Diese Antwort bezieht sich zum Posting Nr. 1
Also zum Urpsprung. Habe andere Antworten nicht gelesen.
Wenn ich das so lese, dann spüre ich, dass da ein guter Trainer am Werk ist. Ein guter Mensch, der sich Gedanken macht.
Das ist schon mal die richtige Voraussetzung für den Jungen sowie aber auch, die anderen Jungs.
Ich hatte das gleiche Erlebnis in einer B-Jugend. Da starb dann schlussendlich, leider der Vater des Jungen, der ebenfalls Krebs hatte.
Die Situation war untröstlich... solch ein Leid kann man nicht wirklich besänftigen. Jeder der einen Verslust hatte, weiss das.
Es gab da einen Tag, wo wir Hallentraining hatten.
Da hatten die Teamkollegen mit Führung des Captains, ein Brief geschrieben. Es war wunderschön, warm, herzlich und ernst gemeint. Wirklich ein hervorrangender Text.
Nach dem Training, in der Garderobe. Der Captain händigte den Brief am betroffenen Jungen aus... Natürlich platzte er in Tränen. Erlich gesagt, musste ich mich extremst beherrschen. Die Tränen waren auch mir sehr nahe. Für die anderen Jungs im Team war es auch so.
Ich sass mich neben den Jungen und nahm den Arm um seine Schulter. Dann kam der eine Mitspieler, dann der andere. Alle waren Ihm sehr nahe. Extrem nahe.
Kurz; das ist Wärme die von Herzen kommt. Alle waren dabei. Bis zur Beerdigung. Wir waren alle da.
In der Zwischenzeit zwischen der Abgabe des Briefes, dem Tod des Vaters (war an einem 02. Januar...) und der Beerdigung, legte sich das Ganze im Training.
Wir waren während dem Training, nie in Trauer. Gott sei Dank, bin ich so beharrlich, dass man während meiner Einheiten, voll dabei ist, als Spieler. Da konnte der Junge endlich für 2 Stunden, abschalten und an anderes denken.
Der Vater des Jungen, war nie ein Thema. Zwischendurch fragte ich vor oder nach dem Training und wie bei jedem anderen auch "alles klar?". Der Vater war nie ein Thema, weil er kein Thema sein durfte. Das Ziel für den Jungen, musste "Ablenkung" sein.
Nach dem Tod kam der Junge, für zwei Wochen nicht ins Training. Ich besuchte Ihn und seiner Mutter mal, noch kurz vor einem Training. Erhielt einen Caffee und wir sprachen dann über den Vater, über Gott und die Welt sowie auch über Fussball.
Mehr habe ich nicht gemacht. Ich gab Ihm einfach Wärme. Und dies war keine Veränderung für mich, weil ich mit den Spielern schon eher warm und respektvoll bin.
Die anderen Jungs, gaben Ihm auch wärme. Machten Spass usw. als ob nichts passiert wäre. Und genau so soll es sein.
Kurz: Je weniger sich verändert, desto besser. Der Junge wollte sicher keine Extrawurst haben wegen dem Tod des Vaters. Er erhielt einfach für die schwere Zeit, mehr Wärme. Aber während dem Training war es wie immer.
Dir alles Gute und viel Kraft. Gibt dem Jungen einfach die Wärme, die jedes Kind auch verdient. Dann kommt es auch gut. Du machst das schon, da bin ich mir sicher.
Viele Grüsse
TRPietro