Von der Umkleide auf den Trainingsplatz, DFB Verband

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  • Hmm,

    habe mir jetzt so ziemlich alles vom Wolf und Co. angeschaut. Auch das Webinar vom FLVW usw.

    Jau, geht auf jeden Fall in die richtige Richtung. Für mich aber dann doch irgendwie noch nicht konsequent genug, zumindest aus Sicht eines Spielformtrainers wie ich jetzt einer bin in der Regel. Evtl. ist es aber auch dem geschuldet, dass sie versuchen wollen die Iso-Übungstrainer und Co. nicht ganz zu vergraueln bzw. Kompromisse einzugehen usw. da man ja froh ist, dass es überhaupt Leute gibt die sich ehrenamtlich da betätigen und das machen.

    ABER, die optimale Trainingseinheit sieht bei Wolf und Co (DFB) ja letztendlich auch noch so aus, dass es viele Technik und/oder auch Iso-Übungen beinhaltet die ja laut deren Zettel immer noch ca. 30 Minuten oder so in Anspruch nehmen sollen.

    Dann wird sehr oft und viel das 4gg4 beworben, teilweise dann auch mit einigen Anspielern an der Seite die dann nicht angegriffen werden dürfen usw. die ja dann letztendlich auch nicht wirklich krass im Spiel eingebunden sind usw. Das beobachte ich nämlich aktuell auch viel bei unseren Jugenden auf dem Trainingsplatz, die das viel spielen und wo teilweise auch sehr wenig Ballkontakte für einige, vor allem "schwächere" Kids usw. zustande kommen. Natürlich redet er auch von den 3gg3 Varianten und 2gg2 usw. Aber 4gg4 scheint ja für die Macht zu sein.

    Also klar, erst mal ist man froh, dass sich da generell was tut und sich Gedanken gemacht wird. Aber mein Resumee zu dem Ganzen ist, dass es auch hier noch nicht so richtig konsequent ist und auch nicht so wirklich 100 prozentig ausgearbeitet ist um wirklich jedem Kind/Jugendlichen die bestmögliche Ausbildung zu bieten.

    Ich würde nämlich zum Beispiel auch Aufwärmen und den Technikpart den die dort zwischendurch in ihrer "perfekten Trainingseinheit" angeben in Spielformen und Co. anbieten wollen bzw. diese durch veränderte Regeln im Spiel auf 4 oder auch 2 Tore etc. Rondos und Co. (für mich auch Spielformen) unterbringen.

    Hach, ich weiß es alles nicht so recht. Geht in die richtige Richtung aber ich denke da geht noch mehr. Was ich auch befürchte und denke, dass es leider leider nicht den großen Anklang finden wird bzw. es zu wenig in die Vereine, auch außerhalb von NLZ und Co. nämlich ambitionierte Vereine aber auch normale Breitensportvereine rangetragen wird.

    Hier gibt es natürlich im Optimalfall sportliche Leiter Jugend und Co. die sehr engagiert sein müssen und auch an die Kleingruppen Spieltrainings glauben müssen, die das dann jeweils als Vorgabe im Verein umsetzen. Das muss dann natürlich auch umgesetzt und auch kontrolliert werden usw. Und es gibt in meinen Augen zum einen zu viele Gegner der Reformen und zum anderen aber auch leider Trainer etc. die weder die Zeit, noch die Lust teilweise haben sich mit dem Thema zu befassen.

    Schwierig schwierig, aber ich find es auf jeden Fall schon mal besser als gar nichts zu machen und stehe auch im Großen und Ganzen natürlich dahinter.

    LG

  • Huhu,

    ich habe die Tage irgendwann von der MFS (Münchner Fußballschule oder so) einen Podcast bzw. 2 Podcast gehört, die das optimale Training bzw. Trainingsreformen von Wolf (inkl. Gerland als Gesprächspartner) unter die Lupe nehmen und eigentlich eher ziemlich zerpflücken und auseinander nehmen. Nicht Optimal, zu viele Spielformen, die Spielformen dann auch teilweise eher Murks usw. usw.

    Sie sagen natürlich auch, dass es ein Schritt wäre in die richtige Richtung, wenn man denn jetzt noch viele Übungen ohne Ball und Lauftraining bzw. Koordinationstraining und Co ohne Ball machen würde, mehr aber auch nicht, so sinngemäß.

    Sie sagten, dass quasi 20-30 Minuten isoliertes Techniktraining a la Passstaffeten, Finteneinübungen, Schuss usw. usw. usw. in ihren Augen absolut nicht ausreichen würde, das man auf jeden Fall erst in der Lage sei Spielformen vernünftig zu spielen wenn man vorher ein ordentlich Repertoire an Technik, Finten und Co. eingeübt hätte ohne Gegnerdruck und Co. (isoliert quasi, wenn auch kindgerecht aufbereitet in den Übungen).

    Da bin ich ans Grübeln gekommen, zum einen betreiben die ja ne Fussballschule, sprich vielleicht müssen die das ja so sagen zwecks Kundschaft und Rechtfertigung ihrer Trainingsphilosophie. Zum anderen scheinen und sind die natürlich auch sehr überzeugt von "Ihrem Weg, ihrer Philosophie".

    Zum anderen kam mir mein damaliger Kursleiter beim Kindertrainer in den Sinn der da schon sagte, ne, auf jeden Fall in 1 1/2 Stunden Training mindestens 80 Prozent spielen etc. Dann kamen mir die ganzen Spielformtrainer in den Sinn, die ja quasi Verfechter sind alles in Spielformen zu lösen und so weiter so wie Schöllhorn der sagt, Einschleifen wäre mehr oder weniger "Gift (überspitzt ausgedrückt)"

    MFS sagt quasi so leicht sinngemäß, 1 1/2 Stunden Training, 60 Minuten ca. Technik und Co. (natürlich durch in Ihren Augen lustigen, kindgerechten, Spaß machenden Übungen aber mit Detailkorrekturen hin zu einer "Idealtechnik und großen Technikrepertoire" und eher nur so 30 Minuten "frei" spielen. Andersrum wären die Kids ja gar nicht in der Lage Techniken und Co in den Spielformen zu erlenen und würden falsche Abläufe, Techniken und Co. dann automatisieren und dauerhaft falsch anwenden.

    Also so jetzt mal ganz grob. Die Podcasts dazu findet man auf deren Youtube Kanal, falls es sich selber mal jemand anhören mag.

    Was sagt ihr denn dazu, wenn eine doch so "bekanntere (weiß ich gar nicht jetzt, hatte noch nicht viele Berührungspunkte mit MFS)" sich so gegen Spielformtraining und Co. wie es jetzt zum Teil von Wolf und Co vorgestellt wurde, ausspricht?

    LG

  • MFS (Münchner Fußballschule)

    Also ich kenne diese Fußballschule durch Clips auf Youtube und TikTok und war noch nie ein Fan von dem, was die da zeigen.
    Für mich sieht das alles so extrem krass nach Herren-Training aus. Ohne Gegner- oder Zeitdruck werden da Abläufe trainiert, sowas sieht man sonst nur im Herren-Fußball.
    Da wundert mich deren Aussage null.

    Und ich sehe das komplett anders. Größter Zeitanteil sollten Spielformen sein. Die Technik muss man auch lernen, ja und auch grobe Pass-Abläufe kann man auch in Übungsformen vorstellen (Denkt an die Y-Passübung fürs Steil-Klatsch).
    Darüber hinaus halte ich von Detail-Coaching wie die MFS es macht nicht viel. Am Ende ist der Out-Put relevant. Es gibt so viele Profis als Beispiele, die lt. Lehrbuch eine eher schlechte Technik haben/hatten, die aber bei denen einfach funktioniert hat. Da würde niemand von uns auf die Idee gekommen, da im Detail-Coaching die zu korrigieren.

  • Ich hatte ca ein halbes Jahr nach deren Techniktraining trainiert und muss ehrlich sagen, dass die Kids diese Technikdrills irgendwann "langweilig" fanden, weil es schon sehr monoton ist.


    Es ist auch sehr schwer diese Drills in einen Wettkampf zu verpacken...


    Unterm Strich braucht auch kein Profi 125 Tricks, so wie die einem das verkaufen wollen. Natürlich ist Technik wichtig, aber nicht in diesem Ausmaß.


    Ich habe jetzt wieder zurück gerudert und mache viele Spielformen, Technikformen und Wettkämpfe. So geben die Kids immer Vollgas, haben Spass und bei den Spielformen haben sie direkt Feedback, ob die Entscheidung richtig oder falsch war...

  • Bei dem gleichen Gedanken wie derZUliebeTrainer hab ich mich auch schon öfter erwischt.
    Also eigentlich der Frage nach Ei oder Henne. Lernt man Technik durch Spielen oder muss man erst Technik lernen, damit man spielen kann. Wären wir in einem englischen oder amerikanischen Schulsystem mit der Option, dass Kinder jeden Nachmittag Fußball spielen, könnte man beides parallel anbieten. d.h. isolierte Technikübungen, gerne auch mit Korrektur bzw. Best-Practice Hinweisen, aber definitiv nicht à la "so geht's und nur so wird's gemacht!" und viel spielen spielen spielen in unterschiedlichen Konstellationen, Feldgrößen etc.
    Auch in dem Idealfall, den es bei uns leider nicht gibt hätten aber die Spielformen eindeutig mehr Gewicht.
    Ich glaube im aktuellen Kontext (Zeitbudget, dass die meisten Kinder / Jugendlichen für Fußball aufbringen können) muss man sich für dafür entscheiden welche Trainingsform mehr Gewicht bekommen soll und da bleibt nur die Spielform übrig, weil ich in der kurzen Zeit den größten Effekt für alle Kinder schaffe. Kombinieren lässt sich das vielleicht mit dem Apell zu Hause Technikübungen (z.B. nach Videos) zu machen. Hier ist man aber auf die Freiwilligkeit und den Ehrgeiz des Einzelnen angewiesen.
    Zur MFS: ich hab mir ihre Videos ganz gerne angesehen, hatte auch zu Beginn deren Trainingsbuch im Einsatz (bin dann aber schnell zu Horst Wein gewechselt, weil es einfach passender für Kinder ist).
    In meinen Augen ist das Konzept der MFS passend für Kids, die eh schon sehr ambitioniert und talentiert sind um ihre Skills zu verfeinern oder perfektionieren, wenn sie die Zeit aufbringen können zusätzlich zum Spielformenorientierten Training noch was dazu zu machen.

    Den Ansatz 2/3 isolierte Technik und dann 1/3 Spielen, kann ich nicht nachvollziehen.
    Mir ist jetzt auch namentlich kein "Absolvent" der MFS bekannt, der im höherklassigen Profibereich gelandet ist bzw. wenn es welche gibt gehen sie damit nicht hausieren.
    Interessant wäre da mal eine Meinung des leider schon lange Zeit nicht mehr aktiven Zodiak , der soweit ich weiß ja selbst mal zum Team der MFS gehört hat.

  • Rudern wir doch in der Zeit zurück. Die Strassenfussballer wie man es gerne wieder hätte, wird es nicht mehr geben.

    Technik wurde auch mal isoliert trainiert, der Ball wurde gegen eine Wand gepasst und man musste den Ball stoppen und hat alles intuitiv gelernt vom Innenrisst, Aussenrist, Vollspann das hat man so lange gemacht wie es einem Spaß gemacht hat. kein Trainer stand daneben und hat Detailcoaching betrieben.

    Auf dem Schulhof hat man viel 1gegen 1 gespielt mit einem Tennisball, Softball oder eine plattgedrückten Cola Dose. Hier wurde der Zweikampf und die Technik mit Gegnerdruck trainiert. Da steht auch kein Trainer daneben und sagt einem das man den Ball mit dem Gegnerfernen Fuß annehmen soll oder zur Seite wegdribbeln soll. Man erlernt alles intuitiv. Schaut sich bei den anderen ab und probiert es immer wieder aus bis es klappt.


    Am Nachmittag ging es auf den Platz , Wiese oder wo man halt kicken konnte. Kamen genug zusammen wurde ein Spiel auf 2 Tore gemacht ohne Leibchen und Hütchen als Spielfeldmarkierung. Ansonsten wurde Hochball gespielt und wieder die Technik trainiert.

    Am Abend ging es ins Vereinstraining auf den Asche - oder holprigen Rasenplatz.

    Ich denke ein guter Mix macht ein gutes Vereinstraining aus. Hier ist man auch als Trainer gefragt, was die Mannschaft benötigt.
     
    Ein ganzheitliches Training sollte alles abbilden von Ausdauer, Technik, Koordination, Individualtaktik, Gruppentaktik und nicht zu vergessen der Torschuss, da hat man alles richtig gemacht als Trainer. MFS verstehe ich eher als Ausbildung der Trainer, ob man das dann immer 1:1 übernimmt ist eine andere Sache.

  • Die Münchner Fußballschule geht denke ich eher vom Grundgedanken her in Richtung Coerver: Erst die Ballbeherrschung und dann nach und nach das ganze in Spielformen einsetzen.


    Der Grundgedanke der neuen Spielformen ist ja ein ganz anderer und setzt die Spielintelligenz und Entscheidungsfindung in den Vordergrund.


    Ich finde es gut hin und wieder Impulse zu setzen, mal nen Trick einzustreuen usw., aber am Ende ist meine Mannschaft auch schnell gelangweilt Ronaldo Chops an Slalomstangen zu üben. Und wenn ich eins nicht brauchen kann auf dem Trainingsplatz, dann Langeweile.

  • Ich zitiere (Hervorhebung von mir):


    "Schauen wir uns doch das Training in den verschiedenen Ländern einmal an. Die Wissenschaftler André Roca und Paul R. Ford haben 2020 in ihrem Versuch, landesspezifische Muster in der Trainingsgestaltung auszumachen, Trainingseinheiten in 16 verschiedenen, professionellen Jugendakademien aus Deutschland, England, Portugal & Spanien beobachtet und ausgewertet. Insgesamt untersuchten sie 83 Trainingseinheiten in den Altersklassen von der U12 bis zur U16. Die Ergebnisse dieser Analyse könnten uns als eine von vielen guten Erklärungen für den Mangel an Kreativität und Individualität in Fußballdeutschland dienen. Offensichtlich verbringen die deutschen und englischen Spieler signifikant weniger Zeit in Spielformen, in denen sie eigene Entscheidungen treffen müssen, als die spanischen und portugiesischen Talente (Abb. 1). Die dadurch frei gewordene Zeit wird hierzulande vor allem für das Athletiktraining ohne Ball genutzt, während in England das isolierte Techniktraining im Vordergrund steht [3]. haben 2020 in ihrem Versuch, landesspezifische Muster in der Trainingsgestaltung auszumachen, Trainingseinheiten in 16 verschiedenen, professionellen Jugendakademien aus Deutschland, England, Portugal & Spanien beobachtet und ausgewertet. Insgesamt untersuchten sie 83 Trainingseinheiten in den Altersklassen von der U12 bis zur U16. Die Ergebnisse dieser Analyse könnten uns als eine von vielen guten Erklärungen für den Mangel an Kreativität und Individualität in Fußballdeutschland dienen. Offensichtlich verbringen die deutschen und englischen Spieler signifikant weniger Zeit in Spielformen, in denen sie eigene Entscheidungen treffen müssen, als die spanischen und portugiesischen Talente (Abb. 1). Die dadurch frei gewordene Zeit wird hierzulande vor allem für das Athletiktraining ohne Ball genutzt, während in England das isolierte Techniktraining im Vordergrund steht [3]." (Quelle: Talentförderung in Fußballdeutschland - Jugendfußball-Blog)


    Ich denke, niemand wird England aktuell vorwerfen, dass sie über zu wenige Topspieler verfügen, obwohl sie offensichtlich vermehrt isoliertes Techniktraining durchführen. Mein Ansatz für meine U14 ist eine Mischung, wobei ich ungefähr 75/24/1 (Spielform/Technik/Athletik) durchführe. Während der Hallenzeit gibt es Grundlagen zur richtigen Ausführung von Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht. da diese oftmals falsch gelernt worden sind. Ich finde die Studie gerade nicht, aber Advance Football hat auch präsentiert, dass in Deutschland pro 90 Minuten Trainingseinheit nur 33 Minuten aktiv trainiert wird. Ich denke, wir müssen vor allem die Trainingseffizienz steigern, was mit dem Grundlagenaufbau durch die neuen Spielformen natürlich erleichtert wird.


  • Der Punkt Ei oder Henne ist ein gutes Stichwort. Es gibt zwei Zitate, die diesen Methodikstreit gut verdeutlichen:

    "Kinder werden trainiert, bevor sie spielen können." - Werner Schmidt (Sportpädagoge) über die Trainingspraxis im Kinder- und Nachwuchsbereich

    vs.

    "Das Spiel ist nicht nur ein Produkt des Lernens sondern ebenso ein Mittel für die Erreichung der Lernziele." - Ableitung aus der Straßenspielhypothese (siehe unten)


    Die Generation um Beckenbauer bestand überwiegend aus Straßenfußballern und gilt ja bis heute als eine der (vielleicht sogar DIE) spielstärksten der deutschen Fußballgeschichte. Erst als man so ab den 1970er Jahren begann, Kinder früh in Vereinen auszubilden, verschwanden diese Typen nach und nach und seit Jahrzehnten trauern wir den Straßenfußballern nach. Darum werden auch immer die Hässlers und Scholls gehyped; man ist froh über jeden Straßenfußballer. Warum sieht dann aber kaum jemand die Notwendigkeit (oder Chance), das Vereinstraining stärker am Straßenfußball zu orientieren? Stattdessen wird die Reformbemühung bzgl. Funino bekämpft, obwohl das den Prinzipien des Straßenfußball sehr nahe kommt. Natürlich hat man in Deutschland nicht die Straßenspielkultur wie etwa in Brasilien. Das kann man hierzulande auch nicht mehr großartig ändern. Aber anstatt das zu bedauern, sind die Vereine und Trainer gefragt, ihre Trainingsmethodik anzupassen. Denn ein "weiter so" kann doch wohl kaum das Ziel sein.


    Straßenspielhypothese

    1. Freies, unangeleitetes Spielen führt zu Verbesserungen der technischen und taktischen Leistungsvoraussetzungen. Menschen können Fähigkeiten erwerben, ohne ausdrücklich darum bemüht zu sein und ohne direkt zu wissen, dass und was gelernt werden soll (implizites Lernen).

    2. Langandauerndes und sehr vielseitiges Spielen ist bewußten, angeleiteten Vermittlungsprozessen sogar überlegen, wenn es um die Entwicklung des technischen und taktischen Kreativitätspotentials geht (Inkubationseffekt).

  • Meinung wozu - hab jetzt nicht alles nachgelesen!

    Ich schaue hier von Zeit zu Zeit rein ;)


    Es gibt mehrere MFS Spieler die im Profibereich angekommen sind. Ein Beispiel ist Noel Niemann


    Noel Niemann - Spielerprofil 23/24 | Transfermarkt


    Dadurch das die MFS mit diesen Spielern ergänzend zum Vereinstraining arbeiten (und einige MFS Trainer in den bayerischen NLZs arbeiten) haben sie schon an einige Profis Hand angelegt. Noel ist aber ein gutes Beispiel weil er schon in sehr frühem Alter bei der MFS war und das immer durchgezogen hat.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Dadurch das die MFS mit diesen Spielern ergänzend zum Vereinstraining arbeiten

    Aber meinst du denn, dass genau da so optimal ist? Würden diese Jungs da landen, wo sie landen, wenn sie ausschließlich oder überwiegend so trainieren wie in der MFS? Oder ist es einfach ein gutes Extra, weil man eh mehr tun muss als nur das Vereinstraining?

  • Dadurch das die MFS mit diesen Spielern ergänzend zum Vereinstraining arbeiten

    Aber meinst du denn, dass genau da so optimal ist? Würden diese Jungs da landen, wo sie landen, wenn sie ausschließlich oder überwiegend so trainieren wie in der MFS? Oder ist es einfach ein gutes Extra, weil man eh mehr tun muss als nur das Vereinstraining?

    Ehrlich - das ist schwer zu sagen.

    Ich bin da sehr zwiegespalten - zum einen wirst du mehr machen müssen als 2x die Woche im Dorfverein und hoffen das du zu einem Bundesliga NLZ kommst zum anderen gab es das ganze früher nicht.


    Was du hier betrachten musst ist, das der Fußball athletischer, technischer und schneller geworden ist und der Druck - sowohl auf dem Platz als auch medial um ein vielfaches höher ist.


    Du wirst also um zusätzliche Einheiten nicht herumkommen und das mit einem Techniktrainer (wie von der MFS) macht aus meiner Sicht absolut Sinn - die Qualität muss stimmen.


    Was man weiterhin differenzieren musst ist die Tatsache, das wir über Kinder und Jugendfußball zum Leistungssport einen großen Sprung machen.


    Lassen wir diese Spitze mal außer acht - den Profis kannst du nicht x-beliebig erzeugen auch nicht mit perfekten Training. Wäre es so einfach würde es viel Reiz verlieren.


    Betrachten wir stattdessen mal den Breitensportansatz und schauen wir, wie wir die bestmögliche Ausbildung für Kinder und Jugendliche jeglicher Talentstufe gewährleisten können und das völlig losgelöst davon ob der Trainer von der MFS oder einer anderen Fußballschule ist oder ein "regulärer" Trainer im Dorfverein.


    Das Ziel muss sein, diese 180 Minuten so effektiv zu nutzen das jeder Spieler maximal gefördert wird. Dabei rede ich nicht von perfekten Trainingseinheiten sondern von:


    - möglichst wenig Standzeiten

    - möglichst viele Wiederholungen der gezielt trainierten Technik (am besten mit Torschüssen/Anschlussaktionen)

    - möglichst vielen Freiheiten

    - alle Übungen so gestalten das Zwangsläufig beidfüßig trainiert wird

    - alle Übungsformen am Ende einen Wettkampf haben

    - die letzte halbe Stunde gespielt wird (im besten Fall mit Provokationsregeln die den Trainingsschwerpunkt belohnen - also Tor nach bestimmter Finte bedeutet Treffer zählt dreifach)


    Und jetzt zur Frage zurück - beinhaltet das die Philosophie der MFS - klare Antwort JA! - und die MFS hat unzählige höherklassige Amateurfußballer hervorgebracht in sehr kleinen Vereinen. Ich selbst habe mehrere Dutzend Jugendspieler die jetzt in der 4-6. Liga spielen, von denen vor 10 Jahren manche beim geradeauslaufen Schwierigkeiten hatten :)


    Für mich persönlich ist geführtes Training zu circa 2/3 der Trainingszeit nach den Prinzipien der MFS bis einschließlich U13 das beste was man für einen jungen Kicker tun kann - egal auf welchem Leistungsniveau - und ich bin seit über 6 Jahren nicht mehr bei der MFS tätig - arbeite aber selbst im Nachwuchsleistungsbereich mit sehr sehr ähnlichen Prinzipien und Methoden.


    Und manchmal hast du das Glück und einer wird Profi - ob da die MFS dran war oder ein anderer Individualtrainer - ohne, kommst du meiner Meinung nach heute nicht mehr nach ganz oben.


    Langer Exkurs - etwas abgeschweift und auch sehr Grundlegend - am Ende ist jedes Training mehr aus meiner Sicht sehr gut - wir müssen uns nämlich von dem Gedanken verabschieden das die Jungs noch flächendeckend auf den Bolzplatz gehen und kicken - was eine wichtige und sinnvolle Ergänzung wäre/ist.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Huhu,

    vielen Dank für den ausführlichen Beitrag Zodiak . Für mich geht die Diskussion zu sehr ins, wer wird am Ende Profi und wer nicht? Ich finde es ist nicht mal zwingend entscheidend welcher Weg jetzt mehr Profis hervorbringt. Zumal man das für richtiges 90-100%iges Spielformtraining ja auch evtl. gar nicht in Zahlen ausdrücken kann, dass es so statistisch zum einen noch nicht erfasst wurde mit Sicherheit und zum anderen ja auch wenig bis gar nicht so betrieben wird.

    Schaue ich in den Leistungsvereinen der Umgebung oder auch in das ein oder andere NLZ. Dann wirst du dort so gut wie nie ein reines Spielformtraining vorfinden. Zum anderen kann man jetzt natürlich argumentieren, dass die auch so viel Training haben, dass sie es sich erlauben können "isoliertes Technik-/Koordinationstraining" anzubieten, weil die noch genug Zeit dann auch für Spielformen haben. Dann fällt mir aber immer wieder Schöllhorn und Co. ein, die ganz klar belegt sagen, ne du, Einschleifen ist nicht optimal und es wird sogar gesagt, Einschleifen birgt die Gefahr von Krankheiten in der Zukunft etc. (wurde mal in einem Interview gesagt), differenzieller Lernansatz prägt sich viel mehr ins Gehirn ein als stupides Wiederholen ohne Differenzen.

    Wenn wir jetzt auch mal weggehen von dieser - welcher Ansatz bringt mehr Profis zum Vorschein - Diskussion und man sich mehr darauf konzentriert - was macht die breite Masse besser, wo entwickelt sich jeder Einzelne besser, wo bleiben die Kids länger beim Fussball dabei usw. usw. - denke ich, dass man im Training und auch am Wochenende beim Wettbewerb mit Spielformtraining und den "neuen" Wettbewerbsformen mehr erreichen kann.

    Ich finde es aber gut und richtig, dass nicht nur schwarz/weiß gedacht wird sondern jeder so seinen Senf einbringen kann. Bei einigen Punkten ist man sich ja auch sowieso einig und das ist egal ob Spielformtrainer oder nur ne halbe Stunde am Ende Spielen Trainer ist, dass es ein Unding ist, wenn man lange Standzeiten hat, rumsteht, lange ohne Ball trainiert, während dem Training Runden läuft etc. etc.

    Und bei den anderen Ansätzen scheiden sich halt die Meinungen und Geister.

    Ein Beispiel der MFS ist ja zum Beispiel, wenn du Gleichzahl oder in der Spielform ständig Druck hast, dann bist du nicht in der Lage technisch sauber ein Passspiel auszuführen (also wenn man es jetzt noch nicht kann zum Beispiel). Da würde ich jetzt sagen, Feldgröße nicht so klein, Überzahlspiel mit genug Raum und Zeit für eine saubere Ballan-und Mitnahme so wie Passspiel in der Spielform. Fertig. Und dann hinführend zu engeren Räumen auf Dauer und mehr Gegnerdruck usw.

    Das Gleiche beim 1gg1. Gleichzahlspiel (2gg2, 3gg3, 4gg4) in diversen Spielformen mit genug Feldgröße und Co. und die Kids sich einfach immer wieder in Finten ausprobieren lassen, die in meinen Augen nicht technisch perfekt sein muss, sondern einfach nur funktionieren muss. Davon brauche ich dann auch kein Repertoire an 20 verschiedenen FInten in technisch sauber ausgeführt, sondern einfach die womit sich jedes einzelne Kind am wohlsten fühlt, die es sicher und gerne anwendet und FERTIG.

    Das muss man nämlich auch individuell betrachten. Es ist nicht jedes Kind ein 1gg1 Spieler und macht gerne Finten, das ist nämlich auch ne Typ Frage. Denen muss ich jetzt keine 20 Finten perfekt einhämmern, weil es diese im Spiel nie anwenden wird, weil es sich einfach nicht wohl damit fühlt. Usw. Usw.

    Naja, es ist und bleibt irgendwie eine Glaubensfrage, teilweise. LG

  • Wenn man den Wolf/Gerland Ansatz verfolgt bzw. die Kinder spielen lassen anstatt sie erstmal mit Technikdrill zu ermüden kommen wir auch ganz schnell zu der Rolle des Trainers. Wenn ich eine Spielform vorgebe muss ich als Trainer nur noch schauen ob die Provokationsregeln eingehalten werden, bei freien Spielformen nur die Spielregeln. Ansonsten muss der Trainer schauen was seine Spieler gut machen und was noch nicht so gut und ansonsten eher ruhig sein. Diese Rolle ist sehr konträhr zu dem was man bei Bundesliga-Trainern sieht was nunmal viele auch ins Kindertraining übertragen. Immer ausgefallenere Übungsformen, hauptsache viel Hütchen und Stangen, sieht halt "professionell" aus. Wenn man dann noch mit der Taktiktafeln kommt und damit die Kinder totlabert ist der Kinder-Guardiola perfekt. Im Training wird dann viel Wert auf Übungsformen/Tatkik und Athletik gesetzt. Viele Kindertrainer gefallen sich in der Rolle des ständig kritisierenden/verbessernden Coachs besser als in der gechillten Variante und die "Kinder einfach mal machen lassen". Mir hat mal ein Vater gesagt er versteht nicht dass wir unseren G-Junioren so wenig sagen. Ich meinte dann ich will den Kindern den Werkzeugkasten geben um sich auf dem Feld zu behaupten, keine Roboter die meine Befehle ausführen. Man kann keinem Kind sagen "bitte mach den doppelten Übersteiger im 30 Grad Winkel zum Tor wenn der Gegenspieler exakt 1,8 Meter weg ist und mit 15 Km/h auf dich zukommt..........." Den Übersteiger als Finte zeigen, wie er funktioniert und warum geht in meinen Augen klar. Aber den tausend Mal gegen ein Hütchen üben macht für mich überhaupt keinen Sinn. Das müssen die Kids selber rausfinden wie und wann sie den anwenden. Warum nicht mit Provokationsregeln arbeiten? "Wenn nach einer erfolgreichen Finte (die wir gerade thematisieren) ein Tor erfolgt zählt das Tor dreifach."


    Die Fussballschulen erfüllen einen wirtschaftlichen Zweck und können wohl schlecht von sich behaupten dass sie nur da sind um den Eltern ein gutes Gefühl zu geben.

  • Ich würde mal die Glaubensfrage in den Raum stellen und eine Steile These raus hauen:


    "NLZ Mannschaften/NLZ Trainer sind in der Regel nicht daran interessiert, einzelne Spieler auszubilden, sondern mannschaftlichen Erfolg zu haben, weil die Qualität ihrer Arbeit an Ergebnissen und nicht an Entwicklung gemessen wird!"


    Ich selbst bin erst kürzlich in einem Leistungsverein "gescheitert" weil die Ergebnisse nicht optimal waren - betrachtet man aber rein die Entwicklung und den Lernfortschritt waren wir deutlich erfolgreicher den jeder einzelne hat sich technisch sehr gut entwickelt - aber hier unterscheiden sich eben die Ziele.


    Daher wird auch unterschiedlich trainiert - meiner persönlichen Meinung nach ist es unser Ziel die Spieler möglichst breit und individuell auszubilden und Kreativität und Technik fördern!


    Für mich beginnt Fußball da, wo der Ball tut, was ich ihm vorgebe und nicht der Ball meine nächste Aktion bestimmt, weil er verspringt etc.


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Ganz ehrlich, als Zusatz zum regulären Vereinstraining finde ich für ambitionierte Kinder Angebote wie der MFS, Seb Kneissl usw angemessen und gut.


    Ich fülle meine Trainingszeit in der Regel mit nem kleinen Spiel, einem 1vs1, einer Üz Form und ner kleinen Technikform im Wettkampf.


    Den Kids selbst rate ich dazu in Eigeninitiative die Technik zu verbessern. Ich empfehle dann gerne die App von Toni Kroos, oder den YouTube Channel von Thomas Vlaminck.


    Meiner Meinung nach muss jeder seinen Ambitionen entsprechend persönlich was für seine Technik tun, weil dafür die wenige Trainingszeit nicht ausreicht und schon lange nicht mehr so viel Zeit wie früher draußen für Kicken aufgewendet wird.

  • Den Übersteiger als Finte zeigen, wie er funktioniert und warum geht in meinen Augen klar. Aber den tausend Mal gegen ein Hütchen üben macht für mich überhaupt keinen Sinn. Das müssen die Kids selber rausfinden wie und wann sie den anwenden. Warum nicht mit Provokationsregeln arbeiten? "Wenn nach einer erfolgreichen Finte (die wir gerade thematisieren) ein Tor erfolgt zählt das Tor dreifach."

    Kann man schon so machen und es gibt viele talentierte Spieler die wenden Techniken intuitiv richtig an nach einigen ausprobieren. Ich wage jetzt aber mal zu behaupten dass die allermeisten Breitensportkinder dort draußen viele Techniken, ob Ballannahme, Passen, Schießen, Dribbling oder Finten, eben nicht intuitiv richtig sondern nicht ganz oder ganz und gar nicht ideal ausführen. Und wenn man es denen nicht zeigt dann machen sie auch noch bis ins Erwachsenenalter die suboptimalen Bewegungen.


    Meiner sehr persönlichen Meinung nach lehnen sich da sehr viele Trainer zurück und sagen (was ja per se AUCH richtig ist) dass Kinder die Ausführung in Spielformen anwenden lernen müssen. Der Grund dafür ist mMn dass sehr viele Trainer gar nicht wissen WIE GENAU man eine Technik im Detail schult bzw. korrigiert. Also nicht nur "Schiess doch mal fester" sondern wie muss ich anlaufen, den Standfuß aufsetzen, Fußhaltung und Treffpunkt am Schuh, wie durch den Ball schlagen und Nachschwung, Hüft- und Oberkörperausrichtung, etc. Oder beim genannten Übersteiger sehr enge Ballführung (auch mit schwachem Fuß), Körpervorlage, Vollumrundung nah am Ball, Schulterdrop, vom Boden abdrücken, Abstandsdreieck einschätzen, Temporegulierung und Explosion, Vorlagelänge, Folgeaktion, etc.

  • Der Grund dafür ist mMn dass sehr viele Trainer gar nicht wissen WIE GENAU man eine Technik im Detail schult bzw. korrigiert. Also nicht nur "Schiess doch mal fester" sondern wie muss ich anlaufen, den Standfuß aufsetzen, Fußhaltung und Treffpunkt am Schuh, wie durch den Ball schlagen und Nachschwung, Hüft- und Oberkörperausrichtung, etc. Oder beim genannten Übersteiger sehr enge Ballführung (auch mit schwachem Fuß), Körpervorlage, Vollumrundung nah am Ball, Schulterdrop, vom Boden abdrücken, Abstandsdreieck einschätzen, Temporegulierung und Explosion, Vorlagelänge, Folgeaktion, etc.

    100% korrekt!

    Der technisch detailierte Ablauf der Bewegungen muss klar sein, die Differenz dem Trainer auffallen und dann muss er wissen wie er das ansteuern kann bzw. was Hilfestellungen für Fehlverhalten sind um diese abstellen zu können.

    Und genau das ist der Punkt wo sich die Spreu vom Weizen trennt - ich behaupte 90%+ aller Trainer sind sich nicht über den Ablauf der wichtigsten Abläufe bei den entscheidenden technischen Elementen bewusst - dazu brauchen wir nicht zu so komplexen Themen wie Finten gehen sondern da reicht ein Pass mit der Innenseite bei dem es genug zu korrigieren gibt und was kaum ein Kind richtig macht - hier mal eine schnelle Ausführung der aus meiner Sicht zu beachtenden Elemente.


    - Standbein (Abstand)

    - Standbein (Stellung/Richtung)

    - Winkel vom Schwungbein

    - Trefferfläche am Fuß

    - Trefferfläche am Ball

    - Hüpfthaltung

    - Schwung

    - Abstoppunkt

    - Spannung im Oberkörper

    - Schwerpunkt des Oberkörpers

    - Stellung des Fußes (speziell Fußgelenk)

    - Fixierung im Knöchel

    - Kraftdosierung


    Und hier sind kognitive Elemente wie Vororientierung, Gegnerdruck, Entscheidungsfindung, Entscheidungsfähigkeit usw. noch nicht mit einbezogen.


    Das ist hochgradig komplex und wird sehr stiefmütterlich behandelt.


    Sehr richtiger und wichtiger Kommentar von dir SamS


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)

  • Schade das Thomas Müller nicht von euch gecoacht wurde, er hätte sich sonst zu einem der besten deutschen Stürmer entwickeln können.

    Beißende Ironie - aber nur weil jemand nicht der Norm entspricht heißt es nicht das er schlecht ist.


    Ich halte ihn für den besten aktiven deutschen Fußballer und einen der besten aller Zeiten - der überdies noch eine hervorragende Technik besitzt, die zwar hölzern aussieht, aber die Qualität seiner Ballaktionen beweist eben genau das.


    Und das was ihn m.M.n so einzigartig macht ist sein Verständnis für das Spiel und Räume - aus meiner Sicht etwas das man nicht lernen kann - zumindest auf diesem Niveau.


    Wenn man den Wolf/Gerland Ansatz verfolgt bzw. die Kinder spielen lassen...


    Den Übersteiger als Finte zeigen, wie er funktioniert und warum geht in meinen Augen klar. Aber den tausend Mal gegen ein Hütchen üben macht für mich überhaupt keinen Sinn. Das müssen die Kids selber rausfinden wie und wann sie den anwenden. Warum nicht mit Provokationsregeln arbeiten? "Wenn nach einer erfolgreichen Finte (die wir gerade thematisieren) ein Tor erfolgt zählt das Tor dreifach."


    Die Fussballschulen erfüllen einen wirtschaftlichen Zweck und können wohl schlecht von sich behaupten dass sie nur da sind um den Eltern ein gutes Gefühl zu geben.

    Wolf und Gerlands Ansatz hat etwas mit dem Ligasystem und nicht dem Training zu tun! Ich weiß nicht ob und wieviele Trainings du von einem der beiden Herren gesehen hast - bei Gerland kann ich dir sagen, das das Training sehr straff organisiert ist und da ausreichend gecoacht und trainiert wird. Auch auf Top Niveau.


    Was du bzgl. dem Training schreibst ist ja korrekt - wir reden hier aber auch von Techniktraining - hier geht es um das erlenen einer Technik und eines Bewegungsablaufes - solange der nicht sitzt und du sie nicht individuell korrigieren kannst pro Spieler, wird sich auf Dauer ein falsches Bewegungsbild angeeignet womit man mit Trainingsformen entgegenwirkt. Provokationsregeln habe ich selbst auch erwähnt - aber die sind die logische Konsequenz aus einem strukturierten Trainingsaufbau. Ich halte wenig von der DFB Philosophie aber Grundsätze wie "vom leichten zum schweren" haben absolut Ihre Gültigkeit - ich kann eine Finte im Spiel nur richtig anwenden wenn ich sie mit geringem Druck richtig umsetzen kann - und genug Varianz kannst du mit unterschiedlichen Abständen und/oder passiven Gegenspielern oder Übungen bei denen Spieler voreinander eine Finte ausführen erzeugen.


    Natürlich hat das für die Fußballschulen einen wirtschaftlichen Nutzen - darauf besteht deren Geschäftsmodell - man sollte allerdings Differenzieren zwischen "Inhaltlich arbeitenden Fußballschulen" wie es die MFS ist oder den "Beschäftigungsfußballschulen" einiger Ex-Profis. Beides hat seine Berechtigung und seinen Nutzen - wieso diskutieren wir hier also über die wirtschaftlichen Aspekte die dafür keinerlei Relevant haben?


    Grüße

    Zodiak

    „Erfolg ist ein Geschenk – eingepackt in harte Arbeit." (Ernst Ferstl)