Hi zusammen,
Ich trainiere seit gut 6 Monaten die E - Jugend bei uns im Dorf. Wir sind 3 Trainer und haben 30 Kinder, die Trainingsbeteiligung liegt meist bei 23 bis 27 Kindern. Ich habe oft und viel hin - und herüberlegt wie man optimal trainieren könnte, so dass es auch für die meisten Kinder einen Mehrwert hat, bezüglich dem Leistungsgefälle.
Nun habe ich mich dafür entschieden, dass wir die Kinder in Trainingsgruppen einteilen. 3 Trainigsgruppen á 8 Kinder und eine Trainingsgruppe mit 6 Kindern. Jeweils 4 bzw. 3 von E1 und 4 bzw 3 von E2.
Leistungsmäßig funktioniert das ganz gut. Wir bauen immer 4 Felder auf in denen wir dann 4 vs 4 bzw 3 vs 3 spielen. Die Übungen sind auch an das Leistungsniveau angepasst. Die sehr guten bekommen etwas komplexere Übungen während die nicht so guten natürlich einfachere Übungen bekommen, bei denen sie auch noch an der Technik arbeiten können und da einfach Zeit haben und ohne Druck spielen können.
Der Hintergrund ist, dass das Leistungsgefälle zwischen den guten / nicht guten in E1 und E2 kaum erkennbar ist. Und wir wollten, dass die Kinder in den Teams spielen, in denen sie auch an den Spieltagen zusammen spielen.
Mein Problem ist nur, dass die Übungen echt gut laufen und sie machen vieles sehr sehr gut. Aber sobald wir ein Spieltag haben, vergessen sie irgendwie alles. Sie gehen nicht mehr richtig in Zweikämpfe, spielen nicht mehr ab. Positionen werden überhaupt nicht mehr eingehalten.Verteidigen nicht mehr gemeinsam, es ist alles wie weggeblasen. Manchmal erinnert mich das an Bambini Fussball. Die E2 ist bei den Niederlagen human... meist 4 gegentore und 1 bis 2 Tore. Aber die E1 ist wahnsinn, wir verlieren jedes Spiel 2 - stellig.
Natürlich hinterfrage ich mich auch als Trainer, ob das gut ist was ich da mache. Im groben und ganzen orientiere ich mich an der Trainingsphilosophie Deutschland. Habe viele videos von Hannes Wolf gesehen und nutze Seiten wie 1x1 Sport oder Fussballtraining.com zur Inspiration.
Jetzt muss ich mir natürlich auch von der ein oder anderen Mutter (die nicht 1 sek auf dem Sportplatz verbringt und immer ihren Mann vorschickt) anhören, dass ihr Sohn kein Spaß mehr hat und eigentlich aufhören will. Ich hab verständnis dafür. Habe auch vorgeschlagen, bevor er ganz aufhört, sollte man drüber nachdenken bei nem anderen Verein reinzuschauen. Denn ich kann es momentan nicht ändern. Aber auch ein Vater will mir erzählen, wir machen zu wenig übungen oder schreien zu wenig rein.
Ich möchte kein Trainer sein, der ständig reinruft und denen alles vorgibt und sie niederbrüllt. Ich möchte wirklich versuchen, dass die Spieler eigene Entscheidungen treffen, auch wenn sie nicht optimal sind.
Ich weiß nicht so recht, wo ich ansetzen soll.
Hat jemand ne Idee?
LG
