Alles anzeigenAlles anzeigenNach einem Spiel unserer E-Jugend gestern bin ich ziemlich frustriert. Ich kann mir aktuell nicht vorstellen, dass ich diese Mannschaft in der kommenden Saison noch weiter trainieren möchte.
Ein Spieler (Zwillinge) sagt mir nach dem Spiel, dass sein Vater den beiden gesagt hat, zum Training bräuchte er nicht kommen, ein Spiel in der Woche würde doch ausreichen. Zu Auswärtsspielen kommen die nur, wenn auch der Vereinsbus fährt.
Im letzten Spiel habe ich einen Spieler vom Platz gemommen, weil er in Halbzeit eins seinen Gegenspieler beleidigt hat, in Halbzeit zwei nachgeschlagen hat. Das war allerdings nicht das erste Mal. Wären richtige Schiedsrichter angesetzt, dann hätte er diese Saison wahrscheinlich schon 6mal rot gesehen (Nachschlagen/Beleidigen). Die Mutter meinte nach dem Spiel, er wäre in der Mannschaft in einer Schublade drin, es wären ja immer die anderen Schuld. Der soll ruhig gehen.
Ein Spieler wird ausgewechselt, geht zu seinen Eltern und haut sich erst einmal während des Spiels eine Tüte Chips rein. Eine ganze Tüte war es nicht, nach der Wiedereinwchselung hat er seiner Schwester zugerufen, sie solle nicht an seine Chips ran.
4 Spieler sind so spielschwach, dass die Mannschaft erfolgreicher spielen würde, wenn ich mit zwei Spielern weniger spielen würde. Seit 3 Jahren keinerlei Fortschritte (trotz Training in kleinen Gruppen, vielen Ballkontakten, kaum Wartezeiten). 3 Eltern von denen habe ich seit der Anmeldung des Kindes nicht mehr gesehen.
Zwei Spieler(innen) haben zu Saisonbeginn noch zugesagt. In sechs Spielen zusammen nur einmal dagewesen. Beim Training sieht es genau so aus.
Für zwei Spieler aus der Mannschaft tut mir das so leid. Die sind jedes Spiel und Training da, geben immer ihr bestes. Die haben in den letzten drei Jahren eine außergewöhnliche Entwicklung hingelegt. Auch die Eltern schauen immer beim Training und den Spielen zu, wenn sie es einrichten können.
Klingt hart und vielleicht auch unpädagogisch, aber ich würde mir persönlich so eine Mannschaft nicht mehr antun.
Habe selber schon erlebt, dass man gerade diesen Kindern besonders viel Aufmerksam zuteil werden lässt nur um dann nach einem Jahr eine kurze Whatsapp mit dem Inhalt "komm nicht mehr" zu bekommen.
Mir geht es als Trainer auch um den eigenen Spaß, und der wäre in diesem Fall nicht gegeben.
Vollkommene Unterstützung.
Man spricht ja immer davon, dass Vereine auch eine soziale Verantwortung haben und auch schwierige Charaktere mitgenommen werden müssen.
Das macht aber nur so lange Sinn, wie die Schwierigen Charaktere in der Unterzahl sind und von den "normalen" mitgetragen und positiv beeinflusst werden können. Wenn am Ende die Problem-Spieler und ihre Problem-Eltern ein Übergewicht bekommen und den Verein kapern, so dass gar kein vernünftiges Miteinander mehr möglich ist, dann muss man ggf. die Reißleine ziehen und statt nach Leistung vielleicht mal nach Sozialkompetenz von Spielern und Eltern selektieren.
Vielleicht macht es für viele Vereine Sinn sich Gesund zu schrumpfen und lieber mit weniger Mitgliedern arbeiten, dafür aber mit denen, die das Wesen des Vereinsdaseins verstehen und bereit sind dieses mit zu leben.
By the way: warum kommen die ganzen Problem-Spieler und Problem-Eltern eigentlich immer zum Fußball?
Beim Hockey bzw. Turmspringen findet man die glaube ich nicht...