Europameisterschaft 2012

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  • "europameister: frankreich.


    geheimfavourit: polen.


    außenseiterchancen: deutschland und holland."


    haha....


    aber die italiener haben gestern so gespielt wie die deutschen: die angst des hasen vor der schlange!
    ohne typen :D und balo hat gestern keinen ball auch nur stoppen können und seine positive passquote war unterirdisch!
    bei spanien war das team am start, nicht die in deutschland geforderten typen. alle wollten und hatten spass!
    das zuspiel von fabregas war outstanding vorm ersten tor! aber sowas geht halt nicht in jedem spiel...

  • Zum Glück habe ich das Bild des Kicker-Tabellenrechners, wie ich ihn ein paar Tage vor Beginn der EM ausfüllte, bereits vor zehn Tagen entsorgt. Bei mir traf damals im Finale Deutschland auf Kroatien...


    Aber gutes Spiel der Spanier gestern, da haben sie viel vom dem abgerufen, was sie können. Waren die Italiener schwächer als gegen Deutschland? Vielleicht ein bisschen, wobei ich geneigt bin, zu glauben, dass die Spanier sie einfach besser im Griff hatten und konsequenter gespielt haben. Dann erging es den Italienern wie den Deutschen noch ein Spiel zuvor: sie gerieten in Rückstand. Und die Spanier waren dann nicht so überheblich, die Aufmerksamkeit schleifen zu lassen, wie es mich bei der deutschen Mannschaft nicht gewundert hätte. Spätestens als die Italiener dann nur noch zu zehnt war, war der Drops gelutscht.


    Gratulation an Spanien, die sich zum Finale noch mal deutlich steigerten und eine blitzsaubere Vorstellung zeigten. Versteht das bitte nicht als unqualifizierten Seitenhieb, aber in den letzten Tagen habe ich mehrfach gefragt, wie förderlich der Leitspruch "mir san mir!" wirklich ist... Liegt in der damit einhergehenden Selbstfixierung auch ein Grund dafür, dass die Nationalmannschaft die eigenen Ansprüchen nicht hat erfüllen können? Waren die drei gefühlten Niederlagen der Bayern doch eine zu schwere Hypothek für Joachim Löw? Ein wenig kommt es mir so vor..


    Auch interessant, was Oli Kahn gestern zu sagen hatte. Obwohl ich seine Aussagen nicht immer schätze, denke ich schon, dass er damit recht hat, dass das diesjährige deutsche Team im Turnier selbst insgesamt zu wenig investiert hat, zu wenig gekämpft, gerackert, gearbeitet. Wie seht Ihr das?

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Ich hatte mir Deutschland als EM-Sieger gewünscht, weil Jurgis Buben in der Vorbereitung und auch größtenteils in der EM dynamischen und erfrischenden Offensivfussball gezeigt haben, den man sich als Zuschauer gerne anschaut.


    Wenigstens hätte ich mir ein Finale Deutschland - Spanien gewünscht! Wenngleich man nach dem gestrigen Spiel der reifen Leistung der Spanier großen Respekt zollen muß. Sie haben die Antwort darüber, das sie nur langweiligen Kurzpass-Fussball spielen können, in sehr beeindruckender Weise auf dem Platz gegeben!


    Mag sein, das die Italiener in der Vorrunde und auch in den Spielen danach zu viel Substanz verbraucht und schließlich im Endspiel nahezu platt waren, um Spanien übers gesamte Spiel hinweg Paroli bieten zu können. Dem deutschen A-Team hätte ich zugetraut, sich mit den Spaniern auf höchstem Niveau zu duellieren. Einfach schade, das nichts daraus geworden ist!


    Löw hatte sich mit seinen ganzen personellen Umstellungen fürs Italienspiel verzockt und die Schuld dafür auf sich genommen.


    Wie dünnhäutig die Bayern die Kritik über ihre Nationalspieler nehmen, zeigt sich auch am hartnäckigen Gerückt, mit Matthias Sammer als Sportlichen Leiter (hat noch Vertrag bis 30.06.2013), als Nerlingers Nachfolger vom DFB loseisen zu wollen. In der Frankfurter DFB-Zentrale wird man sich freuen, den polternden Unruhegeist Sammer loszuwerden! Ob die Bayern jedoch nach Lois van Gaal einen weiteren Sturkopf brauchen, steht dann auf einem ganz anderen Blatt.


    Eine Diskussion darüber, das wir jetzt inclusive Nationaltrainer alles ändern müssen, halte ich für überflüssig! Ich möchte nur mal daran erinnern, das wir lange Jahre auf einen ausgebildeten Vereinstrainer als Nationalchef und -trainer verzichten mußten! Weil es niemand machen wollte, haben sich Tante Käthe und Klinsi nach Kräften bemüht. Man muß auch nur den Vergleich mit dem Vorrundenaus der hochgehandelten Holländer bemühen, um die größten Kritiker auf den Boden der Realtät zurück zu holen.


    Es war in der EM mehr drin für unsere Nationalelf! Wieviel, das werden wir wohl erst in 2 Jahren bei der WM in Brasilien erfahren!

  • @TW


    als Spieler und gerade auch als Trainer, sollte man aber wohl auf dem Laufenenden sein.


    Sammer istt schon bei Bayern.


    Insiderwissen sollte man haben, auch wenn nur aus dem Radio.


    gg

  • Wenngleich man nach dem gestrigen Spiel der reifen Leistung der Spanier großen Respekt zollen muß. Sie haben die Antwort darüber, das sie nur langweiligen Kurzpass-Fussball spielen können, in sehr beeindruckender Weise auf dem Platz gegeben!

    Ja, wobei ich zugeben muss, dass ich gehofft hatte, dass die Dominanz der Spanier gebrochen wird. Es ist eben langweilig, wenn immer dieselben gewinnen, umso mehr, wenn es nicht das eigene Team ist 8). Dass schon wieder Spanien gewonnen hat, lässt mich ein wenig ernüchtert zurück. Aber natürlich haben sie es verdient, zumal zumindest die ersten beiden Tore toll heraus gespielt waren.

    Es war in der EM mehr drin für unsere Nationalelf! Wieviel, das werden wir wohl erst in 2 Jahren bei der WM in Brasilien erfahren!

    Na hoffentlich schaffen sie es da mal, ihr Potenzial auszuspielen!


    Grüße
    Oliver

  • ich lege mich hier jetzt mal fest: in brasilien werden die jungs vom zuckerhut nicht zu besiegen sein!
    ebenfalls ganz stark, argentinien und die spanier sowieso. südamerika eben.


    wenn unsere jungs das halbfinale erreichen sollten, dann ist das schon ein riesenerfolg und keine niederlage.
    jetzt bereits vom titel zu reden ist vermessen. das ist brasiliens WM und da sind einige hammerspieler dabei,
    nicht nur neymar, der vorspielen will. auch messi scheint bei den gouchos angekommen zu sein und die jungs von real werden diesmal hellwach sein.
    vlt. haben sie ja auch einen richtigen trainer an der seitenlinie...

  • siebener
    Man kann ja gar nicht früh genug anfangen, die Dinge zu ordnen, wenngleich die WM noch 2 Jahre hin ist und bis auf Brasilien sich alle anderen erst noch qualifizieren müssen. Aber nicht nur der FC Bayern München hat das systematische Scouting in Südamerika eingestellt, auch die VW-Städter und andere Bundesligisten blicken eher mal zufällig nach Südamerika! Die Anzahl der Brasilianer, die ihr Geld in der Bundesliga verdienen, hat gegenüber vergangener Jahre stetig abgenommen. Die Gründe dafür sind vielschichtig. Insgesamt muß man aber festhalten, das die Ballkünstler von der Copa Cabana nicht mehr die Faszination vergangener Tage ausüben, weil Effektivität den Tanz mit dem Ball ersetzt hat. Wie man das eine mit dem anderen verbindet, haben zuletzt die Spanier als verdiente EM-Sieger eindrucksvoll demonstriert.


    Ja, man muß wieder mit den Spaniern rechnen. Natürlich auch mit den Deutschen und den anderen üblichen Kandidaten! Fast noch spannender dürfte die Frage sein, wie sich der Fussball in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird?

  • So ähnlich denke ich auch.


    Solange die Jungs die Hosen voll haben, weil


    -der Gegner ein gutes Rezept hat und man überrascht ist
    -der Gegner vermutlich schon über die Presse einfluß nimmt und man sich beeinflussen läßt ("Angstgegner kommt" ...huuuuuh, buh)


    solange ein -grundsätzlich geschätzter- Löw....


    -ein im vorherigen Spiel gut aggierendes Team zerpflückt
    -Spieler in mittelmäßiger Form (Poldi, Schweinsteiger/Ozil...statt Reuss/Götze?/Schürle...die glänzten) aufbietet


    solange man kein Gegenrezept akut gegen das Spiel der Spanier findet


    und


    solange man in der Ausbildung des Fußballs viele Talente nicht findet, sie an der Basis Leuten aussetzt, die sie verheizen, nicht erkennen und auch vielfältige Weise vergraulen läßt


    .....solange werden wir Deutschen beim Titelholen zuschauen bzw. im glücklichsten Fall mal einmal und dann lange Zeit nichtmehr den Titel holen...hoher Anspruch ich weiss, aber die Spanier haben es bewiesen! Respekt.


    Die haben fast nur durch die Mitte gespielt, ....unzählige super schnelle tödliche spielintelligente Pässe gespielt, die fast immer Abnehmer hatten. Das was Özil seiner Hochformphase einstreute und was Begeisterung auslöste, das macht bei den Spaniern die Kabinenputzfrau und da finde ich das WARUM sehr interessant.

  • özil ist in spanien der beste vorlagengeber! er hat eine spielkunst, die hier nicht gesehen wird.
    nach wie vor meint man, ihm fehle die körperspannung, er sei zu "divenhaft" oder zu lässig.
    in spanien wird er geanu dafür geliebt! er ist der beste deutsche fußballer für mich,
    kein allrounder, kein sechser, kein antreiber, aber ein künstler.
    wenn sami sich mehr um seine absicherung kümmern kann weil schweinsteiger normalform hat,
    wird man dies auch hoffentlich wieder erkennen.

  • @Micha.....Ja das finde ich lustig.


    Horst Wein ("Stimulieren, statt instruieren".....tödlicher Pass durch Spielintelligenz usw.)....ein weiterer Deutscher der sich die selbstverliebten Deutschen vielleicht nicht länger antun konnte.....lebt wohl in Spanien und berät dort den spanischen Verband, aber auch den Dfb.....hier scheint keine Sau auf ihn zu hören.


    Nicht das wir uns falsch verstehen, ...ich finde wir sind schon auf einem guten Weg....aber das was geschieht wird nicht reichen....um aus EIGENER Kraft zu dominieren. Um auch die letzten Besten aus dem Weg zu räumen....da fehlts und das wird bei gleichem Weg ohne weitere Veränderung nur zum Titel führen....wenn andere mehr Bockmist machen als wir. Dementgegen zeigen die Spanier auf, wie es laufen kann. Das Ausbildungssystem der Spanier sollte ein neues Thema hier sein. Das mal von unten nach oben zu beleuchten....die Scoutings, die Ausbildungsthemen, die Abläufe, der Umgang mit Kindern, Eltern....das Ligasystem im Ausbildungsbereich und oben, die Wege der Auszubildenen zum Verein, die Vereinsstrukturen, wieviele Verbände gibt es...wie hängt alles zusammen und auch....ab wann machten sie was anders, was änderten sie genau und und und....wäre zu beleuchten um Antworten...echte Antworten zum Augenöffnen zu hören. Diese Antworten könnten auch uns an der Basis gewisse Dinge vor Augen führen, die auch dem letzten Alteingesessenen den Anstoß zur Veränderung oder zum Aufhören und zurückziehen bewegen könnten. Gr. Andre

  • Siebener,


    Özils Form habe ich moniert und das meine ich auch.


    Hinzu kommen bei mir Fragezeichen dahingehend....das ich darüber gegrübelt habe...was der jeweilige Gegner taktisch tat, um den Mann der ihnen vermutlich Respekt einhauchte auszuschalten bzw. ungefährlicher machen zu lassen.


    Dazu halt die Formfrage....


    Was du sagst kann ich auch so unterstreichen....der ist genial. NUR ...er hat keinen oder kaum einen Abnehmer. Bei Spanien ist sich jeder der Abnehmer des anderen. Ich habe Özil vor ein paar Monaten in Dortmund beim Spiel gegen Italien gesehen....alle schimpften...."der Idiot spielt ja einen Pass in den leeren Raum und keiner steht da!"....usw.....ich hatte damals eher den Eindruck, dass er den Ball dahin steuerte, um seine Mitspieler auf die neue Art zu bedienen....nur die haben nicht reagiert, weil so intelligentes Spiel kennen sie nicht....den Özil könnteste jederzeit ins spanische Spiel eingliedern...alle anderen Kartoffelfußballer nicht.....sorry. Allerdings säße er vermutlich wegen eines Formtiefs dort auf der Bank...glaube ich jedenfalls.

  • vermutlich hast du recht, andre. nutzt ja nix ständig von unseren talenten zu reden, wenn sie nicht zum zug kommen.
    da habe ich ebenfalls angst, dass es genauso wird wie früher: die sog. Arrivierten entscheiden selbst, wann sie aufhören.
    kein platz für die neuen, die womöglich ein neues spiel besser verstehen würden.
    fairerweise muss man aber auch sagen, dass götze nicht fit war und auch gündogan problem hatte.
    blieben reus und schürrle, wobei ich schürrle in der saison nicht oft gesehen habe.


    özil hat mal gesagt, bei real hat er renaldo. den braucht er nur irgendwie zu finden und dann wird das geregelt.
    aber er hat auch andere jungs um sich herum, die besser auf ihn aufpassen. trotzdem hat er körperlich zugelegt.
    wenn er jetzt nur noch seine fallsucht abstellen könnte...

  • Hallo Andrè,

    ...echte Antworten zum Augenöffnen zu hören. Diese Antworten
    könnten auch uns an der Basis gewisse Dinge vor Augen führen, die auch
    dem letzten Alteingesessenen den Anstoß zur Veränderung oder zum
    Aufhören und zurückziehen bewegen könnten

    Ich vermute - ohne es wirklich zu wissen - die Antworten könnten dir in Teilspekten auch nicht gefallen.
    Ich kann mit nicht vorstellen, dass man den spanischen Tiki-Taka-Fussball in dieser Perfektion beherrscht, wenn man bis zur E-Jugend den Schwerpunkt auf die Individualtaktik legt.
    In Zeiten, wo selbst Landesliga-Mannschaften das ballorientierte Spiel - im Rahmen ihrer Möglichkeiten - perfektioniert haben, hat man mit schnellem Passspiel und Spielverlagerungen die größten Erfolgschancen.
    Mit Ausnahme des Halbfinals haben die Spanier kaum 1:1-Situationen gesucht, sondern praktisch jede Situation durch Passpiel gelöst. Erreicht man diese Perfektion wirklich erst, wenn man damit zu Beginn der Pubertät anfängt? Wie positioniert sich der spanische Fußballverband zu diesem Thema?


    Gruß, Christoph

    C 1 Viktoria Buchholz


    Auf jede Mannschaft, die in Schönheit stirbt, kommen hundert, die in Hässlichkeit sterben – kein Grund also, sich auf Hässlichkeit zu fokussieren.
    Martin Rafelt

  • Spanien wurde durch ein 1:0 im Finale gegen Griechenland gerade U19-Europameister.


    Damit sind sie nun amtierende Europameister bei den "Alten", bei der U21 und bei der U19.


    Schon beeindrucken zu sehen, was da in Spanien nachkommt.

  • h4cher
    Es ist schon ein Unterschied, ob ich 1 - 2 Jahrgänge beobachte (wie hier in der U 19) oder die besten Spieler eines Landes. Griechenland ist normalerweise nicht der Top-Kandidat für ein U 19 - Finale auf europäischer Ebene. Dennoch zeigt das Ergebnis, wie wandelbar der Fussball ist! Insofern sind die Daten der Nachwuchs-Nationalmannschaften auf Gradmesser für zukünftige Entwicklungen. Auch, wenn wir es als Liebhaber des dynamischen Zweikampfes nicht gerne hören wollen, so sind uns doch die Torrero mit klugem Ausweichspiel um einiges Voraus! Lange, viel zu lange haben wir geglaubt, es wäre ihr Kurzpaßspiel und ihre hohe Ballbesitzquote! Viel zu wenig wurde darauf geschaut, wie blitzartig sie ihren Rhytmus ändern können, während unser Spiel immer noch eine längere Phase des Aufbaus benötigt oder aber schon der 3. Pass unpräzise wird. Sogar auf die Schauspielerei verzichten sie! Es ist von allem etwas, wenngleich es immer nur ein paar Schräubchen sind, an denen gedreht werden sollte! Ein Schräubchen ist m.E. die deutlich zu hohe Trainer-Fluktuation, weshalb die Erfahrungen der Nachwuchs-Nationaltrainer rasch wieder verloren gehen. Aber vielleicht ändert sich das ja unter dem neuen DFB-Sportdirektor, sodas Kontinuität in die Förderarbeit kommt?