Europameisterschaft 2012

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  • Mal etwas ganz anderes: ist sonst jemandem noch aufgefallen, dass ungewöhnlich viele Spieler bei dieser EM ausrutschen?


    Keine Ahnung, ob es jetzt immer in der Ukraine oder in Polen so war. Oder in beiden Ländern. Aber es ist mir aufgefallen. Liegt es am Platz, am schlechten Schuhwerk oder ist es einfach nur Zufall? Vielleicht sollte man darüber auch mal eine Statistik führen, die nachher dann eh´ nichts mehr wert ist.


    Ja, dass ist mir auch aufgefallen und ich meine sogar schon vor der EM in der CL/EL. Für mich liegt es an den Schuhen, da sollten die sich mal etwas einfallen lasse.

    „Alles, was wir für uns selbst tun, tun wir auch für andere, und alles, was wir für Andere tun, tun wir auch für uns selbst.” - Thich Nhat Hanh

  • Hat es nicht teilweise ungeheuer viel geregnet? Bei Deutschland-Griechenland sprachen sie doch im TV davon, dass es am Tag viel geregnet habe. Das sah man dem Platz ja auch an. Selbst die längsten Stollen bringen nichts, wenn der Boden völlig aufgeweicht ist...

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich denke da kommen 2 Sachen zusammen: 1 kurzfristige Regenfälle vor den Spielen und 2. Der wahrscheinlich nicht richtig gut angewachsene Rollrasen. Bei diesen Hightec-Rasen-Züchtungen, kommt echt viel darauf an, wie sie anwachsen. Die "Nutzschicht" ist ja meist nicht breiter als 15- 20cm.

  • Nicht alle sind gerustscht.


    von einem Nati-Spieler darf man wohl erwarten, dass er sich auf entsprechende
    Platzverhältnisse einstellen kann.


    jeder Kreisklassenspieler muss da ja wohl von Sonntag auf Sonntag auch.


    gg

  • TW-Trainer


    Ich gehe mir dir einig, das der "griechische Beton" auch in den ersten 30 Minuten ziemlich flüssig war!


    Das hatte mich tatsächlich gewundert, erwartete man doch, dass die Griechen unmittelbar vor dem eigenen 16er den Beton anrühren würden, was dann ja auch so kam. Aber dieser war dann doch zu weich und löchrig für viel mehr Angriffe der deutschen Mannschaft als erwartet.. Die Chancenverwertung war aber ziemlich schwach..


    Nützt uns beiden aber nix, wenn das die Spieler unserer Nationalmannschaft anders sehen und ein uns andere mal den Ball wieder zurück spielen oder aber nicht, wie vom Trainer gefordert mit Tempo über außen in den torgefährlichen Raum eindringen. Mich hat dieser Übergang von nach dem Abseitstor in den Standfussball fast den letzten Nerv geraubt! Taktik hin - Taktik her!


    OK, nach den ersten zwanzig Minuten war die Anfangseuphorie etwas verpufft, vielleicht hatten die Griechen auch etwas ins Spiel gefunden, jedenfalls sah das dann tatsächlich, wenn ich mich recht erinnere teilweise ziemlich nach Handball aus. Teilweise grenzte es ja sogar an eine Farce, ich meine, da gab es eine kurze Phase, in der fünf im die Spielfeldbreite überspannenden Halbbogen angeordnete deutsche Spieler sich den Ball zuschoben, ohne dass sich außer dem Ball auch nur irgend etwas bewegte. Naja, später zeigte sich dann ja, dass die Griechen sich weniger auf das deutsche Spiel eingestellt hatten als vielmehr das deutsche Team eine Auszeit genommen hatte..


    Die beiden Tore der Griechen sind für mich auch Zeichen dafür, das man statt im gesamten Team das Tempo über 90 Minuten hoch zu halten, sich dem Spiel der Griechen teilweise angepaßt hat. Jurgi hat mit Sicherheit keinen langweiligen Spielabend erlebt, denn zur Halbzeitpause gab es keinen Grund, sich mehr als nur über das 1:0 zu freuen!


    Ja, da pflichte ich dir bei. Dem Ausgleich haftete nach meinem Empfinden sogar der unangenehme Beigeschmack eine gewissen Überheblichkeit bei. Der Pass in die Tiefe ist nicht ganz zu verhindern, Lahm mache ich dann keinen Vorwurf, er ist mit Vollgas hinterher, konnte zwar die Flanke nicht mehr verhindern, hätte aber den Weg des griechischen Stürmers in die Mitte blockiert. In der Mitte hätten zwei Mann gegen Samaras reichen müssen.


    Zum ersten griechische Tor: für mich sah es so aus, als das der Torschütze zunächst Boateng kurz am Tricot hielt, Schwung nahm und an unserem Verteidiger vorbei in freie Schußposition kam.


    Ich habe mir die Szene noch mal unter http://tv.dfb.de/index.php?view=4739 angeschaut. In der Totalen (mehr gibt es nicht) sieht man, dass Samaras Boateng an der Strafraumgrenze tatsächlich am Trikot zieht und danach in seinem Rücken Gas gibt. Aber warum ist Boateng an dieser Stelle überhaupt vor ihm? Er überholt ihn zuvor und verliert ihn dann aus dem Blick, das ist für mich ein Fehler. Er hätte vielmehr hinter bzw. neben Samaras bleiben müssen. Nach dem Trikotziehen kann ich jedenfalls nicht erkennen, dass Boateng überhaupt noch mal versucht, Tempo aufzunehmen, für mich sieht es so aus, als habe seine Aufmerksamkeit nur noch dem Ball gegolten. Was für Hummels richtig war, aber nicht für Boateng.


    Nun möchte ich das aber nicht als Schelte verstanden haben, ich gestehe jedem Spieler auch mal schwache Phasen oder Aussetzer zu. Das Gegentor hätte aber verhindert werden können, wenn entweder Lahm früher mehr Fahrt aufgenommen hätte, was aber schwierig war, da er nicht gleichzeitig Ball und gegnerischer Außenstürmer im Blick haben konnte, oder durch aufmerksameres Verhalten von Boateng im Strafraum. Letzteres wäre sicher möglich gewesen, so schnell ist Samaras ja nicht.. Gerade nach den zwei ersten, von Boateng sehr stark geführten Partien, tat es mir für ihn Leid, dass sich bei ihm wieder ein gewisser Schlendrian, den man von ihm ja leider kennt, einschlich.


    Gegen die Italiener wird das schon ne ganz andere Hausnummer werden! Davon darf man nach den bisherigen Spielen ausgehen. Sie haben gezeigt, das sie nicht nur im Defensivverbund gut stehen und mit Buffon ein altes Schlitzohr im Tor haben, sondern schnell umschalten, mit Pirlo über einen genialen Passgeber verfügen und in der Spitze schnell genug ist, um unsere Innenverteidigung und Keeper ins Schwitzen zu bringen.


    Absolut. Da wird es wieder einer ähnlich aufmerksamen Arbeit des gesamten Abwehrverbundes, zu dem ich ganz klar auch die Sechser und ebenfalls die offensiven Außen zähle, bedürfen, wie schon gegen Portugal und die Niederlande. Wobei sich dann ja letztere als schwächer als erwartet zeigten, bei denen nur wenig zusammen lief, während ein Erfolg der Portugiesen gerade gegen Ende des Spiels ja schon mehr als deutlich in der Luft lag..


    Es wird darauf ankommen, welches Team in den wenigen, entscheidenden Situationen weniger Fehler macht, denn über ausreichend Stärken verfügen beide Teams.


    Ich bin gespannt: die Italiener hatten es bisher nur im ersten Spiel mit einem technisch starken Gegner zu tun, und die Schwierigkeiten der Spanier mit der offensiven Durchschlagskraft haben wir hier ja schon diskutiert. Ich hoffe schon, dass die deutsche Offensivabteilung sie vor größere Probleme stellen kann. Diesbezüglich hoffe ich persönlich, dass Podolski draußen bleibt und Reus spielt, mir ist als Unruheherd Klose auch lieber als Gomez, obwohl letzterer sich ja die scharfe Kritik zu seinem ersten Spiel offenbar zu Herzen nahm und in der Folge deutlich mehr arbeitete -- in seiner Natur liegt es aber wohl dennoch weniger.. Schürrle war nicht ganz so effektiv und umtriebig wie Reus, Müller hingegen in den ersten Spielen sehr bemüht, aber mit zu vielen Fehlern. Vielleicht hat ihm die Pause aber gut getan. Man wird sehen, hoffen wir, dass Jogis derzeit so vehement beschworenes goldenes Händchen seinen Glanz nicht verliert.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Nicht alle sind gerustscht. von einem Nati-Spieler darf man wohl erwarten, dass er sich auf entsprechende Platzverhältnisse einstellen kann.
    jeder Kreisklassenspieler muss da ja wohl von Sonntag auf Sonntag auch.


    Und da klappt das natürlich immer einwandfrei, nicht wahr? :P

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • tobn
    Ich sehe es ähnlich wie du! Aber Jurgi ist ein Fuchs, der seine Jungs ganz gut kennt! Sämtliche Bayern-Spieler hatten in dieser EM hin und wieder unerklärliche Fehler, was daran liegen mag, das sie noch in keiner Saison so durch 2. Plätze gedemütigt wurden! Mit dem Wechsel von Klose, Reus und Schürrle kam Leben in den Angriff! Jurgi weiß aber auch, das es ohne die individuelle Qualität der Bayern-Spieler nicht geht! Dennoch sind die Alternativen so stark, das man auch jedes Spiel "von der Bank" gewinnen kann, wenn man punktuell etwas ändern möchte. So kann ich mir durchaus vorstellen, das Jurgi mit Bayern-Spieler startet (z.B. Gomez für Klose), um nach der Halbzeit zu wechseln! Dadurch gibt er den Spaniern weniger Möglichkeiten, sich im Endspiel auf das Spiel der Deutschen einzustellen. So stark sie ihr Angriffsspiel aufziehen können, so haben sie doch ihre Schwächen in der Abwehr. Die konnten bislang häufig über den für mich derzeit weltbesten Keeper Ika Casillas verborgen werden. Ein Keeper, der kaum an Effektivität zu übertreffen ist!


    Dennoch glaube ich fest an unseren Sieg, wenn die Italiener überzeugend geschlagen werden können! Wirds eine Zitterpartie gegen sie, dann kann es passieren, das das Quäntchen fehlenden Selbstvertrauens gerade bei den Bayern Spielern im Endspiel nur für eine knappe Niederlage reicht!

  • TW-Trainer: Ja, so sehe ich es auch, was die deutsche Mannschaft anbelangt. Wobei mir persönlich im Moment Poldi in seinem Repertoire zu eingeschränkt ist, um ihn mir in der Startaufstellung zu wünschen. Gomez und Müller dürfen da von mir aus rein. Was die Leistungen Iker Cassillas anbelangt, so kannst du sie sicher deutlich kompetenter einschätzen als ich, mir scheint es aber so, als hätten drei der vier Halbfinalisten absolute Weltklassetorhüter. Ich finde das heutige Spiel schwer zu prognostizieren. Einerseits sind die Spanier vorne wie hinten schwächer als sonst und die Portugiesen reiten auf einer Erfolgswelle. Andererseits haben sie sicher einen Heidenrespekt vor den Spaniern, der sie etwas bremsen dürfte, während die Iberer (bester Sportreportersprech) so erfahren und abgebrüht sind, dass sie ihr Programm relativ unbeeindruckt herunter spulen dürften..

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Also ich tipp ja heute auf Portugal...


    Die sind gerade von ihrem Erfolg so berauscht, dass sie der Name Spanien offensiv nicht so hemmen wird wie z.B. die Franzosen.


    Aber ich bin auch so pessimistisch zu sagen, dass Italien uns schlagen wird.


    Mein Tipp: Finale Portugal - Italien, mit dem Überraschungseuropameister Portugal.


    Gruß,


    ReMigius


    "Gerade im Fußball passieren in schöner Regelmäßigkeit Wunder."

  • Sammer hat es schon vorher gewusst (über Puyol):

    Zitat

    Über
    ihn hat man auch immer gesagt, der kann nicht Fußball spielen. Kurios
    ist nur, dass er trotzdem alle Titel gewonnen hat, die man gewinnen
    kann. Ich glaube, dass das Fehlen von Puyol für Spanien im weiteren
    Turnier noch zum Problem werden wird. Nicht aus sportlicher Sicht,
    sondern was seine Führungsqualitäten betrifft. Er ist ein echter Leader.

    Heute wirken die Spanier ziemlich ratlos und keiner nimmt das Heft in die Hand.

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • In der Verlängerung hat mir Spanien imponiert.


    da war die Zielstrebigkeit zum Torerfolg, die ich bisher kritisiert habe, endlich mal zusätzlich zu ihrer Spielkunst vorhanden.


    ob es jetzt nur am Ermüden von Portugal lag? Ich glaube schon, dass die Umstellung ihrer Spielweise mitentscheidend war.


    Von welchen Kleinigkeiten letztendlich ein Erfolg abhängig ist, wurde auch mal wieder deutlich.


    Gestern war es 1 cm. der eine Elfmeter geht an die Lattenunterkante und springt vor der Linie auf, der ander Pfosteninnekante
    und geht hinter die Linie.


    1cm in die andere Richtung und Portugal wäre im Endspiel. und das nach 120 Minuten und 10 Elfmeter.


    gg

  • Die vorherigen Spiele war Spanien auch nicht überragend, aber immer souverän. Gestern haben sie gegrätscht, das Dribbling gesucht, hohe Bälle gespielt, Bälle auf die Tribüne gebolzt und oft aus der zweiten Reihe geschoßen - alles Dinge, die sonst in ihrem Spiel verpönt sind.


    Sie wirkten teilweise hilf- und ratlos. Das waren Verzweiflungstaten. Ihnen fehlte einen Papa-Figur. Einer, der sie beruhigt, an dem sie sich aufbauen können. So einer wie Puyol.


    Seid gestern weiß ich, dass Spanien schlagbar ist, egal wer`s heute packt...

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Dass die Spanier in der zweiten Hälfte der Verlängerung stärker aufkamen, wie deutlich zu sehen war, lag aus meiner Sicht weniger an Umstellungen als daran, wie du, günter, schon mutmaßt, dass die Portugiesen einfach stehend K.O. waren, nachdem sie praktisch das gesamte Spiel über ein unheimlich aggressives Angriffspressing gegen die Spanier gespielt hatten, eine Taktik, die ich vor dem Spiel für glatten Selbstmord gehalten hätte. Ich fand es beeindruckend, mit welchem Einsatz die portugiesischen Spieler selbst in der Verlängerung noch nach hinten rannten, wenn die Spanier zu einem Konter ansetzten. Am Ende entschieden dann eine Kombination aus Glück und den auf spanischer Seite vielleicht ein Quäntchen mehr Selbstvertrauen.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Die vorherigen Spiele war Spanien auch nicht überragend, aber immer souverän. Gestern haben sie gegrätscht, das Dribbling gesucht, hohe Bälle gespielt, Bälle auf die Tribüne gebolzt und oft aus der zweiten Reihe geschoßen - alles Dinge, die sonst in ihrem Spiel verpönt sind.


    Sie wirkten teilweise hilf- und ratlos. Das waren Verzweiflungstaten. Ihnen fehlte einen Papa-Figur. Einer, der sie beruhigt, an dem sie sich aufbauen können. So einer wie Puyol.


    Seid gestern weiß ich, dass Spanien schlagbar ist, egal wer`s heute packt...

    Sehe ich ganz genauso. Ich war ziemlich verblüfft, wie ratlos die Spanier wirkten. In dieser Form sind sie nicht mehr die unschlagbare "Übermannschaft".


    Die Portugiesen haben das defensiv super gemacht, sie haben ständig Überzahl im Zentrum geschaffen, aggressiv den Ballführenden attackiert und so die hohenj Bälle und Fehlpässe provoziert. Und sie haben das sogar fast über die komplette Spieldauer duchgehalten, was ich kaum für möglich gehalten hätte. Allerdings kam offensiv bei Portugal praktisch Null.


    Grüße
    Oliver

  • Hätten die portugisischen Angreifer (Christiano Ronaldo an erster Stelle) ihre Torchancen genutzt, wäre es nach 90 Minuten ein verdienter Sieg gewesen! Sie haben Jurgis Taktikteam aber gezeigt, wie man gegen die Spanier taktisch spielen kann. Stört man die Spanier bereits im Spielaufbau, zeigen sie ihre Schwächen!


    Nun noch mal zur Startaufstellung. Also Poldi kann ich mir auch nicht so richtig vorstellen. Obwohl er für mich der Einzige ist, der als "Maulwurf" beim vorzeitigen Verrat der Mannschaftsaufstellung nicht infrage kommt. Denn den versteht doch eh keiner!


    Aber heute gilt es erstmal die Italiener zu schlagen!

  • Vor dem Anpfiff: Bei der Begrüßung der Mannschaften tritt Mario Balotelli Philipp Lahm
    um und sieht dafür die rote Karte. Balotelli verteidigt sich: "Der hat
    "Hallo Asamoah`" gesagt"


    2. Minute: Podolski ruft "Bastian, steil". Der Pass wird von Montolivo abfangen, der Podolski als einziger verstanden hat.


    5. Minute: Andrea Pirlo zaubert einen 40-Meter-Pass auf Cassano. Cassano
    wird allerdings vom Pfiff des Schiedsrichters gebremst. Nein, kein
    Abseits, der Schiedsrichter will den Zauberpass noch einmal zusammen mit
    den Zuschauern mehrfach in Zeitlupe auf der großen Anzeigetafel
    bewundern.


    10. Minute: Mats Hummels rettet im letzten Moment gegen den
    einschussbereiten Cassano. Frustriert über seine mittlerweile 2.
    Strafraumgrätsche im Turnier (die erste gegen Griechenlands Samaris)
    lässt sich Hummels gegen Mertesacker auswechseln.


    23. Minute: Neuer klärt beim Herauslaufen in letzter Minute gegen Buffon am gegnerischen Fünfmeterraum.


    25. Minute: Jogi Löw versucht einem Balljungen den Ball wegzuschlagen.
    Der hat ihn aber fest eingeklemmt, Löw verstaucht sich das Handgelenk
    und muss von Müller-Wohlfahrt behandelt werden.


    27. Minute: Schweinsteiger humpelt: Das Sprunggelenk. Er muss aber weiterspielen, weil Müller-Wohlfahrt Löw behandelt. Es sieht ernst aus.


    43. Minute: Riesenchance durch Özil. Der verstolpert allerdings völlig
    überrascht, weil der Szene ein Doppelpass mit Gomez vorausging.


    0:0 zur Pause


    51. Minute: Ein brutaler Tritt von Philipp Lahm gegen Giovinco wird
    nicht geahndet. Giovinco hatte Lahm mit "Hallo Kleiner" provoziert.


    59. Minute: Cassano spielt Boateng am Flügel aus und läuft auf das
    deutsche Tor. Hummels brüllt vom Seitenrand: "Holger, nicht grätschen",
    aber zu spät. Badstuber grätscht den Ball sauber zu Khedira. Hummels
    kann sich gar nicht mehr beruhigen und wird vom 4. Offiziellen auf die
    Tribüne geschickt.


    71. Minute: Löw erscheint wieder im Stadioninnenraum, die Hand dick
    bandagiert. Schweinsteiger humpelt zur Seitenlinie und lässt sich
    behandeln.


    87. Minute: Ein weiter Abwurf von Manuel Neuer
    trifft de Rossi in Höhe der Mittellinie am Kinn. Der taumelt in den
    deutschen Strafraum und bricht dort zusammen: Elfmeter für Italien.


    88. Minute: Ist das die Entscheidung? Neuer fängt den Elfmeter-Lupfer
    von Andrea Pirlo mit dem rechten Ohrläppchen. Es folgt ein weiter Abschlag
    auf Podolski, der lässt sich rechtzeitig gegen Schürrle auswechseln, der
    zum 1:0 trifft.


    89. Minute: Rote Karte für Buffon nach Faustschlag gegen Philipp Lahm: der hatte zu Buffon "Hallo Iker" gesagt.


    90. Minute: Abpfiff: Deutschland im Finale

  • Schade, dass drei individuelle Fehler und viele ausgelassene Chancen zum Ausscheiden der deutschen Elf im Halbfinale führten. So einen Fehler wie vor der Flanke zum ersten Gegentor unterläuft Hummels wohl höchstens einmal in einem halben Jahr, so ähnlich scheint das Mehmet Scholl nach dem Spiel ja auch gesagt zu haben -- ich war da gerade draußen, selber mit den Kindern kicken. Warum vor dem zweiten Gegentor Podolski, der ja offensichtlich zusammen mit Lahm die Sicherung an der Mittillinie beim Eckball bildete, beim Pass in die Tiefe stehen bleibt, obwohl er doch Balotelli starten sehen muss, bleibt wohl sein Geheimnis. Da erkennt man, dass Lahm halt Abwehrspieler ist, er orientiert sich sofort nach hinten, hat aber Balotelli hinter sich.. Naja, und zu guter letzt fragten sich sicherlich noch einige neben mir nach spätestens 25 Minuten, was Poldi und Gomez da überhaupt auf dem Platz verloren hatten.. Das sah in der Offensive leider wieder genau so schleppend und statisch aus wie gegen Dänemark. Dazu noch Toni Kroos, bei dem ich mich nicht daran erinnern kann, jemals gesehen zu haben, dass er das Spiel mal schnell macht, vielmehr scheint mir das Gegenteil viel häufiger der Fall zu sein..


    An ihm lag es ganz sicher nicht, aber einige Entscheidungen von Monsieur Lannoy fand ich dann schon recht amüsant. Genau wie Steffen Simon verstehe ich überhaupt nicht, wie man eine Situation mit Vorteil Deutschland weiter laufen lassen kann, um anschließend einen Freistoß für Italien zu geben. Vielleicht war er da Opfer eines Sekundenschlafs, dann sollte er sich mal mit Poldi (s.o.) darüber unterhalten.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Bittere Stunden mußte Jurgi Löb, der ohne das stets in minzgrün gekleidete Maskottchen Angela sein ohnehin großes Herz für Bayern-Spieler erweichen ließ und einer weiteren Umbettung der trübsalblasenden Wasserträger im Team der Münchener Gomez und Co. zustimmte. Wußte Jurgi doch genau, das diese Jungs das Finale ohnehin nur von der Reservebank sehen können. So war es dann auch nicht verwunderlich, das nicht wie mit der A-Elf das deutsche Team sein Spiel aufzuzog, sondern die tapferen Bayern es den Italienern bereits beim Spielaufbau leicht machten und so ein einziger Balla-Balotelli ausreichte, um die Deutschen wieder nach Hause zu schicken! Weil mein Interesse besonders den Torleuten gilt, muß ich festhalten, das ich bei der EM mindestens ein halbes Dutzend Keeper gesehen habe, die es an Effektivität mit unserem Manuell Neuer aufnehmen können. Das ist deshalb schade, denn auch ihm hat der Wechsel nach Bayern München nicht gut getan. Beim 2. Tor stand er lediglich 1 - 2 Schritte zu tief stand, um evl. beim gut plazierten Schuß eine Chance haben zu können, denn ein bekloppter Ballotelli lupft nicht, er läßt es krachen! Schlimmer fand ich sein Verhalten beim 1. Tor, wo er, wie im Bayern-Team wie auch in der EM leider zu häufig auf der Torlinie verharrte, statt sich zwischen Torlinie und 5-er zu positionieren, um Schüsse wie auch Flanke effektiv verteidigen zu können. Klar gab es jeweils dicke Patzer seiner Vorderleute! Darüber muß man nicht diskutieren, weil damit ein Keeper rechnen muß! Wenn ich Manuell`s Berater wäre, dann würde ich ihm unter der Vorraussetzung, das sich am Trainerstab der Bayern nichts ändert, den Wechsel in einen anderen europäischen Spitzenclub anraten, wo er wieder der "Alte" sein darf, der mit Mut zum Risiko den gesamten Strafraum verteidigt und wieder durch zielgenaue Würfe seine Vorderleute in opitmale Angriffspositionen bringt!


    Aber, es ist nicht die EM der Torwart-Philosophien, sondern die des Fussballs, die der Deutschland durch Überheblichkeit im Halbfinale ausgeschieden ist. Wir durften bis dahin über einen zum großen Teil erfrischenden, dynamischen Fussball erfreuen. Leider war das Taktik-Augenmerk zu sehr darauf gerichtet, gegen stark defensiv agierende Teams ein Tor zu erzielen. Es wurde (wie sich bereits im Griechenlandspiel andeutete) zu wenig darauf geachtet, das die Offensivabteilung sofort bei gegnerischem Ballbesitz den Gegner beim Spielaufbau erfolgreich stört. Dann kann die deutsche A-Elf, aber die B-Elf leider nicht. Einen Gomez, Podolski, Kroos und Müller, sowie schwächelnden Schweinsteiger und gelegentlichen Patzern heimgesuchten Badstuber und Boateng verkraftet auch ein deutsches A-Team nicht! Bender, Reus, Schürrle, ja selbst ein 34-jähriger Klose hätten jeden Gegner vor schwere Aufgaben stellen können. Wenn Jurgi spätestens nach dem 1 : 0 gleich reagiert hätte und die "Umgebetteten" zur Fortsetzung ihrer Fussballträume auf die Reservebank zurück beordert, dann hätte noch Aussicht auf Erfolg bestanden. Sicher, das wäre die Höchststrafe für diese Spieler gewesen. Wer aber zu spät reagiert, den bestraft ein Ballotelli!


    Bitte, diese Analyse nicht zu ernst nehmen. Denn es geht nur um Fussball, um sonst nichts!