Das Passpiel in der F-Jugend

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  • Um es festzuhalten: Ich habe den Diskussionsstil in diesem Forum kritisiert.

    Ich hatte dir weiter oben erklärt, warum mein Ton schärfer wurde. Ich nehme davon auch nichts zurück, weil es für mich in dem Augenblick - beim Eindruck zu diesem Zeitpunkt - einfach die Wahrheit war, sorry.


    Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, das wir uns auf Augenhöhe mit Respekt weiter begegnen...ich wäre dabei.

  • Ich hatte dir weiter oben erklärt, warum mein Ton schärfer wurde. Ich nehme davon auch nichts zurück, weil es für mich in dem Augenblick - beim Eindruck zu diesem Zeitpunkt - einfach die Wahrheit war, sorry.


    Vielleicht können wir uns ja darauf einigen, das wir uns auf Augenhöhe mit Respekt weiter begegnen...ich wäre dabei.

    Ja, bin ich auch dabei. Auf einen Neuanfang...


    Auf deine anderen Beiträge kann ich erst später antworten

  • Was die spielen gefällt mir nicht. Der typische Fall, dass die Spieler passen müssen und nicht, weil sie im Training dazu hingeführt wurden. Die wollen nur den Ball so schnell wie möglich weg haben vom Fuß.

    Was ich auch immer sehr schlimm finde , wenn bei Einladungsturnieren im F/E/D-Bereich normale Bälle statt Futsalbälle verwedet werden . Das findet man vorallem bei etwas *elitärer* (denkenden) Vereinen . Das Ergebnis sieht man auch in diesem Video - obwohl es individuell so stark besetzte Teams sind .


    Die 1vs1-Situationen könnten von den Spielern ruhig öfter gesucht werden , sehe ich auch so wie @Prof .


    mfg


  • Und dann kommt auch immer das Argument, dass man ja die Talente fordern muß. Ja stimmt, aber nicht dadurch, dass man dann 99 Prozent des Teams überfordert. Notfalls muß so ein Spieler wechseln, ich finde jedoch, dass der soziale Verlust ist kapital entgegen stünde und ferne meine ich, dass man so einen Spieler auch über für sie schwierigere gestaltete Anteile im Traininig auch gefördert und gefordert würden. Die können beispielsweise 1:2 Spielen oder allgemein in Unterzahl mal spielen ohne das jetzt das Unterzahl.- Überzahlspiel in der F zu forcieren...was auch nicht korrekt bzw. altersgerecht wäre

    Magst du das was du da bzgl unterzahl/überzahl und nicht altersgerecht geschrieben hast noch ein wenig erläutern?


  • Was ich auch immer sehr schlimm finde , wenn bei Einladungsturnieren im F/E/D-Bereich normale Bälle statt Futsalbälle verwedet werden . Das findet man vorallem bei etwas *elitärer* (denkenden) Vereinen .

    Da sind wir halt schon fast wieder bei einer so kontroversen Sache wie der Fairplay-Liga, nur anders. 8)


    Ich bin mit meiner Truppe (E3) in diesem Winter zu 3 Einladungsturnieren eingeladen. Bei allen steht im Einladungstext "kein Futsal", wobei es vor allem um den Ball geht.
    In unserem Verein haben aus der Jugend mehrere Teams (interessanterweise die besten) eine Teilnahme an der Hallen-Kreismeisterschaft abgesagt, weil mit Futsal gespielt wird.


    Die Begründung ist immer die gleiche: Futsal-Bälle wären im Schuss zu langsam, außerdem kleiner als normale 5er Bälle und das Ganze hätte nichts mit Fußball zu tun. Ich sehe das anders, aber in der Realität sieht es tatsächlich so aus, dass wir nur bei der offiziellen Hallen-Kreismeisterschaft mit Futsal-Ball und nach Futal-Regeln spielen.


  • Notfalls muß so ein Spieler wechseln, ich finde jedoch, dass der soziale Verlust ist kapital entgegen stünde und ferne meine ich, dass man so einen Spieler auch über für sie schwierigere gestaltete Anteile im Traininig auch gefördert und gefordert würden. Die können beispielsweise 1:2 Spielen oder allgemein in Unterzahl mal spielen ohne das jetzt das Unterzahl.- Überzahlspiel in der F zu forcieren...was auch nicht korrekt bzw. altersgerecht wäre.

    Ich habe nach Ende der F1-Saison in diesem Jahr meinen besten Spieler "eingebüßt". Uns Trainern wurde seitens des Vaters (studierter Sportpädagoge und selbst Jugendtrainer) erklärt, dass sein Sohn in der Mannschaft niemanden finde, der mit ihm vernünftige Pässe im Spiel umsetzen kann und dass er deshalb ab sofort eine Altersstufe höher spielt. Woran wir teils auch selbst schuld wären, weil das im Training zu selten geübt würde. So läuft das dann halt oft in der Realität.

  • Meine Güte, ich bekomme das auch dauernd mit. Aber ich verstehe es nicht. Wo ist denn das Problem diese paar Bagatelländerungen einfach zu akzeptieren. Den Kindern ist es egal und die Kinder kapieren die Regeländerungen sofort. Ich bin sicher es liegt daran, dass es den Erwachsenen einfach zu kompliziert ist. Und weil sie Angst haben als Trottel dazustehen verweigern sie sich, stellen auf stur und packen reaktionäre Klischees aus. Der Futsalball ist perfekt für die Halle. Und wenn es nach mir ginge dann nur Bälle Größe 3 bis einschliesslich U9.

  • Überspitzt
    Wer im Fussball über 20 jährige Studien zitiert, ist im Fussball noch modern.
    Entwicklungspsychologisch sind nicht 99 Prozent nicht in der Lage weil sich die Synapsen noch nicht geschlossen haben. 8 Jährige haben die doppelte Anzahl wie Erwachsenen.
    Was ihnen fehlt ist die abrufbare Erfahrung. Diese ist nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen trainierbar. In der modernen Entwicklungsförderung sollen und werden betreffende Reize auch gesetzt.
    Leider hat die Kommerzialisierung der Life Kinetik eine Breitenwirkung in Schulen und Breitensport verhindert.
    unzweifelhaft gibt es unterschiedliche Entwicklungsstände in dem betreffenden Alter, jeder gut beobachtende Trainer sieht die unterschiedlichen Sensomotorischen Entwicklungsstände insbesondere im betreffenden Alter.
    Diese sind jedoch nicht Gott gegeben sondern trainierbar, können durch gezielt gesetzte Erfahrungen verbessert werden.
    Zutreffend ist das die Kinder in ihren Fähigkeiten immer stärker auseinanderdriften, aber es ist fatal ein willkürliches Alter abzuwarten.
    Ihre Defizite werden dann immer noch bestehen.
    Aber ich habe Zeit verschwendet.

  • Magst du das was du da bzgl unterzahl/überzahl und nicht altersgerecht geschrieben hast noch ein wenig erläutern?

    Es kommt für mich auf das Thema des/deines Trainings an!!! (Ganz wichtig in der Trainingslehre).


    Die meisten Trainer würden eine Unter.- oder Überzahlspiel in der - wir reden ja hier über eine F die gerade aus den Minis hochgekommen ist! - ...um das Verteidigen oder das Passspiel zu üben. Überschrift des Trainings wäre, Passspiel oder Verteidigen zu Zweit oder auch Angriff zu Zweit...was wiederum dem Pass(kombinations)spiel gelten würde. Das wird dann auch durch diesen Trainer bewertet. Er bewertet -und das nur am Rande, etwas, von dem ich meine, dass es gefühlt 99 Prozent nicht schaffen werden...auch wenn er es 300 Jahre für 24 Std. üben würde und nur weil es einer oder drei doch oder doch mal tun, sollte man nicht den "Rest" überfordern.


    Wenn ich nun die Tagestrainingsüberschrift auf Zweikampf legen würde und ich habe einen unterforderten Überflieger im Team dann käme ich z.B. auf die Idee...diesen - wenn alle anderen den Zweikampf im 1:1 mit Dribbellinien in einer Übungsform/Spielform üben...das dieser Spieler seine Aufgabe erschwert bekommt. Hierzu käme mir in den Sinn, z.B. dass er die gleiche Übung wie alle anderen erledigt, aber zusätzlich


    -den "schlechten" Fuß trainiert
    -oder eben...das er beim 1:1 gegen zwei Spieler antritt...
    -oder/und auch...dass er beim 1:1 oder 1:2 einen weiteren Ball in den Händen hält oder gar zwei Bälle in den Händen hält oder
    -die Hände auf den Rücken verschränken soll
    -oder eine Matheaufgabe einfacher Natur berechnet
    -ich könnte das auch erleichtern, in dem ihm das freigestellt ist, ob er das macht oder nicht...und wenn ja, zählt der Punkt nach überqueren der Dribbellinie doppelt
    -ich könnte als Trainer hierbei der zweite Gegenspieler sein
    und, und, und

    Die Begründung ist immer die gleiche: Futsal-Bälle wären im Schuss zu langsam, außerdem kleiner als normale 5er Bälle und das Ganze hätte nichts mit Fußball zu tun. Ich sehe das anders, aber in der Realität sieht es tatsächlich so aus, dass wir nur bei der offiziellen Hallen-Kreismeisterschaft mit Futsal-Ball und nach Futal-Regeln spielen.

    Ich habe mit einer Freizeitgruppe - Altersbereich 7 bis 55 Jahre - mit diesem Ball gespielt ohne Regeln. Die waren erst erschrocken und wollten nicht. Ich wollte das ausprobieren, weil ich den Ball vor den Änderungen durch den Dfb installieren wollte...ich wollte einfach mitreden können. Ich war Koordinator im D Bereich. Nach drei Spieltagen in der Halle fragte ich, ob wir den alten Ball nehmen wollten...was 100 Prozent ablehnten. Der Ball sorgte in der Halle dafür, dass Pässe genauer gespielt wurden...Zweikämpfe besser geführt wurden, weil der Ball beherrschbarer war, denn er Sprang bei Ungenauigkeit nicht so weit vom Fuß ab und konnte so besser an, - und mitgenommen werden. Die Trixer unter uns machten stellenweise Kunststückchen...wie Heber usw....die "schwächeren" konnten plötzlich - nach einer kleinen Gewöhnungsphase - mithalten und spielen. Das war schon gut. Als Trainer entnahm ich, dass man im Prinzip/rein theoretisch ...so mein Eindruck...das Ballverhalten auf dem Aussenplatz in die Halle bekam, so dass man ja im Prinzip schon leicht für Draussen mittrainierte. Die Umgewöhnung etc. war kleiner und wer mit einem Futsalball aufs Tor hämmert, der kann mit der richtigen Technik dann mit dem normalen Ball eine Bombe installieren. Ist ähnlich als wenn man mit einer Bleiweste läuft und die später ablegt und noch ein Ründchen macht..da meinste auch du gehst ab wie eine Rakete....und tust du auch. Was ich empfehlen würde ich, dass die Kinder mit Futsalball auf große Tore spielen. Das wäre das Rezept. Besser 7:6 als 1:0

    Ich habe nach Ende der F1-Saison in diesem Jahr meinen besten Spieler "eingebüßt". Uns Trainern wurde seitens des Vaters (studierter Sportpädagoge und selbst Jugendtrainer) erklärt, dass sein Sohn in der Mannschaft niemanden finde, der mit ihm vernünftige Pässe im Spiel umsetzen kann und dass er deshalb ab sofort eine Altersstufe höher spielt. Woran wir teils auch selbst schuld wären, weil das im Training zu selten geübt würde. So läuft das dann halt oft in der Realität.

    Ja und. Das zeigt, dass Dir Gewinnen wichtig ist? Das zeigt auch, das dem Vater Wissen fehlte...egal wie schlau er ist oder eben auch, dass du sein Gehen falsch interpretiertest. Ich finde es ist legitim wenn er geht, weil er nicht gefordert wurde. So...und in diesem Sinne komme ich auch auf den Gedanken


    -dass du bei deiner Meinung die ich ja kenne und nicht akzeptiere dazu zu denken, dass du z.B. über ein Passtraining 80 oder 99 Prozent deines Teams überfordertest und dieser Spieler gerade dadurch nicht gefordert und gefördert wurde! Hättest du/was wäre gewesen, wenn du auf die Überforderung der anderen verzichtet hättest - sprich kein Passtraining für ein Passkombinationsspiel - sondern Zweikampftraining, Dribbeln, Torschuss, ...viele Spielformen mit und ohne Provokationsregeln um z.B. deinen Einzelfall zu bedienen...wäre er dann auch weggegangen? Ich finde es steht auch im Raum: Selber schuld und es ist eben überhaupt nicht der Beweis dafür, dass Dinge wie ich sie propagiere hier damit zu tun haben, ganz im GEGENTEIL.


    Ich finde, das dich da deine Einstellung möglicherweise eingeholt hat!!! Denk mal kritisch drüber nach.

    So, ...hier möchte ich mich ganz besonders für diesen lobenswerten Beitrag bedanken.


    Ich möchte zunächst sagen, dass es für mich Dinge gibt, die heute oder vor 40 Jahren in einer wissenschaftlichen Studie standen und auch noch in 200 Jahren bestand haben...andere ebend nicht.


    Ich habe auch nie gesagt, dass es nicht Kinder gibt, die die Ausnahmen darstellen, nur viele Trainer da draussen meinen dann, sie hätten davon 99 Prozent in ihrem Kreisligateam in Hintertupfingen und merken nicht, das dem nicht so ist!!!


    UND...ich glaube auch, dass man durch Life Kinetik und überhaupt allgemeine gute Bewegung einen Einfluß nehmen kann!...Jedoch nicht so, dass ich mit dem Passtraining...besser gesagt...Passkombinationsstraining selbst diesen Einfluß nehme, sondern mit Trainings, die da hin führen und im HIER UND JETZT den Koten viel mehr bringen, weil sie dieses Training zu tun in der Lage sind.


    Passkombination ist für mich in der Handlung:


    -sehen im Raum um den Mitspieler zu sehen
    -dabei auf den Ball schauen
    -Stress ertragen, wenn ein Gegenspieler kommt, um mir die Pille abzunehmen
    -besonders im Raum schnell schauen und erfassen können, um die Pille an einen Mitspieler zu spielen
    -sich selber in den freien Raum (Deckungsschatten) zu begeben, um anspielbar im umgekehrten Fall zu sein
    -dabei Dribbeln können
    -dabei technisch den Ball passen können
    -das Timeing in Bezug auf meine eigene Bewegung beim Freilaufen, Passen oder Passannehmen muß passen
    -dabei Atmen, denken, den Körper beherrschen.


    und immer noch...wir reden von einer F Beginn erstes Jahr...

  • ...DEM ENTGEGEN


    die Life Kinetik und viele andere Übungen, die auch mit einer anderen Überschrift am Trainingstag EINZELN oder ein zwei Kombinationen nicht den Anspruch entwickeln wie das beschriebene Passkombinationsspiel.


    Auf Fußballebene kommen mir da Trainingsthemen wie die Entwicklung von Spielintelligenz und Spielwitz in den Sinn. Erzeuge ich das im Laufe der F und E...wirke ich doch im Rahmen des Machbaren auf die Koten ein. Was glaubt ihr wohl wie gut die anfangen zu passen und ja...vielleicht schließen sich die "scheiss" Synapsen auch ein paar Tage er, auf die es aber auch nicht ankommt, weil ich Trainer meine, dass es mir "scheiss" egal ist, ob die dann drei Spieler eher dem Auge der Unwissenden entsprechen!!!


    Und damit bin ich bei der LifeKinetik angekommen. Das ist eine tolle Sache für den Übungsteil im Training oder immer mal wieder dazwischen. Da muss man aber auch als Trainer fit sein und einige Übungen kennen und diese auch der Altersgruppe anpassen, da kann man schnell überfordern und dann macht es keinen Spass. Ist aber für mich ein ganz tolle Geschichte. Ich glaube fest daran, dass man Spieler darüber in die Lage versetzt, gerade in stressigen Momenten die eine halbe aber alles entscheidende Sekunde schneller Handlungsfähig zu bleiben, zu sein oder zu werden...als der Gegner. Ihr wisst, auf den ersten 10 Metern ist es im Fußball entscheidend. Deswegen...das Eine schließt das andere nicht aus.


    Ich glaube das man LifeKinetic altersangemessen fordernd in der F anwenden kann, es aber in den Abläufen anders integrieren kann als ein Passkombinationsspiel, das spätestens im Wettkampf beim Spiel unter Gegnerdruck nicht mehr funktionieren wird...so meine Erkenntnis und Erfahrung (F-Jugend erste Jahr)...dafür aber Kinetik...die für ALLES gut ist.

  • @Prof.Dr. Trainer
    Der Link hilft sicherlich die Wahrnehmungsfähigkeit der Snnesorgane einerseits und die Konzentrationsfähigkeit andererseits zu verstehen, um altersgerechtes Training zu entwickeln.


    Für die Trainingssteuerung bedeutet es, dass die Fähigkeiten nur dann besonders gut trainiert werden können, wenn sie in Einklang mit dem Konzentrationsvermögen gebracht werden. Denn nur dann entwickelt das Kind Strategien. Für die Strategieentwicklung ist es widerum wichtig, die Aufmerksamkeit durch interatives Handeln anzuregen. Das bedeutet, der Trainer reveriert nicht, sondern er stellt passende Fragen, aus deren gemeinsame Antworten bisherig wahrgenommene Zufälligkeiten zu einem Bild verstanden werden können. Hieraus wird klar, dass die klassische Methode: ich sage dir, was du wann wie und wo zu machen hast schon deshalb nicht funktionieren kann, weil sich daraus für das Kind keine Bilder ableiten lassen, die es in diesem Alter schon verstehen kann. Es kann lediglich unter großer Mühe etwas nachmachen, was ihm der Trainer vorgemacht hat. doch ohne hinreichendes Verständnis in einer Strategiebildung wird es Elemente der Wochen zuvor gemachten Übungen gar nicht mehr wissen. In der bisherigen Methode wurde es wiederholt in der Hoffnung, nunmehr ausreichende Fähigkeiten würden sich einstellen.


    Nicht geklärt wurde jedoch, inwieweit die Eigenmotivation wichtige Impulse für die Wahrnehmung in diesem Alter setzen kann. Denn würde man die Eigenmotivation wortgetreu verstehen, so ist sich bereits Eigen, noch bevor eine Aufgabe gestartet ist? Aber ist das wirklich so oder kann der Trainer die Eigenmotivation (positiv/negativ) beeinflussen? Kann er den Blick der Kinder soweit schärfen, als dass die bereits vorhandenen Anlagen der Sensorik über eine längere Konzentrationsphase zu eigenen Stragien angereichert werden. Oder ist das alles Quatisch, weil man besser die Kirche im Dorf lassen sollte und besser wartet, bis auch derjenige ohne jegliche Eigenmotivation (geht nur zum Training, weil der von den Eltern dorthin geschickt wurde) die gestellten Mindestanforderungen pflichtbewußt erfüllen kann?

  • In unserem Verein haben aus der Jugend mehrere Teams (interessanterweise die besten) eine Teilnahme an der Hallen-Kreismeisterschaft abgesagt, weil mit Futsal gespielt wird.


    Die Begründung ist immer die gleiche: Futsal-Bälle wären im Schuss zu langsam, außerdem kleiner als normale 5er Bälle und das Ganze hätte nichts mit Fußball zu tun. Ich sehe das anders, aber in der Realität sieht es tatsächlich so aus, dass wir nur bei der offiziellen Hallen-Kreismeisterschaft mit Futsal-Ball und nach Futal-Regeln spielen.

    Ich weiß gar nicht was schlimmer ist, eure Trainer, die die Hallenmeisterschaft mit diesen fadenscheinigen Gründen ablehnen oder die Funktionäre eures Kreisverbandes, die diese Absage akzeptieren. Bei uns ist die Hallenrunde nach Futsalregeln Pflichtveranstaltung. Wer nicht teilnimmt bekommt ne saftige Geldstrafe. Spätestens da müssen sich die Trainer/Jugendleiter gegenüber dem Vorstand rechtfertigen und das macht keiner gerne.


    Zum 5er Ball: bei uns wird im Kreis bis einschließlich U 11 mit einem 4er gespielt und das finde ich auch richtig. U12 und U 13 dann mit 5er light.

  • Ich weiß gar nicht was schlimmer ist, eure Trainer, die die Hallenmeisterschaft mit diesen fadenscheinigen Gründen ablehnen oder die Funktionäre eures Kreisverbandes, die diese Absage akzeptieren. Bei uns ist die Hallenrunde nach Futsalregeln Pflichtveranstaltung. Wer nicht teilnimmt bekommt ne saftige Geldstrafe. Spätestens da müssen sich die Trainer/Jugendleiter gegenüber dem Vorstand rechtfertigen und das macht keiner gerne.
    Zum 5er Ball: bei uns wird im Kreis bis einschließlich U 11 mit einem 4er gespielt und das finde ich auch richtig. U12 und U 13 dann mit 5er light.

    Die Hallen-Kreismeisterschaft ist gut besucht und ich glaube nicht, dass die Qualität durch Zwang besser wird. Das würde den eh schon vorhandenen Frust an der Basis gegen den Verband doch nur bestärken. Es würden nur noch mehr Teams vom offiziellen Spielbetrieb abgemeldet und Privatgruppen aufgemacht.


    Von daher: Alles ok. Im wahrsten Sinne des Wortes den Ball flachhalten ;)

  • Was ich empfehlen würde ich, dass die Kinder mit Futsalball auf große Tore spielen. Das wäre das Rezept. Besser 7:6 als 1:0

    Gute Idee! Mein Team hat nach 8 Spielen Hallen-Vorrunde mit insgesamt 13 Punkten gerade mal 3:2 Tore auf dem Konto. Gestern fielen bei 5 Mannschaften im Turnier gerade mal 9 Tore.

  • Wir bekommen nächstes Jahr neue Bälle


    G alt 4er, neu 3er
    F alt 5er leicht, neu 3er
    E alt 5er leicht, neu 4er
    D alt 5er, neu 4er
    C 5er.


    DAS gab einen Aufschrei in der Gemeinde - ohnedass dort jemals einer einen 3er Ball gesehen hatte. Wir haben dann einen besorgt und es ergab sich dann folgendes Gespräch mit einem anderen Trainer:


    er: Guck dir diese "Tennisbälle" an...
    ich: ja aber jetzt vergleich doch mal: welche Schuhgröße hast du?
    er: 47
    ich: mein U9 -Spieler hat Gr. 34. Meinst du nicht, dass die Proportionen also stimmen?
    er: hmmmm, tja, schon
    ich: Sohn, mach mal einen Übersteiger mit dem 5er und jetzt einen mit dem 3er. Siehst du was ich meine? Beim 5er muss er das Knie fast bis zu den Ohren hochnehmen und die Bewegung ist total affig.
    er: stimmt.


    Aber erstmal wieder meckern...





    Btw. ich bleibe dabei: ein Auto ist nicht mit einem Ball zu vergleichen was die Einschätzung angeht!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • @Das_Huhn


    An die anfängliche Abneigung gegen den Futsal kann ich mich auch noch erinnern. Da half es anfangs nichts zu erwähnen, dass in Südamerika und in einigen südeuropäsichen Ländern bis zur U 12 hauptsächlich Futsal gespielt wurde und viele heutige Stars damit aufgewachsen sind.


    Man kann die Gegner des Futsal in 2 Gruppen trennen. Da sind zum einen die Erwachsenen, die den Futsal (noch) nicht kennen und deshalb skeptisch sind, weil sie sich keine Abweichungen vom Standard-Fussball vorstellen können, die den Fussball nicht schlechter machen.


    Dann ist es die Gruppe der Kinder, die gern mal unter den Ball haun und auch den Distanzschuß ganz gern mal einstreuen. Weil aber der Futsal-Ball (mit weniger Luftdruck und etwas mehr Gewicht) am Fuß klebt und kleinere Ballannahmefehler verzeiht, genügt es nicht mehr allein auf gegnerische Fehler zu warten. Auf diese Weise kann der Unterschied gegenüber schwächeren Teams nicht mehr allein durch Tore aufgezeigt werden. Wer will schon freiwilligt auf bereits gewonnene Vorteile verzichten?


    Insofern kann der Futsal als neue Herausforderungen für die Teams angesehen werden, die große Lust darauf haben, sich auch im Winter weiterzuentwickeln, um im Frühjahr erfolgreicher zu starten.


    Ich würde also diese Weigerung einiger guter Teams eher als temporär vorhandene Skepsis ansehen. Denn wenn die feststellen, dass andere Teams durch Futsal ein höheres Tempo spielen, technisch und taktisch an ihnen vorbeiziehen, dann werden sie rasch merken, dass es falsch war den Futsal nicht für sich zu nutzen.


    Man muß dazu nicht gleich alle Futalregeln einsetzen. Wichtig ist zunächst einmal sich an den fliegenden Wechsel und damit der deutlich höheren Spielintensität zu gewöhnen. Denn wer wie gewohnt in der Halle von vorn nach hinten und wieder zurück rennt, der wird schnell merken, dass der "Ball die beste Kondition" hat.


    In der Halle noch größere Tore einzusetzen, davon halte ich wenig. Es würde lediglich die Anzahl zufällig oder schlecht herausgespielter Tore erhöhen. Auch wäre der Keeper durch Erhöhung der Torfläche häufig chancenlos, weil im Futsal sehr viele Tore aus kurzer Distanz erzielt werden.


    Wie bereits erwähnt wurde, kann man im Futsal genau so viele Tore erzielen, wenn man die speziellen Feinheiten dieser Variante so trainiert, als dass das Team lern durch schnelles Umschalten, intelligentes, präzises Palßspiel jede Aktion auszuspielen und darüber permanent an individueller Handlungsgeschwindigkeit zuzulegen.


    Viel Spaß dabei!

  • Du wirst schon noch drauf kommen. Ich mußte diese schmerzliche Erfahrung auch machen...nach Jahren. Schade für meine damaligen Spieler und schade für den Verein!

    Als ich wie jeder ahnungslos angefangen hat, war ich wohl wie fast jeder Trainer der sog. "Joysticktrainer" (wie sie in diesem Forum des öfteren bezeichnet werden). Dann hab ich mich informiert, und war ich lange Zeit der Meinung, die Kinder sollen v.a. Dribbling lernen im jungen Alter, Passspiel nehme nur wertvolle Zeit weg.
    Aber irgendwann habe ich bemerkt, dass dies ebenfalls nicht alles sein kann. Ich sah mehrere Probleme, v.a. waren die Spieler nicht gefordert genug. Wenn einer die Erlaubnis hat einfach "durchzulaufen", wird der Spieler nicht lernen, den Kopf zu heben, er wird viele Optionen nicht wahrnehmen, dieser Gehirnbereich wird sich bei ihm nicht optimal entwickeln. Gleiches trifft auf seine Mitspieler zu. Da sie kein Abspiel erwarten, müssen sie sich auch keine Räume finden, in denen sie sich anbieten können, sie werden kognitive nicht dahingehend gefordert. Zudem kommt es zur Frustration, wenn manche Spieler einfach die Bälle nicht abgeben und dann auch noch verlieren.
    Ich habe geschaut, wie machen die anderen Profi-Vereine es, wie schaffen sie es spielintelligente und technisch starke Spieler zu entwickeln. Gleichzeitig habe ich mich immer mit der wissenschaftlichen Seite des Fußballs befasst und daraus eine Trainingsmethodik entwickelt.



    Ich gehe diesmal den anderen Weg und untermauere meine Idee von Ausbildung wissenschaftlich.


    Die Ziele meines Trainings:
    1. Möglichst große allgemeine Bewegungserfahrung
    2. Entwicklung von Bewegungserfahrung mit Ball (=Technik)
    3. Entwicklung von spielintelligenten Verhalten
    4. Kognitives Training


    Trainingsinhalte (wie erreiche ich meine Ziele):
    - Ausprobieren anderer Sportarten (Vielseitigkeit als Grundlage)
    - Kein klassisches* Motoriktraining
    - Kein klassisches Techniktraining
    - Implizites Lernen
    - Differenzielles Lernen (Motorik/Technik)
    - Entscheidungs-, Wahrnehmungs- und Verarbeitungstraining
    - Wissenvermittlung: induktiv


    *Hier ist mit "klassischem" Training das rein auf Wiederholungen basierte Training gemeint.


    Begründung:


    - Differenzielle Training ist zum Motoriktraining besser geeignet:


    http://www.blogs.uni-mainz.de/…dasRichtigetrainieren.pdf


    - Implizites Lernen vs. Explizites Lernen:


    https://www.dshs-koeln.de/file…ior14_04_ansichts_pdf.pdf


    http://pms.sagepub.com/content/110/3/849.full.pdf


    Weitere Informationen:
    - Kinder besitzen bereits alle Neuronen (ca. 1010). Jedes Neuron hat mit bis zu 104 anderen Neuronen Verbindungen. Dies ergibt
    1014 Nervenfasern und damit das größte Volumen im Gehirn.
    Der Kopf eines Kindes wächst aber trotzdem noch, weil die die Dicke der Fasern zunehmen (dickere Fasern --> schnellere Informationsverarbeitung)


    - Neuroplastizität: Das Gehirn ist formbar und passt sich den Gegebenheiten der Umgebung an, egal in welchem Alter.
    Beispiel aus der Medizi (Publikation 2001, Lancet): Einem Kleinkind (3 Jahre) musste aus gesundheitlichen Gründen die linke Gehirnhälfte herausoperiert werden. Die linke Gehirnhälfte enthält u.a. das Sprachzentrum und die Zentren für Motorik und Sensorik für die rechte Körperseite. D.h. was würde man erwarten: Sprachbehinderung, Starke motorische Einschränkung. Die Nachuntersuchung (mit 7 Jahren) ergab aber: (fast) überhaupt keine motorischen Defizite, und spricht zwei Sprachen fließend trotz fehlender Sprachzentren.
    Wenn man hier sieht, zu was das Gehirn alles fähig ist, kommt man auch darauf, dass man Kinder dazu bringen kann, höchst Spielintelligent Fußball zu spielen und sie mit Passspiel nicht überfordert. Und je eher sie man mit den komplexen Anforderungen konfrontiert, desto höher ist das Niveau der Spieler, die man später in den Herrenbereich entlässt.

  • "Das Schlimmste, das man machen kann, ist, das Kind zum Objekt einer Fördermaßnahme zu machen. Wenn ich versuche, dem Kind etwas beizubringen, dann ist das von vornherein zum Scheitern verurteilt."
    "Möglicherweise ist die Vorstellung falsch, dass man Kindern etwas beibringen muss."
    "Wie hat das Kind das Allerschwerste gelernt, nämlich Sprechen und Laufen?"
    Gerald Hüther: Quelle (http://www.kleinezeitung.at/le…mmste-das-man-machen-kann)