Kopfball trainieren - ab wann ?

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  • Kopfball ganz verbieten klappt nicht.

    Genau, das wäre unrealistisch.


    Aber im Kindesalter die Spielform anpassen klappt.
    Beim Funino z.B. wird kein Kopfball benötigt....

    Ja, da bin ich absolut bei dir. Weshalb ich unbedingt für eine FUNino-Liga bei uns in G- und F-Jugend wäre.

    "Be yourself; everybody else is already taken." (Oscar Wilde)

  • Zeit.de 111 Footballspieler, 110 Gehinschäden - Artikel von heute

    Naja, wenn leute mehrere Stunden lang im Maximalsprint gegeneinander rennen würde es mich sehr verwundern wenn diese keine Schäden davon tragen würden.
    Mit Fußball und insbesondere dem Kopfball hat das nicht viel zu tun. Mich würde aber schon mal interessieren ob und wie die Schutzkleidung einen Einfluss hat. Ich könnte mir vorstellen das es alles nur noch schlimmer macht, da man mit viel mehr härte in die tacklings geht.

  • Ich würde meinen Kindern gerne das Kopfballspiel beibringen, lasse es aber aufgrund oben genannten Gründen.


    Allerdings muss ich schon mal festhalten. Ein Spieler mit einem guten Kopfballspiel, je älter Sie werden umso mehr nimmt die Bedeutung zu, ist für jede Mannschaft eine Waffe.
    Oftmals werden Spiele mit einer simplen Ecke und einem Kopfballtor entschieden.


    Da bin ich echt hin und hergerissen...

  • Aufgrund des Regens gepaart mit dem Glück, dass unsere Halle frei gewesen und dem Saisonende hatten wir eine coole verkürzte Trainingseinheit, in der wir ausschließlich Fußballtennis gespielt hatten. Ein springfreudiger Ball sollte helfen, dass es ein wenig zu Ballwechseln kommt und die Regel war: Nach jedem Ballkontakt darf der Ball 1 x auf den Boden prallen. Was das mit Kopfball zu tun hat: Da wir bedingt durch das Netz im "Bogenlampen und Jongliermodus" landen, konnte ich sehen, was für Probleme die Kinder in dem Alter haben, die Flugbahn richtig einzuschätzen. Die wenigsten konnten tatsächlich sauber abschätzen wo und wann der Ball herunterkommt.
    Habe dann H. Wein zu Rate gezogen, weil er für mich derjenige war, der das altersgemäße korrekt berücksichtigt und gekuckt, was er da so empfiehlt bezüglich Flugkurven und so. Und siehe da: Er hat ganz simple Übungen drin. Richtig an der Basis beginnend z.B.: Einer kickt den Ball hoch und alle anderen Klatschen am höchsten Punkt der Flugbahn in die Hände. (u.v.a.). Jetzt kommt's: Er beginnt selbst mit diesen simpelsten aller Übungen im Alter von 11 Jahren!
    Meine Schlussfolgerung für das Köpfen: Solange Kinder nicht wissen wann und wie hart die Kugel den Schädel trifft, dann darf nicht geköpft werden, da körperliche Unversehrtheit des Kindes beim Köpfen sehr von der korrekten und rechtzeitigen Körperspannung im Nackenbereich abhängt.
    Ich fühle mich darin bestätigt und werde also auch weiterhin in der F garantiert auf komplett Kopfballspiel verzichten.

  • Grundsätzlich bin ich auch dafür, dass Kopfballspiel erst mit 11 bis 12 jahren zu thematisieren.
    Das Problem daran ist nur, dass die Kids im Spiel oder auch einfach beim Bolzen in der Freizeit ja trotzdem den Kopf benutzen.
    Schwierig Ihnen das zu verbieten.
    Daher hatte ich mich entschlossen, die Grundtechnik den Kindern zu zeigeen.
    Wir machen dies mit einem Beachvolleyball.
    Eingebettet ist das ganze in eine Konzentrationsübung.
    Ich nehme mir 2-4 Kinder zumeist aus dem Abschlußspiel raus.
    Wir werfen Ihnen den Ball zu und rufen entweder fangen oder Kopfball.
    Bei fangen müssen Sie den Ball zurückköpfen, und bei Kopfball müssen sie den Ball fangen.
    Durch die wenigen Kinder kann man die Technik sehr gut korrigieren.
    Die Kids haben Spaß bei der Übung. Zumal das Spiel "Nicht hören" heißt :P
    Lustigerweise ist das eines der wenigen Spiele, wo bei einem Fehler gelacht wird und es dem betreffenden Kind nichts ausmacht


    Angenehmer neben Effekt. Ich kann das Abschlußspiel steuern.
    Ist eine Mannschaft deutlich überlegen nehme ich von dieser die zwei stärksten und von der anderen die zwei schwächsten :thumbup:


    Trotzdem wird bei uns der Ball immer flach gespielt. Selbst der Torhüter darf nur in Ausnahmesituationen einen hohen Ball spielen.

  • @luibo: das Spiel "Nicht zuhören" finde ich sehr gut - allerdings erst, wenn die Spieler einen Kopfball können - zum Lernen des Bewegungsablaufes würde ich die Übung nicht machen (da sollen sie sich auf den Kopfball konzentrieren und vorbereiten können) - ich könnte mir das Spiel z.B. bei der Ballannahme mit dem Oberschenkel vorstellen (da kann normalerweise nichts "kaputt" gehen). Beachvolleyball ist mir zu groß - Verhältnis Kopf zu Ball. Ich bin da eher beim Gymnastikball - kleiner, leichter, weicher.


    Meine Beobachtungen bei Turnieren (7 gegen 7):
    U7 (G-Jugend): Kopfball kommt ganz selten vor - Spieler können ihm aus dem Weg gehen ohne Nachteile zu befürchten
    U9 (F-Jugend): Kopfball kommt häufig vor (v.a. wenn der gegnerische Torwart den Ball hoch nach vorne schlägt) - Spieler könnten ihm aus dem Weg gehen ohne Nachteile zu befürchten (Ballannahme mit einem anderen Körperteil)
    U11 (E-Jugend): Kopfball kommt bewusst häufiger vor - gehe ich dem Kopfball aus dem Weg, habe ich Nachteile (z.B. bei Eckbällen)


    Machen die Kinder mehr Kopfbälle in der Verteidigung (Gegner in Ballbesitz) oder im Angriff (selbst im Ballbesitz)? Verteidigung - der Kopfball im Spielaufbau hat eine untergeordnete Rolle (auch wenn in der Bundesliga bei Abstößen oft der Ball an den Rand der Mittellinie gespielt wird um dort verlängert zu werden oder es ein Abschlag auf den Mittelstürmer ist). Beim Abschluss (nach Flanke oder Standard) kommt er wieder ins Spiel. Nur wer kann das? In dem angesprochenen Altersbereich nur die wenigsten.


    Meine Meinung: Zeigen JA - Trainieren (ab 2. Jahr F-Jugend - selten mit weichen Bällen) JA, Prävention - Fordern NEIN -> Lernen die Spieler auch noch später!

  • Meine Beobachtung - Hauptsächlich am Turnier F vergangenen Sonntag, weil präsent - sind: 1 Kopfball in allen Spielen die ich gesehen habe. Einer meiner Jungs hat einen Abschlag geköpft(!). Sonst Fehlanzeige.Und so in etwa ist das immer gewesen. Über die gesamte Saison gesehen erinnere ich ein einziges Kopfballtor in der Halle.


    Vor dem Hintergrund dieser Diskussion um Unversehrtheit der Kinder sehe ich Null Veranlassung die seltene Trainingszeit damit zu verbringen den Kindern etwas beizubringen das so gut wie nicht vorkommt. Ich habe zwar zu demozwecken immer einen Softball in meiner Kram-Kiste dabei. Bei unserem Fussballtennis vor drei Tagen haben die Jungs oft geköpft, aber das waren so leichte Bälle wie bei Balljonglage. Das haben sie auch sehr gut gemacht. Ich musste eigentlich nicht korrigieren. Wenn so spielerisch der Kopfball Einzug hält, dann unterbinde ich das natürlich nicht.

  • @luibo


    Mein Jungs lieben dieses Spiel...allerdings heißt es bei uns Naka-Naka (von Matze Nowak).
    Wir erweitern das dann noch um "1" = fangen und "2" = köpfen oder auch um Fußballernamen "Hummels" = fangen und "Neuer" = köpfen.


    @let1612
    Genua so wie Du es beschrieben hast haben wir es jetzt auch im zweiten Jahr F-Jugend praktiziert.
    Mir war auch aufgefallen, dass es nach Abwurf/Abschlag vom gegnerischen TW öfters mal zu Kopfbällen kam, wo der Ball dann faktisch auf die Schädeldecke oben drauf "gefallen" ist...das tat mir beim zuschauen schon weh...
    Haben dafür hin und wieder ein Spiel eingestreut, wo die Kinder gezielt üben konnten, den Ball mit der Stirn in der Vorwärtsbewegung zu treffen.


    Die Kinder, die sowohl von ihrer motorischen als auch kognitiven Entwicklung noch nicht so weit sind, haben den Ball im eingestreuten Spiel nicht mit dem Kopf gespielt und werden dies im richtigen Wett-Spiel auch nicht tun....und das ist auch gut so!!!
    Da bin ich voll bei @Ersatzbank
    Die Kinder, die schon weiter sind, sollten m. E. aber im richtigen Umgang mit dem Kopf angeleitet werden.


    Versteht mich nicht falsch, ich fordere das auf keinen Fall ein...ich möchte auch lieber flaches Spiel meiner Jungs sehen, aber ich sehe es ein Stück weit als meine Verpflichtung an, das den Kindern zu erklären, auch um sie (vor sich selbst) zu schützen.

  • Wenn gleichzeitig damit hohe Bälle verboten würden wäre ich dabei.
    Neben dem Aspekt, dass die Kinder geschützt werden würde es die fußballerisch Qualität der Ausbildung massiv steigern.
    Aber solange diese Bälle erlaubt sind finde ich ein Verbot völlig halbherzig

  • Hohe Bälle können sie ja mit der Brust und vorallem dem Fuss stoppen, was sie ja auch lernen müssen, die Regelung macht Sinn.
    Hohe Bälle ganz zu verbieten würde das Spiel für mich viel zu sehr verändern und beschränken

  • Bei uns ist der Torwartabschlag aus der Hand bis einschließlich E-Jugend verboten. Der Torwart darf den Ball nur abwerfen/-rollen oder vom Boden spielen.


    Das alleine erhöht die Spielqualität schon deutlich. Es gibt zwar immer ein paar Trainerhelden die das dann durch alle möglichen Tricks umgehen wollen, aber immerhin ist das alles etwas eingeschränkt.
    Ich würde zumindest nie mehr auf ein F oder E Turnier in Hessen gehen. Das war eine komplett andere Welt und was da zum Teil gespielt wurde war erschreckend.

  • Bei uns ist der Torwartabschlag aus der Hand bis einschließlich E-Jugend verboten. Der Torwart darf den Ball nur abwerfen/-rollen oder vom Boden spielen.


    Das alleine erhöht die Spielqualität schon deutlich. Es gibt zwar immer ein paar Trainerhelden die das dann durch alle möglichen Tricks umgehen wollen, aber immerhin ist das alles etwas eingeschränkt.
    Ich würde zumindest nie mehr auf ein F oder E Turnier in Hessen gehen. Das war eine komplett andere Welt und was da zum Teil gespielt wurde war erschreckend.


    Totale Zustimmung, insoweit es den Torwart betrifft, das hat Ausbildungswert für den Spielaufbau und ich fordere es von Anfang an von meinen Teams in der F, was sehr gut funktioniert.


    Deine Erfahrungen in Hessen kann ich bestätigen, KicknRush mit allen KiFu-Cheats.


    Da ich hier nicht weg kann ;) sind meine Kids mittlerweile an solche Gegner gewöhnt und haben gelernt, wie sie sich da verhalten können.


    Andere hohe Pässe, Flanken, Ecken, Freistösse und Schüsse im Spiel kannst du aus meiner Sicht nicht allgemein verbieten, die ja alle auch zu Kopfbällen führen können. Da wäre es besser den Kopfball bis U11 zu verbieten nach US Vorbild, und darum ging es oben.

  • Danke für den Link. Der Bezug zum Kopfball ist intuitiv naheliegend, allerdings steht in dem Bericht

    Zitat

    Wieso Kontaktsportler ein erhöhtes Erkrankungsrisiko haben, ist nicht bekannt. Neben der häufigen Vermutung, dass wiederholte kleinere Traumata den Untergang der Motoneuronen begünstigen, wird auch die Einnahme von nichtsteroidalen Antiphlogistika oder von leistungssteigernden Mitteln diskutiert, bisher allerdings ohne konkreten Beweis.

    Das sollte unbedingt geklärt werden, da man davon ja die Handlungsempfehlungen ableiten kann.


    Grüße

    Oliver

  • Danke für den Link. Der Bezug zum Kopfball ist intuitiv naheliegend, allerdings steht in dem Bericht

    Das sollte unbedingt geklärt werden, da man davon ja die Handlungsempfehlungen ableiten kann.


    Grüße

    Oliver

    Ja schon. Aber ich denke die Ergebnisse würden sich noch weiter erhärten, wenn noch nach anderen neurologischen Erkrankungen gesucht werden würde. z.B. Parkinson oder Demenz . Hier wurde ja nur nach ALS gesucht.

  • "Und auch Dr. Bennet Omalu, der Arzt, der posthum Mike Webster untersucht hatte, hat den Fußball ins Visier genommen. In einer Radioshow von »BBC 5« sagte er vor einem Jahr: »Ich glaube, im professionellen Sport gehört der Kopfball verboten.«"

    Quelle: 11freunde.de


    Frauenfußball auf Platz 2 bei den Gehirnerschütterungen - das überrascht mich.