Worauf achtet ihr bei Spielen?

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  • Hallo zusammen :),


    worauf achtet ihr als TrainerInnen bei Spielen? Wonach richtet ihr euch bei Kommandos/taktischen Coachings von aussen?



    Viele Grüße!

  • Ich achte darauf, dass die trainingsinhalte umgesetzt werden und Ziele die wir uns gesetzt haben, erreicht werden.

    Versuche im jeden Training 1 Spieler gezielt besser zu machen und du hast in einem Jahr/einer saison, VIEL geschafft!

  • Okay, danke für eure Antworten.


    Kennt ihr eine (online-) Fortbildung dazu?


    Ich tue mich nach wie vor etwas schwer, während eines Spiels zu erkennen, welche taktischen Veränderungen notwendig sind.

  • Meiner Meinung nach lernt man das, durch Erwerb des Trainerscheins und danach durch Erfahrung.

    Es gibt auch ne Seite Spielverlagerung.de auf der es um Taktik geht, aber die Inhalte sind teilweise schwere Kost

  • Die Frage von Goodie ist noch nicht beantwortet, denn ohne Kenntnis der Altersklasse kann man nicht sinnvoll antworten.

    Die meisten Menschen sind Münzen, nur wenige sind Prägestöcke.


    Wilhelm Raabe (1831 - 1910)

  • Die Frage von Goodie ist noch nicht beantwortet, denn ohne Kenntnis der Altersklasse kann man nicht sinnvoll antworten.

    Es geht um Senioren. Zumindest ist der Post eindeutig so "gelabelt".


    Die Altersklasse dürfte also 18-40 sein.

  • Hier U11, aktuell das die Kids Doppelpässe spielen und hier und da auch mal Klatsch-Tief versuchen. Was noch: Viele wollen mit der Brechstange durch 3 Gegner dribbeln obwohl diese mit einem Pass ausgehebelt werden könnten. Dann noch Schüsse aus zu spitzem Winkel statt Stanglpässe und man will den Ball aktuell lieber ins Tor tragen anstatt Schüsse von der Strafraumgrenze zu wagen.

  • Viele wollen mit der Brechstange durch 3 Gegner dribbeln obwohl diese mit einem Pass ausgehebelt werden könnten.

    Das würde ich erst in der D-Jugend beginnen. Solange sie viel dribbeln, werden sie beim Dribbling auch besser. Wenn sie aus den Erfahrungen lernen, dass ein Dribbling in drei Spieler bei "normalem Talent" oft in den Ballverlust führt und sie neue Lösungsmöglichkeiten von selbst entdecken, dann ist alles richtig. Gruppentaktik würde ich aber wie gesagt erst etwas später einführen und verlangen.

  • Viele wollen mit der Brechstange durch 3 Gegner dribbeln obwohl diese mit einem Pass ausgehebelt werden könnten.

    Das würde ich erst in der D-Jugend beginnen. Solange sie viel dribbeln, werden sie beim Dribbling auch besser. Wenn sie aus den Erfahrungen lernen, dass ein Dribbling in drei Spieler bei "normalem Talent" oft in den Ballverlust führt und sie neue Lösungsmöglichkeiten von selbst entdecken, dann ist alles richtig. Gruppentaktik würde ich aber wie gesagt erst etwas später einführen und verlangen.

    Das ist richtig.

    Passen kann man auch später lernen. Aber dribbeln müssen die Kinder in jungen Jahren immer wieder ausprobieren dürfen.

    Das sind entscheidene Jahre dafür.

    Das ist natürlich vereinfacht gesagt. Aber lieber einmal mehr beim dribbeln den Ball verlieren lassen als dauernd von außen den Pass einzufordern.

    Fällt den meisten Trainern schwer sich da zurückzuhalten aber die richtig guten lassen die Kinder aus ihren Erfahrungen lernen.

  • F-Jugend.


    Es hängt auch von den Spielertypen ab.


    Grob achte ich bei meinen Spielern darauf, dass die Spieler, wenn wir den Ball haben, mitmachen, sich anbieten, mit nach vorne rennen. Und sich verteilen, also keine Spielertraube bilden. Und bei einzelnen Spielern, die schon so weit sind, dass diese Räume nutzen, also mit dem Ball in den freien Raum dribbeln. Der Torwart soll bei eigenem Ballbesitz meistens auf die Außen spielen. Außen sollen sich 2 Spieler weiter zurück fallen lassen, als Anspielstation und auch, um die gegnerischen Stürmer etwas weiter heraus zu locken. Denn dann gibt es vorne etwas mehr Platz. Wenn dann vorne viel Platz ist, dann darf der Torwart auch mal nach vorne abschlagen.

    Wenn der Gegner den Ball hat, dann achte ich darauf, dass die Kinder den Ball möglichst weit in der gegnerischen Hälfte erobern. Also nicht erst in unserer eigenen Hälfte oder weit hinten. Denn je weiter vorne der Ball zurückerobert wird, desto weniger gefährliche Aktionen gibt es vor unserem Strafraum.

    Dann sage ich zwei Spielern, die den Ball gut wegverteidigen können, dass wenn wir den Ball haben und einer von den beiden mit nach vorne geht, dass dann der andere immer hinten bleiben soll, so ca. 5 Meter hinter dem vordersten Angreifer des Gegners. Und der Torwart soll bei Gegner-Ballbesitz weiter raus aus dem Tor, damit er bei Gegenstößen im Notfall auch schneller am Ball ist.


    Mehr eigentlich nicht, es sei denn, mir fällt etwas am Gegner auf, dass meine Jungs nicht selber merken. Dann stelle ich vielleicht etwas um, spätestens beim Einwechseln.

    Freund des runden Balls

  • Ich tue mich nach wie vor etwas schwer, während eines Spiels zu erkennen, welche taktischen Veränderungen notwendig sind.

    Geht mir immer noch so. Zumal Taktikanweisungen (ich spreche hier von Kleinfeld F bis D) häufig bei mir in die Hose gegangen sind. Hat unterschiedliche Gründe. Meistens sind die Kids nicht in der Lage, das richtig umzusetzen. Sie spielen immer am besten, wenn sie so spielen wie sie es gewohnt sind. Manchmal lag ich auch schlicht falsch. TrainerTalker: Habe nur die C Lizenz. Und da war das, was man an Taktik gelernt hat, doch recht begrenzt. Hatte eine 20 stündige Fobi für C / B Lizenz zu Angriffstaktiken, die dann aber auf Großfeld konzipiert waren. Insgesamt bin ich immer am besten gefahren, wenn ich Taktikerwägungen nicht in den Vordergrund gestellt habe.

    Habe auch schon mal nach Spielen mit dem gegnerischen Trainer gesprochen, wie er das gesehen hat oder welche Taktik die hatten. Da ist schon hin und wieder ein wertvoller Hinweis gekommen. Natürlich sind da nicht alle so offen. Die am wenigsten hilfreichen Tips kommen bei uns vom Spielfeldrand (Elternseite). Das muss man ausblenden.

    P.S.

    Für Großfeld ist die Seite Spielverlagerung.de wirklich inspirierend.

  • Ich tue mich nach wie vor etwas schwer, während eines Spiels zu erkennen, welche taktischen Veränderungen notwendig sind.

    Der schwerwiegendste Anhaltspunkt ist für mich meistens das Über-/Unterzahlverhältnis. Ich kann zwar auch nur vom 11er-Feld sprechen, aber glaube, dass sie da Prinzip schon recht gut übertragen lässt.


    Am Ende geht es für mich irgendwie immer darum, in jeder Phase des Ballbesitzes (Eröffnung, Übergang, Angriff) mindestens Gleichzahl zu haben. Gegen den Ball je nach Kräfteverhältnis mit dem Gegner: hinten auf der letzten Linie Überzahl und vorne Unterzahl beim Anlaufen gegen starke Gegner bzw. Gleichzahl/Mann-gegen-Mann-Verteidigung gegen schwächere Gegner. Zwischendrin sind natürlich sämtliche Mischformen möglich.


    Wie gestaltet sich das konkret?


    Wir spielen in Ballbesitz ein 4-3-3, das im Übergangsspiel zum 3-4-3 und im Angriff entweder zum 2-3-5 oder 3-2-5 wird.

    Läuft der Gegner nur mit einer Spitze an, reichen die beiden IV's im Aufbau (meistens auch gegen pendelnde Spitzen). Gegen zwei feste Spitzen + 10 (z.B. wenn der Gegner 3-5-2 spielt), gehen wir meist schon früher in den Dreier-Aufbau sodass wir auf der ersten Linie wieder Überzahl haben und dadurch Druck vom Ball nehmen. Meistens kippt der 6er dabei zentral ab. Wenn ich aber merke, dass er stark bewacht wird und so gut wie nie aufdrehen kann, lasse ich den 8er auf der ballfernen Seite abkippen und der 6er schiebt dafür ein Stück hoch.


    Es geht meiner Ansicht nach also häufig darum zu erkennen, welcher Spieler unter besonderem Druck steht und ihm dann mit einer taktischen Anpassung wieder mehr Freiheiten zu gewähren.


    Gegen den Ball ist es ähnlich. Wenn ich merke, dass mein Stürmer + 8er/10er mit dem Anlauf-Pendel nicht genug Druck aufbauen und sich abnutzen, gehen wir in der Regel fest auf 2 Spitzen bei gegnerischem Ballbesitz. Alternativ können wir nach innen lenken, indem die Außenstürmer die IV' attackieren und die AV's im Deckungsschatten lassen. Dabei müssen allerdings die 8er auf der Ballseite immer auf dem Sprung sein, um ggf. doch im Rücken der Außenstürmer "aufzuräumen" und die gegnerischen AV's anzulaufen.


    Was auch helfen kann, ist, das Spielfeld in Zonen und Räume einzuteilen. Je nach Spielidee wird einem dann schnell klar, wo Überzahl wichtig und wo Unterzahl zu verkraften ist.

  • Es gibt doch die Spielprinizipen und halten sich die Spieler daran.
    1. Wir haben den Ball und Grundordnung, spielen so heraus wie wir es im Training geübt haben
    2. Gegner hat den Ball und Grundordnung, lassen wir den Gegner kommen oder Pressing und Verhalten der Spieler
    3. Wie verhält sich meine Mannschaft nach Ballverlust in Unterzahl, rücken alle nach z.B. und gehen Sie ins gegenpressing
    4. Wie verhält sich meine Mannschaft nach Ballgewinn, rücken Spieler mit und nutzen die freien Räume