Moin,
lese gerade, dass Thom im anderen Tread nach einer Trainings-Dvd fürs Torwarttraining im Bereich F und E Jugend sucht.
Da kam mir folgendes in den Sinn:
Vorgabe für die F und E Jugend ist, dass jeder Spieler auf jeder Position spielt. D.h. für mich, dass auch wirklich jeder Spieler mal ins Tor geht. Ich gebe zu, dass ich das nicht beherzigt habe (dass hatte Gründe), dennoch ergeben sich für mich zwei Fragen:
1)Torwarttraining in der F und E erforderlich
2)Haltet ihr Torwarttraining in der Konsequenz für alle Spieler dieses Bereiches sinnvoll -also nicht nur für einen oder zwei (fester Torwart/Reservetorwart).
Gruß Andre
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Bin im Torwartbereich ein absoluter Anfänger. Hab mir mal eine Torwart-Ferienschule angeschaut, wo ich ein paar sehr gute Anregungen erhalten habe.
Sonst habe ich mich bisher eher weniger mit der Sache beschäftigt.
Fand es schwierig die Frage zu beantworten, weshalb ich mal Pro- und Contra-Argumente gesammelt habe:
Vorteile:
- Koordinationstraining kann mit einbezogen werden (Hand-Auge-Koordination)
- eine torwartspezifische Fallschule kommt auch Feldspielern zugute, da sie weniger Angst vorm Fallen bekommen (in meiner E war das Geheule so groß, dass ich mal überlegt hab einen Judotrainer zu engagieren, der ihnen das Fallen beibringt - aus psychologischen Gründen natürlich)
- Im Kinderfußball soll eine sportartübergreifende, allgemeine Grundlagenausbildung, die Basis für jegliches Sporttreiben ist, geschaffen werden.
=> Fangen, Werfen, Springen gehört auch dazu
- es schadet den Kindern nicht
- (werdende) Torhüter haben, die Möglichkeit sich auch in ihrem speziellen Gebiet zu verbessern
- ausgebildete Torhüter bringen der Mannschaft mehr Erfolg
Nachteile:
- andere Dinge sind evt. wichtiger
- Umsetzung vielleicht nicht leicht
- zu viel Korrektur verhindert den Spaß-Effekt und verringert die Motivation
(Warum also auch noch im TW-Bereich korrigieren, wenn die Spieler doch beim Erlernen der Fußball-Techniken schon immer verbessert werden müssen)
- zu viele verschiedene Aufgaben(-bereiche) könnte die Spieler überfordern
Fazit:
Wie man merkt, ist mir bei den Nachteilen kein wirklich gutes Argument eingefallen, da diese Dinge auch bei anderen Sachen auftreten und leicht aus dem Weg geräumt werden können. Insgésamt bin ich also für ein Torwarttraining mit allen Spielern, wobei es m.E. mehr auf die Umsetzung ankommt, als auf die Frage ja oder nein.
Wenn man mal spielerisch, torwartspezifische Übungen einbaut wird es mit Sicherheit nicht schaden. Eine ganze Trainingsreihe dazu finde ich persönlich aber ein bisschen übertrieben.
Bisher habe ich mehr oder weniger bewusst folgende Dinge mit allen Spielern gemacht:
Übungen zur Hand-Auge-Koordination (mehr als aktive Pause bei Aufwärmübungen) und Wechsel der Torhüterposition auch im (Torschuss)-Training.
Häufig wurde dies durch Rundläufe geregelt, so dass jeder mal ins Tor musste.
Beispiele zur Hand-Auge-Koordination:
- Ball hoch werfen und fangen
- Ball hoch werfen Drehung/Boden berühren/Hampelmann... und fangen
- Ball hoch werfen und hinter dem Rücken fangen und wieder zurück
- 2 Spieler werfen sich gleichzeitig 2 Bälle zu
uvm.
Beim Fangen kann man darauf achten, dass der Ball über dem Kopf gefangen wird, dabei mit einem Bein hoch gesprungen wird und die Finger gespreizt werden...
Das ist dann ja schon ein bisschen Torwarttechnik.
Die Übungen habe ich aber mehr als Koordinationstraining eingesetzt. -
sanja1302:
mal ein kurzer Schwenk zu der Geschichte mit dem Judotrainer:
Ich finde die Idee total gut, genau das gleiche hab ich auch schon einmal angedacht, nur das ich denen das dann selber zeigen würde da ich mal Karate gemacht habe und die Falltechniken beherrsche.
Ich werde mir dann bestimmt erstmal was von den Mädels anhören dürfen
aber ich denke es bringt auf jeden Fall was, da man bei einem Foul zB sich auch vernünftig abrollen kann ohne das es weh tut.
Zu der Sache mit dem Torwarttaining: Ich finde schon das es mal okay wäre ein paar Trainingseinheiten zum Torwarttraining für alle zu machen. Es ist auf jeden Fall nicht von Nachteil wenn alle Spieler mal so ein bisschen was über die Techniken wissen. Es kann ja immer mal passieren das der richtige Torwart krank wird und man dann keinen hat.
Lieben Gruß,
Alice -
Ab 10 Jahre soll Torwarttraining angeboten werden, so wird es zum Beispiel bei Bayer Leverkusen durchgeführt. Was die da machen, ist mir nicht bekannt, aber es gibt sogar Torwartschulen, die mit siebenjährigen Kindern trainieren.
Bevor darüber gestritten wird, sollten wir uns auf eine Definition einigen, was Torwarttraining überhaupt bedeutet. Ist es jedes Fangen und Fausten des Balles? Oder Hechtsprünge, Vorwärtsrollen oder Sidesteps? Viele Dinge können nicht nur, sondern müssen in jungen Jahren bereits trainiert werden, wenn die Kinder umfassend ausgebildet werden sollen.
sanja1302 beschreibt "Beispiele zur Hand-Auge-Koordination:".
Wir haben vor einiger Zeit eine kleine Übungseinheit zur allgemeinen Ballkoordination veröffentlicht und dafür schon häufig Kritik erhalten. Es gibt immer noch viele, die der Meinung sind, solche Übungen hätten nichts mit Fußball zu tun. Diese Übungen enthalten genau das, was sanja1302 beschreibt.
Der Einleitungstext zur Übungsreihe beschreibt den Sinn eindeutig.
Übungseinheit --->Allgemeine Ballkoordination -
In der F-Jugend halte ich ein spezielles Torwarttrainig, d.h. ein auf die Torwarttechniken ausgerichtetes Training, für noch nicht angezeigt.
Ich habe für meine Spieler, die sich auf diese Position fokussieren, im "alten E-Jahrgang erstmalig ein TW-Training angeboten. Deckt sich in etwa mit den 10 Jahre, die Uwe genannt hat.
Übungen zur allgemeinen und speziellen Ballkoordination kann man nicht früh genug anbieten. -
Ballkoordination wird bei mir fast vor jedem Training für 10 Minuten und manches in Wettkampfform praktiziert, kann ich nur jedem zu raten oder auch mal selber zu versuchen, z.B. bei Übungen mit vier Mann und es ist nicht paarig, dann kann der Trainer auch mal mitmachen.
Eure Aussage bis jetzt:
Also Ballkoordination im unteren Jugendbereich als Ballschule in Vorbereitung für ein Torwarttraining ab 10 Jahren? -
Es ist sicher nicht verkehrt wenn auch die jüngeren schon mal gezeigt bekommen wie man so einen Ball fängt, schließlich bekommen sie auch gezeigt wie man in stoppt.
Torwarttraining ab 10 Jahre ist von daher logisch da man Kinder ja nicht zu früh spezialisieren soll und damit "Fachidioten" ran zieht, zum anderen würde man den kindlichen Entdeckungsdrang einbremsen. Deswegen Torwarttraining erst ab Ende E-Jugend ....
Gruß Daniel -
Also, halten wir fest:
Ballkoordination dient dazu, Grundlagen für das Torwarttraining ab 10 Jahren zu legen. o.K.
Wenn ich also eine F Jugend trainiere, habe ich noch nicht die Altersgruppe, dieses wäre entsprechend ab der E Jugend der Fall. Torwarttraining entsprechend (möglichst) ab der E Jugend.
Nun beleuchte ich das Thema mal hinsichtlich meiner Frage 2, auf die ist bis jetzt noch keiner eingegangen, warum nicht`?
Laßt ihr denn in der F Jugend jeden Spieler auf jeder Position spielen, sprich auch jeden ins Tor???? Wahrscheinlich ist das bei näherer Betrachtung in den ersten Mannschaften eher nicht der Fall, oder? Hier im Fußballkreis war das jedenfalls so, es stand immer der selbe Spieler im Tor!! Das mit dem Wechseln des Torwartes glaube ich, sorry, ist nur in den wenigsten Fällen der Fall, oder? Ich hatte einen super Torwart, der bekam kein Torwarttraining in der F und auch nicht in der E. Ich ließ ihn im Training immer als Spieler mitspielen. Als Spieler war er aber völlig überfordert. Im Training und in wenigen Freundschaftsspielen bzw. Turnierspielen zeigte er das deutlich. Das er bei diesen Events gespielt hat, war sicherlich förderlich.
Nun in der D ist er als Spieler immer noch hinter allen anderen und das wird sich in diesem Leben auch nicht mehr ändern. Er ist bei den Sichtungstrainings der Kreisauswahl eingeladen gewesen (ich habe ihn nicht meldet) und als Nummer 4 der eingeladenen ca. 12 Torwarte von ca. 40 Mannschaften ausgeschieden. Super Leistung für den talentierten Torwart, oder`?
Wenn doch gem. Dfb propagiert wird, dass jeder Spieler auf jeder Position spielen soll, dann wäre er als Spieler nie in die F oder E 1 gekommen, weil als Spieler wäre er nicht so stark wie der Rest gewesen. Also wäre er in der F 2 oder 3 oder sogar in der F 7 (die haben wir auch) gelandet und dort wäre er niemals zu den Sichtungstrainings eingeladen worden, oder???
Anders herum habe ich in meiner Mannschaft insgesamt vier wirklich gute Spieler, die auch als Torwart eine exelente Nummer abgeben würden, die haben nur nie im Tor gestanden, eben nur im Training und seltenst beim Spiel. Ich glaube aber, das sie den Torwart vertreten bzw. überragen könnten, nur sind sie als Spieler viel zu wertvoll.
Ich stelle für mich fest, dass ich mich zwar mit vielem vom Dfb vorgebebenen identifizieren kann, diese Dinge aber offensichtlich kritisch zu sehen sind und auf den Einzelfall bezogen bewertet werden sollten (im Sinne der Kinder). -
Du hast leider recht, in 99% der E- und F- Jugend Mannschaften wird der Torwart leider nie durchgewechselt. Wenn es dann doch einmal der Fall ist, kannst Du davon ausgehen, dass es sich bei dann um einen ausgebildeten Trainer handelt.
In meiner Mannschaft sind von der Rotation 4 von 10 Spielern von der Rotation ausgenommen.
Folgende Gründe dafür:
1. Absolute Angst vor hohen scharfen Bällen,
2. Mutter will es partout nicht
3. Totale Angst vor der Verantwortung
4. Ein Mädchen, das von den Jungs nur im Feld anerkannt wird.
Kleine Geschichte nebenbei: Wir haben im letzten Jahr 2 Spiele und ein Turnier gegen die E-Jugend des HSV gespielt. Dort wird das Wechseln auch im Torhüterbereich konsequent durchgezogen. Dort werden Fallübungen aus einer Kampfsportart auch regelmäßig mit allen Kindern geübt.
Meine Gründe für das sehr späte spezialisieren auf der Torhüterposition.
Ich arbeite seit ca. 15 Jahren mit Kinder und Jugendmannschaften. In den ersten 10 Jahren habe ich immer mit festen Torhütern gespielt. Ratet mal wie viele ich von diesen Torhüter für die Herrenmannschaft ausgebildete habe?
Riiiiichtiiiiig - NULL
3 von Ihnen spielen jetzt als Feldspieler in der aller untersten Betonklasse.
1 hat komplett aufgehört.
1 wird wohl als Feldspieler den Sprung in die Kreisliga schaffen.
Und dafür habe ich unendlich viel Torwart-Trainingszeit geopfert!?
Vor drei Jahren habe ich ein eintägiges Torwart-Training-Semiar besucht, dort viel es mir wie Schuppen von den Augen. Der erste Frage des Referenten war: "Wer sind die beknacktesten Spieler auf dem Platz?" Antwort im Chor " Der Torhüter und der Links-Außen"
Und genau das ist der Punkt. Torhüter sein bedeutet nicht nur alle Techniken und Taktiken zu beherrschen. Torhüter sein bedeutet vor Allem, dass folgende Charaktereigenschaften viel stärker als bei Feldspielern ausgeprägt sein müssen:
1. Selbstbewußtsein
2. Verantwortungsgefühl
3. Fähigkeit zur Selbstkritik
4. Sofortige Bewältigung von negativen Erlebnissen.
5. Mut
6. Risikobereitschaft
Diese Eigenschaften prägen sich laut Referent erst während und nach der Pubertät aus.
Daher sollten vorher so viele Feldspieler wie möglich in den Torwarttechniken geschult werden.
Ich persönlich habe vorher kein Erfolg mit der Ausbildung von festen Torhütern gehabt. Da ich auch jetzt noch keine Ahnung vom Torhütertraining habe(das hat mir der Lehrgang eindrucksvoll vor Augen geführt), werde ich erst im alten D-Jugend oder im jungen C-Jugend Bereich damit beginnen. Immer in der Hoffnung, dass ich dann einen Torwarttrainer-Lehrgang gemacht habe.
Alles andere ist für mich "Perlen vor die Säuen schmeißen"
Wer aber seinen Erfolg über Ergebnisse definiert, sollte unbedingt einen Torhüter ausbilden.
Noch eine Vorteil, der mir jetzt erst einfällt.
Früher haben die Feldspieler immer über die Torwartleistung gemeckert. Heute wissen alle, bis auf die 4, wie schwierig der Job ist. Meckern über die Torhüterleistung gibt es in meiner Mannschaft nicht. -
Leider decken sich eure Einschätzungen auch mit meinen Erfahrungen, ich kenne bei uns im Kreis keine F oder E Jugenden die laufend den Torwart wechseln. Wir wechseln den bzw. die Torhüter permanent, allerdings stellen wir kein Kind ins Tor, das absolut nicht will, oder eben nicht wirklich geeignet ist. So haben wir aber mittlerweile acht Kids die man bedenkenlos ins Tor stellen kann.
Die Vorteile hat Dirk ja schon genannt, ganz besonders wichtig, ist der Aspekt, dass tatsächlich nach einiger Zeit über Torwartfehler seitens der Mannschaft nicht mehr gemeckert wird.
Um Andres Frage aus meiner Sicht zu beantworten, spezielles Torwart Training in F und E Jugend noch nicht, die Ballkoordination halte ich allerdings für eine gute Sache, die wir gerne mit ins Programm aufnehmen werden. -
Ob jemand zu einem Spitzentorwart wird, läßt sich natürlich nicht in diesem Alter sagen. Die Prognose bei Feldspielern des gleichen Alters zu stellen ist aber ebenso unwahrscheinlich. Dennoch kann ich von guten Erfolgsaussichten sprechen, weil man die Kids, die keine Angst davor haben, mal einen Ball ins Gesicht und in den Magen zu bekommen, mit umfassendem Training fordert und fördert. Nach durchschnittlich 12 Monaten intensivem, 1 x wöchentlichenTraining war eine breite Basis für die weitere Entwicklung gelegt worden. Zu dieser Basis zählt aber zu einem guten Teil die beidfüssig Ballarbeit. Für den überwiegenden Teil des Nachwuchses war dies der Startschuß in den mittleren bis höheren Leistungsbereich. Dort, wo es nicht geklappt hat, waren es die Einwände der Eltern, die den Leistungswillen der Kids ausgebremmst haben. Wünschen würde ich mir allerdings, wenn das Thema ein wenig differenzierter betrachtet wird. So wurden Torhütereigenschaften angesprochen, die erst in späteren Jahren voll ausgeprägst sind, aber in Ansätzen auch schon früher vorhanden sind. In späteren Jahren sind diese persönlichen Charaktereigenschaften Voraussetzung für den Einsatz in der Leistungsspitze. Die Art, wie ein Keeper zum Ball geht, verrät einen erfahrenen Torwarttrainer schon, ob die notwendigen Voraussetzungen gegeben sind. Techniken kann man erlernen und verbessern, mit dem Erlebnis eines haltbaren Balles in Rückstand zu geraten, können aber längst nicht alle klarkommen. Das Leben eines Keepers im Erwachsenenbereich besteht daraus, im Durchschnitt 10 - 15 Bälle pro Spiel abzuwehren. Gelingt ihm dies, ist er der Held, klappt es nicht, ist er der Depp. Dazwischen liegen die Beurteilungen nur, wenn der Keeper bis auf ein paar Rückpässen beschäftigungslos war. Und wenn man bedenkt, welchen hohen Trainingsaufwand der Keeper dafür betreibt, muss man wohl davon sprechen, dass das auf Dauer nur durchgeknallte Typen packen.
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Meiner Erfahrung nach muss man schon differenzieren. Einerseits dient es der Ausbildung und auch dem Verständnis aller Spieler, wenn jeder einmal ins Tor muss/darf. Andererseits gibt es schon in sehr jungen Jahren begeisterte Keeper, die sich voller Leidenschaft ins Tor stellen und die ich deshalb auch immer versucht habe, mit zusätzlichem Torwarttraining neben der Feldspielerausbildung weiterzubringen. Da ich selbst nicht von mir behaupten würde, ein gutes Torwartraining anbieten zu können, habe ich immer versucht TW-Trainer oder erfahrene Torhüter einzubinden.
Ein zusätzliches TW-Training muss ja auch nicht bedeuten, dass man Positionsidioten erzieht. Wir haben es auch so gehandhabt, dass z.B. zwei Torhüter pro Spiel zum Einsatz gekommen sind und jeweils einer in einer Halbzeit auch im Feld gespielt hat. Hierbei habe ich folgendes erlebt: Einer meienr Spieler, der mit vier angefangen hat, ist ein Jahr später aus der Not heraus ins Tor gegangen und hat sich dabei blendend gemacht (wurde u.a. öfters zum besten TW auf Turnieren gewählt, hat viele für diese Altersklasse "unhaltbare Bälle" noch rausgeholt). Er ging dann auch an einem bei uns trainingsfreien Tag zum separaten TW-Training, wo auch jüngere Torhüter mitmachen konnten. Das hat ihm viel Spaß gemacht und im laufenden Training wurde er weiter als Feldspieler ausgebildet. Heute (mit fast 12 Jahren) stellt er sich immer wieder ins Tor, wenn Not am Mann ist, und ist darüber hinaus einer der absoluten Leistungsträger im Feld (monentan allerdings mit einem kleine Tief, dass er hoffentlich bald wieder überwindet).
Um Spieler, die auch die Charaktereigenschaften eines TW mitbringen (positiv "durchgeknallt") zu fördern, würde ich schon in der E-Jugend ein separates TW-Training befürworten, daneben muss das Kind aer weiterhin als Feldspieler ausgebildet werden.
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Eine Ausbildung zum lizenzierten Torspieler-Trainer gibt es nach meinem Kenntnisstand nur in Württemberg. Dort werden aber Interessenten aus ganz Deutschland angenommen.
Mehr Infos hier:
http://www.wuerttfv.de/2311 -
Ich kenne und liebe den mexikanischen Fußball ja sehr - es war während meiner Zeit damals dort ganz normal mit Freunden, Bier und Grillfleisch (und reichlich Tequila) am Wochenende Fußball zu sehen. Ua auch Bernd Schusters letzte Station (er schaffte gerade noch 45 Minuten in der Höhenluft)
Der "Olli Kahn" Mexikos heißt Jorge Campos: Er hat über 100 Einsätze in der Nati, spielte aber während seiner Zeit bei LA Galaxy Stürmer und machte etliche Buden. Übrigens: Er ist nur 1m75 - aber das ist da unten halt Gardemaß.
Letztes Jahr hatte ich meinen Bruder mal wieder besucht - sein Sohn (Jg 2002) spielt dort (wegen deutscher Gene!) mit Jg2001 zusammen. Dort wurde knallhartes Torwarttraining gegeben - feste Keeper. Die Trainer sind festangestellt und betreuen locker 4-6 Teams .- die besten Spieler kommen dann in Fördergruppen. Der Verein ist übrigens Pachuca - die haben in den letzten Jahren dreimal die "Champions League" (Nordamerika) gewonnen.
Übrigens: Alle Eltern haben Benimmregeln zu unterschreiben und einzuhalten - sonst folgt der sofortige Rausschmiß!

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Das Thema ist nun cirka 2 Jahre alt, aber immer noch aktuell. Damals stellt ich eine Frage, ...war unsicher. Heute sind mir die Dinge klarer.
Ich habe mir hier eine Meinung zugelegt. Ich bin der Meinung, dass der Torwart einer Jugendmannschaft -egal welche Altersgruppe- im Prinzip als Spieler ausgesucht/gesichtet werden sollte. D. h., ...egal wie gut der Junge im Tor ist, ...er würde dort das Tor hüten, wo er spielerisch mithalten kann. Hintergrund ist die Rotation, denn bei mir würde er spielen müssen. Im F und E Bereich wäre mir egal wer da als Gegner käme und später ab der D würde ich den besten Torwart gegen starke Gegner ins Tor stellen. Starke Gegner erkennt man in der ollen Tabelle. Nicht wer oben steht, sondern wer viele Tore schießt wäre hier mein Maßstab. Bei allen anderen Gegnern würde er als Spieler fungieren, sowohl als Abwehrspieler, als auch als Stürmer.
Unsere C 1 hat einen guten Torwart. Der Torwart ist aber eher ein C 2, bisweilen auch C 3 Spieler. In der C 1 sind meiner Auffassung entsprechend 4 Spieler, die mindestens die gleiche Torwartleistung bringen könnten, ..mit etwas Training, wären sie vermutlich besser, was nicht heissen soll, dass der Junge schlecht ist.
Sobald er ein Problem spielerisch lösen muß, besteht die große Gefahr, das der Schuss nach hinten los geht, ...was ja eigentlich egal ist. Mir geht es mittler der Weile nicht mehr um den Fehler und das kassierte Tor, sondern darum, dass der Torwart so gesehen überfordert ist, wo er spielt. Dieses Problem hätte er in der C 2/C 3 defenitiv nicht und würde sich so auch nicht stellen, wenn einer der vier in Frage kommenden Spieler im Rahmen der Rotation ins Tor ginge. Davon hätten alle mehr.
Sollte ich in der kommenden Saison zur C 1 stoßen, kann und will ich das nicht mehr ändern, weil der TW dort dann erst sein zweites Jahr dort bestreitet. Bei einem weiteren Jahr oder bei einem gemeinsamen Wechsel zur B würde ich hier zumindest mein Gedankengut mal als Vorschlag einbringen.
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Natürlich besteht die Gefahr, dass wenn ein Keeper zu früh auf die Torwartposition fixiert wird, seine Feldspielerfähigkeiten darunter leiden. Dies ganz besonders, wenn er auch im Training, Test-, Freundschafts- und Pokalspielen immer nur "den Kasten hütet". Es ist jedoch ein ziemlicher Irrglaube zu meinen, wenn er alle infrage kommenden Torspielersituationen durch seine Feldspielererfahrungen besser lösen könnte. Er kann lediglich den Ball besser annehmen und passen. Wie er diese Fähigkeiten bestmöglich defensiv und offensiv einsetzt, kann er nur durch spezielles Torspielertraining und ausreichend Praxiserfahrungen erlernen. Soll der Keeper irgendwann einmal hinter einer 4-er Kette stehen, braucht er darüberhinaus umfassende Individual- und Gruppentaktikschulungen.
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Man sollte es in der Tat nicht übertreiben, sonst hockt man am Ende mit 10 Torhütern da. Allerdings sind die Übungen eben auch für den Feldspieler nützlich, wie z.B. das FAllen nach einem Foul oder das Freilaufen, was man bei einem Hnadballspiel über kann.
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Zitat: Er kann lediglich den Ball besser annehmen und passen.
Alles andere, so deine Ausführung, ...ist/sei ein Irrglaube?
Also derjenige Trainer, der seinen Torwart im Rahmen der Rotation spielen läßt, bekommt einen Torwart der gut einen Ball annehmen und passen kann?
Woher nimmst du die Weisheit?
Ich behaupte, das derjenige Trainer, der seinen Torwart so auswählt, dass er spielerisch mitspielen kann -also in der Leistungsklasse spielt, wo er spielerisch mithalten kann- und diesen dann im Rahmen der Rotation auch spielen läßt, einen Torwart erhält, der
-stark motiviert ist und bleibt
-der gut passen und den Ball annehmen kannund darüber hinaus
-den Ball so einwirft, abstößt, ins Spiel gibt, dass er seine Abwehrspieler und seine Mittelfeldspieler so bedient, dass diese viel weniger Probleme haben, den Ball beispielsweise schnell und gut und sicher anzunehmen
-er (der TW) den Ball taktisch dort hinwirft, dass sein Mitspieler ihn auch ohne gegnerischen "Direktdruck" annehmen kann
-er....sollte die Abwehr vom gegnerischen Stürmer überlaufen, ausgetrixt sein usw., diesem so entgegen tritt, dass er den mächtigsten Druck aufbauen kann,
.....weil er als Spieler gelernt hat, wie das Gegenüber (seine Mitspieler, aber auch der gegnerische Spieler) denkt, fühlt, den Ball am besten annehmen kann usw., ....denn....er kennt diese Positionen.....als Spieler.....und....er kann sich so besser eindenken.....was er nicht könnte, ...wenn er nie gespielt hätte.
Wat sachse dazu? Gruß Andre

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Ich kann all das, was Andre sagt, nur unterstreichen!
Mein Torwart - nicht unbedingt die "Sportskanone" - steht seit der F im Tor, inzwischen fünf Jahre. Ich habe vor allem wegen Unwissenheit diesen nie ins Feld rotieren lassen. Auch beim Training habe ich ihn vorrangig Torhüterübungen machen lassen, wenngleich er auch (mal) Feldspielerübungen machen durfte. Ergebnis: Auf der Linie gut, beim Herauslaufen naja, Ballbehandlung (Abspiel mit Fuß, Abstöße) schwach. Da hat er mir des öfteren Nerven gekostet, was aber letztlich meiner damaligen Unwissenheit/Ungeduld/Ergebnisorientierung geschuldet war.
Auch dessen Trainer in der letzten Saison stellte ihn zumeist ins Tor, obwohl er immer wieder mal anfragte, beim Training auch mal draußen spielen zu dürfen. Dadurch stellte sich bei ihm offensichtliche Lustlosigkeit ein...und ich hatte so meine Befürchtungen für diese Saison, wo er altersbedingt wieder in mein Team, nunmehr D, rückte.
Inzwischen hatte ich aber einiges dazugelernt, auch durch dieses Forum, und stellte dessen fußballerische Ausbildung in den Vordergrund. Beim Training stelle ich ihn ausbildungstechnisch nunmehr fast mit den anderen gleich und lasse ihn viele (fast alle) Übungen und Spiele so mitmachen, als wäre er Feldspieler. Uns siehe da: Neben einer sichtbaren fußballerischen Verbesserung in all den von Andre genannten Punkten erhielt ich statt eines eher lustlosen Torhüters einen nunmehr motivierten Keeper, der ganz offensichtlich Spaß am Fußball hat. Das hätte ich vor dieser Saison kaum für möglich gehalten und letztlich ist es das, was ich durch das stark veränderte Training dieses Jungen erreichen wollte.
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Zunächst einmal zu deiner Frage, woher ich meine Erfahrungen habe? Nein, ich werde mich nicht "outen"! Sonst würde vielleicht der eine oder andere denken - na, wenn der das sagt, wird das schon stimmen. Es ist auch gar nicht nötig, denn soweit liegen unsere Meinungen gar nicht auseinander. An anderer Stelle erwähnte ich bereits, dass ein guter Torspieler auch immer ein guter Feldspieler sein sollte. Worauf ich aufmerksam machen wollte, ist die besondere Bedeutung des Keepers. Er ist ein Spezialist und braucht ein spezielles Training und Betreuung, um wirklich gut werden zu können. Wenn ich dich richtig verstanden habe, meinst du die Torspielerrotation im unteren Kinder- und Jugendbereich. Auch da kann ich nur beipflichten. Der spätere Keeper sollte alle Positionen und Situationen kennengelernt haben. Nur dadurch sammelt er die notwendigen Erfahrungen, die ihm helfen Situationen auch fussballerische bestmöglich zu lösen. Es ist aber nicht zwingende Voraussetzung, dass ein Keeper im älteren Jugend- oder Seniorenbereich über das gleiche Leistungsniveau seiner Feldspieler verfügt. Umgekehrt ist es nicht notwendig, dass ihn jeder Feldspieler gleichwertig ersetzen können muss. Den Idealfall, dass einer auf obersten Niveau im Feld und im Tor spielen kann, habe ich noch nicht erlebt - auf mittlerem Niveau mag es da durchaus welche geben!
