Frustabbau-Thread

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  • Charles De Goal es gibt aber die Kehrseite der Medaille in höheren Ligen, da werden Jungs einfach aussortiert zum Ende der Saison. Es gibt Tendenzen das man nicht übernommen wird aber die Trainer lassen die Jungs auch bis zur letzten Minute im Ungewissen, da sie selber erst gucken wollen wer bleibt oder geht und dann ohne Vorahnung (Ende Mai bis Mitte Juni) ist der Junge nicht mehr Teil der neuen Mannschaft. Das sehe ich gerade bei der Mannschaft meines Sohnes der in der höchsten Landesklasse kickt. Die Jungs sind so geknickt das kann man sich garnicht vorstellen und jetzt müssen die schauen, daß sie zur neuen Saison noch eine halbwegs vernünftige Mannschaft/Trainer finden. Auf Kreisklasse haben die kein Bock.

    Aber das ist ja hier überhaupt nicht der Fall.

    Wir haben einen Trainer, der seine Mannschaft über Jahre begleitet und ausgebildet hat und anstatt nach einem gemeinsam erreichten Erfolg zusammen den Aufstieg in Angriff zu nehmen, schwärmen die Spieler aus um woanders hinzugehen (hinterm Rücken).

    Ich wäre auch einfach nur enttäuscht.

  • Charles De Goal es gibt aber die Kehrseite der Medaille in höheren Ligen, da werden Jungs einfach aussortiert zum Ende der Saison. Es gibt Tendenzen das man nicht übernommen wird aber die Trainer lassen die Jungs auch bis zur letzten Minute im Ungewissen, da sie selber erst gucken wollen wer bleibt oder geht und dann ohne Vorahnung (Ende Mai bis Mitte Juni) ist der Junge nicht mehr Teil der neuen Mannschaft. Das sehe ich gerade bei der Mannschaft meines Sohnes der in der höchsten Landesklasse kickt. Die Jungs sind so geknickt das kann man sich garnicht vorstellen und jetzt müssen die schauen, daß sie zur neuen Saison noch eine halbwegs vernünftige Mannschaft/Trainer finden. Auf Kreisklasse haben die kein Bock.

    Aber das ist ja hier überhaupt nicht der Fall.

    Wir haben einen Trainer, der seine Mannschaft über Jahre begleitet und ausgebildet hat und anstatt nach einem gemeinsam erreichten Erfolg zusammen den Aufstieg in Angriff zu nehmen, schwärmen die Spieler aus um woanders hinzugehen (hinterm Rücken).

    Ich wäre auch einfach nur enttäuscht.

    bissl viel Romantik!

  • Aber das ist ja hier überhaupt nicht der Fall.

    Wir haben einen Trainer, der seine Mannschaft über Jahre begleitet und ausgebildet hat und anstatt nach einem gemeinsam erreichten Erfolg zusammen den Aufstieg in Angriff zu nehmen, schwärmen die Spieler aus um woanders hinzugehen (hinterm Rücken).

    Ich wäre auch einfach nur enttäuscht.

    bissl viel Romantik!

    Wenn jemand das verliert ( Romantik in Jugendfußball ) ist es aus mit der Eigen Motivation !

    Nach so vielen gemeinsamen Jahren kann man den Respekt doch erwarten für ein persönliches Gespräch im Vorfeld aber woher sollen die Kinder das her haben wenn es die Erwachsenen erst recht nicht können ...

    Meine Erfahrung

  • Wenn jemand das verliert ( Romantik in Jugendfußball ) ist es aus mit der Eigen Motivation !

    Wer Romantik im Jugendfußball will, kommt zumeist über die Bambinis nicht hinaus!

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Aber das ist ja hier überhaupt nicht der Fall.

    Wir haben einen Trainer, der seine Mannschaft über Jahre begleitet und ausgebildet hat und anstatt nach einem gemeinsam erreichten Erfolg zusammen den Aufstieg in Angriff zu nehmen, schwärmen die Spieler aus um woanders hinzugehen (hinterm Rücken).

    Ich wäre auch einfach nur enttäuscht.

    bissl viel Romantik!

    Ich würde das nicht als Romantik bezeichnen, sondern als Ehrlichkeit und Anstand.


    Zehn Jahre sind eine lange Zeit, da hat man vieles begleitet und es gab auch viele Momente, in dem die Spieler sich auf mich als Trainer und auf mein Wort verlassen haben und dies auch bedingungslos konnten. Es ist halt ein Geben und Nehmen und wenn man Anstand hat, dann spricht man über solche Dinge. Zumal der Jugendleiter Anfang des Jahres bei allen vorstellig geworden ist und darum gebeten hat, dass Probleme, Wechselwünsche oder Tendenzen unverzüglich mit ihm besprochen werden, damit er im Bilde ist.


    Dann hinterm Rücken des Trainers (und Jugendleiters) was neues suchen, weder davor, noch danach Bescheid sagen... Hätte ich das nicht durch Zufall von dem Trainerkollegen gehört, wann hätte ich das erfahren sollen? Mit der Abmeldung ab 30.6.?


    Die Spieler wollen wie Erwachsene Entscheidungen treffen und auch so behandelt werden, dann sollen sie sich auch so verhalten. Habe ich ihnen immer gesagt und ich habe ihnen auch den richtigen Weg gewiesen, offenbar ist es nicht angekommen.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Da kann man nur hoffen das das Karma zuschlägt.

    Sehr oft habe ich schon erlebt das diejenigen die sich so wegschleichen wollen schneller wieder zurück wollen als man für möglich hält.

    Der Spruch man sieht sich immer zweinmal im Leben macht selten soviel Sinn wie in der oft kleinen Fußballwelt.

    Deswegen kann man den Spielern nur mitgeben das wenn sie den Verein wechseln auf einen fairen Umgang achten sollten.

    Denn man sieht sich immer….usw.

  • Nächstes Jahr spielen wir wieder in der Kreisliga in der A-Jugend, aber dann wird es mit der Kreismeisterschaft wohl eher nichts und wir melden in einer schwächeren Staffel.

    Ist denn der Verein in die die Jungs wechseln wollen ein Bezirksliga Verein, oder spielen die dann da auch Kreisliga?

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Ich bringe mal einen Blickwinkel von einer anderen Seite:

    Zehn Jahre sind eine lange Zeit

    Verstehe ich das richtig, dass diese Jungs durch 5 Altersstufen (also 10 Jahre) mit ein und demselben Trainer gegangen sind? Also z.B. F-Jugend bis B-jugend?

    Auch wenn Du Dich fachlich sicherlich immer der jeweiligen Altersstufe angepasst hast, wollen die irgendwann auch mal 'ne andere Nase sehen.


    Zumal der Jugendleiter Anfang des Jahres bei allen vorstellig geworden ist und darum gebeten hat, dass Probleme, Wechselwünsche oder Tendenzen unverzüglich mit ihm besprochen werden, damit er im Bilde ist.

    Da hat Euer Jugendleiter die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen in 2023 aber komplett falsch eingeschätzt. Kaum ein 17-Jähriger plant 1/2 Jahr im voraus. Soweit denken die gar nicht. Im Winter war das Saisonende für die noch unendlich weit weg.

  • Ist denn der Verein in die die Jungs wechseln wollen ein Bezirksliga Verein, oder spielen die dann da auch Kreisliga?

    Der andere Verein spielt in der Bezirksliga, sie wechseln also quasi aus der Kreisliga in die Bezirksliga.

    Verstehe ich das richtig, dass diese Jungs durch 5 Altersstufen (also 10 Jahre) mit ein und demselben Trainer gegangen sind? Also z.B. F-Jugend bis B-jugend?

    Auch wenn Du Dich fachlich sicherlich immer der jeweiligen Altersstufe angepasst hast, wollen die irgendwann auch mal 'ne andere Nase sehen.

    Ja, das ist richtig und das kann ich ja auch verstehen. Ich hatte immer wechselnde Co-Trainer, die zumindest etwas Abwechslung reinbringen konnten, aber natürlich muss man erkennen, dass es bei einer solchen Zeitspanne immer Abnutzung gibt. Es geht ja auch nicht darum, dass sie wechseln wollen, sondern um die Art und Weise.

    Da hat Euer Jugendleiter die Lebenswirklichkeit der Jugendlichen in 2023 aber komplett falsch eingeschätzt. Kaum ein 17-Jähriger plant 1/2 Jahr im voraus. Soweit denken die gar nicht. Im Winter war das Saisonende für die noch unendlich weit weg.

    Da liegt ein Missverständnis vor: Er wollte nicht im Frühjahr wissen, ob jemand wechseln will, sondern hat darum gebeten, bei aufkommenden Wechselgedanken oder Unzufriedenheit Bescheid zu sagen, wann auch immer das aufkommt. Selbst wenn das wie offenbar jetzt im Mai aufkommt, hätte man ja vorher mit ihm oder mir sprechen können anstatt sich eine Erlaubnis für ein Probetraining zu "ergaunern", hinter dem Rücken und ohne Bescheid zu sagen, woanders eine Zusage zu geben und das dann auch noch zu verschweigen.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Der andere Verein spielt in der Bezirksliga, sie wechseln also quasi aus der Kreisliga in die Bezirksliga.

    Dann ist das, unabhängig von der Art und Weise, die man sicher kritisch sehen kann, ja absolut verständlich.

    Noch dazu wenn es sich um die besten Spieler handelt. Wenn nicht jetzt nochmal höher spielen, wann dann?

    Das man durch diese Spieler eine Kreismeisterschaft gewinnen kann, ist sicher so, zeigt aber auch das Niveau der Kreisliga. Dem einzelnen der Top Spieler, die das dann gewährleisten, bringt es sicher mehr sich mit Spielern und Gegnern zu messen, in denen mehr gefordert ist, als individuelle Fähigkeiten, z.b. im Torabschluß oder 1gg1, oder was auch immer

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Nächstes Jahr spielen wir wieder in der Kreisliga in der A-Jugend, aber dann wird es mit der Kreismeisterschaft wohl eher nichts und wir melden in einer schwächeren Staffel.

    WEnn es ohne die in der mit der Meisterschaft nichts wird, kannst Du doch trotzdem 3ter oder 4ter eventuell werden. Warum dann in einer schwächeren Staffel melden?

    Bei einem Fußballspiel verkompliziert sich allerdings alles durch die Anwesenheit der gegnerischen Mannschaft (J.P.Satre)

  • Charles De Goal ich versteh dein Unmut und Enttäuschung. 10 Jahre sind schon eine lange gemeinsam Zeit die sicher auch viele Höhen und Tiefen hatte.
    Es ist nun mal so und die kannst die Situation nicht ändern, daß deine besten Spieler die Mannschaft verlassen wollen. Das wie ist natürlich schon erschreckend, wenn man die Jungs so viele Jahre aufwachsen gesehen hat und auch Werte vermitteln wollte und erlebt genau das Gegenteil. Die Realität lehrt einem doch immer wieder was anderes. Sicher hast du aber auch 16 andere Jungs denen du genau diese Werte wie Verbindlichkeit und Zusammengehörigkeit und gegenseitige Wertschätzung vermittelt hast.

  • Das wie ist natürlich schon erschreckend, wenn man die Jungs so viele Jahre aufwachsen gesehen hat und auch Werte vermitteln wollte und erlebt genau das Gegenteil. Die Realität lehrt einem doch immer wieder was anderes. Sicher hast du aber auch 16 andere Jungs denen du genau diese Werte wie Verbindlichkeit und Zusammengehörigkeit und gegenseitige Wertschätzung vermittelt hast.

    Da sind wir aber wieder in der Romantikecke, oder?

    Ein Hobby welches in einer Gruppe ausgeübt wird, macht dann am meisten Spaß, wenn man es mit Gleichgesinnten auf dem gleichen (oder zumindest ählichem) Niveau betreiben kann. Da unterscheidet sich eine Mannschaft nicht von einem Orchester o.ä. Aber es liegt doch in der Natur der Sache, dass sich nicht alle gleich entwickeln. Nur weil man diese Kinder in der F-Jugend mal zusammengeführt hat, heißt das doch noch lange nicht, dass alle gleich ehrgeizig und/oder talentiert sind.

    Spinn doch den Gedanken mal weiter, dass alle aus einem Zusammengehörigkeitsgefühl für alle Ewigkeiten beim FC Kleinstadt bleiben müssen. Was soll dabei rum kommen?


    Desweiteren orientiert man sich nicht nur an einem Trainer sondern an der Peergroup, Vorbildern, Eltern usw.

    Warum also sollte es sich nicht leistungsmäßig zueinander sortieren?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Dann ist das, unabhängig von der Art und Weise, die man sicher kritisch sehen kann, ja absolut verständlich.

    Noch dazu wenn es sich um die besten Spieler handelt. Wenn nicht jetzt nochmal höher spielen, wann dann?

    Das man durch diese Spieler eine Kreismeisterschaft gewinnen kann, ist sicher so, zeigt aber auch das Niveau der Kreisliga. Dem einzelnen der Top Spieler, die das dann gewährleisten, bringt es sicher mehr sich mit Spielern und Gegnern zu messen, in denen mehr gefordert ist, als individuelle Fähigkeiten, z.b. im Torabschluß oder 1gg1, oder was auch immer

    Spinn doch den Gedanken mal weiter, dass alle aus einem Zusammengehörigkeitsgefühl für alle Ewigkeiten beim FC Kleinstadt bleiben müssen. Was soll dabei rum kommen?

    Ihr habt beide das Problem missverstanden, also nochmal: Es geht hier nicht darum, dass Spieler den Verein wechseln wollen oder neue Aufgaben suchen! Das sei jedem gegönnt und da wünsche ich auch jedem alles Gute.


    Es geht hier darum, dass wir kurz vor der Aufstiegsrunde sind und Spieler in diesem Zeitraum auf ziemlich hinterhältige Art und Weise Probetrainings absolvieren (Stichwort "mit Freunden kicken" oder "nur mal anschauen") und woanders Zusagen geben, ohne dem aktuellen Verein, der in der wichtigsten Phase der Saison steht, Bescheid zu geben. Ohne jemals darüber gesprochen zu haben. Ich habe durch Zufall erfahren, dass einer unserer Führungsspieler (im Übrigen auch Vize-Kapitän) bei einem anderen Verein zugesagt hat, ohne bei mir seine Zusage für unsere A-Jugend zurückzunehmen oder irgendwas anzudeuten.


    Niemand ist mit dem Verein verheiratet, aber Verbindlichkeit und Ehrlichkeit sind Grundsätze einer vernünftigen Zusammenarbeit, auch wenn es nur Kreisliga oder Hobby ist. Und das hat auch nichts mit Romantik zu tun.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Ich kann nur meine Beobachtungen wiedergeben und für den Fußball hoffen, dass meine Prognose und Beobachtungen nicht stimmen bzw. nicht repräsentativ sind.

    1) Verein hat einen überragenden 2007er und 2008er Jahrgang. Jeweils nach der E-Jugend werden sie auseinander gerissen. 2007er wechseln zu einem durchschnittlich ambitionierten Verein in die D-Jugend Bezirksoberliga. In der C-Jugend ist der Verein nicht mehr so hochklassig, bekommt keine guten Trainer und die Spieler hören auf. Trotz Ansprache und Bitten gehen sie nicht zu ihrem Heimatverein zurück.

    2008er wechseln zu einem besseren ambitionierten Verein. Einer schafft es als C-Jugendlicher ins NLZ. Einer spielt noch beim ambitionierten Verein. Andere hören auf. Gehen auch nicht zum Heimatverein zurück.

    => 6 gute Kinder, die aufhören.

    2) Jahrgang 2011 hat jetzt den 3. Verein - wurde im NLZ ausgemustert und spielt mit weiteren Wanderungsgedanken.

    3) Wir (Kreisklasse) spielen gegen einen Bezirksoberligisten in der D-Jugend mit 11 Spielern, die bei uns angefangen haben + 2 die durch Umzug dazu gekommen sind. Wir verlieren zu Recht mit 2 Toren Unterschied. Beim Gegner spielen 5 Spieler, die dort angefangen haben und 8 die dazu gekommen sind (ca. 2 pro Jahr). Wo sind die 8, die dafür weichen mussten? Wie viele davon spielen noch?

    4) SGs, JFGs, JSGs usw. handeln genau wie bisher die Vereine, d.h. Kinder spielen nicht und hören auf oder es kommt das Leistungsprinzip (Druck) und vergrault auch noch ein paar. Sie wundern sich, dass sie für A und B-Jugend noch mehr SGs usw. benötigen.

    5) Es kommt zu ersten SGs und Fusionen bei den Erwachsenen, weil es nicht mehr genügend Spieler gibt.


    Die Auswirkungen werden wir in 10 Jahren bei den Herren sehen - und deren Finanzierung und Weiterbestehen wird dann auch interessant werden. Wer will eine Mannschaft sehen, die relativ wenig mit dem Verein gemeinsam hat? Wer sind dann die Ehrenamtlichen vor Ort?


    Das Vorgehen der Bundesligisten ist aus meiner Sicht kein Vorbild für die Amateurvereine - und ja, das fängt bereits in der 3. Liga an. Und die Regionalliga ist wahrscheinlich gerade die undankbarste Liga. In der Kreisklasse oder darunter wird das auf jeden Fall nicht funktionieren (könnt euch ja die Zuschauerzahlen früher und jetzt ansehen).


    Ich habe nichts dagegen, wenn jemand den Verein wechselt (habe selbst 6x den Verein gewechselt als ich Fußball spielte (3x wegen Umzug; 2x niederklassig; 1x gleiche Ebene)), allerdings sind die meisten Wechsel aus meiner Sicht nicht unbedingt förderlich für die weitere Fußballkarriere.


    Ich nehme mal das Beispiel von Charles De Goal . Bezirksliga gegenüber Kreisliga hört sich erst mal vernünftig an. In der Kreisliga bin ich gesetzt und Führungsspieler und spiele um den Aufstieg. In der Bezirksliga spiele ich gegen den Abstieg und bin einer unter vielen (evtl. sogar nur Ergänzungsspieler). Dann hört es sich schon nicht mehr so vernünftig an. Wo geht es nach 2 Jahren A-Jugend weiter? Habe ich da eine adäquate Perspektive bei den Herren?


    Das Internet vergisst ja nicht :) - mal sehen wie es in 10 Jahren aussieht.


  • Ihr habt beide das Problem missverstanden, also nochmal: Es geht hier nicht darum, dass Spieler den Verein wechseln wollen

    Mein Kommentar bezog sich eher auf Fantomas' Beitrag.

    Suche noch die Romantik in meinen Sätzen, es geht um die Vermittlung von Werten von Jugendlichen und da ist der Trainer nach so langer Zeit schon ein sehr wichtige Bezugsperson für die Jugendlichen
    Bertelsmann Verlag ein Weiterbildungsbuch empfehlen -
    wertebildung-im-jugendfuball_leitfaden_lesepro.pdf

    Aus dem Buch:
    "Wertebildung födern: Wenn jemand Haltung zeigt, ist damit eine Werthaltung gemeint. Sie drückt aus, dass jemandem bestimmte Werte wichtig sind und er oder sie den Anspruch hat, diese Werte auch zu leben. Eine Haltung ist mit Emotionen verbunden. Sie motiviert uns, entsprechend unseren Wertüberzeugungen zu handeln, selbst wenn damit Hürden verbunden sind."

  • Das wie ist natürlich schon erschreckend, wenn man die Jungs so viele Jahre aufwachsen gesehen hat und auch Werte vermitteln wollte und erlebt genau das Gegenteil.
    [...] genau diese Werte wie Verbindlichkeit und Zusammengehörigkeit und gegenseitige Wertschätzung

    Fantomas

    Ich habe durchaus auch eine Haltung und biete damit (hoffentlich) meinen Kindern Orientierung. Das sehe ich aber nicht auf den Moment bezogen sondern im Großen und Ganzen.


    In der Pubertät gelten aber relativ plötzlich ganz andere Mechanismen. Der Einfluss von Erwachsenen sinkt, die Peergroup wird wichtiger. Unsicherheiten, eher niedrigeres Selbstbewusstsein, Aggressionsschübe, Leichtsinn, irrationale Entscheidungen und genervt sein - all das kann diese Zeit prägen.
    Echte Erziehungsarbeit ist abgeschlossen, man versucht noch mit Regeln und Absprachen den gesteckten Rahmen zu verteidigen. Bei allem anderen muss man sich wohl eher auf die Rolle des Beraters zurückziehen.


    Dass Jugendliche bezogen auf einen Wechselwunsch den scheinbar leichteren Weg des geringsten Widerstandes (heimlich, unter Vorwand) versuchen, wundert mich nicht. Dass die Jungs unangenehmen Gesprächen lieber aus dem Weg gehen ist verständlich. Die Werte der "Alten" spielt in dem Alter eine eher untergeordnete Rolle, auch wenn genau diese später dann angenommen werden. In sofern ist das - ohne die handelnden Personen zu kennen - alles nicht so sehr von Drama und die Wertevermittlung war längst erfolgreich. Auch wenn diese bei den Jugendlichen ein paar Jahre pausiert.


    Wenn ich die Vereinsbrille aufziehe, dann dürfte ein Trainerwechsel rund um die C/B-Jugend sinnvoll sein. Gelingt es hier noch jemanden zu finden, der eher zwischen 20-30 ist an statt die Elterngeneration zu verkörpern, hat man wohl das Optimum erreicht.

    Ich habe kürzlich mit einem 14 Jährigen gesprochen, der nach nunmehr 11 Jahren im Verein sagt: ich will einfach mal was anderes sehen/machen.
    All das ist doch eher Ausdruck von "ich will in die Welt hinaus" als mangelnder Werte.


    Ich kann verstehen, dass sich die Jugendlichen vor solchen Gesprächen drücken.

    Sehr oft habe ich schon erlebt das diejenigen die sich so wegschleichen wollen schneller wieder zurück wollen als man für möglich hält.

    Der Spruch man sieht sich immer zweinmal im Leben macht selten soviel Sinn wie in der oft kleinen Fußballwelt.

    Deswegen kann man den Spielern nur mitgeben das wenn sie den Verein wechseln auf einen fairen Umgang achten sollten.

    100% Zustimmung. Aber so weit denkt ein Jugendlicher wahrscheinlich gar nicht.

    Würde einer meine Söhne kommen und sagen: "ich will den Verein wechseln", dann bekäme er genau diesen Rat von mir.

    Aber was willste machen wenn er käme mit den Worten: "ich wechsle den Verein, ich habe schon alles geklärt" und es wäre genau so mies wie oben beschrieben gelaufen?

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Ich hab das ja mit meinem Sohn erlebt. Wir haben früh Bescheid gegeben, dass der Sohn mehr trainieren will. Das war im alten Verein nicht möglich. Daraufhin haben wir gesucht und gefunden. Auch das haben wir früh (März) kommuniziert. Das Verhältnis Trainer/Kind ist dann DEUTLICH abgekühlt. Vorher immer gelobt, bei den letzten beiden Spielen ausgewechselt mit der Bemerkung, richtig schlecht gewesen zu sein..
    Ich weiss nicht ob wir nochmal so früh kommunizieren würden. Die Wechselfrist ist doch extra so knapp, damit es keine Unruhe gibt. Die Saison ist zu Ende und man orientiert sich.

    Beim neuen Verein gibts einen 3 Jahres Plan, der bis in die B-Jugend reicht. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kommen dann auch keine Wechselüberlegungen auf. Wenn nicht, schaut man sich halt um.

    Der Verein ist ja kein Schützenverein dem man quasi ewig treu bleibt. Ich sehe das, bei leistungsorientierten Kids, eher als "Schule". Wenn du merkst, das du mehr leisten kannst als gerade abgefragt, musst du mehr lernen können. Also kommt ein Schulwechsel. Wichtig finde ich, dass das Kind auf einen zu kommt und nicht die Eltern antreiben.

    Vielleicht sollte man die Probetrainings-Freigaben anders organisieren. Ohne es zu Ende gedacht zu haben, etwa über den entsprechenden Verband. Da könnte man die Anzahl limitieren die ein Verein anbietet, oder Spieler machen können.

    Ich verstehe euch Trainer auch, dass es wichtig ist, den Kader parat zu haben. Denkt aber doch auch mal an die vermeintlich schwächeren. Wenn ein oder zwei Gute abwandern, ist das für die gegebenenfalls ein Ansporn sich zu verbessern.

    Wo mein Sohn jetzt hingewechselt hat gehen auch 2 Leistungträger. Ich finde das eigentlich gut für die Mannschaft, weil dann nochmal durchgemischt werden muss und alle wieder neue Chancen bekommen.

  • Bei allen guten Argumenten hier, dass Wechsel von Jugendlichen und jungen Erwachsenen normal seien, darf man nicht vergessen, dass auch die Trainer emotional sein dürfen. Darum geht hier doch auch im Frustabbau(!) Thread. Und Enttäuschung gehört auch dazu. Man baut über mehrere Saison eine Mannschaft auf, entwickelt Spieler und innerhalb von ein, zwei Wochen wird man komplett zurückgeworfen. Ich kann den Frust von Charles De Goal voll nochvollziehen.


    Bei Goodie ist es auch etwas anders, wenn ich das richtig mitbekommen habe, gibt sie die Kids jedes Jahr, spätestens jedes zweite Jahr, die wieder ab. Ihr Ziel ist es die Spieler- und Spielerinnen in einem Jahr möglichst gut zu entwickeln.

    Bei Charles De Goal ist das ganz anders und er möchte die Erfolge (auch seine eigenen) verstetigen. Denn nicht nur Spieler wollen möglichst alle Spiele gewinnen, auch die Trainer. Vielleicht sollte er aber die Einordnung in eine schwächere Staffel überlegen, es sei denn die drei Spieler waren in dem Team die absoluten Überflieger.


    Ich teile übrigens let1612 's düsteres Bild des Fußball. Das jugendliche Spieler nicht immer rational denken, hat Goodie ja richtig dargestellt. Aber dann sind doch die Trainer und Vereine gefordert, nicht die Jungs von den anderen Vereinen abzuwerben. Das ist ja für einige hier im Thread scheinbar ganz normal. Wenn einzelne Spieler absolute Überflieger sind, dann macht es ja Sinn. Und die Spieler und die Eltern sollten aber auch erkennen, was für Folgen der Wechsel für seine Mitspieler hat. Ich könnte aus dem Stehgreif jedes Jahr zwei Mannschaften nennen, die in unserem Kreis nennen, die wegen der abwerbung von anderen Vereinen auseinander gebrochen sind, mit der Folge, dass die halbe Mannschfat dem Fußball den Rücken zugekehrt haben.