Kurz zu mir: ich bin die feststehende Trainerin der Bambinis/Minikicker. D.h. ich sammle die Kinder ein und wenn ca. 20 Kinder habe, gebe ich ca. 12 Kinder als G1 an einen hoffentlich gefundenen Trainer ab. Somit wächst die Gruppe immer wieder an und wird dann wieder quasi halbiert. Sie ist zumeist altersgemischt mit zwei, manchmal auch drei Jahrgängen (aktuell frisch geteilt mit 10 Kindern 17er/18er)
Dabei ist die Phase kurz nach der Teilung immer super: es ist naturgemäß ruhiger und die Kinder sind sehr aufmerksam. Ich mag diese Zeit sehr.
Ich starte auch immer mit einer Tummelphase. Meist bin ich zum Aufbauen schon vorher da und die Aufbauten werden schon genutzt...
Mit den ganz Kleinen gehen schon ein paar Sachen wirklich gut. Total angesagt ist, wenn wir Trainer als Gegner agieren. Wir sind dann auch Maximonster oder Riesen oder so was und haben einen Korridor in dem wir versuchen, die Bälle zu erobern.
Wir stehen zu zweit in der Mitte des Feldes, vor und hinter uns je ein oder zwei Minitore. Wenn die Kinder es mit enger Ballführung versuchen an uns vorbei zu kommen, haben sie anfangs einen Schutzzauber, der die Riesen lähmt. (wichtig bei schüchternen Kindern) Wenn sie jedoch versuchen, den Ball an uns vorbei zu schießen um hinterher zu laufen, erobern wir fast immer den Ball. So animieren wir die Kurzen zum Dribbling unter "Gegnerdruck" statt um Hütchen herum. Ein rumstehender Erwachsener ist anfangs nämlich Stress genug. Und die Kinder lieben es, wenn sie sich von hinten anschleichen und nicht entdeckt werden.
ich hab das bei Horst Wein gelesen was du schreibst mit der Spielintelligenz und den kinder aufgaben stellen anstatt vorzukauen. Leider weiss ich nicht so Recht wie ich das bei 4 jährigen Kindern anregen soll.
das findet bei den obigen Spielen ganz automatisch statt. Wenn ich als Riese in meinem Korridor einen Weg zu mache, etwa die Seitenlinie, dann versuchen die Kinder ihr Glück durch die Mitte oder anders herum.
Auch ein schönes Lauf- und Fangenspiel ist, dass die Kinder zahlreich Tennisbälle einzeln von A nach B tragen müssen und dabei abgefangen werden sollen. Hier sieht man deutlich, dass die Kinder eine Lösung suchen, an den Fängern vorbei zu kommen und dabei (anders als bei ungerichteten Fangenspielen) weiter ein Ziel verfolgen.
Meine Kurzen mögen auch Parcoure. Manchmal knie ich mich als eine Station nach dem Torschuss auf den Boden und die Kinder müssen dann zu mir kommen und abklatschen. Nach 2-3 Durchgängen versuche ich dann den Kindern beim Abklatschen den Ball zu mopsen und ihn ein bißchen wegzurollen. Da kommen die Kinder fix dahinter, den Ball mit ihrem Körper abzuschirmen, schnell abzuklatschen und wieder wegzulaufen. All das fördert schon bei den ganz Kleinen die Spielintelligenz.
Staffelspiele sind bei meinen ganz Kleinen übrigens noch zu schwierig. Die Orientierung hin zur richtigen Wendemarke ist für zu einige noch zu schwer was wiederrum zu Chaos führt, daher führe ich das immer erst ein kurz bevor ich eine Gruppe Kinder abgebe, sie also schon etwas "erfahrener" ist.
Hier versuche ich es immer mit dem Raumfahrerthema, wo ich als Staffel immer einen Ring (Lenkrad) nehme, mit dem sie um den Mond fliegen sollen. Na ja, wie gesagt: anspruchsvoll.
Mach auch lieber bei Staffeln drei oder vier Gruppen à drei Kinder anstatt zwei à sechs, das verkürzt die Wartezeiten.
Vor dem Abschlussspiel kommt immer folgender Spruch: "jetzt kommt mein Lieblingsspiel: Bälle in den Sack!" Inzwischen komme ich nur noch bis 'Lieblingsspiel' und dann rufen die Kinder 'Bälle in den Sack' und flitzen los. Kinder lieben ja durchaus wiederkehrene Rituale. Und zum Abschluss spielen wir immer zwei Runden "Luftballon". (auch das wird von den Kindern inzwischen eingefordert.)