was ist trainer sein für euch?

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  • ich frag mal so, ist trainer sein für euch mehr als nur hobby?
    ist es eine berufung, ein nebenjob oder eine pflicht?
    ist es ein ehrenamt, dass ihr für die kinder, eltern und gesellschaft gerne übernehmt
    oder seht ihr euch als ausgebeutet an, wenn ihr nichts vom verein bekommt?


    zugegebenermassen bin ich etwas irritiert über viele posings hier, die sich so eindeutig für eine bezahlung aussprechen.
    wenn der verein es kann, dann bin auch ich für fahrgelderstattung, materialstellung usw. aber bezahlung als veraussetzung?


    ich habe bisher fußballtraining immer als mein hobby betrachtet. zudem, jaja, der vatertainer, gibt er mir die gelegenheit
    zeit mit meinen söhnen zu verbringen. inzwischen sind sie gross und ich habe mich auch weiterentwickelt.
    man sagt mir nach, ich mache meine sache nicht schlecht. trotzdem sehe ich das ganze als hobby und ehrenamt,
    da ich sehe, wie wenig mittel der verein letztendlich hat, stelle ich das auch überhaupt nicht in frage.


    bei vielen von euch heißt es aber, gute trainer und gute leistung nur mit bezahlung.
    heißt das dann für euch, gute spieler, auch in der jugend ebenfalls nur mit bezahlung oder aufwandsentschädigung?
    müßte doch so funktionieren oder nicht? seid ehrlich, wenn ihr was wollt, halten die 17 jährigen doch auch die hand auf, wenn sie das spitz kriegen?
    mir hat mal einer gesagt, er käme nur zu uns, wenn er ein schokoticket bekäme. sorry, kann ich nicht machen und er kam auch nicht.


    gutes training nur gegen gehalt und höheren beitrag, guten fußball nur gegen trainingsanzug und taschengeld?
    macht das nicht den breitensportgedanken kaputt? kann man nicht mal einfach etwas tun ohne entgeld?


    wie seht ihr das?

  • 100% Zustimmung!


    Für mich ist es ein Hobby und ich mache das bei meinem Heimatverein nicht für die läppischen paar Euros, die ich pro Halbjahr bekomme, sondern vor allem für die Jungs, die in meinem Team sind und weils mir einfach verdammt viel Spaß und Freude bereitet. Mittlerweile wüsste ich wahrscheinlich gar nichts mehr mit mir anzufangen, wenn das alles fehlen würde ;)


    Für Trainer aber auch Spieler, die jedes Jahr die Vereine wechseln, weil ihnen dort ein paar Euros mehr geboten werden (was ja leider selbst im Amateurbereich gang und gäbe ist), habe ich null Verständnis, weil sie in meinen Augen die falsche Grundmotivation haben.


    Grüße


    José

  • Es kommt immer darauf an, wie man zum Job kommt und welche Ziele man verfolgt!
    Ich habe keinen Sohn den ich trainieren kann - ich betreibe das als Hobby bei dem man ein paar Euro "Entschädigung" bekommt.


    Für mich ist es der Ausgleich neben Beruf und Familie, warum also die Zeit in der Fraun und Töchter auf mich verzichten sollen, nicht mit ein paar Euro entlohnen lassen und so den gemeinsamen Familienurlaub einmal im Jahr finanzieren?


    So haben alle was davon!


    Ich habe nach 3 Jahren Trainertätigkeit (ehrenamtlich) zur letzten Winterpause ein Angebot für eine Herrenmannschaft inkl. Bezahlung bekommen - wieso also nicht?


    Grüße
    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • In erster Linie ist es Hobby, wahrscheinlich wie bei jedem, sonst würde wohl keiner seine Freizeit opfern ;)


    Angefangen bin ich vor genau 10 Jahren, schon mirt 14, damals bei den Mini-Kickern. Insgesamt ist Fußball allgemein mein Hobby schlechthin, leider musste ich bereits im C-Jugend-Alter mit dem Spielen aufhören und in erster Linie wollte ich dem Fußballsport, sowie meinem Verein treu bleiben.
    Da wären wir schon beim 2. Aspekt. Ich identifiziere mich voll mit meinem Heimatverein, ich würde wohl niemals bei einem anderen arbeiten. Selbst als ich ohne Führerschein ca. 35km entfernt in die nöchste größere Stadt gezogen bin, habe ich meine Tätigkeit behalten.


    Ganz wichtig ist die Freude der Kinder, die man erlebt. Bei den Minis und bei den F-Junioren wirklich aus Spaß, mittlerweile mit sehr lernwilligen Kindern, die geil auf Fußball sind und sich wirklich weiterentwickeln wollen. Da macht es wirklich Spaß, mit zu trainieren! Wenn Fortschritte zu erkennen sind und sich die Spieler herzlichst für die Saison und die Arbeit bedanken, muss man auch keinen Hehl draus machen, dass es einen wirklich froh macht!


    Letztendlich ist es aber auch, wie schon gelesen, ein Ausgleich neben Beruf und sonstigem Privatleben.



    Das wichtigste ist, dass es einem wirklich Spaß macht. Mit eigener Freude am Training vermittelt man meiner Meinung nach diese auch an die Spieler weiter.


    Ich persönlich komme da auch nicht von los, jetzt in der Sommerpause warte ich nur noch darauf, dass es endlich weitergeht!

    "Ihr fünf spielt jetzt vier gegen drei."

  • Klare Sache: Eindeutig Hobby und dazu noch meine Leidenschaft!
    Mir macht es einfach Spass zu sehen, wie die Spieler sich entwickeln.
    Ich hatte in meinen Jahren als Trainer bisher alles dabei: Eine Mannschaft, die viermal hintereinander alles gewann, was man gewinnen konnte und es auch eine große Zahl in die Kreisauswahl bzw. in den Stützpunkt geschafft haben, aber auch schon eine Mannschaft, die, als ich sie übernahm, obwohl bereits D-Jugend, wirklich gar nichts konnte, sie aber mittlerweile durch die Bank die Techniken gelernt haben und mittlerweile auch schon Spiele gewonnen haben (für einige waren es die ersten Siege in sechs Jahren Fußball).


    Geld ist mir nicht wichtig, sondern eher, dass ich für jeden Spieler einen Ball, ausreichend Trainingsutensilien und Trainingszeiten habe.


    In meinem neuen Verein erhalte ich pro Training € 2,50, für Spiele gar nichts, aber dafür gute Trainingsutensilien.


    Ich bin damit zufrieden!
    Und ich würde auch kein besseres Training machen, wenn ich € 250,00 im Monat erhalten würde, da ich neben meinem Beruf auch durch das Geld nicht mehr Zeit hätte, um zu trainieren oder Einheiten vorzubereiten, da die Bezahlung vom Verein niedriger wäre, als mein anteilmässiger Verdienst in meinem Beruf.
    Achja: An die Ziele des KiFu habe ich mich auch ohne Bezahlung gehalten:)



  • @ siebener, da ich den Bezugsthread initiiert habe moechte ich hier Stellung nehmen. Irgendwie fuehle ich mich falsch verstanden, koennte auch sein, wir reden aneinander vorbei. Ich habe weder waerend meine aktiven Zeit, noch als Trainer jemals Geld bekommen noch gefordert. Auch ich sehe das Trainerdasein als schoenes Hobby an ansonsten wuerde man es ja nicht machen und die Momente mit den kids sind einfach grossartig und ich moechte das nicht missen (jetzt ist ja saure Gurken Zeit, hoffentlich geht`s bals wieder los :D )


    Meiner Meinung aber, und wie du im andern Thread sicherlich verfogt hast, darf es auch was kosten - unter Ruecksichtnahme auf die jeweiligen Rahmenbedingungen - und neben Verbesserungen der Infrastruktur, Materialen usw., darf auch der Trainer etwas bekommen.


    Bekommt der Trainer eine Entschaedigung, kann auch was dafuer verlangt werden. Vor allem aber, soll dann nicht mit dem Finger gezeigt werden, nach dem Motto "ja, nur fuer das Geld macht er das." Ich glaube, das haben wir im anderen Thread ja sowieso schon breitgetreten.


    Die Folgerung lautet also: JA, Leute wenn ihr euer Umfeld beurteilt habt, duerft ihr mal mit den andern Trainern, dem JL ueber Beitraege sprechen. Mitgliedsbeitraege darf es auch beim Fussball geben - was ihr damit macht haengt wieder von den Rahmenbedingungen ab.


    ...und zum Schluss: ich glaube, das alle in diesem Forum, die fuer Anerkennung/Beitraege/Geld waren auch weiterhin "ohne" arbeiten werden, da uns die Kinder und der Fussball zu sehr am Herzen liegt.


    for the love of the game :thumbup:

    "...for the love of the game!"

  • Also ich mach das nicht für die Jungs, für den Verein oder sonst jemanden. Ich mach das in erster Linie NUR für mich selber.


    Es macht MIR Spaß mit den Kindern zu arbeiten und ihnen was beizubringen. Es macht MIR Freude zu sehen wie das gelernte im Spiel angewendet wird.
    Ich denke Trainer (im Breitensport) zu sein aus einem anderen Beweggrund ist falsch. Denn dann macht man es nicht aus voller innerer Überzeugung.


    Solange man mich lässt und es meine Zeit erlaubt, werde ich es für MICH weiter machen. Hab nach meiner aktiven Zeit Golf gespielt und bin wie die meisten durch den Sohn zum Trainer geworden. Da hab ich erkannt das mir das Fußballtrainer sein viel mehr Spaß macht als das golfen. ;)


    Zur Bezahlung.. im Grunde kann mir der Verein meine Zeit die ich investiere nicht entlohnen. Dann will ich aber nicht aus dem Vorstand hören:?solange es deppen gibt die es umsonst machen, zahlen wir nichts?!!! .....Seit dieser Aussage verlang ich was!!!

    Wer aufhört sich weiter zu entwickeln, hört auf besser zu werden.

  • Also für mich definitiv ein Hobby und Berufung


    Ich mache jetzt seit 30 Jahren Jugendarbeit und davon ca 15 Jahre Trainer. wenn es mir um das Geld gehen würde, würde ich nicht in der Jgd trainieren sondern bei den Senioren. da würde ich das 8-10 fache von dem erhalten, was ich heute bekomme.


    Allerdings gebe ich auch ehrlich zu, dass ich es nicht einsehe meine Freizeit kostenlos zu opfern. Ich weis ja, was die Spieler die ich heute trainiere (B-Jgd) in 4 jahren erhalten. Außerdem sehe ich auch nicht ein, das der Seniorenbereich das Geldbekommt und die Jgd nicht. Würde ich einen Verein finden, der mir eine perspektive in der Jugend aufzeigen würde und ihren Senioren Spielern/Trainern kein Geld geben, würde ich auch in dem Verein kostenlos trainieren.


    da ich nie als Vatertrainier unterwegs war, gebe ich zu, das ich erfolgsorientierter bin, als ggf andere trainer. daher ist für mich auch die perspektive einer mannschaft wichtiger als das Geld.


    wobei ich immer der meinung bin, das jeder auch nur halbwegs talentierte spieler in der lage sein kann (wenn er es will) auch später in bezirksligen zu spielen


    siebener


    Mag ja sein, dss es auf dem Land etwas anders zugeht, aber in Städten erhalten 17jährige (mit perspektive auf die erste Mannschaft) bereits geld. das sind zwar nur zwischen 10-50 € (je nachdem wie perspetivisch er ist), aber für mich weiterhin ein Grund, warum ich nicht auch die Hand aufhalten sollte.

  • Zur Bezahlung.. im Grunde kann mir der Verein meine Zeit die ich investiere nicht entlohnen. Dann will ich aber nicht aus dem Vorstand hören:?solange es deppen gibt die es umsonst machen, zahlen wir nichts?!!! .....Seit dieser Aussage verlang ich was!!!

    Hehehe, ehrliche, aber taktisch unkluge Aussage des Vorstands....Ansonsten stimme ich Deinem Posting zu :thumbup:.


    Grüße
    Oliver

  • ok, einige sehen es so wie ich, andere meinen es könnte ruhig etwas kosten.
    prima, von allem etwas, so muss es sein.


    Stefan67


    ich trainiere eine B1 in einer recht großen stadt mit vielen konkurrenzvereinen.
    von zahlungen wüßte ich nichts, das wäre mir neu.

  • Wird sehr gerne als Fahrgeld, Aufwandsendschädigung, Laufgeld, Auflaufprämie, Mannschaftskassenzuschuss, kostenlose Vereinsmitgliedschaft, Abschlusfahrte kostenlos.... tituliert. Am Ende ist es aber das gleiche ud kommt auf diese Summe.


    Besonders kreativ war mal ein Verein, der meinen TW abwerben wollte. Er kam mit einer kostenlosen Mitgliedschaft im Fitnessclub.


    Sehr beliebt, allerdings ist das schon etwas länger her, waren Mopeds und Mopedführerschein. das hat mal ein höherklassiger Verein (Jugend in der Westfalenliga) bezahlt.


    Auch bekannt und nicht selten eingesetzt sind Ausbildungsverträge. da kann man einem Jugendlichen noch nicht mal einen Vorwurf machen wenn er das annimmt

  • Ich hab da mal vor Jahren die Motivation für das "Trainer sein" zusammengeschrieben...
    Vielleicht erkennt sich ja der ein oder andere von euch wieder ;)



    Freizeitausgleich


    • Ich kann an der frischen Luft sein, mich bewegen --> Gesundheit, Wohlbefinden
    • Training ist Ausgleich zu Arbeit, Schule usw.; bedeutet „abschalten können“.
    • Hier kann ich Chef sein, „richtige Entscheidungen“ treffen, gestalten.
    • Arbeit mit Jugendlichen hält jung, und zeigt neue Persprektiven.


    Gestaltungsmöglichkeiten


    • Jetzt kann ich besser machen, was meine Trainer falsch gemacht haben!
    • Die Taktik austüfteln, jeden Spieler nach seinen Stärken einzusetzen und Erkenntnisse aus dem letzten Spiel auszuwerten, macht einen Riesenspaß!
    • Nie ist ein Fußballspiel so spannend wie als Trainer! Ich habe teilweise die Möglichkeit einem Spiel die entscheidende Wendung zu geben oder den entscheidenden Fehler zu machen.
    • Ich sehe, wie die Spieler sich weiterentwicklen und auch meine „Handschrift“ in ihrem Spiel.
    • Ich kann den Spielern vermitteln, was Teamgeist bedeutet, damit sie ihre Mitspieler akzeptieren und „zusammen spielen“, und wie eine Mannschaft mit Rückschlägen umgeht.


    persönlicher Nutzen (Benefit)


    • Ich lerne viele Leute kennen, habe mit Menschen zu tun, die mein Engagement wertschätzen --> Aufbau von Kontakten („Beziehungen“), von denen ich in vielfältiger Weise profitieren kann.
    • Erfahrungen als Trainer sind für die Weiterentwicklung meiner Persönlichkeit wertvoll: Ich trage Verantwortung; lerne zu überzeugen, zu motivieren und zu argumentieren.
    • Ehrenamtliches Engagement macht sich gut im Lebenslauf und in Bewerbungsgesprächen, ist Voraussetzung für Stipendien usw.
    • Fußball erklären hilft auch, selbst den Sport besser zu verstehen und sich fußballerisch zu verbessern.


    Spaß im Team


    • Im Jugendfußball wird Integration gelebt, Deutsche und Ausländer haben gemeinsam Spaß am Fußball, mein Engagement verbessert unsere Gesellschaft im Kleinen.
    • Spaß, Lachen, Flachsen: Mit Kindern und Jugendlichen ist es nie langweilig!
    • Ich habe Mitstreiter im Trainerteam, mit denen ich an einem Strang ziehe, um die Mannschaft zu verbessern. Mit ihnen kann ich Ideen besprechen und über die Spieler diskutieren!
    • Meine Spieler sind „dankbar“, sie freuen sich mich zu sehen und verbinden mich mit ihrem Lieblings-Hobby. Sie erinnern sich auch später noch an ihren Trainer „damals“ und was er ihnen beigebracht hat.
    • Mit den Jugendlichen den Moment genießen, das kann man von ihnen sehr schön neu erleben.
  • Es ist ja nie so eindeutig, auch nicht das Motiv "Hobby". Anlass war für mich, dass ich will, dass unser Kinder überhaupt bzw. gut trainiert werden: Da der vorhandene Trainer allein mit 25 Kindern stand u. mich fragte. Ursache in mir selbst ist aber auch, dass es mir Freude macht, Kindern was beizubringen, aber auch ich mir selbst, wohl auch anderen (im alten Verein unseres Kindes ging sein Team kaputt, ohne dass man ihm helfen dürfte) was beweisen will: dass es anders geht, man auch z.B. aus einer Zweiten mit vielen Kindern, die aktuell mangels "Leistung" sonst keiner trainieren will u. auch selbst z.T. nicht echt was leisten/trainieren wollen. Kann man da etwas aufbauen, "Erfolge" realisieren kann, z.B. ein Blitzen in ungläubigen Augen, wenn man ihnen ihr Ziel nennt: auch mal "Meister" in der eigenen Staffel werden? Man kann! Umgekehrt im LZ: da werden Routinen trainiert, abgespult, bei Turniersieg nur kurz abgeklatscht, kein freies Lachen (außer man darf/soll jubeln), schon wie im Business: wie geht es da eigentlich Trainern? Ich würde mich bedrückt fühlen, arbeite lieber ohne soviel Druck, mit Lachen und notfalls auch Weinen...


    Mal sehen, ob es weiterhin klappt, was in diesen Kindern zu bewegen, auch sie voran zu bringen: raus aus ihrem verinnerlichten Status der ewigen Zweiten: die "zu schlecht" für die Erste seien, die immer ängstlich schauen, da sie so oft angeschrien und angemotzt wurden, die keiner will: wo man erstaunte Reaktionen kriegt, dass man sie betreuen will, obwohl das eigene Kind doch in die Erste gehört. Zeichen setzen und wenn es gelingt, zur C hin einige Kinder in die Erste zu bringen u. zugleich noch 5 weitere Kinder anzuziehen, die anderswo rausgeboxt wurden o. reaktiviert werden, wäre das ein Erfolg, der mehr wert wäre, als irgendein Titel. Denn so könnten viele 30 statt nur 15 Kinder aktiv in Bewegung bleiben, ihren Fußballsport weiter betreiben statt zum Zuschauen o. gar "Behindertenstatus" (aktuell wurden im Verein grad 3 bislang in ihrem Jahrgang 1999 normal mitspielende, schwächere Kinder dazu getrieben zum Arzt zu gehen, sich als "behindert" mit besonderer Genehmigung einen Jahrgang tiefer, also 2000 einstufen zu lassen) verurteilt zu werden.


    Honorar für Trainer kann also sein: Geld (mit dem man sich dann was kaufen kann, das Unverkäufliche aber vllt verliert), Erfolg ("Ruhm" vor Ort über tabellarische Titel u. Triumphe), Macht über andere, positiv beglückende Kommunität oder mitmenschliche Anerkennung, breite Beteiligungschance für möglichst viele junge Mitmenschen, glückliche Kinderaugen, positiv leistungsmotivierter statt frustriert aggressiver Nachwuchs, Unkontrolliertheit (positiv: Gestaltungsfreiheit o. kurze Wege, negativ: keine Maßregelung bei groben Verfehlungen o. Laissez-faire) u.a. Irgendeinen Lohn braucht meiner Meinung nach jeder Mensch, um tätig zu werden. Würde ich als Trainer befriedigend/kostendeckend bezahlt (statt dass ich ca. 100 Euro im Halbjahr kriege, was nicht mal jetzt zu Beginn für einen guten Traineranzug reicht), wäre ich schon motivierter, mehr Zeit o. Mühe einzusetzen, meine anderen Motive o. eben Lässigkeiten beim Betreuen mehr zurückzunehmen, z.B. auch meinen Ehrgeiz bzgl. Erfolgen, die bei allen anderen Trainern vornehmlich zählen: um auch als Ego im Trainerteam, Verein o. Umfeld gut dazustehen, denn so erfüllend es ist als Art "sozialer Arbeiter" frei tätig zu sein, andere bzw. ich selbst im Institut bekommen dafür Geld, können so ihren Kindern auch mal etwas mehr bieten (Beispiel: eine Mutter, die so verhandelt hat, dass ihre Kids in 2 Teams von 15.30 bis 19.00 Uhrbetreut trainieren dürfen, damit sie in der Zeit "richtig" arbeiten geht, sprich: Geld verdien.,Iihre Kinder tragen dann Adidas, fahren immer toll in Urlaub, wogegen meine das Billige von Kik o. nur eine Fahrt zum Baden kriegen. Da fragt man sich schon, wieso man kostenlos arbeitet, ohne die in unserer Gesellschaft eben übliche Wertschätzung für "Arbeit"...)


    Wer nichts kriegt, schmeißt eben einfach den "Job", wenn er keine Lust hat - oft erlebt. Nur haben Vereine eben kein Geld, um Arbeit auch so zu honorieren, dass jeder sich antrengen, kontrollieren lassen müsste... Wer Geld (und "Ruhm" als Aussicht o. per gesponserten TR-Anzug) im LZ kriegt, erträgt auch eher interne Differenzen statt eigene Interessen durchsetzen zu wollen in Verein o. Trainerteam (Vereine, die bezahlen, können eben mehr erwarten u. Ansprüche stellen): man kann eben auch was verlieren. Wenn z.B. der bisherige Trainer eh die Erste behalten will, tabellarische Erfolge für sich haben u. eher nur die Zweite loswerden, zugleich aber dort offiziell rein auf Freizeitspaß setzt, so mit der Begründung des Zeitaufwands sein wohl von Leistung wie Motivation in die Zweite gehörendes Kind fest gesetzt verankert, also einen merkwürdigen Zwitter von Fun/Freizeit- und Leistungs/Erfolgs-Team aufstellt, wäre es leichter, die Kröte zu schlucken, wenn man etwas dafür bekäme. Wenn man aber sogar draufzahlt, neigt man dazu, Konflikte vorschnell lösen zu wollen. Denn ich würde klar trennen wollen: zwar sollen alle als ein "Vereinsteam" (Kinder wie wir Trainer) zusammen gehören und wo möglich trainieren, aber im Team A mehr/besser/"härter" auf Erfolg/Leistung/Disziplin hin, im Team B wird dann auf Freizeitspaß, soziale Gleichheit im Team, auch mal Quatschmachen etc. gesetzt: Hauptsache alle bleiben in Bewegung - und wer mehr will, der sollte Chancen kriegen, aufzurücken, aber über Leistung, keine Besitzstände. Gibt es daher im Verein oft Zoff grad unter Trainern: keiner kriegt Geld, jeder will folglich seine Vorstellungen o. kleine Privilegien ungeduldig durchsetzen oder haut eben ab, wenn er sich nicht selbst "belohnen", "verwirklichen" kann (dein "Hier kann ich mal Chef sein" trifft ein starkes Motiv,, denke ich, hat grad meine unbedarfte Frau am WE auch gesagt, als wie in einem Jugendgästehaus eine Gruppe der freiwilligen FW beobachten mussten: wie da die etwas älteren Pickelgesichter, die sonst nichts zu melden hätten, plötzlich ganz groß u. laut bei Befehligen der Kleineren wurden - erstaunlich! Oder?)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • Zitat

    (aktuell wurden im Verein grad 3 bislang in ihrem Jahrgang 1999 normal mitspielende, schwächere Kinder dazu getrieben zum Arzt zu gehen, sich als "behindert" mit besonderer Genehmigung einen Jahrgang tiefer, also 2000 einstufen zu lassen) verurteilt zu werden.


    Das war es dann auch für mich, TW-Trainer hatte recht, leider hatte ich irrtümlich gehofft, dass du dich hier endgültig, wie du es ja geschrieben hattest, verabschiedest.
    Aber nein, nun wird nochmals eine neue, in meinen Augen absolut absturse Geschichte geschildert.


    Schade um dieses Forum!!


    @Kicker: Nur eine kurze Nachfrage: Wann ist dir eigentlich der Draht aus der Mütze gesprungen? (Rhetorisiche Frage, also bitte nicht antworten). Danke!

    Einmal editiert, zuletzt von Zamorra ()

  • als junger Spieler habe ich Spielertrainer eindeutig des Geldes wegen gemacht.


    die letzten 15 Jahren gab es eine gegensetzliche Motivation: ich wollte meinen Jungs ein vernünftiges Umfeld und ein vernünftiges Training
    bieten, ihnen die Möglichkeit geben, ein Hobby vernünftig ausüben zu können. hier spielte Geld keine Rolle mehr für mich.


    gg

  • Ja kicker, es sind ein paar wahre Dinge, die du da schreibst....
    Meine Motivation ist hauptsächlich eine langfristige Teamentwicklung. Aus Spielern, die in der B-Jugend neu mit dem Fußball spielen anfangen (allein sechs Spieler im letzten Jahr!) und Spielern, denen die Atmosphäre im Team gefällt, denen es gefällt mitgestalten zu können, von den Trainern mit Respekt behandelt zu werden usw.
    Andere, die mehr "Erfolge" haben wollten, sind weggegangen, aber hier wächst etwas zusammen, das wertvoller ist als Meistertitel. Ein ganz besonderes Team, welches eine gemeinsame Idee vom Fußball hat - und das sich von Misserfolgen nicht entmutigen lässt - das nach einem 0:6 in der ersten Hälfte die zweite Hälfte 2:0 gewinnt und anschließend ohne Enttäuschung sagt "Der Spielverlauf war mal wieder typisch für uns." Es ist geil, so eine Mannschaft zu trainieren...

  • hier wächst etwas zusammen, das wertvoller ist als Meistertitel


    Das ist, worauf ich hinaus wollte. Ansonsten ist es für jeden wichtig, sich über seine eigenen Motive klar zu werden, um nicht die Akteure übermäßig dafür einzuspannen. Das geschieht ja häufig, ist im Wettkampf auch so angelegt, sonst würde sich ja nie wer aufregen, wenn man verliert, Fehler macht usw., obwohl diese Aufregung sich eher kontraproduktiv auswirkt. Keiner will etwas umsonst machen, jeder braucht seinen Erfolg, nur muss man den nicht nur in Toren und Titeln sehen: ein echtes Team ist schon ein Wert an sich, nicht selbstverständlich als Leistung des Trainers: wird aber oft so genommen. (Das monierte Beispiel stößt auf Unglauben, wirkt auch unglaublich, ist aber real, ich kann es per PM auch gern vertraulich belegen.)

    Jeder Erwachsene kann nur so gut spielen, wie er als Kind trainiert wurde....

  • @ koeppchen


    tolle liste, finde ich sehr viel wieder, danke!


    könnt ihr mich für angucken:
    das beste überhaupt, ein freitagstraining, 17.30 uhr auf dem friedlichen platz,
    herbst, ca. 8 grad und nieselregen, dampfende jungs und mir wird der stress der woche abgewaschen... :thumbup:
    besser geht echt nicht.

  • Ich teile viele Dinge, die als Motivation hier schon genannt werden, möchte aber noch eine ergänzen:


    KLEINE WUNDER! Ich tue es auch für die kleinen Wunder, die der Sport manchmal mit sich bringt. Ich tue es, um Leute zu überraschen.



    Beispiel vom Jahresanfang:


    Anruf: Es fehlt eine Mannschaft bei dem E-Mädchenturnier der größten Hallentrunierveranstaltung in der Region mit insgesamt über 250 Teams in allen Altersklassen. Das Telefon klingelt, ein Mädchenteam ist ausgefallen ....... Nachrücker gesucht! Man überlegt.
    "Ok.......Die Mädchen sollen auch mal ein Turnier haben, nicht nur mit den Jungen so mitlaufen und so mittrainieren. Was soll es! Wir kommen und Startgeld wird gleich überwiesen."


    Dann fährst du da hin mit acht zusammengesuchten, weiblichen Kindern im Altern von 8 bis 10 Jahren und die spielen in einer gewaltigen Halle ihr erstes Turnier, irgendwie sogar bis ins Finale.


    Dann alles Einlaufen wie beim Basketball: dunkel, Nebelwerfer, Einlaufmelodie, Scheinwerfer ... persönliche Namensvorstellung der Spielerinnen. Alle in der Halle haben Gänsehaut, die Mädchen zittern. Es folgt eine ausgeglichene Partie.


    15 Sekunden vor Schluss kommt der Ball zu bestern Spielerin, die nie mit der Pike schießt. Jetzt tut sie es ..... und trifft aus spitzen Winkel : 1-0
    Sprachlosigkeit ..... Siegerehrung ... komplette Sprachlosigkeit.


    Solche Geschichten von E-Mädchen, die zu ihrem allerersten Turnier fahren, urplötzlich im Rampenlicht stehen ...... und ihr Gesicht plötzlich in allen regionalen Zeitungen wiederfinden, die kann nur der Fußball schreiben.


    Auch ich werde diesen Tag sicher nie vergessen,


    das "kleine Wunder".

    [b][color=#990000]"Absolvent der SOCCERDRILLS-ONLINE Kurse BASIS, Ki-Fu und JUGEND-FU."