Frustabbau-Thread

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  • 2. Vorwurf: Seine Tochter bekommt bei mir keine Chance

    - Sie ist ein eher kleines und schmächtiges Mädchen, Geburtstag 2 Quartal 2013 (Zu jung für eine U11). Sie traut sich nur sehr selten in Zweikämpfe. Ich hab ihm bei der Besprechung und auch außerhalb davon mehrmals erklärt, dass seine Tochter in unserer Mannschaft wenig Licht sehen wird und sie besser in der U10 oder U9 aufgehoben ist. Er hat sich da aber entschieden weiter Co-Trainer sein zu wollen, weil er bei mir aufgrund meiner Erfahrung und Ausbildung (C-Lizenz) das eine oder andere lernen kann.

    Was denn für eine Chance? Ihr bietet Training an und jeder, der gerne Fußball spielen möchte, kann erstmal die Chance des Trainings nutzen und sich dort verbessern. Von wahrscheinlich 4 Stunden Vereinsfußball in der Woche macht das Spiel am Wochenende nur ein Viertel aus und da würde ich auch nur diejenigen einsetzen, die dem gewachsen sind, ich brauche doch nicht salopp gesagt einen kompletten Anfänger gegen eine eingespielte Truppe, die nächstes Jahr vielleicht Bezirksliga spielt, ohne Hoffnung auf Ballkontakte einsetzen.

    Ich weiß ja nicht, in welcher Liga ihr euch gemeldet habt oder spielt, aber bei großen Leistungsunterschieden in einer Mannschaft werden nun mal manche geeigneter und manche ungeeigneter für den Spielbetrieb sein und jemanden in ein Spiel zu werfen, in dem er komplett überfordert ist, halte ich auf jeden für Fall falsch (das kannst du als Trainer sicherlich am besten bewerten). Das Angebot, in der U10 oder U9 zu spielen wäre ja eine sinnvolle Lösung gewesen. Da braucht man aber als Elternteil - wenn man dem nicht zustimmt - auch später kein Fass aufzumachen, wenn es dann wie prognostiziert nicht bei den Älteren klappt.

    Das Problem liegt ja vermutlich grundsätzlich in der Einteilung bzw. Inkonsequenzen Umsetzung der Mannschafts- / Altersklasseneinteilung

    1. Wenn der Verein eine U10 und U11 hat, dann spielen Kinder aus dem Jahrgang 2013 in der U10. (U9 in diesem speziellen fall ggf. möglich weil Mädchen, da bin ich ehrlich gesagt nicht so Regelfest)

    Eventuelle Ausnahme: Spieler oder Spielerin ist so talentiert, körperlich weiter entwickelt, dass er / sie in der eigentlichen Jahrgangsstufe unterfordert wäre oder alles in Grund und Boden spielt, dann wäre nach gemeinsamer Abwägung ein Einsatz im älteren Jahrgang denkbar

    2. Wenn gemeinsam vereinbart wurde, dass das Mädchen zur U11 zählt, dann ist sie vollwertiges Kadermitglied und hat bei entsprechender Trainingsbeteiligung wie alle anderen auch Anspruch auf einigermaßen ausgewogene Spielzeiten.

    In der U10/U11 sollte es keine Spieler (außer totale Neueinsteiger) geben, die überhaupt nicht für den Spielbetrieb geeignet sind. Ein mehr und weniger für den Spielbetrieb geeignet und große Schwankungen in der Verteilung der Spielzeiten aufgrund von Leistung und Potential finde ich in diesem Bereich nicht angebracht.


    Dementsprechend verstehe ich nicht, dass dein Ex-Co-Trainer seine Tochter in einer Jahrgangsstufe platziert hat, für die sie eigentlich nicht vorgesehen und so wie es klingt auch noch nicht bereit ist, andererseits deute ich deine Argumentation zu den Punkten 2 und 3 so, dass die Vorwürfe nicht ganz ungerechtfertigt sind.


    Den Vorwurf eins kann man so und so sehen, ich würde bei einer U11 den Kader am Spieltag auch nie größer als 12 machen (wir hatten meist sogar nur 10 dabei). Wichtig ist dabei aber, dass alle mal nicht im Kader stehen und Du nicht 4-7 Stammspieler hast, die immer dabei sind und der Rest dann um die Plätze auf der Ersatzbank rotiert.


    Am Ende steht und fällt erfolgreicher (im Sinne der Ausbildung und Förderung) Jugendfußball mit vernünftigen Kadergrößen, an die Kadergröße angepasste Trainerzahl und an die Kadergröße angepasste Anzahl von Spielen und Turnieren.

    Mit einem 16er Kader wenn immer alle zur Verfügung stehen wirst Du nur mit den Spielen der Verbandsrunde nicht allen Kindern gerecht werden können. Dafür braucht es zusätzliche Spiele oder Leistungsvergleiche

  • Ich könnte echt an die Decke gehen. In jüngerer Zeit kommen immer mehr Geschichten bei mir an (meist eher zufällig) bei denen Eltern mir erzählen, dass ihre Jungs mit Fußball aufgehört haben. "Der Trainer setzt ihn kaum ein, ich hab ein heulendes Kind zu Hause" Und wenn wir ins Erzählen kommen, kommt immer: bei den Bambinis wars so schön aber jetzt gehts nur noch ums gewinnen.

    Wir sind ein Breitensportverein nur scheinen das immer mehr Kollegen zu vergessen. Ich finde das zum Brechen.


    Ich habs schon mal so formuliert: ich versuche bei den Bambinis ein Feuer zu entfachen und das obwohl ich eigentlich genau weiß, dass so manches Feuer von anderen "Trainern" wieder ausgetrampelt wird. Die Besten gehen eh ihren Weg aber wo bitte dürfen denn mittelmäßig talentierte Kinder einfach mittelmäßig gut Sport treiben? Dreht sich echt nur noch alles um Leistung? Bei Kindern, im Breitensportverein? Wir haben alle Jugendmannschaften in der Kreisklasse...

    Ich habe hier große Hoffnung in den neuen Spielformen mit den klar definierten Wechselregeln. Somit bleibt nur die Nichtnominierung, wenn man ein Kind nicht einsetzen will.

    Mit den Besten zu siegen kann jeder. Du musst es mit allen können!

  • Es ist aber nicht alles schwarz oder weiß was die Verteilung von Einsatzzeiten angeht. Ich habe eine Spielerin (C-Jugend), die wie einige andere Quereinsteigerin ist und erst seit Beginn dieser Saison spielt. Ist aber kein Problem, das ist bei der halben Mannschaft so.

    Nur macht das Mädchen so gut wie keine Fortschritte, im Gegensatz zu allen anderen die in unterschiedlicher Form Fortschritte gemacht haben. Vielleicht hat sie einfach wenig Ballaffinität, ich weiß es nicht. Sie durchläuft das gleiche Training wie alle anderen, ist aber nach unten ein totaler Ausreißer was die Behandlung des Balles angeht. Ansonsten ein normal sportliches Mädchen, das läuferisch gut mithält. Aber mitunter auch Spielsituationen spät erkennt, zu spät losläuft. Auch im Training bei einfachen Übungen länger braucht, um den Ablauf zu verstehen. Vielleicht auch insgesamt eine verzögerte Entwicklung. Scheint aber eine 'normale' Schülerin zu sein. Mit den Eltern habe ich bislang nicht gesprochen. Ich habe mit ihr auch schon darüber gesprochen, dass sie möglichst zuhause ein bisschen was machen sollte, und wenn sie nur gegen die Hauswand kickt, sich mal einen Slalom aufbaut, was auch immer. Hauptsache Ballkontakte. Nur mit der reinen Trainingszeit wird der Abstand real immer größer statt dass sie sich annähert. Zumal sie auch kein Trainingsriese ist, macht so die Hälfte der Trainings mit. Auch das war Gegenstand unseres Gesprächs, sie sollte regelmäßiger kommen um sich ranzuarbeiten (die meisten sind öfter da, sie gehört bei der Teilnahme zum unteren Drittel der Mannschaft). Habe in 15 Jahren Jugendtrainer so einen Fall noch nie gehabt. Wenn es sich um Schreiben handeln würde und nicht im Fußball würde ich fast von Legasthenie sprechen. Sie hat Monate gebraucht um Pässe so zu spielen dass es nicht aussieht als wenn sie keine Kniegelenke hätte, immer alles verkrampft mit gestrecktem Bein.


    In der Hinrunde wurde sie in allen Spielen eingesetzt. Jetzt in der Rückrunde habe ich ihr für unser morgiges Spiel abgesagt. Mit ihr hätte ich zwar auch nur 3 Wechselspieler, aber ich habe es beschlossen, weil:

    - sie max. 2 x 15 Minuten spielen würde (ist aktuell meine Untergrenze der Einsatzzeit, wobei ich in 15 Jahren noch nie eine Spielerinn nicht nominiert habe, ist tatsächlich der erste Fall)

    - 30 Minuten Spielzeit in keinem Verhältnis zum Aufwand stehen würde (spielen auch in der Kreisklasse kreisübergreifend in drei Kreisen, damit genügend Mannschaften da sind), wir werden von 8.30 Uhr Treffen bis ca. 14.00 Uhr unterwegs sein.

    - sie in diesen 30 Minuten vermutlich kaum eine Ballberührung hätte, da es sich um einen der beideren schweren Gegner in der Klasse handelt, die anderen Gegner sind einfacher da kommt sie zumindest immer mal als Störspielerin dazwischen, wobei sie zum eigenen Spielaufbau null beitragen kann.

    - auch noch andere Mädchen auf dem Platz sind, die immer weniger Verständnis für die Einsatzzeit von ihr haben, wenn sie dann im Grunde mit einem weniger auf dem Platz sind. Bei anderen Gegner nicht so wild, bei diesem Gegner geht der Druck dann sofort los weil sie nicht mithelfen kann.


    Ich bin nicht stolz drauf. Und frage mich natürlich auch, ob ich jetzt zu gewinnorientiert agiere und die Mannschaftsmotivation gegen den schweren Gegner für mich als Vorwand benutze.

  • Hakendran

    Bei einer C-Jugend sollte die Trainingsbeteiligung ein wesentlicher Aspekt bei der Kadernominierung sein, egal ob 1. Mannschaft (Leistungssport) oder x. Mannschaft (Breitensport).


    Ich sehe keinen Grund für eine Rechtfertigung, wieso eine Spielerin im Pflichtspiel nicht berücksichtigt wurde. Dabei nehme ich an, dass die Spielregeln allen Mädchen seit Beginn der Saison bekannt sind.


    Falls möglich, Spielzeit in einer "unteren" Mannschaft oder in Freundschaftsspielen geben und gut ist.

  • Mein Co-Trainer hat kürzlich das Handtuch geworfen. Seine Vorwürfe an mich haben wir eigentlich erst vor ein paar Monaten durchbesprochen und wir waren uns auch einig.

    Ich würd solche "Kündigungen mit Vorwürfen" niemals versuchen, streng rational zu lösen.

    Du bist hier in einem Rechtfertigungsverhalten. Brauchst du nicht.

    Lass ihn ziehen und gut ist.


    Dass es immer irgendwo Möglichkeiten gibt, an seinem Konzept zu feilen ist gut und schön. Aber nicht als Folge einer Kündigung eines Co-Trainers. Sondern alleine aus dem Bestreben heraus, besser zu werden.

  • Ich hatte schon mehrere Co-Trainer und da hab interessanterweise auch nicht das erste Mal gehört das mein Training (seit der D-Lizenz und noch höher seit der C-Lizenz) für einen Dorfverein wie der unsrige ein zu hohes Niveau hat und wir mit 3x die Woche zu oft Trainieren (U11)


    Genauer Wortlaut: "Bewerte das was du beim Kurs gelernt hast nicht über, die zeigen einen dort ja nur was man bei einem Bundesliganachwuchs trainiert. Ein Dorfverein wie unserer kann das nicht brauchen."

    Also ich versteht nicht warum man sich kleiner machen sollte als man ist.

  • Hatten denn die Co-Trainer auch eine Lizenz?

    So lange die Kids nicht überfordert sind, profitieren alle von dem höheren Niveau.

    Ich kann mir vorstellen, dass Du eventuell andere abschreckst weil Dein Einsatz und Trainingsniveau hoch sind und so der Druck auf die Kollegen steigt.

  • Hatten denn die Co-Trainer auch eine Lizenz?

    So lange die Kids nicht überfordert sind, profitieren alle von dem höheren Niveau.

    Ich kann mir vorstellen, dass Du eventuell andere abschreckst weil Dein Einsatz und Trainingsniveau hoch sind und so der Druck auf die Kollegen steigt.

    Nein, die sind alle ganz frisch ins Trainergeschäft eingestiegen.

  • Ich hab mein Co-Trainer auch über die Osterferien das Training überlassen.
    Ich habe ihm keine Vorgaben gemacht - so what .
    Rückmeldung war eher mittelmäßig.
    Der Co-Trainer spielt noch selber in einer Amateurmannschaft und sein Sohn im Team.
    Ich mische mich grundsätzlich nicht in den Trainingsablauf ein, nur wenn ich gefragt werde als Lizenztrainer mit Erfahrung und es erwünscht ist. Credo: jeder macht das was er kann und sich zutraut. . Es ist sowieso schwierig Leute zu finden die überhaupt als Co-Trainer mitmachen wollen und vor allem noch zuverlässig sind und in der heutigen Berufswelt noch Zeit haben.

  • Ich hatte schon mehrere Co-Trainer und da hab interessanterweise auch nicht das erste Mal gehört das mein Training (seit der D-Lizenz und noch höher seit der C-Lizenz) für einen Dorfverein wie der unsrige ein zu hohes Niveau hat und wir mit 3x die Woche zu oft Trainieren (U11)


    Genauer Wortlaut: "Bewerte das was du beim Kurs gelernt hast nicht über, die zeigen einen dort ja nur was man bei einem Bundesliganachwuchs trainiert. Ein Dorfverein wie unserer kann das nicht brauchen."

    Also ich versteht nicht warum man sich kleiner machen sollte als man ist.

    Hä, ist doch ein Lob an dich , halt eben nicht gut verpackt.
    Wie kann man sich den deinen Dorfverein vorstellen?
    Es gibt Dorfvereine da ist richtig Leben drin, was ich mir bei meinem Stadtverein wünschen würde. Eine Identität.

  • Ich hatte schon mehrere Co-Trainer und da hab interessanterweise auch nicht das erste Mal gehört das mein Training (seit der D-Lizenz und noch höher seit der C-Lizenz) für einen Dorfverein wie der unsrige ein zu hohes Niveau hat und wir mit 3x die Woche zu oft Trainieren (U11)

    Nach oben gibt es kein Limit, gutes Training ist gutes Training. Du wirst es schon an die Fähigkeiten der Spieler angepasst haben und nichts unmögliches verlangt haben. Auch dreimal Training in der Woche ist ein gutes Angebot: wenn die Mannschaft es annimmt und du es organisatorisch kannst und willst: warum nicht?

    Genauer Wortlaut: "Bewerte das was du beim Kurs gelernt hast nicht über, die zeigen einen dort ja nur was man bei einem Bundesliganachwuchs trainiert. Ein Dorfverein wie unserer kann das nicht brauchen."


    Also ich versteht nicht warum man sich kleiner machen sollte als man ist.

    Also der "Bundesliganachwuchs" entscheiden sich hauptsächlich in den Fähigkeiten und den daraus resultierenden Reizen, die im Training gesetzt werden können. Auch im Dorfverein darf man gutes Training anbieten und gute Spieler ausbilden.


    Für mich klingt das so, als wären andere "neidisch" auf dein Engagement und und dein Angebot für die Mannschaft. Habe ich bei mir im Verein auch mal erlebt, da wurde mir von einem Vorstandsmitglied suggeriert, die Mannschaften über und unter mir hätten sich bei ihren Trainern beschwert, warum sie nur zweimal trainieren und wir dreimal. Warum wir so viele Spiele und Turniere machen und sie nicht. Steht und fällt halt alles mit dem Trainer, da kann man halt Pech oder Glück haben. Ich kann verstehen, dass das doof ist, aber das sollte für den einen Motivation für mehr Engagement sein und nicht für den anderen eine Bremse.

    "Diese Antwort brauchen sie mir nicht zu stellen"

  • Ich hatte schon mehrere Co-Trainer und da hab interessanterweise auch nicht das erste Mal gehört das mein Training (seit der D-Lizenz und noch höher seit der C-Lizenz) für einen Dorfverein wie der unsrige ein zu hohes Niveau hat und wir mit 3x die Woche zu oft Trainieren (U11)


    Genauer Wortlaut: "Bewerte das was du beim Kurs gelernt hast nicht über, die zeigen einen dort ja nur was man bei einem Bundesliganachwuchs trainiert. Ein Dorfverein wie unserer kann das nicht brauchen."

    Also ich versteht nicht warum man sich kleiner machen sollte als man ist.

    Hä, ist doch ein Lob an dich , halt eben nicht gut verpackt.
    Wie kann man sich den deinen Dorfverein vorstellen?
    Es gibt Dorfvereine da ist richtig Leben drin, was ich mir bei meinem Stadtverein wünschen würde. Eine Identität.

    Wir haben keine richtige Jugendleitung, das macht einer Interimistisch und zwecks Nachbesetzung sieht es schlecht aus. Das Einzugsgebiet sind etwa 4000 Leute. Vom Vorstand wird gepredigt: Die Jugend muss ich selbst finanzieren. Selbst ein Medipack muss ich selber oder aus der Mannschaftskasse zahlen.


    Es ist ein: Jeder ist sich selbst der nächste.


    Wir hatten einen Weihnachtsmarkt mit freiwilliger Spende für die Jugend. Von dem Geld haben wir nichts gesehen. Die KM1 hat hat im Winter erfolglos des Kader umgebaut, ich schätze dort ist das Geld hingeflossen.

  • Wir hatten einen Weihnachtsmarkt mit freiwilliger Spende für die Jugend. Von dem Geld haben wir nichts gesehen. Die KM1 hat hat im Winter erfolglos des Kader umgebaut, ich schätze dort ist das Geld hingeflossen.

    Das finde ich eine Unverschämtheit.

  • Servus Leute...vorweg mal klasse Forum und ein toller Thread den ich jetzt auch gerne mal zum Erfahrungsaustausch nutzen möchte. Habe über 25 Jahre aktiven Fußball hinter mir und trainiere jetzt seit 3 Jahren beginnend ab der F-Jugend die Mannschaft meines Sohnes. Ist ein JSG mit insgesamt zwei Standorten (räumliche Entfernung zwischen den Standorten ca. 10 Kilometer max). Die JSG hat ein aus meiner Sicht etwas fragwürdiges Konzept das nunmehr immer mehr und mehr zum Problem wird. Leider - so meine Meinung - müssen wir Trainer es aktuell ausbaden, da der Frust bei den Eltern/Kids recht groß ist. Derzeit haben wir eine E1 (= Kreisliga) und eine E2 (= Kreisklasse). Die Einteilung erfolgte unabhängig irgendwelcher Leistungsgedanken etc. durch die Jugendleitung der JSG. Bedingt durch die Standorte sind die Mannschaften auch bunt gemischt was zu extremen Leistungsunterschieden führt. Diese sind absolut normal und auch nicht mein Problem. Allerdings ist es so, dass beide Mannschaften Woche für Woche auf die Ohren bekommen und in den Spielen kaum Land sehen. Jeder verliert allmählich die Motivation. Die Eltern sind nur auf Fußball.de und die Tabelle fokussiert und verstehen trotz diverser Gespräche nicht das es nicht zwingend auf die Ergebnisse ankommt. Die Kids verlieren teilweise die Lust, da wir einige dabei haben die bereits seit den Bambini spielen (und auch entsprechend fußballerisch entwickelt sind) und Kids die erst neu angefangen haben bzw. nicht so lange spielen und noch vieles lernen müssen. Zudem haben wir viele Spieler des jüngeren Jahrgangs und in den Spielen sind wir chancenlos. Insbesondere in der Kreisliga macht sich das recht deutlich bemerkbar da die anderen Vereine da schon klarere Leistungs-/Entwicklungsorientiertere Konzepte fahren. Der Jugendleiter hat jetzt zwar eingelenkt was die nächste Saison betrifft und möchte das Konzept ändern und die Standorte zentralisieren und enger zusammenrücken. Finde ich gut und unterstütze ich auch.


    Nun zum eigentlichen Problem bzw. was ihr jetzt machen würdet mit der Rest der Runde. Derzeit sind die Rückmeldungen sehr rückläufig und wir bekommen an einem Standort kaum noch eine Mannschaft zusammen. Zwei Spiele mussten wir bereits absagen, auch eine Verlegung hat keinen Sinn gebracht. Beide Mannschaften schon jetzt zusammenlegen für die letzten Spiele funktioniert nicht, da die Eltern hierzu nicht bereit sind an einen anderen Standort zu fahren. Sind jetzt noch 6 Spiele in nicht mehr ganz 1 1/2 Monaten der Rückrunde. Bin echt am hadern ob es nicht besser ist die Kreisliga-Mannschaft vom Spielbetrieb abzumelden und nur noch zu trainieren und FS-Spiele anzubieten oder es einfach durchzuziehen bzw. abzusagen wenn es halt nicht anders geht. Ich muss auch sagen, dass ich sehr motiviert und engagiert bin und es mir mittlerweile auch echt an die Nerven geht wenn ich sehe was da teilweise an Rückmeldung kommt bzw. nicht kommt (trotz unzähliger Gespräche, unnötige Diskussionen mit Eltern etc.). Auch mein Sohn der Fußball über alles liebt verliert die Lust und würde am liebsten nicht mehr hingehen. Wie würdet ihr euch verhalten bzw. habt ihr Tipps, wart vielleicht mal in einer ähnlichen Situation oder könnt mal von eurer Erfahrung berichten.


    Würde mich über jedes Feedback freuen.


    Danke schon mal...


    LG

  • Für mich ist es für beide Spielergruppen, die talentierten, entwickelten und leistungsfähigen sowie die Anfänger, nicht sinnvoll, sie irgendwie zu mischen, wenn man es auch anders machen kann.


    Grundsätzlich spielen die ERGEBNISSE eines Spiels fast gar keine Rolle, außer, dass natürlich jedes Kind am Ende auch gewinnen will. Doch das muss zurückgestellt werden, besonders dann, wenn es bedeutet, dass ein Kind deshalb nicht spielen kann. Beim Spiel ist eher wichtig zu sehen, ob das im Training Geübte dann auch im Wettkampf umgesetzt werden kann.

    Daher haben wir entschieden bei uns, dass wir die beiden jeweiligen Jahrgänge nach Eignung, Leistung und Befähigung einteilen, damit wir das Training an den Entwicklungsstand anpassen können und die Kinder auch miteinander spielen können. Es nutzt dem schwächeren Kind ja nichts, wenn es bei den starken mitspielt, dann aber nie den Ball bekommt, da die anderen Spieler ja wissen, dass der Ball sehr wahrscheinlich verlorengeht. Zumindest sind das die Erfahrungen, die ich mache. Auch sind diverse Spielformen mit Kindern, die den Ball noch nicht richtig annehmen und verarbeiten können, schlicht für die Katz' .

    Es ist natürlich klar, dass das schwächere Team dann gegen ebenso schwächere Teams spielen sollte, aber das ist ja dann Bezirkssache.

  • Bei uns wird bereits ab der F-Jugend etwas nach Leistung sortiert. Spätestens ab der E-Jugend würde ich aber definitiv sortieren.

    Es muss ja auch nicht zu 100% nach Leistung unterteilt werden, aber wenigstens die Stärksten und Schwächsten würde ich entsprechend zuordnen. Damit sie im Training vergleichbare Gegner/Mitspieler haben.

    Ich glaube, dass dann der Lerneffekt für alle Spieler besser ist.



    Wenn die Eltern aber immer auf die Tabelle gucken und es eventuell zu Hause ihren Kindern auch so mitteilen, kann die Stimmung der Kinder natürlich runtergezogen werden.

  • Das Bilden homogener Gruppen kann für die Kinder förderlich sein, weil die Komplexität der Trainingsaufgaben angepasst werden kann und die Entwicklungsunterschiede in Wettspielen reduziert werden.


    Wichtig finde ich, dass von Anfang vorgelebt wird, dass es keine Schande / Strafe ist in einer schwächeren Mannschaft mitzuspielen.


    Diese Durchlässigkeit, so beobachte ich oft, wird entweder gar nicht ermöglicht oder Trainer: innen der vermeintlich stärksten Mannschaften in G, F und E kommunizieren unterirdisch a la "geh mal ein halbes Jahr in Team x zum Lernen und komm dann wieder" und zu früh einen zu kleinen Leistungskader bilden und dabei vergessen, dass ab der D die Kinder mehrerer Teams einen 18er bis 24er Kader bilden müssen.

  • Für mich ist es für beide Spielergruppen, die talentierten, entwickelten und leistungsfähigen sowie die Anfänger, nicht sinnvoll, sie irgendwie zu mischen, wenn man es auch anders machen kann.


    Grundsätzlich spielen die ERGEBNISSE eines Spiels fast gar keine Rolle, außer, dass natürlich jedes Kind am Ende auch gewinnen will. Doch das muss zurückgestellt werden, besonders dann, wenn es bedeutet, dass ein Kind deshalb nicht spielen kann. Beim Spiel ist eher wichtig zu sehen, ob das im Training Geübte dann auch im Wettkampf umgesetzt werden kann.

    Daher haben wir entschieden bei uns, dass wir die beiden jeweiligen Jahrgänge nach Eignung, Leistung und Befähigung einteilen, damit wir das Training an den Entwicklungsstand anpassen können und die Kinder auch miteinander spielen können. Es nutzt dem schwächeren Kind ja nichts, wenn es bei den starken mitspielt, dann aber nie den Ball bekommt, da die anderen Spieler ja wissen, dass der Ball sehr wahrscheinlich verlorengeht. Zumindest sind das die Erfahrungen, die ich mache. Auch sind diverse Spielformen mit Kindern, die den Ball noch nicht richtig annehmen und verarbeiten können, schlicht für die Katz' .

    Es ist natürlich klar, dass das schwächere Team dann gegen ebenso schwächere Teams spielen sollte, aber das ist ja dann Bezirkssache.

    Seh ich auch so. Halte von Homogenen Mannschaften nur bei Spielfesten etwas, einfach dass alle Blöcke (mache Blockwechsel wenn genug Kids da sind) ungefähr gleich stark sind.


    Beim Training trenne ich auch ganz klar nach Leistungsvermögen. Was bringt es wenn Kinder Gegenspieler haben die sie einfach durch mehr Dynamik überlaufen. Dann sieht das schwächere Kind keinen Ball.


    Spielen die Schwächeren gegen Schwächere haben alle Spaß, Tore und Erfolgserlebnisse.

  • Sorry für die Schlaumeierei,

    aber du meinst vermutlich heterogen...