Funino - Startschuss in Bayern

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  • Nenne es meinetwegen wie du willst. Diese Rechte müssen im Verein fest verankert sein und deren Einhaltung kontrolliert werden. Ggf. sogar von den Verbänden bzw. dem Dfb. Möglich wäre bspw. ein Prüfsiegel, welches ausgestellt wird bei:

    • Besitz und Einhaltung eines (kindgerechten) Konzeptes
    • Vorhandensein einer Anlaufstelle für Kinderschutz
    • eine gewisse Infrastruktur

    Erhält der Verein dieses Siegel, erhält er damit unabhängig der Seniorenteams und Ligenzugehörigkeit Fördergelder. Denkbar wäre eine Abstufung (1 bis 3 Sterne), je mehr Kriterien erfüllt werden, desto höher die fließenden Gelder, wobei die oberen Punkte mindestens zutreffen müssen. Vereine können sich freiwillig dafür anmelden.


    Es wäre eine Möglichkeit, es allen recht zu machen. Ein Verein, der sich entwickeln möchten und dafür auch mal neue Wege geht, wird gefördert. Der Nachbarverein, der gern alles beim alten lässt, muss sich nicht für dieses Programm anmelden und kann seine Linie weiterfahren. Ich habe da einen Verdacht, wo die Eltern ihre Kinder womöglich anmelden werden und leichter Trainer finden wird und welcher Verein in ein paar Jahren, zumindest die Fußballsparte, dichtmachen muss.

    Im Prinzip finde ich das eine sehr gute Idee.

    Was kindgerecht ist, darüber wird natürlich gestritten werden....

    Als weiteres Kriterium würde ich festlegen:

    - Minimalausbildung aller Trainer und Betreuer (zBsp 2 Halbtage analog dem DFB Mobil)


    Problematische sehe ich aber die Finanzierung:

    - Wo soll das Geld herkommen?

    - Wird durch die Fördergelder nicht die Kluft zwischen "guten" und "schlechten" Vereinen immer größer?


    Alternativ würde ich eine Finanzierung über erhöhte Mitgliedsbeiträge in Erwägung ziehen, denn Kinder, die in zertifizierten Vereinen ausgebildet werden, bekommen damit ja auch einen "Mehrwert"

  • Ich möchte den Trainer sehen, der mithilfe welcher angeblich Kind-gerechter Methoden auch immer aus einer Leistungsmäßig heterogenen Bambini-Truppe eine Leistungsmäßig homogene C-Jugend ohne Drop Outs formen kann.

    Das wird wohl nicht passieren.

    Aber wo haben alle Kinder eher gleiche Chancen auf Einsatzzeiten und ggf.persönliche Erfolge?

    Beim Funino oder beim 7v7?

    Funino ist ein gutes Pflaster auf eine offene Wunde.

  • Ich finde es ehrlichgesagt etwas seltsam, die schlechten Trainer allein dadurch zu kategorisieren, daß sie nicht alle Kinder einsetzen. Da gibt es noch zig andere Kriterien, z.B. Choleriker zu sein, Runden laufen zu lassen oder mit achtjährigen Kopfbälle zu üben, schlicht keine Ahnung (und auch kein Interesse an Weiterbildung) zu haben usw.. Ich kannte sogar eine Mannschaft, da waren einige Kinder froh, wenn sie nicht spielen mußten, denn dann wurden sie auch nicht angeschrien.

  • Ich möchte den Trainer sehen, der mithilfe welcher angeblich Kind-gerechter Methoden auch immer aus einer Leistungsmäßig heterogenen Bambini-Truppe eine Leistungsmäßig homogene C-Jugend ohne Drop Outs formen kann.

    :saint: mein ehemaliges Team besteht immer noch, spielt aktuell U12 bzw. U13 Jugend. Es hat davon niemand aufgehört, ganz im Gegenteil einige spielen sogar bei noch besseren BL-Klubs als bisher.


    Wir hatten zu beginn 20 Kinder die in 2 U7 Teams geteilt wurden, hatte die Kids 3 Jahre lang bis zur U9 betreut. Turniere wurden fast immer mit 1-2 Position abstand abgeschlossen, zumeist 1 & 3 weil wir beim Finale auf ein direktes Duell verzichtet haben. Entscheidung ist immer mit Schere - Stein - Papier gefallen wenn der Fall eigetreten ist.

    Es wurde bei JEDEM Spiel die Hälfte der Spielzeit rotiert inkl Spielseite. Entweder starteten die Stürmer als Verteidiger oder umgekehrt, wer auf welcher Seite spielte musste auch zu beginn definiert werden. Teilweise wechselten wir auch wie im Volleyball einfach immer eine Position weiter (inkl. Torwart) nach Torerfolg oder Gegentor. Die Kids erstellen selbst Provokationsregeln im Training, sehr oft wählten sie die Variante schwacher Fuß...

    Aber ich muss auch sagen so einen Jahrgang inkl. Eltern hatte ich bis heute nimmer :/

  • oder mit achtjährigen Kopfbälle zu üben

    habe ich gemacht jedoch hatte diese Aktion einen Hintergrund.

    Die Kids sind beabsichtigt ohne mein zutun und entgegen meiner Anweisungen mit dem Kopf auf hohe Bälle gegangen. Es gab massenweise blutige Nasen oder Brumschädl...

    Somit ist mir eigentlich nix anders über geblieben als Ihnen zu zeigen wo man den Ball mit dem Kopf treffen muss und wie man zu einem Kopfball geht.


    Zu meiner Verteidigung, Kopfbälle wurden mit 3er Bällen (290g) im Spiel und einmalig im Training zur Verdeutlichung der Technik mit Plastikbällen gemacht

  • Irgendwie hat die Debatte Thekenniveau :evil: mit rechthaberischen Tendenzen und langweiligen Wortklaubereien.

    Man muss ja nicht immer einer Meinung sein!


    Und dass die Verfechter von Funino in der Unterzahl sind, ist wohl unbestritten. Das dürfte aber bei jeder Bewegung so sein, dass erstmal eine kleine Gruppe von Überzeugungstätern versucht immer mehr Mitstreiter zu gewinnen. Gelingt es, setzt sich eine Idee durch, wenn nicht, dann nicht.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Das dürfte aber bei jeder Bewegung so sein, dass erstmal eine kleine Gruppe von Überzeugungstätern versucht immer mehr Mitstreiter zu gewinnen

    Das wird nur gehen wenn der Verband dahinter steht und das ganze Zwangsreguliert. Hätte man uns in Ö die Wahl gelassen hätte man auch auch nie auf das 4+1 gewechselt. Wobei man sagen muss dass Wien als Einwohnerstärkste Bundesland eher sehr spät zum 4+1 gewechselt ist weil man auch bedenken hatte die Vielzahl der Spieler nicht unterzubringen.


    Funinio als Wettkampfform wird eher "Trendsportcharakter" bekommen, ähnlich wie Futsal. Als Ausbildungsweg wird es genauso wie Coerver seine Platz finden und abhängig der Ausbildungsphilosophie zur Anwendung kommen.

  • maider187

    ich will jetzt nicht den falschen verlinken, meine aber, dass du es immer warst :) Wie wird denn bei euch bei den Bambinis im 2vs2 gespielt? Auf Minitore und ohne Torhüter? Als Spielfest? Hast du solche Spiele schon begleiten können und kannst kurz berichten, wie es ankommt?


    Alternativ würde ich eine Finanzierung über erhöhte Mitgliedsbeiträge in Erwägung ziehen, denn Kinder, die in zertifizierten Vereinen ausgebildet werden, bekommen damit ja auch einen "Mehrwert"

    Natürlich müssen die Mitgliedsbeiträge den Leistungen angepasst sein. Ein Fußballverein, der wirklich gute Jugendarbeit (wie genau diese aussieht, ist diskussionswürdig) sollte mMn minimal 20€ im Monat verlangen dürfen. Er muss sich aber auch im klaren sein, dass dann auch die Erwartungshaltungen steigen. Das Thema passt aber besser in deinen Thread und hat erstmal nichts mit Funino (Funino wäre eben ein Werkzeug, um gute Nachwuchsarbeit zu leisten) zu tun.


    Als weiteres Kriterium würde ich festlegen:

    - Minimalausbildung aller Trainer und Betreuer (zBsp 2 Halbtage analog dem DFB Mobil)


    Problematische sehe ich aber die Finanzierung:

    - Wo soll das Geld herkommen?

    - Wird durch die Fördergelder nicht die Kluft zwischen "guten" und "schlechten" Vereinen immer größer?

    Gleiches gilt hierfür und den von mir vorher angeschnittenen Part. Vllt gehe ich darauf nochmal in deinem Thread ein (wenn ich es nicht vergesse), bevor wir den "Funino - Thread" zumüllen.

  • MightyReds leider habe ich noch keine Erfahrung mit dem 2vs2 weil ich aktuell noch U14 Trainer bin und damals für den Workshop keine Zeit hatte. Außerdem ist er heuer noch nicht verpflichtend.

    Wir starten ab Sommer dann mit einer U7, hoffe ich kann euch dann aus der Praxis berichten.


    Das ganze wird auf die Minitore 3x1,6m mit 1 Torhüter gespielt.


    Hier die Theorie ?

    http://www.jhgwaldviertel.at/s…x?fileid=137272&sprache=1

  • Wie wird denn bei euch bei den Bambinis im 2vs2 gespielt? Auf Minitore und ohne Torhüter? Als Spielfest? Hast du solche Spiele schon begleiten können und kannst kurz berichten, wie es ankommt?

    Wir machen es bei den G-Jugend Festival so, dass wir die unteren Felder auf denen der jüngere Jahrgang antritt, um 2:2 spielen lassen. Der Spielfeldaufbau ist exakt der Gleiche zum 3:3, allerdings ziehen wir die Tore auf die Torschusslinie. Unsere 3:3 Felder sind 6+8+8+6 Meter lang, so dass das 2:2-Feld dann nur 16m lang ist. Die Mittellinie entspricht hier der Torschusslinie. Wenn dann danach das nächste Festival kommt, dann sind die Hütchen alle schon korrekt aufgestellt.

    Wenn dort tatsächlich nur die Kleinen gegeneinander spielen, dann funktioniert das tatsächlich ganz gut. Aber da muss man in der Altersklasse genau darauf achten. Ein bisschen älter und die Kleinen haben 0 Chance. Normalerweise spielen wir 7x7 min. Das würde ich hier gern verkürze. Ist schon sehr anstrengend für die Kleinen mit den ganzen Einflüssen ringsherum. Klappt aber noch nicht, weil wir es zentral mit allen anderen Feldern pfeifen. Teamgröße darf 3 oder 4 sein, so dass man bei 4 im Block wechselt.

  • Danke für den Link, da sind wir mit dem 7er Fußball bei den Bambinis leider noch meilenweit von entfernt.


    MDahlin

    Klingt aufjedenfall interessant. Kann mir gut vorstellen, dass 7 Min bei 2 bzw. 3 Spielern für die kleinen ziemlich anstrengend ist, dann auch noch mit der Aufregung beim offiziellen Spiel. Im Training halte ich es meist so, dass die Anzahl der Kinder pro Team summiere und dadurch meine Spielzeit bekomme, maximal jedoch mit dem Faktor 2 multipliziert (lieber mehr Spiele bei weniger Spielzeit), da ich im Training nie über ein 5vs5 hinausgehe, spielen sie somit maximal 10 Minuten am Stück.

  • Ein ziemlich arroganter Kommentar von Herrn Schulte. Das Allheilmittel ist das auch nicht.

    Für mich ist das Kleinfeld mit den Mini-Toren für 95% der Bambinis absolut der richtige Weg, jedoch hat es bei uns in BaWü auch Ausmaße angenommen, die so wiederum nicht gut sind. Da rennen jetzt 4-jährige zusammen mit 6-jährigen über den Platz, die noch nicht mal die Regeln kennen. Ja ich finde ein Kind, das zu den Spieltagen fährt sollte wissen wann der Ball im "Aus" ist, wann man jemanden gefoult hat und ob man selber auf dem Spielfeld steht. Dies führt dann dazu, dass die Kinder den Ball nur haben um ihn aus dem Tor zu holen.

    Bei den F2 (früher Knirpse) denke ich, dass für 50% die Mini-Tore der richtige Weg sind, bei den F1 jedoch nur noch 30%. 4+1 finde ich für diese Kinder sehr interessant, wenn man es richtig spielen lässt. Richtig spielen heißt für mich: kein fester Torwart, Spielzeit für alle gleich, Torwart darf keinen Abschlag machen.

    Was mich an dem Spielbetrieb mit Mini-Toren und 4+1 stört: was mache ich mit Kindern, die wirklich sehr viel weiter sind? Was sind da eure Ansätze?

  • Funino alleine ist sicherlich nicht das Allheilmittel. Die Anpassung des Spielbetriebs im Kinder- und Juniorenfußball kann jedoch zu einer höheren Ausbildungsqualität beitragen. Deshalb sollte der Weg mit der Einführung von Funino nicht abgeschlossen sein, sondern mit den folgenden Altersklassen weitergehen.


    Was mich an dem Spielbetrieb mit Mini-Toren und 4+1 stört: was mache ich mit Kindern, die wirklich sehr viel weiter sind? Was sind da eure Ansätze?

    Was machst du denn aktuell mit Spielern, die in der F-Jugend schon viel weiter sind?

  • Was machst du denn aktuell mit Spielern, die in der F-Jugend schon viel weiter sind?

    Ein 13er spielt bei den 12ern ist aber auch dort am weitesten und zwei 14er spielen bei den 13ern. Ansonsten versuche ich, dass die Stärkeren im Training nicht untergehen (wir sind ein Dorfverein und haben Kinder zwischen 5 und 7, da ist es normal, dass die Entwicklungsstände in jeglicher Hinsicht unterschiedlich sind) und versuche Teile des Trainings getrennt zu machen und auch diese zu fördern.

  • Ein 13er spielt bei den 12ern ist aber auch dort am weitesten und zwei 14er spielen bei den 13ern. Ansonsten versuche ich, dass die Stärkeren im Training nicht untergehen (wir sind ein Dorfverein und haben Kinder zwischen 5 und 7, da ist es normal, dass die Entwicklungsstände in jeglicher Hinsicht unterschiedlich sind) und versuche Teile des Trainings getrennt zu machen und auch diese zu fördern.

    Das wird doch auch so im neuen Spielbetriebsmodus gehen. Die kleineren Teamgrößen begünstigen eine bessere Förderung für alle und nicht bloß für die stärksten.