2. Vorwurf: Seine Tochter bekommt bei mir keine Chance
- Sie ist ein eher kleines und schmächtiges Mädchen, Geburtstag 2 Quartal 2013 (Zu jung für eine U11). Sie traut sich nur sehr selten in Zweikämpfe. Ich hab ihm bei der Besprechung und auch außerhalb davon mehrmals erklärt, dass seine Tochter in unserer Mannschaft wenig Licht sehen wird und sie besser in der U10 oder U9 aufgehoben ist. Er hat sich da aber entschieden weiter Co-Trainer sein zu wollen, weil er bei mir aufgrund meiner Erfahrung und Ausbildung (C-Lizenz) das eine oder andere lernen kann.
Was denn für eine Chance? Ihr bietet Training an und jeder, der gerne Fußball spielen möchte, kann erstmal die Chance des Trainings nutzen und sich dort verbessern. Von wahrscheinlich 4 Stunden Vereinsfußball in der Woche macht das Spiel am Wochenende nur ein Viertel aus und da würde ich auch nur diejenigen einsetzen, die dem gewachsen sind, ich brauche doch nicht salopp gesagt einen kompletten Anfänger gegen eine eingespielte Truppe, die nächstes Jahr vielleicht Bezirksliga spielt, ohne Hoffnung auf Ballkontakte einsetzen.
Ich weiß ja nicht, in welcher Liga ihr euch gemeldet habt oder spielt, aber bei großen Leistungsunterschieden in einer Mannschaft werden nun mal manche geeigneter und manche ungeeigneter für den Spielbetrieb sein und jemanden in ein Spiel zu werfen, in dem er komplett überfordert ist, halte ich auf jeden für Fall falsch (das kannst du als Trainer sicherlich am besten bewerten). Das Angebot, in der U10 oder U9 zu spielen wäre ja eine sinnvolle Lösung gewesen. Da braucht man aber als Elternteil - wenn man dem nicht zustimmt - auch später kein Fass aufzumachen, wenn es dann wie prognostiziert nicht bei den Älteren klappt.
Das Problem liegt ja vermutlich grundsätzlich in der Einteilung bzw. Inkonsequenzen Umsetzung der Mannschafts- / Altersklasseneinteilung
1. Wenn der Verein eine U10 und U11 hat, dann spielen Kinder aus dem Jahrgang 2013 in der U10. (U9 in diesem speziellen fall ggf. möglich weil Mädchen, da bin ich ehrlich gesagt nicht so Regelfest)
Eventuelle Ausnahme: Spieler oder Spielerin ist so talentiert, körperlich weiter entwickelt, dass er / sie in der eigentlichen Jahrgangsstufe unterfordert wäre oder alles in Grund und Boden spielt, dann wäre nach gemeinsamer Abwägung ein Einsatz im älteren Jahrgang denkbar
2. Wenn gemeinsam vereinbart wurde, dass das Mädchen zur U11 zählt, dann ist sie vollwertiges Kadermitglied und hat bei entsprechender Trainingsbeteiligung wie alle anderen auch Anspruch auf einigermaßen ausgewogene Spielzeiten.
In der U10/U11 sollte es keine Spieler (außer totale Neueinsteiger) geben, die überhaupt nicht für den Spielbetrieb geeignet sind. Ein mehr und weniger für den Spielbetrieb geeignet und große Schwankungen in der Verteilung der Spielzeiten aufgrund von Leistung und Potential finde ich in diesem Bereich nicht angebracht.
Dementsprechend verstehe ich nicht, dass dein Ex-Co-Trainer seine Tochter in einer Jahrgangsstufe platziert hat, für die sie eigentlich nicht vorgesehen und so wie es klingt auch noch nicht bereit ist, andererseits deute ich deine Argumentation zu den Punkten 2 und 3 so, dass die Vorwürfe nicht ganz ungerechtfertigt sind.
Den Vorwurf eins kann man so und so sehen, ich würde bei einer U11 den Kader am Spieltag auch nie größer als 12 machen (wir hatten meist sogar nur 10 dabei). Wichtig ist dabei aber, dass alle mal nicht im Kader stehen und Du nicht 4-7 Stammspieler hast, die immer dabei sind und der Rest dann um die Plätze auf der Ersatzbank rotiert.
Am Ende steht und fällt erfolgreicher (im Sinne der Ausbildung und Förderung) Jugendfußball mit vernünftigen Kadergrößen, an die Kadergröße angepasste Trainerzahl und an die Kadergröße angepasste Anzahl von Spielen und Turnieren.
Mit einem 16er Kader wenn immer alle zur Verfügung stehen wirst Du nur mit den Spielen der Verbandsrunde nicht allen Kindern gerecht werden können. Dafür braucht es zusätzliche Spiele oder Leistungsvergleiche