Ich möchte das thema mal von einer etwas anderen Seite beleuchten und euch folgende Geschichte erzählen:
Als ich letztes Jahr angefangen habe als Trainer und ich noch viele Dinge etwas anders gemacht habe. Hatte ich ein Spiel gegen einen schweren Gegner (eher stark, sehr grob im Zweikampf, viele versteckte Fouls). Ich hatte alle Kinder dabei die Zeit hatten und habe auch alle SPielen lassen, den einen oder anderen schwächeren allerdings sehr sehr kurz.
Ein Junge, hat damals wirklich sehr kurz gespielt (vielleicht insgesamt 4 Minuten). Mittlerweile ist dieser Jung wirklich stark geworden. Technisch gibt es noch viel zu verbessern, klar er ist ja erst 8 Jahre, aber von der Motivation her und von dem Willen kann man sich auf ihn absolut verlassen und ich bin mittlerweile immer froh, wenn ich ihn dabei habe.
Jetzt vor kurzem haben wir nochmal über das besagt Spiel geredet. Und er hat mir dann erzählt, dass er ja nur kurz gespielt hat...Dialog:
Er:"Da habe ich ja nur 2Minuten in einer Halbzeit gespielt."
Ich:"Ja das tat mir sehr leid. Warst du da wütend auf mich?"
Er (schüttelt den Kopf): "Nein, ich war froh. Damals wusste ich noch gar nicht was ich auf dem Platz machen soll. Außerdem waren die viel stärker und auch unfair, das hat gar keinen Spaß gemacht."
Ich war echt erstaunt von diesem kleinen Jungen. Der Junge ist fast immer beim Training, hat sehr viele fReundschaftsspiel gemacht. Beim Rückspiel gegen die gleich Mannschaft hat er richtig gut mithalten können und war echt stark.
Natürlich war das jetzt ein Einzelfall. Aber es hat mich doch in meiner Ansicht bestärkt, dass es nicht immer Sinn macht ein Kind (egal wie gut oder schlecht) immer und überall mitspielen zu lassen. Manchmal macht es Sinn, dem Kind auch Zeit zu geben und die Entwicklung vielleicht auch anders zu fördern.
Zu meinem Bedauern, war die kurze Einsatzzeit im ersten spiel aber nicht aus dem Gedanken heraus, sondern weil ich damals gewinnen wollte. Aber Penicillin wurde ja auch zufällig entdeckt....
BTW: Wir haben hin und Rückspiel verloren