Eigenes Kind ruft Leistung selten ab

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  • Fürchte einige haben den ursprünglichen Beitrag des Fragestellers nicht ganz gelesen.

    Es geht hier nicht um ein Kind, das ein Leistungstief hat, aus meiner Sicht geht es auch nicht um Fußball. Deshalb finde ich die Frage durchaus berechtigt, ob ein Fußball Trainer Forum hier die richtigen Antworten geben kann.

  • Wieso sollte man darüber nicht schreiben / antworten?


    Dieses Forum nennt sich "Trainertalk". Der Name ist Programm, nicht mehr und nicht weniger. Da gibt es den Themenbereich "Sozialverhalten - Das Team und sein Umfeld" und dann darunter "Konflikte".


    Nebenbei der Themenbereich mit den meisten Beiträgen. Deshalb denke ich, dass es durchaus eine gewissen Relevanz/Interesse hat.

    Viele zwischenmenschliche Themen/Probleme wiederholen sich tausend mal...

  • Internationale Haerte,

    glaube du hast da was falsch verstanden Psychologen haben mit Inquisitoren nichts zu tun. Sie sind eher so was wie Zahnärzte nur mit anderem Fachgebiet.


    Wobei wiederum die angewandten Behandlungen mancher Zahnärzte doch an die Methoden der Inquisition erinnern, aber das ist Zufall 🤣

    Eben zum Zahnarzt gehen die meisten auch 1 mal im Jahr ohne sich groß gedanken zu machen, aber ein Psychologe kommt nicht in Betracht?

  • Doch warum nicht, aber ich denke auf diesem Level gibt es vermutlich 100000 Problematiken jeden Tag in Deutschland. So viel Psychologen haben wir nicht... In den Hollywood Filmen hat ja gefühlt Jeder einen persönlichen Therapeut.

    In Europa wird das nicht so gelebt. Brauchen wir das?

    Weiß auch nicht? Glaube nicht.

  • Viel zu dem Thema "Vatertrainer" findest du auch hier: Vatertrainer, positiv oder negativ ?

    Und wie immer, wenn es um Menschen geht, lautet die Antwort: "es kommt darauf an .... - was für den einen richtig sein kann, führt beim anderen nicht zum Erfolg"


    Vieles ist auch nicht fußballspezifisch (z.B. Zeit für das Hobby und wie sieht es der Partner). Selbst bei Familienzeit gehen die Definitionen auseinander (z.B. muss es immer die ganze Familie sein?)


    Und als Vater wirst du deine Kinder immer mit anderen Augen sehen als es andere tun.


    Ich war früher Betreuerkind und habe diese Kinder/Jugendliche-Perspektive bekommen. Dann Vatertrainer (Tochter und Sohn - ist auch unterschiedlich - auch für die Kinder), da erfährt man oftmals erst danach, was an einem vorbei ging. Und jetzt Trainergespann mit der Tochter.

    Mein Fazit: die Erlebnisse bereichern die Beziehung - aber wie immer, es gibt nicht nur Höhen sondern auch Tiefen.

  • 100000 Problematiken jeden Tag in Deutschland. So viel Psychologen haben wir nicht...

    Wir haben auch 100000 Leute mit Zahnweh jeden Tag. Trotzdem darf jeder selber entscheiden, ob er professionelle Hilfe braucht oder ein Hausmittel/Zähne zusammenbeißen ausreicht. Aus der Ferne tue ich mir da mit einem Urteil eher schwer.

  • Die zwischenmenschlichen Themen sind immer schwer zu beurteilen, vollkommen klar.


    Möchte aber vielleicht doch noch was schreiben zur Thematik. Kenne die Grundthematik, sehr viele andere vielleicht auch.


    Ein Läufer, der nicht laufen will...

    Ein Kämpfer, der nicht kämpfen will ...


    Für mich eine der schwierigsten Themen. Ja, ein psychologisches Problem, oder vielleicht auch nicht!

    Einfache schnelle Lösung --> Fehlanzeige.


    Muss man da aber gleich zur Therapie?


    Ein Kind entwickelt sich anhand seiner Anlagen und Erfahrungen.

    Wettkampf Fussball ist nicht für jeden Charakter der ideale Sport.


    Meine Empfehlung wäre auf jeden Fall, Druck rausnehmen.

    Ziemlich sicher wird das wenig bis nichts bringen, ständig drauf rumzureiten.

    Akzeptieren, was ist. Positiv bestärken.

    Erst recht, wenn der Sohn so sensibel ist.


    Alles andere wird die Zukunft bringen...

  • Bin auch etwas verwirrt, wieso der Post mit dem Hinweis zum Psychologen so negativ bewertet wird.
    Glaube eher, dass das ein riesen Problem ist, dass das so negativ geächtet wird und sich deswegen keiner traut sowas in Anspruch zu nehmen. Ja Therapieplätze sind begrenzt, aber am Ende sind psychologische Krankheiten genau so gewöhnlich wie eine Grippe und sollten genau so normal angesehen werden.
    Nur weil man zum Psychologen geht ist man ja nicht kurz davor aus dem Fenster zu springen.
    Und immer erst dann hinzugehen, wenn es irgendwas passiert ist, ist auch nicht gut, sondern proaktiv und präventiv vorzubeugen ist deutlich wirksamer und nimmt in der Regel auch dann weniger Zeit in Anspruch, wie erstmal Erlebnisse aufarbeiten zu müssen.

    Ich finde so ein Verhalten schon auffällig und würde auch mit unserer kinderpsychologischen Ansprechperson darüber reden (und nein, die ist nicht bei uns angestellt, wir sind aber soweit, dass wir zu verschiedenen Stellen in der Stadt Kontakte aufbauen, das hilft auch schon oft und sollte eigentlich jeder Verein in DE machen müssen)

  • Der Gang zum Psychologen bedeutet nicht gleich Therapie. Ggf. stellt der Psychologe fest, dass gar kein psychologisches Problem vorliegt (= Zahnarzt „ne, da muss man nicht bohren, das geht so) oder er hat nen Tipp, der aber keine Therapie erfordert (=Zahnarzt „du hast sehr empfindliche Zähne achte darauf nichts zu kaltes zu essen/zu trinken) oder es besteht wirklich ein psychisches Problem. Dann ist es gut, dass sich jetzt ein Profi drum kümmert (anstatt selber den Bohrer anzusetzen)

  • CoachT

    Ja, das ist schon so, sehe ich alles auch so.

    Gut, ob der letze Absatz wirklich jeder Dorfverein leisten kann? Puh!


    Wenn ich als Trainer eine Empfehlung an Eltern abgeben würde, oder eigentlich egal an wen.

    Denke, Du solltest Dir psychologische Hilfe suchen, da würde ich ganz sicher fast immer nicht in hocherfreute Augen blicken. Da könnten auch heißblütige Reaktionen kommen. Heikles Thema. Tabuthema.


    Es sind auch 2 paar Stiefel, ob ich psychologische Hilfe in Anspruch nehme um auf Profiebene die mentalen Fähigkeiten zu optimieren, darüber spricht jeder gerne im Interview, oder ob man ein ernstes psychologisches Problem hat.


    Die Frage ist, wo ist die Schwelle zur professionellen Hilfe?

    Das werden nie harte Fakten sein, da können wir uns zu Tode diskutieren.

  • Gut, ob der letze Absatz wirklich jeder Dorfverein leisten kann? Puh!


    Wenn ich als Trainer eine Empfehlung an Eltern abgeben würde, oder eigentlich egal an wen.

    Denke, Du solltest Dir psychologische Hilfe suchen, da würde ich ganz sicher fast immer nicht in hocherfreute Augen blicken. Da könnten auch heißblütige Reaktionen kommen. Heikles Thema. Tabuthema.

    Aber das ist in meinen Augen genau das Problem an der Sache.
    Wir dürfen das nicht zum Tabuthema machen, es muss genau so offen in der Gesellschaft behandelt werden wie eine Grippe oder ein Fingerbruch.

    Aber chronologisch:
    Der Dorfverein soll kein eigenes Personal dafür zwingend haben, aber zumindest zu wissen, an den und den kann man sich wenden, wäre defintiv ratsam und mMn das Minimum. Fragt in den Schulen an, ob tipps/ Kontakte haben etc, das man zumindest Ansprechpartner für den Kinder und Jugendbereich parat hat bzw. an die verweisen kann.


    Und es ist am ende auch eine Sache der Kommunikation. Wenn ich hingehe und sage "geht mal zum Psychologen", klar ist das zu aufdringlich. Wenn man vorher aber ein ausführliches GEspräch führt und dahingehend langsam hinarbeitet, wird das sicher eher angenommen.
    Und ja, wir machen das alle ehrenamtlich und verdienen nicht das große Geld ( Chantale vllt schon), aber für mich gehört das trotzdem dazu, wovor man sich auch als Ehrenamtler nicht drücken sollte

  • Es gibt aber auch viel niedrig schwelligere Angebote:


    Wir hatten schon im Kindergarten beste Kontakte in die Beratungsstelle des Trägers. Da sitzen geschulte Psychologen, die einem mit 2-3 Gesprächen neue Wege aufzeigen.

    In Schulen sind Sozialarbeiter, die ebenfalls guten Input liefern können.

    Sozial-pädiatrische-Zentren (Kontakt über Kinderarzt) helfen weiter.


    Es gibt immer Wege, sich Input zu suchen. Auch ein Forum kann einem weiterhelfen (Schwarmwissen) oder Gespräche unter Eltern.

    Wer den Ausgangspost noch vor Augen hat weiß, dass hier eher ein Vatertrainer seine Probleme mit der Familie beschreibt.


    Wenn er nämlich keine Lösung für seine Kommunikationsprobleme mit dem Sohn findet, wird er das Traineramt hinschmeißen und wir sind wieder einer weniger im Ehrenamt .

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • CoachT

    Ja, da hast Du schon recht.

    Es ist ein Tabuthema und sollte aus der Ecke raus, aber der Weg wird definitiv steinig :)


    Die ganzen Ehrenamtler schultern schon ziemlich viel, neben der Arbeit. Sind eigentlich vielleicht auch nicht immer befähigt so ein Gespräch/Einschätzung zu führen/sinnvoll zu treffen, bzw. wollen es auch gar nicht.


    Ich persönlich würde die Latte für eine Intervention auch nicht zu tief legen.

  • Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge. Ich habe mich nun letztendlich dafür entschieden das Traineramt abzugeben, zwar wird die Mannschaft nun wahrscheinlich aufgelöst und die angrenzenden Vereine sind Stand jetzt alle voll, aber wie manche schon sagen sollte man Fußball auch Fußball sein lassen und letztendlich ist es nicht meine Aufgabe Verantwortung für 18 Kinder zu übernehmen und wo diese nun unterkommen oder Fußball spielen, auch wenn es traurig ist.


    Mein Sohn kam nun endlich mit der Sprache raus und wird jetzt beim Handball mitspielen, da hat er direkt auch viel mehr Freude und ich genieße es ihm dabei zuzusehen und endlich nicht mehr als Trainer tätig zu sein.


    Ich wünsche euch alles Gute. :)

  • Mein Sohn kam nun endlich mit der Sprache raus und wird jetzt beim Handball mitspielen, da hat er direkt auch viel mehr Freude und ich genieße es ihm dabei zuzusehen

    Na dann drücke ich die Daumen, dass ihr euer Happy-end gefunden habt! So solls sein.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • .....

    Mein Sohn kam nun endlich mit der Sprache raus und wird jetzt beim Handball mitspielen, da hat er direkt auch viel mehr Freude und ich genieße es ihm dabei zuzusehen und endlich nicht mehr als Trainer tätig zu sein.


    Ich wünsche euch alles Gute. :)

    Als ehemaliger Handballer kann ich ihm - eigentlich Euch - zu der Entscheidung nur gratulieren.

    Das ist allerdings der körperlich und geistig anstrengendere Sport.

  • Freut mich zu lesen, dass ihr so schnell eine gute Lösung gefunden habt. Am Ende zählt doch vor allem, dass dein Sohn wieder Spaß am Sport hat – egal ob Fußball oder Handball. Zudem ist es für dich sicher auch eine große Entlastung. Alles Gute euch beiden auf dem neuen Weg!

  • Ich weiss, das Thema ist vom Sommer, aber ggf. überlegts du es dir ja nochmal.


    Ich finde es schön, dass sich Dein Sohn getraut hat zu sagen was los war und wo er sich wohler fühlt.


    Schade finde ich es, dass du als Fussballtrainer nicht für die andere Kinder weitermachst und den Sohn alleine zum Handball gehen läßt, auch das gehört zum Erwachsenwerden.


    Ich schließe da mal von mir auf deinen Sohn, weil mein Vater auch sehr ehrgeizig war.

    => Wollte ihn daher weder beim Training noch bei Spielen dabei habe.

    Er hat nicht rumgesschrien oder so, aber mir erzählt was ich alles falsch mache etc., aber ich wollte nur Spaß haben.

    Kritik von einem Trainer/Betreuer ist halt was anderes als vom Vater, den man nicht enttäuschen will...


    Da ich 3 Geschwister habe, hatte er aber dafür auch selten Zeit 😀, aber wenn er dabei war (Fahrdienst) war ich nie ganz frei.