Beiträge von Oje

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    Mach es einfach, wie Du denkst. Es wird schon passen. Hauptsache die Kinder und ihr Trainer habt Spaß daran.


    Es kommt sowieso meist anders, als man denkt.


    Wir sind 2,5 Trainer in der F-Jugend (einer kann nur jede zweite Woche wegen Schichtarbeit). Da aber bei den Spielen nicht immer alle Trainer dabei sein müssen (eigentlich nur einer), handhaben wir es so, dass ab und zu halt nicht alle Trainer dabei sind, und dann das Kind/die Kinder des fehlenden Trainers auch nicht. Jedenfalls war das der Plan. Inzwischen ist es aber so, dass mich die anderen Trainer dann schon mal fragen, ob nicht wenigstens einer meiner beiden Zwillinge dabei sein kann (oder beide), weil es die mit Abstand besten Spieler sind, und die anderen Kinder nicht verlieren wollen und dann teilweise selber nicht so gerne ohne meine beiden Kinder spielen wollen. Jedenfalls haben wir leider gemerkt, dass sich immer, wenn meine Kinder dabei sind, so gut wie alle Kinder zum Spiel anmelden (weil sie dann meistens gewinnen) und wenn nicht, dann sagen manche nicht zu oder sogar wieder ab.


    Und Angst zu haben, dass Eure eigenen Kinder zu wenig spielen, braucht ihr als Trainer ja sowieso nicht. Bei uns jedenfalls melden wir Trainer unsere Mannschaften zu Turnieren an. Die Anzahl der Turniere bestimme ja ich bzw. wir. Wenn ich denken würde, dass meine Kinder zu wenig Einsätze hätten, dann würde ich uns einfach zu ein paar Turnieren mehr anmelden oder Trainings-Spiele mit anderen Mannschaften selber organisieren. Das mache ich sowieso ab und zu, gerade auch deswegen, damit die schwächeren Kinder mehr Einsatzzeit bekommen. Bei Trainingsspielen kann man mit den anderen Mannschaften auch ausmachen, dass man eine stärkere und eine schwächere Mannschaft bildet und dann jeweils die stärkeren und die schwächeren Team gegeneinander spielen lässt.


    Ich habe dafür ein anderes Problem, das wahrscheinlich nur wenige haben. Es hat damit zu tun, dass meine Kinder Zwillinge sind und deswegen immer nur zusammen spielen wollen. Da es aber die beiden besten Spieler sind, möchte ich sie im Training meistens in unterschiedliche Teams stecken. Wenn ich dies aber mache, dann spielen sie absichtlich schlecht, rennen nicht, kicken den Ball ins aus, bocken halt. Wenn ich sie in ein Team stecke, dann weigern sich die anderen Kinder gegen sie zu spielen, weil sie dann verlieren.

    Ich löse das Problem dann meist so, dass ich einen Trainer bei den anderen Teams mitspielen lasse. Immer wieder aber probiere ich auch, sie zu trennen, was aber immer in Tränen und Problemen nach dem Training endet. Ich denke aber, dass sich das mit der Zeit entspannen wird. Gibt es bei jemanden von Euch ähnliche Erfahrungen mit Zwillingen?


    Das Problem, wenn man gegen so gute Mannschaften zu tief verteidigt, ist, dass sich dann öfter Gefahrensituationen vor dem eigenen Strafraum entwickeln und dann klingelt es irgendwann. Ich schau daher immer, gerade gegen starke Gegner, diese frühzeitig, am besten noch in deren Hälfte zu attackieren. Dann ist der Weg zum Tor auch kürzer. Natürlich kommt es auf das Team an, ob sie schnelle Verteidiger haben, die auch rechtzeitig zurück sind, wenn mal ein Ball durchkommt. Und ob die Kinder es auch über ein komplettes Spiel durchhalten können. Aber wir haben dann so schon oft das 1:0 gemacht und danach das Spiel mit mehr Spielern weiter nach hinten verlegt und über die Zeit gerettet. Auch dank unseres überragenden Torhüters.

    Ich hatte mit der F-Jugend dieses Problem diese Saison bei allen Spieltagen in fast jedem Spiel. Wir sind ein kleiner Dorfverein (3.000 Einwohner) und mussten an jedem Spieltag gegen große Vereine aus großen Städten in der Umgebung ran. Natürlich sind die dann meist mit jüngeren Jahrgängen angetreten, aber mit Mannschaften, die relativ homogen besetzt waren und spielerisch für ihr Alter aber recht gut.


    Ich habe meinen Spielern aber immer gesagt, dass sie mutig nach vorne spielen sollen und viel miteinander spielen und auch mutig in die Zweikämpfe. Denn ich muss ja nicht nur an das jeweilige Spiel denken, sondern auch an die Entwicklung der Kinder. Nur wenn sie sich trauen, dann werden sie Lösungen finden und besser werden. Und es war in der Tat auch so, dass sie sich während eines Spieltags eigentlich immer von Spiel zu Spiel gesteigert haben, egal wer der Gegner war, und in den letzten beiden Spielen haben sie dann manchmal Unentschieden geschafft oder mit etwas Glück auch gewonnen.


    Hoffentlich haben wir nächste Saison etwas mehr Glück mit den Mannschaften. Denn eigentlich gibt es in der Umgebung genug Mannschaften auf unserem Niveau, nur waren diese immer anderen Gruppen zugewiesen.


    Ich habe keine Ahnung, wer diese Zuteilungen der Spieltage macht, aber bei uns passt es irgendwie nie, seit ich Trainer bin. In dem einen Jahr spielen wir mit einem superstarken Jahrgang alle Gegner an die Wand, bekommen aber auch nur schwächere Gegner zugewiesen. Das Jahr später haben wir dann einen schwachen Jahrgang (teilweise auch jünger, weil es nicht genug ältere gibt), und bekommen aber nur starke Gegner zugewiesen. Und so weiter, eigentlich immer im Wechsel.

    F-Jugend.


    Es hängt auch von den Spielertypen ab.


    Grob achte ich bei meinen Spielern darauf, dass die Spieler, wenn wir den Ball haben, mitmachen, sich anbieten, mit nach vorne rennen. Und sich verteilen, also keine Spielertraube bilden. Und bei einzelnen Spielern, die schon so weit sind, dass diese Räume nutzen, also mit dem Ball in den freien Raum dribbeln. Der Torwart soll bei eigenem Ballbesitz meistens auf die Außen spielen. Außen sollen sich 2 Spieler weiter zurück fallen lassen, als Anspielstation und auch, um die gegnerischen Stürmer etwas weiter heraus zu locken. Denn dann gibt es vorne etwas mehr Platz. Wenn dann vorne viel Platz ist, dann darf der Torwart auch mal nach vorne abschlagen.

    Wenn der Gegner den Ball hat, dann achte ich darauf, dass die Kinder den Ball möglichst weit in der gegnerischen Hälfte erobern. Also nicht erst in unserer eigenen Hälfte oder weit hinten. Denn je weiter vorne der Ball zurückerobert wird, desto weniger gefährliche Aktionen gibt es vor unserem Strafraum.

    Dann sage ich zwei Spielern, die den Ball gut wegverteidigen können, dass wenn wir den Ball haben und einer von den beiden mit nach vorne geht, dass dann der andere immer hinten bleiben soll, so ca. 5 Meter hinter dem vordersten Angreifer des Gegners. Und der Torwart soll bei Gegner-Ballbesitz weiter raus aus dem Tor, damit er bei Gegenstößen im Notfall auch schneller am Ball ist.


    Mehr eigentlich nicht, es sei denn, mir fällt etwas am Gegner auf, dass meine Jungs nicht selber merken. Dann stelle ich vielleicht etwas um, spätestens beim Einwechseln.

    2-3 und abwechselnd. Das ist doch super. Ich hatte das auch mal so. Wenn dann immer nur die 2 oder 3 gleichen im Tor sind, dann entwickeln die sich auch besser im Tor.


    Dieses Jahr bei der F2 habe ich das leider nicht. Wir haben nur 1 festen Torspieler. Keinen Ersatztorwart (weil es keiner machen will, außer einer, aber hat überhaupt kein Talent und die Spieler wollen auch nicht mit ihm als Torwart ein Turnier spielen.

    Wenn unser Torhüter mal ausfällt, dann sag ich denen immer, dass dann bei jedem Spiel ein anderer Spieler ins Tor muss. Das wird von den Jungs akzeptiert. Dann fühlt sich keiner benachteiligt, weil ich ihn ins Tor stelle.

    Erfahrungsgemäß beschränkt sich das dann aber automatisch sehr schnell auf einen Kreis von 2 bis 3 Spielern. Denn die Spieler wissen genau, wenn einer ins Tor gehen soll, der jeden Ball rein lässt, dass sie dann das Spiel verlieren. Darum wechseln sich dann plötzlich freiwillig die Spieler im Tor ab, die die besseren Torspieler sind.

    Im frühen Jugendalter ist das wichtigste meiner Meinung nach, dass Kinder viel Fußball spielen, also viel auf den Bolzplatz gehen oder so.

    Begleitet natürlich vom Training. Aber alleine das Training bringt die Kinder nicht so schnell weiter.