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  • Weder noch. Ich mache am Anfang beides gleichzeitig, fange aber auch früher damit an als der DFB es vorschlägt. Auch F-Jugendliche können einem Fragen zum 1 gegen 1 beantworten und haben viel Spaß daran! ;)

    Ich bin der Meinung, dass ein gemeinsames Training der Aspekte am besten ist, da so beide Fertigkeiten miteinander wachsen können und dass so die Motivation höher bleibt, da sich immer neue natürlich schwierigere Aufgaben für die Spieler entwickeln.

  • Ich habe es bisher auch immer mit der DFB-Empfehlung gehalten, erst offensiv und dann defensiv. Es führte genau zu dem, was Sir Alex beschrieben hat. Werde deshalb umstellen und auch schwerpunktmäßig zunächst das Defensivverhalten coachen. Wenn die Offensivaktion besonders gut bzw. schlecht war, werde ich auch darauf eingehen. Beides permanent gleichzeitig zu coachen ohne Co. -Trainer werde ich wohl nicht schaffen. Mit Co. könnte ich mir das gut vorstellen.

  • Sir Alex : Interessanter Ansatz, der für mich sehr plausibel scheint.

    Ich gebe dir recht, gegen einen Gegner, der sich völlig schlecht verhält, Stichwort "Cowboy-Position" (die Beine gespreizt, beide Füße parallel, fester Stand, gerade Position). Steht der Verteidiger so, gehe ich einfach mit vollem Tempo dran vorbei, ohne Finte oder anderen Schnick-Schnack. Das würde ja nur Zeit kosten und wäre demnach nicht mehr richtig.


    Um also in Situationen zu kommen, wo ich das lehrbuchhafte Verhalten an den Tag legen soll, muss sich auch mein Gegenspieler entsprechend verhalten. Daher kann es tatsächlich Sinn machen, erst den Verteidiger zu schulen.


    Gut finde ich aber den Einwand von Trainero , dass sich nach 5 Jahren Fußballerfahrung keiner mehr total blind verhält, sondern ja Spielerfahrung gesammelt hat.


    Ich würde sagen, dass man einen allgemein gültigen Weg hier nicht vorgeben kann. Vieles hängt doch davon ab, welchen Leistungsstand hat deine Mannschaft in dem Alter, in dem du Individualtaktik trainierst. Hierbei sind doch folgende Dinge entscheidend:

    - Wie wurde die Mannschaft bisher trainiert? Hat der Trainer nach den DFB-Richtlinien trainiert bzw. sich zumindest an diesen orientiert. Und vor allem, wie detailliert wurde hier trainiert/gecoacht/verbessert? Problematisch ist ja nun mal, dass die Vereine ihre "besten" Trainer nicht in den Grundlagenbereich geben, sodass hier meist B-Jugendliche oder aus der Not heraus Väter trainieren, sodass es nicht gegeben ist.

    - Spielt die Mannschaft die bisherige Zeit so zusammen oder gab es unterschiedliche G-F-, ggf. E-Jugendtrainer? Das kann schon schnell Auswirkungen haben, da die Jungs zügig lernen.

    - Wie gehst du mit "Talenten" vor? Wenn deine Mannschaft weder gut im offensiven, noch im defensiven 1 gegen 1 ist, wie verbessere ich das Talent? Sowohl in der einen, als auch in der anderen Situation, wird er den Zweikampf von 10 Versuchen 9x gewinnen, egal, ob er sich richtig verhält oder eine "coole" Lösung wählt.

    - Wie viel Fußballerfahrung haben die Jungs? Hieraus sieht man ja schon, welche Sachen instinktiv/aus Erfahrungen richtig gemacht werden und welche eben nicht.

    - Wie viel Fußball spielen die Jungs neben dem Training? Vor allem beim freien Bolzen mit Älteren und Jüngeren werden viele wertvolle Erfahrungen gemacht.


    Für mich stellt sich die Situation also so dar, dass man seine Mannschaft individuell betrachten muss. Aber alleine die Idee zu sagen "Hey, ich drehe das System um und verbessere zunächst das Defensive 1gg.1, da ich nur mit geschultem Verteidiger auch ein gutes Offensives 1gg.1 trainieren kann" ist schon sehr gut und ich danke für den interessanten Gedankengang, den ich mir mal zu meinen Unterlagen nehme für den Fall, dass ich nochmal wieder im Grundlagen bzw. D-Jugendbereich trainieren sollte.


    Sir Alex :Gut finde ich übrigens deine Ausführungen dazu, dass ein Pass der ankommt nicht unbedingt ein guter Pass ist!

    Würdest du denn schon beim Technikerwerb (der kleine F-, E-Jugendliche) so weit einsteigen, dass du ihm nicht nur den Innenseitpass beibringst, sondern auch, dass er in den offenen bzw. in den gegnerentfernten Fuß gespielt werden muss etc. Oder sind das Punkte, die man trainiert, wenn ein Spieler relativ gut den Innenseitpass spielen kann? Wenn ich das alles in diesem Zeitraum trainiere, bleibt dann Zeit für andere Dinge? Grad heute wird ja drüber diskutiert, wie und wie häufig wird das dribbeln trainieren. Sollte nicht tatsächlich zunächst hierauf der Fokus gelegt werden?

    Ich freue mich auf deine Antwort, deine Ansätze sagen mir sehr zu!:thumbup:

  • entschuldigt, wenn ich nur auf einige Punkte eingehe, der ganze Thread ist interessant zu lesen mir fallen ad hoc ein paar Sachen dazu ein.

    Ersatzbank hat es ganz schön gesagt, das jede zu -kurze- Schwerpunktsetzung bedingt, das auch in diesen z.b. 4 Wochen auch kaum Fehlzeiten vorhanden sind.

    Inwieweit sich SChwerpunkte verfestigen oder aber inwieweit unser Einfluß als Trainer ist, bin ich bei Andre. Wir überschätzen unseren Einfluß oft (ich jedenfalls).

    Um es mal ganz pauschal zu sagen. Es hängt eher an der Art der Vermittlung von Schwerpunkten. Das betrifft wiederrum Lehrmethoden wie explizites vs. impliziertes Lernen, differentielles Lernen etc. die man beim Training anwendet.

    Empfehle das Buch : Fußball durch Fußball u.a. auch zu diesem Thema. Immer im Wissen das man trotzdem die Kids üblicherweise nur 2 mal die Woche im Training hat. Der von Andre beschriebene -winzig- kleine Einfluß wird durch Anwendung der richtigen Lehrmethoden nicht größer, aber qualitativ höher. (falls das im Thread schon kam, sorry, habe den Thread nur überflogen, war 2 Wochen offline und habe Bücher gelesen ;) )


    Ich frage die Kids oft -nach- einer Trainingseinheit was denn heute wohl der Schwerpunkt war. Die Kids können das, trotzdem es z.b. nur Spielformen mit Provokationsregeln gab, erstaunlich gut beantworten (und manche wenden es dann sogar an)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Sir Alex : aus meiner Sicht gibt es keine "beste" Option im Fußball. Wir haben noch nicht einmal Zeitdruck (wie z.B. beim Basketball oder Handball).


    Und mir kommt bei der ganzen Effizienz Diskussion der Spaß am Fußball spielen zu kurz.


    Noch dazu staune ich, was E-Jugendliche bei euch schon alles können und wissen - da bin ich richtig neidisch. Ich sehe und erlebe das so nicht.

  • @let:

    Ich verstehe nicht so recht, was du aussagen willst.

    1) Es mag keine beste Option geben, eine bestimmte Reihenfolge von Inhalten macht aber schon Sinn, oder?

    Du trainierst ja auch keine Offensive Mannschaftstaktik, wenn technische Fertigkeiten und individualtaktische Inhalte nicht mal basal erlernt wurden.


    2) ich kann dem häufig direkt oder im Subtext ausgesproche „entweder Spaß oder Inhalt“-Totschlag“Argument so gar nichts abgewinnen.

    Weder denke ich, dass sich beides ausschließt, noch denke ich, dass so eine Argumentation einem Diskurs dienlich ist.

    Ich nenne den Spaß auch lieber Freude, weil Spaß gerne als Gegenpol zu Inhalten benutzt wird.

    Und ich bin mir sehr sicher, dass meine Minder und Jugendlichen sehr viel Freude haben, wirklich sehr viel. Und ich lege schon wert auf möglichst gutes Training im sinne der Ausbildung, aber fast vollständig mit Wettkampf- oder Spielformen.


    2) recht gebe ich dir dabei, dass ich @Traineris Eischub so auch nicht wahrnehme. 5 Jahre Fussballerfahrung hin oder her, Individualtaktisch sind die allermeisten spieler auch in der U11 ganz schlecht ausgebildet. Auch Spieler, die richtig talentiert sind und bei großen Amateurklubs spielen.

    Da wird zumeist versucht, der (mögliche) Pass abzufangen, statt halbwegs ind individualtaktisch passabel (ich rede nicht von gut) zu verteidigen. Das klappt ja auch oft, weil die meisten TraIner/Mannschaften ja doch eher Zusammenspiel statt Dribbling sehen wollen. Dribbeln tut da meist nur einer, der beste, zentrale Mittelfeldspieler.


    In den letzten 10 Jahren hatte ich genau 2 Neuzugänge, die da schon einiges mitbrachten und so quasi sofort ihre besten Leistungen abrufen könnten. Alle anderen Spieler - egal wie talentiert - brauchen da zumeist 6 Monate. Da kommt vieles erst in der Hallensaison, wo man wegen der geringeren Spielerzahl und des geringeren Raumes schneller und leichter Lernfortschritte erreicht.

    Der Sprung/Vergleich aller Spieler vor und nach der Hallensaison ist gewaltig.


    3) Effzeh

    Passspiel trainiere ich relativ wenig in Übungsformen. Überhaupt nimmt Ballan- und Mitnahme, Koordination (und nicht nur rhythmisierungsfähigkeit) und 1gg1 bei mir in diesem Alter den deutlichen Hauptanteil ein.

    Vor jedem Wettkampf mache ich aber beim Aufwärmen ua zB eine einfache Passform. 4 Spieler, je 2 gegenüber, Distanz ca.15 Meter, und dann Pass rüber, Ball in die Bewegung verarbeiten und Pass zurück. Denn ball nachlaufen.


    Wichtig bei allem Coaching ist immer, dass man nicht mehrere Dinge/Korrekturhinweise zeitgleich anbringt.

    Man muss sich auf etwas oder den Hauptfehler konzentrieren.

    Den Innenseitstoss sollte man deshalb rudimentär schon beherrschen, bevor es an das Individualtaktische geht.

    Für die basale Technik, nehme ich mir aber die Spieler auch raus aus einer Übung und versuche Ihnen so ganz gezielt zu helfen.

    Hier gilt analog zu meinem Beispiel beim Torschuß, man muss die Bewegung wirklich kennen, man muss wissen, welche Fehler die Bewegung beeinflussen und welche nur Folgefehler sind.

    Ich war immer ein guter Kicker, aber dieses Wissen haben ich erst spät im Sportstudium erlangt. Man muss eine Bewegung ganz genau kennen, nicht nur intuitiv machen können.



    Zum Trainingsunfang, bzw. Den korrekten Hinweis, das man nur begrenzt Zeit hat:

    - Man kann Inhalte ja kombinieren. Man coacht dann zwar vor allem einen Inhalt, aber was anderes läuft ja nebenbei und wird mit vielen Wiederholungen gefestigt.

    Nimm die einfache Passpielübung des Aufwärmens. Da ist Ballan- und Mitnahme (und das wird fast überall viel zu wenig trainiert. Die am meisten unterschätzte Technik. An Schuß, Pass, Dribbling denken viele, wenn es um Technik geht, an Ballverarbeitung nicht. Und da machen Unterschiede eine Menge aus, weil man sich Zeit und Raum verschafft für Anschlusshandlungen.)

    Außerdem mache ich viel Wettkampfformen und Spielfirmen. Ich bin kein Freund von reinen Übungsformen, Nutze so etwas nur ganz wenig.

    Und so habe ich auch andere Techniken immer viel mit drin.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Eine Sache noch:

    Irgendjemand hier hat gesagt, dass man Technik und Individualtaktik ja mehr oder weniger zeitgleich trainieren kann/sollte.

    Das seh ich genauso. Wenn die technische Fertigkeit basal vorhanden ist, dann ist das mM nach sinnvoll.


    Ich glaube, warum Individualtaktik oft gg Technik aufgewogen wird ist, dass die allermeisten Trainer die Individualtaktik nicht gut vermitteln können.

    Da kann man nämlich nicht einfach gute Übungen raussuchen und im Training anbieten.

    Da muss man gut wahrnehmen können, wirklich Wissen über Individualtaktik haben, um dann gut und richtig coachen zu können.

    Und da macht man von Jahr zu Jahr als Trainer immer weiter riesige Fortschritte. Das hört quasi nicht auf.

    Viele trauen sich da aber nicht ran und verteufeln das lieber.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Ich denke, dass der Meinungsaustausch stattgefunden hat. Ich stelle fest, dass es zwei Lager gibt. Niemand wechselt das Lager. Keiner hat recht, keiner hat unrecht....und das Beste,... es tut niemandem weh. Erzähl einem Sammler vom Jagen, einem Buchhalter von unorganisierter Verwaltung... beides kann funktionieren. Ich hätte Euch gern überzeugt, daß weniger für alle Beteiligten mehr ist. Ihr versteht es nicht, ich verstehe Euch nicht... so ist das, Gr. Andre

  • Beispiel für Effizienz :

    - Ich kann eine Flanke "emotionslos" ins Tor köpfen (effizient: ein Kontakt und Tor mit z.B. geringer Verletzungsgefahr)

    - Ich kann die Flanke "überlegt" mit der Brust annehmen und mit der Innenseite ins Tor schieben (effektiv: 2 Kontakte)

    - Ich kann einen Seitfallzieher machen und der Ball geht vorbei - Spaß und Freude am Spiel und der Bewegung - ich würde mich über den Versuch freuen.

    Oder anders ausgedrückt: Tore und Ergebnisse sind für mich keine Garantie für Spaß und Freude am Fußball Spiel - sonst dürfte es aus meiner Sicht auch keine Diskussion über die Dominanz der Bayern in der Liga geben.


    Vielleicht könnte man die Schwerpunkte auch

    - sei außergewöhnliche

    - sei umständlich

    - sei kreativ

    - sei du selbst

    - sei ...

    nennen.

  • Ein kleiner psychologischer Exkurs:

    Warum handeln manche Menschen so, andere wiederum so?


    Basis des Handelns sind die dem jeweiligen Individuum zu Grunde liegenden Grundmotive. Hier unterscheidet man zwischen


    Leistungsmotiv (Streben nach Effizienz, grob gesagt: ich will mich verbessern, etwas erreichen)


    Anschlussmotiv (Wunsch nach Zugehörigkeit, grob gesagt: ich möchte mit anderen eine gute Zeit verbringen)


    Machtmotiv (Wunsch andere zu beeinflussen)


    Diese Motive sind bei jedem Mensch unterschiedlich ausgeprägt und sind zum Teil genetisch und zum Teil durch frühkindliche Erfahrungen bedingt. Wirklich bewusst sind sie den meisten Menschen nicht.

    Prinzipiell entstehen eine hohe Motivation und daran anschließend positive Emotionen (und das sollte ja das Ziel des Trainers sein), wenn zu einer bestimmten Person (bzw. ihren Motiven) eine dazu passende Situation vorliegt (hier spricht man auch von Passung zwischen Person und Situation).


    Habe ich also einen Spieler in meinem Team, der ein hohes Leistungsmotiv besitzt, kann ich diesen motivieren, indem ich eine Umgebung (Situation) schaffe, in welcher er sein Bedürfnis befriedigen kann. Dies kann beispielsweise durch das Training geschehen, in dem ich meinem Spieler ermögliche, sich zu verbessern. Gelingt mir dies, hat der Spieler eher eine hohe Motivation und damit verbunden Freude während des Sports.

    Einem Spieler mit hohem Anschlussmotiv geht es weniger darum, Leistung zu zeigen oder sich in jedem Training zu verbessern. Er genießt einfach die gemeinsame Zeit mit Freunden beim Fußball und erfährt dadurch seine Motivbefriedigung. Das Anschlussmotiv kann ich beispielsweise zusätzlich ansprechen, indem ich eher Übungen in Kleingruppen, statt Einzelübungen durchführe.


    Warum habe ich das kurz angerissen? In euren Fußballteams ist jeder Spieler verschieden und jeder spielt aus unterschiedlichen Gründen/Motiven in eurer Mannschaft. Mag sein, dass es in NLZ-Teams größenteils Spieler gibt, die über ein hohes Leistungsmotiv verfügen, aber auch hier darf man die Bedürfnisse nach sozialem Anschluss nicht außer Acht lassen. Umgekehrt gilt das genauso. Auch in der typischen "Dorfmannschaft" gibt es Spieler, die auf ihrem Niveau gefördert und gefordert werden wollen und sich verbessern wollen (also leistungsmotiviert sind).


    Ziel muss es sein, jedes Motiv meiner Spieler mit meinem Training anzusprechen. Nur so gelingt es mir eine hohe Motivation und damit positive Emotionen/Freude bei meinen Spielern hervorzurufen.

    Freude auf der einen und Effizienz durch gutes Training auf der anderen Seite schließen sich also keineswegs aus.

  • In den letzten 10 Jahren hatte ich genau 2 Neuzugänge, die da schon einiges mitbrachten und so quasi sofort ihre besten Leistungen abrufen könnten. Alle anderen Spieler - egal wie talentiert - brauchen da zumeist 6 Monate. Da kommt vieles erst in der Hallensaison, wo man wegen der geringeren Spielerzahl und des geringeren Raumes schneller und leichter Lernfortschritte erreicht.

    Der Sprung/Vergleich aller Spieler vor und nach der Hallensaison ist gewaltig.

    Ich weiß nicht, auf welche Altersklasse du dich hierbei beziehst. Gehe mal wegen deiner Infos von maximal U12 aus. Es ist doch ganz leicht, diese Vorteile des Hallenfußballs auch auf die Außensaison zu übertragen.


    Bis einschließlich F-Jugend: Funino als Festival

    E-Jugend: 5vs5

    D-Jugend 7vs7 o. 8vs8


    Und das ganze als offizieller Spielbetrieb. Nicht nur, wer möchte.

  • so ganz klar ist mir nicht, was du meinst bzw. wo ich etwas anderes gesagt habe.

    Ja, ich finde man kann in der Hallensaison gerade die Individualtaktik wesentlich besser/einfacher schulen und diese erworbene Fähigkeit dann gut auf die Feldsaison übertragen. Das sehe ich auch so.

    Ich meinte, dass die allermeisten Spieler, egal, ob sie zur U10, zur U11, zur U12 oder zur U13 kommen und egal, wie talentiert sie grundsätzlich sind und in welchen Verein sie spielen, eben idR individualtaktisch quasi gar nicht ausgebildet sind. Das Argument, dass durch einfache Spielerfahrung über vier Jahre die meisten Spieler hier Fertigkeiten mitbringen so gar nicht meinen Beobachtungen entspricht.

    Individualtaktik muss man aktiv coachen, von alleine erlernen das die meisten Spieler nicht, nicht mal ansatzweise.

    Und oft ist es sogar so, dass extrem eingeschliffene falsche Verhaltensmuster (zB reines Passabfangen) gefestigt wurden, was das erlernen von anderem schwerer macht.

    Auch ein Grund, warum ich eine gleichzeitig erfolgende Ausbildung Technik/Individualtaktik als gute Idee ansehe.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

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  • Sir Alex


    Ich wollte dir auch gar nicht widersprechen, sondern kann nur das bestätigen, was du beobachtest ^^. Vor allem, dass viele Spieler einen teils enormen Schub im technischen Bereich machen. Daraus resultiert ein positives Selbstvertrauen, was eine größere Sicherheit zur Folge hat und diese Aufwärtsspirale begünstigt wieder den Lernfortschritt. Sozusagen ein Teufelskreis, aber im guten Sinne.

    Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.


    Ich wollte nur allgemein aussprechen, dass ich es für logisch erachte, diese Aspekte auf die Feldsaison zu übertragen. Kleinere Felder, weniger Spieler. Das ganze somit nicht nur auf die Hallensaison beschränken sollte.


    Was macht für dich den Unterschied zwischen Spielintelligenz und Taktik aus? Gibt es da, vor allem im individualtaktischen Bereich einen Unterschied oder ist beides das selbe?

  • Ziel muss es sein, jedes Motiv meiner Spieler mit meinem Training anzusprechen. Nur so gelingt es mir eine hohe Motivation und damit positive Emotionen/Freude bei meinen Spielern hervorzurufen.

    Freude auf der einen und Effizienz durch gutes Training auf der anderen Seite schließen sich also keineswegs aus.

    Mit der Zielsetzung bin ich voll und ganz einverstanden, auch dass sich Freude und gutes Training sich gut ergänzen können, kann ich nachvollziehen, aber in der Praxis finde ich das ehrlich gesagt, zumindest manchmal etwas schwierig, denn es gibt auch Situationen wo man zwischen Spaß und Ausbildung "nach Lehrbuch" entscheiden muss.

    Was ich nicht unterschreiben würde wäre, dass Ausbildungs-orientiertes Training, auch wenn es nach unseren Maßstäben altersgerecht ist, Allen immer Spaß macht.

  • Was ich nicht unterschreiben würde wäre, dass Ausbildungs-orientiertes Training, auch wenn es nach unseren Maßstäben altersgerecht ist, Allen immer Spaß macht.

    Das sehe ich genauso. Die große Kunst ist es eben, mit Training und Mannschaftsführung möglichst allen Spielern Freude und langfristige Motivation am Sport zu ermöglichen. Das bei der Unterschiedlichkeit der Charaktere zu erreichen, ist sicherlich eine Gratwanderung.

  • Und dann ist auch noch jeder Trainer unterschiedlich und hat unterschiedliche Stärken und Schwächen:)

    Je länger dieser Thread wird, um so mehr habe ich das Gefühl, dass es keine universellen Lösungswege gibt, sondern dass man als Trainer die Trainingsgestaltung der jeweiligen Mannschaft anpasst und dabei (zumindest als Papa-Trainer) seine eigenen Lösungsmöglichkeiten nicht überschätzt:whistling:

  • Irgendwie verwendest du das Papa Trainer ständig als Alibi. Dir stehen die gleichen Möglichkeiten offen wie jedem anderen.


    Du hast Zugang zu den gleichen Büchern, DVDs, Videos im Netz, zu Training online, Fussball Training junior, zu Kurzschulungen, zur Lizenz usw.


    Auch dieses Totschlagargument Spaß was immer genannt wird. Altersgemäße Inhalte schliessen den Spaß doch nicht aus.


    Ich formulier es mal direkt, für mich ist das alles nur vorgeschoben.

  • Ok, ich habe keine Lust, einen Lehrgang zu besuchen, aber ich bin gegenwärtig dabei, mich detaillierter einzulesen. Horst Wein und dieses Forum sind ein Teil davon, und ich versuche einiges davon umzusetzen, und zwar adaptiert auf unser Team. Speziell aus diesem Thread habe ich einiges aufgesogen, aber ich bin leider dabei, den Faden zu verlieren.


    Was ich sagen will, es gibt unterschiedliche Voraussetzungen, z.Bsp Teams mit einer Kadergröße von 11 und 2-3 Trainern im Vergleich zu Teams mit einer Kadergröße 18 mit einem einzigen Trainer.

    Dazu kommen Vereinsumfeld, Sozialstruktur, ........

    Da gibt es keinen Königsweg für ein bestimmte Form des Trainings.

  • Das sehe ich genauso. Die große Kunst ist es eben, mit Training und Mannschaftsführung möglichst allen Spielern Freude und langfristige Motivation am Sport zu ermöglichen. Das bei der Unterschiedlichkeit der Charaktere zu erreichen, ist sicherlich eine Gratwanderung.

    Genau so sehe ich das auch.


    Ich denke aber bei vielen herrscht der Irrglaube, dass inhaltliches und eventuell sogar konzentriertes Arbeiten das Lachen, lustige Sprüche etc. ausschließt. Halt Dinge die die andere motivale Säulen treffen, der Dazugehörigkeit, des Miteinanders.


    Aber unabhängig davon, dass so etwas auch bei NLZ-Mannschaften (sogar Profiteams) immer wieder vorkommt, nur halt nicht permanent und albern ausufernd, kann man bei der Trainingsgestaltung innerhalb der Inhalte da mit den richtigen Übungen viel erreichen.

    Gerade der Themenkomplex Koordination bietet unendlich Möglichkeiten.

    Wie gesagt einer meiner absoluten inhaltlichen Schwerpunkte. Aber eben nicht nur die Rhythmusfähigkeit, das „Stangenlaufen“. Das ist nur ein kleiner Teil von Koordination.

    Ich mache zB Gerätebrennball, Catchen, Falleückzieher oder Flugkopfball auf Weichbodenmatten, Spiele auf Sand, mit Tennisbällen, Rugbyeiern, Schaumstoffbällen, mit mehreren Bällen gleichzeitig, barfuß auf Rasen, auf Sockenstutzen in der Halle, etc.

    Da findet man so viel, was in einen inhaltlichen Schwerpunkt passt.



    Zu der Frage, was für mich Spielintelligenz ist und die Abgrenzung zur Taktik.

    Spielintelligenz ist für mich die Fähigkeit aus einem möglichst großen Portfolie an Handlungsoptionen, eine, die beste auswählen und technisch umsetzten zu können.

    Das Portfolie entsteht über Erfahrung, also je mehr man individualistisch kann, desto größer ist es.

    Insofern laufen Spielintelligenz und Taktik schon irgendwie zusammen.

    Spielintelligenz beinhaltet eventuell noch ein bißchen mehr, zB Antizipationsfähigkeit.


    Edit:

    Was ich zB nahezu gar nicht mehr mache, sind typische Schreiner oder Coerver Dribblingparcours.

    Die finde ich inhaltlich - nicht spielnah - nicht dolle und die treffen die zweite motivale Ebene auch kaum. Da muss der Spieler schon seine Motivation hauptsächlich aus denn Lernen beziehen, dass das dauerhaft motiviert, Freude bereitet. Ich selbst finde das auch langweilig als Spieler.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

    Einmal editiert, zuletzt von Sir Alex ()