Wieviel Funino tut einem Training gut?

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  • @totog und @all:


    Wie genau definiert ihr denn dabei "Korrekturspiele"?
    Sind das die Übungen/Spiele, die H. Wein zu den vorbereitenden Spielen, die zu Beginn des Buches erläutert werden, empfiehlt?

    In der zweiten Entwicklungsstufe, also F-Jugend, beschreibt HW eine Vielzahl von vereinfachten Spielen mit denen man das Training eröffnet; z.B. 2:1 mit Überdribbeln der Torlinie. Nach dem Spiel wird eine Übung gewählt, die in direktem Zusammenhang mit den Problemen steht, die die Kinder bei diesem vereinfachten Spiel hatten, also in dem Beispiel ist ein Problem den Ball sauber und mit ausreichender Schärfe zur Seite zu spielen.


    In der Korrekturübungen laufen nun 2 Kinder an der Außenlinie entlang auf die Torlinie zu (einer mit, einer ohne Ball) und kurz vor Ende wird dann der Ball zum Mitspieler gespielt. Erweiternd kann man noch ein Hütchentor aufstellen durch das gepasst werden muss. So wird dann ein Wettbewerb aus den zwei 2er Teams - wer schafft mehr erfolgreiche Pässe in einem Durchgang.

  • Gerne auch @Strznievski der ja glaube ich auch auf Funino zurückgreift.

    Gestriges Training:


    Ausgangssituation: Nachdem wir bis jetzt ausschließlich offensives 1v1, bzw. 2v1, eingebettet in verschiedenste Spielformen im Programm hatten, wollte ich mich in den nächsten Wochen mit dem Defensivverhalten beschäftigen. Erster Schwerpunkt: 1v1 am Flügel.


    Urlaubsbedingt 8 Kinder


    Dazu habe ich mir folgendes überlegt:


    Aufbau:


    Ein Feld ca. 25x25m (bewusst quadratisch gewählt um dem Spiel extra viel Breite zu geben). Die Mini-Tore, stehen auch enger beisammen als beim ursprünglichen Funino, um die Bewegung ins Zentrum zu simulieren.


    (siehe Datei TR1)


  • In der zweiten Entwicklungsstufe, also F-Jugend, beschreibt HW eine Vielzahl von vereinfachten Spielen mit denen man das Training eröffnet; z.B. 2:1 mit Überdribbeln der Torlinie. Nach dem Spiel wird eine Übung gewählt, die in direktem Zusammenhang mit den Problemen steht, die die Kinder bei diesem vereinfachten Spiel hatten, also in dem Beispiel ist ein Problem den Ball sauber und mit ausreichender Schärfe zur Seite zu spielen.
    In der Korrekturübungen laufen nun 2 Kinder an der Außenlinie entlang auf die Torlinie zu (einer mit, einer ohne Ball) und kurz vor Ende wird dann der Ball zum Mitspieler gespielt. Erweiternd kann man noch ein Hütchentor aufstellen durch das gepasst werden muss. So wird dann ein Wettbewerb aus den zwei 2er Teams - wer schafft mehr erfolgreiche Pässe in einem Durchgang.

    Das Buch ist in diesem Bereich untergliedert: Es gibt z.B. Übungen fürs Defensive 1:1 oder für das Dribbeln etc.
    Wenn Dir im Eingangsspiel auffällt was die Kinder falsch machen, dann korrigierst Du es eben mit diesen Übungen. Und Du hast ja im Prinzip einen Trainingsplan, der dir vorgibt was Du wann trainierst. Oft sehe ich es auch am Spieltag vorher, was gerade wieder eine Baustelle ist. Ich warte also im Auftaktspielchen bis dieser Fehler, den wir üben wollen, auftritt und unterbreche dann das Spiel. Dann versuche ich das kurz zu besprechen (was meistens an der Aufmerksamkeit der Kinder scheitert) dann zu üben und dann hoffe ich, wenn wir weiterspielen, dass die Kinder zeigen, dass sie es verstanden haben. Oft gelingt das auch.
    Die erfahreneren unter uns, haben wahrscheinlich ein dickes Repertoire an Übungen im Kopf auf die Situativ zurückgegriffen werden kann, ich jedoch müsste mit dem Handbuch unter dem Arm herumlaufen, um das zu leisten. Vor allem wegen dem Aufbauaufwand - wenn ich das nicht vorher schon plane, sodass möglichst wenig aufgebaut werden muss, kostet das zu viel Zeit und dann entgleiten mir die Kinder wieder.
    Insofern ist für mich ein "Korrekturspiel" eine Spielform oder Übung in Wettkampfform, die explizit ein aktuell auftretendes Defizit betrifft UND bei dem die Kinder selbst die Chance haben zu verstehen und zu erkennen wie es besser gehen könnte. Wenn die Kinder es nicht selbst schaffen sich das zu erarbeiten, sondern ich das alles erzähle, dann ist es für mich keine Korrekturübung, sondern Anweisung.

  • Ich schreibe bewusst von Korrekturspielen UND Übungen!


    Für mich ist jede Spielform mit der ich etwa bewirken will ein Korrekturspiel. Das kann ein Fangspiel mit oder ohne Ball sein, aber auch eine H.Wein Spielform. Wobei ich gerade die Wein Übungen sehr oft eher als Übungen einstufen würde. Im Vordergrund steht für mich hierbei die Unterscheidung in Spiel und Übung. So kann ich z.B ein Verbessern des Freilaufens oder der "Auftaktbewegung zum Lösen vom Gegner" auch in einem Handball oder ähnlichem verpacken. Es bleibt für mich ein Korrekturspiel.


    Als Übungen sehe ich alles was losgelöst vom Spiel einzelne Inhalte speziell vorgibt. z.B. Weins Linien-dribbeln 1gg1 oder 2gg1 usw. Aber auch mal Passtechnik (nur kurz) und ähnliches.


    Welchen Schwerpunkt ich mir für die Trainings setze nehme ich aus einem festgelegten Trainingsplan der mir für jedes Monat alterspezifische Schwerpunkte vorgibt. Ich habe festgestellt das ich, wenn ich die Schwerpunkte vom letzten Spiel ableite, Gefahr laufe manches nicht oder viel zu wenig zu machen. Einfach deshalb weil ich mich mit Themen auch mal zu lange beschäftige und am Ende das Jahr vorbei ist. Also lege ich vorher fest was die Kinder in den nächsten Monaten probieren sollen und arbeite diesen Plan ab. Für mich ist das die beste Lösung um eine möglichst breite und allgemeine Ausbildung zu Gewährleiten. Wobei natürlich immer bestimmte Eindrücke aus den letzten Spielen ins Training ausstrahlen. So sind meine Kinder immer wieder gefährlich das Einwürfe und anderes mit der Zeit immer "schlechter" werden. Wenn mir das wieder auffällt gibt es in den nächsten Trainings einfach wieder mal Einwurf auch in Funino oder eben einen Block während Koordinations-Übungen in denen der Ball per Einwurf zugeworfen werden muss. So was eben, der Schwerpunkt Koordination bleibt aber bestehen wenn der Plan es entsprechend vorsieht.


    Gruß
    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Danke für eure zahlreichen Antworten. Ich konnte mir bislang nicht vorstellen ein Training so ganz ohne Übungsformen anzubieten. Nur Spielformen schätzte ich von der Intensität her so ein, daß eigentlich eine Übungsform darauf folgen müsste. Im Thread "Trainieren wie die Holländer" hatte ich das ja schonmal angeschnitten. Denn vom Gedanken her gefällt mir spielnahes Training in Übungsformen besser, als monotes einschleifen einer "Idealbewegung" ohne Spielbezug.


    Eine solche kann es eh nicht geben. Nimmt man Messi, Ronaldo und einen Superstar eurer Wahl wird jeder einen anderen Bewegungsablauf haben, eine abweichende Technik, was auch immer. Also müssten zwei von dreien etwas falsch machen.
    Ausserdem wird man im Spiel kaum einmal eine Situation so vorfinden, wie man sie simuliert beim einschleifenden Üben.


    Trotzdem kann ich es mir irgendwie nicht vorstellen ganz darauf zu verzichten. Eine kleine Übung um zumindest kurz einzuüben wie man einen sauberen Pass spielt würde ich dennoch zu Beginn bei meinen Rackern machen wollen. Mal schauen.


    Für mein Auftakttraining habe ich mir folgendes vorgestellt (Schwerpunkt Passspiel):


    • Auftakt: Funino. Zwei Felder auf denen die Kids spielen werden
    • Passübung: Vier Dreiergruppen werden auf vier Quadrate verteilt. Dribbeln auf ein Hütchen in der Mitte zu, umrunden es, Pass zum nächsten Spieler, anstellen. Varianten: 1. Am Hütchen den Ball mit der Sohle zurückziehen, umdrehen, den Ball passen. 2. Auf halbem Weg zum Hütchen den Ball mit der Aussenseite führen und einen Kreis beschreiben. Weiter zum Hütchen. Pass zurück usw.
    • 2vs1 auf Dribbeltore nach Horst Wein. Immer vier Kinder pro Feld. Nach einer gewissen Anzahl Durchgängen wechseln Angreifer und Verteidiger. Coaching durch Fragen nach Horst Wein.
    • 2vs0 auf Dribbeltore. Die entsprechende Korrekturübung nach Wein, hier das durch das Coaching erlernte verfestigen.
    • Abschlussspiel 6er Feld.

    In den Wochen drauf dann diverse Funinospiele. Eine Spielform angelehnt an Funino die ich mal testen möchte ist "Streetball" wie man es vom Basketball her kennt. Teams bleiben so lange in Ballbesitz wie sie Tore erzielen. Nach jedem Tor muss der ballführende Spieler jedoch zuerst ein Hütchen auf der Stirnseite umrunden. Wird der Ball verloren oder geht ins aus wechselt das Angriffsrecht. Der ballführende der neuen Angreifer muss jedoch ebenfalls erst das Hütchen umrunden. Bei einem Ausball spielt der Trainer den Ball zu den Angreifern, damit die möglichst schnell das Hütchen umrunden und angreifen.

  • 2vs1 auf Dribbeltore nach Horst Wein. Immer vier Kinder pro Feld. Nach einer gewissen Anzahl Durchgängen wechseln Angreifer und Verteidiger. Coaching durch Fragen nach Horst Wein.


    2vs0 auf Dribbeltore. Die entsprechende Korrekturübung nach Wein, hier das durch das Coaching erlernte verfestigen.

    wieso kommt 2vs1 vor 2vs0 ?(


    Jedes Ding hat drei Seiten: Eine die du siehst, eine die ich sehe und eine die wir beide nicht sehen.

  • Ich habe mich da einfach an Horst Wein gehalten der die Korrekturspiele im Anschluß an die vereinfachten Spiele machen lässt.
    Wer die 2vs0 Korrekturübung nicht kennt:


    Zwei Spieler starten Richtung Dribbeltor. Vor erreichen des Dribbeltores passt er den Ball zu seinem Mitspieler in den Lauf. Beide überdribbeln das Tor.
    Danach gehts Richtung andere Seite (plus Varianten).



    Die Korrekturspiele sollen ua der Vertiefung und der Optimierung dienen. Vielleicht würde es auch Sinn machen (oder ist sogar gefordert? Müsste ich mal schauen.) die vorherige 2vs1 Spielform
    danach nochmal heranzuziehen.

  • Die korrekturspiele bietet Wein an, wenn entsprechende Inhalte des vereinfachten Spiels nicht klappen. Da es zu erwarten ist, dass es nicht klappt, bekommen wir als coaches die korrekturübung geliefert. Nach der Korrektur Übung: wieder zurück zum vereinfachten spiel und hoffen, dass es besser wurde. Und hier, im vorliegenden Fall einer Übung des fußballkindergartens, dann entweder ab zum nächsten vereinfachten spiel, oder zurück in die bewegungsschule.

  • Ein wenig off-topic,könnt ihr funino Tore empfehlen, welche relativ preiswert sind und auch für Kunstrasen gut sind?

    Auf Kunstrasen kannst Du keine Heringe einschlagen. Besorge dir Sandsäcke zum beschweren. Z.B. die Pugg Tore fliegen schon bei leichtestem wind weg, da die netze sehr engmaschig sind! Für Kunstrasen wäre es eigentlich am geilsten, wenn man einen Sattler kennst, der in jedem tor 5 Löcher in die Netze schneidet und fest umsäumen kann, sodass der Wind kein so großes Thema ist. aber beschweren wirst Du dennoch müssen.
    aller weitere im oben von @let1612 erwähnten Thread.

  • Ich mag nicht unhöflich sein, aber dafür wäre ein eigenes Thema vielleicht besser gewesen, auch im Sinne der Sichtbarkeit wenn mal jemand sucht.


    Ich habe im örtlichen Getränkemarkt solche 3,01l Limobomben gekauft und die Flaschen mit Sand gefüllt. Die dienen jetzt als Gewicht.

  • ich lege die Hütchen hin - nicht hinstellen. Ich habe das bei Noorsk und ähnlichen Toren gemacht. Je nachdem wie die Kinder schießen, muss man mal wieder ein Hütchen darauf legen - allerdings gehen dann die Tore auch nicht so schnell kaputt.

  • @let1612 Wenn ich mir da die F-Jugend Trainingseinheit anschaue, fehlen mir schon etwas die Worte. Es wird außer im Schlussteil kein Fußball gespielt und dass bei einem Thema wie dem Passpiel.
    Also ich hätte keinen Spaß bei diesem Training, auch (oder vielleicht erst recht) als Herrenspieler nicht.