Kampf und Defensivverhalten als wichtigstes Kriterium bei Sichtungen

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    ansonsten vielen dank an dieser stelle für die zahlreichen antworten und hilfestellungen.

  • Ich hab nie im Leistungsbereich trainiert, kann also nichts zum Wahrheitsgehalt der Aussage beitragen.

    Mein Spielansatz war: die Verteidigung beginnt ganz vorne und der Angriff ganz hinten.

    D.h. in diesem Alter mussten die Jungs und Mädels fast alle Positionen spielen.

    Ein Erlebnis im A-Jugend-Training meines Sohnes zeigt aber, wie wichtig defensive Ausbildung ist: der damals von mir geschätzte Trainer hat nämlich mal auf Kleinfeld 30 Minuten Angriff gegen Abwehr spielen lassen, wobei bei der Abwehr ein Feldspieler im Tor stand. Endergebnis: 5:1 für die Abwehr.

    Ich setze immer auf die Lernfähigkeit der jungen Menschen, und ich glaube wer will, der lernt auch im defensiven Bereich dazu.

    Und Lernen geschieht stressfrei leichter.

  • Ein Erlebnis im A-Jugend-Training meines Sohnes zeigt aber, wie wichtig defensive Ausbildung ist: der damals von mir geschätzte Trainer hat nämlich mal auf Kleinfeld 30 Minuten Angriff gegen Abwehr spielen lassen, wobei bei der Abwehr ein Feldspieler im Tor stand. Endergebnis: 5:1 für die Abwehr.

    Das ist nach meiner Erfahrung kein ungewöhnliches Ergebnis für diese Spielform. Immer wenn mir jemand von dieser Spielform erzählt hat, ging es eigentlich deutlich zugunsten der Verteidiger aus.

  • Ich würde jetzt einfach mal die Behauptung aufstellen, dass die Aussage des LAZ's über das Defensivverhalten, die grundlegende Einstellung des Spielers bemängelt.


    Ob man nun offensiv oder defensiv ausgerichtet ist, spielt dabei mMn nach absolut gar keine Rolle.

    Die Gier nach dem Ball, das Kämpferische an sich muss deutlich erkennbar sein. Auch im offensiven Bereich muss ein guter Spieler die Zweikämpfe suchen, mal dazwischen grätschen, antizipieren und sich die Bälle zumindest versuchen zu holen. Der Junge muss seinen absoluten Siegeswillen zeigen und es für jeden spürbar machen, dass er bereit ist alles zu geben.


    Und das ist leider nicht trainierbar, da es hierbei um Einstellungs- bzw. Charaktereigenschaften geht.

    Ich denke, hier ist man dann eher als Vater gefragt und nicht als Trainer.


    Vielleicht mal mit ihm darüber reden wie (und ob überhaupt) wichtig ist es ihm selbst ins LAZ zu kommen?

    Vielleicht mal mehr auf die mentale und charakterliche Entwicklung in diesem Alter eingehen, als auf die fußballerische?

    Einmal editiert, zuletzt von LW7 ()

  • Ein Erlebnis im A-Jugend-Training meines Sohnes zeigt aber, wie wichtig defensive Ausbildung ist: der damals von mir geschätzte Trainer hat nämlich mal auf Kleinfeld 30 Minuten Angriff gegen Abwehr spielen lassen, wobei bei der Abwehr ein Feldspieler im Tor stand. Endergebnis: 5:1 für die Abwehr.

    Ich kann die Thematik dahinter durchaus verstehen und auch was rübergebracht werden möchte, aber ob die Spielform bei einer U11 auch überwiegend so ausgeht, stelle ich in Frage. bzw. grundsätzlich, dass es da (reine) Abwehrspieler gibt, oder geben sollte? :)


    Um in kleinen Spielformen (oder auch Halle) zu bestehen braucht man das komplette Paket aus Defensive und Offensive. Eins davon reicht definitiv nicht...

  • Und wenn dann die Aufnahme zum NLZ zur Debatte steht, bewegen wir uns ja gerne und oft im Bereich U11-U13.


    Die Spezialisierung Richtung Position kommt mit den Jahrgängen, und es gibt vielleicht ein paar Positionen und Systeme, die es sich erlauben können, wenn ein Spieler vor allem nur nach vorne denkt und agiert. Ist das heute noch so? Auch schon schwierig...


    Kann man es einem NLZ Trainer wirklich verüblen, wenn er kritisch auf die schwer trainierbaren Eigenschaften / Talente schaut. Aktivititätslevel / Einsatzbereitschaft / Grundschnelligkeit...


    Es gibt ja immer noch die Möglichkeit des 2ten Bildungsweg über Leistungsvereine, bis der Knoten hoffentlich platzt...

  • Wie viele Anfragen für ein Probetraining hat heutzutage ein NLZ bzw. LZ? Wie läuft die Vorauswahl?


    Normalerweise spricht man Talente an und lädt sie ein - dann kennt man sie schon aus ihrem Umfeld. Und sieht nach 2-3 Trainingseinheiten, ob es klappen wird bzw. kann. Dabei findet eine Kommunikation statt.


    Kommt heute überhaupt noch jemand aus dem Nichts? Falls ja, wird ein Spieler der überhaupt nicht in Frage kommt, nach einem Training wieder nach Hause geschickt. Die anderen bekommen doch sicher 2-3 Trainingseinheiten, um zu einer Bewertung zu kommen (v.a. bei einer persönlichen Eigenschaft wie dem Verhalten auf dem Platz (Einsatz) - Thema: Neuer in einer Gruppe bei einer U11 (ich wiederhole mich, das sind Kinder)).

  • Wie läuft die Vorauswahl?

    Für den FC Ingolstadt beantwortet das die Homepage mit Talenttage (Jahrgang 2012-2016 - 2. Jahr D-Jugend bis 2. Jahr F-Jugend)

    "Die Kinder haben die Möglichkeit, direkt vor den Augen der Jugendtrainer vorzuspielen und sich somit für ein Probetraining zu bewerben."

    "Dazu erfolgen spezielle Sichtungsmaßnahmen anhand vorgegebener altersspezifischer Sichtungsmerkmale (Schnelligkeit, Bewegungstalent, Technik, etc.). Speziell positionsbezogene Sichtungen finden ab der Altersstufe U16 statt."

    Quelle: FC Ingolstadt


    Die sind somit der Meinung ab der U9 Talente zu erkennen.

  • Wie viele Anfragen für ein Probetraining hat heutzutage ein NLZ bzw. LZ? Wie läuft die Vorauswahl?


    Normalerweise spricht man Talente an und lädt sie ein - dann kennt man sie schon aus ihrem Umfeld. Und sieht nach 2-3 Trainingseinheiten, ob es klappen wird bzw. kann. Dabei findet eine Kommunikation statt.


    Kommt heute überhaupt noch jemand aus dem Nichts? Falls ja, wird ein Spieler der überhaupt nicht in Frage kommt, nach einem Training wieder nach Hause geschickt. Die anderen bekommen doch sicher 2-3 Trainingseinheiten, um zu einer Bewertung zu kommen (v.a. bei einer persönlichen Eigenschaft wie dem Verhalten auf dem Platz (Einsatz) - Thema: Neuer in einer Gruppe bei einer U11 (ich wiederhole mich, das sind Kinder)).

    Es sind tatsächlich sehr viele.

    Meistens sind es Eltern die meinen ihre Kinder sind gut genug.

    Meistens erteilen wir vorarb ne Absage teilweise laden wir sie dennoch ein .

    Die meisten die vorher aber nicht auf unserem Radar waren glänzen am Talentetag bzw TW Tag.

    Und ja auch diese Talente laden wir dann 3-4 Einheiten ein und dann entscheiden wir mit allen gemeinsam.

  • So ähnlich läuft es in fast jedem NLZ.

    Natürlich kann man erste Prognose bereits ab der U9 machen.

    Spätere Top Stars sind bereits in diesem Alter enorm auffällig.

    Bestes Beispiel Moukoko trainiert mit 12 Jahren mit der U17 im NLZ!

  • Wie viele Anfragen für ein Probetraining hat heutzutage ein NLZ bzw. LZ? Wie läuft die Vorauswahl?


    Normalerweise spricht man Talente an und lädt sie ein - dann kennt man sie schon aus ihrem Umfeld. Und sieht nach 2-3 Trainingseinheiten, ob es klappen wird bzw. kann. Dabei findet eine Kommunikation statt.


    Kommt heute überhaupt noch jemand aus dem Nichts? Falls ja, wird ein Spieler der überhaupt nicht in Frage kommt, nach einem Training wieder nach Hause geschickt. Die anderen bekommen doch sicher 2-3 Trainingseinheiten, um zu einer Bewertung zu kommen (v.a. bei einer persönlichen Eigenschaft wie dem Verhalten auf dem Platz (Einsatz) - Thema: Neuer in einer Gruppe bei einer U11 (ich wiederhole mich, das sind Kinder)).

    Also ich gebe eigentlich jedem Spieler mindestens 3 Einheiten.

    Wobei es eigentlich niemanden mehr gibt, der es schaffen könnte, der nicht von uns angesprochen wurde, sondern auf anderen Wegen ins Probetraining gekommen ist. Bzw. den man nicht eh schon kannte und angesprochen hätte.


    Aber manchmal tut man einem Trainerkollegen oä einen Gefallen oder muss auch über andere Beziehungen im Verein mal einen Spieler ins Probetraining nehmen.

    Da sind dann auch schon einmal welche dabei, wo man wirklich nach einen Training, eigentlich nach wenigen Minuten weiß, dass das nicht reichen wird.


    Habe da auch (mindstens) einmal nach einem Training einem abgesagt, der Junge war nicht einmal sportlich oder sportinteressiert, der stand in U10 oder u11 die komplette Spielform minutenlang teilnahmslos rum, bekam dann wirklich den Ball und dribbelte (wenn man das so nennen kann) aufs falsche Tor zu. Es war eiine einfache Spielform, also ein normales Spiel.


    Ein anderes Mal hatte ich einen Probespieler, irgendwie über Beziehungen von höheren Peersonen im Verein. Der war auch so offensichtlich weit weg, wirkte wie ein U8 Spieler in der U11, den habe ich aber dreimal mittrainieren lassen.

    Als dann das Gespräch anstand, da dachte ich, dass war so deutlich, dass das ein einfaches Gespräch werden würde, dass Papa das nicht anders gesehen haben kann. Das war wirklich wie ein schlechter U8 Spieler in einer Top-U11 Truppe. Beim 2gg2 tat mir dessen Mitspieler schon leid, obwohl ich ihm den besten 2gg2 Spieler zugeteilt habe und der wirklich alles versucht hat, den Probespieler mit einzubinden.

    Naja, der Vater meinte dann wirklich, dass sein Sohn genauso gut wäre, hätte er bisher die selbe Förderung wie die anderen Spieler erhalten. Da fehlten mir echt die Worte...

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Bestes Beispiel Moukoko trainiert mit 12 Jahren mit der U17 im NLZ!

    Das sehe ich anders ("bestes Beispiel"), aber das ist ein anderes Thema und hilft dem Fragesteller wahrscheinlich nicht weiter.

    Offtopic


    Da gebe ich Dir recht let1612. Eher mit Abstand schlechtestes Beispiel.

    Chantale da solltet ihr Euch in den NLZs mal stark hinterfragen, ob ihr wirklich Jeden nehmt, der erkennbar nicht seinem Jahrgang im Pass entspricht. Was ich so höre wird das gerne mal in Kauf genommen, dass einer älter sein "könnte". Auch den kann man nämlich gewinnbringend weiterverkaufen....idealerweise bevor er Senior wird...die Knappenschmiede holt jetzt einen Jahrgang 2012 der Aussieht wie ein A Jugendlicher ...den kennst du doch sicher auch?!

  • Das sehe ich anders ("bestes Beispiel"), aber das ist ein anderes Thema und hilft dem Fragesteller wahrscheinlich nicht weiter.

    Offtopic


    Da gebe ich Dir recht let1612. Eher mit Abstand schlechtestes Beispiel.

    Chantale da solltet ihr Euch in den NLZs mal stark hinterfragen, ob ihr wirklich Jeden nehmt, der erkennbar nicht seinem Jahrgang im Pass entspricht. Was ich so höre wird das gerne mal in Kauf genommen, dass einer älter sein "könnte". Auch den kann man nämlich gewinnbringend weiterverkaufen....idealerweise bevor er Senior wird...die Knappenschmiede holt jetzt einen Jahrgang 2012 der Aussieht wie ein A Jugendlicher ...den kennst du doch sicher auch?!

    Stimmmt...

    hatte ihn halt sofort im Kopf und dann geschrieben ohne an das zu denken...

    Sorry

    Ich will und werde dazu in der Öffentlichkeit keine Stellung beziehen

  • naja nachweislich ist er wieviel jahre älter^^ 3 oder 4 ^^

  • Ich verstehe hier den Kontext teilweise nicht. Wenn der Junge, nach eigenen Aussagen, schon in einem Jahrgang höher spielen kann bzw auch 2, dann muss er ja irgendetwas ziemlich gut machen... Entweder sind die Mannschaften in den höheren Altersklassen qualitativ nicht wirklich gut oder die angepeilten Jahrgänge der LZS sind tatsächlich so stark, dass die LZs sich aussuchen können, wen sie nehmen.


    Bei uns in der Region sind die 2016er Jahrgänge auch deutlich besser als die 2015er Jahrgänge. Glaube das lag noch an Corona. Da fehlten manchen Kickern fast 1 Jahr Fussball.


    Meine Empfehlung wäre es einen Zwischenschritt zu einem leistungsorientierten Verein zu machen. Da kann er sich in Ruhe entwickeln und dennoch auf gutem Niveau spielen.

  • Ich verstehe hier den Kontext teilweise nicht. Wenn der Junge, nach eigenen Aussagen, schon in einem Jahrgang höher spielen kann bzw auch 2, dann muss er ja irgendetwas ziemlich gut machen... Entweder sind die Mannschaften in den höheren Altersklassen qualitativ nicht wirklich gut oder die angepeilten Jahrgänge der LZS sind tatsächlich so stark, dass die LZs sich aussuchen können, wen sie nehmen.


    Bei uns in der Region sind die 2016er Jahrgänge auch deutlich besser als die 2015er Jahrgänge. Glaube das lag noch an Corona. Da fehlten manchen Kickern fast 1 Jahr Fussball.


    Meine Empfehlung wäre es einen Zwischenschritt zu einem leistungsorientierten Verein zu machen. Da kann er sich in Ruhe entwickeln und dennoch auf gutem Niveau spielen.

    Natürlich gibt es starke und schwache Jahrgänge.

    Streitet ja auch keiner ab

    Das der 2015er was schwächer scheint ist doch überall bekannt.

    Der Zwischenschritt kann helfen aber größte Problem sehe ich aus der Ferne (kann also falsch sein) an der Erwartungshaltung der Eltern.

  • Würde ich auch so unterschreiben. Aus meiner Erfahrung hilft es enorm viel, einfach mal mit den Kids zu kicken. Nur aus Spass. Ohne, dass jetzt ein Trainingshintergrund statt findet. Freunde von uns und ich haben das regelmäßig mit unseren Kids gemacht bzw bin ich auch regelmäßig mit meinen Söhnen im Garten und wir spielen "Alle gegen Papa" oder wir machen Schussspiele usw...

    Mit steigendem Alter der beiden wollten die Jungs auch immer mehr "richtig" individual trainieren. Ich baue ihnen dann verschiedene Atlethik und Technikparkoure auf. Die Jungs feiern das und natürlich müssen sie dann auch gegen den alten Papa ran. Das motiviert die Jungs zusätzlich^^

    Unterm Strich, einfach mal den Spass in den Vordergrund stellen, dann kommt auch wieder mehr Feuer vom Bub...

  • Mein Sohn, derzeit U11 Spieler, hat nun bereits das zweite Mal in zwei Jahren in Österreich von einem sehr guten Verein eine negative Rückmeldung bekommen.

    Was ich in dem Thread noch nicht rausgelesen habe: spielt dein Sohn denn derzeit im BAZ und wenn ja, wo ist er da leistungstechnisch teamintern einzuordnen? (Für die deutschen Trainerkollegen: in Österreich ist die Talenteschiene landesweit wie folgt aufgebaut: U9+U10 FTT (Fußballtalentetraining), U11+U12 BAZ (Bezirksauswahlzentrum), U13+U14 LAZ (Landesverbandsauswahlzentrum), Akademie dann U15, U16 und U18)


    Weiters: die Spanne zwischen "kommt aus einem Dorfverein" und der Absage eines "sehr guten Verein" ist riesengroß. In beispielsweise Wien gibt es ja unzählige Vereine, die zwischen Dorfverein und NW-Teams der Bundesligisten liegen, da muss man seine Kragenweite dann schon realistisch einschätzen können. In ländlichen Gegenden ist die Auswahl natürlich nicht so groß, aber auch da gibt's Vereine, die eher in der Leistungsliga landen als andere.

  • Mein Sohn, derzeit U11 Spieler, hat nun bereits das zweite Mal in zwei Jahren in Österreich von einem sehr guten Verein eine negative Rückmeldung bekommen.

    Was ich in dem Thread noch nicht rausgelesen habe: spielt dein Sohn denn derzeit im BAZ und wenn ja, wo ist er da leistungstechnisch teamintern einzuordnen? (Für die deutschen Trainerkollegen: in Österreich ist die Talenteschiene landesweit wie folgt aufgebaut: U9+U10 FTT (Fußballtalentetraining), U11+U12 BAZ (Bezirksauswahlzentrum), U13+U14 LAZ (Landesverbandsauswahlzentrum), Akademie dann U15, U16 und U18)


    Weiters: die Spanne zwischen "kommt aus einem Dorfverein" und der Absage eines "sehr guten Verein" ist riesengroß. In beispielsweise Wien gibt es ja unzählige Vereine, die zwischen Dorfverein und NW-Teams der Bundesligisten liegen, da muss man seine Kragenweite dann schon realistisch einschätzen können. In ländlichen Gegenden ist die Auswahl natürlich nicht so groß, aber auch da gibt's Vereine, die eher in der Leistungsliga landen als andere.

    zum scouting bzw. eigeninitiative: er wurde in der U9 vom LAZ für den vorstufenkader gescoutet, hat dort auch die erste auswahlrunde, in der von 60 auf 30 reduziert wurde, überstanden. in der zweiten runde haben sie ihn dann abgelehnt; er hätte im sommer das traininslager (quasi die hoffnungsrunde) mitmachen können, aber das wollte er dann nicht. die begründung habe ich im eingangspost ja schon geteilt und die ist nahezu deckungsgleich mit jener von jetzt. das aktuelle probetraining habe ich über kontakte initiiert, nachdem über die offiziellen kanäle ein halbes jahr keine antwort kam und es für diese jahrgänge keine sichtungstrainings mehr gibt.


    zu unserem dorfverein: unser "dorfverein" hat sehr gut gespielt; wir haben gegen wiener vereine wie donaufeld oder sportclub gewonnen, die in der nahrungskette im wiener nachwuchs schon eher oben stehen. ein freundschaftsspiel im 6+1 konnten wir über 60min altersgleich ggn. den FAC (ihre besten 5 spieler waren allerdings nicht dabei) recht klar mit 7-3 gewinnen. selbst gegen die austria u11 konnten wir in einem hallenturnier halbwegs mithalten und haben "nur" 3-1 verloren - wer den 2014er jahrgang bei der austria kennt, weiß, wie gut die sind. und die waren quasi mit der stärksten besetzung da.


    das war schon eine tolle truppe, die aber leider im winter auseinandergebrochen ist (die ursachen tun da jetzt nichts zur sache). das leistungsgefälle ist halt, v.a. im vergleich zu den wiener vereinen, enorm. wir hatten 8-9 spieler, danach ging es sehr schnell sehr steil bergab.


    nachdem seine freunde jetzt weg sind und er der einzig verbliebene "stammspieler" der startformation ist, möchte er jetzt auch wechseln. der nächste logische schritt wäre wohl ein verein in der größenordnung Donau / FAC / TWL Elektra / Vienna, die allesamt eine gute nachwuchsarbeit haben und in einem der vereine hat auch das probetraining stattgefunden.


    zu seinem standing in der mannschaft: er war in jeder mannschaft super integriert. er war nicht der kämpfer und beißer, aber er hat in der offensive immer gut breite und tiefe gegeben, hat dadurch den raum für die anderen geöffnet und war dadurch immer anspielbar, hat sehr schnell mit dem ball am fuß entscheidungen getroffen und so das spiel durch (doppel)pässe oder pässe in die tiefe (durch die abwehrkette) die angriffe eingeleitet. er ist oft ins 1v1 am flügel gegangen und hat mit klassischen stanglpässen (weiß jetzt nicht, wie man die pässe von der grundlinie vors tor in DE nennt) viele tore vorbereitet. er hat regelmäßig tore geschossen, aber mehr tore wirklich stark vorbereitet.


    in einem beitrag weiter oben fiel der satz "das offensive 1v1 ist bei vielen gar nicht so gut, da sie oft überzahlsituationen, die andere herstellen, ausnutzen" (oder so ähnlich). bei näherer betrachtung ist da sicherlich etwas dran.


    wir hatten einen spieler, der bei uns klar der beste war, dahinter gabe es 4-5 spieler auf einem niveau. in der u13 war er von den kindern angesehen und super integriert. sie haben sich gefreut, wenn er ausgeholfen hat - ich meine ein besseres zeichen gibt es ja nicht wirklich. selbst im probetraining war es so, dass er im zweiten training schon gut involviert war und die anderen kinder ganz selbstverständlich zu ihm gepasst und ihn ins spiel integriert haben. die kinder haben ein super gespür und merken sofort, ob es sinn macht, einen neuen mitspieler zu integrieren, oder eben nicht.


    was ihn auszeichnet bzw. was er mMn. gut kann, ist, sich an das tempo und das schnellere spiel der höheren Us anzupassen. andere LAZ spieler bei uns in der mannschaft (selber jahrgang, gesetzte A spieler in unserem LAZ und bei allen aktivitäten dabei), eben jene, die defensiv stark sind und ihr spiel in der u11/u12 über die physis, den zweikampf oder nur über dribblings definieren, die kommen zwei jahrgäng höher eigentlich überhaupt nicht mehr zur geltung; sie spielen sich fest, halten den ball zu lange, es fehlt oft die orientierung (insbesondere im 8+1 war das auffällig). er spielt vielleicht unscheinbar, aber er kommt zur geltung und hat da wie dort seine scorerpunkte und seine szenen. es fällt, außer körperlich, nicht wirklich auf, dass er teilweise 2.5 jahre jünger ist.


    und das ist halt auch der punkt, den ich - als vater, wie auch als trainer - so schwer nachvollziehen kann. wieso traut man zwar dem einen spieler zu, spielverständnis bzw. eine raumorientierung (die wohl noch eher genetische veranlagung und "talent" ist) zu gewinnen, dem anderen aber nicht zu, körperlich zuzulegen und mehr biss zu entwickeln? gerade dann, wenn ich trainer von einem leistungsverein bin, dann müsste ich doch den spieler nehmen, der bereits im jüngeren alter ein höheres spielverständnis hat bzw. in der lage ist, am ball schneller entscheidungen zu treffen. das auch in ein paar trainings ohne match überhaupt einschätzen zu wollen, ist doch gelinde gesagt sehr schwer.


    ich denke, dass die mehrheit sicherlich recht hat - ich habe eben noch keine langjährige erfahrung als trainer und tu mir schwer, die aussage, dass "kampf und gier für den ball nicht erlernbar sind", nachzuvollziehen. wie gesagt, oft gehört, hier bestätigt, also irgendetwas wird schon dran sein. ich finde die diskussion aber äußerst interessant und es bringt mir auch viele neue sichtweisen, über die ich bisher noch nicht nachgedacht habe. große DANKE an dieser stelle für eure antworten. :thumbup: