Relativer Alterseffekt

Du bist noch kein Trainertalker? Registriere dich kostenlos und nehme an unserer Community teil!

Du bist Trainertalker? Zur Anmeldung
  • Zum Thema Schnelligkeit

    Höchstgeschwindigkeit Bundesliga 2024/25:

    letzter (436) Sven Ulreich (Torwart) 20,29 km/h

    Platz 427: Adam Aznou (Bayern München) 25,86

    Platz 381: Pascal Groß (BVB - Nationalspieler) 29,95

    Platz 2: Gerrit Holtmann (Bochum) 36,74

    Platz 1: Sirlord Conteh (Heidenheim) 36,82

    Quelle: bundesliga.com

    -> da liegen 10 km/h dazwischen


    Ben Johnson und Carl Lewis liefen 1988 ca. 43 km/h (Quelle: leifiphysik.de). Die brauchten ca. 3 sec um auf die Höchstgeschwindigkeit zu kommen.

    "Interessant ist, dass die meisten Sprints im Fußball nur eine Dauer von unter 2 Sekunden haben, bei einer mittleren Sprintlänge von nur 5,9 m."

    Quelle: deutschesfussballinternat.de


    In dem Artikel des deutschenfussballinternat.de wird auch davon ausgegangen, dass man Schnelligkeit trainieren kann - besonders, wenn man diesen Ansatz wählt:

    "Immer wieder diskutieren Trainer und Laien darüber, ob ein Kinder Schnelligkeitstraining effektiv sein kann.

    Jedes Kind hat aufgrund von vielen (z.B. sensorischen, physiologischen, anatomischen oder psychischen) Faktoren ein individuelles Limit in der Trainierbarkeit seiner Schnelligkeit.

    Im Praxisalltag bleiben aber die meisten Kinder weit unter diesem Limit. Das liegt hauptsächlich an fehlenden Trainingsreizen. Man kann also bei jedem Kind die Schnelligkeit trainieren."

    Quelle: kindersport-wissen.de

    Ansonsten könnten die Leichtathleten ihr Training auch einstellen.

  • 1) die Höchstgeschwindigkeit ist nicht das relevante.

    Es geht vor allem um die 10-30 Meterzeiten.

    Die werden gemessen in den NLZs; Die sind das wichtige.

    Usain Bolt erreichte seine Höchstgeschwindigktei bei 67,90 Metern - diese Strecke ist im Fussball nahezu völlig irrelevant.

    9,58 Sekunden: Usain Bolts Fabel-Weltrekord wird zehn Jahre alt | leichtathletik.de


    2) Deine Auflistung macht auch deshalb nur bedingt Sinn - bzw. der Abstand von 10km/h - weil ja viele Spieler gar nicht auf ihre Höchstgeschwindigkeit kommen in einem Bundesligaspiel.

    Selbst, wenn man nur die nimmt, die wirklich viel Spielzeit hatten diese Halbserie, ein DM (wie Groß) macht ja mitunter gar keine Vollsprints über mehr als 10 Meter.

    Der Wert von zB Groß ist der gemessene Höchstwert in der Bundesliga diese Saison, aber ob das sein wirklicher Höchstwert ist, das ist diskutabel.


    3) Ja ,man kann Schnelligkeit natürlich trainieren. Aber man erreicht in diesem Bereich bei hohem Aufwand nur marginale Verbesserungen - das hat bei einem 100-Metersprinter einen Wert, klar, bei einem Fussballer ist das kaum spürbar. Und der Trainingsaufwand ist dazu enorm, aber man muss ja auch viele, viele andere Dinge trainieren/verbessern, die eben viel leichter einen Trainingseffekt sichtbar/spürbar machen.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Kann man recht einfach Meldeligen》Breitensport und dann die obersten 2-3 Ligen》Leistungssport

    Für das Stützpunkttraining wird im 2. E-Jugend Jahr gesichtet. E-Jugend bei uns in Bayern Meldeliga bedeutet Breitensport. In der D-Jugend haben wir eine Bezirksoberliga (nach deiner Definition: Leistungssport) und sonst Breitensport. Es gibt bei uns immer wieder Diskussionen, ob die BOL nicht auch zur Meldeliga in der D-Jugend werden soll (u.a. auch durch das "14 spielen immer" von H. Wolf). Das würde dann bedeuten, dass ich in der D-Jugend nur Breitensport habe - und da kommen dann die geförderten Spieler her (außer NLZ, die trainieren allerdings für sich). Ich könnte damit leben, weil für mich heute schon die D-Jugend BOL Breitensport ist (und ja, ich habe die Förderliga in der D-Jugend noch unterschlagen, die ich aber auch als Breitensport sehe).

  • Ergänzung:

    4) In alln NLZs wird der Schnelligkeit/Dynamik eine riesige Bedeutung beigemessen, die Fragee, ob er schnell ist, ist die erste.


    Ein Beispiel:

    In meinem Verein in der U15 spielte ein Junge aus Polen. Der kam erst da aus einem sehr kleinen Verein. Der Trainer hat dessen Verband angeschrieben und die 10 und 30 Meterzeiten auf Nachfrage beigelegt.

    Der Spieler wurde direkt zum nächsten Länderspiel eingeladen, ohne Sichtung, ohne Lehrgang, ohne alles, dem Trainer/Verband völlig unbekannt.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Schnelligkeit ist heutzutage definitiv ein KO-Kriterium im Spitzenfußball bzw. wird dann eines, wenn sie nicht ausreichend vorhanden ist.

    Ich glaube trotzdem, dass genetische Voraussetzungen (Sprintergene) hier nur eine untergeordnete Rolle spielen. Sicher hat jemand, der physisch mit entsprechenden Muskelfasern besser gesegnet ist Vorteile gegenüber weniger veranlagten Spielern.

    Allerdings ist bei der Länge (oder besser Kürze) der Sprintstrecken, die im Fußball zu bewältigen sind die Reaktionszeit und die Regenerationszeit (es müssen ja viele kurze Sprints direkt hintereinander gemacht werden) viel wichtiger als die absolute Endgeschwindigkeit.

    Geht jetzt zwar vom RAE-Thema ein bisschen weg, aber noch eine kleine Anekdote:

    Ich hatte in den Jugendauswahlmannschaften (bis inkl. B-Jugend) zwei Jungs bei mir im Kader, die es im Seniorenbereich auf Profieinsätze (ein paar wenige in der Bundesliga, hauptsächlich aber zweite Bundesliga und dritte Liga (damals noch die Regionalliga) gebracht haben, also zumindest ein paar Jahre als Profis verbracht haben.

    Die waren beide sowohl über 50 - 100 und auch über 20 - 30 Meter deutlich langsamer als ich. (5-10m - Zeiten wurden zu meiner Zeit noch nicht gemessen oder ich kann mich nicht mehr daran erinnern). Trotzdem hab ich im Spiel gegen beide in der Regel kein Land gesehen und war im Zentralen Mittelfeld in Trainingsspielen gegen die beiden absolut auf verlorenem Posten. Lange Laufduelle hätte ich vermutlich gegen beide gewonnen, dazu kam es aber gar nicht, weil sie aufgrund ihrer technischen und kognitiven Eigenschaften immer andere Lösungen gefunden haben.

    Lange Rede kurzer Sinn: Schnelligkeit ist wichtig und ein wirklich langsamer (aufgrund seiner körperlichen Eigenschaften) Spieler hat heute keine bis wenige Chancen mehr. Ich bin mir aber sicher, dass in den hiesigen Bezirks- und Landesligen mehr als genug Spieler rumlaufen, die genetisch bessere Sprinteranlagen mitbringen als ein Pascal Groß, Emre Can oder Mats Hummels. Trotzdem haben es diese drei (bei aller aktuellen oder vergangenen Kritik) auf ein Niveau geschafft, das die meisten nie erreichen werden.

    Der Fokus auf die messbare Schnelligkeit ist meiner Meinung nach, ein Fehler, der in der Nachwuchsausbildung sehr oft gemacht wird. Schnelligkeit im Kopf kann die physische Schnelligkeit oft schlagen. Wenn beides zusammentrifft hat man des perfekte Paket.

    Für beides benötigt man eine gewisse Grundveranlagung und beides kann man durch Training verbessern.

  • Musste schon kurz grinsen bei deiner Aufstellung, wenn ich ehrlich bin :)


    Sven Ulreich

    Grüble noch, wie er das geschafft hat mit den 20 km/h?

    Bekommt ja immer mal wieder gelbe Karten auf der Bank? Vielleicht hat Ihn da wieder eine Tarantel gestochen?

    Vielleicht war die Aktion auch der Sprint zur Jubeltraube?


    Adam Aznou

    Anzahl Einsätze 1. Wurde vom FC Bayern 10 Minuten vor Schluss eingewechselt. Anzahl Zweikämpfe 1. Ballbesitzfussball FCB.

    Ehrlich gesagt, bin relativ sicher, dass das nicht sein HighSpeed ist.


    Alle aktuellen Spieler in der Bundesliga sind außergewöhnlich / überdurchschnittlich schnell in Bezug zur durchschnittlichen Veranlagung in der Bevölkerung. Natürlich kann man auf gewissen Positionen, auch je nach Spielweise des Vereins ein bisschen was kaschieren. Innenverteidiger / 6er ... Auf die Spitze getrieben wird die Schnelligkeit auf den Außenbahnen.


    Für mich zählt natürlich das Gesamtpaket, aber wenn man unterdurchschnittlich langsam veranlagt ist, hat man üblicherweise ein Problem, falls der große Traum die Profilaufbahn ist.

    Der Flaschenhals in der Jugendausbildung ist gnadenlos. 1 von 1000....

  • Kann man recht einfach Meldeligen》Breitensport und dann die obersten 2-3 Ligen》Leistungssport

    Für das Stützpunkttraining wird im 2. E-Jugend Jahr gesichtet. E-Jugend bei uns in Bayern Meldeliga bedeutet Breitensport. In der D-Jugend haben wir eine Bezirksoberliga (nach deiner Definition: Leistungssport) und sonst Breitensport. Es gibt bei uns immer wieder Diskussionen, ob die BOL nicht auch zur Meldeliga in der D-Jugend werden soll (u.a. auch durch das "14 spielen immer" von H. Wolf). Das würde dann bedeuten, dass ich in der D-Jugend nur Breitensport habe - und da kommen dann die geförderten Spieler her (außer NLZ, die trainieren allerdings für sich). Ich könnte damit leben, weil für mich heute schon die D-Jugend BOL Breitensport ist (und ja, ich habe die Förderliga in der D-Jugend noch unterschlagen, die ich aber auch als Breitensport sehe).

    Kann durchaus sein dass es hier auch an der Konkurrenz zwischen den NLZs liegt und Leistungsvereine nicht NLZ spielen 1 Liga tiefer aber trotzdem Leistungssport.

  • Für den Polnischen Verband?

    Beim DFB Funktioniert das nämlich so wahrscheinlich nicht...

  • Ich seh schon.


    Sven Ulreich hat durchaus Potential und könnte im absoluten Notfall Adam Aznou problemlos auf der Aussenverteidiger Position ersetzen. ;)


    Dass Torhüter nicht zwingend langsam sind, kann ich mir schon vorstellen aufgrund des Anforderungsprofils / Schnellkrafttrainings, aber es ist halt nicht deren Kernkompetenz. :)

  • Ich weiß nicht, ob der RAE wirklich so relevant ist, wenn es schon innerhalb eines Jahrgangen nur aufgrund der eigenen körperlichen Entwicklung körperliche Unterschiede von bis zu drei Jahren geben kann. Schaut euch mal dieses Video an:


    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Das hat Broich auch schon bei Hertha gemacht. Seine Meinung war immer, dass Kinder auf lange Sicht mehr Chancen haben, die sich langsam entwickeln und andere Lösungen suchen müssen. Wenn ich mit 14 Jahren an allen mit Tempo vorbei komme, kann das mit 17 Jahren zu Ende sein. Dann feht die eine Waffe.


    Ein NLZ muss pro Jahrgang einen kompletten Kader füllen. Da sind allein körperlich weiter entwickelte Spieler nur eine kurzweilige Lösung. Aber dennoch sehe ich regelmäßig NLZ Spieler, die körperlich teilweise erheblich zurückstecken. Je besser das NLZ, desto eher wird das in meinen Augen auch gesehen. Auch was Tempo angeht, sind das im Alter bis 15/16 immer Momentaufnahmen. Bis die Pubertät nicht voll durch ist, kann sich vieles noch positiv entwickeln. Wenn ich die Kinder gut genug kenne, wäre mir derjenige mit dem guten ersten Kontakt, der Vororientierung sowie der hohen Leistungsbereitschaft immer lieber als das aktuell schnelle Muskelpaket im Körper eines 18jährigen. Aber das ist wahrscheinlich auch immer eine Frage der NLZ Philisophie.

  • Fraking

    Beim RAE macht es keinen Sinn, sich Einzelfälle anzusehen. Dann könnte man auch sagen "Paul Wanner ist Ende Dez geboren - siehste RAE gibt's gar nicht."
    Die früh im Jahr Geborenen sind im Durchschnitt körperlich weiter entwicket als die spät im selben Jahr Geborenen. Daraus resultierend wirken sie bei Sichtungen im Durchschnitt talentierter als andere und bekommen eher und mehr Förderungen. Daraus resultierend entwickeln sie sich besser.


    Bei einer Verbandsauswahl siehst Du das Ergebnis fast immer - bei einer DFB-Auswahl erst recht.
    Nur mal als zufälliges Beispiel (50% dieser Jungs sind im 1. Quartal geboren; 70% im 1. Halbjahr):

    DFB-Kader der U 19-Junioren
    DFB-Kader der U 19-Nationalmannschaft ✔️ Daten & Fakten der deutschen Nachwuchsspieler. Jetzt informieren!
    www.dfb.de


    Das Problem dabei ist, dass wir vermutlich mehr und/oder bessere junge Fußballer hätten, wenn alle die gleiche Chance auf Förderung hätten.

    Das sollte gerade im Interesse der NLZ sein. Denn Talente, die es in den Profibereich schaffen, sind ja der eigentliche Sinn, weswegen es NLZ gibt.
    Deswegen verwundert mich diese Aussage:

    Ganz ehrlich wenn man es so weiterspinnt haben wir im NLZ bald Kader mit 70 Spielern (ist dir eigentlich bewusst das wir nach Ergebnissen bemessen werden als Trainer?)

    Für mich würde es eher Sinn machen, den NLZ-Trainer daran zu messen, ob und wieviele Spieler er einen Schritt weiter Richtung Profi gebracht hat.

  • @Follkao: Ich bin da eigentlich bei dir. Die bestehende Statistik lässt sich nicht wegreden, ich wollte nur darauf hinweisen, dass es weitere Effekte und auch Ansichten gibt. Verbands- und DfB Auswahl sind in der Regel auch nur Momentaufnahmen. Dann gibt es den mit 14 Jahren 70 kg schweren IV, der den 10cm kleineren 50kg schweren IV verdrängt. Hier ist gerade die Frage, wonach stelle ich auf. Nach aktueller Leistung oder nach Leistungsvermögen in der Zukunft.


    Ein NLZ muss auf alle Fälle zweites im Blick halten. Hier hat es entsprechende Vorgaben zu machen. Das betrifft übrigens auch die Spielweise. Broich hat bei Hertha in alle Großfeldmannschaften 4 - 3 - 3 mit einem 6er spielen lassen. Daneben auch eine klare Spielphilosophie vorgegeben. Gewinnt man damit alle Spiele? Nein. Bringt es den Jungs etwas, definitiv. Machen alle Trainer dabei mit. Leider nein, denn hier ist es schwer außerhalb von konkreten Spielergebnissen Leistungsparameter fair festzulegen.


    Und genau hier beginnt auch der Unterschied zwischen den NLZ. Bringe ich pro Jahrgang bis zu fünf Spielers in Profiverträge (muss jetzt nicht die eigene erste Mannschaft sein) oder hat es seit Jahren niemand geschafft. Es ist an dieser Stelle nahezu unmöglich alle NLZs über einen Kamm zu scheren. Ich sehe es auch nur, wie es bei Hertha läuft. Und denen kann man vorwerfen, was man will, aber sehr viele Jugendspieler werden dort Profis. Nicht immer das erste Regel, aber sie verdienen ihren Lebensunterhalt mit Fußball:


    Hertha BSC - Jugendarbeit


    Hier hat jeder am Ende eine eigene Sichweise drauf. Schlimmer wird es noch, wenn du den Blick auf ganz Europa richtest. Am Ende spielen so viele Faktoren eine Rolle und dann kommt auch noch Glück dazu. Der RAE ist statistisch nicht weg zu diskutieren. Er entscheidet aber nicht über Wohl und Wehe eines fleißigen Talents.

  • @Follkao: Ich bin da eigentlich bei dir. Die bestehende Statistik lässt sich nicht wegreden, ich wollte nur darauf hinweisen, dass es weitere Effekte und auch Ansichten gibt. Verbands- und DfB Auswahl sind in der Regel auch nur Momentaufnahmen. Dann gibt es den mit 14 Jahren 70 kg schweren IV, der den 10cm kleineren 50kg schweren IV verdrängt. Hier ist gerade die Frage, wonach stelle ich auf. Nach aktueller Leistung oder nach Leistungsvermögen in der Zukunft.

    1) Auch in der Nationalmannschaften bei der A-WM istder RAE deutlich sichtbar. Vlt nicht mehr ganz so krass, aber dennoch sehr deutlich.

    Ich hatte das mal für alle Teilnehmer bei der WM 2018? hier aufgedröselt.


    2) Woran machst du denn fest, wer mehr Leistungsvermögen hat in der Zukunft hat?

    Das kann man immer so einfach sagen, dass man das machen sollte, aber wenn du da bei einem NLZ Entscheidungsträger wärst, wie konkret würdest du dann das berücksichtigen und umsetzten? Angefangen davon, dass du dann ein riesiges Gebiet scouten müsstest, also alle Ligen, denn für hohe Jugendligen gilt das ja genauso, da werden schon gar keine aktuell schlechten aufgestellt

    Hertha hat den riesigen Vorteil ein gigantisches Einzugsgebiet quasi alleine zu haben. Da wirst du immer ausreichend wirklich gute Jungs finden/haben.

    Ich finde deren Quote für deren Bedingungen und deren Qualität der Profiteams sogar eher mau. Das sind fast alles immer nur Kaderauffüller, die 1-2 Kurzeinsätze bekommen,aberdamitfürdieStatistikzählen.

    Maza ist ein Ausnahmetalent, sonst spielen da seit bestimmt 10 Jahren kaum Jugendspieler wirklich eine Rolle. Bei anderen Vereinen (zB Freiburg) Kommen da mehr Stammspieler bei rum. Arne Maier war der letzte, der war in der Jugend aber mit Kai Havertz und Adrian Fein der Überflieger in Deutschland.


    Hertha stellt aber - anders als manch anderer,aber genauso wie viele andere es eben auch tun - für wichtige Spiele der Jugend sogar Spieler auf, die dem eigentlich entwachsen und schon fest bei U23 oder gar Profis sind.

    Sei es in den letzten Jahren, um ins DM-Halbfinale zu kommen bzw. diese Spiele dann selbst, aber auch diese Saison, nur um im oberen Tableu zu landen in der Vorrunde.

    Hertha jetzt anzufügen, dass Ausbildung vor Ergebnissen geht, das ist echt absurd. - aber gut, den Einblick hast du wahrscheinlich nicht.

    Selbst in deren U10 oder U11 spielen die besten Spieler bei jedem Turnier quasi jedes Spiel durch, dass nicht vorzeitig deutlich ist...

    Gib mal zB bei Youtube U10 Menden ein, da kann man alle Spiele sehen. Im Finale wechselt der BvB im Block, bei Hertha wird quasi gar nicht gewechselt., wie im ganzen Turnier.


    Ich finde Freiburg wäre da ein viel besseres Vorzeigebeispiel Zb. Bei wesentlich kleinerem Einzugsgebiet und höherem Niveau des Profiteams.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Sir Alex:


    Zu 1. Ich habe ja geschrieben, dass er statistisch existiert. Das ist ein Fakt. Mit Blick auf die relativen Schwankungen in den Entwicklungen der Kinder ist aber eher ein Nebeneffekt. Viele Dinge tragen dazu bei, wann ein Kind ein Profi wird. Das ist alles eine retrospektive Betrachtung. Über französische Profis wird behauptet, dass gerade Kinder aus den ärmlichen Verhältnissen keine andere Chance auf Wohlstand haben, außerhalb des Sports. Daher sei dort die Opferbereitschaft höher. Auch das wird man wahrscheinlich mit Blick auf die Herkunft der Kinder im Normalvergleich statistisch herausarbeiten können. Dennoch wird niemand auf die Idee kommen, Kinder noch ärmer zu machen, damit mehr Profis rauskommen. Das ist jetzt ein dämlicher Vergleich. Aber letztlich heißt es, dass manche Dinge einfach da sind, diese aber nie vollends mit einem vertretbaren Mitteinsatz ausgemerzt werden können.


    Zu 2. Das ist eine Gegenüberstellung. Es gibt leider viele Trainer, die auf den kurzfristigen Erfolg setzen. Gerade im Bereich U12 bis 15 schlägt der körperliche Vorteil besonders aus. Daher mein Hinweis auf das Biobanding, was bei Hertha praktiziert wurde im Bereich U13/U14 und nun beim BVB. Dadurch wird mit der reinen Sicht auf die körperliche Entwicklung faktisch auch der RAE ausgeschaltet, soweit das Kind es überhaupt zu Hertha geschafft hat.


    Hertha hat das Einzugsgebiet, das ist unschlagbar. Bis Corona auch mit absolutem Alleinstellungsmerkmal, wobei Union in den Jahrgängen U9 bis U12 aufgeholt hat. Bei der Qualität der Profis habe ich oben explizit geschrieben, dass die Kids ihren Lebensunterhalt mit Fußball verdienen, nicht, dass sie bei den Profis ankommen. Hertha schafft es bei den Talenten leider nicht, diese zu den Profis zu bekommen, weil viele vorher den Verein verlassen. Ibo Maza stand lange hinter Bence Dardai (Profi bei Wolfsburg) und blieb ein wenig unter dem Radar. Lazar Samardžić mit einem Marktwert von 22 Mio finde ich auch nicht so schlecht. Robert Andrich, Luka Netz, Ullrich (beide BMG) und es gibt noch viele, die jetzt nicht oberstes Regal sind. Für die Zukunft würde ich auf Lum, Gottschalk und Greil schauen.


    Ich selbst bin noch nicht mal Hertha Fan, gibt vieles, was ich kritisieren würde. Kenne aber nur ein paar Leute dort. Außerdem spielt mein Sohn seit über fünf Jahren dort. Hatte gute Trainer und vielleicht nicht so ideale. Aber bspw. auf Broich lasse ich nichts kommen. Bis zur U13 hatten wir auch auf Teufel kommt raus gleiche Spielzeiten. Das ändert sich aktuell, auch werden die Kader immer größer. Also ja, ich habe einen gewissen Einblick bei Hertha. Wenn man da schon lange dabei ist, kennt man auch die Eltern anderer NLZ. Wir nehmen regelmäßig Kinder auf, am Samstag sehe ich wieder Bayern Eltern. Man weiß, wen die alles weggeschickt haben, weiß wie unzufrieden die sind und das auch sie teilweise dieselben Probleme haben, wie wir.


    Dann redet man mit den Scouts, sogar die eigenen Scouts, die sich die Spiele der eigenen Mannschaft. Und schon hier unterscheiden sich die Sichtweisen, Meinungen sind im Fußball so vielfältig. Du erfährst von einem ehemaligen Leipzigtrainer, dass man deinen Sohn schon seit der U10 regelmäßig scoutet. Man stellt einfach fest, dass viele Fußballexperten einem confirmation bias unterliegen. Sie alle haben Wirtz entdeckt, aber die neun anderen Fehlprognosen lässt man schnell unter dem Tisch fallen.


    Hinsichtlich der Jugendarbeit weiß ich gar nicht, ob Freiburg da so gut ist. Habe mir nur mal Schade und Schlotterbeck angeschaut. Wenn Spieler erst in der U17 dazu stoßen, weiß ich nicht ob das Jugendarbeit ist. Aber das ist wahrscheinlich eine Definitionssache.


    Ich weiß sicherlich nicht, ob ein Kind mit 14 Jahren Profi wird. Ich bin aber auch kein Experte, sondern nur jemand, der früher jeden Tag sehr mäßig selber gespielt hat, Kindern sehr gern das Fußball spielen beigebracht hat und nun das Glück hat, dass sein Sohn nicht nur Fußball liebt, sondern es auch recht gut macht.

  • Hinsichtlich der Jugendarbeit weiß ich gar nicht, ob Freiburg da so gut ist. Habe mir nur mal Schade und Schlotterbeck angeschaut. Wenn Spieler erst in der U17 dazu stoßen, weiß ich nicht ob das Jugendarbeit ist. Aber das ist wahrscheinlich eine Definitionssache.

    Ich kann den Ansatz verstehen und nachvollziehen.

    Gerade bei absoluten Supertalenten, wie zB Kroos, dessen Weg zum guten Profis (damit will ich nicht sagen zum herausragenden Profi) beim Wechsel zu Bayern ja jedem klar war.


    Aber, es ist ja schon noch ein gewaltiger Schritt, auch sehr guten Jugendspielern aus dem eigenen Nachwuchs viel Spielzeit bei den Profis zu geben, diesen nochmal schweren Schritt hinzubekommen.

    Auch, wenn man sie erst spät holt.

    Freiburg holt da ja keine Musialas oder Kroos´ :

    Hertha hat zB Samardzis oder Netz eben nicht die Spielzeit gegeben...nicht einmal annähernd.

    Deshalb sind sie dann eben anderswo erst eingeschlagen.


    Broich halte ich aber auch für fähig. Aber er war ja nur kurz da, ist doch längst wieder weg.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Sir Alex:



    Ich weiß sicherlich nicht, ob ein Kind mit 14 Jahren Profi wird. Ich bin aber auch kein Experte, sondern nur jemand, der früher jeden Tag sehr mäßig selber gespielt hat, Kindern sehr gern das Fußball spielen beigebracht hat und nun das Glück hat, dass sein Sohn nicht nur Fußball liebt, sondern es auch recht gut macht.

    Das weiß niemand. Da gibt es ja alleine schon solche Einschränkungen, wie den Körper, es gibt Spieler die die zunehmende Belastung körperlich nicht hinbekommen und irgendwann nur noch verletzt sind und so den Sprung schon deshalb nicht schaffen.


    Aber die besten Talente sind quasi alle schon früh bekannt und bei guten Teams (NLZ oder wenigstens ambitionierter Amateurverein) untergekommen. Da gibt es in der N11 schon lange keine Briegels oder Kloses mehr, abgesehen vlt von Spielern aus dem Saarland, wie Hector.

    Wer von denen es dann aber wirklich schafft, das kann man nicht vorhersagen, aber eben schon die Masse, die es ziemlich sicher nicht schaffen wird.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Genau so ist es, ich drücke es mal sehr forsch aus (statistisch liegt die Gegenwahrscheinlichkeit bei unter 1%) wer in Großstädten (Fußballerisch) nicht bis u14 allerspätestens U15 gesichtet ist wird es auch nicht mehr schaffen.

    Ich hab ja als NLZ Trainer bei uns durchaus Einblick die Talente der anderen NLZs kennt man sowieso Aber auch der umgebenden Leistungsvereine.

    Darunter interessiert mich als NLZ Trainer schon nicht mehr so wirklich wer es bis zur B Jugend nicht in einen Leistungsverein geschafft hat (Region Köln wo es ja so viele gibt) wird es nicht schaffen.

    Das mit den Verletzungen ist ein Thema was man gerne an anderer Stelle diskutieren kann aber hier den Rahmen sprengt.

    Hängt ja nicht nur von persönlichen Dingen ab sondern Überlastung falsches Training etc spielen auch rein...



  • Aber die besten Talente sind quasi alle schon früh bekannt und bei guten Teams (NLZ oder wenigstens ambitionierter Amateurverein) untergekommen. Da gibt es in der N11 schon lange keine Briegels oder Kloses mehr, abgesehen vlt von Spielern aus dem Saarland, wie Hector.

    Da muss ich kurz widersprechen. Robin Gosens ist glaube ich noch ein aktueller Fall der es sehr spät und ohne NLZ Erfahrung in die Nationalmannschaft geschafft hat. Sind aber tatsächlich spärliche Ausnahmen.....

  • Aber die besten Talente sind quasi alle schon früh bekannt und bei guten Teams (NLZ oder wenigstens ambitionierter Amateurverein) untergekommen. Da gibt es in der N11 schon lange keine Briegels oder Kloses mehr, abgesehen vlt von Spielern aus dem Saarland, wie Hector.

    Da muss ich kurz widersprechen. Robin Gosens ist glaube ich noch ein aktueller Fall der es sehr spät und ohne NLZ Erfahrung in die Nationalmannschaft geschafft hat. Sind aber tatsächlich spärliche Ausnahmen.....

    Nicht NLZ ja er war aber in Leistungsvereinen