Ist Nachwuchsförderung im deutschen Fußball sportlich und finanziell rentabel?

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  • Nach der aktuellen Methode ist es doch meist so, dass ein Verein dafür belohnt wird, dass er zufällig ein Top-Talent am Anfang seiner Fußballzeit bei sich im Verein hatte. Wesentlichen Einfluss auf die spätere Eignung zum Profi hat das nicht.

    Besser wäre es vermutlich einen Fördertop zu schaffen, in den alle Ablösesummen im Jugendbereich fließen. Daraus wieder können Zuschüsse für Traineraus- und fortbildung, Anschaffung von Ausrüstung etc. für den Jugendbereich für alle Vereine gefördert werden, wenn diese sich an bestimmte Ausbildungsgrundsätze halten.

    und wo ist das Problematisch? Im Grunde werden diese Vereine einfach finanziell daran beteiligt, dass sie diesen Jungen bis zu einem gewissen Alter ausbilden und den Grundstein dafür legen, dass Profi-Vereine später mit diesen Spielern Unsummen an Ablöse genefieren können.
    Ich finde das System so nicht verehrt, da sich die Höhe auch danach bestimmt, wie lange dieser Junge in dem Verein war. Wenn also ein Kind mit 4-5 Jahren anfängt und dann mit 14 Jahren in ein NLZ wechselt, hat dieser Verein 10 Jahre Jugendarbeit in dieses Kind gesteckt und war scheinbar so erfolgreich, dass dieses Kind es in ein NLZ geschafft hat.
    Dafür führt dieser Verein damit belohnt.

    Problematisch daran ist, dass der Einfluss, den ein Verein in jungen Jahren tatsächlich auf die Ausbildung eines Profis hat ja relativ gering ist.

    Die meisten Amateurvereine bilden doch gerade bis inkl. D-Jugend Fußballer in den Grundlagen aus und für den eigenen Verein und nicht mit dem Ziel Profis zu produzieren.

    Die Talente, die das Zeug für eine NLZ-Laufbahn und am Ende sogar das Zeug zum Profi haben wären meistens in jedem Verein der halbwegs vernünftig arbeitet aufgefallen und weitergekommen. Dementsprechend wäre es am sinnvollsten, dass die Ausbildungsentschädigungen deutlich steigen, aber über einen Fördertopf allen Vereinen zu Gute kommen, die gute qualifizierte Nachwuchsarbeit leisten und nicht denen, in deren Dorf zufällig der nächste Nationalspieler geboren wurde.

    Die ambitionierten Vereine in den Verbands-, Landes- und Oberligen, die der Meinung sind ihnen steht besonders viel für die Ausbildung von Spielern zu, die ein Jahr bei Ihnen waren um anschließend zwei Jahre im NLZ zu verbringen, sollten sich mal bewusst machen, dass im Gegenzug auch die NLZ eine Ausbildungsentschädigung für ihre ehemaligen U19-Spieler verlangen könnten, die im Anschluss an die NLZ-Zeit (nach der es leider nicht für die Profilaufbahn gereicht hat) wieder in diese Ligen zurückwechseln.

    Wenn man ganz ehrlich ist, dann leistet der Profibereich in den NLZ deutlich mehr für die Weiterbildung von Nachwuchsspielern (bzw. Ausbildung von gehobenen Amateurspielern) als die Basis für die Ausbildung von Profis.

    Trotzdem ist die Arbeit an der Basis wichtig und unverzichtbar und deshalb sollte die Vergütung eben mit der Gießkanne allen zu Gute kommen, die vernünftige Arbeit leisten und nicht nur die "zuschütten", bei denen zufällig mal einer durchgelaufen ist, der später Profi wurde.

  • Vor allem sind es ja sehr wenige Vereine, die in die Jugendausbildung der Allerjüngsten investieren. Oft nicht einmal das, was die Teams an Beiträgen selbst einbringen.

    Das fängt bei Entschädigungen für Trainer an, geht beim Material und der Ausrüstung weiter und endet bei den Platzzeiten.


    Ich fände besser als die Gießkanne wären an bestimmte Dinge gekoppelte Gelder, damit das Geld nicht in die Herrenmannschaft der Bezirksliga wandert.

    Das wären dann zB passende Tore in großer Anzahl, Bälle, Leibchen, sonstiges Material für die jüngsten oder auch die direkte Bezahlung des/der F-Jugend Trainer zB.


    Oder meinetwegen ein Spiel der Profimannschft gegen die erste Herren zu Familienzeiten am Wochende oder unter der Woche aber am Nachmittag. Da hat der Verein wegen der Einnahmen etwas davon, aber auch die kleinsten bekommen die Profis hautnah zu sehen, am besten mit Hüpfburg und drumherum - Kosten hat der Profiverein, Einnahmen der Amateurverein.


    Zu deinem zweiten Absatz:

    Ich kann mich erinnern, dass mein NLZ mal mit einem Verein probleme hatte - war sogar in Koorperation mit diesem, aber irgendwie dachten die das sei einseitig. War einer der Amateurvereine, die selber selektieren und sich höchstens eine Stufe unter dem NLZ sahen.

    Und zwar wollte mein Verein einen Spieler aus der Jugend haben - C-Jugend. Der spielte da auch nur kurze Zeit, war also ebenso geholt von denen.

    In genau diesem Jahr wechselten aber über alle Jahrgänge über 10 Spieler in die andere Richtung. Es gingen schon (nahezu) alle Spieler, die es von der U17 nicht in die U19 schafften zu diesem Verein, der damals gerade eine Hochphase hatte, überregional bei Männer und A/B -Jugend spielte, glaube ich, allgemein gute Jahrgänge hatte im Wettbewerb mit den anderen Amateur-Top-Vereinen der Region.

    Trotzdem wollte dieser Verein dem Spieler keine Freigabe erteilen. Spieler, die mein NLZ Richtung Amateurverein verlassen, die bekommen immer die Freigabe.

    Es wurde damals diskutiert, ob man nur diesem Verein zukünftig keine Freigaben für die Spieler mehr erteilt.


    Man muss ehrlicherweise sagen, dass damals in den Jahren von U9 bis U17 meist schon 1-4 Spieler von diesem Verein in unser NLZ wechselten. Aber selbst die U9 Spieler hatten dort idR nicht ihren ersten Verein, sondern wurden von den Vereinen der Umgebung abgegrast.

    "Wenn zwei Menschen immer der gleichen Meinung sind, dann ist einer von ihnen überflüssig." Winston Churchill

  • Mit Gießkanne meinte ich nicht, dass das Geld pauschal wahllos auf alle Vereine verteilt werden soll, sondern, dass die Vereine schon einen Nachweis qualifizierte Jugendarbeit leisten müssen (Anzahl Trainerscheine, Akzeptanz und Verfolgung einer gemeinsam festgelegten Trainingsphilosophie ...).

    Die Zweckgebundenheit, die Du ansprichst geht ebenfalls in die Richtung:

    Traineraus- und weiterbildung finanzieren, Trainer bezahlen, Trainingsmaterial beschaffen (im Idealfall Material, was spezifisch für Kindertraining ist) Errichtung von Minispielfeldern...


    Zu Deinem 2. Punkt:

    das ist genau das worauf ich hinaus will. Manch Landes- oder Oberligist hat den Anspruch, dass Spieler, die man in der Regel ja nicht von den Bambini an ausgebildet, sondern vielleicht in der E- und D oder D und C weitergebildet hat, dann wenn sie zur U16 ins NLZ wechseln 4-5-stellige Ablösesummen wert sind, damit die Jugendarbeit vergütet wird. Das Geld fließt dann meistens in die Bezahlung der Seniorenspieler und Trainer.

    Kommt der gleiche Spieler nach der U19 aus dem NLZ zurück, weil er dort keinen Anschlussvertrag bekommen hat, hat er in den vergangenen zwei Jahren sicher eine wertigere Ausbildung genossen als in der C und D in besagtem Verein zuvor.

    Auf die Idee für diesen Spieler eine Entschädigung ans NLZ zu zahlen käme aber niemand, weil man zahlt ja keine Ablöse für aussortierte.

    Sinnvoller wäre es, wenn man zwar für Wechsel zwischen Amateurvereinen Entschädigungen verlangt, bei Wechseln in den NLZ-Bereich aber ohne direkte Vergütung arbeitet und dafür die NLZ bzw. Profivereine eine vernünftige Summe an den DFB und die Landesverbände ausschüttet, mit der die Basisarbeit nach sinnvollen Kriterien gefördert werden kann.

  • Also, dass die Ausbildung bis zur D Jugend für die spätere Entwicklung nicht bedeutend ist, halte ich für schlicht falsch. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Das wäre wissenschaftlich zu prüfen. Kann man natürlich mal so behaupten. Stimmt aber m.E. überhaupt nicht, dass es nicht so ist.

    Ohne gute fußballerische Grundlagen geht schon mal gar nichts. Und die werden nun mal einschließlich der allgemeinen Bewegungs-/Koordinationsfähigkeit ganz klar im Kindesalter entwickelt und vermittelt. Was dann kommt ist Feinschliff und vor allem Kraft durch körperliche Entwicklung.

    Gerade deswegen gibt es ja auch die Reform im Jugendfußball, weil man erkannt hat, dass man da nicht gut aufgestellt ist.

    Und ne, jetzt mal im Ernst. Der spätere Buli Profi wird es sowieso egal in welchem Verein er die ersten Jahre kickt. Das sehe ich komplett anders. In einem miesen Verein mit miesem Trainer hört der einfach auf und wird Handballer, Basketballer oder Leichtathlet oder sonst was.

    Die Jugendteams bis zu D für unbedeutend zu halten ist übrigens genau die Einstellung die dazu führt, dass wir im Fußball im Vergleich zu anderen Sportarten da so oft schlechte Trainer haben. Gerade wieder auf einem Hallenturnier gesehen, was da so teilweise zum Fremdschämen unterwegs ist. Die dürfen da halt mal rumwerkeln. Bei der Menge an Fußballkindern, die wir haben, kommt einfach viel zu wenig raus. Und das liegt m.E. genau daran, dass die Grundausbildung in vielen Vereinen zu schlecht ist. Und das reißt dann kein Großfeldtrainer mehr raus. Der Irrtum ist ja gerade, dass man ja immer noch so viel Zeit für die Entwicklung hat. Schaut man in andere Sportarten sieht man aber, was in jungen Jahren schon möglich ist. Da hinken wir einfach hinterher. Von der Menge her müssten viel mehr Deutsche in ausländischen Profiligen kicken.

  • In einem miesen Verein mit miesem Trainer hört der einfach auf und wird Handballer, Basketballer oder Leichtathlet oder sonst was.

    Lass das bitte nicht das HSV NLZ wissen. 😉 Juri Knorr wurde Profi Handballer, dabei war er zusammen mit Fiete Arp und Josha Vagnoman in einem Jahrgang.

  • In einem miesen Verein mit miesem Trainer hört der einfach auf und wird Handballer, Basketballer oder Leichtathlet oder sonst was.

    Lass das bitte nicht das HSV NLZ wissen. 😉 Juri Knorr wurde Profi Handballer, dabei war er zusammen mit Fiete Arp und Josha Vagnoman in einem Jahrgang.

    Das spricht doch absolut für die Multisport-Ausbildung, die parallel im anderen Thread diskutiert wird.

    Wäre mal interessant zu wissen wie viele Fußballprofis vorher einen anderen Sport auf Leistungsniveau ausgeübt haben. Spontan fällt mir Schweinsteiger mit Skifahren ein. Ich fürchte, dass aufgrund der zu frühen Spezialisierung vielen schlicht die Zeit fehlt vielfältige Erfahrungen zu sammeln...

  • Lass das bitte nicht das HSV NLZ wissen. 😉 Juri Knorr wurde Profi Handballer, dabei war er zusammen mit Fiete Arp und Josha Vagnoman in einem Jahrgang.

    Das spricht doch absolut für die Multisport-Ausbildung, die parallel im anderen Thread diskutiert wird.

    Wäre mal interessant zu wissen wie viele Fußballprofis vorher einen anderen Sport auf Leistungsniveau ausgeübt haben. Spontan fällt mir Schweinsteiger mit Skifahren ein. Ich fürchte, dass aufgrund der zu frühen Spezialisierung vielen schlicht die Zeit fehlt vielfältige Erfahrungen zu sammeln...

    Lewandowski hat in seiner Doku erzählt, dass er zusätzlich zum Fußball noch Tennis spielte und turnte.

    Viele Profis haben noch einen weiteren Sport gemacht. Der kleine aber feiene Unterschied ist, dass sie das ergänzend zum Fussball machten, nicht anstatt.

  • Dass so mehr Geld von den Profivereinen in Richtung Amateurvereine fließt, finde ich gut. Allerdings finde ich es auch falsch, dass an die individuellen Wechsel von Jugendspielern zu knüpfen. Einen Grund hat Coach1976 schon genannt. Und ich finde es auch schlicht nicht gerecht, einen Verein zu belohnen, weil ein talentierter Spieler dort seine Bambini-Jahre absolviert hat, während der Nachbarklub leer ausgeht, der vielleicht sogar eine bessere Jugendarbeit macht.

    Die Idee finde ich nachvollziehbar, sehe jedoch auf den zweiten Blick ein paar Schwierigkeiten.

    Wenn 3 Vereine sich dasselbe Einzugsgebiet teilen und dann ein Verein deutlich mehr Spieler als die anderen beiden Vereine hat, dann könnte man den Schluss ziehen, dass sie die bessere Jugendarbeit machen und sie über die Teams/Kinderanzahl quasi belohnen. Aber es kann auch andere Hintergründe haben, die nicht unmittelbar in der Qualität der Jugendarbeit zu finden sind (bessere Sportanlage von der Stadt zugeteilt bekommen / verkehrstechnisch besser erreichbar / u.ä.). Zudem befürchte ich, dass der Bürokratieaufwand für den Verband und alle Vereine steigt.


    Also zumindest für die Altersklassen Minis bis E-Jugend würde ich mir wünschen, dass das Geld gerne in das Spielsystem fließt. Bis einschließlich E-Jugend gibt es bei uns z.B. keine angesetzten Schiedsrichter. Bei Minis, F und E gibt es FairPlay-Regeln und andere Spielformate. Es wurde ja schonmal irgendwo erwähnt, ob man nicht z.B. die Staffelleiter bezahlen sollte, um eine höhere Qualität zu bekommen.

    Ich glaube in den Altersklassen ist das System 'Staffelleiter' nicht ausreichend. Das funktioniert in oberen Altersklassen besser, da es dort auch Schiedsrichter gibt und grundsätzlich alles etwas formeller abläuft. In den jungen Jahrgängen wird viel flexibilisiert (Spielformen / Spielfelder / Spieleranzahl) und läuft auf Fair Play Basis ab. Und nicht überall läuft es so, wie die Theorie es vorsieht.


    Ich finde es fehlt ganz eindeutig an Kommunikation und auch Durchsetzungskraft seitens des Kreisverbands. Mit Kommunikation meine ich beispielsweise, dass Stärkeneinschätzungen die fraglich sind, bereits bei der Meldung nochmal abgefragt werden. Und wenn sich während der Spielzeit herausstellt, dass Einschätzungen wirklich falsch waren, da mit den beteiligten Teams zu kommunizieren. Wenn ein Team sich beispielsweise 'schwach' meldet und dann die anderen schwachen Teams mit schöner Regelmäßigkeit abschießt, dann ist das einfach ein Unding. Wenn sie nicht mutig genug waren sich stärker zu melden, sollten sie dann in den Spielen soweit zurückstecken, dass die anderen schwachen Teams nicht gedemütigt werden. Schwächer als schwach kann man halt nicht melden. Sowas kann aber nicht über pure Spieltechnische Bestimmungen schwarz auf weiß festgelegt werden und dann geht der Verband davon aus, dass es ja auch genau so läuft. Sowas erfordert Kommunikation. Vor der Saison und während der Saison. 1 zu 1 Kommunikation zwischen Staffelverantwortlichen beim Verband und den verantwortlichen Trainern. Auch telefonisch und nicht per Post.

    Bei uns gibt es die Vorgabe, dass kein Staffelleiter durch einen Trainer kontaktiert werden soll. Immer über den Jugendleiter. Klar, wenn das jeder macht und ständig den Staffelleiter kontaktiert, wird der vermutlich verrückt. Damit das alles gut läuft, müsste der Staffelleiter meiner Meinung nach viel mehr Tätigkeiten abdecken, als in den älteren Jahrgängen. Das tut er aber nicht, weil es zeitlich natürlich auch nicht wirklich machbar ist und pauschal auch erstmal nicht seiner Aufgabenbeschreibung entspricht.


    Das gleiche gilt für die Spieltage der neuen Spielformen. Ich finde es sollte staffelübergreifende verantwortliche beim Kreis geben, deren ausschließlicher Job das ist (erstmal egal ob ehrenamtlich oder bezahlt). Um da wirklich eine vernünftige Qualität zu erreichen, tendiere ich da zu bezahlt. Das sind dann quasi Kleinfeldkoordinatoren. Die vor Saisonbeginn informieren. Während der Saison mal bei Bedarf Infoveranstaltungen geben (geht auch online) und die auch an den Wochenenden aktiv mal Spieltreffs besuchen. Beobachten, Eindrücke aufsaugen, ggf. direkt vor Ort Tipps und Anregungen geben, Eindrücke mitnehmen und in zukünftige Saisons und Aktionen einfließen lassen. Genauso braucht es finde ich so eine Art staffelübergreifende spielbetriebnahe Schiedsstelle. Ich habe immer wieder wirklich krasse Negativbeispiele an der Seitenlinie erlebt. Die können aber letztendlich über Jahre hinweg schalten und walten. Da es A) keine Schiedsrichter gibt, die so ein Verhalten ggf. mal irgendwo notieren können und B) es letztendlich gar keinen richtigen Ansprechpartner beim Kreis gibt, dem man dieses Verhalten mal anzeigen kann und der sich dann mit der Sache auseinander setzt. Sich mal vor Ort ein Bild macht und ggf. Konsequenzen zieht. Alleine dass diese Trainer abgemahnt werden und in gewisser Hinsicht unter Beobachtung stehen hilft bestimmt schon, ihr Verhalten zu zügeln. Aktuell kann da wirklich jeder mit Dreistigkeit sehr weit kommen. Das ist für mich auch die größte Schwäche am System 'Fair Play-Liga'. Da alles darauf beruht, dass es schon gutgehen wird. Aber faktisch geht es leider viel zu häufig eben nicht gut und für den Fall sieht das System halt gar nichts vor. Und die ganz große Keule wie das Jugendsportgericht hilft da ja auch nicht weiter.


    Beispielsweise Arbeitsgruppe F-Junioren 2023/24:

    ? x Staffelleiter (soviel wie organisatorisch erforderlich sind)

    1 x Kleinfeldkoordinator

    2 x FairPlay-Koordinatoren

    Bestenfalls noch Gerätepool zum Verleihen: z.B. Minitore für Veranstaltungen / zum Testen


    Meine Meinung: Kein Verein ist in der Lage seine Kinder ausschließlich vereinsintern zu entwickeln und ihnen eine gute fußballerische Basis mitzugeben. Selbst, wenn er gewisse Zuwendungen vom Kreis aus einem Topf für Ausbildungsentschädigung erhält. Jeder Verein sollte daran interessiert sein, dass es ein gutes Spielsystem gibt, in dem man mit seinen Teams spielen kann. Daher fände ich die Ausbildungsentschädigung an der Stelle am effektivsten investiert.

  • Rene Maric wird Nachfolger von Michael Hartmann - U19 FC Bayern München

    "Wir haben uns seit gestern mit allen Beteiligten intensiv über die aktuelle Situation in unserer U19 ausgetauscht und mit Michael Hartmann ausführliche Gespräche geführt. Am Ende haben wir entschieden, dass wir uns aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die weitere Ausbildungsphilosophie von Michael trennen werden."

    Halil Altintop


    "Die Verantwortlichen setzten vielmehr auf Konstanz und lediglich punktuelle Veränderungen im Trainer und Staff-Team."

    Quelle:

    FC Bayern bei der Verpflichtung von Michael Hartmann 2022


    Wer ändert da seine Ausbildungsphilosophie innerhalb von 2 Jahren? Der Trainer oder der Verein? Oder haben die sich vorher darüber nicht unterhalten?

  • Die Jahrgänge G-Jugend bis D-Jugend sind ganz entscheidend für die spätere Entwicklung. Von daher ist es auch richtig, dass die Basisvereine Entschädigung bekommen. Schaut euch doch nur mal einen schlecht trainierten D-Jugendjahrgang und einen gut trainierte D-Jugendjahrgang an. Meist sind die Spieler beider Teams schon 4-6 Jahre im Training. Wenn du diese Teams gegeneinander spielen lassen würdest, gehen diese Duelle zumeist mit 15-20 Toren Abstand aus.

    Das hat nichts mit Zufall zu tun. Aus meiner Erfahrung heraus und bereits einigen trainierten Jahrgängen, hast du von 10 Kindern meist 1-2 sehr talentierte Kids dabei, die bei richtigem Training absolut durchstarten können. Dann hast du meist 4-5 durchschnittlich talentierte Kinder dabei, die gutes Training brauchen um sich zu guten Fußballern entwickeln zu können und du hast 3-4 Kinder dabei, die eher weniger talentiert sind und du sie selbst mit gutem Training maximal zu akzeptablen Kreisligakickern bekommst. In bestimmten Vereinen werden letztgenannte Kinder häufig gar nicht erst genommen, sie fallen quasi einem Probetraining zum Opfer, oder sie bekommen kaum Spielzeit, sodass sie den Verein wechseln oder ganz aufhören.


    Also die ersten Jahre sind absolut relevant dafür, dass die Kids überhaupt ins Raster der NLZ oder Stützpunkte kommen können und dort den Feinschliff bekommen können und sich zu Profis entwickeln können.



    Also, dass die Ausbildung bis zur D Jugend für die spätere Entwicklung nicht bedeutend ist, halte ich für schlicht falsch. Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Das wäre wissenschaftlich zu prüfen. Kann man natürlich mal so behaupten. Stimmt aber m.E. überhaupt nicht, dass es nicht so ist.

    Ohne gute fußballerische Grundlagen geht schon mal gar nichts. Und die werden nun mal einschließlich der allgemeinen Bewegungs-/Koordinationsfähigkeit ganz klar im Kindesalter entwickelt und vermittelt. Was dann kommt ist Feinschliff und vor allem Kraft durch körperliche Entwicklung.

    Gerade deswegen gibt es ja auch die Reform im Jugendfußball, weil man erkannt hat, dass man da nicht gut aufgestellt ist.

    Und ne, jetzt mal im Ernst. Der spätere Buli Profi wird es sowieso egal in welchem Verein er die ersten Jahre kickt. Das sehe ich komplett anders. In einem miesen Verein mit miesem Trainer hört der einfach auf und wird Handballer, Basketballer oder Leichtathlet oder sonst was.

    Die Jugendteams bis zu D für unbedeutend zu halten ist übrigens genau die Einstellung die dazu führt, dass wir im Fußball im Vergleich zu anderen Sportarten da so oft schlechte Trainer haben. Gerade wieder auf einem Hallenturnier gesehen, was da so teilweise zum Fremdschämen unterwegs ist. Die dürfen da halt mal rumwerkeln. Bei der Menge an Fußballkindern, die wir haben, kommt einfach viel zu wenig raus. Und das liegt m.E. genau daran, dass die Grundausbildung in vielen Vereinen zu schlecht ist. Und das reißt dann kein Großfeldtrainer mehr raus. Der Irrtum ist ja gerade, dass man ja immer noch so viel Zeit für die Entwicklung hat. Schaut man in andere Sportarten sieht man aber, was in jungen Jahren schon möglich ist. Da hinken wir einfach hinterher. Von der Menge her müssten viel mehr Deutsche in ausländischen Profiligen kicken.

  • Die Jahrgänge G-Jugend bis D-Jugend sind ganz entscheidend für die spätere Entwicklung. Von daher ist es auch richtig, dass die Basisvereine Entschädigung bekommen. Schaut euch doch nur mal einen schlecht trainierten D-Jugendjahrgang und einen gut trainierte D-Jugendjahrgang an. Meist sind die Spieler beider Teams schon 4-6 Jahre im Training. Wenn du diese Teams gegeneinander spielen lassen würdest, gehen diese Duelle zumeist mit 15-20 Toren Abstand aus.

    Das hat nichts mit Zufall zu tun. Aus meiner Erfahrung heraus und bereits einigen trainierten Jahrgängen, hast du von 10 Kindern meist 1-2 sehr talentierte Kids dabei, die bei richtigem Training absolut durchstarten können. Dann hast du meist 4-5 durchschnittlich talentierte Kinder dabei, die gutes Training brauchen um sich zu guten Fußballern entwickeln zu können und du hast 3-4 Kinder dabei, die eher weniger talentiert sind und du sie selbst mit gutem Training maximal zu akzeptablen Kreisligakickern bekommst. In bestimmten Vereinen werden letztgenannte Kinder häufig gar nicht erst genommen, sie fallen quasi einem Probetraining zum Opfer, oder sie bekommen kaum Spielzeit, sodass sie den Verein wechseln oder ganz aufhören.


    Also die ersten Jahre sind absolut relevant dafür, dass die Kids überhaupt ins Raster der NLZ oder Stützpunkte kommen können und dort den Feinschliff bekommen können und sich zu Profis entwickeln können.

    Wenn das so ist wie Du es beschreibst, müssten aber bestimmte sehr gut arbeitende Vereine immer wieder immer wieder Spieler als "Referenz" haben, in ihren ersten Jahren (G - D) bei diesen Vereinen ausgebildet wurden und es am Ende zum Profi in einer der ersten drei deutschen Ligen (oder vergleichbarem Niveau außerhalb Deutschlands gebracht haben). Solche "Cluster-Vereine" in der Grundlagenausbildung sind mir aber nicht bekannt.

    Eine gute Grundlagenausbildung hilft um am Ende bessere Spieler für ganz Fußballdeutschland zu bekommen. im Profibereich, im gehobenen Amateurbereich und auch im Breitensportbereich.

    Sie hilft auch den Top-Talenten sich bereits ganz zum Beginn ihrer Fußballzeit besser zu entwickeln.

    Profis und Top-Spieler werden aber am Ende die, die die besten Voraussetzungen mitbringen, gutes Training genießen, im Kopf klar bleiben, gesund bleiben und ganz viel Glück haben.

    Gutes Training im Grundlagenbereich macht keine Profis, sondern ist ein kleines Puzzleteil um einer zu werden. Deshalb wäre es doch hundertmal besser durch finanzielle Förderung aller Vereine, die bereit sind gutes Grundlagentraining zu organisieren, damit wir an möglichst vielen Stellen in der Lage sind Top-Talente von Anfang an zu finden und zu fördern, als wenn zufällig ein Top-Talent und ein Verein mit guter Grundlagenausbildung aufeinandertreffen.

    Die Vereine, die Du ansprichst die produzieren mit Sicherheit die besseren Verbands- und Oberliga-Kicker. Damit sie aber einen Profi produzieren muss trotzdem zufällig das Top-Talent seine Karriere bei ihnen starten und dann tragen sie sicherlich auch einen gewissen Teil dazu bei, dass aus diesem Toptalent ein Profi werden kann.

    Trotzdem bringt es Fußballdeutschland und den zukünftigen Generationen von Nachwuchskickern deutlich mehr wenn wir dafür sorgen, dass die Gelder auf eine breite Basis verteilt werden und diese darüber verpflichten gute Nachwuchsarbeit zu leisten, als wenn man die Vereine dafür entlohnt, dass zufällig ein Wirtz, Musiala, Havertz, etc. bei ihnen das erste Mal gegen den Ball getreten hat.

    Auf den Verlauf der Karriere dieser Spieler hatten die Vereine bei denen sie von G-D gespielt haben sicher einen Einfluss, sie haben durch Ihr Förderkonzept die Karrieren aber bestimmt nicht nachhaltig beeinflusst.

  • Ich wünsche mir schon seit Jahren eine Zertifizierung für die Vereine und ein Verteilschlüssel so wie bei den Fernsehgeldern.
    Jedes Bundesland bekommt je nach Mitgliederzahlen entsprechend einen Topf.
    Am Anfang kann ja die Zertifizierung freiwillig erfolgen, wenn man eine Jugendabteilung hat.
    Es müssen ja nicht immer Gelder sein, es kann ja auch materiale Unterstützung wie Trikotsätze, Minitore, Fussbälle, Leibchen, Trainer Stipendien , Tickets N11 , damit das Geld nicht zweckentfremdet wird für die 1 Herren Kreisklasse.

  • Gutes Training macht keine Profis. Doch. Was denn sonst. Das allein macht die nicht zu Profis. Sicher. Da müssen die noch ein paar Skills mitbringen. Aber ohne das geht es schon mal gar nicht. Natürlich müssen die später im Großfeld in einem entsprechenden Umfeld und Leistungsniveau trainieren und spielen. Da werden die aber ohne gutes Kindertraining nie hinkommen.

    Außerdem geht es nicht nur um Profis. Denn die große Mehrzahl der Fußballer sind und werden keine Profis. Dennoch können sie den Sport auf einem hohen Niveau ausüben und gleichzeitig bieten sie das nötige Umfeld, um Profis überhaupt herauszubringen.

  • Gutes Training macht keine Profis. Doch. Was denn sonst. Das allein macht die nicht zu Profis. Sicher. Da müssen die noch ein paar Skills mitbringen. Aber ohne das geht es schon mal gar nicht. Natürlich müssen die später im Großfeld in einem entsprechenden Umfeld und Leistungsniveau trainieren und spielen. Da werden die aber ohne gutes Kindertraining nie hinkommen.

    Außerdem geht es nicht nur um Profis. Denn die große Mehrzahl der Fußballer sind und werden keine Profis. Dennoch können sie den Sport auf einem hohen Niveau ausüben und gleichzeitig bieten sie das nötige Umfeld, um Profis überhaupt herauszubringen.

    Klar trägt gutes Training dazu bei, dass talentierte Kinder später Profis werden können. Genauso trägt es dazu bei, dass insgesamt bessere Fußballer ausgebildet werden.

    Aber ein Verein, durch dessen E- oder D-Jugend mal ein Profi gelaufen ist, kann sich sicher nicht einbilden, dass der Junge das nur wegen ihrem guten Training gepackt hat und deshalb eine Ausbildungsentschädigung in 5-stelliger höhe für sich in Anspruch nehmen.

    Weil am Ende war es eben Zufall, dass der Junge bei diesem Verein das Fußballspielen angefangen hat und viele Vereine, die ebenfalls sehr gute Ausbildung leisten, bei denen aber nicht zufällig mal eine Top-Talent für 3-5 Jahre durchgelaufen ist schauen in die Röhre.

    Deswegen bin ich der Meinung, dass die Förderprämien, die durch Profieinsätze von deutschen Spielern entstehen und Prämien aus den Ablösesummen in einen Fördertopf müssen, von dem alle Vereine profitieren, die sich einem gewissen Qualitätsstandard an Ausbildungsphilosophie und Kinder-/Jungendtraining verpflichten.

    Die Gelder sollen dann gerne Zweckbezogen vergeben werden um Trainer (-scheine) zu bezahlen, Trainingsmaterial zu kaufen, Infrastruktur, die der Jugend zugute kommt zu finanzieren etc.

  • Das sehe ich nicht ganz so. Ein Gießkannenprinzip ist in bestimmter Höhe sicherlich sinnvoll und es sollte ein Teil des Geldes definitiv unter allen Vereinen verteilt werden. Ich halte es aber trotzdem auch für wichtig nicht alles Geld im Gießkannenprinzip zu verteilen, sondern der Ursprungsverein eines Profis sollte durchaus auch dafür belohnt werden, dass sein Junge es zum Profi geschafft hat und mit Ablösen etc. auch Summen generiert.

    Denn wie schon oben geschrieben ist es nicht reiner Zufall, dass der Junge zum Profi wurde, sondern es hat schon einen entscheidenden Anteil gegeben, damit dieser Junge überhaupt dorthin kommen konnte.

  • sondern der Ursprungsverein eines Profis sollte durchaus auch dafür belohnt werden, dass sein Junge es zum Profi geschafft hat und mit Ablösen etc. auch Summen generiert.

    Denn wie schon oben geschrieben ist es nicht reiner Zufall, dass der Junge zum Profi wurde, sondern es hat schon einen entscheidenden Anteil gegeben, damit dieser Junge überhaupt dorthin kommen konnte.

    Und mittlerweile wird ja nicht nur der letzte Amateur-Verein dann belohnt, sondern auch die davor.
    Sprich, wenn bis zur d-Jugend Dorfverein FC Holzwald super Arbeit bei dem jungen landet und der dann als Zwischenstation zu SV Vorstadt-Verein wechselt, wird nicht nur dieser entlohnt, sondern auch der Dorfverein.

    Ein prozentualer Anteil sollte sicher dem Landesverband zu gute kommen, der damit allgemein die Jugend im Bundesland fördert.

  • Die niederländische Nationalmannschaft hat 2022 zum "Nationalen Tag des Fußball" in den Trikots ihrer Jugendvereine trainiert (siehe fumsmagazin.de).


    fussball.de hat die Heimatvereine der U17 veröffentlicht.


    Wenn ich allerdings das lese:

    "Die relativ hohe Stabilität der motorischen Fähigkeiten ab dem Grundschulalter zeigt nachdrücklich, dass bereits in der Kindheit die Grundlagen geschaffen werden, die die weitere motorische Entwicklung bis ins Erwachsenenalter mitbestimmen. In Anlehnung an

    die Studienergebnisse sollen nachfolgend einige praktische Ansatzpunkte zur Förderung der motorischen Entwicklung vorgestellt werden:

    Als die wichtigste Instanz der Bewegungssozialisation in der Kindheit hat sich auch in der vorliegenden Studie die Familie bestätigt: Die Anregungen, die in der Familie zur Erweiterung des elementaren Bewegungsrepertoires und sportmotorischer Kompetenzen

    gegeben werden, üben sogar noch weit über die Kindheit hinaus einen essentiellen Einfluss auf die motorische Leistungsfähigkeit und auch die sportliche Aktivität aus. Deshalb stellt ein Elternhaus, in dem Bewegung und sportliche Aktivität ein zentrales Familienthema darstellt und das die Bewegungsaktivitäten der Kinder fördert und unterstützt, die Grundlage für eine erfolgreiche motorische Entwicklung dar. Nicht unterschätzt werden darf auch der Einfluss des Modelllernens: Sportlich aktive Eltern, die auch gemeinsam mit ihren Kindern Sport treiben, können das Interesse und die Motivation zum Sport ihrer Kindern positiv beeinflussen. Zudem scheint die Familie als erste und nachdrücklichste Instanz der Bewegungssozialisation auch den Einfluss weiterer Instanzen der Bewegungssozialisation z.B. im Sportverein, im Schulsportunterricht oder im Freundeskreis zu prägen."

    Quelle: Motorische Entwicklung vom Vorschul- bis ins frühe Erwachsenenalter - Einflussfaktoren und Prognostizierbarkeit


    D.h. man könnte Familienmitgliedschaften in den Vereinen bezuschussen, weil deren Einfluss auf eine spätere Sportkarriere (ob Profi oder nicht) viel entscheidender ist als der Sportverein oder Trainer.


    Als Verein könnte man auch Kinder in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit einer späteren Sportkarriere selektieren (z.B. bei Wartelisten): Bist du am Anfang eines Jahres geboren? (RAE); Treiben deine Eltern Sport? Wie sind die motorischen Fähigkeiten? .... - man muss ja die Wahrscheinlichkeit für spätere Zahlungen erhöhen ;)

  • Ober die Eltern partizipieren an den Ablösesummen, weil die haben auf die spätere Profikarriere lt. der Studie ja deutlich mehr Anteil als die ersten Fußballvereine. ?(

  • Welche Hürden stehen einem Jungkicker.
    1. Er kickt in einem Verein der sein Talent nicht erkennt und fördert, da die Manpower oder die geschulten Trainer oder gar Mißgunst im Raum steht. Entweder ist der Papa der Trainer oder der Papa hat ein guten Draht zur Jugendleitung und sponsort mal ein Trikotsatz oder eine kleine Spende steht im Raum oder noch perverser der Trainer läßt sich unter der Hand bezahlen. Die Eltern müssen sich irgendwie im Verein engagieren.

    2. Sagen wir er packt die 1 Hürde und wird in einem Leistungsteam aufgenommen. Er spielt zwar in einem Leistungsteam unterhalb der NLZ , doch die Trainer versagen alle, weil es ihnen nur primär nur um Ergebnisse geht. Selten werden hier die Spieler weiterentwickelt t, da die Trainer garnicht in der Lage sind sowas zu bewerkstelligen, sie wollen schon fertige Spieler haben. Ohne Unterstützung und Fahrdienste der Eltern ist es auch zum scheitern verurteilt. 3 x Training in der Woche, 1-2 Spiele am Wochenende. Nebenbei muss vor der Saison das Trainingslager, Outfit und Mannschaftskasse eingezahlt werden das kann mal schnell 1000-2000 EUR im Raum stehen.

    3. Auch hier packt er die Hürde und kommt in einem NLZ unter. Man erkennt in ihm ein bestimmtes Potential aber da er nicht gut vernetzt ist oder gar Vitamine B-C hat oder ein Berater ist er wieder eine unter vielen die muss darauf hoffen, das ein Trainer in ihm etwas sieht was nicht immer auf den ersten Blick sichtbar ist, also ein Juwel oder Rohdiamant.

    Das sind für mich nur ein paar Hürden die mir auf die schnelle eingefallen sind. Es müssen schon viele Umstände gut passen, damit ein Weg überhaupt erstmal sichtbar wird für ein Talent.

  • D.h. man könnte Familienmitgliedschaften in den Vereinen bezuschussen, weil deren Einfluss auf eine spätere Sportkarriere (ob Profi oder nicht) viel entscheidender ist als der Sportverein oder Trainer.


    Als Verein könnte man auch Kinder in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit einer späteren Sportkarriere selektieren (z.B. bei Wartelisten): Bist du am Anfang eines Jahres geboren? (RAE); Treiben deine Eltern Sport? Wie sind die motorischen Fähigkeiten? .... - man muss ja die Wahrscheinlichkeit für spätere Zahlungen erhöhen ;)

    Man kann natürlich alles ins Lächerliche ziehen. Vielleicht pränataler Gentest. Ethnienzugehörigkeit oder was auch immer. Allerdings bestätigt der Beitrag ja, dass die Entwicklung eben sehr früh beeinflusst wird und sicher nicht erst ab 10. oder 11. Lebensjahr. Und ja, die Familie wird durch den Sprung ins Profi Lager sicherlich auch begünstigt. Ich gehe mal davon aus, dass der Fußballprofi, wenn er gut verdient, auch seine Familie partizipieren lässt.

    Am Ende ist es subjektiv, welche Verteilung des Geldes man als ursachengerecht empfindet.