gutgeführte Vereine gehen da entsprechend richtig vor aber auch die haben das Problem die entsprechende Anzahl als Betreuer zu finden..


    Sportlich absolut sinnvolles führt somit zwangsläufig zu einer geringern Mannschaftszahl.

  • Bin zwar schon einige Tage vorher darauf eingegangen, dass bei der Einführung der FPL immer wieder Trainer gegeben hat, die mit Rücktritt gedroht haben, wenn sie ihre Kinder nicht mehr wie gewohnt von Spiel zu Spiel anbrüllen dürfen, um zu siegen, sondern nur dann ins Spiel eingreifen dürfen, wenn die Kinder nicht mehr weiterkommen. Und dann auch noch gemeinsam mit einem Trainer aus der anderen Mannschaft!


    Dass es dann trotzdem keine massenhaften Austritte nach der Einführung der FPL gegeben hat zeigt, dass es doch eher "Einzeltäter" handel, die für ihren eigenen wöchentlichen Adrenalinkick Kindergarten- und Grundschulkinder brauchen! Als höchst bedauerlich und vielleicht tyisch deutsches Phänomen sehe ich jedoch die große, schweigende Masse der Eltern und Vereinsfunktionäre an, die diesem Treiben der "Kider-Gladiatorenkämpfe" in ihrer Umgebung, für die sie eine Mitverantwortung tragen, kein Ende setzen. Denn noch haben wir zu viele "Jäger", die abseits der Stadien auf den Nebenplätzen tun und lassen können, wie es ihnen beliebt. Noch dürfen sie über ihre Vorstellungen von Drill und Kampf einen Stacheldraht um die kleinen Seelen dieser Kinder ziehen. Denn viele von ihnen wissen selbst gar nicht, was sie tun! Leider emphört sich die schweigende Mehrheit immer nur dann, wenn etwas Schrecklices passiert ist. Aber ist das wirklich nicht vorhersehbar?

    Schade, dass es für einige nur schwarz und weiß gibt. Auf der einen Seite die erbarmungslosen Brülltrainer, die alles dem Erfolg unterordnen und sich nur an der Tabelle orientieren. Auf der anderen Seite die Waldorf-Ausbilder, die die Kinder nur ein wenig spielen lassen wollen und auf das Wettspiel am Wochenende problemlos verzichten können...ich weiß nicht... ist mir zu einfach...da schätzungsweise 99% der Trainer irgendwo dazwischen liegen...

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Denn noch haben wir zu viele "Jäger", die abseits der Stadien auf den Nebenplätzen tun und lassen können, wie es ihnen beliebt.

    Ich denke Schimanski meint nicht die zurückgeliebenen, sondern die verantwortungsbewussten Jäger.


    Bleiben wir doch einen Moment bei dem Bild bzw. den Trieben aus der Urzeit. Damals gab es für die Jäger nur Sieg oder Niederlage. Wer verloren hat ging unter. Aber damals hätte sich ein großer Jäger niemals eines kleinen Jägers bedient um sich zu befriedigen! Das wäre früher beim ersten Kampf schon katastophal in die Hose gegangen. Verantwortungsbewusste Jäger haben die "Kleinen" erst einmal groß und stark werden lassen damit sie später überhaupt eine Chance hatten.


    So ist das heute auch. Ein großer Trainer bildet erst einmal aus bevor er in die Arena zieht.

    Wie wir mit den Kindern von heute umgehen, das wird die Welt von morgen prägen (Hans Jonas 1903-1993)

    2 Mal editiert, zuletzt von Ralf K. ()

  • Man muss sich nur selbst die Frage stellen, ob man den Trainerjob auch ohne den wochenendlichen Spielbetrieb weiterhin ausführen würde


    Brülltrainer oder Waldorftrainer?


    Es mag Leute geben, die den Kinderfussball in die 2 Lager: Brüll- oder Waldorftrainer aufteilen? Ich mag beide nicht, weil sie jeweils das andere Lager als ihren persönlichen Feind ansehen. Deshalb distanziere ich mich ausdrücklich von radikalen Ansichten und deren Vertreter! Das ist auch der Grund, warum ich im vorherigen Beitrag von Einzeltätern gesprochen habe!


    Glaubst du, dass Trainer, die ihre oberste Prioriät in der mittelfristigen Ausbildung ihrer Spieler sehen und erfolgreich im Punktspielbetrieb Woche für Woche die Früchte ihrer Trainingsarbeit ernten, keinen Adrenalinkick erleben? Ich denke, wer schlecht ausbildet und immer nur verliert, der wird wohl nur über einen kurzen Zeitraum das Mitleid seiner Kollegen ertragen können oder?


    Kann es sein, dass du meinen Beitrag gar nicht richtig gelesen hast?


    Dennoch denke ich, dass man in wichtigen Fragen Position beziehen muß! Es geht mir um die Schwarz-Weiß-Idiologie im häufig gehörten Widerspruch in der Leistungsentwicklung. Auch hier lese ich von Eltern und Trainern, die ihre Bambini in irgendwelche andere Mannschaften stecken wollen und das mit Leistungen begründen wollen. Leider gibt scheinbar immer auch noch genügend Trainer, die "Frischfleisch" gerne nehmen und einem nicht kindgerechten und gnadenlosen Selektionsprozess unterziehen, anstatt das Kind erst einmal als Individuum reifen zu lassen, damit es die höheren Erwartungen erfüllen kann und auch von sich aus erfüllen will!


    So sehe keinen Widerspruch zwischen einem modernen altersgerechten Training und einer erfolgreichen Teilnahme in einem Wettkampfbetrieb, der mit der FPL startet! Die Jugendzeit sehe ich vornehmlich als Ausbildungszeitraum, bei der Meisterschaften und Pokale zwar ebenfalls kein Widerspruch zu einem guten Trainer sind, jedoch aufgrund ihres vorübergehenden Charakters eine andere Bedeutung haben als im Seniorenbereich. Oder mal aus Versichtsfunktionärsseite formuliert: die Jugendtrainer sind nicht dazu da, um Meisterschaftstitel und Pokale für ihren Verein zu holen und ihre Prioriäten dran auszurichten, sondern um eine mittelfristig angelegten Ausbildungsaufgabe zu übernehmen.


    Aber solange der Standard im Breitensport der Trainer ohne Ausbildung ist und selbst bei der Ausbildung elementare Teile fehlen, werden wir uns wohl noch lange Jahre über die Grundlagen des Kinderfussballs unterhalten müssen


    Dass Fussball in einer angstfreien Umgebung sehr effektiv und erfolgreich (teilweise Profis u. Nationalspieler) ist, dafür habe ich in meinem langen Trainerleben genügend Beweise finden können. Sie hatten die Chance, zunächst den Spaß am Fussball und später auch den Spaß an ihrer eigenen Leistungen selbst zu entdecken. Kaum jemand hat auf dem Weg zu späteren Leistungen die Fussballschuhe an den Nagel gehängt! (Ein Zeichen dafür, dass sich die Dropout-Qute im Jugendbereich durchaus senken läßt. Aber auch ein Zeichen dafür, dass sehr viel mehr trainierbar ist und der Anteil von Anlagen eine geringere Bedeutung hat.)

  • Nabend,


    die Frage, ob ich recht habe, kann jeder leicht für dich selbst beantworten. Man muss sich nur selbst die Frage stellen, ob man den Trainerjob auch ohne den wochenendlichen Spielbetrieb weiterhin ausführen würde. Ich schätze 9 von 10 beantworten die Frage mit "Nein!". Trotzdem muss man deswegen kein schlechter Trainer sein ;)
    Nichtsdestotrotz sollte man diesen Aspekt bei eine etwaigen Reformation des Kinderfussballs im Auge behalten. Weil ohne Ehrenamt geht`s halt nicht...


    Gruß, Christoph


    Ich bin jetzt unsicher, ob ich Dich richtig verstehe. Meinst Du mit Spielbetrieb nur, dass wöchentlich Spiele stattfinden sollen oder meinst Du tabellenorientierten Spielbetrieb? Kann ja sein, dass ich da falsch liege, aber gegen regelmäßige Spiele ist doch eigentlich niemand hier oder irre ich mich da?

  • Hi @ all,


    Ich bin seit letztem july auch Trainer einer F-Juniorenmannschaft. in meiner Mannschaft spielen fast nur Spieler des jüngeren Jahrgangs. die meisten davon haben noch nie vorher in einer Mannschaft gespielt.dazu kommt noch hinzu,dass wir nur F1-mannschaften in der Gruppe haben.
    Über die Fp-liga kann
    Ich nur mit gemischten Gefühlen berichten.
    Ich finde es gut, dass es keine Tabelle gibt., Und auch ein paar andere Punkte sind nicht schlecht.
    Schlecht finde ich aber, dass es z.b. keinen Schiedsrichter gibt, da eben Neulinge oder die jüngeren oft benachteiligt werden.
    kleines Beispiel aus unserem Spielbetrieb.
    der Gegner läuft mit dem Ball aus dem Feld,und spielt einfach weiter.der Gegner schießt den Ball ins aus und macht Einwurf. Ich könnte noch mehr Beispiele nennen. meine Meinung, Fairplayliga ja, aber mit Schiedsrichter!!!

  • Zitat Bareida76:

    Zitat

    der Gegner läuft mit dem Ball aus dem Feld,und spielt einfach weiter.der Gegner schießt den Ball ins aus und macht Einwurf.

    Ja und ? Ist das wirklich so überaus wichtig ?


    Meinst Du, das ein schiedsrichter, der manchmal einen aktionsradius eines Hamsters hat, in dem Fall immer die richtige entscheidung trifft . Oder braucht man dann noch einen Oberschiedsrichter, der diese Fälle klärt ?

  • Ich meine damit, dass es nicht schlecht wäre, Wenn jemand da wäre, der den Kids bisschen hilft.
    was bringt das den Kids, wenn sie ständig benachteiligt werden, nur weil sie sich noch nicht so gut auskennen

  • Hi Bareida,


    vor dem Problem stenden wir - und ich denke die meisten anderen auch - als wir mit der FPL zum ersten Mal in Berührung kamen.
    Wir machen vor dem Spiel immer AN BEIDE MANNSCHAFT eine Ansage, dass sie nicht weiterspielen sollen, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Sie sollen dann laut protestieren, bis das Spiel unterbrochen ist. Dann wird das ausdiskutiert und gut ist. Falls eine Mannschaft versucht, nach ihren eigenen Regeln zu spielen (immer Einwurf zu machen, bei "Foul" weiterspielen), merken sie spätestens nach der dritten Spielunterbrechung, dass sie damit nicht durchkommen. Das Spiel hat ja noch wie vor Regeln, nur müssen die eben von den Kindern GEMEINSAM eingefordert werden. Und für dann Fall der Fälle gibt es ja auch noch zwei Trainer am Rande, die sich absprechen können. (Ich weiß, nicht immer einfach, vor allem, wenn man sich nicht unbedingt mit dem schreienden Trainer der anderen Mannschaft auseinandersetzen möchte.)
    Wir haben sehr gute Erfahrung damit gemacht, dass die Jungs und Mädels auf die Unterbrechung beharren.


    Und wenn sich ein Gegner auch dann nicht an die Regelen halten will, was solls. Das ist dann deren Problem (kommt ja dann auch eher von Trainerseite) Nimm deien Mannschaft, spendiere Ihnen ein Eis und freu Dich auf nächste Spiel.


    Wir haben letztlich in fast allen Fällen gute Erfahrung gemacht. Evtl. brauch das ganze noch etwas Zeit, bis es überall ankommt.

  • Bozo
    Einfache Maßnahme, große Wirkung. Verantwortung übernehmen und diese Idee mit Leben erfüllen. Das habt Ihr vorgemacht. Große Klasse und damit habt Ihr mMn Vorbildfunktion.
    Nun warte ich auf die Gegenargumente. Gibt ja genug die behaupten, ohne Schiri geht es nicht. Bei Kindern im Alter von x-8 Jahren. Um das nochmal in Erinnerung zu bringen.
    Diese Petition ist ja das beste Beispiel.

  • Ich meine damit, dass es nicht schlecht wäre, Wenn jemand da wäre, der den Kids bisschen hilft.
    was bringt das den Kids, wenn sie ständig benachteiligt werden, nur weil sie sich noch nicht so gut auskennen

    Wobei...warum kennen sich die Kinder nicht so gut aus? Da bin ich als Trainer gefragt und muss meine Kinder aufklären, im Training und auch beim Spiel.
    Die beiden Trainer stehen in der Coaching Zone nebeneinander, tauschen sich aus und sollen gemeinsam einschreiten wenn die Kinder es auch nach längerer Diskussion nicht schaffen sich zu einigen.
    Wenn einer meiner Spieler mit dem Ball über die Auslinie dribbelt und weiterspielen will muss ich als sein Trainer eingreifen. Ich habe in meinem 13er Kader nicht einen einzigen Spieler der absichtlich unfair spielt oder versucht zu betrügen.


    Ich war gestern wieder auf einem F1 Hallenturnier das mit Schiedsrichter durchgeführt wurde. Sobald der Ball die Auslinie übertreten hat, ein Spieler gefoult wurde oder gegrätscht wurde hörten alle Spieler auf zu spielen - noch bevor der Schiedsrichter gepfiffen hat. In unserem Kreis gibt es die FPL seit Sommer und das scheinen die Auswirkungen davon zu sein.
    Dazu kam, dass gestern ausnahmslos alle Trainer entspannt waren. Da war niemand der bei einem Foul lautstark reklamiert hat oder sonstwie seine Spieler abgelenkt hat.
    Die Vorbildfunktion die wir Trainer einnehmen beeinflusst unsere Spieler maßgeblich.

  • Wir machen vor dem Spiel immer AN BEIDE MANNSCHAFT eine Ansage, dass sie nicht weiterspielen sollen, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Sie sollen dann laut protestieren, bis das Spiel unterbrochen ist. Dann wird das ausdiskutiert und gut ist.

    Hi an alle,


    lese hier öfters mal mit und will jetzt auch mal meinen Senf dazu geben.


    Also ich muss sagen, dass ich diese Variante vollkommen schrecklich finde. Jedes mal wenn einer meint er wird nicht gerecht behandelt steht er auf dem Platz und meckert? Und der Rest der Mannschaft soll mitmachen? Was ist das den für ein Signal an die Kinder? Vorallem in Hinblick auf die Zukunft, soll die Mannschaft dann nach der FPL Zeit auch jedes mal wenn der Schiri nicht wie gewünscht pfeifft stehen bleiben und laut protestieren?
    Wie gesagt aus meiner Sicht der vollkommen falsche Weg, da es perspektivisch ja doch eher zu mehr gemecker, weniger Respekt vor dem Schiri und noch weniger FairPlay führt wenn man es von klein auf so lernt.

    Ein Trainerlob muss Ansporn für die Spieler sein, es beim nächsten Versuch noch besser zu machen.