Frustabbau-Thread

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  • Vollkommene Unterstützung.

    Man spricht ja immer davon, dass Vereine auch eine soziale Verantwortung haben und auch schwierige Charaktere mitgenommen werden müssen.

    Das macht aber nur so lange Sinn, wie die Schwierigen Charaktere in der Unterzahl sind und von den "normalen" mitgetragen und positiv beeinflusst werden können. Wenn am Ende die Problem-Spieler und ihre Problem-Eltern ein Übergewicht bekommen und den Verein kapern, so dass gar kein vernünftiges Miteinander mehr möglich ist, dann muss man ggf. die Reißleine ziehen und statt nach Leistung vielleicht mal nach Sozialkompetenz von Spielern und Eltern selektieren.

    Vielleicht macht es für viele Vereine Sinn sich Gesund zu schrumpfen und lieber mit weniger Mitgliedern arbeiten, dafür aber mit denen, die das Wesen des Vereinsdaseins verstehen und bereit sind dieses mit zu leben.

    By the way: warum kommen die ganzen Problem-Spieler und Problem-Eltern eigentlich immer zum Fußball?

    Beim Hockey bzw. Turmspringen findet man die glaube ich nicht...

  • Weil jeder Fussball spielt und weil die Kosten lächerlich sind.

    Fussballschuhe gebraucht und Jahresbeitrag und man hat vielleicht Kosten von 5-12€ im Monat, für 2x Training + Spiele an Bespaßung

  • ParkerS - das ist doch deine Freizeit und will man dort unnötigen Stress mit Eltern und Spieler. Nein. Mann kann es eine zeitlang ausprobieren und testen, gibt es jedoch keine Tendenz zur Besserung , würde ich mir das nicht antun.
    Wenn es keine Unterstützung von der Jugendleitung gibt, würde ich persönlich die Reißleine ziehen. Wenn dein Sohn in der Mannschaft kickt, es gibt immer eine Alternative und vernünftige und engagierte Trainer werden überall händeringend gesucht. Aber schau dir die Vereine und die mannschaften genau ein und hol dir eine 2. Meinung.

  • konschi Entschuldige bitte, wenn ich dich jetzt etwas abwatsche, denn du wolltest mir ja helfen... Aber welche Regeln soll ich da festsetzen, dass man (seine Gegenspieler) nicht beleidigt oder nachtritt? Das Eltern auch Interesse an den Hobbys ihrer 10jährigen Kindern haben sollen? Das die Kinder sich anstrengen müssen? Das man nicht erst für eine Mannschaft zusagt und vor dem ersten Spiel absagt?


    Warum ich mir das ganze antue? Den Kindern bringt es so wahnsinnig viel. Ich habe drei Kinder dabei, die sonst nie Sport machen würden. Ein Spieler hat als Kind nie das Haus verlassen, seit er in der Mannschaft ist, geht der jeden Tag eine Stunde raus und spielt Fußball. Ein Kind ist geistig zurückgeblieben, der wird außerhalb der Schule überall ausgegrenzt. Ein Spieler kommt aus einem ganz üblen Elternhaus. Der Junge hat keine Freunde, bzw. die meisten Eltern verbieten ihren Kindern, mit dem zu spielen. In der Mannschaft hat er seine einzigen zwei Freunde gefunden.

    Um die drei soll es auch nicht gehen, es geht darum was Coach 76 sagt. Die Problemfälle haben Überhand genommen. Und daher bin ich so enttäuscht von den Eltern (vermeintlich) gutem familiären Umfeld kommen und deren Kinder die körperlichen Voraussetzungen mitbringen. Die Leistungsbereitschaft verhindern, die die Erziehung teilweise auf die Trainer abwälzen und die scheinbar ein Bild haben, dass sie mir etwas gutes tun, indem sie ihre Kinder zu den Spielen schicken.


    Fantomas Wie es manchmal bei einem kleinen Dorfverein ist, bin der kommisarische Jugendleiter, weil niemand gefunden wurde, der bereit ist, den Posten zu übernehmen bzw. die drei zwischenzeitlich gefundenen Kandidaten sich als Luftnummern herausgestellt haben. Mit meinem Weggang würde mehr oder minder der komplette Jugendfußball wegbrechen, der wiederum das einzige Sportangebot für Jungen von 7-17 Jahren im Verein ist.


    Vielen Dank für die vielen unertützenden Kommentare. Es ist meine Freizeit. Wenn die Probleme Überhand nehmen, muss man die Reißleine ziehen und auch an sich denken.

  • Ich muss gestehen, dass ich etwas zusammen gezuckt bin als ich die Frage nach "Regeln definiert?" las, nachdem es ja u.a. um Tätlichkeiten etc. ging. Für sowas brauche ich keine Regeln, für sowas braucht ein Kind Erziehung, und die gewährleisten gefälligst die Eltern. Ich muss als Trainer keinem Kind beibringen dass es nicht okay ist, zu treten und zu schlagen. Ebenso wenig ist es unsere Aufgabe, mündigen Erwachsenen klar zu machen, dass sie doch bitte ihren gesunden Menschenverstand benutzen sollen. Ich muss keinem Erwachsenen erklären dass es in einem Sportverein reicht, nur ein Mal die Woche hinzugehen, wenn doch 2x Training + Spiel ist, oder dass man sich eben nicht in einer 5minütigen Pause eine Tüte Chips in den Schlund schiebt. Die Energie und Zeit die ich in sowas investieren müsste verwende ich lieber für sinnvollere Dinge und lasse sie Kindern zugute kommen die es verdient haben. Ich lasse es dann auch nicht als Ausrede gelten zu sagen "Wussten wir nicht!", es sind erwachsene Menschen.

  • ParkerS wenn du dich davon irgendwie angegriffen fühlst wenn ich nachfrage ob es Regeln innerhalb deines Teams gibt ist das deine Sache. Regeln innerhalb deines Teams ersetzen ja auch keine Erziehung oder führen zwingend dazu dass Eltern sich anders verhalten. Regeln innerhalb deines Teams setzen für deine Spieler klare Grenzen wie was innerhalb deines Teams abläuft und welche Konsequenzen auch bei entsprechenden Fehlerverhalten folgen, so etwas funktioniert auch schon in einer E-Jugend und hat erst mal gar nichts mit den Eltern zu tun sondern nur mit den Spielern. Grade und erst Recht wenn die Kids das teilweise zu Hause erst gar nicht wirklich gelernt haben.

  • Ich muss gestehen, dass ich etwas zusammen gezuckt bin als ich die Frage nach "Regeln definiert?" las, nachdem es ja u.a. um Tätlichkeiten etc. ging. Für sowas brauche ich keine Regeln, für sowas braucht ein Kind Erziehung, und die gewährleisten gefälligst die Eltern. Ich muss als Trainer keinem Kind beibringen dass es nicht okay ist, zu treten und zu schlagen. Ebenso wenig ist es unsere Aufgabe, mündigen Erwachsenen klar zu machen, dass sie doch bitte ihren gesunden Menschenverstand benutzen sollen. Ich muss keinem Erwachsenen erklären dass es in einem Sportverein reicht, nur ein Mal die Woche hinzugehen, wenn doch 2x Training + Spiel ist, oder dass man sich eben nicht in einer 5minütigen Pause eine Tüte Chips in den Schlund schiebt. Die Energie und Zeit die ich in sowas investieren müsste verwende ich lieber für sinnvollere Dinge und lasse sie Kindern zugute kommen die es verdient haben. Ich lasse es dann auch nicht als Ausrede gelten zu sagen "Wussten wir nicht!", es sind erwachsene Menschen.

    Hängt am Ende immer ab was für Erwachsene bei euch im Verein so vertreten sind. Wir haben festgestellt bei uns dass es gefühlt immer mehr Erwachsene gibt, die noch gar nie Kontakt hatten mit dem Thema Verein und an dieser Stelle tatsächlich grundsätzlich auch einmal abgeholt werden müssen wie das ganze so abläuft und das wir hier kein Dienstleistungsunternehmen sind. Die Eltern, die das ganze nicht interessiert ist ein ganz anderes Thema.

  • Wenn Dir so viel an den Kids liegt, würde ich es mit einem Elternabend versuchen. Hier kannst Du auch ganz klar Deine Werte und die No Gos und Regeln definieren.

    Bei einigen muss man leider Sachen ansprechen, die für andere normal sind.

    Deine Chips waren bei uns die Süßigkeiten auf den Festivals. Hat mich gewundert das sich da nicht der eine oder andere übergeben musste...

    Pünktlich sein und rechtzeitig abmelden, war bei einer früheren Mannschaft leider auch schon ein Thema. Ist einigen Eltern leider nicht bewusst! Da hat der Abend wirklich was gebracht

  • Wir befinden uns hier im "Frustabbau"-Thread. Ich habe nicht um Ratschläge gebeten und wollte, wie es der Sinn in diesem Thread ist, Frust loswerden. Geteiltes Leid ist halbes Leid.


    Elternabend, gemacht. Wer meint ihr, war da? Regeln gibt es auch.

  • Ich bin gerade etwas gefrustet, weil ich

    - zum einen hier lese, dass man starke Bambini hat und die in die F-Jugend abschieben soll, man 40 B-Jugendliche hat und das ein Problem ist (bei einer Trainingsbeteiligung von ca. 25 kannst du nicht zu 2 Mannschaften raten, wenn am Wochenende noch ein paar ausfallen) und man welche zu anderen Vereinen schicken oder bestrafen sollte, wenn ihr Verhalten nicht 100%ig ist. Auch wird an allem nur herumgenörgelt und kritisiert (z.B. neue Spielformen, Norweger-Modell) ohne Alternativen zu nennen.

    - zum anderen, weil ich selbst in dieser "Negativspirale" mich befinde und keine Alternative habe/sehe. Bei mir sind es 28 Jugendliche, die dazu führen, dass du dir die ganze Woche Gedanken machst, wie du damit 2 Mannschaften bestücken kannst (meistens fallen 4-5 aus und mit Dauerverletzten führt es zu 12er und 10er Kadern)


    Aber warum sind wir so "negativ" denkend? Normal müsste man doch Freudensprünge machen, wenn man einen so starken Bambini oder 40 Jugendliche in der B-Jugend bzw. 28 in der C-Jugend hat. Auch die Flexibilisierung müsste doch positiv aufgenommen werden. Ist es die Angst vor Veränderung? Ist es die Angst, dass einem etwas weggenommen wird? Das es zukünftig schlechter laufen könnte?


    Was ist da in unserer Sozialisation/Trainerausbildung usw. falsch gelaufen? Wir sind doch da um die Kinder und Jugendlichen vom Fußball zu begeistern und egal wie viele oder in welcher Spielform gespielt wird - oder war das früher auf dem Bolzplatz auch ein Problem? Warum erfreuen wir uns nicht an den Jugendlichen die zu uns kommen und nehmen sie einfach wie sie sind? Der Fußball selbst sollte doch von sich aus auch begeistern können. Sind wir alle zu "verkopft"? Müssen wir mehr "loslassen"?

  • Die Eigenmotivation muss immer von einem selber kommen und das führt natürlich manchmal dazu das alles Mist ist ...

    Aber genau so schnell oder nach einmal schlafen geht es wieder Vorwärts und positiv :)

    Lass dich nicht hängen es geht immer weiter Kopf hoch

  • zum einen hier lese, dass man starke Bambini hat und die in die F-Jugend abschieben soll,

    So was ist kein Abschieben sondern eine Möglichkeit, ein Kind seinem können nach auszubilden.

    Du bist 6, damit muss Du unbedingt zu den Bambinis? Das ist doch Blödsinn. Das sortieren nach Alter machen wir schon in den Schulen mit mäßigen Erfolg.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Jense

    Recht hast du. Jedoch lehrt mich meine Erfahrung, dass die extrinsische Motivation in Form von zu hoher Erwartungshaltung seitens einiger Eltern und Trainerinnen und Trainer die innere Freude, den eigenen Antrieb der Kinder, massiv bremst.


    let1612

    Zumindest in meiner Lizenzierung wurden der psychologische Aspekt des "Betreuen Dürfen" sowie die Pädagogik NICHT behandelt. Coaching Dos & Dont's waren alles zu diesem Thema.


    Ich frage daher kritisch:

    Braucht es eine C-/B-Lizenz, um ein/e gute/r Trainerin/Trainer für Kinder und Jugendliche zu sein? Oder kommt es nicht viel eher darauf an, dass man mit sich selbst im Reinen ist und die eigenen Ansprüche zurückstellt und sich klar macht, dass die anvertrauten Kinder kein Ersatz / Ausgleich für eigene Misserfolge der Vergangenheit sind.


    Goodie

    Ich würde das nicht Pauschalisieren. Es kommt auf den Einzelfall an und der Rückweg muss offene bleiben. Das biologische Alter schwankt etwa +/ 1,5 Jahre. Und gerade im Grundschulalter sind die körperlichen und geistigen Entwicklungssprünge enorm. Ein homogenes Umfeld ist super, muss aber auch regelmäßig überprüft und angepasst werden.

  • Das Hochziehen hat m.E. auch nur dann Sinn wenn die soziale Komponente stimmt. Ich halte viel davon mit seinen Freunden zusammen zu spielen. Hat der Minimessi Freunde bei seinem Jahrgang bei den bambini sollte er m.E. auch bleiben. Alternativ kann er ja trotzdem ab und zu bei der F Jugend mittrainieren und evtl. mal an Spielfesten/Spieltagen der F-Jugend aushelfen/reinschnuppern, aber nur an wenn er keinem F-Jugend-Kind des Kaderplatz weg nimmt.

  • Goodie

    Ich würde das nicht Pauschalisieren. Es kommt auf den Einzelfall an und der Rückweg muss offene bleiben. Das biologische Alter schwankt etwa +/ 1,5 Jahre. Und gerade im Grundschulalter sind die körperlichen und geistigen Entwicklungssprünge enorm. Ein homogenes Umfeld ist super, muss aber auch regelmäßig überprüft und angepasst werden.

    Das zeigt aber doch auch wieder wie wichtig die Flexibilisierung ist und wie schwierig es uns das in allen verhaftete starre denken in Saisons und Mannschaften macht. Wenn ein Spieler hochgeht, dann muss er möglichst eine ganze Saison im höheren Team spielen. Es kann aber sein, dass die Älteren nach den Weihnachtsferien so einen Sprung machen und ihm davonziehen, dass er besser wieder zurückgehen sollte. Welcher Trainer, welche Eltern stimmen dann einem Schritt zurück wieder zu? Sollte eigentlich selbstverständlich sein, wir stehen uns aber mit dem Schubladendenken selbst im Weg.

    Wenn er für seine Altersgruppe zu stark ist, dann kann er ja nächste Saison eine Mannschaft höher spielen. Problem: bis dahin stagniert er vielleicht in seinem Umfeld und im nächsten Jahr kann er bei den Älteren nicht mehr mithalten.

    Das Hochziehen hat m.E. auch nur dann Sinn wenn die soziale Komponente stimmt. Ich halte viel davon mit seinen Freunden zusammen zu spielen. Hat der Minimessi Freunde bei seinem Jahrgang bei den bambini sollte er m.E. auch bleiben. Alternativ kann er ja trotzdem ab und zu bei der F Jugend mittrainieren und evtl. mal an Spielfesten/Spieltagen der F-Jugend aushelfen/reinschnuppern, aber nur an wenn er keinem F-Jugend-Kind des Kaderplatz weg nimmt.

    Ich glaube es ist im Kinder- und Jugendfußball wichtig im Moment zu leben und das Individuum und den Moment zu sehen und weniger die Mannschaft und die Saison.

    Das geht nur wenn man Ligen und Saisons abschafft. Jede Woche kann bei Kindern eine neue Saison sein und Kinder können theoretisch jede Woche in einer neuen Mannschaft in einem Wettbewerb, der gerade zu ihnen passt Top-Leistungen bringen.

    Kinder können das noch. Nur weil wir Erwachsenen diese Offenheit und Flexibilität im Laufe der Zeit verlernt haben, pressen wir die Kids in diese organisatorischen Korsetts, die ihnen nicht immer guttun.

    Wenn ich einem Kind am Samstag sage: Das ist dein Team für das heutige Festival, Turnier, Spiel. Dann gelingt es normalerweise, dass dieses Kind sich in die Mannschaft integriert und spielt so gut es kann. Mehr braucht es bis inkl. E-Jugend definitiv nicht.

    Unser aktuelles System lässt das aber nicht zu, weil Erwachsen denken Kinder müssen denken und fühlen wie Erwachsene und benötigen eine Mannschaft und Eingespieltheit und Abläufe.

  • Das hat nix mit Eingespieltheit und Abläufe zu tun sondern dass es m.E. nicht sein kann dass ein Bambini einem F Junior den Kaderplatz weg nimmt. Hab ich aber oben schon geschrieben. Wenn die Platz frei haben natürlich Feuer frei.