Beiträge von HerthaBSC1892

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    Guten Abend,


    ich habe in der Mannschaft ein Kind (8 Jahre alte), welches sehr unzuverlässig ist. Das liegt natürlich an den Eltern in dem Alter, aber das ist im Grunde ja erstmal unwichtig.


    Der Junge ist sehr auf sich allein gestellt. Seine Mutter ist viel arbeiten sagt sie immer und seine große Schwester passt deshalb häufig auf ihn auf oder er ist alleine.


    Ich helfe denen wo ich nur kann, fahre mit ihm zu jedem Turnier und bemühe mich seit Monaten sehr um das Kind.

    Es passiert jedoch häufig, dass er unentschuldigt beim Training fehlt oder, so wie vor 2 Wochen, ich ihn abholen will und ich dann 20min warten musste, weil er noch schlief.

    Er ist bisher auch der einzige, der unentschuldigt beim Turnier fehlte. Hinzu kam, dass dies ein Eventturnier war, wo nur 8 Kinder von 19 mit durften und viele weinten nach der Nicht-Nominierung.


    Ich führte ab heute einen "Strafenkatalog" ein und natürlich ist er der erste, der nun dort vermerkt ist.


    Er ist ansonsten sehr artig und fußballerisch stark.

    Für mich ist das Problem, dass ich ihm keine Sonderrolle einräumen kann, das sorgt für Unmut. Bei der Mutter ist es jedoch so, je mehr ich helfe, umso mehr nutzt sie es aus.


    Hättet ihr Ideen wie ich dem Kind helfen kann?

    Vielen Dank für die hilfreichen Beiträge. Ich habe mich nun letztendlich dafür entschieden das Traineramt abzugeben, zwar wird die Mannschaft nun wahrscheinlich aufgelöst und die angrenzenden Vereine sind Stand jetzt alle voll, aber wie manche schon sagen sollte man Fußball auch Fußball sein lassen und letztendlich ist es nicht meine Aufgabe Verantwortung für 18 Kinder zu übernehmen und wo diese nun unterkommen oder Fußball spielen, auch wenn es traurig ist.


    Mein Sohn kam nun endlich mit der Sprache raus und wird jetzt beim Handball mitspielen, da hat er direkt auch viel mehr Freude und ich genieße es ihm dabei zuzusehen und endlich nicht mehr als Trainer tätig zu sein.


    Ich wünsche euch alles Gute. :)

    Hallo zusammen.


    Ich trainiere derzeit eine F-Jugend, Jahrgang 2017. Übernommen habe ich die Mannschaft vor knapp 2 Jahren und wir haben insgesamt eine tolle Entwicklung hingelegt.

    Mittlerweile gehören wir zu den spielstärkeren Mannschaften in unserem Umkreis, dies war anfangs noch ganz anders. Wir messen uns teilweise auch mit großen Vereinen und mit den gestiegenem Level steigt nun natürlich auch etwas der Druck und die Anforderung an die Kinder, auch wenn der Spaß bei uns weiterhin im Fokus steht.


    Nun zu meinem Problem. Ich trainiere die Mannschaft, da mein Sohn unbedingt Fußball spielen wollte und ein Trainer gesucht wurde und er mich bat den Trainer zu machen. Wie gesagt habe ich mich selbst reingefuchst und bin nun fest verankert im Verein. Ich opfere sehr viel Freizeit, sodass meine Frau schon immer mit mir meckert, weil ich dem Fußball viel unterordne, aber längst nicht alles. Ich bin kein total verbissener, ehrgeiziger Papa.

    Mein Sohn gehörte nie zu den besten, er ist aber immer auf einem guten Level unterwegs. Im Team ist er sehr beliebt und jedes Kind fragt mich wo er ist wenn er mal krank ist oder ähnliches. Er wird auch auf alle Geburtstage eingeladen etc. Er entschied sich recht schnell am Anfang seiner Fußballlaufbahn dafür unser Torwart zu sein. Wir spielen zwar Funino, aber mitunter auch Turniere mit Torwart. Er hat Spaß daran und macht es wirklich gut. Als Feldspieler fehlt ihm die Beweglichkeit, technisch ist er aber auch mittel bis gut. Er ist halt stämmig, nicht dick, so wie ich auch. Der Flügelflitzer wird er nie werden, eher Torwart oder IV, das ist auch völlig ok. Insgesamt ist er ein Teil der Mannschaft, auf den man sich, vor allem im Tor, eigentlich verlassen kann und im Feld, wie bspw. bei Funino, kann man ihn auch ohne Bauchschmerzen spielen lasse.

    Er macht neben unserem Training, welches 2x die Woche stattfindet, bei einem Torwarttraining mit, da ein Torwarttrainer ihn bei einem Turnier ansprach, er wurde dort als bester Torwart ausgezeichnet, ob er Lust hätte eben dieses Zusatztraining zu machen. Seitdem nimmt er dort teil als jüngster mit teilweise 4 Jahre älteren und gibt sich sehr viel Mühe. Die größeren Kinder ballern da Schüsse aufs Tor und sind auch bei diversen Übungen logischerweise schneller als er, aber er gibt immer 120% um mitzuhalten.


    Dieses Engagement und diese Mühe lässt er leider seit 1-3 Monaten bei uns vermissen. Er ist im Training oft wie lustlos, schnell kaputt und auch in Turnieren zeigt er oft nicht das, was er eigentlich drauf hat. Wenn er den Ball bspw. verliert gibt er quasi auf. Im Tor nutzt er dann auch die gelernten Techniken nicht und Paraden macht er nur wenn er Lust drauf hat.

    Mittlerweile muss ich ihn sehr häufig anmeckern und ermahnen, weil er sich eben keine Mühe gibt. Dann gibt es aber wieder Turniere oder Trainingseinheiten, da wirft er sich voll rein und macht seine Sache super. Das ist immer als wäre den einen Tag Messi da und den anderen Tag ein Sumoringer. Diese Diskrepanz ist wirklich erschreckend und macht mich wirklich wütend und auch traurig.


    Ich habe bereits mit ihm gesprochen, meine Frau auch, und wir haben ihm auch gesagt er könne sich ein anderes Hobby suchen, dass wir ihn lieben egal was er macht etc. Jedes mal wenn wir dieses Thema auch nur ansatzweise ansprechen weint er. Wenn er mal nicht zum Turnier kann oder zum Training, weint er auch. Er ist kein Fußballverrückter, er spielt auch gern andere Sachen, aber er lacht viel, genießt es im Team und an guten Tagen erzählt er auch allen Stolz über das, was beim Training oder Turnier passiert ist. Mittlerweile sind die guten und schlechten Tage jedoch 50/50 verteilt und ich weiß einfach nicht weiter.

    Denn selbst wenn es nicht mein Sohn wäre würde ich kein geeignetes Mittel kennen um damit umzugehen. Mittlerweile ist dies bei uns zu Hause ein großes Thema, weil ich diesbezüglich auf dem Platz viel mit ihm meckere, dadurch meine Frau mit mir und wir uns dann streiten. Ich überlege deshalb schon das Traineramt hinzuwerfen, weil ich einfach keine Lust habe ständig zu meckern. Andererseits muss ich es aber, wenn das Kind sich keine mühe gibt uns als Papa am Rand würde ich es auch nicht einfach so zulassen können, dass andere Kinder sich die Seele aus dem Leib rennen und mein Sohn zuschaut und nur das nötigste macht.


    Ich habe auch schon über Belohnungen nachgedacht wenn er sich Mühe gibt, nicht leistungsbasiert, sondern wenn ich sehe, dass er alles gegeben hat. Das reicht mir ja schon. Er hat es schließlich über 1 1/2 Jahre getan und erst jetzt seit 1-3 Monaten schaltet er manchmal 5 Gänge runter.

    Ist dies vielleicht eine Phase? Habt ihr mit sowas Erfahrungen?

    Ich möchte einfach wieder sehen, dass er wirklich Spaß hat und mit Feuer und Eifer dabei ist. Er wird kein Profi, das erwarte ich auch nicht und ist auch nicht meine Ambition, aber ich weiß, dass irgendwann der Tag kommt, an dem seine Teamkollegen es nicht mehr akzeptieren werden, dass er sich manchmal nicht bemüht, teilweise wurde dies von 1-2 Kindern schon bemängelt. Dann wird er irgendwann endgültig den Spaß verlieren, weil er nicht mehr angespielt wird (passiert teilweise bei den stärkeren Kinden nun schon) etc. zumal die Entwicklung ja auch stagniert oder rückläufig ist wenn man sich nicht bemüht.


    Ich sehe quasi in erster Reihe dabei zu wie er aufgrund seiner Bequemlichkeit sich das eigene Hobby verdirbt.

    Wir haben eine komplett neue Mannschaft in unserem Altersbereich gegründet im Mai. Dort spielen größtenteils komplett neue Kinder und dort wäre es in Ordnung wenn man mal Lust hat und mal nicht, blos als ich ihm das in einer ruhigen Minute lieb anbot, weinte er wieder ewig in seinem Zimmer.

    Im Moment fühle ich mich, dass egal was ich mache, alles falsch ist. :rolleyes:

    Das eine schließt doch das andere nicht kategorisch aus.

    Ich habe beispielsweise aus 2 F-Jugend Teams 2 neue Mannschaften geformt anhand des Leistungsstandes und der Reife der Kinder. Ziel war es nicht, eine Leistungsmannschaft zu erstellen und alle anderen hinten runter fallen zu lassen, sondern ich beobachtete immer wieder, dass die "stärkeren" Kinder die introvertierten oder "schwächeren" Kinder stets in den Schatten gestellt haben. Die Kinder warfen sich denen förmlich an den Hals wenn es darum ging Teams einzuteilen. Man feierte zwar Erfolge als Mannschaft, oft trugen jedoch die "stärkeren" Kinder zu 95% zu den Erfolgen bei, die anderen Kinder dienten mehr als menschliche Mauer wenn die Gegner mal aufs Tor schossen. Wir nahmen teilweise an Turnieren teil, in denen manche Kinder über Bauchschmerzen klagten oder völlig verunsichert waren, nur aus dem Grund, weil es ihnen zu viel war.

    Nun haben wir, wie bereits erwähnt, 2 neue Teams gebildet, in denen die Kinder in etwa gleich stark sind und nun blühen alle total auf! Beste Beispiel war für mich ein Kind, welches fußballerisch recht gut spielt, aber den Ball stets weg gepasst hat, anstatt mal selbst mit dem Ball was anzufangen. Nun dribbelt dieses Kind und schießt sogar viele Tore! Ich habe mir auch oft die Frage gestellt, ob dies nicht zu früh sei, da man ja häufig erst ab der E-Jugend anfängt neu zu sortieren, jedoch haben wir nun sogar eine neue 3. F Jugend gegründet und haben insgesamt über 50 Kinder. Wir wären also dumm, wenn wir die Kinder nicht auf ihrem entsprechenden Niveau trainieren und spielen lassen, wenn wir aufgrund der Anzahl die Chance dazu haben.


    Wir veranstalten nun weiterhin Mannschaftsfeiern, Weihnachtsfeiern oder auch Turniere zusammen oder trainieren mal gemeinsam, so wie aktuell in den Ferien. Also haben wir auf der einen Seite die Unterteilung nach Leistung und auf der anderen Seite sind wir alle zusammen ganz normale Vereinsmitglieder und wir sind stolz drauf.


    Für mich gibt es bezüglich des Themas Leistung immer nur ein Problem, was ich leider sehr häufig beobachte. Ich setze beispielsweise jedes Kind genau gleich ein, egal wie gut das Kind ist und egal wie es steht. Manchmal fragen mich die Eltern sogar, wieso ich bei einem knappen Ergebnis ausgerechnet die Aufstellung ändern musste...weil bei mir jeder spielt, der zum Turnier gekommen ist! Ich rotiere auch die Positionen durch. Jeder spielt mal überall und kann sich austesten, dies geht natürlich auf Kosten des Ergebnisses.

    Dann sehe ich auf der anderen Seite leider häufig völlig absurde Taktiken. Da werden Kinder vor den Minitoren geparkt, als Verteidiger hinten abgestellt, die Bälle immer lang auf den starken Stürmer gedroschen und am schlimmsten finde ich immer, wenn die starken Kinder durchspielen dürfen und die etwas schwächeren ganze Zeit traurig am Rand sitzen, außer das Team führt so hoch, dass nichts mehr passieren kann. Hinzu kommen noch hitzige Diskussionen mit den Schiedsrichtern, weil man sich benachteiligt fühlt etc. Deswegen ist für mich das Thema Leistung nicht direkt negativ behaftet, so lange man es nicht auf Kosten der Kinder macht, sondern für ALLE Kinder. :)

    Ich sehe es auch sehr kritisch wie unbedarft man damit umgeht. Die Vereine die ich bisher kennengelernt habe, haben weder eine klare Struktur, ein Jugendkonzept oder gar ein aktives Vereinsleben. Eltern werden kaum eingebunden in den Verein. Digitalisierung findet ach kaum statt. Man wurstelt sich so durch von Jahr zu Jahr von der Homepage bis zur Sponsorensuche.
    Es gibt in den Vereinen halt keine klare Linie und viele bewegen sich in der grauen Zone was den Umgang mit dem Geld angeht.

    Man muss doch aber auch nicht überall das deutsche Rechtssystem mit all seiner Härte reinprügeln. Wir reden hier von Kaffee- und Kuchenverkäufen und noch monatlichen Zahlungen der Eltern. Das alles wird eben für Fahrten, Geschenke, Weihnachtsfeiern oder zB für die Antrittsprämien verwendet. Ich biete meinen Kindern jedes Wochenende ein Turnier, das schaffen wir nur durch die Mannschaftskasse, weil da in einem Winter mal eben 500 € draufgehen nur für Prämien. Bei uns in Berlin handhabt es auf jeden Fall jeder so den ich kenne und ich kenne mittlerweile viele Vereine und auf den unzähligen Turnieren war es auch immer gleich.

    Würde ich nun gezwungen sein irgendwelche Angaben zu machen, steuerlich mich zu erklären oder sonst was in der Art, würde ich die Mannschaftskasse abschaffen und den Winter über freie Wochenenden haben. Irgendwo ist ja auch mal gut mit der deutschen Korrektheit. :D

    Guten Morgen,


    ich habe mal eine kleine Frage an euch und hoffe auf ein paar hilfreiche Hinweise.


    In einer Mannschaft bei uns im Verein steht demnächst eine Verschmelzung von 2 Mannschaften an, da es mittlerweile große Leistungsunterschiede gibt. Es sollen daraus wieder 2 Teams geformt werden, welche nach Leistung eingeteilt werden um jedem Kind gerecht zu werden, sowohl im Training, als auch bei den Turnieren.


    Neben den kleinen Problemen, welche so etwas mit sich bringt, gibt es ein größeres Problem, nämlich die Mannschaftskassen. Ein Team hat relativ viel in der Kasse, da das Team viele Turniere selbst organisiert hatte und dort gutes Geld durch Verkäufe etc. eingenommen hat. Das andere Tea war diesbezüglich kaum aktiv und hat entsprechen weniger in der Kasse. Wie kann man dies nun fair aufteilen? Schließlich haben die Eltern ja durch Kuchen, Sandwiches und was noch alles privat gespendet wurde das Geld erwirtschaftet, ebenso haben sie in die Mannschaftskasse eingezahlt.


    Ich hatte verschiedene Szenarien im Kopf:


    1. Das Geld wird auf die Kinder verteilt und die Kinder nehmen es mit in die neue Mannschaft. Problem ist, dass die Kinder aus dem einen Team dann vielfach so viel Geld mitnehmen als die Kinder aus der anderen Mannschaft.


    2. Man gibt das Geld den Eltern zurück. Da manche Eltern mehr eingezahlt und mehr gespendet haben, andere viel weniger, wäre das auch unfair.


    3. Man unternimmt oder kauft von dem Geld etwas bis man ca. auf gleicher Höhe ist mit der anderen Mannschaft. Das wäre meine favorisierte Methode. Da wir da jedoch von knapp 1000€ reden, ist die Frage ob es dann nicht Geldverschwendung wäre?


    Hattet ihr so eine Situation schon einmal? Wie seid ihr vorgegangen? Oder habt ihr vielleicht eine gute Idee?


    Vielen Dank und allein einen guten Start ins Jahr. :)

    HerthaBSC1892 : Lernen ist aus meiner Sicht kein linearer Prozess und auch nicht jedes Kind lernt gleich schnell und gleich viel. Somit kann ich einige deiner Schlussfolgerungen nicht nachvollziehen.

    Wenn ich das Stufenmodell des motorischen Lernens (z.B. bei youtube.com) hernehme, kann es durchaus sein, dass die Kinder auf- bzw. überholen. Ob das in diesem Fall sein kann, das weiß ich nicht - da unterschreibe ich deinen "Kaffeesatz" ;)

    Da hast du auf jeden Fall Recht, das habe ich auch nicht bezweifelt. Blos reden wir hier von 5 Jahren an Erfahrung, das ist doch wirklich ein riesiger Zeitraum. Sicherlich wird das neue Kind schnell aufholen, weil besonders die Basics schnell erlernt werden, doch wird die Kluft einfach weiterhin da sein, wenn das Kind nicht mehr investiert als die anderen. Es wäre ja auch ehrlich gesagt furchtbar, wenn man die 5 Jahre an Erfahrung irgendwann nicht mehr merken würde, wozu hat man denn sonst die ganze Arbeit und den Fleiß investiert? Da würde ich meine Arbeit als Trainer wirklich ernsthaft hinterfragen. :D


    Ich habe auch nicht gesagt, dass es unmöglich ist den Vorsprung aufzuholen. Aus meiner Sicht sehen das manche jedoch zu einfach, das hört und liest man immer wieder. Sollte das neue Kind immer die gleiche Spielzeit und die gleiche Trainingszeit wie alle anderen haben und eben nicht mehr als die anderen investieren, kommt es auf kleine Details an wie bspw. seine Lernfähigkeit, Talent, körperliche Entwicklung etc. um die Lücke zu den anderen zu schließen. Das ist dann eben schwierig, denn die anderen schlafen ja nicht und entwickeln sich auch weiter in unterschiedlichem Tempo. Ist das neue Kind jedoch bei jedem Training, bei jedem Spiel und spielt privat mehr als alle anderen, wird es natürlich aufholen und möglicherweise auch irgendwann überholen.


    Wie gesagt vergleiche ich es immer mit der Schule. Wenn Schüler in der 7.Klasse mit Französisch anfangen, ich erst in der 10. Klasse, werde ich sie auch nicht allein durch den Schulunterricht einholen, sondern ich muss privat dann mehr Zeit opfern um aufzuholen.


    Deshalb bleib am Ball, hilf deinem Sohn und nutzt jede freie Minute für Fußball, dann wird das schon werden. :)

    Wichtig ist, dass dein Sohn nicht überfordert ist und gleichzeitig wirklicher Teil der Mannschaft ist, sowohl menschlich, als auch vom Spielanteil her. Das von dir genannte Hallenturnier ist offen gesagt eine Frechheit. Wenn ich einem Kind nicht zutraue mindestens gleich viel wie die anderen zu spielen, ohne dass das gesamte Turnier auf der Kippe steht, sollte man das Kind zu Hause lassen. Wenn man das Kind jedoch mitnimmt, dann muss es zumindest in die Nähe der anderen Spielzeiten kommen.


    Ob dein Sohn den Vorsprung der anderen aufholt oder nicht ist Kaffeesatzleserei. Anders als einige hier bin ich der Meinung, dass es eben nicht so einfach ist einen solchen Vorsprung aufzuholen, im Gegenteil. Ich höre auch oft den Satz, dass gute Trainer sich dadurch auszeichnen eben solche Kinder ins Team zu integrieren und auf den Leistungsstand der anderen zu bringen. Das würde aber voraussetzen, dass die anderen langsamere Fortschritte machen oder gar keine. Dies wird kaum der Fall sein.

    Wie bereits erwähnt ist das wichtigste beim Fußball das Engagement, auf Talent kommt es da erstmal nicht an. Selbst wenn man mit dem Ball ein Holzfuß ist, kann man trotzdem als Kämpfer im Team wichtiger sein als ein hochtalentierter, aber fauler Möchtegernmessi sein.


    Dein Sohn ist mit Eifer dabei, das ist das was zählt! Jetzt heißt es bei Wind und Wetter deinen Sohn zu schnappen und bolzen zu gehen. Egal ob mit euch, seinen Geschwistern oder Freunden. Wenn ihr spazieren geht einen Ball mitnehmen. Wenn ihr auf den Spielplatz, zur Oma oder sonst wo hingeht immer einen Ball mitnehmen. Das was die anderen in den letzten Jahren investiert haben muss er nun aufholen indem er jetzt mehr investiert als die anderen.


    Meiner Meinung nach solltest du ihn bekräftigen, seine Fortschritte hervorheben und ihm ganz deutlich machen, dass er eben später dazu kam und jetzt mehr an sich arbeiten muss. Wenn es dann doch irgendwann zu viel ist kann man immer noch aufhören und was anderes suchen, aber ihm sein Hobby ausreden ist die letzte Option.

    Ich habe ebenfalls ein jüngeres Kind in meiner Mannschaft. Meine Kinder sind 2017er, er ist 2018er. Man merkt es körperlich schon sehr, da er auch recht klein und schmächtig ist. Zudem merkt man das Alter auch spielerisch, da er sich fast immer bei den Gegnern festdribbelt, während alle anderen schon anfangen ihren Kopf zu heben und Pässe zu spielen.


    Ich habe ihn ursprünglich hochgeholt, da die damalige 2018er Jugend keinen Spielbetrieb hatte und er dort keine Freude hatte. Nun ist er fester Teil des Teams und er fällt auch nicht sonderlich ab. So lange das so bleibt, er mithalten kann und Spaß hat, wird darüber nicht diskutiert. Sollte er irgendwann körperlich oder spielerisch zu weit zurück hängen und dadurch die Freude verlieren, werden wir eine Runterstufung in Betracht ziehen. Das gleiche "Problem" habe ich irgendwann wahrscheinlich mit dem Mädchen in meiner Mannschaft. Sie ist Ende Dezember 2017 geboren, also sehr spät und spätestens in der Pubertät findet dort irgendwann eine Trennung statt denke ich.


    Deswegen mach dir diesbezüglich keinen Kopf. Am Ende ist nur wichtig, ob das Kind mithalten kann und Freude hat. Ansonsten ist das Alter nur eine Zahl, auch wenn gerade bei jüngeren Kindern selbst 2 Monate viel ausmachen. :)

    Man muss immer unterscheiden ob man im Breitensport ist oder nicht. Versuchs mit ihm und geh mit ihm in die E Jugend. Irgendwann wirst du bei grösseren Vereinen eine E1-E3 bilden. Da blieben die schwächeren auf der Strecke weil du denen das wichtigste nimmst. Kicken mit Kindern / Freunden.

    Da hast du an sich völlig Recht, deshalb habe ich den Jungen ja auch nicht ausgeschlossen. Meiner Meinung nach schwingt es irgendwann dann aber um ins negative wenn man zu sehr alles mit dem Argument Breitensport rechtfertigt. Denn inwieweit tue ich dem Jungen denn etwas gutes, wenn alle Kinder mit den Augen rollen oder stöhnen sobald er in deren Team gewählt wird. Sie spielen ihn mittlerweile gar nicht mehr an und er nimmt immer mehr die Außenseiterposition ein, auch außerhalb des Trainings. Wenn er auf dem Feld steht meckern die Kinder am Rand auch ständig über ihn. Ich unterbinde das alles immer, das ist klar. Aber inwieweit soll ich denen denn böse sein? Im Gegenteil, ich verstehe sie und sie haben ja an sich auch Recht. Es kommt ja nicht selten vor, dass wir 3:0 führen, ich ihn einwechsle und wir das Spiel dann verlieren. Und das wird mit der Zeit ja noch schlimmer werden.

    Selbst unsere neuen Kinder, welche wirklich noch große Holzfüße sind, sind akzeptiert und da meckert keiner, weil die Kinder merken, dass die in ihrem Rahmen alles versuchen. Da kann ich nach jedem Spiel immer argumentieren, dass man nie sauer sein kann bei einer Niederlage, wenn man alles gegeben hat. Das trifft auf den Jungen ja nie zu.


    Wie gesagt, es geht ja auch nicht um die Leistung, sondern wirklich darum, dass der Junge einfach nicht möchte. Und irgendwann sind seine aktuellen Freunde auch nicht mehr seine Freunde, wie gesagt bahnt es sich ja jetzt schon an. Die Kinder laden sich mittlerweile auch gegenseitig zu Geburtstagen oder zum Spielen ein, nur der Junge ist nie dabei. Das war am Anfang noch anders und genau darum geht es mir ja am Ende.

    Guten Morgen,


    vielen Dank erstmal für die vielen hilfreichen Ratschläge.


    Ich habe am Freitag vor dem Training beobachtet wie der besagte Junge mit einem anderen Kind um einen Ball gestritten hat, obwohl wir genug Bälle haben. Er schubste den anderen Jungen anschließend, ich habe es aber schnell geklärt. 1 min später war die gleiche Situation, diesmal mit unserem Torwart. Der Torwart stand im Tor und bekam die ganze Zeit Schüsse aufs Tor, der besagte Junge schoss ebenfalls und der Torwart hielt seinen Ball und schoss ihn anschließend weg. Den Jungen regte das so auf, dass er ihn ebenfalls schubste und versucht hat zu treten. Das ist zwar grenzwertig, aber in dem Alter kommt auch sowas manchmal vor. So lange die nicht wild auf sich einprügeln muss man auch da ja etwas entspannter sein als wenn welche in der C-Jugend so etwas machen.

    Daraufhin habe ich den Jungen zu einem persönlichen Gespräch mitgenommen und ihn mal etwas genauer abgefragt. Laut seiner Aussage mache ihm Fußball, das Training und alles drum herum Spaß. Als ich ihm dann sagte, dass man das nicht sehen würde und er leider oft negativ auffällt, versprach er mir sich fortan mehr Mühe zu geben. Letztendlich hat er 1min dann wirklich mal etwas mehr gemacht und stand dann wieder nur rum.


    Wie gesagt habe ich den Jungen viel durchgehen lassen und ziehe ihn mit. Aber wie manche von euch schon sagten sind wir Fußballtrainer und keine Bespaßer oder Erzieher. Für mich stellt sich nun einfach die Frage, ob ich ihn aus dem Verein ausschließe, was ich eigentlich nicht möchte und ich glaube das wäre auch zu hart, oder ihn dann wirklich einfach nur mit trainieren lasse, aber nicht auf Festivals etc. mitnehme, was aber auch nicht gut wäre für das Kind. Blos letztendlich kann ich ja nicht immer Kampf und Einsatz voraussetzen, was aber für einen einzigen nicht gilt. Das wäre ja wie wenn ich zu spät kommen bestrafe, es aber einer darf.


    Am meisten ärgert mich jedes Training immer wieder, dass die Eltern nicht einfach selbst die Einsicht haben und das ganze beenden.

    Hallo zusammen,


    ich trainiere derzeit eine F Jugend. Ich habe die Mannschaft vor über einem Jahr gegründet und wir machen stetig Fortschritte. Die Trainingsbeteiligung ist überragend, die Kinder strotzen vor Freude. Ich biete den Kindern sehr viel Spielzeit, wir sind jedes Wochenende unterwegs, selbst die Sommer- oder Winterpause trainieren wir durch (in den Ferien machen wir meistens Spaßturniere, quasi biete ich den Kindern einen Ersatz für den Bolzplatz), weil die Kinder es sich gewünscht haben und mich angebettelt haben. Ich gehe sehr auf die Kinder ein, frage vor und nach jedem Training wie es ihnen geht, ob sie Spaß hatten etc. Ich habe wirklich keinerlei Probleme im Team oder mit den Eltern, alle sind begeistert mit der Entwicklung unserer Mannschaft und wenn ein Kind mal nicht zu den Festivals oder Turnieren kann, berichten die Eltern über Aufstände und Heulkrämpfe zu Hause. Also an sich bin ich sehr zufrieden, auch wenn ich als junger Trainer noch sehr viel lernen muss und mir täglich was auffällt, was ich falsch mache.


    Die Kinder sind zwischen 6 und 7 Jahren alt, somit haben die natürlich Flausen im Kopf, ich muss dann natürlich auch mal lauter werden und meckern wenn sich mal welche in die Haare kriegen etc. Es ist auch nicht jeder mit dem größten Talent gesegnet, trotzdem achte ich sehr penibel darauf, dass jedes Kind die gleichen Chancen hat. Ich organisiere das Training so, dass die neueren und schwächeren zusammen trainieren und die stärkeren zusammen, mische jedoch immer mal wieder bei manchen Übungen, damit die Kinder es nicht so mitkriegen. Mittlerweile sieht man bei vielen Kindern richtig verblüffende Leistungsexplosionen, die ich vor wenigen Wochen nicht erwartet hätte.


    Nun aber zu meinem Problem:

    Ein Kind, welches ebenfalls seit über einem Jahr dabei ist, entwickelt sich leider gar nicht. Böse gesagt stelle ich ihn bei Funino auf dem Platz hin bei Spielstart und am Ende steht er da immer noch. Wenn der Ball zufällig mal zu ihm kommt schießt er oder dribbelt auch mal, wenn es hoch kommt kommt er jedoch nur auf 10 Ballkontakte in 8min Spielzeit. Vor dem Training ist er immer mind. 20 Minuten früher da und bolzt mit den anderen voller Freude. In den Übungen während des Trainings ist er sehr unaufmerksam und stört oft durch sein Verhalten. Wenn ich bspw. die Kinder bitte die Bälle einzusammeln oder ähnliches, kann ich sicher sein, dass dieser Junge nicht hilft. Er ärgert auch gern seine Mitspieler. Das sind alles erstmal Dinge, die ich in dem Alter akzeptieren muss in gewisser Weise und versuche dabei mit ihm dran zu arbeiten.

    Die extreme Lauffaulheit lässt mich jedoch verzweifeln, vor allem aber meckern alle anderen Kinder immer mehr mit ihm, weil sie natürlich mittlerweile sich und die Kollegen einschätzen können und anfangen das Spiel zu verstehen. Er ist übergewichtig, das macht es natürlich nicht leichter. Wenn wir beispielsweise Hase und Jäger, Brennball oder irgendwelche anderen Laufspiele machen, dann rennt der Junge voller Freude, zwar ist er nicht der Schnellste und verliert schnell die Puste, aber er versucht es! Sobald wir im Training oder beim Kinderfestival Fußball spielen, steht er wieder nur rum, ist demotiviert und beobachtet das Spiel.


    Ich habe nun bereits 2x mit den Eltern gesprochen und ihnen vorgeschlagen, dass der Junge bei uns als ganz normaler Spieler erstmal bleibt und sie nebenbei andere Hobbys testen sollten. Ich habe ihnen Flag-Football und Handball vorgeschlagen, weil auch das im Training ihn völlig begeistert, er dabei lacht und strahlt, beim Fußball jedoch schaut als wäre sein Hamster gestorben. Er fragt sogar im Training explizit, ob wir das spielen können und wenn wir es spielen ist er total traurig sobald ich das Spiel beende. Ich habe dem Kind nun 1 Jahr gegeben, investiere die meiste Zeit des Trainings in ihn, versuche jedes mal ihn zu motivieren. Letzte Woche habe ich den Eltern jedoch mitgeteilt, dass es so nicht weiter geht. Ich werde den Jungen nicht rauswerfen, sowas mache ich nicht, jedoch bringe ich es nicht übers Herz ihn immer wieder zu etwas zwingen zu müssen, was er offensichtlich einfach nicht möchte. Es geht mir auch nicht um die Leistung von ihm, wir haben schon einige Spiele oder Turniere durch ihn verloren, weil wir quasi in Unterzahl spielen sobald ich ihn einwechsle. Das alles stört mich nicht. Ich weiß auch, dass alle immer predigen es sein ein Breitensport und man solle jedem Kind die Chance geben, das sehe ich zu 100% genau so, aber wie weit würdet ihr da gehen? Ich meine wenn ich ein Sprinttrainer wäre und ein Kind beim 100m Sprint immer stehen bleibt an der Startlinie, würde ich ja auch irgendwann seine Motivation in Frage stellen und den Eltern nahe legen was anderes zu suchen.

    Die Eltern haben mir im Gespräch mitgeteilt es sei für sie in Ordnung, wenn der Junge nur zum Training käme und bei Turnieren erstmal nicht mitmacht bis er "gut genug" sei, so deren Aussage. Da bei uns im Team viele Klassenkameraden spielen, denke ich den Eltern geht es hauptsächlich um den sozialen Aspekt, weniger ums fußballerische. Sie deuteten im Gespräch auch so etwas an.


    Mein Problem ist, der Junge hat nie klar geäußert, dass er keine Freude am Fußball hat, er zeigt es jedoch häufig durch sein Verhalten. Für mich scheint es so, als wenn er es genießt im Team zu sein, er trägt auch voller Stolz die Vereinskleidung. Er spielt auf auch eine Art gern Fußball, schließlich bolzt er ja vorm Training gern, aber sobald es um das strikte Fußball spielen, Team vs. Team geht, hat er keine Freude bei. Hattet ihr so etwas schon mal und was habt ihr da gemacht?