Funino - Startschuss in Bayern

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  • Beim Funino gibt es auch das Feld mit Toren...

    - Gewöhnung an hohe Bälle

    - Torwartspiel


    Funino Feld:800qm, mit 6 Kindern = 133qm pro Kind

    F-Junioren Feld: 1200qm, mit 14 Kindern = 86qm pro Kind

    - mehr Platz im offensiven 1:1


    Was für Basics müssen F Junioren da lernen?

    - Basics der Unterschiede von Abwehr Mittelfeld und Angriff


    Im 3vs3 oder 3+1vs3+1 reden die auch

    - Mannschaft muss lernen miteinander zu kommunizieren


    Mehr Entscheidungen, die das Spiel komplizierter machen

    Aber wobei werden mehr Pässe pro Kind spielt?

    - mehr Alternativen für ein Passspiel

  • Alle meckern gegen FUNino ...


    In dieser Diskussion wurde 2x nach den Vorteilen von dem herrkömmlichen 7 gegen 7 gefragt. In einer Antwort wurden einige Gründe genannt, die mich in keinster Weise überzeugt haben (Bsp. Torwartspiel --> kein Kind will in dem Alter Torwart spielen, in dem Alter wollen alle Tore schießen und einfach nur Fußball spielen, ins Tor wollen nur die Kinder, die nicht die Besten sind oder keine Kondition zum Laufen haben (alles meine Erfahrung)).

  • Alle meckern gegen FUNino ...


    In dieser Diskussion wurde 2x nach den Vorteilen von dem herrkömmlichen 7 gegen 7 gefragt. In einer Antwort wurden einige Gründe genannt, die mich in keinster Weise überzeugt haben (Bsp. Torwartspiel --> kein Kind will in dem Alter Torwart spielen, in dem Alter wollen alle Tore schießen und einfach nur Fußball spielen, ins Tor wollen nur die Kinder, die nicht die Besten sind oder keine Kondition zum Laufen haben (alles meine Erfahrung)).

    Bei mir war/ist das genau umgekehrt: teilweise wollen bis zu 80% der Kids ins Tor

  • und bei anderen ist es so das 80% der kids rosa fussballschuhe tragen wollen weil irgendein sozialisationsvorbild das macht. Das rechtfertigt aber nicht den ausbildungspunkt: rosa fussballschuhe. Wir sollten uns alle mal auf ausbildungs und Entwicklungsorientierte grundwerte einigen. Ansonsten verlieren wir uns in unsinnigen Vergleichen. Funino ist umfassende Ausbildung ab 6,7 jahren und keiner spezialisiert sich in dem alter auf die tw positiion. Genausowenig wie auf rosa Schuhe?

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Alle meckern gegen FUNino ...


    In dieser Diskussion wurde 2x nach den Vorteilen von dem herrkömmlichen 7 gegen 7 gefragt. In einer Antwort wurden einige Gründe genannt, die mich in keinster Weise überzeugt haben (Bsp. Torwartspiel --> kein Kind will in dem Alter Torwart spielen, in dem Alter wollen alle Tore schießen und einfach nur Fußball spielen, ins Tor wollen nur die Kinder, die nicht die Besten sind oder keine Kondition zum Laufen haben (alles meine Erfahrung)).

    Da muss ich dir widersprechen, ich kenne genug 5 jährige die nur im Tor spielen wollen! Und da sind einige Mini Messis auch dabei wie ihr immer so schön sagt, wobei bei 3x1,6 Meter Toren haben die Kids auch richtig Bock aufs Tormannspiel

  • Ich stimme EnterTrainer zu. Es gibt vor und Nachteile des Spielbetriebs mit Funinio. Ich selbst trainiere auch danach und habe mich aktuell wieder zu einem Funinio Festival angemeldet. Ich kann aber auch nachvollziehen das die F Jugend Kids mal gerne in 4+1 auf große Tore spielen möchten. Der Mix machts. Wenn man verstanden hat worum es geht wird man die Kids richtig ausbilden. Und wie EnterTrainer auch sagt, die Ausbildung selbst ist nicht das wichtigste, sondern der Spaß aller Kids. Fallt nicht von einem extrem in das andere.

  • und bei anderen ist es so das 80% der kids rosa fussballschuhe tragen wollen weil irgendein sozialisationsvorbild das macht. Das rechtfertigt aber nicht den ausbildungspunkt: rosa fussballschuhe. Wir sollten uns alle mal auf ausbildungs und Entwicklungsorientierte grundwerte einigen. Ansonsten verlieren wir uns in unsinnigen Vergleichen. Funino ist umfassende Ausbildung ab 6,7 jahren und keiner spezialisiert sich in dem alter auf die tw positiion. Genausowenig wie auf rosa Schuhe?

    Bei aller Wertschätzung für das Ziel, Kinder optimal auszubilden: Für mich kann dieses Ziel nicht das maßgebliche Argument sein, die Wettbewerbsform zu determinieren. Im Breitensport hat aus meiner Sicht gemeinsamer Spaß das Primat und nicht die Ausbildung Wenn ich ein Mannschaft von 18 Jungs auf 4 Dreier-Teams aufteilen muss, spielen kleine Gruppen für sich, eine Teambildung wird in diesem Stadium nicht möglich.

  • Ich denke das System wird es dann wirklich verständlich wenn man sich mit den ganzen Details beschäftigt hat.


    Es gibt dazu auch ein paar sehr gute Videos. So wie das Begleitheft und das Buch ( wurde mir damals auch hier empfohlen) https://www.amazon.de/Spielintelligenz-im-Fußball-kindgemäß-trainieren/dp/3898999467


    Aus den Informationen bedeutet Funino für mich :

    - viel mehr Kontakte für den einzelnen (Kein verstecken)

    - die Kinder müssen viel mehr Entscheidungen treffen und somit mehr mitdenken.

    - Man kann mit 3 Kindern nicht 2 Tore verteidigen => Offensive Ausrichtung

    - Zusammen mit den Spielen, Pentathlon , Test der Spielfähigkeit usw...von Horst Wein hat man ein ausgefeiltes Konzept zur Spielintelligenz


    Spiel "klassisch" auf Jugendtore

    - Motivation für die Kinder "richtiger" Fußball

    - Mehr lange Bälle

    - Torabschlüsse auch aus der Distanz


    Ich habe es in der F-Jugend so dass ich immer ein Funino Feld habe und meine Jungs in 2 Gruppen teile.


    Die einem machen ein technisches Spiel oder Übungsform , die anderen Spielen Funino (Frei oder mit den Provokations regeln wie Steilpass , hängender Verteidiger...)

    Meistens hänge ich für alle die wollen nach dem Training nochmal 15 Minuten Freies Spiel auf die "großen" Toren dran.


    Für Spieltage hat es in meinen Augen den Vorteil, dass die Kinder mehr Raum zum Lernen haben. Am besten teilt man seine Kinder in 4er

    Gruppen (3+ 1 Wechsler oder Ausgleichsspieler wenn 2 tore hinten) und überlässt ihnen das Spielen weitesgehend komplett.


    Auch die Eltern sind etwas runter geschraubt weil es erstmal nicht wie "richtiger Fußball" aussieht.

    Auch der Ausgleichsspieler den Funino vorsieht trägt dazu bei dass es keine 10:0 Ergebnisse mehr gibt und andererseits die Starken mehr gefordert werden. Wobei ich nicht weiß ob das in Bayern auch so sein soll.

  • Für mich kann dieses Ziel nicht das maßgebliche Argument sein, die Wettbewerbsform zu determinieren. Im Breitensport hat aus meiner Sicht gemeinsamer Spaß das Primat und nicht die Ausbildung

    Ich glaube den meisten Trainer geht es hier darum den Kinder vor allem den Spaß am Fußball zu vermitteln.

    Ich halte es aber deinerseits für eine Fehleinschätzung, dass vorwiegend (nur) das Spiel auf große Tore diesen erzeugen kann.

    Funino ist mindestens gleichwertig in dieser Disziplin.

  • Da bin leider etwas anderer Meinung.


    Der Kontext "besser werden" ist für mich nicht gleichbedeutend damit den Kindern den Spass wegzunehmen und sie zum besser werden zu zwingen. Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt - mein Fehler.


    In meinen Augen werden Kinder besser, wenn sie Dinge mit Spass ausüben und das haben sie im Funino ganz klar mehr als im 6+1.


    Im 6+1 haben meist die ballsicheren Kinder die Ballkontakte und die anderen schauen nur zu. Der Spass ist hier leider ganz stark einseitig und nur auf wenige Kinder verteilt.


    Das Argument Torwart ist für mich leider überhaupt nicht nachvollziehbar. Natürlich möchten Kinder auch gerne mal ins Tor, aber die Betonung liegt auf mal. Die wenigsten wollen jedes Spiel ins Tor.


    Und diese ein oder zwei Spieler von 20 Kinder in einer Mannschaft, die (aktuell) immer nur ins Tor gehen möchten, sind nicht repräsentativ für die restlichen 18 Kinder.


    Viele Trainer nutzen diese Torwart-Position auch aus um Kinder ins Tor zu stecken die entweder:


    - schlecht im Feld sind


    - aufgrund ihrer Grösse oder Fähigkeiten "gut" ins Tor passen und somit eine höherer Wahrscheinlichkeit für Siege sind.


    Hinzukommt, dass diese Kinder die immer nur gerne ins Tor gehen wollten, meist irgendwann nicht mehr ins Tor gehen sondern auch mal im Feld spielen möchten oder ein besserer Torwart da ist und sie nun auf der Bank sitzen. Jetzt gehen diese Kinder ins Feld und sie bekommen keinen Fuss auf den Boden. Sie haben den Anschluss verpasst, da sie vorher nur im Tor standen. In der Regel führt dies mit zum Drop-Out.


    Ausserdem sollten Torhüter heute auch im Feld mitspielen können um die erweiterten Aufgaben der TW-Position zu erlernen. Torhüter ist der erste im Spielaufbau und da gehört ein regelmässiges spielen im Feld dazu.


    Und um auch auf deine anderen genannten Argumente allgemein einzugehen:


    - Torwartspiel


    Hier wird in der Regel leider nur ein einzelner Spieler über die ganze Saison ins Tor gestellt und alle anderen spielen nur im Feld. Die wenigsten Teams rotieren im Tor. Das heisst hier wird meist nur ein Kind im Torwartspiel "geschult". Ich finde ein TW-spezifische Ausbildung ist erst ab der D-Jugend erforderlich.


    - Basics der Unterschiede von Abwehr Mittelfeld und Angriff


    Das Thema Mittelfeld ist im Aufbaubereich uninteressant. Hier geht es erstmal darum den Kindern das Spiel "Fussball" in seinen Grundbausteinen "Tore schiessen" und "Tore verhindern" zu vermitteln, sprich Abwehr und Angriff.


    Im 6+1 spielt der Abwehrspieler nur hinten, sprich er lernt nur das Verteidigen und der Stürmer lernt nur das Offensive.


    Hast du eine gute und dominierende Offensive stehen die Abwehrspieler 40/50min hinten und haben in der ganzen Partie 4 Ballkontakte und 3 Zweikämpfe. Sie stehen die ganze Zeit hinten rum und schauen den anderen zu.


    Den Kindern wird von klein auf vermittelt zu stehen. Das berühmte Beispiel der Abwehrspieler darf nicht über die Mittellinie. Und ganz ganz wichtig und schlimm finde ich, dass der Abwehrspieler nicht dribbeln darf. Er ist selbst im Ballbesitz immer noch der Abwehrspieler.


    Anders beim Funino. Hier hast du dauernd ein 1:1 und bist im Ballbesitz sofort der Angreifer und suchst das 1:1 und das Tor.


    Funino ist hier auch das beste Mittel um exakt die Unterschiede zwischen Abwehr und Angriff zu vermitteln. Alle Kindern sind bei Ballbesitz im Angriff und versuchen das Tor zu machen und da es zwei Tore gibt gehen die Kinder immer mit nach vorne.


    Ist der Gegner im Ballbesitz ist man sofort in der Defensive und versucht das Tor zu verhindern.


    Ein ganz ganz wichtiger Lerneffekt ist, dass hier alle paar Sekunden ein Umschalten stattfindet. Das Umschalten ist eine sehr wichtige Eigenschaft die man den Kindern beibringen sollte und es mit Funino ideal vermittelt und trainiert wird.


    - Mannschaft muss lernen miteinander zu kommunizieren


    Hier weiss ich leider nicht was du damit meinst mit kommunizieren. Falls du Kommandos meinst um in der Dreier-Kette zu verschieben oder ähnliches, muss ich leider passen.


    Bei uns beschränkt es sich auf Ball fordern, Namen rufen und untereinander loben.


    Im Funino wird mehr kommuniziert, da der Ballführende zwei Spieler anspielen kann und diese dann immer wieder den Ball fordern. Sprich sie reden sehr viel.


    - mehr Platz im offensiven 1:1


    Das stimmt leider nicht. Im 6+1 hat man viel viel weniger Platz und andauernd Gegnerdruck, da es keinen Platz gibt. Sobald ein Spieler den Ball hat wird er von mehreren Spielern angegriffen. das 1:1 findet dort kaum statt.


    Im 6+1 hat man aundauernd Rudelbildungen, im Funino keine!


    Im Funino hat man ein Vielfaches an 1:1-Situationen. Da gibt es Studien zu die es auch mit Zahlen belegen.


    - mehr Alternativen für ein Passspiel


    Das stimme ich dir leider ebenfalls nicht zu. Es sind zwar Kinder auf dem Feld, aber allein die grössere Anzahl an Spieler bedeutet nicht, dass man mehr Anspielstationen hat. Die kleinen sind noch lange nicht in der Lage einen 15m Pass geschweige denn einen Flugball als Seitenverlagerung zu schlagen.


    Die Pässe beschränken sich auf die Spieler in der Nähe in einem nicht allzu grossen Radius.


    Im Funino wiederum hast du Dreiecksbildungen, Schnittstellenpässen und Seitenverlagerungen aufgrund des zweiten Tores in das man abschliessen kann.


    Durch die Dreiecksbildung laufen sich alle beiden anderen Mitspieler immer frei und mit. Im 6+1 nur die Spieler in unmittelbarer Nähe.


    - Gewöhnung an hohe Bälle


    Das finde ich nicht so wichtig und zwingend erforderlich und das deutet darauf, dass gerne mit langen TW-Abschlägen operiert wird :(


    Lange TW-Abschläge finde ich persönlich nicht nur überflüssig, man sollte sie unterbinden durch die Regel, dass man aus der Hand nicht über die Mittellinie schiessen darf.


    Zum einen nutzt man es aus, dass die Kinder hohe Bälle schlecht einschätzen und koordinieren können diese Bälle aus der Luft zu treffen und ausserdem nimmt man den Kindern die Möglichkeit den Spielaufbau kennen zulernen und zu trainieren.


    Dies ist um ein Vielfaches wichtiger.


    Hinzu kommt, dass der lange Abschlag als taktische Standardvorgabe genutzt wird, wo der TW das ganze Spiel jeden Ball den er hat nach vorne drischt und die anderen Kinder nun versuchen aus diesem Zufallsprodukt ein Tor zu machen und das Spiel zu gewinnen.


    Und wenn man dann einen Trainer gegenüber hat der jeden Ball nach vorne geschlagen fordert, kann man sich vorstellen wie frustrierend es für alle Kinder sein muss. Die jeweiligen Mitspieler haben doch gar keine Lust mehr sich anzubieten wenn der Ball eh nach vorne gehauen wird.


    Um es zu verdeutlichen, ich meine nicht, dass du so spielst, sondern möchte nur meine persönliche Meinung und Erfahrung und Denkweise über diese Argumente wiedergeben. Möchte dich also weder angreifen und wie gesagt beziehe ich mich auf deine Argumente allgemein und nicht auf dich ;)


    Ich habe selbst einen Kader von 21 Kindern, und um allen Kindern die Möglichkeit zu geben, habe ich uns in der Funino-Pilotstaffel angemeldet und im normalen 6+1 Spielbetrieb.


    Letzteres aber nur, da ich in der Saison leider nicht für jedes Wochenende ein Freundschaftsspiel im 4+1/5+1 bekomme.


    Ich finde die Funino-Staffel ideal um den Kindern viele Ballkontakte, Erfolgserlebnisse ohne Ergebnis- und Elterndruck zu ermöglichen. Und um auf die grossen Tore zu spielen, spielen wir oft Freundschaftsspiele oder Miniturniere. Wir rotieren sehr oft, d.h. alle Kinder spielen Funino und auch in der Staffel und versuchen alles abzudecken.


    Und da die meisten Turniere im Frühjahr/Sommer im 6+1 spielen, nehmen wir auch dort an mehreren teil. Und insbesondere dann realisieren wir Trainer und auch die Eltern was für ein Unterschied zwischen den verschiedenen Ausrichtungssystemen herrscht.


    Ich persönlich kann jedem Funino nicht nur als Trainigsform sondern auch als Spielform empfehlen, und das 4+1/5+1, bzw das Spiel auf grosse Toren nebenher und dieses als Ergänzung zum Funino sehen und nicht andersherum.


    Dies ist nur meine persönliche Meinung und Erfahrung zu dem Thema und sollte kein Angriff auf die Trainer sein, die das Funino ablehnen und/oder das 6+1 favorisieren und für besser/richtiger halten.

    "Kinder die nichts dürfen, werden Spieler die nichts können!"


    "Die erste Frage, die ich mir stelle ist, kann der Spieler dribbeln?

    Ich möchte nur Spieler die diese Fähigkeit haben, also suche ich immer danach.

    Ich möchte Innenverteidiger, Außenverteidiger, Mittelfeldspieler, Flügelspieler

    und Stürmer, die dribbeln können."

    - Pep Guardiola -

  • Viele Trainer nutzen diese Torwart-Position auch aus um Kinder ins Tor zu stecken die entweder:


    - schlecht im Feld sind


    - aufgrund ihrer Grösse oder Fähigkeiten "gut" ins Tor passen und somit eine höherer Wahrscheinlichkeit für Siege sind.

    die Tw-Diskussion ist m.e. total überflüssig. Ich behaupte das ich jeden 11,12 jährigen der nur auf dem Feld gespielt hat (und das mit ausreichend Ballkontakten/Funino) in kürzerer Zeit zum besseren TW mache, als den 11,12 jährigen,der seit er 5 ist im Tor gestanden hat!!!

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Das Argument Torwart ist für mich leider überhaupt nicht nachvollziehbar. Natürlich möchten Kinder auch gerne mal ins Tor, aber die Betonung liegt auf mal. Die wenigsten wollen jedes Spiel ins Tor.


    Und diese ein oder zwei Spieler von 20 Kinder in einer Mannschaft, die (aktuell) immer nur ins Tor gehen möchten, sind nicht repräsentativ für die restlichen 18 Kinder.

    Warum denn auch.. weil es da nix zu erben gibt außer.... NIX.

    Kleinere Tore bedeuten mehr Erfolgserlebnisse für Tormänner und Torfrauen und auch mehr Kinder die gern mal ins Tor gehen weil sie müde sind oder sich mal versuchen wollen.

    99% der Erwachsene scheuen sich ja auch Aufgaben zu übernehmen die vorab zu 99% zum scheitern verurteilt sind, warum sollen Kinder die ja eigentlich die besseren Erwachsenen sind solche Aufgaben übernehmen?

    Ajo und der Toramnn/Frau kann bei den kleinen Toren bei 4+1 wie ein Freigeist am Feld herumlaufen weil es für einen 5-7 jährigen eher schwer ist aus 20 Meter die Kiste mit 3x1,6m zu treffen. Somit hat man auch einen mitspielenden Torwart 8o:*.


    Aus der Erfahrung kann ich euch nur raten, versucht das 4+1 auf klein Tore und ihr werdet weit glücklicher sein als mit dem 6+1.

    Das Herz beginnt spätestens dann zu lachen wenn ihr die Alt und Jung - Jahrgänge nimmer habt sondern Jahrgangsmäßig teilt.. Erst ab da werden es schöne Spielnachmittage für die Kinder und auch die Eltern.

  • Da stimme ich auch vollkommen zu.


    In Köln haben wir seit dieser Saison abgehangene Jugendtore auf die wir spielen.


    Da wird von Pfosten zu Pfosten unter der Latte ein Band von ca 35cm Breite gehangen und verringert somit die Torhöhe auf ca. 1,65cm.


    Die Breite bleibt zwar weiter so wie bisher, aber die Kommandos für die Weitschüsse a la "Schiess hoch!" sind weniger geworden. Bei "Schiess in die Ecke!" wird es nämlich komplizierter bzw anspruchsvoller ^^


    Aber selbst zu dieser, meiner Meinung nach sinnvollen Änderung, hört man immer noch viele Trainer sagen, dass es totaler Blödsinn ist. Auch hier gibt es keine aussagekräftige Argumentation warum es denn Blödsinn ist.


    Irgendwie tun sich viele Trainer schwer sich von altbekannten Dingen zu lösen und Veränderungen bzw Anpassungen mitzumachen. Anpassungen die ihren Kindern helfen den Spass am Fussball zu erhalten.


    Das ist einerseits auch verständlich und nachvollziehbar, dass Änderungen mit Widerstand kämpfen zu haben, aber man muss mal das System und den Kinderfussball und seine Besonderheiten, Eigenschaften und Unterschiede zum "bisherigen bekannten Fussball" hinterfragen und schauen ob es nicht vielleicht doch etwas gutes ist. Und nicht alles kategorisch ablehnen.


    Kinderfussball hat nichts mit Erwachsenenfussball am Hut. Und das ist ein riesen Unterschied den viele nicht sehen und erkennen (wollen).


    Anders kann ich mir den Tica-Taca-/One-Touch-Wunsch der Trainer in den G- und F-Junioren nicht erklären.

    "Kinder die nichts dürfen, werden Spieler die nichts können!"


    "Die erste Frage, die ich mir stelle ist, kann der Spieler dribbeln?

    Ich möchte nur Spieler die diese Fähigkeit haben, also suche ich immer danach.

    Ich möchte Innenverteidiger, Außenverteidiger, Mittelfeldspieler, Flügelspieler

    und Stürmer, die dribbeln können."

    - Pep Guardiola -

  • Malikinho Ich stimme dir weitgehend zu nur in einem Punkt möchte ich widersprechen:


    Guck dir ein Bambinispiel an. Da laufen viele Kinder fröhlich übern Platz und die Blümchenpflücker freuen sich, wenn die Minimessis die Tore schießen. <-> Die Kinder haben Spaß!

    Kinder sind extrem anpassungsfähig und da sie es zumeist nicht anders kennen, macht ihnen eben auch das mitlaufen eine ganze Zeit lang Spaß. Trikot tragen, Eltern schauen zu... ein Event.

    Ihnen ist schlicht nicht klar, dass es auch anders gehen könnte.


    Gerade wenn in der Nachbarschaft keine anderen Kinder wohnen und ein freies bolzen deshalb nicht möglich ist, wird dies auch erst sehr spät überhaupt in Frage gestellt.

    Und selbst wenn: der Trainer fragt nach einem Sieg: hat es Spaß gemacht, die ganze Schar Kinder brüllt "Jaaaa" und dann soll der Blümchenpflücker sagen: "Mir nicht so, ich bekomme nie denn Ball ab"? Na das wird ja super klappen.


    Das macht es alles natürlich nicht besser, erklärt aber, warum viele Trainer zu der Erkenntnis kommen, dass das so richtig ist.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Da hast vollkommen Recht und stimme dir voll zu, dass es den Kindern macht es Spass weil sie es nicht anders kennen. Einfach mitlaufen, Blümchen pflücken, Hügelchen auf dem Ascheplatz bauen (mein Sohn in der F-Jugend :D) , all das gehört klar dazu.


    Mein Kritikpunkt ist, dass diese Trainer die Kinder ja nicht dabei lassen einfach nur dabei zu sein und frei zu spielen. Die Kinder machen in dem Moment eh nur was sie möchten :)


    Aber sie verstehen schnell das Spiel und ihre Sicht auf das Event ist eine andere. Sie möchten mitspielen und den Ball haben und was mit ihm machen. Sie wollen nicht eingeschränkt und gebremst werden weit weg vom Ball.


    Und da liegt die Gefahr im 6+1.


    - 14 Kinder müssen sich einen Ball teilen

    - sobald man den Ball hat, soll man ihn wieder abspielen

    - sobald man den Ball hat, laufen 3,4 Kinder auf einen zu

    - man hat viel weniger Raum zur Verfügung

    - Trainer erlaubt keine Dribblings

    - Trainer fixiert die Spieler und sie dürfen als Abwehrspieler nicht weit nach vorne

    - ein Abwehrspieler macht seltenst ein Tor

    - Das Kind möchte mitspielen, aber der Trainer setzt es auf die Bank und es weiss nie wann es wieder reinkommt

    - Steht das Spiel "auf der Kippe" kommt das spielschwächere Kind nicht rein


    All das hat man beim Funino nicht.


    - 6 Kinder teilen sich einen Ball

    - man hat immer eine 1:1 Möglichkeit und muss nicht immer abspielen

    - es finden abwechselnd soviele Angriffe statt, dass jeder in die Möglichkeit kommt einen Angriff zu starten, das Tor zu machen oder einen Pass zu spielen

    - nach einer Finte/Dribbling hat man meist viel Platz oder direkt das Tor vor sich. Das Kind wird motiviert und angeregt dazu mutig zu sein, da es nach einer geglückten Aktion ein Tor erzielen kann.

    - es gibt keine Aufteilung in Verteidiger und Angreifer. Alle stürmen, alle verteidigen!

    - alle machen Tore

    - es gibt keine Ersatzspieler und unbestimmte Wartezeit --> nach jedem Tor wird rotiert. Jedes Kind spielt. Unabhängig vom Spielstand.

    - Ist eine Mannschaft stärker und führt, spielt die unterlegene Mannschaft in Überzahl.


    Versuch das mal im 6+1 umzusetzen und frag mal ob der andere Trainer einen Spieler bei hoher Führung rausholt....


    Den Kindern wird diese Unbeschwertheit und dieses einfach nur Spass haben nachher durch das 6+1 geraubt, da es zu sehr mit dem Erwachsenenfussball verglichen wird und den Kindern diese Freude wie du sie korrekt beschreibst leider abhanden kommt.


    Beim Funino gibt es diesen Druck nicht.


    Aber ich stimme dir zu, dass die kleinsten diese Freude haben, aber leider nur bis der Trainer den Sieg haben will.

    "Kinder die nichts dürfen, werden Spieler die nichts können!"


    "Die erste Frage, die ich mir stelle ist, kann der Spieler dribbeln?

    Ich möchte nur Spieler die diese Fähigkeit haben, also suche ich immer danach.

    Ich möchte Innenverteidiger, Außenverteidiger, Mittelfeldspieler, Flügelspieler

    und Stürmer, die dribbeln können."

    - Pep Guardiola -

  • Versuch das mal im 6+1 umzusetzen und frag mal ob der andere Trainer einen Spieler bei hoher Führung rausholt....

    Einen runter nehmen finde ich so oder so doof denn die Kinder wollen und sollen ja spielen. Da gibts ja zum Glück noch andere Steuerungsinstrumente, die auch schon bei ner G1-Jugend funktionieren können, wenn man das im Training etwas übt. ("das nächste Tor schießt Paul")

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • All das hat man beim Funino nicht.

    Da habt ihr recht aber ihr hängt euch zu sehr darauf auf. Funinio ist eine super tolle Ausbildungsmöglichkeit. Für mich ist es etwas um die zweite Kleingruppe ohne Aufsicht alleine spielen zu lassen während die anderen ihre Übungs- oder Spielformen zum Wochenthema machen. Danach wird gewechselt.. und ja , das alleine spielen lassen funktioniert auch bei 6-7 Jährigen wenn die fronten von Anfang an abgesteckt wurden. Streit ist erlaubt und auch gewünscht jedoch muss es so schnell wie möglich auch zu einem Ende kommen sonst sitzen die Streithähne am Rand und beobachten das muntere treiben aus der ferne bis ihnen einfällt warum sie da sitzen.

    Wenn es gar nicht geht wird im kollektiv gesessen und mal eine Trainingsstunde schweigend verbracht. Das ganze haben wir insgesamt 3x Veranstalten müssen, die Kids haben genau gewusst wenn ich mal rüber schauen musste das es jetzt an der Zeit ist das Geplänkel zu beenden sonst sitzen wir wieder alle gemeinsam beisammen

    Ich hatte zu meine Glanzzeiten zwanzig 7. Jährige alleine zu betreuen... war nicht immer lustig aber auch nicht unlösbar.


    Habt ihr euch schon mal überlegt warum der Blümchenpflücker Blümchen pflücken?


    Ich habe damals in meiner ersten Trainersaison die Augenscheinlicher weniger "talentierten" bekommen, sprich die Blümchenpflücker.. Und was soll ich sagen die haben sich bis zum Frühjahr der Sasion so gemausert das wir mit den Talentierten mithalten konnten, zwar nicht gewonnen aber trotzdem mit beachtlicher Gegenwehr die talentierteren an den Rande der Niederlage gedrängt haben.


    Was ich euch damit sagen will ist das es Kinder gibt die den Weg des geringsten Widerstandes gegen und innerlich so ausgeglichen sind das es kein Problem für sie ist wenn sie den Ball im Match nicht haben, und da gehören halt die Blümchenpflücker dazu.

    Dann gibt es die bei denen die Frustrationstoleranzgrenze nicht mal über den ersten Grashalm reicht, die zucken aus und hauen alles klein.


    Und genau für die ist das 4+1 perfekt weil sie unter geleichgesinnten ihr ding durchziehen können ohne von den Messis belächelt zu werden oder gar gehänselt.

    Aber auch für die Messis ist das System perfekt, weil die Messis mit den Halbmessis eine homogen Truppe ergeben die sich immer wieder selbst antreibt und fast nicht stagniert.

    So kann fast jeder Verein bis zum "Großfeld" zweigleisig fahren weil man eine Wettkampftruppe hat und eine Blümchentruppe. Später werden dann die beiden Teams zu eine großen zusammengeführt und jeder hat sich auf seine Bestmöglich Art und weise Entwickeln können.

    Auch das Problem das sie bessern den Verein verlassen löst sich fas von alleine weil eben eine Leistungs- und Blümchengruppe existiert.

    Ich durfte auch sehr oft miterleben wie eine Blume zum Messi wurde und dann "Aufgestiegen" ist. Da war der restliche Blumenstrauß dann sehr stolz darauf und hat teilweise noch härter gearbeitet um auch dorthin zu kommen weil sie ja trotzdem zu den andern Kindern aufschauen. Selbst wenn Anfänger mit einem gewissen "Talent" gekommen sind, konnten sie sich in Ruhe ohne jeglichem Stress die Basics bei der Blümchentruppe aneignen.


    Unterm Strich wird die Ausbildung der Kids sogar noch intensiver wenn es möglich ist zwei kleine Teams zu stellen weil sich 8-10 Kinder die Spielzeit teilen die sich sonst 16-20 Kinder an einem WE teilen müssten!

    Auch die Akzeptanz der Kinder untereinander steigt gewaltig weil ja die Blümchen ihre eigenen Spiele haben und dort ebenfalls Siege einfahren und nicht nur versuchen müssen den herausgespielten Vorsprung der Messis zu halten oder nicht zu viele Gegentore zu bekommen bis die Messisi wieder ran dürfen.

  • Im Grunde muss aber all das was wir hier hoch und runter diskutieren in den Vereinen gewollt sein, in ein Konzept eingehen und dann - ganz entscheidend den jährlich neuen Bambinitrainern an die Hand gegeben werden (Hospitation beim älteren Jahrgang / Unterweisungen). Dazu noch ein Elternabend vor den ersten Spielen/Turnieren, bei denen man das Konzept und die Hintergrunde erläutert sowie das Verhalten am Platz.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Im Grunde muss aber all das was wir hier hoch und runter diskutieren in den Vereinen gewollt sein

    Nein, der Verband muss es fordern und umsetzen! Wenn du die Vereine fragst bekommst wieder tausend Argumente warum es nicht klappen sollte.

    Dazu noch ein Elternabend vor den ersten Spielen/Turnieren, bei denen man das Konzept und die Hintergrunde erläutert sowie das Verhalten am Platz.

    Das obliegt jeden Verein selbst aber wenn die jüngsten jetzt mit dem "neuen" System anfangen entstehen kein Diskussion weil es ja von beginn an so ist.


    Es wird viel zu viel darüber gesprochen und zu wenig gebadet! Zu viel Köche verderben den Brei!!!