Nach der aktuellen Methode ist es doch meist so, dass ein Verein dafür belohnt wird, dass er zufällig ein Top-Talent am Anfang seiner Fußballzeit bei sich im Verein hatte. Wesentlichen Einfluss auf die spätere Eignung zum Profi hat das nicht.
Besser wäre es vermutlich einen Fördertop zu schaffen, in den alle Ablösesummen im Jugendbereich fließen. Daraus wieder können Zuschüsse für Traineraus- und fortbildung, Anschaffung von Ausrüstung etc. für den Jugendbereich für alle Vereine gefördert werden, wenn diese sich an bestimmte Ausbildungsgrundsätze halten.
und wo ist das Problematisch? Im Grunde werden diese Vereine einfach finanziell daran beteiligt, dass sie diesen Jungen bis zu einem gewissen Alter ausbilden und den Grundstein dafür legen, dass Profi-Vereine später mit diesen Spielern Unsummen an Ablöse genefieren können.
Ich finde das System so nicht verehrt, da sich die Höhe auch danach bestimmt, wie lange dieser Junge in dem Verein war. Wenn also ein Kind mit 4-5 Jahren anfängt und dann mit 14 Jahren in ein NLZ wechselt, hat dieser Verein 10 Jahre Jugendarbeit in dieses Kind gesteckt und war scheinbar so erfolgreich, dass dieses Kind es in ein NLZ geschafft hat.
Dafür führt dieser Verein damit belohnt.
Problematisch daran ist, dass der Einfluss, den ein Verein in jungen Jahren tatsächlich auf die Ausbildung eines Profis hat ja relativ gering ist.
Die meisten Amateurvereine bilden doch gerade bis inkl. D-Jugend Fußballer in den Grundlagen aus und für den eigenen Verein und nicht mit dem Ziel Profis zu produzieren.
Die Talente, die das Zeug für eine NLZ-Laufbahn und am Ende sogar das Zeug zum Profi haben wären meistens in jedem Verein der halbwegs vernünftig arbeitet aufgefallen und weitergekommen. Dementsprechend wäre es am sinnvollsten, dass die Ausbildungsentschädigungen deutlich steigen, aber über einen Fördertopf allen Vereinen zu Gute kommen, die gute qualifizierte Nachwuchsarbeit leisten und nicht denen, in deren Dorf zufällig der nächste Nationalspieler geboren wurde.
Die ambitionierten Vereine in den Verbands-, Landes- und Oberligen, die der Meinung sind ihnen steht besonders viel für die Ausbildung von Spielern zu, die ein Jahr bei Ihnen waren um anschließend zwei Jahre im NLZ zu verbringen, sollten sich mal bewusst machen, dass im Gegenzug auch die NLZ eine Ausbildungsentschädigung für ihre ehemaligen U19-Spieler verlangen könnten, die im Anschluss an die NLZ-Zeit (nach der es leider nicht für die Profilaufbahn gereicht hat) wieder in diese Ligen zurückwechseln.
Wenn man ganz ehrlich ist, dann leistet der Profibereich in den NLZ deutlich mehr für die Weiterbildung von Nachwuchsspielern (bzw. Ausbildung von gehobenen Amateurspielern) als die Basis für die Ausbildung von Profis.
Trotzdem ist die Arbeit an der Basis wichtig und unverzichtbar und deshalb sollte die Vergütung eben mit der Gießkanne allen zu Gute kommen, die vernünftige Arbeit leisten und nicht nur die "zuschütten", bei denen zufällig mal einer durchgelaufen ist, der später Profi wurde.