Arschschießen nach dem Abschlussspiel

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  • Ich finde es wird hier, wie so vieles heutzutage, überdramatisiert. Die Kids machen das hier auch permanent miteinander. Kann aber natürlich auch für den einen oder anderen als unangenehm empfunden werden, keine Frage.


    Der Hauptpunkt aber ist doch: Geht irgendetwas verloren, wenn man dieses Ritual streicht? Zur Entwicklung der Fußballer brauchen wir das doch nicht wirklich. Im Trainingsbetrieb hat es für mich nicht wirklich was verloren, auch wenn ich die Reaktion der Eltern (wie so oft) für übertrieben halte.

  • ich finde die mail der eltern klasse! ausformuliert und eindeutig, eine begründete haltung und einschätzung.
    sowas ist heutztage selten. die aussage des kollegen, der meinte, "mit diesen eltern sind weitere probleme zu erwarten"
    lässt mich dann doch zusammenzucken... oha, der trainer als alleinherrscher, mit dem alleinigen definitionsrecht
    scheint mir nun allerdings wirklich überholt zu sein...


    zum thema "arschschießen" habe ich viel gelesen und gehört, als diese geschichte mit der schwedischen nati durch die presse ging.
    wie einige hier will auch ich das hier nicht dramatisieren, aber selbst meine frau äußerte sich seinerzeit entsetzt.
    vlt. sollte man dann einen schritt zurücktreten, kurz nachdenken ob diese sache 2012 noch passt und dies dabei belassen.
    kein fass aufmachen und eine alternative suchen, vlt. ist ja wirklich etwas dran, an den vielen negativen meinungen dagegen.
    und das ist es einfach nicht wert, meine ich.


    ohne gewähr empfehle ich bis zur e-jugend die sog. eselssprünge.... auch gerne sehr peinlich.
    danach gibt es die üblichen liegestütz, sit ups, diaginalläufe, alles dinge die gleichsam sportlich sind.

  • Was sind Eselssprünge, wenn ich fragen darf? :)

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • Unsere ganze Gesellschaft verweichtlich doch! Wir haben das als Kinder ständig gespielt. Der Verlierer musste den Arsch hinhalten. Meistens waren wir aber zu doof, den Verlierer überhaupt zu treffen!
    Dieses Spiel gehört bei uns nicht zum Training, aber ich finde es nicht verwerflich. Und ich würde es auch einen Konflikt mit den Eltern ankommen lassen!


    Die meisten Kinder werden doch heute in Watte eingepackt. Sie dürfen nichts mehr probieren und schon gar nicht risikieren. Mama hat immer Angst um den Kleinen. Schließlich ist das Kind meist der beste Freund der Eltern. Meine Oma sagt immer: "Gott hat uns Kinder gegeben um einen vernünftigen Menschen daraus zumachen und nicht um Spaß an ihnen zu haben". Und - Recht hat sie! Ich muss meinen Sohn nicht in Watte packen um aus ihm einen Menschen zu machen. Wenn er auf einen Baum klettern will und runter fällt, wird er schon merken, dass er beim nächsten Mal besser aufpassen muss! Und wenn er beim Arschschießen den Hintern hinhalten muss, dann muss er beim nächsten Mal besser spielen! Und dennoch weiß mein Sohn das seine Eltern ihn lieben und immer hinter ihm stehen. Aber wir können für ihn nicht durchs Leben laufen. Wir können ihm nur dabei helfen!


    In einer alten Mannschaft von mir war ein kleiner begeisterter Spieler. Er war manchmal eine unaustehliche Zicke. Darauf haben wir seinen Namen Henry in Henriette umgeändert und er wusste sofort was los war und hat sich wieder benommen. Plötzlich stand sein Vater vor mir und sagte: "Henry will mit dem Fußball aufhören, weil ihr ihn immer Henriette nennt". Er fragt nicht wieso macht ihr das! Er fordert nur, dass wir sofort damit aufhören, sonst meldet er seinen Sohn ab! Und von diesen Beispielen kann ich unendliche aufzählen...

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • In einer alten Mannschaft von mir war ein kleiner begeisterter Spieler. Er war manchmal eine unaustehliche Zicke. Darauf haben wir seinen Namen Henry in Henriette umgeändert und er wusste sofort was los war und hat sich wieder benommen. Plötzlich stand sein Vater vor mir und sagte: "Henry will mit dem Fußball aufhören, weil ihr ihn immer Henriette nennt". Er fragt nicht wieso macht ihr das! Er fordert nur, dass wir sofort damit aufhören, sonst meldet er seinen Sohn ab! Und von diesen Beispielen kann ich unendliche aufzählen...





    Dass einiges zu "weich" wird, ok, da gebe ich Dir Recht. Aber bei der Verballhornung von Namen hört bei mir das Verständnis auf.


    Aber schreiben wir hier nicht auch darüber, dass sich das Training seit unseren Jugendtagen geändert hat? Wer lässt seine Kids heute eigentlich mal Treppen sprinten?? Macht das keiner? Warum? Klar da fällt man hart, die Zähne leiden, aber, so what? Oder Nikolaushäuschen? Immer schön die Diagonale im Sprint, so lange bis die ersten kotzen. Früher gab es das, machte "hart" oder eben krank.



    Klar macht der Trainer das Training, aber dann lass die unterlege Mannschaft Zielschießen auf Hütchen machen.


    Bei mir gibt es kein Arschschießen, stimme da tobn, Zodiak und ReMigius zu.


    Übrigens kann auch das Thema Trainerlautstärke prima diskutiert werden, aber ich will keine Brandstifter sein, kann j auch laut sein, wobei ich meine Kinder bisher immer lautstark quer über den Platz lobe, anfeuere und meine Eltern damit kein Problem haben.


    Eltern sind wie Trainer: Jeder will Recht haben ( Ich auch!)




    Gruß


    Olli

  • zeiten ändern sich, bondscoach. das fußnballtraining ja auch und wir sind alle begeistert. warum also sollten wir an diesen alten ritualen festhalten?


    eselsprünge sind solche bewegung, wo der spieler sich mit den händen auf dem boden abstützt und die beine in die luft wirft und i a ruft... :rolleyes:

    • Offizieller Beitrag

    Wenn er auf einen Baum klettern will und runter fällt, wird er schon merken, dass er beim nächsten Mal besser aufpassen muss!


    Magst du vielleicht gar nicht hören: aber das ist ein Ansatz aus der antiautoritären Erziehung. Ähnlich wie die Geschichte mit dem Griff auf die heiße Herdplatte, einmal und nie wieder.


    Nein, Eltern sind für das Wohl ihres Kindes verantwortlich. Wenn sie meinen, ihr Kind ist noch nicht reif genung, um allein auf einen Baum zu klettern oder für eine Fahrradtour nur mit den Kumpels, dann ist das ihre Entscheidung und nicht die von anderen Personen. Jeder der Kinder hat, weiß wie schwer diese Entscheidung ist.


    Die Würde des Menschen und dazu zählen auch die Kinder, ist unantastbar. Statt "Henriette" könnten wir Henry auch "Schwächling" nennen oder "Weichei". Das bricht mir das Herz, auch wenn wir nur annähernd wissen können, was das Kind sich dabei fühlt. Die Aufgabe eines Kinderfußballtrainers ist, aus den Kindern Persönlichkeiten zu machen und dazu gehört nicht, sie bloß zu stellen.


    Das "Arschschießen" will ich hier gar nicht so hoch hängen, aber es passt wirklich nicht mehr in die Zeit.


    Weil hier auch Profis erwähnt werden die das spielen, habe ich noch einen Tipp: "St. Pauli - die etwas andere Reise nach Jerusaem". Allerdings nicht mit der einfachen Bestrafung "Wer kein Hütchen mehr abbekommt scheidet aus" sondern wie bei den Profis (siehe Übungsnamen): Hose runter und zehn Hüftdrehungen vor der gesamten Mannschaft und dabei den "Anton aus Tirol" singen. Sollte doch auch mit Kindern gehen, oder?

  • wir könnten das ganze ja mal umdrehen: wie fändet ihr es oder du, bondscoach, wenn sie dich offen "fiesen fettsack" " krumme bohnenstange" oder "haarloses vierauge" nennen, eben weil du einer bist? ich meine alle, auch die eltern? würdest du das dann hinnehemen wie ein harter mann und gemeinsam mit ihnen lachen oder würdest du es dir verbitten? nur weil du trainer bist, ist dein wille nicht gesetz. fußballerisch und sportlich hast du in absprache mit deinem jugendleiter das sagen, keine frage, aber sonst nicht. du bedienst mitglieder deines vereins, die eltern sind kunden...

  • Ich pflichte gerne Uwe bei. Und von meiner ganzen Überzeugung her, nicht erst seit ich selbst Kinder habe, lehne ich die Erniedrigung anderer Personen grundheraus ab. Das Arschschießen mag von vielen als nicht so wild empfunden werden, um den Einzelfall und seine Bewertung geht es mir hier gar nicht. Ich mag Erniedrigungen halt überhaupt nicht, da möchte ich auch nicht abwägen. Was Gehänsel anbelangt ist meine Position auch völlig eindeutig. So habe ich erst vor zwei Wochen alle Kids zusammen getrommelt, als sich ein paar gegen einen zusammen getan und ihn geneckt hatten, und ihnen allen in sehr deutlichem Ton mitgeteilt, dass ich sowas nicht toleriere, dass sie ein Team sind und sich bitte schön stets kameradschaftlich verhalten sollen. Zickige Spieler kann ich auch nicht ab, aber vom Trainer sanktioniertes Hänseln empfinde ich als pädagogisch absolut verfehlt, zumindest im Kinder- und unteren Jugendbereich.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Naja, zwischen Henriette und einer Erniedrigung ist wohl ein ziemlich großer Unterschied. Zumal der Junge direkt begriffen hat, was unser Problem mit ihm war und das Thema war direkt erledigt! Und aus Henriette wurde wieder Henry.

    »Fußball ist grundsätzlich einfach, aber das Schwierigste was es gibt ist, einfachen Fußball zu spielen.«

    (Johan Cruyff)

  • Der Junge mag "Henriette" sehr wohl als Erniederigung empfunden haben. Ich hatte einen Spieler, der sich wohl durch die (angefangene) Strafrunde, weil er zu spät zum Training gekommen war, so gedemütigt fühlte, dass er gar nicht mehr ins Training kommen wollte... Ganz abgesehen davon finde ich es deplatziert, Mädchennamen für sowas heran zu ziehen. Als ein Spielerpapa mal meinte, seinem Sohn zurufen zu müssen, er solle nicht spielen wie ein Mädchen, habe ich ihm auch gesagt, dass ich genügend Mädchen kenne, an denen sich so einige Spieler ein Beispiel nehmen könnten.


    Ist jetzt kein Riesending, aber aus meiner Sicht überflüssig und falsch.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

    2 Mal editiert, zuletzt von tobn () aus folgendem Grund: Eigene Anekdote hinzu gefügt.

  • Interessant. Die Bandbreite der Meinungen geht von "demütigend/erniedrigend" bis "das macht hart".
    Und so unterschiedlich kommt das dann auch bei den Spielern sowie besonders den Eltern an. Im unteren Jugendbereich/Kinderfußball hat das für mich nix zu suchen.
    Mein Sohn erzählt mir, dass das auf dem Bolzplatz gang und gäbe ist. Es gibt dann klar definierte Regeln bzgl. Anzahl und Entfernung der Schüsse. Bei der Entfernungsregel ("So weit er rotzen kann. Bei Gegenwind hat er Pech gehabt.") musste ich schon schmunzeln... Kreativ sind sie ja...


    die eltern sind kunden...

    Das sehe ich anders. Hat aber mit diesem Thema nichts zu tun.

  • Eigentlich wollte ich in diesem Beitrag nur mitlesen. Dann wurde aus meinem Kopfschütteln ein halber Anfall, und der äußert sich jetzt einem Beitrag.


    Was ist als Trainer im Breitensport (wo wohl 99% der Trainer dieses Forums tätig sein dürften) unsere vordringlichste Aufgabe?
    Fußballerische Ausbildung? Drei Punkte am Wochenende?


    Aus meiner Sicht die Vermittlung von Werten. Teamgeist, Sozialverhalten, Disziplin, Rücksichtnahme, etc.
    Und nun möge man mir doch bitte argumentativ schildern, welche Werte mit "Arschschießen" vermittelt werden.
    Irgendwie fallen mir keine ein.

  • [quote='Bondscoach','index.php?page=Thread&postID=59409#post59409']
    Nein, Eltern sind für das Wohl ihres Kindes verantwortlich. Wenn sie meinen, ihr Kind ist noch nicht reif genung, um allein auf einen Baum zu klettern oder für eine Fahrradtour nur mit den Kumpels, dann ist das ihre Entscheidung und nicht die von anderen Personen. Jeder der Kinder hat, weiß wie schwer diese Entscheidung ist.


    Kann ich dir zu 100% beipflichten!
    Ich/wir haben das früher auch gemacht - aber nicht im Fußballtraining, sondern auf dem Bolzplatz und die die keinen Bock hatten auf Ball aus der Luft mit Arschbolzen, die haben nicht mitgespielt - es war also jedem frei überlassen! Und kommt mir jetzt bitte nicht mit Gruppenzwang!!!


    Im Training hat man nichtmal die Möglichkeit sich dagegen zu wehren!


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Die Einen empfinden es als Erniedrigung, die anderen als Lustig. Es gibt keine einheitliche Antwort für richtig oder falsch. Im Zweifelsfall würde ich mir die Frage stellen, was es mich kostet, darauf als Trainer halt zu verzichten ;) und fertig. Ich persönlich habe noch nie die Verlierer irgendwas tun lassen. Verlieren erhält so einen Stellenwert, den es bei mir eh nicht hat und nie erhalten wird. Umgekehrt gilt das auch für`s Gewinnen. :thumbup: Gr. Andre

  • Hätte nicht gedacht, dass das Thema "Arschschießen" so umfangreich beleuchtet wird, wobei mir die Interpretation von Chris noch am besten gefallen hat.


    Grinsen verursachte die Benennung von Michael Schulz und Klaus Thomforde als Vorbilder fürs "Arschschießen". Dazu fällt mir nur noch ein, das mal ein Trainer meinte, er würde seinen Leuten auch wieder das Rauchen und Trinken erlauben, nachdem diese im Testspiel die Nichtraucher und Abstinenzler geschlagen hätten. Auch, wenn wir es gerne hätten, Berufsfussballer sind nur auf den ersten Blick als Vorbilder für unsere Kinder geeignet.


    Ein Stirnkrausen verursachte bei mir das Torschießen als Dauerbeschuß. D.h., wenn der Torwart bereits müde ist und kaum noch eine Chance hat, einen Ball zu bekommen, dann haben sich die Schützen gerade mal warmgeschossen. Das ist dann eigentlich schon Strafe genug für den Keeper. Wozu braucht es dann noch ein Arschschießen? Es gibt kreativere Formen den Torschießens, die für Spieler und Torleute effektiver sind. Aber ich weiß, das dieser Unsinn Woche für Woche auf vielen Sportplätzen stattfindet! Zum Glück nehmen die Proficlubs nur die Ersatzkeeper dafür. Denn, wenn sich der Stammkeeper durch spieltypische Situationen die nötige Sicherheit fürs Spiel beim Warmmachprogramm geholt hat, würde er unmittelbar vor dem Spiel durch diesen Dauerbeschuß gleich wieder verunsichert und demoralisiert. Fragt mal eure Torleute, was sie von dieser Form des Torschußtrainings halten?


    Kinder spielen, raufen, streiten untereinander und wollen sich mit anderen auf Augenhöhe messen. Gewinnen wie Verlieren gilt nur für den Moment. Sie lassen ihren Gefühlen freien Lauf, denn ein herzliches Lachen kann sich schon im nächsten Augenblick in ein herzzerreißenes Weinen verändern. Wir Erwachsenen haben das richtige Spielen längst verlernt. Denn sobald sie sich einmischen, wird fast immer Ernst daraus. (Nicht umsonst sind die Elternsprechtage bei den Pädagogen besonders gefürchtet.) Auch deshalb ist die Frage von Chris erlaubt: was geht verloren, wenn wir auf dieses Ritual verzichten? Hinzufügen möchte ich: tun es Punkte und Tore oder eine faire Gratulation an den Sieger nicht auch? Wenn dem nicht so ist, aus welchem Grund gibt es eine Begrüßung und Verabschiedung beim Spiel? Oder sollte man die Verabschiedung durch ein "Arschschießen" ersetzen? Wäre doch für die Zuschauer viel lustiger! Und wenn wir schon bei der Sache sind: wie wäre es mit einem Trikotausch im Mädchen- und Frauenfussball. Die können doch eh keinen richtigen Fussball spielen, dann sollen sie doch mal was zur Belustigung der Zuschauer machen. Na, klingelt es langsam? Beim Arschschießen schlüpft der Trainer in die Rolle des Zuschauers. Wenn wundert es, das es manchen belustigt?


    Ist nicht das große Herz für die Kinder die wichtigste soziale Kompetenz für Trainer im Kinderfussball und die Kernaufgabe, Fussball mit Spaß zu vermitteln, das oberste Ziel? Wenn dem so ist, lassen sich gewünschte Verhaltensweisen und Regeln auf und neben dem Rasen sehr leicht an Kompentenz und Ziel ableiten.

  • Guten Abend


    'wenn ich Zielschießen machen will nach dem Training dann doch eher das alt bekannte Lattenschießen!'


    Ich bin gerade durch Zufall auf die Seite hier gestoßen und finde es sehr faszinierend, wie differenziert die Meinungen auseinander gehen.


    Als Frau, Mutter und Trainierin (die selbst seit sie laufen kann Fußball spielt) kann ich mich den Eltern, die diese Email geschrieben haben, nur anschliessen. Vielleicht mag der heftige Ton zu diskutieren sein, sollte man jedoch nicht vergessen, dass der Bub, um den es geht, hier total untergeht.


    Darf ich den Trainer hier (der den Thread eröffnet hat) einmal direkt fragen, ob er mit dem Kind ein einziges Wort zu dem Thema gesprochen hat seitdem? ?( Wie der Bub sich dabei fühlt?


    Ich habe früher schon Junioren/innen trainiert und jetzt wieder neu eine F übernommen. Und jedes einzelne Kind ist ein Individuum, mit seinen eigenen Bedürfnissen, Fantasien, Ansprüchen und Träumen. Von Tag zu Tag verschieden, himmelhoch jauchzend und zwei Minuten später im tiefsten Graben versinkend.


    Die Aussage hier: 'Ich tanz nicht nach der Pfeife der Eltern' (sowas in der Art ), finde ich erschreckend. Es geht nicht ums 'Tanzen' sondern um das Miteinander Spaß haben, den Kindern Werte mitgeben, die man selbst auch für wichtig erachtet. :thumbup: Und dies auch ;) in Zusammenarbeit mit den Eltern.


    Schönen Abend noch

  • spontan kam mir der Gedanke, ob man eigendlich über noch ein banaleres Thema diskutieren kann.


    auf Wunsch der Kids, hab ich das auch schon im Training gemacht. Es war das In-Spiel der Jungs auf dem Bolzplaz.
    warum also nicht auch mal im Training?


    bei genauerem Eingehen auf die Beiträge ergeben sich aber 2 höchsprisante Aspekte.


    1. Beschwerdemail eines Elternteils
    2. Namensumbenennung


    zu 1


    gerade aufgrund dieses Mails, hätte Arschschiessen im nächsten Training bei mir auf dem Programm gestanden.
    den betreffenden Jungen hätte ich davon ausgeschlossen und was anderes machen lassen (z.B. jonglieren)


    es kann nicht sein, dass sich Trainingsinhalte oder Vorgehensweise nach einzelnen Wünschen richten.
    Nicht der Einzelne sondern die Mehrheit geben die Vorgebensweise an.
    wo kommen wir da hin? der nächste beschwert sich, weil wir mal ne Runde laufen, ein betreffendes Kind Letzer wurde, 1:1 Turnierformspielen irgendeiner ja letzter wird, usw.


    zu 2


    der Name ist für mich ein höchst persönliches Gut.
    Spitznamen können einen irgendwie stolz oder zu etwas besonderem machen, aber auch absolut höchst kränken.
    Meistens wissen wir Erwachsene nicht, wie Kinder das empfinden.
    der geschilderte Fall überschreitet für mich aber die Grenze. das ist schon Mobbing
    gerade wir Trainer sollten bewusst darauf achten, dass gewisse Ausdrücke oder Bezeichnungen im direkten Umfeld
    zu unterbleiben haben. Hier bin ich als Trainer sofort eingeschritten und zwar massiv.
    der Trainer ist hier absolutes Vorbild, darum hat er die Spieler mit korrektem Vornamen anzusprechen.
    Problem entstand bei Spielern mit gleichem Vornamen. hier hab ich zur Unterscheidung im Gespräch die Kinder entscheiden lassen,
    wie ich sie ansprechen soll.
    mein Vorschlag war immer: Vorname und Anfangsbuchstabe des Nachnamens: Leo S und Leo A.
    die andeen Kids hatten das schnell übernommen.


    auf Spitznamen ausserhalb des Fussballes haben Trainer keinen Einfluss und sollten sich draussenhalten, diese aber nicht übernehmen,
    es sei denn es handle sich um gängige (vom Jungen aktzeptierte )Abkürzungen (Jo, statt Johannes)


    Namen, die jedoch einen anderen Sinn ergeben (Henriette statt Henri) müssen von uns Trainern, und hier auch Einfluss im privaten Bereich)
    absolut unterbunden werden. Für mich ist das ein sozialer Auftrag.


    übrigens:


    seit ich Arschschiessen auf dem Bolzplatz verfolgt habe, finde ich das geil.
    die Jungs heute sind offensichtlich fantasievoller als zu meiner Zeit, als es fast immer nur das berühmte Elfmeterausscheidungsschiessen gab.


    gg


    gg

  • soso, günter, was wäre denn, wenn die mehrheit der jungs auf die idee käme auf deinen blanken arsch zu schiessen? steht das dann auch auf dem programm weil es die mehrheit so will? vielleicht machen die eltern dann auch mit. da hast du dich ein wenig verrannt, denn ein trainer kann sehr wohl mit seiner meinung eine mehrheit erzielen oder abbügeln, ganz wie er will.


    weil sich die eltern beschweren eine sache extra durchziehen, die rein gar keinen fußballerischen nutzen hat und aus tiefster vorväterzeit stammt? das ist albern und eigentlich disqualifiziert dich diese reaktion als jugendtrainer 2012! die kinder gehören mir in der zeit wo sie mir anvertraut wurden? verstehst du: anvertraut? oder auch schutzbefohlene? verantwortlich?

  • Arschschiessen? Keine Zeit dafür... mag es auch nicht Kids bloss zu stellen.
    Daher für mich, ein absolutes Tabuthema.
    So wie ich meine Kids kenne, hätten da nur die Gewinner Ihren Spass.


    Viele Grüsse


    TRPietro