Relativer Alterseffekt

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  • Aber die besten Talente sind quasi alle schon früh bekannt und bei guten Teams (NLZ oder wenigstens ambitionierter Amateurverein) untergekommen. Da gibt es in der N11 schon lange keine Briegels oder Kloses mehr, abgesehen vlt von Spielern aus dem Saarland, wie Hector.

    Da muss ich kurz widersprechen. Robin Gosens ist glaube ich noch ein aktueller Fall der es sehr spät und ohne NLZ Erfahrung in die Nationalmannschaft geschafft hat. Sind aber tatsächlich spärliche Ausnahmen.....

    Er hat in D und/oder C immerhin zB in Rhede gespielt.

    Die sind schon halbwegs ein ambitionierter Amateurverein, der in der C-Jugend in der Niederrheinliga gespielt hat.

    Was ich sagen will, auch er ist ja eine Selektion durchlaufen und hat sich sportlichen besseren Teams angeschlossen, wohnte nur scheinbar so in Timbuktu, dass es vlt deshalb nicht zum NLZ ging vor der A-Jugend. Und dann ist er auch zu Vitesse Arnheim, die in Holland sind, aber eben eine kurze Entfernung.


    Julian Brandt hat ja auch lange bei unbekannten Teams gespielt, aber die waren in dem Jahrgang/zu der Zeit eben trotzdem selektierte Teams. Brandt war mir als Nichtbremer schon in der U9 bekannt, weil er der beste Spieler Bremens war, aber nicht zu Werder wollte.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Anpfiff. A-Junioren-Niederrheinliga, Saison 2011/12. Der Platz: ein besserer Acker irgendwo in Kleve, einem 50.000-Einwohnerstädtchen in der tiefsten Provinz, direkt an der Grenze zu Holland. Die U19 des VfL Rhede ist heute zu Gast. Und mit ihr Robin Gosens. Seine Knie sind noch ein bisschen wackelig, allerdings nicht, weil er nervös ist. Vielmehr, weil er vor ein paar Stunden noch die letzte Runde in der Dorfdisko bestellt hat. Die Alkoholfahne riecht man auf mehrere Meter Abstand.

    "Wir sind nach zwei, drei Stündchen Schlaf mit 1,5 Promille aufgestanden, haben uns in den Bus gesetzt und sind zum Auswärtsspiel gefahren", erinnert sich Gosens bei DAZN. 11Freunde sagte er mal: "Es war eine der Nächte, in denen wir mehr oder weniger direkt aus dem "Blues" zum Treffpunkt gestolpert sind." Das Blues war eben jene Dorfdisko in Rhede, etwas weiter entfernt von der Grenze als Kleve, aber noch einmal deutlich kleiner. Und damals, mit 18, so etwas wie der Lebensmittelpunkt von Gosens und seinen Kumpels.


    hatte sich für mich nicht nach Leistungsfussball angehört :D

    Einmal editiert, zuletzt von Fuppes ()

  • Anpfiff. A-Junioren-Niederrheinliga, Saison 2011/12. Der Platz: ein besserer Acker irgendwo in Kleve, einem 50.000-Einwohnerstädtchen in der tiefsten Provinz, direkt an der Grenze zu Holland. Die U19 des VfL Rhede ist heute zu Gast. Und mit ihr Robin Gosens. Seine Knie sind noch ein bisschen wackelig, allerdings nicht, weil er nervös ist. Vielmehr, weil er vor ein paar Stunden noch die letzte Runde in der Dorfdisko bestellt hat. Die Alkoholfahne riecht man auf mehrere Meter Abstand.

    "Wir sind nach zwei, drei Stündchen Schlaf mit 1,5 Promille aufgestanden, haben uns in den Bus gesetzt und sind zum Auswärtsspiel gefahren", erinnert sich Gosens bei DAZN. 11Freunde sagte er mal: "Es war eine der Nächte, in denen wir mehr oder weniger direkt aus dem "Blues" zum Treffpunkt gestolpert sind." Das Blues war eben jene Dorfdisko in Rhede, etwas weiter entfernt von der Grenze als Kleve, aber noch einmal deutlich kleiner. Und damals, mit 18, so etwas wie der Lebensmittelpunkt von Gosens und seinen Kumpels.


    hatte sich für mich nach Leistungsfussball angehört :D

    So ähnlich verlief auch meine "Kariere" in der A Jugend damals..... War eine schöne und tolle Zeit 1997/1998 :)

  • Alles richtig gemacht der Junge :) 2 ter Bildungsweg zum Profi und noch was mitgenommen. Weiß nur nicht, ob das als Blaupause taugt für alle angehenden Nationalspieler...


    Obwohl? Wenn man das Spiel des BVB gestern gesehen hat? Vielleicht sollten die geschlossen im Team genau das mal machen. Ok, vielleicht nicht gerade am Tag vor dem Spiel.

    Früher hätte man das jedenfalls gemacht :)

  • Anpfiff. A-Junioren-Niederrheinliga, Saison 2011/12. Der Platz: ein besserer Acker irgendwo in Kleve, einem 50.000-Einwohnerstädtchen in der tiefsten Provinz, direkt an der Grenze zu Holland. Die U19 des VfL Rhede ist heute zu Gast. Und mit ihr Robin Gosens. Seine Knie sind noch ein bisschen wackelig, allerdings nicht, weil er nervös ist. Vielmehr, weil er vor ein paar Stunden noch die letzte Runde in der Dorfdisko bestellt hat. Die Alkoholfahne riecht man auf mehrere Meter Abstand.

    "Wir sind nach zwei, drei Stündchen Schlaf mit 1,5 Promille aufgestanden, haben uns in den Bus gesetzt und sind zum Auswärtsspiel gefahren", erinnert sich Gosens bei DAZN. 11Freunde sagte er mal: "Es war eine der Nächte, in denen wir mehr oder weniger direkt aus dem "Blues" zum Treffpunkt gestolpert sind." Das Blues war eben jene Dorfdisko in Rhede, etwas weiter entfernt von der Grenze als Kleve, aber noch einmal deutlich kleiner. Und damals, mit 18, so etwas wie der Lebensmittelpunkt von Gosens und seinen Kumpels.


    hatte sich für mich nach Leistungsfussball angehört :D

    So ähnlich verlief auch meine "Kariere" in der A Jugend damals..... War eine schöne und tolle Zeit 1997/1998 :)

    Ist auch ne schöne Zeit gerade so volljährig 😅

    Hab ich auch nicht anders gemacht allerdings paar Jahre später 2016

  • Ja das kommt mir auch sehr bekannt vor. Was unser Trainer damals alles mitmachen musste....

    Das schlimmste war damals unsere A Jugend Spiele haben alle am So. um 10.00 Uhr angefangen, wir haben damals Bezirksliga gespielt in einem Dorf-Verein zu den Auswärtsspielen hatten wir teilweise 1 Std. Anfahrt, bedeutet Treffpunkt morgens um 08.00 Uhr am Sonntag. Hat dann oft nur paar Std. Schlaf bedeutet, einige Spieler mussten wir dann von Zuhause oder von der Freundin abholen, weil er nicht zuhause war.... Was für eine Zeit... Frag mich nur welcher Funktionär hatte damals die Spiele für die A Jugend zu diesen Zeiten angesetzt und das über 2 Jahre... Als ich dann Herren gespielt habe, wurden die A Jugend Spiele dann auf Sa. gelegt.

  • Ja das kommt mir auch sehr bekannt vor. Was unser Trainer damals alles mitmachen musste....

    Das schlimmste war damals unsere A Jugend Spiele haben alle am So. um 10.00 Uhr angefangen, wir haben damals Bezirksliga gespielt in einem Dorf-Verein zu den Auswärtsspielen hatten wir teilweise 1 Std. Anfahrt, bedeutet Treffpunkt morgens um 08.00 Uhr am Sonntag. Hat dann oft nur paar Std. Schlaf bedeutet, einige Spieler mussten wir dann von Zuhause oder von der Freundin abholen, weil er nicht zuhause war.... Was für eine Zeit... Frag mich nur welcher Funktionär hatte damals die Spiele für die A Jugend zu diesen Zeiten angesetzt und das über 2 Jahre... Als ich dann Herren gespielt habe, wurden die A Jugend Spiele dann auf Sa. gelegt.

    Sonntags 10 welcher Verband macht diese Todesstrafe bitte in der A Jugend?

  • Das schlimmste war damals unsere A Jugend Spiele haben alle am So. um 10.00 Uhr angefangen, wir haben damals Bezirksliga gespielt in einem Dorf-Verein zu den Auswärtsspielen hatten wir teilweise 1 Std. Anfahrt, bedeutet Treffpunkt morgens um 08.00 Uhr am Sonntag. Hat dann oft nur paar Std. Schlaf bedeutet, einige Spieler mussten wir dann von Zuhause oder von der Freundin abholen, weil er nicht zuhause war.... Was für eine Zeit... Frag mich nur welcher Funktionär hatte damals die Spiele für die A Jugend zu diesen Zeiten angesetzt und das über 2 Jahre... Als ich dann Herren gespielt habe, wurden die A Jugend Spiele dann auf Sa. gelegt.

    Sonntags 10 welcher Verband macht diese Todesstrafe bitte in der A Jugend?

    Wie gesagt es war 1997 / 1998 damals der wfv

  • Gut das ich in Bayern gespielt habe. Bei uns war Samstag 14 Uhr oder 14:30 Uhr Anstoß. Das Problem waren die Auswärtsspiele und das einsammeln diverser Spieler, wie von Lederhose beschrieben :D

  • Das schlimmste war damals unsere A Jugend Spiele haben alle am So. um 10.00 Uhr angefangen, wir haben damals Bezirksliga gespielt in einem Dorf-Verein zu den Auswärtsspielen hatten wir teilweise 1 Std. Anfahrt, bedeutet Treffpunkt morgens um 08.00 Uhr am Sonntag. Hat dann oft nur paar Std. Schlaf bedeutet, einige Spieler mussten wir dann von Zuhause oder von der Freundin abholen, weil er nicht zuhause war.... Was für eine Zeit... Frag mich nur welcher Funktionär hatte damals die Spiele für die A Jugend zu diesen Zeiten angesetzt und das über 2 Jahre... Als ich dann Herren gespielt habe, wurden die A Jugend Spiele dann auf Sa. gelegt.

    Sonntags 10 welcher Verband macht diese Todesstrafe bitte in der A Jugend?

    Niederrhein - B-Jugend!

    Immer noch. Ok um 11 aber mei


    Ich weiß von einigen, die deswegen aufhören, weil sie lieber das mit den alkoholischen Getränken ausprobieren wollen.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich frage mich, ob die Stichtagsumstellung 1997 einen positiven Effekt auf die sogenannte „Goldene Generation“ des deutschen Fußballs gehabt hat. Die Goldene Generation sind, wenn wir Lahm und Schweinsteiger mit reinnehmen, in etwa die Jahrgänge 1983-1990 - also die 2014-er Weltmeister.


    Was in dieser Generation auffällig ist, ist, dass es hier noch einen recht geringen Alterseffekt gibt. Die Geburtsmonate in dieser Generation sind relativ gut von Januar bis Dezember verteilt. Einige der besten Spieler dieser Generation sind Spieler, die in der zweiten Jahreshälfte geboren sind:


    Lahm: November 1983

    Schweinsteiger: August 1984

    Özil: September 1988

    Boateng: September 1988

    Hummels: Dezember 1988

    Müller: September 1989

    Gündogan: November 1990


    Das sind nicht nur irgendwelche Spieler, sondern tragende Säulen jener Goldenen Generation.


    Was man nun wissen muss: im Jahr 1997 hat der der DFB den Stichtag vom 1. August auf den 1. Januar geändert, also quasi von Schuljahrgang zu Kalenderjahrgang.


    Ich könnte mir vorstellen, dass diese Umstellung einen positiven Sondereffekt auf die Talentförderung in Deutschland für die Goldene Generation gehabt hat. Denn: die oben aufgelisteten Spieler haben alle in ihrer frühen Kindheit in ihrer fußballerischen Ausbildung noch die alte Stichtagsregelung durchlaufen, das heißt sie gehörten zu den Älteren in ihrem Jahrgang und haben dementsprechend die Vorteile des Relative Age Effects genossen. Sie wurden also besser ausgebildet.

    Als dann 1997 umgestellt wurde, gehörten sie ab dann plötzlich nicht mehr zu den Älteren, sondern ab jetzt zu den Jüngeren, zu den Spätgeborenen. Aber sie haben möglicherweise bis dahin (bis dahin waren sie ja Frühgeborene) aufgrund ihres Frühgeborenen-Status in ihrer frühen fußballerischen Ausbildung bereits solche Entwicklungsvorteile akkumuliert, dass sie dann auch nach 1997 nicht mehr durchs Raster fielen - obwohl sie ja ab da die Spätgeborenen waren. Und sie konnten ab dann davon profitieren, bereits gegen Ältere zu spielen.


    Für diese Generation könnte also ein doppelter positiver Effekt eingetreten sein, sozusagen ein perfektes Timing. Sie waren:


    - VOR der Umstellung die „Frühgeborenen“, die von früher Förderung profitierten,


    - und NACH der Umstellung die „Spätgeborenen“, die durch ihren Vorsprung nicht durchs Raster fielen, aber durch das Spiel gegen Ältere fortan einen zusätzlichen Reifungseffekt mitnahmen.



    Dadurch hatte der deutsche Fußball durch diesen Sondereffekt der Stichtagsumstellung von 1997 für eine zeitlang eine Generation, wo es sowohl bei den früher im Jahr Geborenen als auch insbesondere bei den später im Jahr Geborenen (die diesen beschriebenen Doppeleffekt genossen) sehr gute Talente gab.


    Wenn man dieser Theorie folgt, dann müsste man eigentlich eine Systemanpassung dergestalt vornehmen, dass man alle 4-5 Jahre eine Stichtagsanpassung von Kalenderjahr (Januar-Dezember) auf Schuljahr (Juli-Juni), und wieder zurück, vornimmt. Dadurch würden die Jugendspieler im Laufe ihre fußballerischen Ausbildung in ihrer Kindheit mehrmals für einige Jahre zu den Frühgeborenen und für einige Jahre zu den Spätgeborenen gehören, und könnten auch diese beschriebenen Doppeleffekte mitnehmen, wie es Schweinsteiger, Hummels und Co damals tun konnten.


    Die aktuelle Praxis, als Talent von Tag 1 des Kinderfussballs bis zum Herrenfussball stets zu den Frühgeborenen (oder halt zu den Spätgeborenen, je nachdem) zu gehören, ist doch einfach brutal ineffektiv. Und viel zu starr.

    3 Mal editiert, zuletzt von Hyde ()

  • Gut das ich in Bayern gespielt habe. Bei uns war Samstag 14 Uhr oder 14:30 Uhr Anstoß. Das Problem waren die Auswärtsspiele und das einsammeln diverser Spieler, wie von Lederhose beschrieben :D

    Dafür hat dann die B-Jugend regulär Sonntags 10:00 Uhr gespielt

  • Hyde

    Du meinst es sicher gut, aber ich vermute - wird nicht kommen. :)


    Finanzielle Kosten für die Umstellung. Ganz ohne Aufwand für die Vereine / Verband würde das nicht zu machen sein.

    Teams werden auseinander gerissen und neu zusammengestellt. Ok, kann gut oder schlecht sein :)

    In den Kadern wird die Spieleranzahl nochmal komplett neu bestimmt. Ein geordneter Kaderaufbau über die Altersklassen ist dann nicht mehr gegeben, bzw. wird erschwert. Würde grundsätzlich ziemlich Unruhe ins System und die Vereine bringen.


    Dadurch hättest Du auch laufend das Phänomen für einige Spieler, dass die ~3 Jahre oder nur ~1 Jahre in einer Alterklasse verbleiben.

    Auch wegen der mitwachsenden Spielfelder im Wettbewerb wäre das nicht optimal.


    Außerdem würden nur bestimmte Geburtsmonate in den Genuss deines Effekts kommen.

    Zusätzlich ist nicht wirklich gesichert klar, ob die Thematik überhaupt einen entscheidenden positiven Effekt hat.


    Ich persönlich denke nicht, dass wir wirklich viele Nationalspieler verlieren aufgrund des RAE. Die setzen sich ziemlich sicher auch so durch. Mit steigendem Alter verringert sich die Problematik sowieso.


    Wichtiger wäre für mich, dass "Playing Down" flächendeckender in allen Altersklassen ausgerollt wird und nicht nur in der U15 / U17 wie bisher bei uns als Pilot Projekt.

    Es gibt ja auch die Thematik genetisch körperlich "Spätzünder" + Ende des Jahres geboren.

    Dann hat der Spieler wirklich verloren...

  • Gut das ich in Bayern gespielt habe. Bei uns war Samstag 14 Uhr oder 14:30 Uhr Anstoß. Das Problem waren die Auswärtsspiele und das einsammeln diverser Spieler, wie von Lederhose beschrieben :D

    Dafür hat dann die B-Jugend regulär Sonntags 10:00 Uhr gespielt

    Da es bei uns keine B Jugend gab, mangels Spieler und später eine SG hab ich 4 Jahre A Jugend gespielt

  • Vorteile des Relative Age Effects bei P. Lahm müsstes du mal näher erläutern.

  • Er war nicht einer der jüngsten sondern einer der ältesten. Seine körperliche Unterlegenheit war nicht so stark, so das seine Spielintelligenz sich besser zeigen konnte. Was auch seine Spielweise später ausgezeichnet hat....