Beiträge von RaAd28

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    Hallo,


    es ist halt immer die Frage was man unter "Gewinnorientiert Denken" versteht. Bei jedem Wettspiel möchte man doch eigentlich gewinnen. Da ist es erst einmal egal ob ich Fußballspiele oder Zuhause Mensch ärgere dich nicht spiele. Das ist ja auch erst einmal nichts schlimmes.
    Ich sehe "Gewinnorientiertes Denken" dann, im Breitensportbereich, als falsch an wenn dadurch der Spaßfaktor auf der Strecke bleibt und alles dem Gewinnen untergeordnet wird. Sei dies in der Mannschaftsaufstellung (nur die Besten spielen) oder auch in der Ansprache des Trainers vor, während und nach dem Spiel.
    Gerade im Kinderfußball sollte unsere Aufgabe als Trainer darin bestehen den Kindern Spaß an der Bewegung und am Fußball zu vermitteln und dadurch einen Ausgleich zur Schule zu schaffen. Das leistungsorientierte Denken kommt leider in unsere heutigen Welt früh genug auf die Kinder zu.

    Nein, aber man merkt einfach dass es sehr schwer ist in der F, weil man da nicht die Zeit hat nur Schusstechnik zu üben.

    Das verstehe ich nun wirklich nicht.


    Gerade in der F-Jugend sollen die Grundlagen des Fußballspiel vermittelt werden. Und hierzu gehört natürlich auch die Schusstechnik.
    Ich glaube sogar das viele Bambinispieler noch nicht die motorischen Fähigkeiten haben einen saubere Schusstechnik zu entwickeln. Die sollen einfach erst einmal den Ball von A- nach B befördern und damit Spaß haben. Egal mit welcher Technik


    Natürlich möchte jeder Gewinnen. Das ist ja nicht nur beim Fußball so. Es ist aber halt ein Unterschied ob ich den Erfolg meines Tuns als Trainer nur vom Ergebnis der Spiele abhängig mache oder ob ich noch andere Prioritäten habe.
    Ein gewisser Leistungswille gehört beim Sport dazu. Allerdings darf das, meiner Meinung nach, im Kinderfußball nicht zum Leistungsdruck ausarten.


    Wir haben z.B. am letzten Wochenende mit der D-Jugend ein sehr schweres Spiel gegen unseren Tabellennachbarn gehabt. Das Spiel haben wir verdient mit 1:0 verloren. Nach dem Spiel gingen aber meine Jungs mit einem guten Gefühl aus dem Spiel. Der Gegner schienen nicht so glücklich zu sein. Mein Team hat das umgesetzt was wir vorher im Training erarbeitet haben (taktischen verhalten in der Abwehr) und sie haben auch akzeptiert das der Gegner einfach besser war. Der Gegner hat wirklich ein gutes Team, sowohl als Einzelspieler wie auch im taktischen Verhalten. Allerdings war dem Trainer wohl das eine Tor zu wenig und er hat seine Jungs bei einigen Situationen recht heftig kritisiert.

    Hallo Mike,


    wie viele Spieler stehen bei euch bei der F-Jugend auf dem Platz?
    Bei uns waren das 4 (oder auch 5) +1. Also max. 6Spieler.


    Ich würde hier je Spieltag max. 9Spieler mitnehmen. Je 2 Spieler setzen dann halt dann immer aus. Natürlich abwechselnd.


    Ich würde, gerade auch noch im Bereich F-Jugend aber eigentlich auch noch später, die Mannschaft von der Spielstärke zu mischen.


    Bei weniger Auswechselspielern kommen die die dabei sind auch in der Regel ausreichend Spielzeit. Diejenigen die Pausieren können den Samstag anders nutzen. Natürlich sollte dann die jeweilige Aufstellung rechtzeitig (mind. 3Tage vor dem Spiel) auch kommuniziert werden.
    Gerade auch die, derzeit, schwächeren brauchen auch genügend Spielpraxis. Die Grundlagen werden natürlich im Training gelegt aber das Wettspiel ist dann doch immer noch etwas anderes (Zeit- und Gegenerdruck).
    Du musst einfach versuchen dich völlig frei von irgendwelchen Resultaten zu machen. Verkaufe es den Eltern als Masterplan. D.h. du Möchtest auch in den weiteren Jugenden eine wett-kampffähige Truppe zusammen haben. Hierfür ist es notwendig das derzeit auch Niederlagen in Kauf genommen werden. Der spätere Erfolg wird dir aber recht geben.
    Natürlich mußt du trotz der Niederlagen den Spaßfaktor hoch zu halten und die Kinder immer positiv zu verstärken


    Grüße
    Ralf

    Hallo,


    ich sehe die Aufgabe eines Trainers, egal welche Jugend, nicht nur in der Aufgabe die Mannschaft spielerisch bzw. Fussballtechnisch weiter zu bringen. Ein Trainer ist immer auch ein Vorbild. Egal ob er das möchte oder nicht. Dessen müssen wir uns alle auch bewusst sein. Die Kinder beobachten das Verhalten des Trainers auf dem Platz und auch daneben. Leider haben Eltern häufig nicht die Möglichkeit sich die Trainer auszusuchen, aber spätestens wenn man merkt das man mit gewissen Eigenarten eines Trainers nicht zurecht kommt sollte man als Eltern evtl. auch über einen Mannschaftswechsel nachdenken.
    Ich würde also, falls die Möglichkeit besteht, bei der Auswahl des Vereins nicht nur auf die fußballerischen Qualitäten des Trainers schauen.


    Aussagen wie " das kann jeder der schon mal Fußball gespielt hat" sollte man etwas differenzierter sehen. Gerade bei den Bambinis sollte Spiel und die Ballgewöhnung im Vordergrund stehen. Das hat mit einer Fußballerischen Ausbildung erst einmal nur am Rande zu tun. Aussagen wie, "ein Trainer hat max. 30%Anteil am Erfolg einer Mannschaft" sind meiner Meinung nach im Bambini-, bzw. im gesamten Kinderfußballbereich, ebenfalls etwas am Ziel vorbei. Wie misst man der Erfolg? Ich sehe den Erfolg meines Teams nicht an den Spieltagen sondern an der Begeisterung der Mannschaft, am Fußballspiel, am Training, am Umgang Miteinander und an der Entwicklung der Spieler auf dem Fußballplatz und auch daneben. Durch unsere Vorbildfunktion vermitteln wir den Kindern gewisse Werte und sind damit, ob wir das wollen oder nicht, auch ein Teil der Erziehungskette.


    Gruß
    Ralf

    Und ganz ehrlich Trainer investieren soviel Zeit in das Training und meiner Meinung nach sollten Sie dafür auch Erfolg haben dürfen .

    Da ist nur die Frage wie ich als Trainer Erfolg definiere.


    Wenn ich den Erfolg nur an den Ergebnissen der Rundenspiele festmache dann bin ich, meiner Meinung nach, im Bereich Breitensport Kinderfußball falsch.
    Für mich ist Erfolg wenn die Kinder lieber ins Fußballtraining kommen als Zuhause vor der Playstation zu sitzen. Im Fußball gibt es nun mal Erfolge und Niederlagen und damit müssen die Kinder auch lernen umzugehen. Gerade im Mannschaftssport lernen die Kinder noch Werte die heute leider in vielerlei Hinsicht auf der Strecke bleiben (Teamgeist, sich an Regeln halten, nicht der einzelnen steht im Mittelpunkt sondern die Mannschaft, usw..). Gerade in solchen Punkten sehe ich uns als Trainer auch in der Pflicht hier einen Ausgleich zu den doch teilweise hohen Belastungen der weiterführenden Schulen zu bieten und den Kindern Spaß an der Bewegung und Freude am Spiel zu vermitteln.

    Hallo Zusammen,


    ich lese hier schon etwas länger mit und möchte mich nun doch auch mal zu Wort melden.


    Grundsätzlich sollte ein Trainer seine Vorstellungen vom Fußball incl. Teamgeist, Aufstellungen usw. vor der Runde ganz offen kommunizieren. Somit wissen die Kinder und die Eltern wo sie dran sind.


    Ich betreue mein Team nun seit den Bambinis und habe das Aufstellungsthema immer auch etwas angepasst.


    - Bambinis: Bei den Spielfesten war die Mannschaftsanzahl ja meist recht flexibel daher konnten auch immer alle spielen die angemeldet waren.
    - F-Jugend: Ab da habe ich mit einer Doodleliste gearbeitet. Am Anfang der Runde werden alle Spieltage in die Liste eingepflegt und die Eltern konnten schon mal eintragen wann die Kids können und wann nicht. Die Einträge können natürlich im Laufe der Runde noch geändert werden. Bei der Einteilung habe ich geschaut (unabhängig ob stärker oder schwächer) das alle in etwa die Gleichanzahl von Spieltagen haben. Trainingsbeiteilung war bei mir nie ein Problem da im Prinzip immer alle da waren (außer es war jemand krank).
    E-Jugend: Im Prinzip genau wie bei der F-Jugend. Bei den Spieltage hatte ich immer 10Spieler dabei (7+3). Bei zu vielen Ersatzspielern wären mir die Einsatzzeiten je Spieler zu kurz. Dann lieber einen Samstag aussetzen. Die 10 Spieler die dabei waren hatten in etwa die gleichen Einsatzzeiten. Natürlich ohne hier mit der Stoppuhr am Spielfeldrand zu stehen.


    D-Jugend: Da bei den Jungs die schulische Belastung ab hier so langsam zunimmt ist die Trainingsbeteiligung auch nicht mehr ganz so konstant. Es ist aber ganz klar kommuniziert das die Schule vor geht und schulbedingte Trainingsausfälle keine Auswirkungen auf die Aufstellung haben. Ich habe die Möglichkeiten der Mannschaftsaufstellung vor der Runde mit dem Team (nicht mit den Eltern) diskutiert.
    Möglichkeit 1: Es spielen zumeist die stärksten und wir könnten dadurch evtl. ganz vorne in der Tabelle stehen.
    Möglichkeit 2: Wir schauen das alle zum Einsatz kommen (unter Berücksichtigung der Trainingsbeteiligung und des Engagements, nicht der Leistung) und verlieren dadurch evtl. auch mal ein oder mehrere Spiele.
    Die Jungs haben sich natürlich für die Möglichkeit 2 entschieden. Bei der Einteilung schaue ich nun das immer ein Stamm von Spielern dabei ist die derzeit etwas besser ist (Dieser Stamm wechselt aber auch immer wieder). Etwas schwächere Spieler werden dann dazu gemischt. Somit ist es gerade auch für die schwächeren leichter in das Spiel rein zu kommen, Fehler werden nicht gleich bestraft da die stärkeren dies vielleicht noch ausbügeln können. Es ist hier natürlich Elementar das die vermeintlich stärkeren Spieler die "schwächeren" im Spiel auch mit einbeziehen und denen auch Fehler zugestehen. Ich habe das Glück das dies bei meinem Team schon immer recht gut funktioniert und es im Spiel niemals Vorwürfe an andere Spieler (egal ob stark oder schwach) gibt. Selbstverständlich von mir auch nicht. Es ist sogar so das sich die Mannschaft am meisten freut wenn einer der "schwächeren" ein Tor erzielt.