Beiträge von trainer2005

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    Hey Andre, auch wenn ich mich hier in letzter Zeit etwas rar gemacht habe, lese ich doch hin und wieder mit!


    Freut mich für dich, dass du endlich wieder eine "echte" Aufgabe gefunden hast...auch wenn dich dein Sohn "ertragen" muss. 8) Ich bin mir aber sicher, dass es ihm - entgegen deiner beiden anderen Jungs - nicht peinlich sein wird, dich als Trainervater zu haben! Gemessen an deinem KiFu-Sachverstand, den du - und da bin ich sicher - 100%ig einsetzen/vertreten wirst, wird er stolz auf dich sein! Und du musst dir hier nicht immer wieder von einigen erzählen/vorhalten lassen, dass du ja nur "Schreibtischtrainer" bist.


    So gesehen kannst du deinen Schneeball ja jetzt den "ewig Gestrigen" direkt an die Birne donnern, wäre ich zu gern dabei! Viel Erfolg im Kampf gegen die vielen Windmühlen! ;)

    Konkurrenzkampf, geil=)
    Von Anfang an klar machen, das die, die im Training nicht die Leistung bringen, nicht aufgeboten werden.
    Wen immer die gleichen zuhause bleiben, und immer die gleichen wenig Spielzeit haben würde ich einmal im Monat ein Freundschaftsspiel organisieren.


    Gruss


    Kurze Nachfrage: Sind die beiden ersten Sätze ironisch oder ernst gemeint? Ich hoffe ersteres...und Satz drei wäre damit im ersten Halbsatz erledigt, zusätzliche Freundschaftsspiele wären okay.


    Clubfan, ich habe diese Saison mit 16 Leuten gestartet, was sich auf zwischenzeitlich auf 22 erhöht hatte. Darunter waren allerdings zwei Langzeitverletzte, so dass ich einen durchschnittlichen Kader von 18-20 Spielern hatte.


    Wie habe ich das gehandhabt? Im Grunde ganz einfach: Ergebnisdenken hintenan gestellt, was mir nicht immer leicht fiel, und die Jungs nach ihrer Trainingsbereitschaft eingesetzt. Erst danach kam die Leistung als Kriterium für den Einsatz in den Spielen. Somit habe ich eine Art "Konkurrenzkampf" (Don_Hasgo ;) ) geschaffen, wo jeder ein Stück weit selber bestimmt hat ob und wie lange er spielt.


    Ergebnis: Ich hatte im Schnitt 14, 15 Leute beim Training, auch im Winter, was ich als absoluten Erfolg werte. Bei den Spielen musste/konnte/durfte ich bei inzwischen 27 Spielen ca. vier-fünfmal einen oder mehrere Jungs nicht in den 15er-Kader berufen...3 bis 5 Leute fehlen aus irgendwelchen Gründen (Verletzungen, Krankheiten, Privates, Schule etc.) immer!


    Dennoch sind 25 Akteure für 1 Team wirklich blöd zu händeln. Auch wenn du komplett und fair durchrotierst, wird es Unzufriedene geben. Stell dich darauf ein, dass du drei, vier Leute verlieren wirst, auch aus anderen Gründen. So wird sich dein Kader "gesundschrumpfen", auch wenn ich jeden verlorenen Spieler bedauere. Ziel muss aber sein, möglichst alle zu halten - das geht m.E. aber nur, wenn du reines Leistungs-/Ergebnisdenken ausblendest - ansonsten werden dir am Ende der Saison gut 1/3 nicht mehr zur Verfügung stehen. Und wer möchte das schon?!

    Interessantes, weil - auch bei uns - aktuelles Thema!


    Wir hatten zumeist Gastspieler in unserer A-Jugend, einen in der B. Da wir unsere A in der letzten Saison quasi "aus dem Erdboden" stampften, boten wir im Zuge unserer Werbung für die Neugründung des Teams diese Option (GS) an.


    In dieser Saison werden wir das, so jedenfalls die Tendenz, etwas anders handhaben. Ich bin immer für ein gesundes Verhältnis zwischen Nehmen und Geben. Deshalb kommen GS für uns wohl nur für die abgebenden Vereine kostenfrei infrage, wenn wir diese Spieler benötigen, um ein spielfähiges Team zusammen zu bekommen. Will heißen: Ein Gastspieler Nr. 20 wird sich entweder bei uns anmelden müssen oder es wird eine entsprechende "Aufwandsentschädigung" fällig. Diese wird sich, sage ich mal, im Rahmen unseres monatlichen Vereinsbeitrages bewegen (3 €).


    Warum tun wir das so? Ganz einfach: Weil wir es nicht mehr einsehen, dass wir neben der Mühe (Trainings- und Zeitaufwand) auch noch Kosten (Schiri, Fahrt, Berieb etc.) für Spieler aufwenden, die früher oder später in ihre Stammvereine zurückkehren oder gar zu ganz anderen Vereinen wechseln. Wir machen da inzwischen schlechte Erfahrungen, vor allem - klar - in der A-Jugend. Nach der bereits abgelaufenen Saison wird sowohl an unseren Jungs als auch unseren Gastspielern - und oft noch A-Jugend-tauglichen! - kräftig von herumliegenden Vereinen gebaggert, die die Jungs in ihre "höherklassigen" Herrenteams locken und dies teils auch schon geschafft haben.


    Somit haben wir unsere Konsequenzen gezogen - "Für Umme" is nich mehr...zumal diese Spieler unseren vereinseigenen Leuten dann auch noch den Platz auf dem Rasen "wegnehmen".

    Wieder mal das wohl immer aktuelle Thema "Vatertrainer"...


    In unserem Verein sind von der C abwärts ausschließlich Vatertrainer zugange, mich eingeschlossen (C). Teils werden diese von "Nichtvätern" unterstützt. Ob man diese nun "katalogisieren" kann oder nicht, sei mal dahingestellt, ich denke Chris bringt es im Allgemeinen ganz gut auf den Punkt: Kein Vatertrainer behandelt seinen Sprößling so, wie die anderen - bewusst oder unbewusst! Diese Beobachtungen habe ich bei mir selbst, aber auch bei allen anderen Trainern in unserem Verein, aber auch bei vielen Gegnern, machen können.


    Ich selber bin (war) der Typ "Ex-Fußballer", der seinen Sohn permanent unter Druck setzte. Ich meine, mich in den letzten 1-2 Jahren diesbezüglich gebessert zu haben! Speziell die eigenen Spiele/Trainingseinheiten sind zuhause kaum noch Thema. Mein Sohn (98er) muss mich nun schon immer fragen, wie er gespielt hat, bis einschließlich E habe ich ihm das schonungslos, oft auch auf dem Platz, gesagt. Auch wenn er 5 oder mehr Tore geschossen hatte, war ich eigentlich nie zufrieden mit dem, was er spielte - ich war da völlig verpeilt! Das ist nun anders, ich bin gelassener, ja fast schon ruhig...aber noch nicht ganz der "Opa-Typ", wie von Andre beschrieben. ;)


    Bei den anderen Trainern in unserem Verein kann ich eher das gegenteilige Verhalten erkennen: Deren Söhne/Töchter werden m.E. zumeist bevorteilt, zumindest inpunkto Spielanteile. Ich habe darauf aufmerksam gemacht und diese Väter darum gebeten, die Vereinsphilosophie dabei zu beachten, auch wenn's mitunter schwer fällt, das eigene Kind auszuwechseln...was ja mit einer gewissen Enttäuschung einhergehen kann.


    Letztlich stimme ich auch hier Chris vollends zu: Im Idealfall ist es immer besser, eine neutrale Person als Trainer zu gewinnen. Aber man muss - zumindest bei kleinen Vereinen, wie es der meinige ist - auf das große Potential der Vatertrainer zurückgreifen. Man findet ja sonst kaum noch jemanden, der dies freiwillig macht! Insofern ist es fast wichtiger, dass man in der Jugendleitung frühzeitig auf bestimmte Tendenzen reagiert und den Finger in die Wunde legt. Im (Trainer)Vater-Kind- Verhältnis geht das natürlich nicht/kaum.


    Ich selber würde es aber nicht noch einmal machen wollen! Wenn ich aus heutiger Sicht mein Trainerwirken meinem Sohn gegenüber betrachte, habe ich vieles falsch gemacht, gerade im frühen Kindesalter. Ich denke, unser Verhältnis wäre bei weitem besser gewesen, als es zeitweise war. Er sieht das sicher nicht so und ist, so meine ich, auch ein Stück weit stolz auf mich und ich habe gewiss auch nicht alles falsch gemacht. Aber in einigen Jahren wird er mir zustimmen, auch deshalb arbeite ich permanent daran, unseren gemeinsamen Fußball da zu lassen, wo er hingehört - auf dem Platz.

    Unter den 11 Spielern waren 2 Keeper, 2 Abwehrspieler und der Rest war Stürmer oder Mittelfeldsp. ... auch das find ich recht dürftig.


    Egal ob nun Stützpunkt oder "Auswahl": Ein guter Trainer - und davon gehe ich hier mal aus - sucht die Kinder nicht nach Positionen aus, sondern nach deren fußballerischen Fähigkeiten, insbesondere in diesem Alter bzw. allgemein im Nachwuchsbereich!

    Bis vor gut 1 Jahr gings mir, wie von Andre beschrieben: Diskussionen mit meinem damals U11> Sohn, meine Frau musste immer schlichten...Stress, Streitigkeiten etc. inklusive...fast jede Woche. Ich analysierte die Spiele tagelang und hielt meinem Sohn Vörträge darüber, was er falsch gemacht hat und wie es besser sein würde. Dazu - für mich - wie die Aufstellung für den nächsten Gegner sein muss, wie wir "taktisch" auftreten müssen usw.


    Mittlerweile habe ich die Kurve bekommen, hake die Spiele, wie GermanCoach, spätestens mit dem Erstellen des Spielberichtes für unsere Homepage ab. Streitigkeiten mit meinem Sohn sind nun eher die Ausnahme...anderenfalls hätte ich meinen Trainerposten abgegeben.


    Stella, nimm das Ganze gelassener, ansonsten machst du dich und dein Umfeld fertig! Aber ich konnte mir auch lange nicht vorstellen, dass Fußball eigentlich die schönste NEBENSACHE der Welt ist...

    Micha71, dein Ansatz ist sicherlich lobenswert, leider sehe ich einfach keine praxisnahe Erfolgsaussichten! Versteh' mich nicht falsch, aber wenn ich so eine Mail bekommen würde, würde ich als
    a) Trainer mit Ahnung sagen: "Kenn ich, mach ich auch - für mich nichts Neues!"
    b) als ahnungsloser/ergebnisorientierter Trainer sagen: "Was will der denn?! Heulen kann der auch nach dem Spiel!"


    Aus eigener Erfahrung erachte ich es für sinnvoller, diese Vorsätze im eigenen Team/Verein umzusetzen und diese mitunter mit gegnerischen Trainern zu diskutieren. Handeln statt Reden!


    Ich wünsche dir allerdings viel Erfolg bei diesem "Projekt" - ich selber bin es leid, andere für meine (deine) Philosophie zu bekehren. Wer meine Meinung zu gewissen Dingen hören will, bekommt diese jedoch gnadenlos um die Ohren gehauen...und die Trainer in meinem Verein sowieso!

    Hi koeppchen! Interessante Ausgangslage, fast mit meiner/unserer vergleichbar. Auch ich trainiere ein junges C-Team in der hiesigen Kreisklasse (=höchste Klasse im Kreis), zu 50% bestehend aus 98er D-Jugendlichen, einigen 97ern und zumeist Neuanfängern des 96er Jahrgangs. Auch bei mir gab es Phasen in dieser Saison, wo ich mich fragte, ob es klug war, eine Altersklasse mit meinem recht spielstarken D-Jahrgang zu überspringen. Es gab anfangs teils deutliche Niederlagen, was vornehmlich an der physischen Überlegenheit der mitunter durchschnittlich 1,5 Jahre älteren Gegnerschaft lag.


    Wenngleich ich auch mich und meine Trainingsmethoden hinterfragte, war es für mich eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis sich Erfolg - auch im Sinne positiver Ergebnisse - einstellen würde. Wir bauten zwei 96er Neulinge in der Abwehr bzw. im Angriff ein, was sich positiv auswirkte. Ich muss dazusagen, dass ich nach Trainingsbeteiligung aufstelle und "Leistung" nicht in den Vordergrund stelle...diese aber auch nicht vollends außen vor lasse. Ich versuchte, meine Enttäuschung ob mancher negativer Resultate vor dem Team zu verbergen/überspielen. Ich redete sie stark, verwies neben zu verbessernden Dingen auch auf deren Stärken, hob das hervor, was gut gelaufen ist...dass Ergebnisse nicht alles sind, sondern auch - und vor allem - die fußballerische Entwicklung des Teams bzw. des Einzelnen für mich wichtig ist.


    Klar spielen die Resultate spätestens ab der C eine wichtige Rolle für die Motivation eines Teams! Keine Frage, dass die Jungs Erfolgserlebnisse brauchen, eine C ist halt keine F, wo die Kids das Ergebnis schon nach Abpfiff vergessen haben....wobei ich bei meinen Jungs immer wieder feststellen musste, dass bereits in der Kabine auch nach verlorenen Spielen gefeixt wurde und m.E. keiner so richtig Probleme damit hatte.


    Inzwischen sind wir im "gesicherten" Mittelfeld bei ausgeglichener Bilanz. Ich bin zufrieden mit der Saison und sehe großes Potential, dass es weiter aufwärts geht.


    Was ich dir raten würde? Bewahre die Ruhe, behalte deine ausbildungstechnischen Ziele/Vorsätze bei, motiviere dein Team, ohne es unter Druck zu setzen! Ich bin mir zwar sicher, dass du das ohnehin alles tust, aber ich möchte dies nochmals bekräftigen: Weich nicht von deinem Weg ab! Letztlich ist es m.E. ab einer C wichtig, dass man ein "gesundes Mittel" zwischen Ausbildungszielen/ ausreichenden Spielanteilen aller und positiven Ergebnissen findet! Das kann man z.B. an der Stärke des Gegners festmachen.


    Dass dieser - "mein" Weg - nicht so falsch sein kann, sehe ich an den nachlassenden Kaderstärken von Teams unserer Liga! Ich sehe hier Trainer, die ausschließlich auf Ergebnisse setzen..."Schwächere" kaum Einsatzmöglichkeiten geben...und sich wundern, dass die Spieler aufhören. Gerade am letzten WE meinte ein gegnerischer Trainer, dass dies wohl am Alter läge und meine Jungs ja 1 Jahr jünger sind...und mir das wohl auch bevorstünde (so kam das bei mir an). Auf längere Diskussionen ließ ich mich nicht ein, konnte mir aber einen "innerlichen Triumpfmarsch" nicht verkneifen. Insofern brauchen wir hier die Grundsätze des DFB oder sonst irgendeinen Verbandes nicht zu diskutieren - ich sehe, was los ist...gerade bei den Trainern, die diese Grundsätze teils "mit Füßen" treten.


    Ergo:

    1. Ist es aus eurer Sicht möglich, in einer C-Jugend die Ergebnisse komplett auszublenden, wenn man von einer "erfolgreichen" Saison spricht? Irgendwie haben wir ja in der vergangenen Saison auch darauf hingearbeitet, jetzt mehr Erfolgserlebnisse zu haben...


    Nein, eine komplette Ausblendung der Ergebnisse in/ab einer C ist nicht möglich! Als Trainer darfst du diese aber niemals in den alleinigen Vordergrund stellen, sondern weiterhin an den Ausbildungszielen festhalten. "Ergebnissteuerung" ist im Sinne der Ausbildungsgrundsätze möglich!


    2. Habt ihr Ideen, vielleicht Tricks, wie man die Mannschaft dazu bringen kann, die Spiele gegen gleichwertige/schwächere Gegner genauso selbstbewusst und engagiert anzugehen? V.a. in der aktuellen Situation, wenn es ein paarmal schief gegangen ist...


    Habe ich nicht wirklich! Ich verweise bei schwächeren Gegnern immer auf deren positive "Überraschungsresultate" gegen andere Teams und fordere eine Nichtunterschätzung ein - zumal wir uns dies gegen die zumeist wesentlich älteren Gegner nicht leisten können! Aber das wissen meine Jungs inzwischen...

    Siebener, ich gehe mal auf DAS ("dein" größeres) Problem ein, nämlich darauf, wie die Leistungsschwankung deines Teams zu erklären ist/ sein könnte. Ich versuch's mal aus meiner Sicht...


    Du schreibst, dass ihr einen "Superstart" hattet und nach der Winterpause nicht wieder in Tritt kommt...drei Niederlagen bei vier Spielen, eine davon im Elfmeterscheißen. Genau genommen also 2 Niederlagen in vier Spielen, eine davon gegen das spielstärkste Team...aber immerhin deutlich (zweistellig?). Dei Team wirkt kurz gesagt wie ein Häufchen Elend - zumindest nach der letzten Packung. Du schreibst zudem, dass ihr enormes Verletzungspech habt, neben deinem langzeitverletzten Kapitän fehlten zuletzt auch die beiden "Leistungsträger" aus dem Mittelfeld...du musst stetig umstellen, neue Formationen probieren, hast kaum Wechselspieler. Dein stellvertretender Kapitän ist zu ruhig.


    Soweit Status Quo. Lies dir den letzten Absatz nochmal durch...stellst du was fest?! Irgendwie gleicht das dem FC Bayern der Vorrunde, mal gaaanz hoch gegriffen. Und selbst die haben da zeitweise gewirkt, wie ein Team, das froh ist, nicht absteigen zu müssen. Oder dem von Eintracht Frankfurt in 2011, oder, oder, oder...


    Es ist doch logisch, dass deine Mannschaft nach dem von dir beschriebenen personellen Aderlass "schlechter" spielt! Dir fehlen "Säulen" in deiner Mannschaft, ich vermute mal, an denen hat sich das ganze Team aus- bzw. aufgerichtet. Jetzt sollen diejenigen, die sonst eher "Mitläufer" waren, das Spiel bestimmen...gute Resultate erzielen. Dass das nicht auf Anhieb klappt, sollte dir doch bewusst gewesen sein, zumal ich eure Bilanz 2011 nicht sooo schlecht sehe. Klar ärgert man sich als Trainer, wenn das Team weit unter seinen Möglichkeiten bleibt! Klar auch, dass man als guter Trainer auch bei sich selber sucht, ob man alles richtig macht.


    Mit Pubertät hat "deine" Situation m.E. nichts zu tun, gar nichts! Oder geben sich deine Jungs in 2011 alle anders, als zuvor?! Ich denke nicht, pubertäre Gründe scheinen für mich nicht die Ursache das "Problems" zu sein.


    Ich rate dir, einfach ruhig zu bleiben und weiter deinen Weg zu gehen. Vielleicht ist es für dein Team ja auch mal ganz gut, dass nun andere in der Verantwortung stehen. Vielleicht ist es ja auch mal ganz gut, wenn die Spieler (auch in der C) andere Positionen ausfüllen müssen, sich zeigen müssen. Das braucht aber Zeit und Geduld! Du solltest diese haben und versuchen, die kleinen Schritte des Erfolges zu suchen, unabhängig vom reinen Ergebnis.

    Anderes Beispiel, letztes WE: Eigenes Hallenturnier. Ich erinnerte zusammen mit meinem Präsidenten die drei G-Trainer daran, alle Kinder möglichst gleich lang zu spielen - eine Mutter hatte sich beklagt, dass dem nicht so ist. F-Jugend: Es erreichten mich just beim selben Turnier Beschwerden von Eltern, deren Kinder kaum spielen dürfen und die somit ihren Spaß verlieren. Kommenden Dienstag gibts dazu eine kurzfristig einberaumte "Krisen"Sitzung mit allen Trainern der G und F (der D-Trainer hat's mittlerweile kapiert!). Wir werden das Ganze sachlich diskutieren, aber am beschriebenen Weg nicht rütteln.


    Wenn ich sage "Wir", dann meine ich mich und meinen Präsi. Es ist ein Glücksfall, ihn zu haben, er steht voll hinter dem, was ich konzipiert habe! Auch er war anfangs skeptisch...er kannte das so nicht, ich konnte ihn aber schnell überzeugen, auch weils ein anderer, besserer Weg ist, derartig zu Handeln. Ich muss ihn in seiner überaus direkten Art mitunter sogar bremsen, nicht über das Ziel hinauszustoßen...er duldet kein Abweichen von unserem Konzept. Ich gebe Günter absolut Recht, wenn er sagt, dass man dabei Rückhalt braucht! Ich hatte Glück, ich habe diesen UND ich bin in der Ebene, entsprechend handeln zu können. Ich kann dies aber weitgehend nur mit Überzeugungsarbeit leisten, weil wir auf jeden Trainer angewiesen sind. Das tue ich mit Fingerspitzengefühl und Negativbeispielen aus meinem eigenen Trainerdasein...dazu der unschätzbare Wert dieses Forums!


    Für die, die es interessiert: Gestern war die besagte "Krisensitzung". Es wurden viele uns hier bekannte Argumentationen für die praktizierte Ungleichbehandlung bei den Spielzeiten aufgerufen. "Die wollen doch gewinnen...wir wollen uns doch nicht blamieren...wir wechseln doch....die Eltern der Besseren meinen...die Besseren hauen uns sonst ab...die anderen Teams machen es doch auch so..." usw. Konnte ich, zusammen mit meinem Präsi, alles widerlegen/entkräften - in einem überaus sachlichen und fruchtbaren Gespräch! Zudem nahmen wir auch die Probleme (zumeist mit den Eltern) und Gedankenansätze der Trainer auf...ich konnte da alles nachvollziehen und gab, denke ich, gute Hinweise zur Besserung/Lösung. Natürlich alles gaaaanz diplomatisch!


    Der Schlüssel liegt da aber ganz klar an der mannschaftsinternen Kommunikation...die lassen sich von einigen Eltern in ihrer Autorität untergraben, ja teils sogar unter Druck setzen. Wir haben denen nochmal gepredigt, worauf es im KiFu ankommt und woran wir die Trainer "messen"...und das sind halt nicht die Spielresultate. Und gerade DAS muss den (ergebnisorientierten) Eltern klar gemacht werden! Ich glaube, ich konnte den Großteil überzeugen, vornehmlich als ich von meiner ganz persönlichen "Goldenen Ananas" und den daraus folgenden Rückschlüssen in meinem Denken/Handeln erzählte. Da war es für fünf Minuten mucksmäuschenstill...das hat "gezogen". Ich hatte mir gestern zwar Andre's gleichnamige Steilvorlage nochmal durchgelesen, gebraucht hätte ich die im Nachhinein (jetzt) aber nicht mehr.

    Boah, da machst du aber ein neues Fass auf! Grundsätzlich haben moderne Ansichten nicht automatisch was mit dem Alter zu tun. Leider ist es so, so ist auch meine Erfahrung, dass ein Großteil der älteren Herren unseres KFV nicht gerade offen für grundlegende Neuerungen sind. Bin ich aber auch nicht (sofort), weil es eine Frage des Überzeugt-werdens ist. Und da brauchen Ältere wohl doch ein wenig länger.


    Deine (kritische?) Meinung über unseren DFB-Präsidenten teile ich allerdings nicht, denn er unterstützt beispielsweise die hochmodernen Denkansätze von Matthias Sammer vorbehaltlos...zumindest nach außen. Ich weiss, dass nicht jeder hier - aus welchen Gründen auch immer - nicht gerade Anhänger vom "Motzki" ist.

    Ich habe in dem Jugendkonzept das ich derzeit schreibe einen Satz verankert, der wie ich finde eine hervorragende These zu diesem Thema ist:


    Der [Vereinsname] hat es sich zum Ziel gesetzt, alle Kinder und Jugendliche unabhängig von ihren fußballerischen Fähigkeiten gleichermaßen zu fördern und zu integrieren. Häufig hat sich ein Spätentwickler noch zu einem passablen Fußballer entwickelt. Zum anderen kann der junge Kicker, dem fast jeder Ball vom Fuß springt der künftige Jugendleiter oder Trainer, Betreuer, Schiedsrichter, Gönner, Sponsor – in jedem Fall eine tragende Säule unseres Sportvereins sein.
    Nur eine positive Zukunft der Jugendarbeit sowie eine funktionierende Gemeinschaft garantieren nachhaltigen Erfolg und somit die Existenz unseres Sportvereins.


    Hey Zodiak so ähnlich habe ich's auch in unserem Nachwuchskonzept hinterkegt. Ich meine, dass der Gedanke aus einem DFB-Lehrbuch stammt. Aber das Zitat trifft es, den Grund für eine "Gleichbehandlung" aller bzw. die Ziele des Jugendfußballs in einem Breitensportverein zu benennen - gehört in jedes Konzept! :thumbup:

    Ja klar: FSA...Sachsen-Anhalt, von deiner Heimatstadt aus nördlich gelegen. :P Wollte in meinem letzten Beitrag unseren Landesverband und damit den Jugendvorstand weitgehend anonym behandeln. Aber was soll's: Was gesagt werden muss...

    Kleine, aktuelle Begebenheit aus meinem Verein, die belegt, dass der Thread hier nicht ganz unwichtig ist:


    Wir veranstalteten letztens ein G-Turnier, wo ein 2.Team (2005er) eines anderen Vereins teilnahm, das - entgegen der eigenen Ersten (2004er), die ich bereits mehrfach sah - "frei" spielte. Nach dem Turnier gratulierte ich dem Trainer, dass er der für mich am besten auftretende Trainer gewesen ist. Kein Geschrei, keine überdimensionalen Anweisungen, ruhige Art...entgegen einiger anderer Trainer. Und das obwohl (weil?) er mit seiner Truppe nur um die Ohren bekam...die taten mir schon ein wenig leid.


    Er konnte das nicht so richtig einordnen und ich verwies auf "dessen" (eigenes) 1.Team...wo Pass- und Positionsspiel wie in einer E angesagt ist. Ich mutmaßte, dass dieses Team nicht altersgerecht trainiert würde...so mein Eindruck. Er entgegnete nichts und jeder ging seiner Wege. Zwei Tage danach mailte mich deren JL an, dass ein Verantwortlicher meines Vereins die Frechheit hatte zu sagen, dass in deren Verein nicht kindgerecht trainiert werden würde. Er regte sich auf und forderte Aufklärung.


    Ich schrieb ihm eine freundliche Mail zurück und klärte den Sachverhalt auf. Ganz nebenbei lobte ich den Trainer auch noch übern Klee für sein Auftreten bei unserem Turnier. Ich sagte ihm aber auch unmissverständlich, dass das Wort "kindgerecht" nicht aus meinem Mund gekommen war, sondern "altersgerecht"...ich benutze dies immer, weils halt unterschiedlich ausgelegt werden kann. Von meiner Meinung bin ich allerdings nicht abgewichen, habe mich aber für die entstandenen Missverständnisse entschuldigt. Offensichtlich hat der "gelobte" Trainer wohl doch nicht mein Anliegen verstanden...so kann man sich täuschen.

    Hör bloss mit unserem Landesverband auf! Vor gut einem Jahr nahm ich an einer Schulung für Jugendleiter teil, wo auch der Jugendausschuss-Vorsitzende einen Vortrag hielt...incl. Smalltalk. Thema war damals der demografische Wandel und die Folgen für die Nachwuchs-/Vereinsarbeit.


    Wenig später wurden hier im Forum die Wechselbeschränkungen in der C thematisiert, woraufhin ich eine Mail an den kompletten Jugendausschuss des Landesverbandes gesendet habe, mit der Bitte, dies zu ändern bzw. die Voraussetzungen für Änderungen zu schaffen. Ich argumentierte damit, dass wir die wenig noch vorhandenen Jungs ab der C ja damit verprellen und dies gerade vor dem dem. Hintergrund so nicht sein kann. Nachdem die nach gut drei Wochen nicht geantwortet hatten, erinnerte ich nochmal höflich an mein Anliegen - die haben das bis heute nicht geschafft...gar nichts!


    Der Fisch fängt beim Kopf an zu stinken....und bei uns stinkt der halt gewaltig.


    Im Übrigen bin ich mit meinem Anliegen schon bei unserem KFV gescheitert - 2/3 waren dagegen, soviel dazu. Aber du siehst, dass 70 km doch nicht so weit ist! ;)