Was könnte man alles in Frage stellen?

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  • Offensichtlich hast du dann aber eine Leistungsstarke und somit vermutlich auch relativ homogene Riege. Da mag das funktionieren, beim normalen Dorfklub mit riesigen sportlichen Unterschieden zwischen den Kids geht das dann aber nicht. Denn oftmals ist das Gewinnstreben bei den ,,talentierteren'' Jungs deutlich größer wie beim Trainer oder Eltern.

    Das stimmt zwar, dass die Mannschaft relativ homogen ist, aber auch da gibt es Unterschiede in der Spitze - mit den Leistungsträgern bist du deutlich stärker als ohne sie.

  • Ich habe da auch etwas das ich mal in Frage stellen möchte:

    Das Horst Wein Konzept kombiniertem mit

    • dem deutschen Spielbetrieb für F-Jugend (6+1)
    • einer spielschwachen Mannschaften
    • dem Konzept der ehrgeizigen der anderen Mannschaften.

    Nachdem ich nun vor einem Jahr eine spielschwache Mannschaft übernommen habe stelle ich das sehr in Frage aufgrund folgender Erkenntnisse

    Ausgangssituation

    • Wir trainieren nicht für das Spiel, sondern machen aus dem Spiel ein Training
    • Ergebnisse sind mir völlig egal
    • Jeder bekommt absolut die gleiche Einsatzzeit (gemessen an Trainingsbeteiligung)
    • usw.

    Folge:

    • 20:0 verloren statt (vielleicht) 5:0
    • Die Kinder sind entgegen meiner Erwartung darüber nach 10 Spielen sehr frustriert. Was auch mit Klassenkameraden etc. zusammenhängt. Einzelne Kinder (nicht die Eltern!!) sagen von sich selbst das Sie lieber bei ihrem Klassenkamerad im Team spielen würden.
    • Wir haben bereits 3-4 absolute Spaß-Fußballer hinzugewonnen und das Team ist gewachsen, aber wir stehen kurz davor unsere gute Fußballer zu verlieren. Das würde dazu führen das die Ergebnisse noch drastischer werden, der Spaß (und ja, Spiele haben einen Einfluss auf den Spaß) wird weniger, das Team löst sich im schlechtesten Fall auf

    Ist es unter den Umständen das man eine spielschwache Mannschaft hat und nicht unter den Spielbetriebsvoraussetzungen von HW spielt, sondern an den Verband gebunden ist, vielleicht besser gem. DFB erste taktische Tipps zu geben und eine 3:3 Aufstellung (wie im Lehrvideo gezeigt) mit auf den Weg zu geben?

    ACHUTNG: Es geht mir nicht um die täglich Grundatzdiskussion über Taktik in der F-Jugend und es geht nicht darum ob man in das andere Extrem (gewinnorientiert) verfallen muss. Es geht mir explizit darum zu hinterfragen, ob das konsequente durchsetzen des theoretisch perfekten Konzepts bei spielschwachen Mannschaften am Ende sogar zur Auflösung dieser führen könnte, weil die Voraussetzungen (Spielbetrieb + Philosophie der Gegner) nicht dazu passen.

  • A(ni)mateur das Problem ist durchaus verständlich.

    Da wir auch -normal- im Spielbetrieb sind, aber fast ausschließlich nach H.WEin trainieren, habe ich in der F auch das 3-3 vorgegeben, was zu mehr Stabilität führte. Im Prinzip habe ich das erklärt, das wir wie beim Funino eben mit 2 3er Mannschaften antreten. Das ist evtl. falsch, ich weiß, führte aber im Ergebnis dazu, das auch die Abwehrreihe -spielte- und hintenraus kombinierte oder etwas per dribbling lösen wollte(was oft genug auch ins Auge ging), um dann die 3er Reihe vorne anzuspielen.

    Dann mit der Zeit haben wir das sinnvoll verknüpft und spielen jetzt in der E sehr hochstehend.

    Die -talentierten- haben dabei mehr Verantwortung gekriegt und ich habe die Mitte je mit 2 -starken- besetzt. Hat ganz gut geklappt.

    Der Mittelweg, wenn man im normalen Spielbetrieb ist, ist verdammt schwer. Alles richtig machen kann man da fast nicht.

    Allerdings habe ich das Glück 3,4 dabeizuhaben, die etwas Talent mitbringen und unheimlich schnell lernen.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Wenn du nur Funino trainierst und dann 7:7 spielst, dann darfst du dich natürlich nicht wundern, wenn deine Kinder z.b. keine Fernschüsse machen. Das ist ist klar. und wenn du in einem Umfeld spielst in dem Ehrgeiz-Fussball angesagt ist ohne auf die schwächeren zu achten, dann passiert genau das was du beschreibst. so empfinde ich das auch. scheinbar spricht auch schnell herum, wo auch weniger talentierte viel spielen dürfen. folglich orientieren sich die talentierten woanders hin. ich glaube aber dass kann man durch Ausgewogenheit auffangen. habe das selbst oft durchdacht - an Ende bleibt der Unterschied ob man Kinder abweisen will und man nur "gute brauchen kann" oder ob jeder willkommen ist, egal wie gut. Es läuft bei diesen Fragen immer darauf hin hinaus. (Anm.: unter der Voraussetzung, dass keine Verhaltensauffälligkeiten das Team belasten, sondern nur Talentfreiheit).

  • Funino hin oder her, so soll es nicht laufen. Da solltest du dich hinterfragen und ggf. etwas ändern. In der realen Welt des Kifu muss man manchmal auch Kompromisse eingehen, weil es anders nicht geht.

    Es ist schwer, ich habe z.B. in meinem Kader von 15 Kindern ca. 5 die nichts beim Fußball verloren haben.

    Sie sind im Training immer mit Spaß dabei, machen Fortschritte und als Breitensportteam muss ich auch diese Kinder mitnehmen.

    Aber eigentlich dürfte man die nicht aufstellen, wenn man ein Spiel mal gewinnen wollte.

    Wir müssen leider immer wieder gegen selektierte Truppen, von sehr großen Vereinen ran, die sich teilweise mit E-Jugendteams in der Staffel (D-Jugend) melden, da in deren Jahrgängen die Konkurrenz zu schwach ist. Da fallen schnell mal 15, 16 oder auch 20 Tore. Das gewinnen meine Jungs nicht, egal was ich mache, warum soll ich dann für 2/3 der Hinrunde 5 Spieler nur spärlich einsetzen oder sonst irgendwelche fragwürdigen Aktionen starten?

  • nachdem ich nun weitere Turniere gesehen habe, bin ich gegen das Einkicken bei Kindern - 80% werden auf das Tor geschlagen und man hofft, das einer den Ball abfälscht oder mit dem Kopf ins Tor bringt. Und die anderen 20% werden auch nur irgendwie nach vorne geschlagen oder gepasst.

    Bei der Gelegenheit könnte man auch über Eckbälle nachdenken - vielleicht 3 Ecken ein Elfer?

  • nachdem ich nun weitere Turniere gesehen habe, bin ich gegen das Einkicken bei Kindern - 80% werden auf das Tor geschlagen und man hofft, das einer den Ball abfälscht oder mit dem Kopf ins Tor bringt. Und die anderen 20% werden auch nur irgendwie nach vorne geschlagen oder gepasst.

    Bei der Gelegenheit könnte man auch über Eckbälle nachdenken - vielleicht 3 Ecken ein Elfer?

    In der Halle?

    Habe ich in der Halle noch nie gesehen(Flach Pflicht.), draußen empfinde ich einkicken als nicht sinnvoll.


    3 Ecken ein Elfmeter ist mir auch zu einfach, kluge Spieler schießen dann ihre Gegner einfach an.

  • A(ni)mateur : ich bin da auch immer hin- und hergerissen - du bist nicht allein ☺ - allerdings kann ich dir sagen, dass erfolgreiche Teams auch auseinanderfallen können. Eine Garantie gibt es weder für die eine noch für die andere Vorgehensweise

    Ich denke auch, dass es kein richtig oder falsch gibt.

    Jede Mannschaft ist anders und man kann nicht einfach ein Konzept überstülpen.

    Irgendwann solltest Du vielleicht die Notbremse ziehen.


    Einfaches Beispiel,

    Du hast einen schwachen Torwart der beim Abstoß fast immer den Gegner anspielt statt den eigenen Mann.

    Ich denke 3-4 Spiele kann man sich das anschauen, trainieren und verbessern.

    Nach meiner Erfahrung gibt es aber auch Spieler, die das auch im 5. und im 10. Spiel wieder falsch machen.


    Jetzt stellt sich die große Frage.

    Immer weiter und in Kauf nehmen, dass eigentlich enge Spiele verloren werden?

    Ich sage heute nein, da es alle anderen demotiviert und ein Sieg manchmal viele Probleme löst.


    @Animateur, ich würde mein Konzept umstellen und auf die Mannschaft ausrichten.

    Zweistellige negative Ergebnisse stellen alles in Frage und können nur schwer den Eltern/Kindern als der richtige Weg vermittelt werden.

  • Zweistellige negative Ergebnisse stellen alles in Frage und können nur schwer den Eltern/Kindern als der richtige Weg vermittelt werden.

    Für viele schwächere Teams in städtischen Gebieten sind solche Ergebnisse an der Tagesordnung. Wenn du da gegensteuern willst funktioniert das nur mit hinten reinstellen, hoch und weit spielen und die richtig Schwachen zu Hause lassen. Dann verlierst du die Spiele vielleicht nur 0:4 oder so. Ich hätte darauf aber keine Lust. Man kann ja seine Mannschaft auch nicht einfach vom Spielbetrieb abmelden, naja könnte man schon und es wäre für manche Teams mMn die beste Lösung, aber mein Verein würde das nicht zulassen.

  • Man kann ja seine Mannschaft auch nicht einfach vom Spielbetrieb abmelden, naja könnte man schon und es wäre für manche Teams mMn die beste Lösung, aber mein Verein würde das nicht zulassen.

    Warum nicht? Was ist da die Begründung? Wir haben es letzte Saison mit der G-Jugend und diese Hinrunde mit der F2 genau so gemacht.

    Am Anfang wurde ich dafür zwar ein wenig belächelt. Aber mittlerweile sehen alle ein, dass es die richtige Entscheidung war.

    Wir haben noch nie eine wirkliche Packung bekommen. Und auch noch nie eine wirkliche verteilt.

    Ausnahme war ein Turnier vor einem Jahr bei dem die einladende Mannschaft uns ein wenig überschätz hat und wir gleichzeitig viele Anfänger dabei hatten.

    5 Spiele 1:17 Tore.

    Dieses Wochende war die Wiederholung dieses Turniers mit ähnlich starker Besetzung. Und siehe da...

    In jedem Spiel ebenbürtig. 2 Spiele verloren (jeweils 0-1) 3 Spiele unentschieden.

    Ich bin fest davon überzeugt, dass es viel damit zu tun hat das wir die Kinder vor Überforderung geschützt haben.

    Die Gegner immer so gewählt, dass ein Spiel auf Augenhöhe stattfindet. Die Kinder immer eine Chance hatten, wenn Sie an Ihr Limit gehen.

    Das funktioniert aber nur, wenn ich mir die Gegner nicht vorschreiben lasse.

    Habt den Mut und probiert es aus. Gerade für die Kollegen die bereits gut vernetzt sind stellt das organisieren von Freundschaftsspielen doch vor kaum Probleme.

    Wer braucht den diesen Spielbetrieb für G und F-Junioren z.B.? Keine Mensch...! und die Kinder 3x nicht.

  • A(ni)mateur Ich denke mit deinem Post ist ja bereits bewiesen das du dich immer wieder selbst hinterfragst. Eine Fokusierung zu 100% auf Wein ist leider wohl nur dann möglich wenn entweder die passenden (talentierten) Spieler dazu hast oder eben im Kreis auch bereits Funino in der Rundenform gespielt wird. Alles andere ist (leider) immer wieder und ständiger Kompromiss.


    Eine Aufteilung auf dem Platz vorgeben heißt ja z.B. nicht das (wie leider immer wieder zu sehen) zwei Spielr hinten warten. Vielmehr habe ich meinen Jungs dann auch Aufgaben vergebenwie dreiei Ritter die die letzte Angriffsreihe (= Abwehr) stellen und aber auch immer aufs Tor schießen können sollen.


    Zu deinen Ergebissen kann ich leider nichts sagen. Zweistellige Ergebnisse sind bei uns auch möglich. 20:0 hatten wir aber zum Glück noch nicht.
    Ich sehe es aber schon als unsere Aufgabe unsere Teams vor solchen Ergebnissen zu schützen. Wir melden hierzu z.B. die F in der Herbstrunde regelmäßig ab (= Playoff Runde). Anstatt der Rundenspiele machen wir dan 2-3 Freundschaftsspiele und im Frühjahr wird dann in der schlechtesten Gruppe gemeldet. Das muss man zwar den Eltern (immer wieder neu im Fußball da F-Jugend) jedes mal erklären, im Nachhinein gab es hierzu aber immer positives Feedback.


    Gruß

    Torsten

    "Im KiFu gillt: Nicht das Training ist die Vorbereitung auf das Spiel, sondern das Spiel ist die Fortführung des Trainings."

    - (Quelle: unbekannt)

    "Der Grund, warum wir Fußball gucken, ist keine Zahl und kein Ergebnis, sondern ein Erlebnis."

    - (Quelle: paderball.com)

  • Interessante Diskussion - also die Frage ob und wann man die Teams in den Spielbetrieb meldet.

    Mich führt das jedoch gedanklich immer wieder zu der Fragestellung, wie man die Staffeln so einteilt, dass sie leistungshomogen sind.

    Und der zweiten Frage: wenn man ein Konzept erarbeiten würde - würde ein Staffelleiter zuhören oder fühlt er sich in seiner Ehre gekränkt oder sowieso im Recht?


    Denn wenn man hier die diversen Modelle zusammentragen würde und ein best practise Model verabschieden könnte, dann müsste man das ja immer noch irgendwie ausrollen. Und das möglichst nicht zufallsgeprägt.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Goodie bei uns wurde nach einer verkorksten Hinrundeneinteilung (je 1-2 Mannschaften jeder der 8 Gruppen waren übermäßig stark), nun die Leistungstärken abgefragt. Das ist ja auch eine Möglichkeit es gerechter zu machen. Ich kenne allerdings Trainer,

    die sich hier ganz unten einstufen um eine -leichte- Gruppe zu erwischen.

    Möglichkeit wäre natürlich auch die jeweiligen starken Mannschaften in eine Gruppe zu packen. Das passt aber auch nicht,

    da auch hier krasse Unterschiede zu sehen sind (Manche hatten eine Jahrgangsjüngere Gruppe mit sehr schwachen Gegnern).

    Es ist fast aussichtslos so etwas komplett fair zu gestalten.

    Der Staffelleiter hört schon zu, aus meiner Erfahrung heraus. Ist aber wohl überall unterschiedlich.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Es würde ja schonmal viel helfen, wenn man als Jahrgangsmannschaft melden könnte.

    Bei uns im Verein wird in G und F strikt nach Jahrgängen getrennt.

    Härtefälle bilden die Ausnahme.

    Warum würfelt der Kreis mich in eine Staffel mit lauter Altjahrgängen?

    Das ist doch Blödsinn.

    Am sinnvollsten wäre es sowieso, die Liga im Schweizerturniermodus vom Schach zu spielen.

    Aber das scheitert dann wohl am riesen Aufwand und der fehlenden Planungsmöglichkeit.

  • luibo 100% Zustimmung. Allerdings sind bei uns viele die nur eine Mannschaft stellen in der E, da sind die JAhrgänge

    ohnehin gemischt. Meine Mannschaft ist z.b. auch gemischt als E1, die E2 ist reiner Altjg. e3 und e4 reine Jungjahrgänge,

    Will damit nur sagen, das es schwierig ist.

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich finde, es könnte schon helfen, wenn jeder Trainer in einer Einteilung von 1-8 melden könnte und wenn nach einer Hinrunde gemäß der Ergebnisse umsortiert würde.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Das wird bei uns gemacht (1-10, abgefragt wie weit man fahren -möchte-, und nach ergebnissen)

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Wenn ich gegen ein starkes team spiele kann es sein, dass ich 5:0 verliere.

    Wenn mein "Star" fehlt wird daraus ein 10:0.

    Wenn dann noch der Fliegenfänger im tor steht wird daraus ein 15:0.


    Mit anderen Worten: Eine Position nicht ergebnisorientiert besetzen und ein einziger Spieler Differenz im eigenen Kader und schon hat man ein kaum tragbares Ergebnis.


    Ich glaube das Problem liegt im Spielsystem an sich. Nicht in der Zusammensetzung der Staffeln.


    Natürlich kann man die immergleichen üblichen Verdächtigen in die stärksten 2 Staffeln des Kreises stecken - die spielen dann unter sich auch bestimmt auf ähnlichem Niveau. Aber dort hat man auch die Leistungshomogenen Mannschaften und oft entsprechend homogene Ersatzbank. Aber bei allen anderen Vereinen ist es doch von Jahr zu Jahr Zufall wie stark man ist und in diesem Alter macht es eben einen deutlichen unterschied, wenn ich 2 starke Kinder gegen zwei schwache Kinder tausche.


    Ich bleibe bei meiner Aussage: Lasst endlich das 7:7 in G und F hinter Euch und spielt Funino im Champions-Modus, so wie wir in Erlangen/Nürnberg oder wie luibo es in Berlin macht. (Wir haben das ja auch im selben Lehrgang gelernt, glaube ich :-))

    So lassen wir all diese Problem mit einem Schlag hinter uns.